eiger mittelleggigrat

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( 1121 liberscltl'cinmg Nord Süd 7--8 SIe. von der HOtte. G 4-·5. Die inlercssantcste Tour arn Trugberg ist ohne Zweifel die Liing,tlbcr,chreitung von N nach S von der Mönchsjoch- in die Konkordiahüne. Auf R i 117 auf den Hauprgipfel und über den Verbindungsgrat ohne besondere SChwierigkeiten aut den Südgipfel. Absli,'!!, auf R I J 19 auf, Ewigschneefeld. Eine etwas kürzere Überschreitung läßt sich ausfüh- ren, indem man auf R In! aufvteigt und auf R 11J{) absteigt (C 4). •• 1130 Eiger, 3970 m .,Dr hej Ger" (hoher Spieß) wurde der Gipfel I'GIl den Vorfahren ge- nannt. Dieser gewaltige Eckzahn der Bcrner Alpen ist ein außerge- wohnlicher der mit seiner düsteren und unheimlichen Riesen- wand auch den Alpinisten beeindruckt. Das Wahrzei- chen \'011 wie einunfötmigci KalkklNz, den man in grauer Vorzeit mir einer grob zugehauen hat. Der wuchtige Koloß ist an der Basis annähernd 5 km breit. Die exponierte und iso- lierte Lagt' am äußersten Nordrand der Hauptkeuc gewähr! dem Be- sterg e r einen einmaligen Tierblick. rnaclu den Ber~ aber andererseits zur illisgespro.:henc:n Wettertalle. Das stark konkav gebogene und nach N\\ gerichtele Bollwerk fängt das Schlechl\\<:llcr \\ ie ein Schild auf und h~l! es fest; deshalb solhe der Eiger auf allen Routen nur bei stabi- ler "lchönWClterlagc bestiegen werden. Obwohl der Eiger kein Viertau- sender rst, steht seine Besteigung wohl auf der Wunschliste jedes Berg- steigers. Leichte Routen gibt es jedoch keine. Die :O-;orOlalroute über die We,;t flanke wird ail/u oft unterschätz: und L,; bei Schlcchtwetterein- bruch schon erfahrenen zum Verhängrns geworden. Die arn häufig,!<'n ausgeführte verläuft ÜI'K'f den irnposanrcn und außergewöhniich schmalen MiHdlegigrat im Auf. stiel; und über die Normalroute im Abstieg, Immer hüuflger WIrd je- doch der Abstieg über den mit anschließender Überschreitung der Eigerjoche der Wesulanke vorgezogen. Eine ,',klllSilc Skitour • die nur alle paar Jahre gelingr , fuhrt über den wild zerklüfteten Eigerglet- scher ins nördl. Eigerjoch und von dort zu Fuß ubcr den Südgrat auf den Gipfel. Die SO· Wand wird zu Unrecht sehr s<'lJ~1l begangen, zählt sie dochzu den großzügigsten hochalpinen Kalkkle\icrClen der Berner Alpen. Um die Elgcnwrdwand ist es glücklicherweise in den letzten Jahren bedeutend ruhiger gt'wordcn, seir die Presse nicht mehr jede He. steigung vermeldet und ;:ei! sie nicht mehr ins Repertoire jener Touren gehört. die man gemaehr haben muß, um in .,1Om,ngebclldcn" Kreisen "in" zu sein. Auch Chronisten fällt es schwer, alle Be- steigungen der letzten aufzulisten. Obwohl gleich hoch 340 ,~'"'~ -:;:;;i' ( und annähernd gleich schwierig, stand die NO·Wandimm.er im Wind- schatten des weltberühmten und berüchtigten Nachbarn. Die .Laupcr- route' zählt jedoch seit ihrer Erstbegehung im Jahre J932 zu den größ- ten und schönsten kombinierten Nordwänden der Berner Alpen. 1131 Westf'lanke und Westgrat ~_. Hl-. 6 Std. im Aufstieg und 3-4 Std. im Abstieg. G 4. rL;:0;' Normalroute. Sehr lang \1650 In Höhendifferenz), ir"TI üJ'ii:C- ren Teil etwas mühsam und monoton. Schwierige Orientie- rung, vor allem im Abstieg. Bei Nebel von Ortsunkundigen kaum zu finden. Der ganze Aufstieg weist brüchigen Fels auf und ist steinschlaggefährlich. ist aber landschaftlich hervor- schön. Des plattigen und abwärtsgeschichteten Hochgebirgskalkes wegen bei schlechten Verhältnissen hei- ist nicht ausgeprägt und es sind zahlreiche Varianten möglich. Von der großen Linienführung sollte je- doch nicht abgewichen werden. Im Abstieg hat es dort. wo man den Westgrat zum erstenmal nach links in die Westflan- ke verläßt, einige einzementierte Abscilhaken (rot markiert), die b~i vereisten Felsen den Absüeg sehr erleichtern. Siehe Abb. S. 337 und 353. Üb('fsicht: Der Aufstieg bewegt sich in der unteren Hälfte links (N) vorn großen Couloir, das sich auf den Westgrat emporzieht (in der LK gut markiert), umgeht die folgende Steilstufe nach rechts (S) lind führt über den eigentlichen Westgrat nur in seinem obersten Viertel. lllgang: Von der Station Eigergleischcr S am Rotstock. P. 2663,2, vor- bei über Platten und Bänder nahe zur Einsauelung zwischen Rotsrock Doppetseitr) Am rectuen Bffdrand das exponierte" .\tiltellegillüllc!1t:n~ dessen Besucr: bercns eine mutetschwere Berg/out dorstutit, In der Fotlinie des Nomt. E.lf!.erjr'>('hs der Eismeer-Stollen. Die SOO m hohe pliilll~<? Sudwand IR 1/39) Wird ~" L'nrecht hochst selten begtmgen, sie bietet sehr anspruchsvolte Kletterei cll'S IV und l--. Grades. Der Mlllell('gi~rae (R 1136) iSi der Prototyp eines I.••.. estalpengrates. mal' bewege sich auf ihm buctistabtich "auf .\iel.\er" Sc/meide". BI?i ttberjulitem Hüu- chen (in der kurzen Hochsaison der .\'oJ'tlwflfll!j muß mit einem Biwat: in der Um" vorlfeb genommen werden. Der Absli(!g vQft der Eismeer-Sunion übet die lnge '!ac!; Grindetwaki (R J034A) Ist ein Geheimtip j,/t Liebhaber der Eil!' ,,,GiJ.:j~~!sit?ge·j verrichten können zugunsteri des großon Erleb- 341 ..• :. ..!4 ~.~!.!~ ...

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Page 1: Eiger Mittelleggigrat

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• 1121 liberscltl'cinmg Nord Süd7--8 SIe. von der HOtte. G 4-·5. Die inlercssantcste Tourarn Trugberg ist ohne Zweifel die Liing,tlbcr,chreitung vonN nach S von der Mönchsjoch- in die Konkordiahüne.

Auf R i117 auf den Hauprgipfel und über den Verbindungsgrat ohnebesondere SChwierigkeiten aut den Südgipfel. Absli,'!!, auf R I J 19 auf,Ewigschneefeld. Eine etwas kürzere Überschreitung läßt sich ausfüh-ren, indem man auf R In! aufvteigt und auf R 11J{) absteigt (C 4).

•• 1130 Eiger, 3970 m.,Dr hej Ger" (hoher Spieß) wurde der Gipfel I'GIl den Vorfahren ge-nannt. Dieser gewaltige Eckzahn der Bcrner Alpen ist ein außerge-wohnlicher der mit seiner düsteren und unheimlichen Riesen-wand auch den Alpinisten beeindruckt. Das Wahrzei-chen \'011 wie einunfötmigci KalkklNz, den man ingrauer Vorzeit mir einer grob zugehauen hat. Der wuchtigeKoloß ist an der Basis annähernd 5 km breit. Die exponierte und iso-lierte Lagt' am äußersten Nordrand der Hauptkeuc gewähr! dem Be-sterg er ein en einmaligen Tierblick. rnaclu den Ber~ aber andererseitszur illisgespro.:henc:n Wettertalle. Das stark konkav gebogene und nachN\\ gerichtele Bollwerk fängt das Schlechl\\<:llcr \\ ie ein Schild aufund h~l! es fest; deshalb solhe der Eiger auf allen Routen nur bei stabi-ler "lchönWClterlagc bestiegen werden. Obwohl der Eiger kein Viertau-sender rst, steht seine Besteigung wohl auf der Wunschliste jedes Berg-steigers. Leichte Routen gibt es jedoch keine. Die :O-;orOlalroute über dieWe,;t flanke wird ail/u oft unterschätz: und L,; bei Schlcchtwetterein-bruch schon erfahrenen zum Verhängrns geworden. Die arnhäufig,!<'n ausgeführte verläuft ÜI'K'f den irnposanrcnund außergewöhniich schmalen MiHdlegigrat im Auf.stiel; und über die Normalroute im Abstieg, Immer hüuflger WIrd je-doch der Abstieg über den mit anschließender Überschreitungder Eigerjoche der Wesulanke vorgezogen. Eine ,',klllSilc Skitour • dienur alle paar Jahre gelingr , fuhrt über den wild zerklüfteten Eigerglet-scher ins nördl. Eigerjoch und von dort zu Fuß ubcr den Südgrat aufden Gipfel. Die SO· Wand wird zu Unrecht sehr s<'lJ~1l begangen, zähltsie dochzu den großzügigsten hochalpinen Kalkkle\icrClen der BernerAlpen. Um die Elgcnwrdwand ist es glücklicherweise in den letztenJahren bedeutend ruhiger gt'wordcn, seir die Presse nicht mehr jede He.steigung vermeldet und ;:ei! sie nicht mehr ins Repertoire jener Tourengehört. die man gemaehr haben muß, um in .,1Om,ngebclldcn" Kreisen"in" zu sein. Auch Chronisten fällt es schwer, alle Be-steigungen der letzten aufzulisten. Obwohl gleich hoch

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und annähernd gleich schwierig, stand die NO·Wandimm.er im Wind-schatten des weltberühmten und berüchtigten Nachbarn. Die .Laupcr-route' zählt jedoch seit ihrer Erstbegehung im Jahre J932 zu den größ-ten und schönsten kombinierten Nordwänden der Berner Alpen.

• 1131 Westf'lanke und Westgrat~_. Hl-. 6 Std. im Aufstieg und 3-4 Std. im Abstieg. G 4.rL;:0;' Normalroute. Sehr lang \1650 In Höhendifferenz), ir"TI üJ'ii:C-

ren Teil etwas mühsam und monoton. Schwierige Orientie-rung, vor allem im Abstieg. Bei Nebel von Ortsunkundigenkaum zu finden. Der ganze Aufstieg weist brüchigen Fels aufund ist steinschlaggefährlich. ist aber landschaftlich hervor-

schön. Des plattigen und abwärtsgeschichtetenHochgebirgskalkes wegen bei schlechten Verhältnissen hei-

ist nicht ausgeprägt und es sind zahlreicheVarianten möglich. Von der großen Linienführung sollte je-doch nicht abgewichen werden. Im Abstieg hat es dort. woman den Westgrat zum erstenmal nach links in die Westflan-ke verläßt, einige einzementierte Abscilhaken (rot markiert),die b~i vereisten Felsen den Absüeg sehr erleichtern. SieheAbb. S. 337 und 353.

Üb('fsicht: Der Aufstieg bewegt sich in der unteren Hälfte links (N)vorn großen Couloir, das sich auf den Westgrat emporzieht (in der LKgut markiert), umgeht die folgende Steilstufe nach rechts (S) lind führtüber den eigentlichen Westgrat nur in seinem obersten Viertel.lllgang: Von der Station Eigergleischcr S am Rotstock. P. 2663,2, vor-bei über Platten und Bänder nahe zur Einsauelung zwischen Rotsrock

Doppetseitr)Am rectuen Bffdrand das exponierte" .\tiltellegillüllc!1t:n~ dessen Besucr: bercnseine mutetschwere Berg/out dorstutit, In der Fotlinie des Nomt. E.lf!.erjr'>('hs derEismeer-Stollen. Die SOO m hohe pliilll~<? Sudwand IR 1/39) Wird ~" L'nrechthochst selten begtmgen, sie bietet sehr anspruchsvolte Kletterei cll'S IV und l--.Grades. Der Mlllell('gi~rae (R 1136) iSi der Prototyp eines I.••..estalpengrates. mal'bewege sich auf ihm buctistabtich "auf .\iel.\er" Sc/meide". BI?i ttberjulitem Hüu-chen (in der kurzen Hochsaison der .\'oJ'tlwflfll!j muß mit einem Biwat: in der Um"

vorlfeb genommen werden. Der Absli(!g vQft der Eismeer-Sunion übet dielnge '!ac!; Grindetwaki (R J034A) Ist ein Geheimtip j,/t Liebhaber der Eil!'

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und Eiger Bevor man diese Scharre erreicht, sleigt mim rc(htshaltendüber ein großes Fimfeld an den Fuß des markanten Couloirs, das sichzum Wes/grat emporzieht Firn feld ist durch Eisschlag vom Klei.nen Eiger gefährdet).f'iihre: Über die orogr. rechten (N) Begr<;'llzungsfelscn des Couloirsüber die erste Steilstufe der West flanke empor, bis sie sich .lurUcklegt(Steinmäno.er). Nun weniger sieil über Schutt und schultbedt~ck[e Plat-ten (Wegspuren, Sieinmännen zuerst stark links haltend. dann geradeempor auf den Westgrat am Fuße der zweiten Stellstufe. Hier w ird derWestgrat zum erstenmal betreten (Frtlhslikksplatz, dndnidlichl'f Ein-blick in die untere Hälfte der Nordwandj, Die folgende, von tiefenCouloirs durchturclne Sleiistuft> wird rechts (S) umgangen, dabei einige>(einschlägige Couloirs traversierend, bis man ohne große Schwierig.keiren gerade ernp()rklettern kann auf den Westgrat. Nun alles über denOnH und zuletat über das steile Gipfeldsfdd (bei starker Ausaperungevrl. die Randfelsen auf den Gipfel.

.• 1.132 EigerglClscller Eigl~rjoch - SÜdgra(Außergewöhniicb lang: Man rechne etwa 15 Std. vom HotelEigergJetscher auf den Gipfel und zurück (8--·9 Std. auf denGipfel). Cl6-7. Einige eisschlaggeführliche Passagen! Die-se große Eistour über den wildzerkliiftclen Eigcrglets..:herwird heute der allzu großen Zers,:hrundlillg wegen nur nochhöchst selten im Frühsommer umernorumcn. Die Routewurde bereits 1924 (1) mit Ski begangen und seither einigewenige Male wiederholt: Nur nach auß~rgewöhnlkh schriee-reich, ..n Wintern möglich. wenn der Gletscher sehr gur ver-schneit ist. Die Ski können dabei ohne abzuschnallen bis in.'>Eigerjoch werden. eventuell noch 100 111 hö-her. bis ist aber möglich. dllß durchgehende

eine vereiteln. b handelt sich ohne Zwei-rassigsten hochalpinen Skitouren in dCII Ber-

ner Alpen. Siebe S. 337.Von der Station !cigerglc!st"l1ef über die Moräne nach S absteigen undüber den Eigergletscher empor, vorerst ohne besondere Schwierigkei-ten, in die Nähe des Fußpunkts der Mönch-Nordwandrippe. Hier Lichtsiel! eine deutliche Rampe nach links (NO), die man begeht, bis man amorogr. rechten Ufer durch eine spaltenarme, weite Rinne aufsleigenkann bis etwa 3000 m (diese Rinne ist eis\'chlaggefährdet I). Wiedernach rechts ansteigen ans orogr , linke Ufer (Mönchseite), Hier nach 0,dem Mönch entlang, aufwärrs auf die flache Firnl1ochebenc, die sichfast ;p;lItenfrei ins Niirdliehe. Eigcrjoch. 3614 m, zieht. Hier nor-

malerweise VOll hier über den Südgmt a;lf den Gipfel: vor-erst etwas W des über Firn so hoch wie möalich (evtl. Skidepot3700 m) und nach rechts auf die platrigen Felsen des Südgrates. Oberden Gral bis zum Vereinigungspunkt mit dem SW -Grar. der sich vomKleinen Eiger , 3472 m, emporzieht. Der folgende Aufsch .••.ung wirdauf der Westseite durch einen Kamin erstiegen (im Abstieg evrl, absei-len). Nun alles über den Gral auf den Gipfel.

• 'I 133 A Cber den Südgral und den Yerbtndungsgra: vorn :-.iördlichcnEtgerjoch 13614 m) ins Südliche .Eigerjoch (3759,-' m)Etwa 1V! Std. bei ausgeapenern Grat und trockenem Fels,

Dieser Verbindungsgrat \\ ar früher oft stark verwäch-tct . aber heute ist er in normalen Sommern ausgeapcrt und

Hauptsache ein lelsgrat (Gneis). EI' wird meistens be-wenn mall vom Eigerglpfel zur Mönchsjochhütte

ins Jungfraujoch absteigen will, um der langen undsteinschlägigen Westflanke auszuweichen, was sehr empfeh-lenswert ist. Umgekehrt wird der Verbindungxgrat natürlichbegangen. wenn der Eiger VOll der Bergli- oder \011 dervlonchsjochhütte aus bestiegen werden ,011. Landschaftlichsehr schön.' Siehe Abb, S. 337 und 342/343.

Vom Eigergipfel verläuft der Grat vorerst nach SW, Er wird bis zu ei-ner Steilstufe verfolgt. Diese wird durch einen Kamin auf der Westseireüberwunden. Unterhalb der Steilstufe verzweigt sich der Grat: ein ASI

fällt zum Ki. Einer ab. der andere ins Nördl, Eigerjoch, Von der Vcrei-besondere Schwierigkeiten Ober Firn ins Nördl. Ei-

Nördlichen 3614 m, nach S über den Gral (Wechselvom Kalk zum. höchsten Punkt (etwa 3770 rn). den manauf der durch einen Kamin ersteigt (oft \'<'I'Ci,I). Dann überden Firngrat im Südliche Eigerjoch.

• 1134 A Ahstieg "11m Südlichen Eigerjocb zur BerglihülteEtwa 1Yi Srd. Siehe R 1106.

• ll3SA i\bstie.g vom Südlichen Eiaerjoch ins Jungfrnujocf!l'2-2 Sid. G 2-3. Vom Eigergipfel ins Jungtraujoch4--5 SLd.

Die flachen Firnhänge der Mönch-NO-Flanke nach SO queren und,den P. 3687N umgehend. auf den Firngrat. der sich \'0111 Mönch insUntere Mönchsiech zieht. Hier nach S über steilen Firnhang abstei-

344345

.~Ei1::.t~!i~~:],'1f!i'i'~~~rrr~I~[:-~~'~::~~~~3::::;·__._>_~:a. •..•~.:t_ .1101. ,~,::",,~~~:~,{~ ••• "pj!1±;,' c,",-"•.'>!':::~ :Th..,".k~,_,_ "'_\'0.'. ••••••~~iI;.".;IH.,••.._.l':-: _

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gell aufs Ewigschneefeld und weiter in gleicher Richtung wieder aufstei-gen ins Obere Mönchsjoch. zur Hüue siehe R 1042. Von hier meist inbreitausgetretener Spur zum Sphinxstollen.

• 1136 Nordostgrat (MitteUegigrat)4-5 Std. von der Hütte auf den Gipfel. _G 5. Diese Tour"auf Messers Schneide" zählt zu den schönsten Gratüber-schreiturigen der Berner Alpen. Der Tiefblick nach lin ks aufdie ausgedehnten Eismeere und nach rechts auf die grünenAlpweiden von Alpiglen ist absolut einmalig. PCOWtyp derklassischen Hochtour, landschaftlich hervorragend schön.sehr oft begangen. Nur bei trockenen Felsen unternehmenund nicht zu früh in der Saison! Der Steilaufschwung nachdem Großen Turm (3692 m) ist mit Fixseilen versehen undanstrengend zu erklimmen. Der' Steilaufschwung ist zudeml1(\rdexponkn und besteht aus plattigem, abwärtsgeschichte-tem Hochgebirgskalk. Er ist deshalb häufig vereist Und indiesem Zustand irorz Fixseilen noch heikel. Siehe Abb.S. 3421 343 und 353.

Zugang: Von der Mittellegihürte vorerst übel' einen relativ breitenSchutt I Firnkamm zu den ersten Felsen.Führe: Von hier nun über zahlreiche kurze Aufschw ünge lind Absätzedirekt empor (nicht in die Flanken ausweichen). Vom Großen Turmsteig I man in die einzige markante Scharte ab (häufig \ ereist , dann hei-kel), wo der Steilaufschwung beginnt. Mit Hilfe des Fixseils in derNordflanke des Aufschwungs empor (anstrengend). Es folgen zwei wei-rere Steilstufen. worauf sich der Grat zurücklegt. Über einen scharfenund exponierten Firngrat (evtl. die südl. Randfelsen benutzend) aufden Gipfel.• 1139 Siidnstwand

V und IV (jeweils mehrere Stellen). Etwa 10 Std. Von) E indie Felsen auf den l'vlittellegigraL (Nach Angaben der Win-terbcgeher Dez. 1972). Cl 10. Mehr als 800 m hohe Fels-wand. Zu Unrecht sehr selten begangen. Die unteren zweiDrittel bestehen aus kompaktem Kalk und weisen schöneKletterstellen auf, das obere Drittel ist brüchig, aber wesent-lieh leichter. Nur unternehmen, wenn die Wand völlig ausge-apert ist. Alle Haken müssen selbst geschlagen werden. SieheAbb. S. 342/343.

tbersicltt: Vom Gipfel Lieh; sich in der Fallinie eine große Schluchtherunter auf den Plattenschuß. mir dem die Wand beginnt. Unterhalbdes Plattenschusses liegt der kleine Hängegletsche}, der auf R 1032 Eis-

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schlag verursacht. Vom Hängegletscher reichen zwei Firnlappen in denPlattenschuß hoch, der linke (8) vermittelt den E in die Felswand.Zugang: Von der Station Eismeer auf R 1032 auf den Challifirn undnach W über mehren.' große Schründe auf das Hängcgletschercheu.Nach links auf den südl. Firnlappcn: auf ihm 7.lI111 höchsten Punkt.Führe: Hier setzt ein langer Schrägriß an, der sich diagonal von linksnach rechts Richtung Hauptschlucht emporzieht. 4--5 SL im Schrägrißhoch (l I, IJ1), bis die Wand steiler wird. Noch 40 m im gleichen Riß aufein Band nvl. Auf dem Hand unter Überhängen nach rechts queren

herum in die Hauptschlucht. In dieser Schlucht eini-Schnee und Eis im Grunde). Dann etwas rechts der

Couloirachse durch einen feinen RH.\ zu Stand unter senkrechtem Rie-Nach links und gerade über den Riegel (Y). Dann nach rechtstel nach link, zu gutem Stand (IV, V) in der Hauptriu-

nc. VDm 2 SI. nach rechts ansteigende Querung auf markanteSChUHsc!lItll.er (IV, V). Vom rechten Rand der Schulter durch einenRiß, der sich nach links hochzieht, in eine steile Rinne ([V). ln der Rin-ne empor (I SL) übel' zwei senkrechte Stufen (V-) zu Stand in Schutt-muldc. Über brüchigen Fels "tdl nach links hoch. Eine Kante nachlinks übersteigen und iIJ gutem Fels nach links hoch (V-), Stand nach40 rn , Durch feinen Riß 20 1Jl gerade empor in leichteres Gelände. Hierlegt sich die Wand zurück. 2 SL hoch und nach reclns in schluchtarügeRinne, die sich weiter oben zum Kamin verengt. Der Kamin führt aufden MitteIlegigrat (III). Über diesen in 1/: Std. auf den Gipfel.

• 114(1 Nordestwand (Original-IAlUperrOIlII')Zürcher mit den Führern J ..Knubel und A. Graven,

1932. Eine der schönsten und schwierigsten kombiniertenNordwände in den Berner Alpen. Sehr lang und anstrcn-

Wandhöhe 1700 m. Felsschwierigkeiten am Bollwerkund [V, am anschließenden Felsgrätelien bis IV -+,

SchHlsselstclle kurz unter dem Gipfel V (meist verelst t). Eh-wand 50 Grad, stellenweise bis 55 Grad. In der Gipfelwandbesonders schwieriges kombiniertes Gelände (abwärtsge-schichtete, meist vereiste Platten mit wenig Sicherungsmog-Jichkeiien). E bis Gipfel 15-18 SIel. G 12. Nur für sehr er-fahrene und ausdauernde Westalpengeher. Die Tour wirdgerne unterschätzt. Es ist keine simple Trainingstour für dieEiger-Nordwand, Die Eiger-NO-Wand ist um einigesschwieriger und länger ab die berühmten Weizenbach-Nordwände am Fieseherhorn lind um Gletscherhorn. SieheAbb. S. 349 und 353.

,:f 347

---,,~~:: ,<~~~~1'0n01 c:::::C~r::'i:~I~I~0::7'~j;:~r~:'*~sv'~ ~, J&Q4''';~;~L:~,.,b.,,':,!'L ,,.... ~~~_ __c

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273272 Kapitel4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn

Spaltenzone auf der Höhe 2700-2800 m links (N) umgehen,durch die Grossi Tola und zur Lötschenlücke. Von hier, inweitem Bogen nach NE ausholend, auf dem oft ziemlich ver-schrundeten Firn bis etwas über Hüttenhöhe und nach linkszur Hütte. Man kann auch etwas unterhalb der Lücke nachlinks an den Fuss des Felssporns und über ein markiertes undgesichertes Weglein (Leiter und fixe Seile) direkt zur Hütte auf-steigen.

Bemerkung: Von der Fafleralp (1763 m) kann man auch diegleiche Route bis zur Brücke über die Lonza (auf ca. 1990 m)nehmen, über die Brücke zum N-Ufer der Lonza, der Lonzaentlang und dann nach links auf einen kleinen Gratrücken auf-steigen. Der Wegspur folgen, bis sie sich im Gletscher verliert. 'Auf dem Gletscher am N-Rand aufsteigen auf ca. 2350 rn, Hiererreicht man den Weg von der Anenhütte her. Dann nach'rechts zur Mittelmoräne und dieser entlang bis zur Mulde aufca. 2620 m. Von hier aus, gleich wie oben beschrieben, weiterbis zur Hütte,

Von' der Anenhütte (2355 m) führt eine markierte Wegspurzum Gletscher. Auf diesem nach rechts zur Mittelmoräne unddieser' entlang bis zur Mulde auf ca. 2620 m. Von hier aus,gleich wie oben beschrieben, weiter bis zur Hütte,

411 Vom Jungfraujoch über den Jungfraufirn und denGrossen Aletschfirn

4-5 Std. von der Station Jungfraujoch.L

Von der Bahnstation Jungfraujoch (3454 m, Ausgänge sieheTalstationen und Ausgangspunkte) auf den Jungfraufirn.Über die Firnhänge zum SE-Fuss des Kranzberges hinunter.Aufstieg über den Grossen Aletschfirn an seinem NW-RandeRichtung Lötschenlücke. Vor der Lücke schräg nach rechts zurHütte.

« Gletscherstube » Märjelenca. 2360 m (ohne Namen undHöhenangabe auf der LK)

LK 1269 Aletschqletschsr. Koord. 650.980/143.450, Tel, 027 971 47 83.

Mittellegi-Hütte

Am W-Ende des kleinen Stausees aut Ivlärjela. Privathütte. 34 Schlaf-.plätze, Hüttenwart Ende Juni bis Anfang Oktober; in der übrigenZeit ist der Keller offen. Eigentümer: Herbert Volken, Fiesch, Tel, 027971 1488.,"

Zugang siehe. R. 408,

Mittellegi-Hütte 3355 mLK 1229 Grindelwald. Koord. 644.760/159.300.

Auf dem NE-Grat des Eigers, Eigentümer: Bergführerverein Grindel-0ald, 16 Plätze in der Hütte, 14 Plätze im Biwak wenige Meter unter-halb der Hütte, zeitweise bewartet, REGA-Notfunk.(Auskunft: Berg-steigerzentrum Grindelwald, Telefon 033 853 52 00).

Von der Station Eismeer

2Std. von der Station Eismeer. Abb. S. 317, 319.

Von der Bahnstation Eismeer (3159.7 m) durch einen Stollenauf den (Grindelwalder) Fieschergletscher (Achtung: Stein-schlag, evtl, Nassschneerutsche vom Eiger). Über den Challi-firn, unter einem Eisbruch hindurch (Eisschlaggefahr) zu denFelsen. Der Einstieg befindet sich bei der zweiten, schmalenSchneezunge, die sich fast in der Falilinie des Grossen Turmsbefindet. Über die Felsen östlich der Schneezunge hinauf (111,H) und dann über leichte Bänder diagonal in NE-Richtungdurch die Flanke auf den Grat und zur Hütte.

Bemerkung: Wenn bei Neuschnee von der Hütte abgestie-gen werden muss, ist es besser, zuerst auf R. 413 zum Chaili-firn abzusteigen und über diesen zur Station Eismeer zu ge-langen.

413

ZSVon Grindelwald über Stieregg-Challi

6-7 Std. von der Pfingstegg, 7-8 Std. von Grindelvveld.Abb. S. 317.

Von Grindelwald (1034 m) Luftseilbahn nach der Pfingstegg(1391.5 m, Berggasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit).Von hier auf R. 514 zur Stieregg (1650 m, Berggasthaus mitÜbernachtungsmöglichkeit). Der Weg von der Pfingstegg zur

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314 Kapitel4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn

448 ÜberschreitungNordwestgrat- OstflankeMary Hampson Simpson mit Heinrich Fuhrer und Gustav Hasler,7. August 1906.

ZS 3-4 Std. von der Mönchsjochhütte bis zum Hauptgipfel.Abb. S. 313.

Lohnende Tour mit schönen Kletterstellen in gutem Fels. DieÜberschreitung ist in der beschriebenen Richtung wesentlich'lohnender als umgekehrt.

Von der Mönchsjochhütte (3657 m) ins Obere Mönchsjochund dann über den Schnee- oder Eisgrat zum ersten Felskopf,der auf seiner linken (E) Seite über brüchiges Gestein erklet-tert wird. Der folgende, senkrechte Gratabsatz wird in seinerrechten Flanke (W) auf einem Band umgangen, worauf man'durch eine Rinne zum N-Gipfel auf den Kamm zurückklettert.

Von hier über den scharfen, anfangs leicht abfallenden Firn-grat und weiter über den Fels- und Firngrat bis zum Haupt-gipfel.

Abstieg: Vom Gipfel nach SW über einen vorgelagerten.Felsturm zu einem kurzen Firngrat. Über diesen und dieanschliessenden Felszacken, die überklettert oder westlichumgangen werden zum S-Gipfel (3880m); 1-1V2 Std. vom.Hauptgipfel. Nun in östlicher Richtung über den Firnrückenund die vergletscherte Flanke hinunter bis zum Ewiqschnss-fäld. Von da auf R. 416 in 1V2-2 Std. zur Mönchsjoch- oderKonkordiahütte.

Eiger 3970 m. Der Eiger ist vor allem wegen seiner gewaltigen Nordabdachung dermarkanteste Gipfel in dieser Gruppe. Bekannt ist dieser Berg vorallem duch die dramatische Besteigungsgeschichte seiner Nordwand.Ungeduld, Selbstüberschätzung und Missachtung der Verhältnisseführen an diesem Berg auch heute immer wieder zu Unfällen oderBlockierungen. Die leichteste Route führt über die Westflanke. Derbeliebteste und auch weitaus am häufigsten begangene Aufstieg führtüber den ausgeprägten Nordost- oder MitteIlegigrat. Durch seineexponierte Lage und die ausnahmslos langen, komplizierten und heik-len Abstiege ist der Eiger ein Berg, der nur bei guten Verhältnisssenund mit einer ausgereiften Alpinerfahrung bestiegen werden sollte.

Eiger 315

450 WestflankeCharies Barrington mit Christian Almer und Peter Bohren, 11. Au-gust 1858. Erste Winterbegehung : Mead und Woodroffe mitUlrich Kaufmann und Christian Jossi, 7. Januar 1890.

ZS 6-8 Std. von der Station Eigergletscher. Abb. S. 311, 319.

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Alpintechnisch leichteste Route, üblicher Abstiegsweg. Zahl-reiche Sicherungsstangen und -haken. Für Ortsunkundige istdie optimale Route trotz Spuren und Steinmännern, beson-ders im Abstieg, bei Nebel oder Dunkelheit sehr schwer zufinden. Steinschlaggefahr, wenn sich mehrere Seilschaften inder Flanke befinden. Bei nassem oder verschneitem Fels sehrheikel.

Von der Station Eigergletscher (2320 m) auf einer Wegspurdem S-Fuss des Rotstocks entlang über schuttbedeckte Fels-platten oder Schnee bis nahe zur Lücke zwischen dem Rot-stock und der SW-Flanke des Eigers. Nun schräg nach rechtsüber Felsplatten und ein Firnfeld an den Fuss der Felsen. DerEinstieg erfolgt durch ein steiles, oft schneegefülltes Couloiroder über die (im Sinne des Anstiegs) linken Begrenzungs-felsen. Nach dieser Felsstufe zuerst nach links queren. Danngerade empor über Schutthänge (Wegspuren, Steinmänner)bis zum Fusse der zweiten Steilstufe, . oberhalb des sog.« Pilzes », eines aus der N-Wand heraustretenden FeIsobelis-ken auf ca. 3250 m.

Nun quert man nach rechts über Trümmer, Schnee oderFelsen in den S-Abhang des W-Grates. Man ersteigt diesenHang und gelangt weiter oben wieder auf die Gratkante.Weiter über den Grat, eine Steilstufe auf ca. 3750 m rechts (S)umgehen, wieder über den Grat und den obersten Eis/Firn-hang oder dessen Randfelsen zum Gipfel.

Beschreibung im Sinne des Abstiegs: Vom Gipfel (3970 rn)über den steilen Firn-/Eishang oder dessen Randfelsen nachW zu einem kleinen Felsabsatz absteigen. In einer Felsrinne(6 rot markierte Sicherungshaken) direkt über die Gratstufehinunter. Der Absatz kann auch links (S) in der Flanke um-gangen werden; bei Blankeis sehr heikel. Weiter über denGrat, bis dieser oberhalb P. 3668 flacher wird. In einer Rinnein den S-Abhang des W-Grates etwas absteigen (Sicherungs-haken). Dann nach rechts (einzementierte Haken) und wie-der direkt hinunter über Trümmer, kleine Stufen und Schnee

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C316 Kapitel4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn

oder Eis bis auf die Rippe links (S) des grossen Couloirs. Bevor'die Rippe steil abfällt (Steinman), nach rechts in das Couloirqueren (2 einzementierte Haken) und weiter rechtshaltendhinunter bis auf die Höhe des Pilzes. Auf Pfadspuren (zahl-·reiche Steinmänner) die Flanke absteigen bis oberhalb einerFluh'"Nach links bis nahe zu einem oft schneegefüllten Cou,~?:;;,loir. Uber die (im Sinne des Abstiegs) rechten Begrenzungs-:,qfM,felsen (Abseilhaken) absteigen oder durch das Couloir. Nach')'"rechts hinunter über ein Firnfeld und Felsplatten bis gegen dieLücke zwischen Rotstock und SW-Flanke des Eigers. Auf einerWegspur über schuttbedeckte Felsplatten oder Schnee demS-Fuss des Rotstocks entlang bis zur Station Eigergletscher;4 Std. vom Gipfel bis zur Station Eigergletscher.

451 Nordost-(Mittellegi-)GratErstmals im Abstieg begangen: Moritz von Kuffner mit Alexan-der Burgener, Joseph Maria Biner und Anton Kalbermatten, 3. Juli1885.Erstbegehung im Aufstieg: Yuko Maki mit Fritz Amatter, Fritz ,Steuri und Sarnuel Brawand, 10. September 1921 (mit Hilfe von'(':~iMauerhaken, Nageln, Hammer, Bohrer und einer 5 m langen'"~~tStange).' '11/.li'Die Mittellegi-Hütte wurde vom Erstbegeher Yuko Maki (Japan)gestiftet.

5 4-5 Std. von der Mittellegi-Hütte. Abb. S. 317, 319, 321.

Eine der schönsten Gratrouten im Berner Oberland, die dem-entsprechend sehr häufig begangen wird. Der Grat ist durchFixseile (insgesamt ca. 200 m) besser begehbar gemachtworden. Trotzdem darf diese Tour nicht unterschätzt wer-den. Der' Grat weist die besten Verhältnisse auf, wenn erstark ausgeapert ist. Bei wenig routinierter Seilhandhabungwird an dieser Route oftmals viel Zeit verloren. Zusammen mitdem langen Abstieg führt dies bei einem Wetterumschlag'(Nachmittagsgewitter sind am Eiger häufig) nicht selten zu':dramatischen und gefährlichen Situationen,

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Kapitel4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn

Von der Mittellegi-Hütte (3355 m) folgt man dem zunächst.v.jeinfachen Grat. Die folgenden Aufschwünge erklettert man"~t~mit geringfüg!gen Abweichungen .möglichst direkt (Stellen 111(:r~und kurzere Fixseilpassaqenl, Ca. In halber Grathohe gelangt ,.;man so auf den « Grossen Turm» (P. 3692 m). Die folgende .,Scharte vor dem grossen Aufschwung gewinnt man durch ,$,einen etwas heiklen Abstieg durch eine Rinne (kann auch'~!~abgeseilt werden). Der folgende, grosse Aufschwung ist ,\~("weitgehend mit Fixseilen, hart an der nördlichen Begren-'!zung der Gratkante, versehen. Anstrengend über diesenAufschwung hinauf. Nach einigen weiteren, aber kürzerenAufschwüngen legt sich der Grat zurück und geht inverfirnten Gipfelfirst über, der oft teilweise in den Felsen derS-Flanke umgangen werden kann.

452 SüdgratGeorge Edward Foster mit Hans Baumann und Ulrich Rubi, 31.1876. Die Partie beging schon 1874 den Verbindungsgrat vomSüdlichen zum Nördlichen Eigerjoch, 1876 erreichte sie das Nörd-liche Eigerjoch vom Eigergletscher aus und stieg von dort zumGipfel auf. "',~1,'~M5-6 Std. von der Mönchsjochhütte, im Abstieg annähernd%'gleich lang. Abb. S. 309, 311, 317, 319.

IDieser Grat wird im Aufstieg eher selten begangen. Recht'i:j%~häufig wird er als Abstiegroute gewählt; um den Abstieg überl~die W-Flanke zu vermeiden. Gesamthaft betrachtet ist aber;.,;,~auch diese Route im Abstieg nicht einfacher und kürzer als .'die Westflanke. Bei starker Verschneiung oder bei Blankeiskönnen besonders der Verbindungsgrat vom Südlichen zum,:'}:\~Nördlichen Eigerjoch und der Aufstieg zum Eiger sehr heikel. 'l

sein.

ZS

Von der Mönchsjochhütte (3657 m) in die Mulde zwischenOberem und Underem Mönchsjoch, dann nach N über den,Firnhang hinauf und weiter fast horizontal zum SüdlichenEigerjoch.

Eiger und Verbindungsgrat zu den Eigerjöchern, von SW:

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320 Kapitel 4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn(

Von hier über den Verbindungsgrat vom Südlichen zumNördlichen Eigerjoch. Es handelt sich um einen von N nach,S ansteigenden, von kurzen Firn- oder Eispartien durchsetz-ten Gneisgrat mit verschiedenen Erhebungen. Man hält sichmöglichst an die Gratschneide. In S-N-Richtung (Aufstiegzum Eiger) ist es zweckmässig, das letzte Stück in die Lückenördlich von P. 3770 abzuseilen (mehrere Ringhaken). In N-S-Richtung (Abstieg vom Eiger) kann der Aufschwung aufder W-Seite erstiegen werden (11I). .

Vom Nördlichen Eigerjoch zuerst etwas links des Gratesüber Firn empor, dann schräg nach links zur Firnrinne zwi-schen S-Grat und SW-Grat. Diese traversieren und auf denSW-Grat. Über diesen bis zum Vereinigungspunkt mit demS-Grat. Von hier in schöner Kletterei bis zum Gipfel.

Für den Abstieg vom Eiger grundsätzlich gleiche Route.Man kann auch den S-Grat mit Abseilen bis oberhalb desFusspunktes verfolgen und dann auf den Firn abseilen.

Die Hörnli am EigerDiese Bezeichnung umfasst den Felskamm, der die nordöstliche.Fortsetzung des MitteIlegigrates von P. 3057 bis zur Ostegg (2710 m)bildet. Dieser Kamm trägt mehrere Erhebungen, die nicht als selb-ständige Gipfel bezeichnet werden können. Alle Routen in diesemGebiet wurden in den letzten Jahren kaum begangen. Mit der neuenHütte an der N-Flanke der Ostegg und der erfolgten Sanierung derGratrou1e durch den Bergführerverein Grindelwald bietet sich nuneine durchaus valable Möglichkeit an, die Besteigung des Eigers überden MitteIlegigrat mit einer zusätzlichen Tour zu ergänzen.

453 Überschreitung von der Eiger-OstegghüttezurMittellegihüUeS. Matsukata, S, Uramatsu mit Emil Steuri und SamuelBrawand,6. August 1927.

S 7-8 Std. von der Eiger-Ostegghütte bis zur Mittellegihütte.Abb. S. 317, 321.

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',',,',.lt:,:,Y',' Zwischen Mönch und Walcherhorn. Vom Jungfraujoch oder von der,~::~ Konkordiahütte zur Berglihütte.

l,;::'ljll Erstmals überschritten von Kaspar Rohrdorf und seinen Führern/1',. ". '::,::;'!, 27. August 1828.

",Y:J, Vom Jungfraujoch her einfach erreichbarer Firnsattel, der den Zu-Vo.n der Eiger-Os~egghütte irTlmer lei~ht ansteigend nach W!:.:::::!'. ~ang.zur Berglihütte vermittelt. Die Zustieqe von N sind demgegen-(leichtes, aber bruchiges Gelande), bis vor ein beherrschen-"'i":::'~ uber infolqe der Gletscherbruche schwierige und objektiv gefährliche

'\'. des Felsbollwerk. Nun hinauf in den sogenannten « Sattel », "l,;'{::,A, Unterfangen und werden in diesem Führer nicht beschrieben.wobei man den Felsstufen am besten linkshaltend aus- : ;::"".1:weicht und sich gegen den Gratteil östlich des Sattels hält; ',:::"lVon Südwesten (Jungfraujochl

, "L 11-2 Std. von der Hütte.', :::'J5' h R 401,~,'''"j le e. .Vom « Sattel» erhebt sich ein stark verwitterter und nicht ~ ;;::jdurchwegs begehbarer Grat direkt zur ersten Stufe. Er weist ;.: ':::'::~'im untersten Teil einen markanten Gendarm auf. Rechts ,..::~davon befindet sich eine von Runsen durchzogene Flanke, ::;;:':die durch einen Seitengrat begrenzt ist, Man hält sich an die ,:::'.:/Gratschneide oder wenig rechts davon, über dachziegelartig ':,;:',:,:;geschichtete, sehr brüchige Felsen. Von der Stufe über Geröll i :'/,:',\(Schnee) und Platten in einen Sattel am Fuss des Hörnli-N- ':::'::',Gipfels (P. 2926) hinab. Der Grat macht hier einen scharfen ::::'::Knick nach links, so dass man die Hörnli-Gipfel frontal vor sich :';1:;:::\hat. Man quert nach links einen Schutttrichter und steigt dann, :1:::'::auf einer Seitenrippe, die an das Loch durch den H.örnli- ',;;«;N-Gipfel führt (oben in der Wand befindet sich ein weiteres . ,;;;:'.:1Loch), Von hier ist nach rechts der N-Gipfel gut zu erklettern, ):::iDer Tunnel von 2 m Länge bietet gerade knappen Durch-schlupf für eine Person. Vom S-Ausgang ist über die Zwil- .lingsscharte der N-Gipfel in wenigen Minuten ebenfalls er-kletterbar. Weiter gegen den S-Gipfel, anfänglich auf derKante, später etwas westlich unterhalb des Grates. Der Ab-:stieg von etwa 60 m in den « Hick » kann über den steilen, plat-tigen Fels frei abgeklettert werden (Bh); 3 Std. vom « Sattel»,

Um die nächste Stufe zu gewinnen, ist eine etwa 45 m hohe,überhängende Wand zu umgehen. Man traversiert überPlatten auf einen kleinen Stand in der S-Wand hinaus und klet-tert anstrengend 30 m senkrecht einem Riss entlang hoch'(V, Bh). Man erreicht den hier sehr scharfen Grat oberhalbdes Aufschwungs und verfolgt ihn bis zu P.·3044.Weiter überden leichten Grat zur Mittellegihütte.

( (Unders Mönchsjoch 323Kapitel4 Vom Tschingelhorn zum Finsteraarhorn r

Die im folgenden beschriebene Route erreicht den Kamm imsogenannten «Sattel» (ohne Namen und Höhenangabe in derLK), westlich der Ostegg. Anstelle der früher vorhandenenFixseile sind nun die schwierigen Stellen mit Bohrhaken aus-gerüstet. Diese Traversierung bildet eine logische Ergänzungund Verlängerung zur Besteigung des MitteIlegigrates. Siesollte nur bei trockenen Felsverhältnisssen in Betracht gezo-gen werden.

Unders Mönchsjoch 3529 m