eine dokumentation zur sanierung & umbau des ... fileliturgie unter sehr bedrückenden äußeren...

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Eine Dokumentation zur Sanierung & Umbau des Gemeindezentrums „St. Josef“ ST. JOSEF KATHOLISCHE GEMEINDE Bischof Joachim Reinelt während seiner Festpredigt zur Kirchweihe am 30. Oktober 2011 „HEUTE IST DIESEM HAUS“ ...UND DAS SEID IHR... „DAS HEIL GESCHENKT WORDEN“ (Lukas 19,9) Abschluss der Predigt von Bischof Joachim Reinelt HERMSDORF/THÜR Uhlandstraße 18 07629 Hermsdorf/Thür. Thema des Kirchweihfestes: Ein Haus aus lebendigen Steinen

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Eine Dokumentation zur Sanierung & Umbaudes Gemeindezentrums „St. Josef“

ST. JOSEFKATHOLISCHE GEMEINDE

Bischof Joachim Reineltwährend seiner Festpredigt zur Kirchweihe

am 30. Oktober 2011

„HEUTE IST DIESEM HAUS“

...UND DAS SEID IHR...

„DAS HEIL GESCHENKT WORDEN“(Lukas 19,9)Abschluss der Predigtvon Bischof Joachim Reinelt

HERMSDORF/THÜR

Uhlandstraße 18 07629 Hermsdorf/Thür.Thema des Kirchweihfestes:

Ein Haus aus lebendigen Steinen

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Was viele Gläubige der Hermsdor-fer Katholischen Pfarrgemeinde„St. Josef“ in den vergangenenJahrzehnten seit 1945 erhofft hat-ten - es ist mit dem Fest der Kirch-weihe Wirklichkeit geworden.Am Sonntag, 30. Oktober 2011,weihte Bischof Joachim Reineltden sanierten und umgebauten Kir-chenraum im Gemeindezentrum„St. Josef“ in der Uhlandstraße 18in Hermsdorf. Es war seine letzteKirchweihe im Bistum. Seit 20.Februar 2012 ist er im Ruhestand.Mit der Kirchweihe gibt es nach 65Jahren Katholischer Gottesdienstein Hermsdorf nunmehr hier eineStätte, die sich in die Gemeinschaftgeweihter Kirchen in den Ortsge-meinden des Bistums einreiht.Als Gast bei den evangelischenChristen in und um Hermsdorf,1949 im ausgedienten Kinosaal ei-nes alten Gasthofes als etwas „Ei-genes“ angefangen, Seelsorge undLiturgie unter sehr bedrückendenäußeren Bedingungen, 1978 einneues Gebäude, aber doch keineKirche - dies alles waren die Be-dingungen für die katholischenChristen über mindestens zwei Ge-nerationen hinweg, Gemeinde undGemeinschaft zu sein - christlichenGlauben zu erfahren, zu leben undihn weiter zu geben, bis 2009 miteinem Priester vor Ort.

PROLOG

Letzte Aufnahme der Kapelle vor dem Umbau(aufgenommen am Ostermontag, 25.04.2011)

Gottesdienstraum im Gasthof „Schwarzer Bär“~1958 - 1970 / 1978

Nach dem Konzil wurde der Altarraum umge-staltet. Der Tabernakel kam an die linke Seite

Gottesdienstraum im Gasthof „Schwarzer Bär“1949 - ~1958

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Das Gebäude ist seit 1978 Mittelpunktder Pfarrgemeinde. Konzipiert damalsals Wohnhaus für den Pfarrer mit Unter-richtsräumen, wurde erst im Nachhineinin die Planung ein Gottesdienstraum ein-gegliedert. Er umfasste ca nur ein reichli-ches Drittel der Fläche und des Volu-mens des bisherigen Gottesdienstraumesim „Bären“: eingeengte liturgische Mög-lichkeiten, unzureichende Luftzirkula-tion, räumlich beschränkter Platz für dieGottesdienstteilnehmer waren dann dieGegebenheiten. Statt wie bisher maximal250 Plätze standen nur noch ca 100 zurVerfügung und das bei einem trotz derDiasporasituation guten Teilnahme anden Gottesdiensten. Lange Zeit fandensonntags am Vormittag zwei Hl.Messenstatt, später wurde eine Vorabendmesseam Samstag eingeführt. Für Gottesdiens-te mit größerer Teilnahme (Christmette,Erstkommunionen oder Firmungen) wur-den die evangelischen Kirchen in BadKlosterlausnitz und Hermsdorf genutzt.So entwickelten sich aus diesen Situatio-nen heraus Ideen, aus denen dann ab2002 konkrete Lösungsvorschläge ent-standen, gerade die liturgischen Bedin-gungen zu verbessern.Eine weiterer unerfreulicher Umstand fürdie Gemeindearbeit war, dass für die au-ßergottesdienstlichen Zusammenkünfte

kein eindeutiger Zugang zu den Gemein-deräumen im Untergeschoss vorhandenwar: entweder gingen die Besucherdurch die Kapelle, den Heizungskelleroder mußten erst den Pfarrer herausklin-geln. Unser Ziel daher: Schaffen eineszentralen Eingangsbereiches, von demaus alle Ebenen für die Gottesdiensteund Gemeindezusammenkünfte erreichtwerden können. Dass der Zugang dafürbarrierefrei sein sollte, versteht sich vonselbst.Das Pfarrhaus erfuhr dann 2010/2011durch die Sanierung und den Umbau ei-ne Verjüngungskur, die nunmehr optima-le Nutzungsbedingungen für die Gottes-dienste und Gemeindearbeit bietet - auchüber die Pfarrgrenzen hinaus. Hell undlicht sind Kirchen- wie auch Gemeinde-raum geworden. Ein Aufzug zwischenAußenfläche, Untergeschoß mit Gemein-deraum und Kirchenraum, Sakristei undPfarrbüro ermöglicht Gehbehindertenund Rollstuhlnutzern einen ungehinder-ten Zugang - ein Plus für die Gemeindeund vor allem für Patienten aus den Re-ha-Kliniken in Bad Klosterlausnitz.Die Bausubstanz wurde zudem durch dieSanierung der unteren Außenwändenachhaltig verbessert und gesichert. Da-mit ist der Bestand des Gebäudes für dieZukunft gewährleistet.

UNSERE ZIELE

Die Ziele sind erreicht:ein um ein Vieles verbesserter Gottesdienstraum

ein zentraler Eingangsbereichdie versprochene Barrierefreiheit

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ALT & NEU:EIN FOTOGRAFISCHER RUNDGANG UMS HAUS

Das zum Gemeindezentrum „St. Josef“ dekla-rierte Pfarrhaus. Im Obergeschoss befindetsich eine Wohnmöglichkeit mit Küche & Bad.Zwei andere ehemalige Wohnräume wurdenals Empore für die Kapelle und als Gruppen-arbeitsraum und Gesprächsraum in den Ge-meindebereich eingegliedert.

Der bisherige Eingang zur Kapellemaß 1,10m in der Breite und führteüber sechs Stufen.An gleicher Stelle befindet sich jetztder Behindertenaufzug.Eine Verbesserung sind zudem dreizusätzliche Parkflächen, vornehm-lich für Gehbehinderte oder für ge-sundheitlich eingeschränkte Gottes-dienstbesucher.

Der alte Eingang hatte nur denCharakter eines Windfanges, indem Aushänge mitunter nichtgenügend Platz hatten. Für Aus-lagen mußte das Fensterbrett mitgenutzt werden. Gespräche mit-einander nach den Gottesdiens-ten konnten in der Regel nur imHof stattfinden.

Großzügig ist der neue Eingangsbereich. Die Glas-flächen gewährleisten eine große Helligkeit im Trep-penhaus. Es hat gleichzeitig auch den Charakter ei-ner Begegnungsstätte. Links geht es zur neu angele-gten Freifläche neben dem Gemeinderaum. Februar 2011

2003

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Ein nicht beabsichtigter „Ef-fekt“: die geöffnete Kapellentürgibt den Blick bis zum Altarbe-reich und dem Tabernakel frei.Am Abend kommt im besonde-ren Maße der Innenraum desneuen Eingangsbereiches zurGeltung.Gegenüber vom Portal befindetsich der Aufzug.

Der Zugang von außen auf die neue Frei-fläche vor dem Gemeinderaum im Unter-geschoss. Das farbige Fenster zierte ehe-mals die Kapelle und bringt nun durch dieWeiterverwendung Farbe in den Ein-gangsbereich.Das Fenster wurde vom Ehepaar Wald-mann aus unserer Gemeinde gestaltet undgefertigt.

Ein fast gleicher Kamerastandort. Für die Bauarbeitenmußte ein Kanalschacht verlegt werden. Beim Ausschach-ten stellte sich heraus, dass die Abwässer aus der Nachbar-schaft durch defekte Rohre auf unserem Grundstück unter-halb des Rasens versickerten. Der Geruch war mitunter bisin den Gemeinderaum wahrnehmbar.

Juni 2007

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Die Außenwände sind frei- und tro-cken gelegt sowie mit Dämmungversehen. Größere und zwei zusätz-liche Fenster bringen viel Helligkeitin den Gemeinderaum unten. Vorhergab es nur zwei Lichtschächte beidenen die Isolierung fehlte (im Bildunter dem Gitterrost). Im Innenraumwaren an dieser Stelle die größtenSchadstellen. Nur die Tapete hieltden Putz an den Wänden.

Beginn der SanierungOktober 2010

Die Giebelseite aus der Sicht der Nachbarn: wo einstein großes Zimmerfenster war, ist jetzt mit den dreiFenstern der Licht- und Lufteintritt über dem Altar.Zwei bisherige Fenster wurden zugemauert. Bei die-sem Anblick wird besonders deutlich, dass die Fassadeim ganzen doch noch einer Renovierung bedarf. Diezwei runden Putzflecken sind ein Hinweis auf Durch-brüche, durch die die Trägerbalken für das Gewölbeeingeführt wurden.

Bei der Sanierung der unteren Au-ßenwände wurden an der Hausein-gangstreppe eklatante Baumängel of-fenbar (fehlende Gründung der Stu-fen an der Hausmauer), sodass mitder Erneuerung der Treppe nicht vor-hersehbare Arbeiten notwendig wur-den.Ein neuer Zaun wurde in Eigenleis-tung montiert.

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NEU: DAS „FOYER“Es ist ein Kreuzungspunkt derWege im Haus: von hier aus sindalle für die Gemeindezusammen-künfte relevanten Räume sowieSakristei und Büro erreichbar. Wojetzt die Türen an der Stirnseitesind, befanden sich vorher dieFenster der Sakristei und des Ju-gendraumes im Untergeschoss.Die Wanddurchbrüche für Kapel-le und Gemeinderaum mußten neuangelegt werden. Es sind großezweiflüglige Türen.

Gegenüber dem Eingang hängtein Asissi-Kreuz aus demNachlaß unseres ehemaligenPfarrers Georg Gebauer (Pfar-rer in Hermsdorf 1960-1993;+2006), dankenswerter Weisezur Verfügung gestellt von Ur-sula Ehrlich, langjährige Seel-sorghelferin in Hermsdorf(1959-1993). Sie ging mitPfarrer Gebauer in den Ruhe-stand.Der Aufzug kann barrierefreivon der Außenfläche her er-reicht werden.

Blick von der Tür desGemeinderaumes nachoben. Der Raum unter-halb des Eingangspodes-tes dient als „Stuhllager“für nicht benötigtesKleinmobiliar.So wird jede Fläche ge-nutzt.

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ERSTMALIG IN ST.JOSEF:EIN TAUFSTEIN

Entdeckt und in mühevoller Ar-beit gestaltet wurde der Stammvon Thomas Ritterer aus unsererGemeinde. Er ist von Beruf Zim-mermann.Die Taufschale gestaltete undfertigte Ulrike Rochlitzer aus derevangelischen Gemeinde Herms-dorf. Sie ist Keramikerin undMalerin.Der Taufstein hat seinen Platz imoberen Eingangsbereich vor derKapelle und dient außer zur Tau-fe auch als Weihwasserbecken.

Erstmals in der Geschichte der Katholischen Pfarrgemeinde „St.Josef“ seit 1945 istnun ab Februar 2012 ein Taufstein Bestandteil der liturgischen Ausstattung. Eine abge-storbene Ulme mit einer markanten zweifarbigen Maserung erfährt hiermit einen völligneuen, tiefen Sinn.

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KERN DES GEBÄUDES UND DER GEMEINDE:DER GOTTESDIENSTRAUM

Schwerpunkt der baulichen Veränderun-gen war die Verbesserung der liturgischenBedingungen. Dies kommt insbesondersdurch die 90-Grad-Drehung des Gottes-dienstraumes zum Ausdruck. Die Gläubi-gen stehen nun halbkreisförmig um denAltar, der dadurch stärker als Mittelpunktder feiernden Gemeinde hervortritt.

War der Altarbereich vorher auf siebenMeter Breite eingezwängt, so steht nun-mehr für alle Elemente zur Liturgie we-sentlich mehr Platz zur Verfügung. Altar,Tabernakel und Ambo befinden sich ohneErhöhung auf gleichem Bodenniveau wieder gesamte Raum.

Alle anderen Elemente wie Kredenz, Or-gel sowie Liedtafel sind links und rechtsvom Altarbereich auf gleicher Linie ange-ordnet. Zudem bietet die neue Raumauf-teilung bessere Möglichkeiten für ergän-

zende Gestaltungen des Raumes, wie z.B.Adventskranz, Christbaum, Weihnachts-krippe, Osterkerze.

Vor allem sind die Sakramentenspendungwie Kommunionempfang, Taufen oder an-dere besondere liturgische Handlungenvon der bisherigen räumlichen Enge be-freit. Die Gemeinde ist jetzt bei allem„nah dran“!

Durch die Vergrößerung des Raumvolu-mens, die Verbesserung der Belüftung so-wie durch die aufgelockerte Anordnungder Bänke in vier Blöcken statt bisher ei-nem, ist gerade für gesundheitlich einge-schränkte Gottesdienstbesucher (Asthma,Platzangst) eine beschwerdefreie Mitfeierder Gottedienste möglich. Nahezu von je-dem Platz aus besteht eine fast direkteSichtverbindung zum Altarbereich.

Der erste Eindruckbeim Betreten des Rau-mes für alle, die die al-te Kapelle kannten:überraschende Weite,Höhe, Helligkeit undein unverstellter Blickzum Tabernakel, Altarund Kreuz. Der sichverjüngende Gang lädtoptisch ein, nach vornzu schauen - fast wie inKirchen mit langemMittelgang.

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ALT & NEU:EINE FOTOGRAFISCHE GEGENÜBERSTELLUNG

- Aufgenommen von fast gleichen Kamerastandorten -

Es war eine richtige Entschei-dung: durch die Herausnah-me von Deckenelementen er-hielt der Raum eine ganz ei-gene Prägung und gewann anRaumfülle, Helligkeit im Al-tarbereich sowie eine sehr gu-te Akustik.

Diese Lösung war eine Empfehlung von der im Kirchbau erfahrenen Architektin FrauDr. Hoffmann aus Gera. Ebenfalls das Freistellen des Kreuzes.

Zwei zusätzliche Fenster an der alten Altarwand

Aufzug (ehemaliger Eingang)

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Die Marienfigur fand einen neuen Platz neben der Türzum Sakristeigang. Am bisherigen Standort befindetsich jetzt der Haupteingang zum Gottesdienstraum.

NEUE AN- UND AUSSICHTEN

Blick vom Altar auf die gegenüberliegende Längsseitemit der Empore. Der Raum darunter kann mit Schiebe-elementen abgetrennt und u.a. als Beichtraum genutztwerden. Links der Gang zur Sakristei, zum Büro undzur Empore. Rechts ist der Haupteingang.

Der Tabernakel hat jetzt eineneue markantere Stelle imRaum erhalten: er steht genauam Eckpunkt zwischen demHauptgebäude und dem Ka-pellenanbau.So erhält das Schriftwort „Erist zum Eckstein geworden“(vgl. u.a. Apg 4,11) eine ganz be-sondere symbolische Bedeu-tung. Das ewige Licht ist op-tisch an den Tabernakel integ-riert und läßt ihn dadurch hö-her erscheinen. Vorher war esseitlich angeordnet.

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Heraus aus einer beengten Eckeim hinteren Teil der Kapelle, be-kam die Organistin einen Platzunmittelbar neben dem Altarbe-reich.Für die Band mit Technik sowiefür den Ökumenischen Chor istjetzt genügend Platz.Bei einem Einsatz vom Choroder der Band wird der Zugangzu den Bänken nicht mehr ver-sperrt.Zwei Aktiv-Lautsprecher sind inden Ecken montiert und übertra-gen das gesprochene Wort in ei-ner verständlichen Vernehmbar-keit, wenn z.B. Kinder Fürbittenvortragen.Am Altar und Ambo befindensich zwei Mikrofonanschlüsse.

Der Blick von der Empore. Siebietet zusätzlichen Platz für cafünfzehn Gottesdienstteilnehmer.

Sie hat zudem die Funktion einesZugangs zum Sakristeiboden, dakeine andere Möglichkeit dafürgegeben ist.

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ALT & NEU IM UNTERGESCHOSS

Der Gemeinderaum im Ver-gleich: neue große Fenster brin-gen Helligkeit in den Raum hi-nein.Über eine Fenstertür kann dieFreifläche im Außenbereich er-reicht werden. Die Beleuchtungist wie in der Kapelle dimmbarund mit stromsparenden Leucht-mitteln ausgestattet.Die Deckenfugen sind verspach-telt, sodass die Decke homogenglatt ist.

Freundlich, hell, einladend sind alle Räume

Im Kellerraumdirekt neben demGemeinderaumbekam die Kücheihr neues Domi-zil. Kurze Wegesind jetzt mög-lich.

Seit der Sanierung gibt es einen separaten Hausanschlussraum für Elektro usw.

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SANITÄRANLAGENNeben einer gesetzlichvorgeschriebenen Behin-dertentoilette verfügt dasUntergeschoss auch übergetrennte Toiletten fürFrauen und Männer.Im Erdgeschoss wurdezudem eine Toilette mitDuschkabine (z.B. fürKinderbetreuung/RKW)auf den neuesten Standgebracht.

Abriß des alten Küchen- undeines Toilettenraumes.

BERATUNGS- & UNTERRICHTSRAUM

Ein bisheriger Wohnraum im Obergeschoss (bis2009) wurde in die Räume zur Gemeindearbeit in-tegriert.

Er wird genutzt z.B. für den Erstkommunionunter-richt, Gruppenarbeit, Bibelabende, überpfarrlicheZusammenkünfte aus unterschiedlichen Anlässen.usw.

Der bisherige Wohnbereich wurde entsprechend der neuen Nutzung des Obergeschossesangepasst. Er umfasst nunmehr eine komplette Einzimmerwohnung mit Flur, Küche &Bad) und hat eine eigene Wohnungstür. Angedacht seitens des Kirchenrates ist eine Nut-zung der Räume als Gästewohnung.

EIN RESÜMEEMit dem gesamten Vorhaben ist etwassehr Wertvolles entstanden, dessen Errei-chen nur in einem konstruktiven Zusam-menwirken von Pfarrer und Gemeindeüber die Jahre möglich wurde.Alle Konzepte auf dem Weg zur Realisie-rung wurden aus der Sicht der Kostenmi-nimierung bei gleichzeitiger Beachtung ei-ner Zweckmäßigkeit für die weitere Nut-zung heraus entwickelt und Festlegungendafür getroffen.

Es wurden keine Kompromisse im Sinneeiner Vorläufigkeit zugelassen. Der Ein-satz der Geldmittel sollte eine spürbareund vor allem sichtbare Nachhaltigkeit fürdas Gemeindezentrum haben. Es wurdedennoch nach dem Grundsatz der größtenSparsamkeit verfahren. Besonders wurdebeachtet, dass auch die Eigenmittel Soli-dargelder sind, auf deren verantwortungs-voller Einsatz stets zu achten war - und esist wohl gelungen.

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CHRONOLOGIE DER BAUMAßNAHME

Anfang 2004Erstellung der Baupläne, staatlicher Bau-antrag, Baugenehmigung Juni 2004, Aus-schreibung der Leistungen, innerkirchli-cher Bauantrag; Stopp aller bisherigerAktivitäten am 09.07.20041. Oktober 2006 Wechsel von PfarrerSchober in den Ruhestand und Beginn derTätigkeit von Pfarrer Eichholz.Oktober / November 2006Sanierung / Renovierung der Pfarrwoh-nung im Obergeschoss, sowie des Pfarr-büros und eines Gesprächsraumes im Erd-geschoss. Die Sakristei wird in Eigenleis-tung renoviert.2007 -2008Pfarrer Eichholz nimmt die beabsichtigtenVorhaben wieder auf. Mehrere Vorort-Termine seitens der Bauhütte aus Dresdenund Studien (kostenpflichtig) brachtendas Vorhaben nicht weiter.

5. Dezember 2008Beratung in Hermsdorf mit den Herrenvon Twickel, Böhnisch, Pfarrer Eichholzund Volker Kress.Ergebnis: Zusage, das Vorhaben im Bau-plan des Bistums 2009 aufzunehmen undfinanziell zu unterstützen; Architektenver-trag für vorbereitende Leistungen im Ok-tober 2009 beim Ordinariat beantragt.Februar 2009Pfarrer Eichholz beendet seine Tätigkeitauf eigenen Wunsch in Hermsdorf.März - September 2009Pfarradministrator Höffner aus Stadtrodaführt gegenüber dem Ordinariat das Vor-haben weiter.28. Oktober 2009Pfarrer Höffner beendet seine Tätigkeit inStadtroda und damit als Pfarradministra-tor.

1. Mai 2002Am Rande unseres Patronatsfestes in ei-nem Zweiergespräch enstanden erste Ge-dankenanstöße zur Veränderung / Erweite-rung der Gebäudenutzung.Juni 2002Erstellung einer Studie. Ziel ist ein zentra-ler Eingangsbereich, ein barrirefreier Zu-gang zu den Gemeindeebenen und die Ver-besserung der liturgischen Bedingungen.März 2003Versuch zur Trockenlegung des Mauerwer-kes von innen her. Teilerfolg, Wasser trittweiterhin durch das Mauerwerk in Keller-räume und Treppenhaus.

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29. Oktober 2009Pfarrer Hajek aus der Pfarrei Gera Südübernimmt die Tätigkeit des Pfarradmi-nistrators in Hermsdorf.28. Oktober 2009 und 4. Januar 2010In den gemeinsamen Sitzungen von Pfarr-gemeinderat und Kirchenrat erfolgt trotzaller Unklarheiten angedachter eventuellerVeränderungen der Pfarrstrukturen in derRegion ein klares Bekenntnis beider Rätezur Schaffung eines künftigen Gemeinde-zentrums unter Beibehaltung des bisheri-gen Pfarrhauses. Dies geschieht insbeson-ders in dem Bewußtsein, das mit LIMEX-Mitteln und Spenden im Rahmen des„Sonderbauprogramms der DDR / Kir-chen“ in den siebziger Jahren erbaute Ge-bäude zu erhalten.

Sommer 2010 Seitens des Ordinariateskommt die verbindliche Zusage einer Be-teiligung an der Finanzierung des Bauvor-habens. Als Planungsbüro wird die Bau-consult Hermsdorf GmbH durch das Ordi-nariat akzeptiert und bestätigt sowie demGesamtprojekt zugestimmt.20. Juli 2010Verbindliche Zusage seitens des Ordina-riates für den eingereichten Entwurf.27. September 2010Weiterbeauftragung des Planungsbürosfür Ausführungsplanung, Ausschreibungund Bauüberwachung.

26. Oktober 2010Erster Baggeraushub zur Freilegung derunteren Außenwände an Nord- und Ost-seite (Gemeinderaum, künftiger Kücheund Toilettentrakt)November 2010- Ausführung der Sanierungsarbeiten au-ßen am freigelegten Mauerwerk- Erstellung einer Konzeption zur Gestal-tung der Kapelle (90-Grad-Drehung)- Antragstellung zur finanziellen Unter-stützung des Vorhabens durch den Frei-staat Thüringen für den Behindertenauf-zug25. November 2010Unterbrechung der Außenarbeiten durchstarke Schneefälle - Winterpause. Auf-grund der Witterungslage wird zum frü-hest möglichen Zeitpunkt ab 14.02.2011der Innenausbau in Angriff genommen.15. Februar 2010Beginn der Innenarbeiten mit Abriss desbisherigen Küchen- und Toilettenberei-ches, anbringen der neuen Installationenfür Heizung / Sanitär / Elektro im Unter-geschoss, Vergrößerung und Erweiterungder Fenster im Gemeinderaum.Nach Ende der Frostperiode AnfangMärz Weiterführung der Sanierungsar-beiten der Außenwände einschließlich derTreppe zum Eingang an der Ostseite.

Die beteiligten Firmen und Gewerke(alphabetisch geordnet)

Bau-Consult Hermsdorf GmbH, Hermsdorf - Bolz-Heizungsbau GmbH, St.GangloffElektro-Görner, Hermsdorf - Herold Hoch- und Tiefbau GmbH, EinebornHUFCOR Deutschland GmbH, Dessau-Roßlau - KTT Treppenlifte, Lage

Königshofener Fensterbau GmbH, Königshofen - Malermeister Dietzsch, StadtrodaSpautz Holzhandel-Innenausbau GmbH, Eisenberg

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März 2011Der Gottesdienstraum erhält nach stati-scher Überprüfung die endgültige konzep-tionelle Form:- der Mittelteil wird unter Einbeziehungdes darüber liegenden Raumes (8mx4mx2,7m hoch) erhöht- die Form der Erhöhung wird ein Gewöl-be sein- die Querung zum vorhandenen Sakristei-boden erhält den Charakter einer Empore- die Anordnung der Fenster wird festge-legt (zwei im neuen Altarbreich werdenvermauert, zwei an der Ostseite neu ange-legt, über dem Altar wird eine größereLichteintrittsöffnung sein).Diese gestalterische Lösung entwickelt dieim Kirchbau erfahrene Architektin, FrauDr. Hoffmann aus Gera.09. April 2011 Der Hauseingang an derOstseite ist wieder nutzbar und wird biszum Abschluss der Bauarbeiten im Augustder alleinige Zugang zum Gebäude sein.09. April 2011 Großeinsatz der Gemeindezur Schaffung von Baufreiheit als Vorar-beit für Baumaßnahmen am neuen Ein-gangsbereich:- Umzug der Sakristei in einen neuenRaum im Erdgeschoss- Aufnahme des Pflasters im Baubereichneuer Eingang- Abriss des bisherigen Kapelleneinganges- Vorarbeiten im Obergeschoss zum De-ckendurchbruch für die Erhöhung der Ka-pelleWeiterhin:- Umfangreiche Reinigungsarbeiten an denKüchenmöbeln und im Gebäude,- beseitigen des allgegenwärtigen Baustau-bes

12. April 2011Beginn der Aushubarbeiten für die neueFreifläche neben dem Gemeinderaum undfür den neuen Eingangsbereich.20. April 2011Der Gemeinderaum ist zur vorläufigenNutzung als Gottesdienstraum fertig. Kü-che und Toiletten sind bis auf Feinarbeitenebenfalls fertig und nutzbar.Palmsonntag / Osternacht Trotz Baustel-le findet die Palmweihe und das Osterfeuergeordnet im Außenbereich neben derBaustelleneinrichtung statt.25. April 2011 - OstermontagLetzter Gottesdienst in der alten Kapelle30. April 2011Großeinsatz der Männer:- Beräumung der Kapelle und Transportder Gegenstände in das Untergeschoss- Demontage der Dielung- Aufstellen von Altar, Tabenakel, Kreuz,Ambo, Orgel und von 12 Bänken im Ge-meinderaum.1. Mai 2011Der Gottesdienst zum Patronatsfest findetin der ev. Kirche statt. Es ist der einzigeGottesdienst, der außerhalb stattfand.Während der Baumaßnahmen brauchtekeine Hl. Messe oder Andacht ausfallen.Die wöchentlichen Werktagsgottesdiensteund Rosenkranzandachten fanden trotzBaulärm und anderer Beeinträchtigungenstatt.

08. Mai-31. Juli 2011 Im Gemeinderaumfinden die Gottesdienste statt.

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21. Mai 2011In manueller Eigenleistung erfolgt der Abrißdes Betonsockels im bisherigen Altarbereichund der alten Fliesenbelegung vorgenom-men (ca 15 Tonnen Bauschutt wurden vonHand nach draußen in die Container beför-dert!)17. Juni 2011Nach Fertigstellung des Gewölbes wird dieendgültige Form des Lichteintritts über demAltar festgelegt. Es werden drei schmaleFenster sein, von denen das höhere mittlerefür die Frischluftzufuhr kippbar sein wird.Anfang Juli 2011Die verschiebbaren Wandelemente für dieKapellenerweiterung werden montiert.Vom 2. bis 6. August 2011Einsätze der Gemeinde zur Herrichtung desGottesdienstraumes für die erste Hl. Messedurch Großputz, einräumen, gestalten.6. August 2011Altar, Tabernakel, Ambo und Orgel erhaltenihren neuen Platz. Das Ewige Licht leuchtetwieder in der Kapelle. Das große Kreuz sollkünftig frei stehen. In der Folgezeit werdenIdeen zur Gestaltung eines Taufsteines ent-wickelt. Vorgesehen ist, ihn als Weihwas-serbecken mit zu nutzen.Sonntag, 7. August 2011Die erste Hl. Messe findet in der neuen Ka-pelle statt. Alle sind überrascht von der Wir-kung des neuen Raumes durch Helligkeit,Raumfülle und Akustik.

Ab 08. August 2011 Einbau der neuenBeleuchtung in den Gemeinderaum,Verlegen der Lautsprecherverkabelungund Datenleitungen sowie der malermä-ßige Abschluss im Gemeinderaum undim Treppenhaus zum Obergeschoss.12. August 2011„Richtfest“ mit den beteiligten Firmen /Handwerkern. Pfarrer Hajek bringt sei-nen Dank für das Erreichte und die guteZusammenarbeit zum Ausdruck.28. August 2011Der neue Eingangsbereich kann benutztwerden. Feinarbeiten werden noch amAufzug durchgeführt.Anfang September 2011Alle Baumaschinen sind beräumt.03. September 2011 Großeinsatz derMänner:- Aufbringen von Muttererde und Pflan-zen von Koniferen an der Grenze zurStraße07. September 2011Fertigstellung der drei Parkplätze.08. September 2011 Der letzte Pflaster-stein wird eingesetzt.14. September 2011Beginn des ersten Alpha-Kurses Herms-dorf im neuen Gemeinderaum als Be-ginn der Nutzung der Gemeinderäumemit einer Öffnung der Gemeinde nachaußen hin.

Folgezeit: Feinarbeiten innerhalb und außerhalb des Gebäudes, u.a. Montage vonneuen Zaunelementen.Ab Juli 2011: Zusammenkünfte von Pfarrgemeinde- und Kirchenrat zur gemeinsa-men Vorbereitung und Gestaltung des Kirchweihfestes.

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30. OKTOBER 2011:DAS FEST DER KIRCHWEIHE

MIT BISCHOF JOACHIM REINELTUND SEHR VIELEN GOTTESDIENSTTEILNEHMERN

SOWIE GÄSTENMIT ANSCHLIEßENDER EINWEIHUNGSFEIER

Pfarradministrator Thomas Hajek begrüßt vordem Portal Bischof Joachim Reineltund bittet ihn um die Kirchweihe.

Er verweist insbesonders auf die lebendigeund offene Hermsdorfer Pfarrgemeinde. Der entscheidende feierliche Akt:

der Bischof spricht das Weihegebet. Es istein Teil des Rituals der Kirchweihe

Feierlicher Lobpreis Gottes: mit dem Bischofstanden neben Pfarrer Hajek auch Dekan

Klaus Schreiter, Gera (re) sowiePfarrer Gregor Giele, Leipzig, am Altar.

Jeder verfügbare Platz im Kirchraum, der Em-pore und den angrenzenden Gängen war be-legt. Über 160 waren der Einladung gefolgtund feierten gemeinsam dieses für die Pfarr-gemeinde Hermsdorf denkwürdige Ereignis.

„ERFÜLLE ALLE,DIE VON NAH UND FERN IN DIESES GOTTESHAUS KOMMEN,

MIT DEINEM FRIEDEN UND LASS SIE HIERHERZLICHE GASTFREUNDSCHAFT FINDEN...“

- Aus den Fürbitten zum Weiheritual -

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Die Arbeit ist getan, der Gemeindealltag hatwieder seine gewohnten Abläufe in neu gestal-teten Räumen. Manche haben sich wieder einen„Stammplatz“ zu den Gottesdiensten erobert.So nach und nach spielt sich alles ein. Ob nunReinigung, Schließ- und Schlüsselplan - einigeswurde neu geregelt.Viele Familien planen ein eigenes Heim. Wirhaben jetzt eines, in dem die Gemeinde ein Zu-hause hat, ganz gleich, wie die Pfarrstrukturenin der Zukunft geregelt und mit Leben erfülltwerden. Das Gemeindezentrum „St. Josef“ istein guter Baustein im Mauerwerk der Kirche inder Ostthüringer Region. „Hier stirbt mannicht aus“ meinte bei unserem Patronatsfest2006 damals Bischof Reinelt. Und auch diesmalwar er von der Gemeinde und vom Fest sehrangetan.Groß war während der gesamten Baumaßnah-me das Interesse der Nachbarn und aller, die inirgendeiner Weise vom Bauvorhaben erfuhren,beim Vorbeigehen die Baustelle sahen oder eshautnah miterlebten. Maschinenlärm, Belästi-gung durch Staub, gestörte Mittagsruhe - dieGrenze des Zumutbaren wurde mitunter unver-meidlich überschritten.Für ihre Geduld und ihr Verständnis gilt denNachbarn unser herzlicher Dank in besondererWeise.

IMPRESSUM

Diese Dokumentation entstand als Teil eines Nachweises des Kirchenrates für die eingesetzten Finanzmittel sowie derenBezuschussung. Ein Nachdruck oder auszugsweise Veröffentlichung in Medien gleich, welcher Art, ist grundsätzlich

ausgeschlossen und nur nach Rücksprache mit dem Verfasser regelbar.

Verfasser, Gestaltung Fotos und Texte: Ludwig Krafczyk, Mitglied des Kirchenrates;Mitarbeit: Pfarrer Hajek; Zuarbeit Chronologie: Volker Kreß, Mitglied des Kirchen- und Pfarrgemeinderates sowie

Vertreter des Bauherrn bei den bauausführenden FirmenFotos: Ludwig Krafczyk (2003-2012), außer S.2 oben (Archiv), S.2 Mitte (Hubert Waldmann s/w, coloriert L.Krafczyk)

Stand der Dokumentation: 26. März 2012, Präzisierung Impressum 21.05.2012

EPILOGEigentum verpflichtet - so lautet eineFormulierung im Grundgesetz(Art.14, 2). Und so ist es dem Enga-gement vieler Gemeindemitgliederzu verdanken, dass durch die grund-hafte Sanierung, die bauliche Ergän-zung und dem Umbau die vorhande-ne Bausubstanz vor dem weiterenVerfall bewahrt werden konnte. Da-mit wird der Gemeinde und derenGästen als Nutzer des Gebäudes einegute Zukunft eröffnet.

Deshalb ein ganz herzliches Danke-schön an alle, die in irgendeiner Wei-se dazu beigetragen haben.

Dank an alle, die das Vorhaben fi-nanziell unterstützten: das BistumDresden-Meissen, das Bonifatius-werk, der Freistaat Thüringen undvor allem auch die vielen Spenderin-nen und Spender.

Diese große Solidargemeinschaft ließein gutes Werk entstehen!

„Vergelt´s Gott!“Ihnen allen...