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Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge im Oktober 2012

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Page 1: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital)Hermann Dittmers

Sparkassenakademie

Unternehmen begleiten:Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

im Oktober 2012

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Sparkassenakademie 2

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 3

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 4

Beteiligungsgesellschaft derSparkasse Freiburg - Nördlicher Breisgau

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Sparkassenakademie 5

- Beteiligungsgesellschaft

• 1998– Sparkasse Freiburg-Nördlicher

Breisgau Gründung(100 v. H. mit EAV)

• 2001– Geschäftsanweisung für GF– Schaffung von

Rechtssicherheit– Geschäftspolitik ohne UBGG

• 2002– Entwicklung BERICO /

InvestBase

• 2003– Erarbeitung neuer

Investitionsschwerpunkte– Projekt „Corporate Finance“– neuer Unternehmensauftritt

• 2004 – 2006– S - Capital – ständige Produktverbesserung– Erweiterung der

Investitionsbandbreite

• 2006-2012– Weitere interne

Verbesserungen– Aktuell 54 Beteiligungen

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Sparkassenakademie 6

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 7

Rechtsgrundlagen I

• Gesetz über Unternehmensbeteiligungen (UBGG)

§ 1 Gegenstand und Zweck des Gesetzes

Dieses Gesetz regelt die Tätigkeit und Beaufsichtigung von Unternehmensbeteiligungsgesellschaften.

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Sparkassenakademie 8

Rechtsgrundlagen I

• Gesetz über Unternehmensbeteiligungen (UBGG)

§ 1 a UBGG Begriffsbestimmungen

(3) Unternehmensbeteiligungen sind Eigenkapitalbeteiligungen an Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit

• beschränkter Haftung, offenen Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften, Gesellschaften bürgerlichen

• Rechts und Gesellschaften vergleichbarer ausländischer Rechtsformen. Als Unternehmensbeteiligungen gelten

• auch Beteiligungen als stiller Gesellschafter im Sinne des § 230 des Handelsgesetzbuchs und Genussrechte.

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Sparkassenakademie 9

Rechtsgrundlagen I

• Gesetz über Unternehmensbeteiligungen (UBGG)

§ 3 (2) UBGG Zulässige Geschäfte

Die Unternehmensbeteiligungsgesellschaft darf Unternehmen, an denen sie eine Unternehmensbeteiligung hält, Darlehen gewähren.

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Sparkassenakademie 10

Rechtsgrundlagen II

• Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG)

§§ 64 ff. Insolvenzantragspflicht

• Aktiengesetz (AktG)

§§ 292 ff. Andere Unternehmensverträge

• Handelsgesetzbuch (HGB)

§ 266 (3) Gliederung der Passivseite sowie § 275 HGB GuV-Gliederung

• Insolvenzverordnung (InsO)§§ 15a, 19 (2), 39 Insolvenzantragspflicht, Überschuldung und Nachrang

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Sparkassenakademie 11

Rechtsgrundlagen III

• Stellungnahmen und Fachgutachten des Instituts der Wirtschaftsprüfer IDW)

HFA 1/91 Zur Bilanzierung von Anteilen an Personenhandels-gesellschaften im Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft

HFA 1/94 Zur Behandlung von Genussrechten im Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften (Ergänzung 1998)

IDW PS 400 Grundsätze für die ordnungsgemäße Erteilung von Bestätigungsvermerken bei Abschlussprüfungen (PS 450);

Hilfestellung:

Schreiben der Bundesteuerberaterkammer zu den Grundsätzen für die Erstellung von Jahresabschlüssen durch Steuerberater (abgedruckt in: Deutsches Steuerrecht <DStR> Heft 50/ 2001Beihefter Seiten 1 - 4)

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Sparkassenakademie 12

Rechtsgrundlagen IV-Sicherstellung und Haftung

• Grundsätzlicher Ansatz

Keine Sicherheiten für die (verzinsliche) Beteiligung,

somit werden keine Ressourcen des Unternehmens oder des Inhabers gebunden.

• Ausnahme

Garantien der Eigentümer bei Eintritt des Sanierungs- und Krisenfalls

(Hinweis: MBG 20 v.H. Garantie im Regelfall/ bei speziellen Programmen auch Haftungserklärung)

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Sparkassenakademie 13

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 14

Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand I

• Unternehmensfinanzierung

Nordamerika (Kapitalmarktorient.) = Eigenkapitalfinanzierung

Deutschland (Bankenorient.) = Fremdkapitalfinanzierung

1. Mittelständische Unternehmensstruktur und daher nur eingeschränkter Zugang zum Kapitalmarkt

2. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das deutsche Finanzsystem (wegen Verlust/Zerstörung der Betriebe) auf massive Fremdkapitalzuführung angewiesen. Im Ergebnis wurde die Fremdfinanzierung gegenüber dem Eigenkapital begünstigt.

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Sparkassenakademie 15

Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand II

• Eigenkapitalquote im Deutschen Mittelstand im Durchschnitt bei ca. 18,3 v.H. (Bilanzjahr 2010)

• unzureichende Eigenkapitalquote im internationalen Vergleich, um entsprechendes Wachstum zu finanzieren

• je kleiner das Unternehmen, desto geringer das Eigenkapital

• 35 v.H. der untersuchten Unternehmen haben eine „Nullquote“, wobei Personengesellschaften (über 80 v.H. aller deutschen Unternehmen) eine höhere „Nullquote“ aufweisen!

Eigenkapital Liquidität Fremdkapital

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Sparkassenakademie 16

Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand III

Mit Beteiligungskapital finanzierte Unternehmen …

• wachsen/expandieren deutlich schneller• sind trotz höherer Ausgaben für Investitionen sowie

Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen ertragsstärker• erzielen eine höhere Umsatzrendite• stellen überdurchschnittlich viele Mitarbeiter ein

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Sparkassenakademie 17

Maschinenfinanzierung  Marge  

 

Anschaffungspreis (in EUR) 100.000  

Nutzungsdauer (in Jahren) 5  

Investitionsdarlehenszins (in v.H.) 5,00 1,80  

Stille Einlage    

Grundverzinsung (in v.H.) 6,00 2,00  

Gewinnverzinsung (in v.H.) 3,00 9,00 3,00 3,20

Ausgangssituation – Exkurs I

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Sparkassenakademie 18

LIQUIDITÄT (EUR p.a.) KREDIT   STILLE EINLAGE

   

Zins 5.000 9.000

Tilgung 20.000 0

   

LIQUIDITÄTSABFLUSS 25.000   9.000

LIQUIDITÄTSVORTEIL     16.000

Ausgangssituation – Exkurs II

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Sparkassenakademie 19

RENTABILITÄT (EUR p.a.) KREDIT   STILLE EINLAGE

Umsatz 150.000 150.000

Zins 5.000 9.000

Abschreibung / Tilgung 20.000 20.000

Gewinn vor Steuern (EBT) 125.000   121.000

Steueraufwand (30 v.H.) 37.500 36.300

Gewinn nach Steuern (JÜ) 87.500   84.500

LIQUIDITÄTSABFLUSS 62.500   45.300

LIQUIDITÄTSVORTEIL     17.200

Ausgangssituation – Exkurs III

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Sparkassenakademie 20

Zinseszinsrechner Startkapital: 17.200,00 €

Zinssatz: 2,500 % (2,500 %)

Zinsperiode: jährlich

Dauer: 5 Jahre

Endkapital: 19.460,22 €

Zinsen: sammeln

Jahr

Guthaben Vorjahr

Zinsen

Neues Guthaben

1 17.200,00 430,00 17.630,00

2 17.630,00 440,75 18.070,75

3 18.070,75 451,77 18.522,52

4 18.522,52 463,06 18.985,58

5 18.985,58 474,64 19.460,22

A2.260,22 A19.460,22

Gesamtaufwand: 17.200,00 €

Zinsen gesamt: 2.260,22 €

Steuern gesamt: 0,00 €

Zuwachs gesamt: 2.260,22 €

Ausgangssituation – Exkurs IVGuthabenzins

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Sparkassenakademie 21

Ausgangssituation – Exkurs Versparter Kontokorrentzins

Zinseszinsrechner Startkapital: 17.200,00 €

Zinssatz: 6,000 % (6,000 %)

Zinsperiode: jährlich

Dauer: 5 Jahre

Endkapital: 23.017,48 €

Zinsen: sammeln

Jahr

Guthaben Vorjahr

Zinsen

Neues Guthaben

1 17.200,00 1.032,00 18.232,00

2 18.232,00 1.093,92 19.325,92

3 19.325,92 1.159,56 20.485,48

4 20.485,48 1.229,13 21.714,60

5 21.714,60 1.302,88 23.017,48

A5.817,48 A23.017,48

Gesamtaufwand: 17.200,00 €

Zinsen gesamt: 5.817,48 €

Steuern gesamt: 0,00 €

Zuwachs gesamt: 5.817,48 €

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Sparkassenakademie 22

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 23

Definitionen und Einordnung I

Eigenkapital: Abgrenzung zum Fremdkapital (HGB/IDW)

EIGENKAPITAL FREMDKAPITAL

voll haftend nicht haftend

gewinnabhängige Erfolgsbeteiligung

gewinnunabhängigeVerzinsung

tilgungsfrei zu tilgen

unbefristet befristet

grundsätzlich frei verfügbar(Risikokapital)

beschränkt verfügbar (abhängig von Bonität, Sicherheiten etc.)

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Sparkassenakademie 24

Definitionen und Einordnung II

• Grundfunktionen des Eigenkapitals

a. in Geldwerten ausgedrückte Anteile der Unternehmer oder Gesellschafter am Betrieb („Haftungsfunktion“)

b. in der Vermögensrechnung das Ergebnis aus Sachvermögen und Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten („Residualgröße“)

c. dient dem Ausgleich von Ertragsschwankungen („Risikopuffer- oder Verlustausgleichsfunktion“)

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Sparkassenakademie 25

• Eigenkapital bei Kapitalgesellschaften § 266 (3) HGB („konstante Kapitalkonten“)

I. Gezeichnetes KapitalII. KapitalrücklageIII. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage2. Rücklage für Anteile an einem

herrschenden/mehrheitlich beteiligten Unternehmen3. satzungsmäßige Rücklagen4. andere Gewinnrücklagen

IV. Gewinnvortrag/VerlustvortragV. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

= haftendes Eigenkapital

Definitionen und Einordnung III

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Sparkassenakademie 26

• Eigenkapital bei Personengesellschaften§ 264c (2) HGB („variable Kapitalkonten“)

I. KapitalanteileII. RücklagenIII. Gewinnvortrag/VerlustvortragIV. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag= haftendes Eigenkapital

Definitionen und Einordnung IV

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Sparkassenakademie 27

Haftendes Eigenkapital+ Eigenkapitalersatz (atypisch stille Einlagen u.a.)= Bilanzielles Eigenkapital

+ typisch stille Einlagen/Nachrangdarlehen+ Gesellschafterdarlehen (§ 32a GmbHG)+ Sonderposten mit Rücklageanteil (50 v.H.)= Wirtschaftliches Eigenkapital

+ stille Reserven= Effektives Eigenkapital

Definitionen und Einordnung V

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Sparkassenakademie 28

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

Page 29: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 29

Eigenkapital Mezzanine Fremdkapital

Nachrang-Darlehen

Stille BeteiligungAtypisch stilleBeteiligung

Kredite/Darlehenz.B. GmbH-Anteil

Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteEinordnung I

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Sparkassenakademie 30

UnverzinslichesEigenkapital

Verzinsliches Eigenkapital Fremdkapital

Nachrang-Darlehen

Stille BeteiligungAtypisch stilleBeteiligung

Kredite/Darlehenz.B. GmbH-Anteil

Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteEinordnung II

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direktes Eigenkapital

indirektes Eigenkapital Fremdkapital

Nachrang-Darlehen

Stille BeteiligungAtypisch stilleBeteiligung

Kredite/Darlehenz.B. GmbH-Anteil

Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteEinordnung III

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Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteDirekte Beteiligungsfinanzierung I

Zeichnung von Gesellschaftsanteilen, in Abhängigkeit von den verschiedenen Rechtsformen, in denen die Unternehmen organisiert sind (offene Beteiligung):

• GmbH - Gesellschaftsanteile• Kommanditanteile• Aktien

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Sparkassenakademie 33

Im Ergebnis bedeutet dies:

• bilanzielles Eigenkapital• Vermögensanspruch (Erfolg und Wachstum)• Mitgliedschaftsrechte• unbefristet und nicht zurückzahlbar• ohne Sicherheiten• zins- und tilgungsfrei• Gewinn- und Verlustbeteiligung (jährlich)• Ausschüttung/Dividende = keine Betriebsausgaben

Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteDirekte Beteiligungsfinanzierung II

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Sparkassenakademie 34

Indirekte Beteiligungsfinanzierung(Mezzanine - Finanzierung I)

Mezzanine (ital.) bedeutet „Zwischengeschoss“ und zeigt die begriffliche Einstufung innerhalb einer Bilanz zwischen Eigenkapital und Fremdkapital:

Eigenkapital(Eigentümer; (Mit-) Unternehmer)

Fremdkapital(Unbesicherte Massegläubiger;

Besichere Gläubiger mit Eigentumsvorbehalt)

Mezzanine(Nachrangige Gläubiger)

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Sparkassenakademie 35

Indirekte Beteiligungsfinanzierung(Mezzanine - Finanzierung II)

Unterscheidung Mezzanine:

1. Eigenkapitalähnliche Mezzanine - Instrumente (Equity Mezzanine) = atypisch stille Einlage

2. Fremdkapitalähnliche Mezzanine – Instrumente (Debt Mezzanine) = Nachrangdarlehen

3. Hybride Mezzanine Instrumente = typisch stille Einlage

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Sparkassenakademie 36

Indirekte Beteiligungsfinanzierung(Mezzanine - Finanzierung III)

Vorteile:

• (mind.) wirtschaftliches Eigenkapital• nur Mitunternehmerrisiko, keine

Mitunterinitiative• vertraglich vereinbarte Vergütung• feste Laufzeiten (bis zu 15 Jahren)• ohne Sicherheiten (i.d.R.)• Nachrangabrede• Liquiditätsschonung

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Sparkassenakademie 37

Eigenkapital

Mezzanine

Fremdkapital

Bandbreite individueller Risiko-Rendite Präferenzen

Risiko

Rendite

Durchschnittliche Renditeerwartung des Finanziers

Beteiligungskapital - allgemeine SachverhalteRenditeerwartung Kapitalgeber

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Sparkassenakademie 38

AKTIVA PASSIVA

TEUR TEUR

ANLAGEVERMÖGEN 1.000 EIGENKAPITAL 400Gesellschafter A 200Gesellschafter B 200

UMLAUFVERMÖGEN 1.000 FREMDKAPITAL 1.600

Bilanzsumme 2.000 Bilanzsumme 2.000

Eigenkapitalinvestition - A GmbH:Ausgangssituation

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Sparkassenakademie 39

AKTIVA PASSIVA

TEUR TEUR

ANLAGEVERMÖGEN 1.000 EIGENKAPITAL 400Gesellschafter X 200Gesellschafter Y 200

UMLAUFVERMÖGEN 1.000 FREMDKAPITAL 1.600

Bilanzsumme 2.000 Bilanzsumme 2.000

Eigenkapitalinvestition - A GmbH:nach Anteilskauf

Page 40: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 40

AKTIVA PASSIVA

TEUR TEUR

ANLAGEVERMÖGEN 1.000 EIGENKAPITAL 800Gesellschafter A 200Gesellschafter B 200Beteiligungsgesellschaft 400

UMLAUFVERMÖGEN 1.000 FREMDKAPITAL 1.200

Bilanzsumme 2.000 Bilanzsumme 2.000

Eigenkapitalinvestition - A GmbH:Kapitalerhöhung

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Sparkassenakademie 41

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

Page 42: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 42

Finanzierungsformen, die bei entsprechender Ausgestaltung (mind.) dem wirtschaftlichen Eigenkapital zuzurechnen sind:

• typisch stille Einlage/Beteiligung• atypisch stille Einlage/Beteiligung• offene Beteiligungen• Nachrangdarlehen• Genussrechte

Arten von Beteiligungskapital I

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Sparkassenakademie 43

• Stille Beteiligungen oder Einlagen (TYPISCH)

Rechtsgrundlage §§ 230 ff. HGBmit Ausschluss der jährlichen Verlustbeteiligung Beachte hierzu: § 231 (2) HGBAusgestaltung bei Insolvenz und Liquidation nachrangigBG tritt i. d. R. nicht in Erscheinung; Geschäftsführung in Unternehmerhand (BEIRAT)

Vergütung Festentgelt und Gewinnvergütung, jedoch keine Teilnahme an Unternehmenswertsteigerungen (ersatzweise Endvergütung = Non Equity Kicker).

Arten von Beteiligungskapital II

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Sparkassenakademie 44

• Stille Beteiligungen oder Einlagen (ATYPISCH)

Rechtsgrundlage §§ 230 ff. HGBmit Einschluss der jährlichen Verlustbeteiligung Beachte hierzu: § 231 (2) HGB

Ausgestaltung bei Insolvenz und Liquidation nachrangigBG tritt i. d. R. nicht in Erscheinung;

Geschäftsführung in Unternehmerhand (BEIRAT)

Vergütung Festentgelt und anteiliger Gewinnanspruch sowie Teilnahme an Unternehmenswertsteigerungen.

Arten von Beteiligungskapital III

Page 45: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 45

• Offene Beteiligungen

Ausgestaltung Übernahme von KG-, GmbH- und /oder AG-Anteilen

Rechtsstellung Mitsprache- auch Kündigungsrechte mit detaillierten Regelungen im

Gesellschaftsvertrag (GmbH/KG) oder in der Satzung (AG) unabhängig von prozentualer Beteiligungshöhe

Vergütung jährliche Gewinn- und Verlustbeteiligung mit Beteiligung am Unternehmensmehrwert

Problem Unternehmenswertermittlung und -verfahren

Arten von Beteiligungskapital IV

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Sparkassenakademie 46

• Nachrangdarlehen

Ausgestaltung Darlehensgewährung (ohne Sicherheiten) ohne laufende Tilgung mit Endfälligkeit

Rechtsstellung nachrangig zu bedienender Darlehensgeber

Vergütung Festzinsvereinbarung mit Agio/ Einmalzahlung bei Vertragsende Problem ohne Beteiligung (offen) nicht möglich

(Kreditinstitut)!

Arten von Beteiligungskapital V

Page 47: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 47

• Genussrechte

Grundlagen Genussrechte beruhen auf einem schuldrechtlichen Vertrag, in dem der Genussrechtsemittent dem Genussrechtsinhaber als Gegenleistung für die Überlassung von Kapital (Kapitalzufuhr oder Forderungsverzicht § 397 BGB) oder zur Abgeltung

anderer Ansprüche Vermögensrechte gewährt, wie sie sonst typischerweise nur im Verhältnis zu Gesellschaftern bestehen. Unabhängig von ihrer

Ausgestaltung verlieren Genussrechte nicht ihren schuldrechtlichen Charakter. Genussrechte

gewähren keine Mitgliedsrechte.

(vgl. §§ § 160 Abs. 1 Nr. 6 AktG und § 221 Abs. 4 AktG namentlich erwähnt, es existiert aber keine gesetzliche Definition)

Arten von Beteiligungskapital VI/1

Page 48: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 48

• Genussrechte

Ausgestaltung Verbrieft (sog. Genussschein) oder nicht verbrieft;

Inhaber-, Order- oder Namenspapiere.

Behandlung 1. Passivierung als Fremdkapital2. Unmittelbar in das Eigenkapital

einzustellen 3. Erfolgswirksam zu vereinnahmen.

Arten von Beteiligungskapital VI/2

Page 49: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 49

• Genussrechte

Betrachtung Unmittelbar in das Eigenkapital einzustellen, wenn eine ausreichende Haftungsqualität (aus Gläubigerschutzfunktion) gegeben ist:

- Nachrangigkeit

- Erfolgsabhängigkeit der Vergütung sowie Teilnahme am Verlust bis zur vollen Höhe

- Längerfristigkeit der Kapitalüberlassung

Arten von Beteiligungskapital VI/3

Page 50: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 50

• Genussrechte

Nachrangigkeit Rückzahlungsanspruch für Genussrechts- zeichner im Insolvenz- und Liquidationsfall erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger, deren Kapitalüberlassung nicht den Kriterien für einen Eigenkapitalausweis genügt

=> Erhaltung der Haftungssubstanz.

Arten von Beteiligungskapital VI/4

Page 51: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 51

• Genussrechte

Erfolgsabhängigkeit Vergütung/ Teilnahme am Verlust

Die gesetzlichen Kapitalerhaltungsregelungen (gegen Ausschüttungen geschützte Eigenkapitalbestandteile im AktG/ GmbHG sowie §§ 269, 274 HGB) dürfen nicht umgangen werden:

- Vergütungen nur aus Gewinnen oder aus nicht geschützten Eigenkapitalbestandteilen (Nachholrecht möglich)

- eingetretene Verluste müssen vorrangig mit dem Genussrecht verrechnet werden.

Arten von Beteiligungskapital VI/5

Page 52: Eigenkapital / Mezzanine (Beteiligungskapital) Hermann Dittmers Sparkassenakademie Unternehmen begleiten: Von der Gründung über Expansion bis zur Nachfolge

Sparkassenakademie 52

Aktiva

Anlage-vermögen

Umlauf-vermögen

Passiva

KlassischesEigenkapital

GenussRecht -schein

LangfristigesFremdkapital

KurzfristigesFremdkapital

Arten von Beteiligungskapital VI/6

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Sparkassenakademie 53

Beteiligungsart offene Beteiligung (direkte B.)

Genussrechte atypisch stille Beteiligung

typisch stille Beteiligung

Nachrang-darlehen

Vergütung Kapitalgeber

Dividende und Unternehmens-wertsteigerung

nur erfolgsabhängig (vereinbarter Zins)

fixer Zins und Anteil am J ahresgewinn

Grund- und Gewinn_Vergüt. (Zins)

Darlehenszins

Renditeerwartung Kapitalgeber p.a.

> 15 % ab 7,50 % - 12 % (event. NEQ-Kicker)

ca. 10 % -18% ca. 6,5 % -13% Investitions_Darl. Aufschlag + 3 pp

Informations- und Zustimmungsrechte der Kapitalgeber

Gesellschaftsver-trag (mit notarieller Beurkundung)

Gläubigerstellung (mit Sonderheiten)

vertraglich Zustimmungs- / Konsultations_R

vertraglich Zustimmungs- / Konsultations_R

Gläubiger

J ährlicher Verlustausgleich

ja ja ja nein nein

Haftung im Insolvenzfall ja ja ja nein, aber Rangrücktritt gegenüber Gläubigern

nein, aber Rangrücktritt gegenüber Gläubigern

Bilanzielles Eigenkapital

ja ja ja nein nein

Wirtschaftliches Eigenkapital (Rating)

- - ja ja ja

Arten von Beteiligungskapital - Übersicht

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Sparkassenakademie 54

Arten von BeteiligungskapitalVertriebsansätze „Unternehmensphasen“

Frühphasenfinanzierung Spätphasenfinanzierung

1. Seed-Phase

2. Start-up-Phase

3. First-Stage-Phase

4. Later-Stage-Phase

5. Sonder-anlässe

• Konzept• Marktanalyse• Produktent- wicklung

• Gründung• Entwicklung bis zur Serienreife

• Produktion• Markteinfüh- rung

• Wachstum• Expansion

• MBO/MBI• Nachfolge• Restruktu- rierung/ Turnaround

Öffentliche Mittel/ Zuschüsse etc.

Offene Beteiligung

Offene B./atypisch stille Beteiligung

Typisch stille B./ Genuss-rechte

Alle Beteiligungs-arten

unverzinsliche Beteiligungsarten verzinsliche Beteiligungsarten

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Sparkassenakademie 55

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 56

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) -Problem I (DSGV Kriterienkatalog)

Nachrangigkeit (Nachrangabrede)

Kündigungsrechte eingeschränkt

Laufzeiten mindestens 5 Jahre

Keine Besicherung durch das Unternehmen

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Sparkassenakademie 57

Nachrangigkeit (Nachrangabrede)

• Befriedigung von Kapital und Zinsen im Insolvenzfall nach allen nicht nachrangigen Gläubigern

• Gleichrang mit anderen Nachranggläubigern möglich

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) –Problem II (DSGV Kriterienkatalog)

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Sparkassenakademie 58

Kündigungsrechte eingeschränkt

Mindestlaufzeit und Nachrangigkeit dürfen nicht durch ordentliche oder außerordentliche Kündigungsrechte unterlaufen werdend.h. ausdrücklicher Verzicht auf ordentliche Kündigungsrechte während Grundlaufzeit von mindestens 5 Jahren und Verzicht auf Kündigung aufgrund Zahlungsverzugs als Folge verschlechterter wirtschaftlicher Verhältnisse

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) –Problem III (DSGV Kriterienkatalog)

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Sparkassenakademie 59

Laufzeiten mindestens 5 Jahre

• Ursprungslaufzeit von weniger als 5 Jahre Fremdkapital

• Restlaufzeit < 1 Jahr Fremdkapital

• Gilt für jede Tranche!

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) –Problem IV (DSGV Kriterienkatalog)

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Sparkassenakademie 60

Keine Besicherung durch das Unternehmen

• Besicherung durch Dritte (z.B. Gesellschafter) möglich

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) –Problem V (DSGV Kriterienkatalog)

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Sparkassenakademie 61

Rangrücktritt (Nachrang-) Darlehen

• Wichtig: aus „anderem freien Vermögen“*)

*) Steuerliche Behandlung von Rangrücktrittserklärungen NJW-Spezial Heft 7, 2012

Einordnung als wirtschaftliches EK (EBIL) –Problem VI (Exkurs: Nachrangdarlehen)

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Institut

West LB L-BankProgrammname

S-Mezzanine L-MezzaFin Beteiligung S-Capital SP1 SP2Unternehmerkapital

WachstumUnternehmerkapital

für Arbeit und Investitionen

Finanzierungsform Genussrechte Nachrangdarlehen typisch stille Beteiligung

Genussrecht typisch stille Beteiligung

typisch stille Beteiligung

Nachrangdarlehen (Tranche)

Nachrangdarlehen (Tranche)

Zielgruppe Unternehmen ab € 10 Mio. Umsatz

Unternehmen ab € 1 Mio. bis € 50 Mio.

Umsatz

Im Wachstum befindliche KMU

Im Wachstum befindliche KMU

KMU etablierte mittelständische Unternehmen mit

gefestigter Marktposition

2- max. 5 J ahre alte KMU

etablierte Unternehmen, die mehr als 5 J ahre tätig sind

Mindestbeträge 1.000.000,00 € 100.000,00 € 50.000,00 € 50.000,00 € 50.000,00 € 100.000,00 € - 50.000,00 €

Höchstbeträge 6.000.000,00 € 1.500.000,00 € 2.500.000,00 € 2.500.000,00 € 1.000.000,00 € 2.500.000,00 € 500.000,00 € 2.000.000,00 €

Vergütung Kapitalgelder

fix und variabel fix fix und variabel variabel fix und variabel fix und variabel fix fix

Vergütung fix ab 7,4 % bonitäts- und laufzeitabhängig

zwischen 6,32% und 9,66%

ab 6,5 % keine zwischen 4,75 % und 8,5 %

programmabhängig

Gesamtentgelt inkl. Variabel

ratingabhängig zwischen 9 - 13%

Staffelzinssatz bonitätsabhängig von 5,9 % bis 11,15 %

bonitätsabhängig von 6,3 % und 9,80 %

Vergütung variabel 0,50% keine ab 5% 7,5% - 12 % (event. EQ-Kicker)

ab 1,0 % - 4,0 % siehe fix keine keine

Laufzeit 7 J ahre 5 - 10 J ahre 5 - 10 J ahre 15 J ahre 10 J ahre 6-10 J ahre 15 J ahre 10 J ahre

Bearbeitungsgebühr / Disagio

4,0% keine 2,0% ab 2 % - 3,5% 1% 1% keine keine

Informations- und Zustimmungsrechte

der Kapitalgeber

vertraglich vereinbarte

Informations- und Kontrollrechte

laufendes halbjährliches

Reporting

vertraglich vereinbarte

Informations- und Kontrollrechte, auch

Mitwirkunsrechte

vertraglich vereinbarte

Informations- und Kontrollrechte, auch Mitwirkunsrechte

vertraglich vereinbarte Informations- und

Kontrollrechte, auch Mitwirkungsrechte

vertraglich vereinbarte

Informations- und Kontrollrechte, auch Mitwirkungsrechte

keine keine

Einschränkungen bis DSGV Rating 5-8 bis DSGV Rating 8 bis DSGV - Finanzrating 9

bis DSGV - Finanzrating 9

ERP-Refinanzierungskriterien müssen erfüllt sein

bis DSGV - Rating 10 KMU zwischen 2 - 5 J ahre

Unternehmen muss mehr als 5 J ahre am

Markt seinWirtschaftliches

Eigenkapital beim Ratingprozess

ja ja ja ja ja (SideLetter) ja (SideLetter) ja ja

Risiko Fonds bontitätsabhängig, von 70% bis 100%

L-Bank

S - Beteiligung S - Beteiligung Risikosplitt BüBa/ MBG u. SPK (90% zu 10 %)

Risikosplitt BüBa/ MBG und SPK (50%

zu 50 %)

Vorgabe: Darlehen gleiche Höhe ohne Absicherung SPK

KfW für Nachrangtranche

Zusatzertrag für Sparkasse

1,00% ab 0,75 % bis 1,75 % Marge aus Refinanzierung

Marge aus Refinanzierung

4 % Avalprovision aus Risikoanteil

ratingabhängig 3,75-7,5% aus Risikoanteil

keiner keiner

MBG KooperationS-Beteiligung KfW Mittelstandsbank

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Sparkassenakademie 63

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 64

Praxisbeispiele

• Praxisfall 1: Sanierungsfinanzierung

• Praxisfall 2+3: Wachstums- und Nachfolgefinanzierung

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Sparkassenakademie 65

1. Vorstellung und allgemeine Rahmenbedingungen

2. Rechtsgrundlagen3. Ausgangssituation im Deutschen Mittelstand4. Definitionen und Einordnung5. Beteiligungskapital - allgemeine Sachverhalte6. Arten von Beteiligungskapital/Vertriebsansätze7. Einordnung wirtschaftliches Eigenkapital (EBIL)8. Praxisbeispiele9. Literatur- und Quellenverzeichnis

Gliederung/ Übersicht

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Sparkassenakademie 66

Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Horst S. Werner, Eigenkapitalfinanzierung, Bank-Verlag Köln 2006

2. Diagnose Mittelstand 2012,Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Berlin

3. Häger/ Elkemann-Reusch, Mezzanine Finanzierungsinstrumente, Berlin 2004

4. Wege zum Wachstum, Ernst&Young,Berlin/Essen 2006

5. Birgit Felden/ Annekatrin Klaus, Unternehmensnachfolge, Stuttgart 2003

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Sparkassenakademie 67

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