ein «social jetlag» macht das leben schwer
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Ein «social Jetlag» macht das Lernen schwerSylvana Ulrich, 13.01.2016 - 12:03
Man ist Eule oder Lerche, Langschläferin oder Frühaufsteher. Wer die eigene genetische Prädisposition nicht in den Griff bekommt, hatbald einen «social Jetlag».
Das morgendliche Aufstehen war für mich schon immer eine Qual. Wenn der Wecker um sieben Uhr klingelt, habe ich das Gefühl, ich müsse sterben, so sehr wehrt sich
mein Körper gegen das Wachwerden. Auch deshalb ist die Zeitung morgens mein bester Freund: Sie hilft mir, die Augen offen zu halten, und sorgt dafür, dass ich mich mit
niemandem unterhalten muss (Gott bewahre!).
Am Wochenende komme ich selten vor zwölf Uhr mittags aus dem Bett. Bis ich mich zum Frühstück hingesetzt habe, hat meine Mitbewohnerin – eine Frühaufsteherin –
schon das Badezimmer geputzt, den Hund Gassi geführt, die Rechnungen bezahlt und wahrscheinlich auch die globale Klimaerwärmung gestoppt.
Morgens bin ich «Grumpy Cat»
Das Studium an der philosophischen Fakultät ist den Spätaufstehern wohlgesinnt. Man kann sich die Vorlesungen oft so legen, dass man sich nicht vor neun Uhr aus dem
Bett quälen muss – vorausgesetzt, man wohnt in der Nähe der Uni. Wer zu normalen Bürozeiten arbeitet, hat es da schon schwieriger. Das habe auch ich festgestellt,
seitdem ich Praktikantin in einem Weiterbildungszentrum bin.
Ich trudle morgens chronisch als Letzte im Büro ein und kann meine Verspätung nicht einmal mit einer ausgeschlafenen Miene wettmachen. Denn leider sehe ich zu
Tagesbeginn «Grumpy Cat» zum Verwechseln ähnlich. Kommt dazu, dass einige meiner Bürokolleginnen und -kollegen Morgenmenschen sind und deswegen gerne schon
um 9 Uhr einen ausdauernden Schwatz halten. Das geht so sehr gegen meine Natur wie die Extremsportart Haitauchen.
Die drei Chronotypen
So prallen jeden Tag verschiedene Chronotypen aufeinander. Der Chronotyp beschreibt, welcher inneren Uhr der eigene Körper folgt – die Gene geben den Takt an
Schlafphasen und Schlafqualität, aber auch Hormonspiegel, Blutdruck und Körpertemperatur hängen mit dem Chronotypen eines Menschen zusammen.
Grob unterteilt gibt es drei Typen: Frühaufsteher, Normaltypen und Spätaufsteher. Während Spätaufsteher (Eulen) unter der Arbeitswoche mit einem Schlafmanko zu
Eulen und Lerchen können sich im Alltag leicht in die Quere kommen. (Bilder: Imago)
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kämpfen haben, welches sie am Wochenende wieder ausgleichen müssen, ist es bei den Frühaufstehern (Lerchen) genau umgekehrt: Sie sind wochentags in ihrem Element
und können dafür am Sonntagmorgen selbst nach einer kurzen Nacht nicht richtig ausschlafen.
Die Gefahr des «social Jetlag»
Wer den eigenen Chronotyp herausfinden will, kann hier einen Test machen. Mein Ergebnis ist klar: Ich bin eindeutig eine Spätaufsteherin und habe an Arbeitstagen ein
Schlafdefizit von zirca einer Stunde. Wie erwähnt kann das im Arbeitsalltag zum Hindernis werden. Doch auch das Studium oder die Lernphase birgt für Eulen
Konfliktpotential.
So berichtet mir eine Kollegin, ebenfalls eine Eule: «Wenn meine Mitbewohnerinnen nach einem langen Arbeits- oder Lerntag zurück in die WG kommen, wollen sie sich
entspannen, sich mit mir an den Küchentisch setzen und eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein trinken. Sie haben Zeit für ein gutes Gespräch, für einen gemütlichen Abend
zusammen. Ich hingegen habe die Hälfte des Tages geschlafen und komme um diese Uhrzeit erst so richtig in die Gänge.»
Meine Kollegin erlebt einen «social Jetlag»: In den Abendstunden zwischen sechs und zehn Uhr ist sie am produktivsten, aber zu genau der Zeit kann sie nicht lernen, weil
ihre Mitbewohner sie dann ablenken.
Die Lösung des Problems liegt auf der Hand: Spätaufsteher müssen sich einen passenderen Lernort suchen, um abends nicht abgelenkt zu werden. Doch so einfach ist das
nicht: Wo kann man um 22 Uhr noch ausser Haus lernen? Die ZB lässt sich nicht einfach so in einen Eulenschlag verwandeln, und in Cafés, die spätabends noch geöffnet
haben, ist die Atmosphäre auch nicht gerade lernfreundlich.
So bleibt Spätaufstehern nichts anderes übrig, als sich eben doch früh morgens aus den Federn zu quälen – oder abends ihre Lerchen-Mitbewohner einfach möglichst früh
ins Bett zu kommandieren.
Sylvana Ulrich bloggt für NZZ Campus und studiert populäre Kulturen in Zürich. An besonders schweren Tagen weint sie noch immer über Fernando Torres‘ Wechsel vom FC
Liverpool zum FC Chelsea. Da hilft dann nur noch Tim Burton‘s «Edward Scissorhands», «Day Tripper» von den Beatles — oder ein rotes Thai-Curry mit Shrimps.
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