drainfix clean - lanuv.nrw.de · örtliche regendaten: berechnung: d [min] rd(n) l/(s*ha) 2 5 10 60...

12
DRAINFIX CLEAN Erläuterungen zum Antrag auf Eintragung in die Landesliste gemäß Trennerlass in Nordrhein-Westfalen Stand: 02.03.2015

Upload: dotruc

Post on 17-Sep-2018

215 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

DRAINFIX CLEAN Erläuterungen zum Antrag auf Eintragung in die Landesliste gemäß Trennerlass in Nordrhein-Westfalen Stand: 02.03.2015

Erläuterungsbericht DRAINFIX CLEAN Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 1 von 3 Hauraton GmbH & Co.KG, 02.03.2015

Erläuterungsbericht

Dezentrale Regenwasserbehandlung mit dem Retentionsrinnenfiltersystem DRAINFIX® CLEAN

Erläuterungen zum Antrag auf Eintragung in die Landesliste gemäß

Trennerlass in Nordrhein-Westfalen

Anlagen zur Behandlung von Niederschlagswasserabflüssen von Verkehrsflächen mit einer nachgeschalteten Versickerung des Niederschlagswassers können nach einer erfolgreichen Prüfung die bauaufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) für den Zulassungsbereich Bauprodukte und Bauarten zur Behandlung und Versickerung mineralölhaltiger Niederschlagsabflüsse im Sachgebiet Mulden erhalten. Das System DRAINFIX® CLEAN verfügt bereits über eine bauaufsichtliche Zulassung. Allerdings gibt es für Anlagen, welche das behandelte Niederschlagswasser einer Einleitung in Oberflächengewässer zuführen, derzeit keine bauaufsichtliche Zulassung. Die dezentralen Niederschlagswasserbehandlungsanlagen zur Einleitung in Oberflächengewässer müssen über ein wasserrechtliches Verfahren genehmigt werden. Im Rahmen des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens der zuständigen Wasserbehörde wird in Nordrhein-Westfalen geprüft, ob hinsichtlich des Schadstoffrückhaltes eine Vergleichbarkeit der dezentralen Anlage mit zentralen Anlagen gemäß Trennerlass NRW gegeben ist. Gemäß Trennerlass NRW ist die Behandlung eines Teilstroms vom Niederschlagswasserabfluss von 15 [l/(s*ha)] des Einzugsgebietes erforderlich. Im Rahmen einer Prüfung wird der erfolgreiche Nachweis erbracht, wenn der Rückhalt der Stoffgruppe AFSfein (Millisil W4) bei > 50 % liegt und zudem durch eine betriebliche Untersuchung eine Vergleichbarkeit mit einem Regenklärbecken positiv bescheinigt wird. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Dezentrale Niederschlagswasserbehandlung im Trennsystem – Umsetzung des Trennerlasses“ im Auftrag des MKULNV NRW wurde die Vergleichbarkeit des dezentralen Niederschlagswasserbehandlungssystems DRAINFIX® CLEAN zu zentralen Anlagen geprüft. Zur Erlangung einer Eintragung auf der Landesliste NRW der Niederschlagswasserbehandlungsanlage DRAINFIX® CLEAN als Teilstromanlage bedarf es einer betrieblichen Prüfung über den Zeitraum von einem Jahr sowie der Überprüfung der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Anlage. Die Betriebsprüfungen wurden durch die Grontmij GmbH durchgeführt und die Ergebnisse sind in dem beigefügten Bericht zusammenfassend dargestellt. Bemessung Für die Vergleichbarkeit von DRAINFIX® CLEAN zu zentralen Anlagen ist die Behandlung von 15 [l/(s*ha)] (Teilstrom bei Starkregenereignissen) vom Niederschlagswasserabfluss des angeschlossenen Einzugsgebietes erforderlich. Die Bemessung des Rinnenfiltersystems erfolgt hierbei mit einem 33 prozentigen Sicherheitsaufschlag auf 20 [l/(s*ha)]. Mit der Dimensionierung für 20 [l/(s*ha)] wird gewährleistet dass nur noch ein vernachlässigbar geringer Anteil unbehandelter Oberflächenabflusse an die, dem System anzuschließenden Überläufe erfolgen kann. Dabei ist es unerheblich ob DRAINFIX CLEAN 400 oder 300 verwendet wird, da auch mit unterschiedlichen Nennweiten das erforderliche Anschlussflächenverhältnis von 0,6% erreicht werden kann. (siehe Anhang Bemessungsberechnung)

Erläuterungsbericht DRAINFIX CLEAN Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 2 von 3 Hauraton GmbH & Co.KG, 02.03.2015

Zur Gewährleistung der langen Wartungsabstände wurde die Bemessung zur zusätzlichen Sicherheit mit einem von der Ausdurchlässigkeit (kf-Wert) 4,0 x 10-4 m/s auf 1,8 x 10-4 m/s reduzierten Durchlässigkeitsbeiwert durchgeführt. Zur Verkehrssicherheit sind Starkregenereignisse über 20 [l/(s*ha)] je nach Anschlussflächengröße durch einen oder mehrere an den tiefsten Punkten der Retentionsrinnenfilterstränge anzubringenden Überläufe abführen. In Kombination mit den standardmäßigen Quergefällen von 2,5 – 3,0% zu den Filterrinnen wird die Ableitung von höheren Anteilen unbehandelten Abflusses als vorgesehen in Überläufe vermieden. Die erforderliche Anzahl an Überläufen wird analog zur Bemessung von Straßenabläufen nach RasEW ermittelt und beträgt in der Regel je 400-500 m² angeschlossener Entwässerungsfläche einen Straßenablauf mit dem dazugehörigen Rinnenfiltersystem. Ablaufintensitäten über 20 [l/(s*ha)] führen zum Überstau der Retentionsfilterinnen und damit automatisch zum Überlauf in die angeschlossenen Strassenabläufe. Im Altbestand können bestehende Straßenabläufe und Kanalisationsanschlüsse wirtschaftlich für die Aufnahme des gereinigten und überlaufenden Wassers genutzt werden. Dabei kann ein Schlammfang im nachgeschalteten Straßenablauf zur Rückhaltung von gegebenenfalls im Überlauf befindlichen Schwimmstoffen dienen.

Der große Einlaufquerschnitt des linearen Rinnenfiltersystems (Roste) gewährleistet die sichere Aufnahme von starken Oberflächenabflüssen auch bei größerem Laub- oder Müllanfall. Ebenfalls wichtig für die Verkehrssicherheit ist die Belastbarkeit der für die Verkehrsflächenabflussbehandlung verwendeten Betonrinnenkörper durch entsprechenden Einbau und Wahl der Abdeckungen bis hin zur Belastungsklasse F900 (EN1433). Wartung Durch das große Anschlussflächenverhältniss von 0,6% (60 m²Afilter je 10.000 m²Au) und das große Retentionsvolumen (18,5 m³ je 10.000 m²Au) ergeben sich lange Wartungsabstände. Die Standzeit des Filtersubstrats (Bindeleistung für gelöste Schwermetalle) leitet sich aus der Bindeleistung von mindestens 2,5 gZngelöst je Kilogramm Filtersubstrat ab. Bei einem Anschlussflächenverhältnis von 0,6% stehen jedem angeschlossenem Quadratmeter Entwässerungsfläche 1,7 kg Filtersubstrat gegenüber. Daraus ergeben sich Standzeiten von über 15 Jahren. Dies ermöglicht auf Grund der trennscharfen Oberflächenfiltration des speziellen dafür gewählten Filtersubstrats das mehrmalige Schälen des Filterkuchens (sofern zum Erhalt der Durchlässigkeit erforderlich). Dabei werden nur geringe Mengen (max. 10% oder 2 cm) Filtersubstrat entfernt. Nur diese müssen bis zum Erreichen der verfügbaren Standzeit ersetzt werden. Wartungsmaßnahem können dadurch kostengünstig und rasch durchgeführt werden. Eine detaillierte Beschreibung der Wartungsmaßnahmen findet sich im Anhang.

Retentionsfiltersubstratrinne - DRAINFIX CLEAN

Bemessung für 20 l/(s*ha)

Straßenablauf mit Schlammfang zur Aufnahme und Ableitung von Überlauf und gereinigten Oberflächenabflusses

Filtergitterrohr zur Aufnahme und Ableitung des gereinigten Wassers Filtersubstrat

Retentionsvolumen

z.B. am Straßenrand mit Randsteinen

Ableitung in Gewässer bzw. bestehende Kanalisation

Erläuterungsbericht DRAINFIX CLEAN Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 3 von 3 Hauraton GmbH & Co.KG, 02.03.2015

Hydraulische Leistungs-fähigkeit

angeschliesbare Fläche

Rückhalt Schwimm- und Schwebstoffe

Kontrolle Reinigung WartungFilterflächen-verhältnis (nur Filtersysteme)

[l/s] [m²] feinkörnig [%] grobkörnig [%][%] [1/a] [1/a] [1/a] [Af/Au in %]Drainfix Clean DN 300> 200 [l/(s*ha)], D = 5 min

Au/L: 12 m2/m 0,25 12 99,9 100 1 0.1 2,00

Drainfix Clean DN 400> 200 [l/(s*ha)], D = 5 min

Au/L: 18,5 m2/m 0,4 18,5 99,9 100 1 0,1 2,00

Drainfix Clean DN300 > 20 [l/(s*ha)]

Au/L: 40 m2/m 0,25 40 85* 90** 1 0,3 0,60

Drainfix Clean DN400> 20 [l/(s*ha)]

Au/L: 60 m2/m 0,4 60 85* 90** 1 0,3 0,60

AnlagentypRückhalt mineralische Stoffe

Kenngrößen

* unter der Annahme dass 85% der Niederschlagsereignisse mit geringeren Insitäten als 20 [l/(s*ha)] zum Ablauf kommen

** unter der Annahme dass 10% des Oberflächenabflusses direkt in den Überlauf gelangen

Während der durchgeführten einjährigen Betriebsprüfung konnte keine Abnahme der hydraulischen Ausgangsleistung von 49 [l(/s*ha)] festgestellt werden. Um Angaben zum langfristigen Wartungsbedarf mit nachhaltiger Unterschreitung der Bemessungsgrenze von 20 [l(s*ha)] zu erhalten, lässt HAURATON das Retentionsfilterrinnensystem DRAINFIX® CLEAN freiwillig über den abgelaufenen einjährigen Prüfzeitraum hinaus, weiterhin unabhängig durch das Ingenieurbüro Grontmij prüfen betrieblich prüfen. Auf Grund der Sicherheiten und langen Wartungsabstände kann der betriebliche Aufwand noch weiter reduziert werden indem auf Kontrolleinrichtungen wie Überlaufanzeigen (mit Ablesung, Rückstellung, Vergleich mit Niederschlagsdaten / Auswertung etc.) verzichtet wird. Auf Grund der Bemessungssicherheiten und der großen verfügbaren Filterfläche (0,6%) können dafür alternativ feste Wartungsabstände von 3 Jahren festgelegt werden. Bei Bedarf können Überlaufanzeigen jedoch einfach, beispielsweise durch wasserlösliche Farbindikatoren im leicht zugänglichen oberflächennahen Einstauvolumen des offenen Filterrinnensystems eingefügt werden oder Überlaufe durch entsprechende von Überläufen verursachte Ablagerungen in nachgeschalteten Straßenabläufen abgelesen werden. Ersatzweise erlauben leicht inspizierbare Schlammfangeimer im Überlauf durch Sichtkontrolle eine Beurteilung von Überlaufereignissen. Reinigungsleistung Die durch das System erreichte Reinigungsleistung liegt gemäß DIBt-Zulassungsprüfung für MKW, AFSfein, Zink und Kupfer deutlich über 99%. Daher werden auch parkplatzübliche Belastungen sicher durch DRAINFIX CLEAN zurückgehalten. Auf Grund der erlaubten Überläufe bei Starkregenereignissen sollten jedoch stark belastete Verkehrsflächen (Kategorie III) im Einzelfall nur über die Vollstromversionen von DRAINFIX CLEAN ohne Überlaufeinrichtung behandelt werden. Kenngrößen

nach DWA-A 138

Projekt Bemessung gemäß Trennerlass 15 plus 5 l/(s*ha) Zuschlag [33%]

Eingabe Ergebnis Af = ([Au*10-7*rD(n)] / [zeff / (D*60*fZ) - 10-7*rD(n) + vf]) - (VZusatzRet / (zeff + vf*D*fz))

AE m2 40,0Ψm 1 1,00Au m2 40,0

max. Rinneneinstauhöhe hF m 0,285Filtersubstratvolumen je lfd. m Rinne VS m³ 0,045Porosität (Speicherkoeffizient) PW 1 0,15zusätzliches Retentionsvolumen VZusatzRet m³ 0,00

zeff m 0,312Durchlässigkeitsbeiwert kf m/s 1,8E-04Filtergeschwindigkeit (vf = kf * i) hydr. Gradient: i = 1,71 vf m/s 3,1E-04

n 1/Jahr n.a.fZ 1 1,1Spa 3 4

örtliche Regendaten: Berechnung:D [min] rD(n) l/(s*ha) 2 5 10

60

120

180240300 20,0 19,4360 20,0 19,3420480 20,0 19,1540

480 0,25308568480 0

480 0480 0,0480 0,0480 0,0480 0,0480 0,2480 0,3480 0,0480 0,3480 0,0

Ergebnisse:gewählte Filternennweite W m 0,25

(gerundet auf 0,5 m) L m 1,0D min 480rD(n) l/(s*ha) 20

Af m2 0,25

Af,gew m2 0,25

V m3 0,078tE h 0,3

Filterflächenverhältnis Af / Au = % 0,6

Filterleistung: vf * Af * 1000 = l/s 0,077

Zuschlagsfaktor

0,250,25

Dimensionierung DRAINFIX©CLEAN 300 Typ 01H

EinzugsgebietsflächeAbflussbeiwert gem. Tabelle 2 (DWA-A 138)undurchlässige Fläche

Speichervolumenhöhe eff. [zeff = (VPw + VEinstau) / Af]

gewählte Regenhäufigkeit

Beispiel: KOSTRA - Köln

0,00

Af [m2]

0,00

0,00

0,00

0,000,250,00

erforderliche Filterfläche

gewählte Filterfläche

Speichervolumen der Rinne

gewählte Filterrinnenlänge

Entleerungszeit der Rinne

maßgebende Dauer des Bemessungsregensmaßgebende Regenspende

480 0,00 0,00 0,00 0,00

0,25 0,25

0,00

0,25

0,00 0,00

0,05

0,10

0,15

0,20

0,25

0,30

0 100 200 300 400 500

Filt

erfl

äch

e A

f [m

2 ]

Dauer des Bemessungsregens D [min]

Rinnenfiltration

Wartungsanleitung bei Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 1 von 3 Hauraton GmbH&Co.KG

DRAINFIX®CLEAN - Wartungsanleitung

1. Allgemeine Wartungshinweise Wirkungsprinzip DRAINFIX CLEAN filtert als trocken fallendes System mit CARBOTEC®60 schadstoffbeladene Feststoffe aus Verkehrsflächenabflüssen. Gelöste anorganische Schadstoffe (Schwermetalle) werden dauerhaft und tausalzstabil (NaCl) gebunden. Der verwendete Filterwiderstand erlaubt sowohl eine Überstauung im rinnenspezifischen Retentionsvolumen als auch in darüber liegenden externen Volumina angeschlossener Entwässerungsflächen. Der Filterwiderstand in DRAINFIX CLEAN begrenzt die maximale Filtrationsrate automatisch auf den vom „Deutschen Institut für Bautechnik“ zur Vermeidung der Schadstoffremobilisierung für dezentrale Regenwasserbehandlungsanlagen bis 100 l/(s*ha) geprüften Flächenabflusswert. Damit besteht eine unabhängig von der Größe der angeschlossenen Entwässerungsfläche oder Intensität des ablaufenden Niederschlagsereignisses gegebene Behandlungssicherheit. Zudem ergibt sich ein hydraulischer Ausgleich auf dem Filterkörper zur gleichmäßigen Auslastung des Filters (Standzeit) neben dem Schutz vor Austrag bereits zurückgehaltener Schadstoffe bei Starkregenereignissen. Wartung Die nachfolgend angegebenen Überprüfungs-/Wartungstermine entsprechen verkehrsflächenüblichen Belastungen des Regelbetriebs. Zusätzlich Belastungen mit Fest- und Schadstoffen, beispielsweise durch Wasch- und Lagerplätze oder angrenzenden Bauaktivtäten etc. müssen vorab gesondert geprüft und beurteilt werden, da erhebliche Abweichungen vom Regelbetrieb auftreten können. Abzuklären sind zusätzliche Belastungen mit erhöhten Schmutz, Schad- und Feststoffmengen, insbesondere verkehrsflächenunüblichen Belastungen durch Detergentien, Lösungsmittel, Baustoffe oder wassergefährdenden Umschlagsstoffen. Im ersten Betriebsjahr ist die Höhe der Substratschüttung in der Versickerungsmulde einmal jährlich nach einem Starkregenereignis visuell zu überprüfen. Wenn erforderlich, ist Substrat zu ergänzen. Funktionsstörende Verunreinigungen durch Straßenkehricht und Laub sind bei Bedarf zu entfernen. Mit entsprechender Bemessung der Anlage bleibt die Betriebsdurchlässigkeit langfristig erhalten. Bei einem mittleren Feststoffmengenanfall (DIBt-Zulassungsprüfung) und einem Anschlussflächenverhältnis (Af/AU) von 0,6% ergibt sich ein Wartungsabstand von 3 Jahren*. Im Havariefall (z.B. Löschwasser, Ölunfall etc.) ist das Substrat ggf. nach Prüfung zu entnehmen und durch neues Substrat zu ersetzen. Wartungsarbeiten, wie die Entnahme des Filterkuchens und der Austausch von Filtersubstrat, sind bei Trockenwetter im nicht eingestauten Zustand durchführen um Schadstoffausträge durch Regenwasserabflüsse zu vermeiden. Der lokale Feststoffmengenanfall hängt u.a. von Einflussgrößen wie Vegetation, Verkehrsaufkommen, Straßenkehrung und Tausalzeinsatz im Winterbetrieb ab. Ein Tausalzeinsatz im Winter führt zu verstärkter Fahrbahnkorrosion mit deutlich erhöhtem Feststofffeinanteil und erhöhten Feststoffschüben im Frühjahr. Ohne Tausalzeinsatz und bei häufiger Straßenkehrung, beispielsweise in Wohngebieten, können Feststoffeinträge in der Größenordnung von 100 kgTM/(ha*a) auftreten. Mittlere Feststofffrachten werden mit 500 kgTM/(ha*a) angegeben. Bei hoher Verkehrslast, fehlender Straßenkehrung und Tausalzeinsatz im Winterbetrieb können Feststofffrachten von 4.500 TM/(ha*a) erreicht werden. An Hand nachfolgender Tabelle (Tabelle 1) kann eine Abschätzung der Verfüllung von 10 cm eines Rinnenretentionsvolumens am Beispiel möglicher Feststofffrachten und Anschlussflächenverhältnisse vorgenommen werden.

Wartungsanleitung bei Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 2 von 3 Hauraton GmbH&Co.KG

100 500 1000 4500

1,1 5,6 11,1 50,0

0,3 1,7 3,3 15,0

0,1 0,7 1,4 6,3

90 18 9 2,0

300 60 30 6,7

720 144 72 16,01) Lagerungsdichte des Sediments: 1,5 kgTM/l2) verfüllte Retentionsraumhöhe: 100 mm

Verfüllung des Retentionsraumes 1) 2)

4,8

Feststoffanfall in kg TMges/haAu*a

Sedimentationsrate 1)

in mm/aspezifische Filterfläche

in % von Au

0,6

2,0

* 500 kg TMges/ha*a Feststoffanfall werden als mittlerer Feststoffanfall in den derzeitigen Prüfkriterien des DIBt zu Grunde gelegt

0,6

2,0

4,8

in Jahren

Tabelle 1: Sedimentationsraten in Abhängigkeit vom Anschlussflächenverhältnis und Feststoffmengenanfall

2. Der betriebliche Aufwand (Wartungsintervalle) ergibt sich aus: dem Verfüllungsgrad des Retentionsvolumens der Reduzierung der Durchlässigkeit der verbleibenden Bindeleistung des Filtersubstrats

2.1 Das Rinnenspezifische Einstauvolumen sollte nicht mehr als zu einem Drittel der verfügbaren Retentionsvolumenhöhe verfüllt sein. Die trennscharfe Oberflächenfiltration von DRAINFIX CLEAN erlaubt ein einfaches Schälen zum Erhalt des erforderlichen Einstauvolumens. Es genügt die Entfernung der eingetragenen Feststoffmengen bis zur Filtersubstrathöhe. Bei größeren Anlagen kann dies mit einer an ein Saugfahrzeug gekoppelten Schäl- und Absaughilfe einfach, schnell und kostengünstig durchgeführt werden. Nach erfolgter Schälung ist die verbliebene Substrathöhe zu prüfen und ggf. die erforderliche Höhe durch Nachfüllen wieder herzustellen.

2.1 Die Durchlässigkeit / Versickerungsrate ist durch einen Fachbetrieb an Hand der Entleerungszeit zu

bestimmen. Wenn die Abwasserbehandlungsanlage häufiger überstaut als zeitlich zur Prüfung in der Betriebsanweisung vorgesehen, mindestens aber in den in der Betriebsanweisungstabelle vorgesehen Abständen, sollte die Versickerungsrate geprüft werden. Wird eine Versickerungsrate < 5,0 E-05 m/s (DIBt-Zulassung) festgestellt wird, ist die Ursache zu ermitteln und zu beseitigen. Kontrollmessungen sind auf Grund der höheren Niederschlagsintensitäten grundsätzlich im Sommerhalbjahr (April bis September) durchzuführen. Diese sollten in Anlehnung an die Doppelzylinder-Infiltrometer-Methode nach DIN 19862-7 durchgeführt werden. Hierfür ist ein Edelstahlzylinder (Durchmesser 200 mm, Wanddicke ≤ 1,5 mm) 10 cm tief in das Filtersubstrat einzupressen und der Zylinder anschließend bis zu einer Höhe von 25 cm über der Oberkante der Substratschicht mit Wasser zu füllen. Die Entleerungszeit [Minuten / Zentimeter] kann einfach durch Teilung mit 6000 in [Meter / Sekunde] umgerechnet werden.

2.2 Zur Prüfung der verbleibenden Bindeleistung kann eine Mischprobe über die gesamte Filtersubstrathöhe

ohne Sedimentauflage entnommen werden. Diese soll aus mindestens drei über die gesamte Substrathöhe gleichmäßig verteilten Einzelproben bestehen. Aus dem ermittelten Zinkgehalt kann die verbleibende Standzeit des Substrates bis Erreichung der Mindestsättigung von 2,5 gZngelöst je Kilogramm Filtersubstrat ermittelt werden. Wenn eine angestrebt Restlaufzeit die Bindeleistung des Substrats überschreiten würde, ist das Substrat zu ersetzen. Bei Havariefällen bietet das nach unten geschlossene Rinnensystem DRAINFIX®CLEAN hohe Sicherheit. Eingetragene Kraftstoffe und Öle werden auf Grund der speziellen Filtereigenschaften von CARBOTEC®60 am Ablaufen gehindert. Durch einen Havariefall hoch belastetes Filtersubstrat muss ggf. ersetzt und je nach Belastungsart sachgerecht entsorgt werden.

Wartungsanleitung bei Verwendung gemäß Trennerlass NRW

Seite 3 von 3 Hauraton GmbH&Co.KG

3. Wartungsschritte

Vor Beginn der Arbeiten ist der Arbeitsbereich abzusichern, einschlägige UVV sind zu beachten.

3.1 Entriegeln und Abhebeln der Abdeckungen (Bild 1) mit Hilfe zweier kräftiger Schraubendreher oder

eines Nageleisens. Die Schraubendreher sind knapp neben den SIDE-LOCK Verriegelungen anzusetzen. Gegebenenfalls sind vorab optional angebrachte Verschraubungen zu lösen. Bild 1: Abnehmen der Abdeckungen

3.2 Die Sedimentauflage wird mit einer Schaufel oder anderem geeigneten Werkzeug entfernt. Bei größeren Anlagen kann diese mit einer Schäl- und Absaughilfe (Bild 2) in Verbindung mit einem über eine Saugleitung angeschlossen Kehrfahrzeug geschält und abgesaugt werden. Fehlendes Substrat ist danach bis auf eine Höhe von 28,5 cm zwischen Filtersubstratoberfläche und Rinnenoberkante / Fahrbahnoberfläche mit neuem Filtersubstrat (CARBOTEC®60) aufzufüllen.

Bild 2: Schäl- und Absaughilfe

3.3 Im Falle eines gesamten Substrataustauschs ist das Filtersubstrat mit Sedimentauflage bis auf den

Rinnenboden zu beiden Seiten des eingelegten Filtergitterrohres zu lockern und mit einem Saugfahrzeug abzusaugen. Die eingelegten Filtergitterrohre sind danach zu entnehmen, zu reinigen und werden vor der Befüllung mit neuem Filtersubstrat CARBOTEC®60 wieder eingebaut. Das neue Filtersubstrat ist auf eine Höhe von 27 cm von der Filtersubstratoberfläche bis zur Rinnenoberkante (= Fahrbahnoberfläche) aufzufüllen. Eine mögliche Setzung des Substrats ist dabei berücksichtigt.

3.4 Beim Einlegen der Abdeckungen müssen die Rostauflageflächen und bei optionaler Verschraubung

auch die Gewindebohrungen sauber sein. Danach einfach die Abdeckung auf die Rinne legen und mit dem Fuß einrasten. Gegebenenfalls optionale Verschraubungen wieder anbringen.

4 Entsorgung Das entnommene Substrat ist auf Inhaltsstoffe zu untersuchen und entsprechend den geltenden gesetzlichen Regelungen ordnungsgemäß zu entsorgen. (DWA-M 378: Umgang mit Straßenkehricht, Hennef, 2008).

5 Wartungsbuch

5.1 Die jeweiligen Zeitpunkte und Ergebnisse durchgeführter Wartungen und Kontrollen sind schriftlich oder

elektronisch zu dokumentieren. Die Dokumentation kann in einer Betriebsanweisungstabelle mit den darin standortsbezogenen Prüfungs- und Wartungszeitpunkten unter Angabe von Auftrags- und Projektnummer durchgeführt werden.

390

630

8

50

289

1

50

200

AA

Gussabdeckung

100

Geotextil

Filtergitterrohr

Filtersubstrat

Stirnwand V2Amit Stutzen DN 110

Einlaukasten Schmutzfangeimer

Material:Rinnenelement

Beton Fertigteil•

FiltergitterrohrPP, PE-HD, PVC•

SubstratGemisch aus •Komponenten mineralischen Ursprungs

Filtersubstratrinne DRAINFIX CLEAN Anlage 1

0000073397

DRAINFIX CLEAN 300 mit Ablauf durch die StirnwandMit Filtersubstrat und Einlaufkasten

390

1510 508

390

BB

10

0

630

1

50

289

B-B

Einlaukasten

Schmutzfangeimer

Gussabdeckung

FiltergitterrohrGeotextil

Stirnwand V2Amit Stutzen DN 110

Filtersubstrat

Filtersubstratrinne DRAINFIX CLEAN Anlage 2

0000073397

DRAINFIX CLEAN 300 mit Ablauf durch die StirnwandMit Filtersubstrat und Einlaufkasten

490

850

630

1

50

289

X X

Filtersubstrat

Gussabdeckung

100

Stirnwand V2Amit Stutzen DN 110

Filtergitterrohr

Filtersubstrat

Geotextil

Einlaufkasten

Schmutzfangeimer

Material:Rinnenelement

Beton Fertigteil•

FiltergitterrohrPP, PE-HD, PVC•

SubstratGemisch aus •Komponenten mineralischen Ursprungs

Filtersubstratrinne DRAINFIX CLEAN Anlage 3

0000073381

DRAINFIX CLEAN 400 mit Ablauf durch die Stirnwandmit Filtersubstrat und Einlaufkasten

490

508

390 1394

BB

10

0

B-B

Stirnwand V2Amit Stutzen DN 110

Gussabdeckung

Einlaufkasten

Schmutzfangeimer

Filtersubstrat

Geotextil

Filtergitterrohr

Filtersubstratrinne DRAINFIX CLEAN Anlage 4

0000073381

DRAINFIX CLEAN 400 mit Ablauf durch die Stirnwandmit Filtersubstrat und Einlaufkasten