eigene icc-farbprofile erstellen

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| Ausgabe 1-2010, Februar/März, Einzelpreis 5,- Euro | Klie Verlagsgesellschaft mbH | Postfach 1348 | 34333 Hann. Münden fokus KUNSTVOLL DRUCKEN special FOTOBÜCHER VOM FEINSTEN praxis LUP AG - FAKSIMILE UND FINE-ART-PRINT know-how EIGENE ICC-FARBPROFILE ERSTELLEN praxis FINE-ART-PRINTS IM OFFSETDRUCK software KONTROLLIERTER AKTIONISMUS webscout UNFEIN: SEX & CRIME

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Um beim Drucken von Bildern zum „visuellen Höhepunkt“ zu kommen, empfiehlt sich ein ausgiebiges farbmetrisches Vorspiel. Der Praxisbericht zeigt, wie die Druckqualität durch maßgeschneiderte Papierprofile gesteigert wird – eine Vorgehensweise, die nicht nur dem Fine-Art-Print vorbehalten sein muss.

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Um beim Drucken von Bildern zum „visuellen Höhepunkt“ zu kommen, empfi ehlt sich ein ausgiebiges farbmetrisches Vorspiel. Der Praxis bericht zeigt, wie die Druckqualität durch maßgeschneiderte Papier-profi le gesteigert wird – eine Vorgehensweise, die nicht nur dem Fine-Art-Print vorbehalten sein muss.

Seit Herbst 2009 hat der Heidelberger dpunkt-Verlag sehr erfolgreich seinen ers-ten Bildband auf dem deutschen und US-amerikanischen Markt veröffentlicht:

„HARALD MANTE – Photography Unplugged“. Eine künstlerische Werkschau aus rund 50 Jahren Mante-Schaffens, ausgezeichnet mit dem Prädikat „Deutscher Fotobuchpreis – Nominiert 2010“. Aufgrund zahlreicher posi-tiver Rückmeldungen bietet der Verlag ergän-zend zum Buch eine limitierte Edition hoch- wertiger handsignierter Fine Art Prints an.

Mit der Umsetzung dieses anspruchsvol-len Vorhabens sind die Designer Andreas Ehrhard & Susanne Meier aus Dortmund betraut, die sich seit längerem mit Kunstre-produktion für Museen, Galerien und Ver-lage beschäftigen und in diesem Zuge be-reits die Kodachrome-Dias für das Mante-Buch gescannt und digital aufbereitet haben. Eine besondere Herausforderung von Mantes Bildern ist dabei ihre brillante Farbigkeit. Um die eingeschränkten Mög-lichkeiten des Offsetdrucks zu erweitern, wurde das Buch mit den hochpigmentier-ten Aniva-Druckfarben gedruckt, aber erst Fine-Art-Prints sind in der Lage, die volle Farbigkeit der Motive zu entfalten. Nach eigenen Tests von zahlreichen Premium Fine-Art-Papieren, fi el die Wahl auf das Ilford

Gold Fibre Silk (310 g/qm, Semi-Glossy). Dabei handelt es sich um ein Barytpapier in Museumsqualität, dessen helles Weiß nicht durch fl uoreszierende Substanzen, sondern durch die Beschichtung mit dem hochweißen Bariumsulfat erzielt wird.

ein Profi l von der stange –oder besser maßgeschneidert?Benutzt man die Papiere der Druckerherstel-ler, sind die entsprechenden Papierprofi le bereits in deren Druckertreiber enthalten. Geht man „fremd“, werden die passende Profi le in der Regel vom Papierhersteller zur Verfügung gestellt. Für unkritische Mo-tive sind diese vollkommen ausreichend. Ein solches Profi l „von der Stange“ bietet eine Annäherung an die Möglichkeiten von Papier und Drucker – höheren Ansprüchen wird jedoch nur ein maßgeschneidertes Profi l gerecht. Denn auch innerhalb einer Papiersorte sind Schwankungen nichts Un-gewöhnliches.

Für die Mante-Editionsdrucke kommt also nur ein individuelles Profi l in Frage.

Das Vorgehen ist einfach und ist für jeden Fine-Art-Printer empfehlenswert: Ein Test-chart mit Farbfeldern wird mit deaktiviertem

Farbmanagement ausgedruckt und anschlie-ßend mit einem Spektralfotometer ausge-messen. Aus dem Vergleich der Ist- und Soll-Werte wird ein Profi l errechnet, das bei künftigen Drucken die Farbwiedergabe dem

„Ideal“ möglichst nahe bringen soll. Aller-dings sind Papieren und Druckern physika-lische Grenzen gesetzt, sodass dieses Ideal unterschiedlich gut erreicht wird. Das er-zeugte Profi l funktioniert nur optimal, wenn beim Druck alle Parameter mit denen iden-tisch sind, mit denen das Testchart zuvor ge-druckt wurde. Der Druck mit einem anderen Drucker, aus einem anderen Programm he-raus und veränderten Einstellungen führt zu

„abweichenden“ Druckergebnissen. Man

Weitergehende Informationen zu den limitierten Editionsdrucken von Harald Mante finden Sie unter www.edition-dpunkt.de

Foto: Harald Mante

AusDruCKs-sTArKeProfile

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sollte also vorher überlegen, aus welchem Programm die Bilder wie gedruckt werden.

Zen – oder die Kunst, ein Testchart zu drucken Sollten Sie kein digitales Testchart zur Verfü-gung haben, erhalten Sie dieses z. B. von einem Dienstleister, der das Erstellen von Drucker- bzw.Papierprofilen anbietet.

Das folgende Vorgehen basiert auf der Zu-sammenstellung Mac & Photoshop CS3/CS4 & Epson- Drucker mit Epson-Treiber. Andere Kombinationen verhalten sich ähn-lich, variieren aber im Detail.

Für alle Benutzer der Softwarekombination Mac OS X ab 10.5 & Photoshop CS4 gilt derzeit der Hinweis auf einen Bug und den Workaround im Infokasten auf S. 27!

Vorweg sollten Sie am Drucker einen Düsen-test durchführen und wenn nötig Düsenrei-nigung ausführen – bis alle Düsen frei und ein Testdruck ohne Streifen ist. Falls Sie bidirektional drucken möchten („schnell“), sollte der Druckkopf auf das zu profilierende Papier neu justiert werden.

[1] Farbeinstellung überprüfenMenü > Bearbeiten > Farbeinstellung …Unter „Farbmanagement-Richtlinien“ soll-te eingestellt sein „Fehlende Profile: Beim Öffnen wählen“.

[2] Testchart in Photoshop mit der Einstel-lung „Kein Farbmanagement“ öffnen.Weiter geht’s mit Menü > Datei > Drucken …

[3] Photoshop-Druck-Dialog Unter dem Register „Farbmanagement“ sollte aktiviert sein: „Dokument (… RGB ohne Tags)“, „Farbhandhabung: Kein Farb-management“

[4] Druckertreiber-DialogRegister „Druckereinstellungen“: Hier wird das Farbmanagement des Druckers deaktiviert – „Farbeinstellungen: Aus (Keine Farb korrektur)“.

Weiterhin wird hier nun festgelegt, mit wel-chen Einstellungen das zu profilierende Papier künftig gedruckt werden soll:

Im Druckertreiber, dessen Aufbau sich je nach Hersteller unterscheiden kann, werden verschiedene „Medien“ (Papiertypen) für Original-Papiere des Druckerherstellers zur Wahl angeboten. Sie regeln wichtige farb-relevante Grundeinstellungen, die sich nicht

modifizieren lassen – wie z. B. die Linearisie-rung des Druckers, also die Menge des Farbauftrags. Darüber hinaus legen Sie für den jeweiligen Papiertyp weitere geeignete Optionen fest – beispielsweise Papiereinzug (Fach), Druckauflösung und die Dicke des Papiers. Ziel ist es nun, eine Einstellung zu finden, die dem zu profilierenden Papier am nächsten kommt. Üblicherweise spricht jeder Papierhersteller eine Empfehlung aus. Das ist ein guter Anhaltswert, muss aber nicht zum besten Ergebnis führen. Unter Umständen sind mehrere Versuche mit unterschiedlichen „Medien“-Einstellun-gen sinnvoll, bis Sie die optimale Kombi-nation gefunden haben. Sie sollten bei der Beurteilung der Testausdrucke beachten, wie brillant die Primärfarben erscheinen, wie neutral die Graubalance ist und ob die Menge des Farbauftrags zum Papier passt. Für das „Ilford Gold Fibre Silk“ wird von Epson z. B. das „Premium Semigloss Photo Paper“ empfohlen.

Nun stellen Sie noch die gewünschte Druckqualität, Druckgeschwindigkeit und den Papiereinzug ein.

Register „Papierkonfiguration“:Die Wahl des „Mediums“ gibt an dieser Stelle im Epson-Druckertreiber eine Papier-stärke vor. Weicht sie von Ihrem Papier ab, tragen Sie einen passenden Wert ein. Wer oft und gerne mit verschiedenen Materialien arbeitet, dem hilft ein Papierdickenmesser weiter. Ilford gehört zu den wenigen Anbie-tern, die auf der Verpackung einen Wert angeben: für „Gold Fibre Silk“ 315 Micron

(Mikro meter), das entspricht 0,315 mm. Geben Sie in dem Fall den aufgerundeten Wert von 0,4 mm ein, sonst wird Ihr Druck-kopf ungewollt zum Schleifkopf! Bei steifem Material kann es den Papiereinzug erleich-tern, nicht im Druckdialog, sondern direkt im Menü des Druckers den Walzenabstand zu variieren. Für „Gold Fibre Silk“ wurde der Walzenabstand daher auf „breiter“ umgestellt.

Später, wenn das Profil vorliegt, ist es wich-tig, die eingemessene Papiersorte immer mit derselben Einstellung zu drucken, an-derenfalls passt das Profil nicht mehr zu

Es ist wichtig, dass das Testchart im Druckdialog nicht rotiert und nicht skaliert wird! Falls nötig, rotieren Sie das Chart vorher um 90° in Photoshop; verzichten Sie jedoch unbedingt darauf, es zu skalieren! Eine Faustregel, die für alle Drucke gilt: Im Druckdialog so wenig wie möglich Anpas-sungen vornehmen (drehen, skalieren) – in der Regel kann Photoshop das schneller und besser.

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Ihrer Druckeinstellung. Empfehlung: Spei-chern Sie Ihre Einstellung als Set ab (Im selben Dialog „Voreinstellung > sichern unter …“).

Nun haben Sie es geschafft, jetzt können Sie die „Drucken …“-Schaltfläche drücken.

Das Testchart ist ausgedrucktNoch ein kritischer Blick auf die Oberfläche: Der Ausdruck darf nicht streifig sein, es dürfen keine Schleifspuren, Fingerabdrücke etc. zu sehen sein.

Wichtig ist, sich einige Eckdaten zu notieren: Druckermodell + Papiersorte + Aufl ösung +

„Medium“ + Datum. Diese Angaben sollten auch in den Profilnamen einfließen – das erleichtert später die korrekte Zuordnung von Papier und Einstellungen und ergibt z. B. Profilnamen wie: E3800-GoldFibre-1440-uni-PremSemGloss-09-12.icc

Um ein Testchart auszumessen und anschlie-ßend ein Profil zu errechnen, ist entspre-chende Hard- & Software erforderlich. Wer diese Ausrüstung nicht anschaffen möchte, kann auch einen externen Dienstleister in Anspruch nehmen.

Ausmessen & Profil erstellenFür den Editionsdruck werden gleich meh-rere Charts mit je 1504 Farbfeldern gedruckt. Eine Trockenzeit von mehreren Stunden ist nötig, damit die Tinten ihre endgültige Far-bigkeit entwickeln. Anschließend werden die Charts mit einem Spektralfotometer ausgemessen und die Werte gemittelt. Auf diese Weise minimiert man Druck- und Messtoleranzen.

Aus den gemittelten Werten errechnet die Gretag ProfileMaker-Software das Profil. Auch hier lassen sich einige Voreinstellun-gen variieren – unter anderem das Gamut Mapping, welches die Farbsättigung des Profils steuert. Von den drei möglichen Einstellungen bietet „Logo Colorful“ die maximale Farbsättigung. Diese wird im Editionsdruck benötigt, um die typisch

brillanten Farben in Mantes Fotografien bestmöglich wiederzugeben.

Um auf Dauer den Überblick über seine Profile zu behalten und die passenden Ein-stellungen des Druckdialogs ablesen zu können, sollten – wie schon erwähnt – Hin-weise darauf im Profilnamen enthalten sein. Leider lässt ProfileMaker nur recht kurze Namen zu. Benennt man die icc-Datei sinnvoll um, bleibt dennoch die ursprüng-liche interne Bezeichnung erhalten. Je nachdem, welches Programm das Profil verwendet, wird entweder der externe oder der abweichende interne Name angezeigt – unter Umständen ist nicht erkennbar, um welches Profil es sich handelt. Abhilfe schafft hier ColorThink (Chromix), ein Tool, mit dem man nicht nur den internen Profil-namen anpassen, sondern das Profil auch genauer unter die Lupe nehmen kann.

Theoretische BewertungUm einen Bezug zu erhalten, ist es sinnvoll, zusammen mit dem neuen Profil auch das vom Hersteller in ColorThink zu öffnen. Die wichtigsten Merkmale finden sich im Über-sichtsfenster: das Gamut Volumen (Far-braumgröße) und der Schwarz-/Weiß-Punkt. Der Weiß-Punkt beschreibt Hellig-keit und Farbton des gemessenen Papiers, der Schwarzpunkt das maximal auf diesem Papier druckbare Schwarz. Farbraum und -charakteristik lassen sich anschaulich in verschiedenen Darstellungen beurteilen.

Im direkten Vergleich [5] zeigt das selbst erstellte Profil einen um knapp 10 % größe-ren Farbraum gegenüber dem Hersteller-profil. In der Gamut-Projektion ist erkenn-bar, dass der Zugewinn nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern sich auf die Cyan- und

Unterschiedliche Gamut-Volumen (GV) für „Ilford Gold Fibre Silk“:Rot = Herstellerprofil (GV 727.258)Grün = eigenes Profil (GV 786.434)

Das vom Hersteller zur Verfügung gestellte Profil IGGFS13_EPP3800_PSPPn.icc basiert auf einem relativ kleinen Testchart (288 Farbfelder), sodass der Farbraum des Papiers nur grob beschrieben wird.

Das selbst erstellte Profil basiert auf einer Chartgröße von 1504 Feldern und ermöglicht dadurch feinere Abstufungen.

Profilquelle (Login erforderlich): www.ilford.com/profiles/ index_de.asp?type=profile

Die Farbfelder sind diagonal unterteilt und zeigen nebeneinander Refe-renz- und Messwerte. Das Herstellerprofil zeigt erkennbare Ab-weichungen in den Blautönen – bis zu einem Maximum von ∆E 9,51.

Beim individuellen Profil liegt die größte Abweichung im Gelb mit ∆E 3,08. Visuell fallen die Unterschiede in den einzelnen Farbfeldern deutlich geringer aus, als beim allgemeinen Profil des Herstellers.

ÜBerPrÜfen Der fArBwieDergABe HersTellerProfil inDiviDuelles Profil

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Grüntöne konzentriert. Dagegen scheint das Herstellerprofil etwas mehr Blau abzu-decken – ein Punkt, den wir in der visuellen Bewertung nachvollziehen können.

Praktische BewertungNachdem das neue Profil in der Theorie für gut befunden wurde, muss es sich noch in der Praxis beweisen. Damit Photoshop es erkennen und verwenden kann, gehört es in den vom Betriebssystem vorgegebenen Profile-Ordner.

Hilfreich kann der Druck eines Testmotivs mit einer Mischung aus Realbildern und technischen Verläufen sein. Überzeugt Sie das Ergebnis? Eventuelle Streifen in den Verläufen sind Tonwertabrisse, je nach Ausprägung kann es das „Aus“ für das Pro-fil bedeuten. Dann gilt es neue Charts zu drucken – eventuell mit veränderten Ein-stellungen für das Papier im Druckertreiber oder mehrere Charts gewichtet zu mitteln. Hat das Profil auch diesen praktischen Test anstandslos bestanden, steht dem „besse-ren Fine-Art-Print“ nichts mehr im Wege.

Apropos „besser“ – den objektiven Beleg für den Qualitätsunterschied zwischen Hersteller- und individuellem Profil liefert ein einfacher Test mit dem Gretag Macbeth ColorChecker24: Dazu wurde aus dessen Lab-Werten eine Referenz- und eine Druck-datei erstellt und die jeweils mit den bei-den Profilen ausgedruckt, gemessen und verglichen [6/7]. Die Farben des ColorChe-cker24 entsprechen vorwiegend natürlichen Tönen und decken eher den Kern- als den Grenzbereich des Farbraums ab. Dennoch reicht das individuelle Profil in allen Mess-feldern dichter an das „Ideal“ heran als das Herstellerprofil, dessen Abweichungen bis zu dreimal so hoch sind. Die Grüntöne des ColorChecker24 sind zwar nicht so „extrem“, dass man den im Grün erweiterten Farbraum [5] beweisen kann. Aber die „größeren“ Blautöne des Herstellerprofils passen ein-deutig schlechter zu der getesteten Kombi-nation Drucker & Papier und zeigen un-schöne Abweichungen.

fazitWer hochwertig drucken und die qualitativen Grenzen des Machbaren ausloten möchte, wird die Mühen der wiederholten Profilie-rung in Kauf nehmen (müssen): Jede Ände-rung in der Kette zwischen Bilddaten und Drucker – z. B. eine neue Charge Papier – kann ein neues Profil erfordern.

[email protected]

unter der Kombination Photoshop Cs4 ab Mac os X 10.5 ist es derzeit nicht möglich, beim Druck das farbmanage-ment zu deaktivieren, auch wenn die entsprechenden einstellungen im Druck-dialog korrekt vorgenommen werden.

Ein so ausgedrucktes Testchart sieht warm toniger und dunkler aus [8] – ein Profil, das auf dieser Basis erstellt wird, ist unbrauchbar. Leider ist diese Problema-tik bisher vielen Anwendern und auch Dienstleistern unbekannt. Die Folge sind Profile, die nach bestem Wissen errech-net wurden und dennoch nichts taugen.

Dem Dienstleister kann man keinen Vor-wurf machen – einem Testchart sieht man den Fehler nur im direkten Vergleich an: Hier ein „fehlfarbener“ [8] sowie ein korrekter Ausdruck [9]. Ein Tipp: Wer noch parallel Photoshop CS3 benutzt, kann das Testchart wie gewohnt mit CS3 drucken und das entstandene Profil problemlos mit Photoshop CS4 benutzen.

feHlerHAfTe TesTCHArTsaus Photoshop Cs4 ab Mac os X 10.5

Wer ausschließlich mit Photoshop CS4 arbeitet, kann wie folgt improvisieren:

Im direkten Vergleich ist deutlich der Farb- und Helligkeitsunterschied zwischen feh-lerhaft [8] und korrekt [9] gedrucktem Test-chart zu erkennen. Ein Profil, das auf so einem „fehlfarbenen“ Chart basiert, wird bei späteren Ducken unvorhersehbare Farbabweichungen verursachen.

worKArounD ab Mac os X 10.5 mit Photoshop Cs4, zur Zeit bis version 11.0.1

1. Unprofiliertes Testchart in CS4 öffnen

2. Profil zuweisen (Adobe RGB) entweder beim Öffnen im Dialog „fehlendes Profil“ > Profil zuweisen: Adobe RGB

(hier unbedingt die Option „Dokument in RGB-Arbeitsfarbraum konvertieren“ ausschalten!) oder unter Menü > Bearbeiten > Profil zuweisen … > Profil: Adobe RGB

3. Einstellungen im Photoshop-Druck-Dialog: Register Farbmanagement > Farbhandhabung: Farbverwaltung durch Photoshop Druckerprofil: Adobe RGB Renderpriorität: Relativ farbmetrisch Tiefenkompensierung: Aus

4. Einstellungen im Druckertreiber-Dialog: Register Druckereinstellungen > Farbeinstellungen: Aus (keine Farbkorrektur) Weitere Einstellungen (Papierformat, Medium, 16 Bit, Qualität, etc.) wie gewohnt vornehmen. Ausdruck starten …

Hinweis: Sie können dem Testchart statt Adobe RGB auch ein anderes Profil zu-weisen, wie z.B. eciRGB v2 – Hauptsache, Sie wählen anschließend im Photo-shop-Druck-Dialog dasselbe Profil als Druckerprofil aus. stellen sie sicher, dass sie im Dialog „Profil zuweisen …“ nicht die option „rgB-Arbeitsfarbraum:“ benutzen.

Quelle und technischer Hintergrund (englischsprachig): www.luminous-landscape.com/tutorials/solving.shtml