einfach besser fotografieren mit der nikon d5000 · 2013. 4. 7. · nikon d5000 erleichtern die...

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Digital ProLine Einfach besser fotografieren mit der Nikon D5000 Dr. Kyra Sänger Cornelius Kalk DATA BECKER

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  • Digital ProLine

    Einfach besser fotografieren mit der Nikon D5000

    Dr. Kyra Sänger Cornelius Kalk

    DATA BECKER

  • Belichtung

    Die automatischen Belichtungsprogramme der

    Nikon D5000 erleichtern die fotografische Arbeit

    enorm. Aber nicht nur das, sie regen vor allem an,

    sich auf kreative Weise mit den anvisierten Moti-

    ven zu beschäftigen. Erfahren Sie im Folgenden

    mehr darüber, welche Programme für welche Fo-

    tosituationen am besten geeignet sind.

    Die Vollautomatik für Schnapp-schüsseDie Vollautomatik liefert Ihnen ein Rundum-sorglos-

    Paket und ist damit (ebenso wie die anschließend

    beschriebenen Motivprogramme) für Einsteiger in

    die digitale Spiegelreflexfotografie gut geeignet.

    In diesem Programm können Sie das Bildformat

    und auch den ISO-Wert vorgeben. Alle weiteren

    wesentlichen Einstellungen erfolgen bei der Nikon

    D5000 automatisch.

    Auch der Kamerablitz klappt immer dann von al-

    lein heraus, wenn die Belichtungszeit laut Kehr-

    wertregel zu lang wird, um eine verwacklungsfreie

    Aufnahme aus der Hand machen zu können.

    Von der Vollautomatik darf jedoch nur wenig ge-

    stalterischer Spielraum für die kreative Fotografie

    erwartet werden, da das Programm kaum Eingriffs-

    möglichkeiten in die Kameraeinstellungen erlaubt.

    Es ist in erster Linie für schnelle Schnappschüs-

    se geeignet.

    2.5 Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Die meisten Schnappschüsse landen mit der Vollautomatik richtig belichtet auf dem Sensor (1⁄125 Sek., f8, ISO 400, 38 mm).

  • 59

    Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Steigerung der Kreativität mit den MotivprogrammenDie Motivprogramme dienen einerseits dazu, be-

    stimmte fotografi sche Standardsituationen korrekt

    aufnehmen zu können, ohne dafür selbst in die

    Kameraeinstellungen eingreifen zu müssen. Durch

    die Programmiermöglichkeit in der Kamera kön-

    nen Sie andererseits bestimmte Parameter selbst

    wählen, die sich dann bei ähnlichen Aufnahme-

    motiven leicht abrufen lassen.

    Wenn Sie beispielsweise eine Landschaft aufneh-

    men möchten, wählen Sie die Automatik Land-

    schaft. Dieses Programm verspricht eine hohe

    Schärfentiefe. Bei unserem Beispiel wurde dies

    durch die automatische Wahl der Blende 8 auch

    umgesetzt.

    Allerdings ist die Bildwirkung recht kühl geworden

    und die Schatten im linken Bildbereich erscheinen

    etwas zu dunkel. Gut, dass die Szene im kamera-

    spezifi schen RAW-Format aufgezeichnet wurde.

    So ließ sich die Farbstimmung nachträglich opti-

    mal anpassen und auch die hellen und dunklen

    Bildareale konnten harmonischer aufeinander ab-

    gestimmt werden. Erreicht wurde dies mithilfe des

    RAW-Konverters Nikon Capture NX 2. Die Auto-

    matik in Kombination mit einer leichten Bildbear-

    beitung hat bei diesem Beispiel gut funktioniert.

    Testen Sie auch kurz weitere von Ihnen bevorzug-

    te Motivprogramme vor einem wichtigen Einsatz

    darauf, ob die Automatik gut funktioniert. Das Mo-

    tivprogramm Sport ist auf sehr kurze Belichtungs-

    zeiten bei relativ offener Blende ausgerichtet. Der

    Schärfentiefe wird hierbei keine Rechnung getra-

    gen. Da stellt sich die berechtigte Frage, ob für

    die Aufnahmen Ihrer Sportart nicht eine etwas

    längere Belichtungszeit ausreichend ist und lieber

    einem größeren Schärfebereich mehr Spielraum

    gegeben wird. Das Motivprogramm für Blumen

    funktioniert dagegen recht zuverlässig. Es sorgt

    bei geringer ISO-Zahl für eine immer noch gro-

    ße Blende, damit der Hintergrund auch unscharf

    abgebildet wird. Er stört dadurch nicht weiter und

    bleibt ruhig in der Wirkung.

    Das Motivprogramm Blume leistete in diesem Beispiel solide Arbeit. Die Unschärfe des Hintergrunds wurde nicht unnötig durch eine kleine Blende verringert. Der Fokus und das Auge des Betrachters verbleiben so auf der Pfl an-ze mit all ihren Details (1⁄125 Sek., f2.8, ISO 800, 105-mm-Makro).

  • Belichtung

    60

    Die JPEG-Datei zeigt die Szene mit fl auen Farben und mattem Kontrast (1⁄2000 Sek., f8, ISO 400, 29 mm).

    Die RAW-Datei konnte so „entwickelt“ werden, wodurch die Farben kräftiger wurden. Das Grün im Vordergrund wirkt viel satter.

  • 61

    Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Einige Funktionen wie alternative Belichtungs-

    methoden oder der Weißabgleich lassen sich bei

    den Motivprogrammen nicht ändern.

    Nutzen Sie also auch dieses Potenzial Ihrer Kame-

    ra und machen Sie sich mit den Belichtungspro-

    grammen vertraut. Vergleichen Sie die von Ihnen

    aufgenommenen Fotos mit denen, bei denen Sie

    die Motivprogramme zur Unterstützung verwendet

    haben. Eine kurze Übersicht über einige Motivpro-

    gramme und deren Einsatzzweck sowie die alter-

    nativ zu verwendenden Belichtungsprogramme

    enthält die folgende Tabelle:

    Pro-

    gramm

    Priorität Geeignete Alternative

    Porträt niedrigster Blendenwert für Motivfreistellung, Automatikblitz

    A

    Land-schaft

    höchster Blendenwert, mit dem noch ohne Ver-wacklung aus der Hand fotografiert werden kann; für hohe Schärfentiefe, kein Automatikblitz

    A

    Nahauf-nahme

    mittlerer Blendenbereich, um Motiv scharf und Hin-tergrund unscharf abzu-bilden, Automatikblitz

    A oder M

    Sport Belichtungszeit mög-lichst kurz

    S

    Nachtpor-

    trät

    längere Belichtungszeit,

    Automatikblitz

    A oder M

    Blitz aus entspricht Vollautomatik ohne Auto-matikblitz

    Die flexible Programmauto- matik (P)Die Programmautomatik P ist gut für Schnapp-

    schüsse geeignet. Sie liefert in den meisten Fällen

    korrekt belichtete Aufnahmen. Diese Belichtungs-

    automatik bietet etwas mehr Freiheiten gegenüber

    der reinen Automatik.

    Sie können beispielsweise durch das Verstellen

    des Einstellrads noch Einfluss auf die Blende und

    damit auf die Schärfentiefe ausüben.

    Bewegen Sie dazu das Rad nach rechts, wenn Sie

    mit einer größeren Blende oder mit einer kürzeren

    Verschlusszeit fotografieren möchten.

    Stellen Sie das Rad nach links, falls Sie Wert auf

    mehr Schärfentiefe oder längere Verschlusszei-

    ten legen.

    In jedem Fall kommt es zu einer Programmver-

    schiebung vom gemessenen Wert, was hinter dem

    P für Programmautomatik mit einem * auf dem

    Monitor gekennzeichnet wird.

    Möchten Sie die gemessene Standardeinstellung

    wiederherstellen, schalten Sie die Kamera kurz

    aus und dann wieder ein oder wechseln in eine

    andere Belichtungsautomatik, bevor Sie wieder

    die Programmautomatik wählen.

    Weitere Einstellungen bei der Programmautomatik

    in Bezug auf Weißabgleich, Autofokusoptionen

    und weitere Einflussfaktoren sind ebenfalls in der

    Programmautomatik frei wählbar.

  • 62

    Im Programm P wurde der Auslöser halb durchgedrückt und lag auf Blende 8. Um die Schärfentiefe deutlich zu erhöhen, wurde das Wahlrad nach links gedreht, damit die Blende 22 genutzt wird. Die geschlossene Blende sorgt für eine höhere Gesamtschärfe (1⁄100 Sek., ISO 200, 24 mm).

    Falls Sie die Zeit benötigen – Blendenautomatik SDas Belichtungsprogramm S eignet sich gut für

    die Momente, in denen die Blende mit ihrer Schär-

    fentiefe als Bildgestaltungsmittel von nachrangiger

    Bedeutung ist und der entscheidende Moment

    direkt mit der Zeit zu tun hat. Das kann durch die

    Kehrwertregel der richtigen Belichtungszeit verur-

    sacht sein, wenn Sie ein Teleobjektiv verwenden

    oder bei Motiven mit schnellen Bewegungsabläu-

    fen (etwa beim Sport und bei sich bewegenden

    Tieren). In dieser Belichtungsautomatik legen Sie

    als Fotograf die Verschlusszeit (im Englischen

    Shutter Speed) fest und die Nikon D5000 stellt dazu die passende Blende ein. Nur der ISO-Wert

    ist noch zu bestimmen.

    Die Einstellung ermöglichte eine verwacklungs-

    freie Aufnahme des Kindes ohne weiteren Wisch-

    effekt, der durch Bewegungsunschärfe verursacht

    wird.

  • Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Mit der vorgegebenen Zeit von 1⁄200 Sek. konnte das Ar-chi tekturdetail ohne Verwacklung und mit möglichst ho-her Schärfentiefe aus der Hand fotografi ert werden (f11, ISO 200, 122 mm, Bildstabilisator).

    Das Programm S leistet auch dann wertvolle

    Dienste, wenn Sie bei wenig Umgebungslicht

    und ohne Stativ verwacklungsfreie Aufnahmen

    machen möchten. Beim hier gezeigten Detail ei-

    ner Rathausfassade wurde eine Zeit von 1⁄200 Sek.

    eingestellt.

    Bei einer Brennweite von 200 mm und eingeschal-

    tetem Bildstabilisator war diese Verschlusszeit für

    eine verwacklungsfreie Freihandaufnahme kurz

    genug.

    Wird eine längere Belichtungszeit vorgegeben,

    kann das Programm S auch für kreative Langzeit-

    belichtungen eingesetzt werden. Allerdings sollte

    die Kamera dann in der Regel stabil auf einem Sta-

    tiv oder einer anderen Unterlage aufgestellt sein,

    um Verwacklungen zu vermeiden. Eine Ausnahme

    stellen kreative Blitzaufnahmen dar.

    Im Programm S wurde eine Verschlusszeit von 1⁄1000 Sek. vorgegeben, damit eine scharfe Freihandaufnahme des in die Luft geworfenen Kindes bei 35 mm Brennweite ohne Probleme möglich wird (f16, ISO 800).

  • 64

    ISO-Automatik bei den BelichtungsprogrammenWenn Sie über die i-Taste die ISO-Empfindlich-

    keit vorgeben, enthält die Auswahl in den Be-

    lichtungsprogrammen keinen Punkt AUTO, wie

    Sie es bereits von den Motivprogrammen her

    kennen. Sie können aber dennoch von der Au-

    tomatik Gebrauch machen, wenn Sie über das

    Aufnahmemenü die Einstellung vornehmen.

    Schärfentiefe als Gestaltungsmittel – Zeitautomatik ANeben der eigentlichen Bildgestaltung üben die

    meisten Fotografen Einfluss auf den Punkt der

    Schärfe und die dahinter und davor liegende

    Schärfentiefe aus.

    Durch die lange Belichtungszeit von 1⁄4 Sek. wird die Bewegung des Wassers verwischt dargestellt (f22, ISO 200, 18 mm).

    Die Blende (im Englischen Aperture) wird dabei sehr häufig vorgewählt und daher das Belichtungs-

    programm A genutzt. Ein überwiegender Teil der

    Beispielfotos in diesem Buch ist mit dieser Belich-

    tungsautomatik entstanden.

  • Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Über das Einstellrad geben Sie der Kamera einen

    Blendenwert vor, die Verschlusszeit dazu ermittelt

    die Kamera.

    Dadurch haben Sie das wichtige Gestaltungsmittel

    der Schärfentiefe jederzeit fest im Griff – experi-

    mentieren Sie ruhig. Ein Bild kostet allenfalls noch

    Speicherplatz und etwas Mühe bei der digitalen

    Entwicklung. Bei Porträts wählen Sie ruhig einen

    kleinen Blendenwert und damit eine große Öff-

    nung und fokussieren auf das vordere Auge.

    Kommt ein wenig mehr Bewegung ins Spiel, benö-

    tigen Sie wahrscheinlich eine größere Schärfentie-

    fe. Schließen Sie also die Blende auf mindestens

    den Wert f8 oder mehr, wenn die Lichtverhältnis-

    se es zulassen.

    Verwenden Sie hohe Blendenwerte mit entspre-

    chend kleiner Blende, wenn Sie eine große Schär-

    fentiefe erzielen möchten. Das geschieht in der

    Regel bei Landschaften, bei Architekturaufnah-

    men oder bei Nahaufnahmen mit durchgängiger

    Schärfe.

    Eine hohe Schärfentiefe wurde im Programm A durch Einstellen der Blende 16 erzielt (1⁄125 Sek., ISO 200, 12 mm).

  • Belichtung

    66

    Der Fokus des Bildes liegt auf dem Kopf der Ente. Trotz einer relativ geschlossenen Blende von f8 wurde der Hintergrund aus-reichend unscharf (1⁄125 Sek., ISO 200, 75 mm).

    Volle Kontrolle über Blende und Verschlusszeit – manuelles Belichtungs-programm MBei der manuellen Belichtungseinstellung sind so-

    wohl die Blende als auch die Verschlusszeit frei

    wählbar. Der Modus M ist immer dann sinnvoll,

    wenn die Automatikprogramme an ihre Grenzen

    stoßen. Bei Nachtaufnahmen arbeitet der Belich-

    tungsmesser beispielsweise nicht immer zuverläs-

    sig, da schon einzelne Lichtquellen für tendenziell

    unterbelichtete Fotografi en sorgen.

    Im Programm M können Sie auf so eine schwierige

    Belichtungssituation aber schnell reagieren. Akti-

    vieren Sie dazu die Live View und stellen Sie dann

    Blende und Zeit im Programm M so ein, dass eine

    wie gewünscht ausgewogene Belichtung erzielt

    wird. Achten Sie aber darauf, dass die ISO-Auto-

    matik in diesem Fall deaktiviert ist.

    Im Programm M wird die Zeit mit dem Einstellrad und die Blende mit der Taste +/- in Kombination mit dem Einstell-rad eingestellt.

    Das Wasserbild zur blauen Stunde wurde auf

    diese Weise fotografi ert.

  • 67

    Je nach Motiv das richtige Belichtungsprogramm

    Die manuelle Belichtung ist auch für Panoramaauf-

    nahmen das Mittel der Wahl. Denn hierbei ist es

    notwendig, dass jedes Bild mit exakt den gleichen

    Einstellungen aufgenommen wird.

    Nur so kann garantiert werden, dass die anschlie-

    ßende Zusammenführung der Einzelbilder optimal

    funktioniert und keine fehlerhaften Bildübergänge

    produziert werden.

    Die Live View wurde aktiviert, um die Belichtung im Programm M optimal auf das nächtliche Motiv abzustimmen (1⁄6 Sek., f8, ISO 1000, 18 mm, Stativ, Selbstauslöser, Spiegelvorauslösung).

    Die Einzelbilder für Panoramafotos werden am besten im Programm M fotografi ert. Alle Fotos werden dadurch gleich belichtet und können später optimal zum Panorama zusammengefügt werden.

  • Belichtung

    68

    Wenn Sie bei diesem Belichtungsprogramm die

    Verschlusszeit und die Blende vorgeben und die

    ISO-Automatik aktivieren, erhalten Sie in der De-

    tailansicht des Fotos die von der Kamera gewählte

    ISO-Zahl in Rot dargestellt.

    Falls Sie schließlich ein Blitzgerät einsetzen möch-

    ten, eignet sich ebenfalls die Belichtungsautomatik

    M sehr gut für diesen Einsatz, wenn die Lichtver-

    hältnisse nicht allzu sehr schwanken. Der Blitz

    passt sich dann in der Helligkeit automatisch den

    vorgewählten Werten an und gibt eine entspre-

    chende Leistung ab.In der Detailansicht der aufgenommenen Fotos wird der von der Kamera gemessene ISO-Wert rot dargestellt.

    2.6 DieBelichtungskorrektur

    Die Belichtungsautomatiken der Nikon D5000

    sind zwar recht ausgereift und führen in vielen

    Fällen zu richtig belichteten Aufnahmen. Blind soll-

    ten Sie sich jedoch nicht darauf verlassen, denn

    Gegenlicht, starke Kontraste oder Dunkelheit füh-

    ren häufig zu fehlbelichteten Bildern.

    Mit schon ein wenig Hintergrundwissen über be-

    kannte Standardsituationen, in denen der Belich-

    tungsmesser leicht in die Irre geführt wird, wer-

    den Sie die notwendigen Belichtungskorrekturen

    indessen schnell in den Griff bekommen.

    Dank der Betrachtungsmöglichkeit am Kamera-

    monitor nach der Aufnahme und im Live-View-Mo-

    dus vor der Aufnahme lässt sich die Situation mit

    der Nikon D5000 sogar besonders komfortabel

    einschätzen.

    Situationen,indenenderBelich-tungsmesseroptimalarbeitetMotive, die keine starken Kontraste aufweisen und

    weder sehr hell noch extrem dunkel sind, werden

    vom Belichtungsmesser der Nikon D5000 in der

    Regel richtig interpretiert und daraus resultiert

    eine korrekt belichtete Aufnahme. Situationen bei

    diesigem Licht oder Details von Objekten mit ei-

    nem geringen Kontrastumfang gehören zu den

    Motiven, die der Belichtungsmesser sehr zuver-

    lässig erfasst.

    An dem Tag, an dem das Bild des Hafenpanora-

    mas entstand, konnte sich die Sonne nicht ganz

    gegen die Wolken durchsetzen.

    Der Kontrast war gemildert und der Hafen tauch-

    te in weiches Licht, dennoch zeichnete der Him-

    mel eine deutliche Struktur. Die Belichtung lieferte

    ohne Eingriff in die Automatik ein korrekt belich-

    tetes und ausgewogenes Bild.

    Bei kräftigem Sonnenschein wäre je nach Son-

    nenstand extremes Gegenlicht möglich gewesen.

    Selbst eine Belichtungskorrektur hätte dann die

    Kräne nur in ihren Umrissen erkennen lassen.

    Meist treten auch keine Probleme bei Landschafts-

    oder Reisemotiven auf, die bei blauem Himmel

    von der Sonne frontal oder seitlich angestrahlt

    werden.

  • 69

    Die Belichtungskorrektur

    Die dichte Wolkendecke mildert die Kontraste. Die Belichtung war ohne Korrekturmaßnahme gleich perfekt (1⁄800 Sek., f8, ISO 400, 100 mm).

    Es entstehen korrekt belichtete Bilder, wie die bei-

    den Sightseeingaufnahmen zeigen. In beiden Fäl-

    len war ein Eingriff in die Belichtungsautomatik

    nicht notwendig.

    Am Abend schien die Sonne sehr mild von der Seite auf das Gebäude, die Belichtung ist auch ohne Eingriff in die Automatik optimal (1⁄50 Sek., f4, ISO 400, 28 mm).

    Die Sonne schien auch hier mild auf den Big Ben in London, der Belichtungsmesser machte keinerlei Probleme (1⁄60 Sek., f22, ISO 200, 38 mm).

  • Belichtung

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    Insbesondere bei Motiven, die mehrheitlich hell

    oder dunkel sind, muss in die Automatik der Ni-

    kon D5000 eingegriffen werden oder Sie verwen-

    den gleich die entsprechenden Belichtungspro-

    gramme für Strand/Sonne und Low Key. Wenn

    Sie manuell korrigieren möchten, öffnen Sie bei

    hellen Motiven die Blende weiter und schließen

    sie bei dunklen Motiven. Helle Motive strahlen so

    viel Licht in die Kamera, dass sie tendenziell die

    Blende zu klein wählt und das Ergebnis gegen-

    über dem Motiv zu dunkel gerät. Umgekehrt öffnet

    die Kamera bei dunklen Motiven die Blende zu

    weit, es kommt zu einer Überbelichtung. Dunkle

    Motive müssen daher generell unterbelichtet, helle

    Motive dagegen überbelichtet werden.

    Zur Korrektur der Belichtung halten Sie die Belichtungskor-rekturtaste gedrückt und bewegen das Einstellrad nach links für eine Überbelichtung oder nach rechts für eine Unterbelichtung. Ihre Einstellung bekommen Sie sowohl auf dem Monitor als auch im Sucher angezeigt.

    Bei der hier gezeigten Landschaft kurz nach Son-

    nenuntergang hat die Automatik zunächst ver-

    sucht, die dunklen Bildpartien in mittlerer Hellig-

    keit wiederzugeben. Das Ergebnis ist eine viel zu

    helle, verwaschen wirkende Aufnahme mit einem

    nahezu strukturlosen Himmel. Die Lösung für der-

    artige Aufnahmesituationen liegt in einer geziel-

    ten Unterbelichtung, in der Regel im Bereich von

    –2⁄3 bis maximal –2 Stufen. In diesem Fall führte

    eine Belichtungskorrektur um –1 Stufe zu einer

    mehr wahrnehmungsgerechten Darstellung, die

    viel besser die vorhandene Abendstimmung aus-

    drückt. Sie haben bei der Nikon D5000 insgesamt

    einen Über- und Unterbelichtungsbereich von je-

    weils fünf Blendenstufen zur Verfügung.

    Der umgekehrte Fall tritt bei sehr hellen Motiven

    auf. Die Automatik belichtet das Objekt zu knapp

    und aus einem strahlenden Weiß wird ein matter

    Grauton. Belichten Sie großfl ächig helle Motive

    daher mit +1⁄3 bis +1 Stufe über oder fertigen Sie

    auch hier am besten eine Belichtungsreihe an.

    Mithilfe eines guten RAW-Konverters lassen sich

    notfalls auch noch hinterher am Computer Be-

    lichtungskorrekturen durchführen. Ohnehin schon

    sehr weiße Partien, die durch ein Blinken am Mo-

    nitor angezeigt werden, bekommen Sie im JPEG-

    Format aber auf keinen Fall mehr ausgeglichen.

    WanneineBelichtungskorrekturnotwendigwird

    Durch die Unterbelichtung um –1 Stufe konnte die Abend-stimmung eindrucksvoller eingefangen werden (1⁄80 Sek., f4, ISO 2000, 38 mm).

    Ohne Belichtungskorrektur erscheint die Aufnahme zu hell und stimmungslos (1⁄40 Sek., f4, ISO 2000, 38 mm).

  • 71

    Die Belichtungskorrektur

    Ohne Belichtungskorrektur wird die wei-ße Blüte in einem Grauton abgebildet (1⁄125 Sek., f5.6, ISO 450, 105-mm-Makro).

    Überbelichtung von +1⁄3 Stufen (1⁄100 Sek., f5.6, ISO 450, 105-mm-Makro).

    Die Überbelichtung von +2⁄3 Stufen scheint ein ausgewogenes Ergebnis ohne große Überstrahlung zu erzielen (1⁄80 Sek., f5.6, ISO 450, 105-mm-Makro).

    Bei einer Überbelichtung von +1 – einer ganzen Stufe – wird die weiße Blüte tat-sächlich sehr hell und auf der rechten Seite leicht überstrahlt dargestellt (1⁄600 Sek., f5.6, ISO 450, 105-mm-Makro).

    Wird die Überbelichtung zu stark, wie hier bei einer Korrektur um +2 Stufen, entstehen unschöne weiße Überstrahlungen ohne De-tailzeichnung (1⁄30 Sek., f5.6, ISO 450, 105-mm-Makro).