Zur Funktionder Hautbarriere
Erich Leitner 22 06 2013
17. Sommerakademie fürApothekerinnen und ApothekerPörtschach
Toxikologiebeschreibt jede stoffliche Schadwirkung auf den menschlichen Körper.
Hautrötung bis Tod
Schadwirkungen sind abhängig von der verabreichten und zur Wirkung gelangenden Menge des (Gift)Stoffes
Paracelsus : „Die Dosis macht das Gift“
Hautbarriere und Toxikologie
..vom Ursprung
..zur differenzierten Funktionsorientierung
Entscheidungauf den zellulären Niveau
Die BinseFachLiteratur
Tagespresse
MagazineLifestyle
Wissenschaftliche Publikationen
INFO
Magazine
Hautansicht
SchemaHistologie
Biomechanische Barriere
Licht, Temperatur, Druck, Zug
Turgor, Cyclizität
Starkstellen, Schwachstellen Domains
Hornzellenverdickung
Stütz und Fettgewebe
Biomechanische BarriereDomains
Dicke der Epidermis und Dermis
Sonographische Messung an 24 Stellen des menschlichen KörpersP. Krackowizer, E. Brenner
Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie (Direktorin: O. Univ.-Prof. Dr. med. Helga Fritsch), Departmentfür Anatomie, Histologie und Embryologie, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
Veröffentlichung in Phlebologie 2008; 37: 83–92
MP 12+22 0,7 MP 12+22 1,0
Originaltext:Statistische Auswertung:Bei den Messwerten für den Handrückensieht man schon die große Spannweite,die hier in der Literatur angegeben wird. Bei Lee und Hwang war die Haut des Handrückens 1,0650 ± 0,1304 mm dick, Fornage et al. gaben 1986 eine Dicke von 1,4 mm an.
Diese Abweichungen lassen sich aus unseren Daten nicht erklären
Altersabhängigkeit
2535 45 55
65
Altersabhängigkeit
Haut pH - Chemie
Theorie Schneider1952
Nachweis TronnierMessungen der Leitfähigkeit
Messungen
Diagnostik
Nitrazingelb-TestIndikation:Ekzeme, insbesondere Berufsekzem. Ziel:Beurteilung der Permeabilität/Barrierefunktion der Hornschicht nach Therapie (Rehabilitation). Grundlagen:Trotz klinischer Ekzemabheilung bleibt zunächst infolge minderwertiger Hornschicht eine unspezifische Empfindlichkeitssteigerung der Haut bestehen. Belastung zu diesem Zeitpunkt führt oft zum Rezidiv, die erhöhte Hornschichtpermeabilität begünstigt das Entstehen von Kontaktallergien. Gesunde Hornschicht (pH im sauren Bereich) ist undurchlässig für Nitrazingelblösung. Bei geschädigtem Stratum corneum ermöglichen Hornschichtdefekte das Eindringen von Testlösung in lebende Epidermisschichten (pH 7) mit Farbumschlag des Indikators. Der Test wird i.a. 1 bis 4 Wochen nach klinischer Symptomfreiheit negativ. Mit vollständiger Rehabilitation / Arbeitsfähigkeit ist i.a. nach weiteren 1 bis 3 Wochen zu rechnen. Testmaterial:Nitrazingelblösung 1% Durchführung:Testung erstmals in Abheilunsphase, danach 1 bis 2 mal pro Woche bis zum Negativwerden. Keine Lokalbehandlung oder Seifenreinigung für 12 Stunden vorher. Testlösung im gebesserten / abgeheilten Ekzem-Areal gleichmäßig mit Watteträger ausstreichen. Nach 1 Minute mit feuchtem Tupfer abwischen, ablesen. Beurteilung:Negativ: Gelbliche Färbung (intakte Barrierefunktion)Positiv: Feine, blauschwarze Punkte oder LinienUnbewertet: Große, blaue Punkte (Exkoriationen)
TEWL-Messung
Entscheidendes Zeichen für die Intaktheit der Hautbarriere:TEWL-Rate
Der TEWL (Transepidermal Water Loss)ist Indikator der Integrität der Hautbarriere.
Diese Perspiratio insensibilis, das stetig verdunstende Wasser der Haut ist quantifizierbar (gesamt 400 – 1000 ml proTag)
Temperatur und Feuchtewert des aufsteigenden Wasserdampfs wirdgemessen und die TEWL-Rate als g/m2h berechnet.
Ist die Hautbarriere geschädigt ist der TEWL Wert dramatisch erhöht
„Offener Zylinder“ – Methode: Zwei Feuchtigkeitssensoren, gekoppelt mit Temperatursensoren befinden sichin einem zylindrischen Messkopf, der auf die Haut aufgesetzt wird.
Detailanalytik
Talg
Cholesterin / Cholesterinester; Mono-,Di- und Triglyceride,Freie Fettsäuren, Wachsester, SqualenPhospholipide
Hornschichtlipide:
Cholesterin / Cholesterinester, Freie Fettsäuren, Ceramide.
Detailanalytik
Schweiss ekkrinWasser, Na+, Cl- , Laktat, Aminosäuren, Harnstoff
Schweiss apokrinProteine, Lipide
Natürlicher FeuchtigkeitsfaktorAminosäuren, Pyrollidoncarbonsäure, Urokaninsäure, Laktate, Zitrate, HarnstoffNa-, K-, Mg- und Ca-SalzeSpurenelemente
Stratum corneum :Struktur und Morphologie einer BarriereReinhard H. H. Neubert, Roger WepfPharmazeutische Zeitung online (12/2007)
Nach den Resultaten werden die Barrierefunktion und die Stabilität des SC auf vier Ebenen realisiert:
- hakenähnliche Strukturen der Corneozyten, - Corneodesmosomen, - Bilayer des SC - Tight Junctions (Schlussleisten).
Etabliertes Ziegelstein-Mörtel-Modell des Stratum corneum (SC)
!
Mikrobiom
Katalog der ResidentfloraNIH Julia Segre/USAMehr Zellen als Körpersubstanz!
Erwin Tschachler
ÖGDV-Jahrestagung 2012:
Staph.epidermidis gegen Staph.aureus:Rekombinantes poteolytisches Enzymbei Meticillin-Resistenz wirksam
The Common Fund's Human Microbiome Project (HMP)View the genomes of 100s of HMP reference strains in Gen Bank:http://www.ncbi.nlm.nih.gov/bioproject/28331
Hautflora
Transientflora
StaphylokokkenEnterobakterAerobe gram+ Sporenbildneretcetera
Residentflora
StaphylokokkenCorynebakterienPropionibakterienBrevibakter, DermabakterMalassezia furfurMikrokokkenetcetera
MikrobiomJens-Michael Schroeder
Angeborenes epitheliales Abwehrsystem:Kommensal - Mikroflora
Rnase-7 aus Keratinocyten und S100-fused-type Proteineim Stratum corneum gegen E.coli und Enterococcae
ÖGDV-Jahrestagung 2012
Physiological effect of a probiotic on skinN. Muizzuddin, W. Maher, M. Sullivan, St. Schnittger & T. MammoneJ. Cosmet. Sci., 63, 385–395 (November/December 2012)
Penetration und PermeationLichtschutz
NOAEL
Sicherheitsparameter 100, NOAEL
Humanhautmodelle zur Charakterisierung derHautpenetration durch Fremdstoffe
Rekonstruierte Humanhaut
Epidermis (RHE)EpiDermTM Episkin® SkinEthic® EST 1000
VollhautEpiDerm® FT Skinethic® RFT AST 2000 Phenion FT
Koordinatorin der BMBF-Verbundprojekts: "Validierungsstudie zur Prüfung auf Hautpenetration mit Hilfe von biotechnologisch hergestellten Hautmodellen" (FKZ 0312881)
Monika Schäfer-Korting
W = Wirkstoff in GrammL = Lipophilie des WirkstoffsPen = Penetration A = AbriebDDD = defined daily dose, GED = gebräuchliche Einzeldosis,GFR = Glomeruläre FiltrationsrateQo* = GFR-abhängiger Korrekturterm
Birgit Böhmdorfer, Renate Reihs-Zips, Helga Weiser, ÖAZ 15, 2012
Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin BerlinKlinik für Dermatologie, Venerologie und AllergologieJulia Schmidt aus Schlema 2010
Dissertation
Penetration von Nanopartikeln in menschliche Haut–Auswirkung von Cyanoacrylate Skin Surface Stripping vs.Massage auf das Penetrationsverhalten von 40nm und 200nmsoliden Polysterolpartikeln in wässriger Lösung undCremegrundlage
ARZNEIMITTEL
KOSMETIKUMMEDIZINPRODUKT
BIOZIDNAHRUNGSERGÄNZUNGLEBENSMITTEL
Mit der Hautbarriere in Wechselwirkung
GEBRAUCHS-GEGENSTAND
www.kantonslabor-bs.ch/.../KosmetikRiechstoffe
and finally :
May be next in Austria??
Frequency of occurence – severity - importance
EMA schedule for undesired reactions - DRUGS:
very common 1/ 10 common 1/ 100 to < 1/ 10 uncommon 1/ 1,000 to < 1/ 100 rare 1/ 10,000 to < 1/ 1,000 very rare < 1/ 10,000
and : not known
Observed incidence in COSMETICS (although daily use)
<1/1.000,000
Number of documented (severe) allergic events : not known
Personal experience: 1 in 12 years (!)out of more than 350 million products sold !!
Dermatologisch – klinische Parameter , optischer Aspekt
Pharmazeutische Argumente
Apothekerliche Sicht
Gesellschaftliche Co-Ansprüche: Lifestyle, Psyche, Ernährung, „Fitness“
Zur Beurteilung der Hautbarriere bedarf es derWürdigung verschiedener Kriterien
Um das auch bei ungeduldigem Gegenüber zu bewerkstelligenwünsche ich Ihnen keine mentale Barrieresondern die einer dicken Haut !