ZWISCHEN ZUFALL UND KONTROLLE
Gaming Communities und das Spekulative des Spiels
Felix Schröter, M.A. GfM-Jahrestagung, 4.10.2012, Frankfurt/Main
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Gliederung
Einführung: Unsicherheit und Risiko
Eine kurze Geschichte der Spekulation
Fallbeispiel: Zufallselemente in digitalen Spielen
Fazit: Zwei Paradoxa der Spekulation
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Unsicherheit und Risiko
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Unsicherheit und Risiko
Spielen als „eine ungewiss! Betätigung, deren Ablauf und deren Ergebnis nicht von vornherein feststeht, da bei allem Zwang, zu einem Ergebnis zu kommen, der Initiative des Spielers notwendigerweise eine gewisse Bewegungsfreiheit zugebilligt werden muß.“ (Callois 1960: 16)
Ungewissheit des Ablaufs vs. Ungewissheit des Ergebnisses
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Unsicherheit und Risiko
Spiele als „systems of uncertainty“(Salen/Zimmerman 2004: 173)
Unsicherheit auf zwei Ebenen:“on a macro-level relating to the overall outcome of a game, and on a micro-level relating to specific operations of chance within the designed system.” (ebd.: 174)
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Unsicherheit und Risiko
Unsicherheit vs. Risiko
“The essential fact is that ‘risk’ means […] a quantity susceptible of measurement. [It] is so far different from an unmeasurable one that it is not in effect an uncertainty at all. We shall accordingly restrict the term ‘uncertainty’ to cases of the non-quantitive type.” (Knight 2005: 19f.)
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Unsicherheit Risiko
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Nicht-digitale Spiele vs. digitale Spiele
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
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Eine kurze Geschichte der Spekulation
1981
Cheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Spielemagazine
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Spielemagazine
Nintendo Power (ab 1988)
• Vorberichte
• Spielbesprechungen
• Strategy Guides
• Karten
1988
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Strategiebücher
• Tabellen mit Gegenständen u. Waffen
• Karten
• Quest- bzw. Missionslisten
• Komplettlösungen
1990er
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Game Enhancer
Game Geni! (1991)
• Technischer Enhancer fürdas Nintendo Entertainmen"Syste#
• ermöglichte Unverwund-barkeit, Verfügbarkeitaller Waffen etc.
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Game Enhancer
1990er
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Eine kurze Geschichte der SpekulationCheating als Strategie, dem Spiel seine Unsicherheit zu nehmen, und Akkumulation ‚spielerischen Kapitals‘ (vgl. Consalvo 2007: 18)
Modding
1990er
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Rogu! (1988)
• Räume und Gegner zufällig generiert
• Grund: begrenzter Speicherplatz
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Räume und Gegner
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Räume und Gegner
Gegenstände
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Gegenstände�22
Gegenstände�23
Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Räume und Gegner
Gegenstände Quests
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Räume und Gegner
Gegenstände Quests Verhalten der KI
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Verhalten der KI
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Zufallselemente in digitalen SpielenZufälligkeit von Spielausgängen und Spielelementen als zentrales Gameplay-Feature
Räume und Gegner
Gegenstände Quests Verhalten der KI
Minigames
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Minigames
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Minigames
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Minigames
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FazitEin Teil der Produktion und Aneignung digitaler Spiele lässt sich als Ringen um ihr spekulatives Moment beschreiben.
Paradoxon 1: Industrie vs. Community
• Interesse d. Industrie: keine Frustrationserlebnisse, beherrschbare Spiele,aber auch: höhere Ergebnisoffenheit, höherer Wiederspielwert
• Interesse der Spieler/innen: Austausch und Optimierung von Strategien,aber auch: Wunsch nach unvorhersehbaren Spielerlebnissen
Paradoxon 2: Unsicherheit vs. Risiko
• Zufallselemente in Spielen erhöhen die Ungewissheit von Spielausgängen, aber: Sie machen die Wahrscheinlichkeit von Spielausgängen quantifizierbar.
Der Begriff der „Spekulation“ kann für die Analyse von Aneignungspraktiken und Spielmechaniken nutzbar gemacht werden.
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Das war‘s.
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LiteraturCaillois, Roger (1960): Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch. Stuttgart: Curt E. Schwab. (Original: 1958, Librairie Gallimard).
Consalvo, Mia (2007): Cheating. Gaining Advantage in Video Games. Cambridge, MA: MIT Press.
Knight, Frank Hyneman (2005): Risk, Uncertainty and Profit. New York, NY: Cosimo. (Original: 1921, University of Chicago Press).
Salen, Katie / Zimmerman, Eric (2004): Rules of Play. Game Design Fundamentals. Cambridge, MA: MIT Press.
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