Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Campingboxen

Dachzelte

Teardrop-Anhänger

Zubehör für Minicamper

Was besonders wichtig ist

Nützliche Online-Helfer, Index

Bei Bonifacio auf Korsika

Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Campingboxen

Dachzelte

Teardrop-Anhänger

Zubehör für Minicamper

Was besonders wichtig ist

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Bei Bonifacio auf Korsika

Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Campingboxen

Dachzelte

Teardrop-Anhänger

Zubehör für Minicamper

Was besonders wichtig ist

Nützliche Online-Helfer, Index

Bei Bonifacio auf Korsika

Unterwegs mit einer QUQUQ-Box © QUQUQ

Band 441

OutdoorHandbuch

Jörg Remus

Vom Pkw

zum Minicamper Campingboxen • Dachzelte

• Teardrops

Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Der Nachdruck, die Übersetzung, die Entnahme von Abbildungen,

Karten, Symbolen, die Wiedergabe auf fotomechanischem Wege (z. B. Fotokopie) sowie die Verwertung auf elektronischen Datenträgern, die Einspeicherung in Medien wie Internet (auch auszugsweise) sind ohne

vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Informationen, schriftlich und zeichnerisch,

wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recherche.

Eine Garantie für den Inhalt, z. B. die immerwährende Richtigkeit von Preisen, Adressen, Telefonnummern sowie Internetadressen, Zeit- und sonstigen Angaben, kann naturgemäß von Verlag und Autor – auch im

Sinne der Produkthaftung – nicht übernommen werden.

Der Autor und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per E-Mail) unter Angabe

der Auf lagen- und Seitennummer dankbar.

Dieses OutdoorHandbuch hat 128 Seiten mit 67 farbigen Abbildungen. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem, FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt,

in Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größeren Strapazierfähigkeit mit PUR-Kleber gebunden.

Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Läden erhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag

bestellt werden.

Vom Pkw zum Minicamper

OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 441 ISBN 978-3-86686-633-1 1. Auflage 2019 © BASISWISSEN FÜR DRAUSSEN, DER WEG IST DAS ZIEL und FERNWEHSCHMÖKER sind urheberrechtlich geschützte Reihennamen für Bücher des Conrad Stein Verlags Text: Jörg Remus Fotos: Jörg Remus (sofern nicht anders angegeben) Lektorat & Layout: Anna-Lena Ebner Gesamtherstellung: gutenberg beuys feindruckerei Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktionell erstellt vom:

Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, 59514 Welver, t 023 84/96 39 12, f 023 84/96 39 13 . info@conrad-stein-verlag.de, : www.conrad-stein-verlag.de

Besuchen Sie uns bei Facebook & Instagram:

www.facebook.com/outdoorverlag www.instagram.com/outdoorverlag

Titelfoto: Mit dem Minicamper am Rhein, © Christoph Herrmann Buchrückseite: © Vanessa Mobilcamping

5

Vorwort 8 Einfach unterwegs mit dem Minicamper 10 Fahrzeugwahl 13 Hochdachkombi 16 Familienvan 18 Kombi 18 Pkw 19 Anhänger 19 Elektrofahrzeug 20 Leasing oder Firmenfahrzeug 21 Campingboxen 22 Geschichte 23 Hersteller von Campingboxen 24 Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox 40 Dachzelte 43 Geschichte 44 Klappzelte 47 Hartschalendachzelte 48 Hersteller 53 Schlafdach oder Dachzelt? 64 Allgemeine Tipps zum Thema Dachzelt 66 Teardrop-Anhänger 79 Geschichte 80 Moderne Teardrops 80 Hersteller 81 Allgemeine Tipps zum Thema Teardrop-Anhänger 90

Inhalt

Zubehör für Minicamper 98 Sichtschutz 99 Mückenschutz 102 Euroboxen 104 Kocher 104 Wasser 107 Kochbox/Chuckbox 108 Kühlbox 109 Elektroversorgung 113 Klimaanlage 114 Standheizung 115 Toilette 117 Was besonders wichtig ist 119 Stellplatz 120 Meine persönlichen Reiseregeln 121 Nützliche Online-Helfer 122 Apps 123 Nützliche Internetseiten 123 Index 124

7

Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Das Dachzelt Ikamper Sky4x

Je komplizierter die Welt wird, desto mehr sehnen wir uns alle nach über-schaubaren Dingen, die wir verstehen. ‚Simplify your life’ ist das Lebens-motto vieler geworden. Doch die Automobilindustrie versucht weiterhin, im Wettbewerb höher – schneller – weiter immer noch ein Schippchen draufzulegen.

Wohnmobile werden allerdings nicht mehr größer (die wenigsten Men-schen haben einen Lkw-Führerschein), aber sie werden immer mehr voll-gestopft mit Technik. Die Druckwasseranlage mit fließend warmem Was-ser, Fußbodenheizung und Solaranlage sind inzwischen Standard. Mit einem Brennstoffzellengenerator lässt sich auch weitab der Zivilisation, z. B. in der Eifel, mit der selbstausrichtenden Sat-Anlage noch der letzte „Tatort“ schauen. Als ich auf dem letzten Caravan Salon dann das erste Wohnmobil mit innovativem Lichtkonzept vom „Lightdesigner“ mit unter-schiedlichen Ambientekonzepten von „Hochzeitsnacht“ bis „Katerstim-mung“ sah, wusste ich, dass ich mit meinem Gegenentwurf Minicamping goldrichtig liege.

Auf den Messen sind die Luxus-Fahrzeuge immer umlagert. Es ist beeindruckend, was technisch heutzutage möglich ist. Als Statussymbol taugt so ein Mobil auch wesentlich besser als die Yacht im entfernten Hafen. Das Reise- oder sogar Weltreisemobil kann man vor der Haustür parken und jeder nimmt es wahr.

Neid? Ja, ein bisschen. Mein Traum für die Rentenzeit wäre auch mal ein kleiner Allrad Iveco mit einer Miniwohnkabine hinten drauf. Solange mir aber die Zeit für mehrmonatige Reisen nach Afrika fehlt, bin ich lieber mit unserem handlichen Pkw und Dachzelt unterwegs.

Mal angenommen, es geht uns wirklich darum zu reisen, fremde Welten zu entdecken und anderen Kulturen näher zu kommen, wir möchten dies gerne mit einem mobilen Untersatz tun und das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. Was brauchen wir dafür wirklich?

Drei Dinge sind beim Reisen mit dem Minicamper wichtig:

w ein bequemes, trockenes Bett w eine Kochmöglichkeit w Wendigkeit und Flexibilität

Einfach unterwegs mit dem Minicamper 11

Wenn Sie nicht gerne kochen, kalte Küche bevorzugen oder einen Restaurantguide über Sardinien schreiben, entfällt der zweite Punkt sogar. Mein schönster Moment des Tages ist aber oft morgens der erste Caffè Latte im Dachzelt mit Blick auf den Ozean.

Darum möchte ich Ihnen in diesem kleinen Ratgeber diese drei Mög-lichkeiten vorstellen: w Schlafen im eigenen Auto w Schlafen im Dachzelt w Schlafen im Miniwohnanhänger

12 Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Mit einem VW Caddy in Norwegen © Fabian Risse

Das beste und preiswerteste Auto ist das, welches gerade vor Ihrer Haustür steht. Im Idealfall ist es bezahlt, hat keinen Wartungsstau und nach dem Volltanken kann es sofort losgehen.

Es gibt nahezu für jeden Fahrzeugtyp auch eine Camping-Lösung. Falls Sie noch darüber nachdenken, sich erst ein Auto anzuschaffen, können fol-gende Überlegungen vielleicht noch gute Entscheidungshilfen für Cam-ping-Freunde bieten:

Fast jeder kam schon einmal in die Situation, ein Nickerchen im Auto machen zu müssen. Sei es nach der Party, wo die Cocktails doch leckerer waren, als ursprünglich gedacht, oder weil einfach eine lange Fahrstrecke zu bewältigen war und die Augen immer schwerer wurden. Der erste Impuls ist dann, den Fahrersitz einfach nach hinten zu drehen und zu ver-suchen, trotz ungewohnter Körperstellung ins Reich der Träume zu gelan-gen. Wenn Sie zu den Gesegneten gehören, die so Schlaf finden – herzli-chen Glückwunsch!

Leider gibt es viele Menschen wie mich, die ohne eine waagerechte Fläche, die am besten noch mindestens der Körperlänge entspricht, kein Auge zu bekommen. Bei einer einwöchigen Mietwagentour durch Kalifor-nien in einer langweiligen Chevrolet-Stufenhecklimousine, fand ich Fol-gendes für eine angenehme Schlafstellung am optimalsten: Vordersitz mit Rückenlehne ganz nach vorne klappen, Beifahrersitz mit Rückenlehne ganz nach hinten. Ich lag auf der Fahrerseite der Rückbank mit den ausge-streckten Beinen diagonal nach vorne auf dem Beifahrersitz. Die „Grä-ben“ wurden mit Rucksack und Pullover ausgestopft. Geschlafen habe ich hervorragend, das mag aber auch am leisen Rauschen des Meeres im Hin-tergrund gelegen haben.

Wer in einem Pkw mit Heckklappe schon mal die Rückbank umge-klappt hat, wird sich vielleicht auch schon gedacht haben: „Ganz schön viel Platz, da könnte man ja drin schlafen!“ Tatsächlich beträgt die Länge in einem Golf von der Hinterseite der Vordersitze bis zur Heckklappe schon fast 180 cm. Zwar ist die Fläche nicht ganz eben, weil die umgeklappten Sitze etwas schräg stehen, aber mit etwas erhöhtem Kopf zu schlafen, soll ja sogar gesund sein.

Die Breite beträgt auch immerhin 110 cm, das reicht auch für ein ver-liebtes Pärchen. Also nur noch eine alte Schaumstoffmatratze mit dem Cut-

14 Fahrzeugwahl

termesser auf Maß schneiden, den Picknickkorb mit Rotwein und Erdbee-ren einpacken und ab an den Rhein!

Genau auf diese Art habe ich schon früher sechswöchige Urlaube ver-bracht. Wir hatten einen alten Nissan Sunny mit ausgebauter Rückbank und passend geschnittener Matratze. Auf dem Dachträger befanden sich zwei selbst gebaute Stauboxen mit genug Platz für das gesamte Campingzube-hör. Jeder hatte eine Tasche mit Klamotten dabei, die abends auf den Vor-dersitzen verschwanden. Dann ging es von Köln startend über die Alpen nach Venedig, dort auf die Fähre nach Griechenland und weiter nach Istan-bul. Wir fuhren die Schwarzmeerküste entlang und erreichten Samsun, um dann scharf nach Süden abzubiegen und eine kühle Nacht in den Tuffstein-höhlen von Kappadokien zu verbringen. An der Ägäis stellte sich dann endlich ein richtiges Strandgefühl ein.

Die Rückfahrt mit der Fähre von Izmir nach Italien bot zusätzlich etwas Kreuzfahrerstimmung. Nach 6.000 aufregenden Kilometern erblickten wir wieder den Dom. Wir hatten sehr wenig Geld ausgegeben, hatten keine ein-zige Panne und nicht eine schlechte menschliche Erfahrung. Na gut, die in Istanbul gekaufte Lederjacke wirkte zu Hause plötzlich etwas „over -dressed“, aber der dazu gereichte Tee war wirklich großartig!

Mit einem Minicamper in Schweden

40 Campingboxen

Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox Markenkauf sorgt für Werterhalt Es gibt inzwischen zahlreiche Hersteller von Campingboxen. Einige Modelle haben sich bewährt und werden in ansehnlichen Stückzahlen ver-kauft. Es tummeln sich aber auch viele Nachahmer und Kopierer in den Kleinanzeigenmärkten. Selbst wenn diese zum Teil handwerklich anständi-ge Produkte fabrizieren, bleibt das Problem des Wertverlustes beim Wie-derverkauf.

Ein Produkt von einer bekannten Marke bekommen Sie sehr schnell und zu einem hohen Preis wiederverkauft. Eine No-Name-Kopie wird einen immensen Wertverlust haben und der Verkauf kann lange dauern. Ich habe schon zahlreiche Bullis mit Selbstausbauten verkauft. Der Ausbau kann noch so ausgetüftelt und charmant sein, ich werde dafür niemals den Preis eines original VW California erzielen.

Unterwegs mit einer Campingbox von Vanessa © Vanessa Mobilcamping

Bauen Sie das Bett einmal selbst auf und liegen Sie Probe! Nutzen Sie eine Messe oder einen Besuch in einem Showroom des Herstel-lers, um sich das Produkt einmal live anzusehen! Youtube-Videos sind unterhaltsam und hilfreich, aber wenn Sie € 2.500 ausgeben, sollten Sie die Campingbox einmal angefasst und Probe gelegen haben. Wenn Sie Ihr eigenes Auto dabeihaben, umso besser! Lassen Sie sich die Box in Ihrem eigenen Fahrzeug vorführen, und ganz wichtig: Bauen Sie das Bett ein-mal selbst auf! Wie viele Handgriffe sind nötig? Muss das Gepäck umge-räumt werden? Ihre Urlaubszeit ist wertvoll und da möchten Sie sich nicht jeden Abend mit den gleichen nervigen Abläufen beschäftigen.

Wenn es aufgebaut ist, legen Sie sich einmal darauf! Sind Sie meistens zu zweit unterwegs, dann am besten auch gleich beide. Ist die Matratze bequem? Unter 6 cm Stärke ist der Unterbau noch zu spüren, darüber beginnt der Komfort. Welcher Schaum wird verwendet? Kaltschaum ist offenporiger und damit atmungsaktiver als gewöhnlicher Schaumstoff. Liegen Sie bequem? Bei einem vierfach geteilten Polster liegt die Hüfte meist genau in einer Ritze. Komfortabler ist eine Längs- oder Dreiteilung. Haben Sie genug Raum zur Decke? Sitzplätze Die Frage, ob Sitzplätze in einem so kleinen Fahrzeug sinnvoll sind, spaltet die Minicamperwelt. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Sitzplätze wäh-rend der Fahrt, sondern im „Wohnzustand“. Bei der Busklasse ist es durch ein großes Angebot an Drehkonsolen für die Frontsitze und reichlich Innenhöhe sehr einfach und preiswert, mithilfe einer rückwärtigen Schlaf-bank eine Wohnsituation mit einem Tisch zu schaffen. Durch die niedrigere Sitzposition in Hochdachkombis und die enger zusammenliegenden Sitze entfällt diese Option hier fast vollständig. Das kleinste Fahrzeug, für das eine Drehkonsole für den Beifahrersitz angeboten wird, ist der VW Caddy. Die Firma ZOOOM ist da seit langer Zeit sehr enthusiastisch als Entwick-ler tätig. Ab der Größe eines Nissan Evalia sind Drehkonsolen eine ernst zu nehmende, günstige Option, um Wohnraum zu schaffen.

Natürlich lassen sich auch in einen Kangoo zwei Längsbänke mit einem Tisch dazwischen bauen. Bitte probieren Sie aber unbedingt vorher einmal

Campingboxen 41

DIY (do it yourself) Wer sparen möchte, kann natürlich kreativ werden. Es wurde schon ein aus einer handelsüblichen Dachbox selbst gebautes Hartschalendachzelt gesichtet. Die Länge betrug 190 cm, die Breite 60 cm. Platzangst sollten Sie dann aber nicht haben.

Schlafdach oder Dachzelt? Eigentlich soll es in diesem Buch nur um Systeme gehen, für die kein Eingriff ins Fahrzeug nötig ist, trotz-dem möchte ich kurz auf Schlaf -dächer hinweisen.

Für einige größere Pkw, zum Beispiel den VW Caddy Maxi oder Nissan Evalia, gibt es auch passende Schlafdächer zum nachträglichen Einbau. Dafür wird in das Originaldach ein ca. 100 x 200 cm großer Ausschnitt gesägt. Darüber wird das Schlafdach geklebt. Diese Dächer fallen im geschlossenen Zustand kaum auf und erhöhen das Fahrzeug auch nur weni-ge Zentimeter, sodass der Weg in die Tiefgarage oft noch möglich ist. Wird das Schlafdach geöffnet, bietet es Stehhöhe im Fahrzeug – praktisch, um sich anzuziehen oder bei schlechtem Wetter im Fahrzeug zu kochen. Zum Schlafen wird das Bett, welches sich im „Wohnzustand“ unterhalb des auf-geklappten Schlafdaches befindet, von oben heruntergeklappt und durch eine verbleibende Öffnung kann innerhalb des Autos in die Koje eingestie-gen werden. Beim Caddy ist das Bett dann 93 cm breit, bei Transportern bis zu 135 cm.

Vorteile:

w Stehhöhe im Fahrzeug w mehr Wohnraum bei schlechtem Wetter w mit Baby oder Kleinkind direkte Kommunikation möglich

64 Dachzelte

DIY-Dachzelt

Nachteile: w sehr teuer (€ 5.000-7.000) w schmales Bett w dünne Matratzen w bei Unfall oder Altersschwäche des Fahrzeugs kein Wechsel mög-

lich w extrem aufwendiger Einbau, den eine Fachfirma machen sollte

Den fertig ausgebauten Caddy Camp Maxi von Reimo mit Schlafdach für vier Personen gibt es in Vollausstattung für ca. € 50.000.

Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis hier noch stimmt, muss jeder für sich entscheiden.

ä Hersteller Caddy Camp Maxi: : www.reimo.de

Dachzelte 65

Der Caddy Camp Maxi von Reimo © Reimo

Index

© Michael Hennemann

A Alleinreisende 38 Amdro 31 Anhängelast 93 Anhänger 19 Anhängerkupplung 90 Apps 123 Autocamp 58 Autohimmelbett 36 Autohome 55 B/C Beleuchtung 73 Belüftung 74 Biberbox 28 Bordakku 113 Bremse 94 Chuckbox 108 D Dachlast 66 Dachzelt 64 Darche 60 E Elektrofahrzeug 20 Elektroversorgung 113 Euroboxen 104 F/G Fähre 96 Familienvan 18 Fenster 76 Firmenfahrzeug 21 Folierung 101

Führerschein 93 Gentletent 61 H Hartschalendachzelt 48 Heizung 75 Herocamper X 85 Hochdachkombi 16 I/J Ikamper 57 James Baroud 53 K Klappzelt 47 Klimaanlage 114 km/h 95 Kochbox 108 Kocher 104 Kombi 18 Kosten 96 Kühlbox 109 Absorber-Kühlbox 111 Kompressor-Kühlbox 112 Kühlbox mit Eis 109 Thermoelektrische Kühlbox 110 Kulba 81 L Lagerung 70 Lattenrost 78 Leasing 21 Lüftung durch die Heckklappe 103 Lüftungsgitter 103

Index 125

126 Index

M Magnet 101 Matratze 77 Mückenschutz 102 N/O Nestbox 33 Nützliche Internetseiten 123 Oldtimer 89 P Piccolino 88 Pkw 19 Q/R QUBIC 35 QUQUQ 24 Reiseregeln 121 S Saugnäpfe 99 Schlafdach 64 Sichtschutz 99

Sitzplätze 41 Spritverbrauch 72 Standheizung 115 Stellplatz 97, 120 Stoff 70 Stützlast 93 T Teardrop-Caravan Ascheberg 84 Toilette 117 Trägersysteme 68 V Vanessa Mobilcamping 23, 27 Vorhänge 99 W Wasser 107 Werterhalt 40 Wiederverkauf 78 Windabweiser 102

Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Der Nachdruck, die Übersetzung, die Entnahme von Abbildungen,

Karten, Symbolen, die Wiedergabe auf fotomechanischem Wege (z. B. Fotokopie) sowie die Verwertung auf elektronischen Datenträgern, die Einspeicherung in Medien wie Internet (auch auszugsweise) sind ohne

vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Informationen, schriftlich und zeichnerisch,

wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recherche.

Eine Garantie für den Inhalt, z. B. die immerwährende Richtigkeit von Preisen, Adressen, Telefonnummern sowie Internetadressen, Zeit- und sonstigen Angaben, kann naturgemäß von Verlag und Autor – auch im

Sinne der Produkthaftung – nicht übernommen werden.

Der Autor und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per E-Mail) unter Angabe

der Auf lagen- und Seitennummer dankbar.

Dieses OutdoorHandbuch hat 128 Seiten mit 67 farbigen Abbildungen. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem, FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt,

in Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größeren Strapazierfähigkeit mit PUR-Kleber gebunden.

Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Läden erhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag

bestellt werden.

Vom Pkw zum Minicamper

OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 441 ISBN 978-3-86686-633-1 1. Auflage 2019 © BASISWISSEN FÜR DRAUSSEN, DER WEG IST DAS ZIEL und FERNWEHSCHMÖKER sind urheberrechtlich geschützte Reihennamen für Bücher des Conrad Stein Verlags Text: Jörg Remus Fotos: Jörg Remus (sofern nicht anders angegeben) Lektorat & Layout: Anna-Lena Ebner Gesamtherstellung: gutenberg beuys feindruckerei Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktionell erstellt vom:

Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, 59514 Welver, t 023 84/96 39 12, f 023 84/96 39 13 . info@conrad-stein-verlag.de, : www.conrad-stein-verlag.de

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Titelfoto: Mit dem Minicamper am Rhein, © Christoph Herrmann Buchrückseite: © Vanessa Mobilcamping

5

Vorwort 8 Einfach unterwegs mit dem Minicamper 10 Fahrzeugwahl 13 Hochdachkombi 16 Familienvan 18 Kombi 18 Pkw 19 Anhänger 19 Elektrofahrzeug 20 Leasing oder Firmenfahrzeug 21 Campingboxen 22 Geschichte 23 Hersteller von Campingboxen 24 Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox 40 Dachzelte 43 Geschichte 44 Klappzelte 47 Hartschalendachzelte 48 Hersteller 53 Schlafdach oder Dachzelt? 64 Allgemeine Tipps zum Thema Dachzelt 66 Teardrop-Anhänger 79 Geschichte 80 Moderne Teardrops 80 Hersteller 81 Allgemeine Tipps zum Thema Teardrop-Anhänger 90

Inhalt

Zubehör für Minicamper 98 Sichtschutz 99 Mückenschutz 102 Euroboxen 104 Kocher 104 Wasser 107 Kochbox/Chuckbox 108 Kühlbox 109 Elektroversorgung 113 Klimaanlage 114 Standheizung 115 Toilette 117 Was besonders wichtig ist 119 Stellplatz 120 Meine persönlichen Reiseregeln 121 Nützliche Online-Helfer 122 Apps 123 Nützliche Internetseiten 123 Index 124

7

Je komplizierter die Welt wird, desto mehr sehnen wir uns alle nach über-schaubaren Dingen, die wir verstehen. ‚Simplify your life’ ist das Lebens-motto vieler geworden. Doch die Automobilindustrie versucht weiterhin, im Wettbewerb höher – schneller – weiter immer noch ein Schippchen draufzulegen.

Wohnmobile werden allerdings nicht mehr größer (die wenigsten Men-schen haben einen Lkw-Führerschein), aber sie werden immer mehr voll-gestopft mit Technik. Die Druckwasseranlage mit fließend warmem Was-ser, Fußbodenheizung und Solaranlage sind inzwischen Standard. Mit einem Brennstoffzellengenerator lässt sich auch weitab der Zivilisation, z. B. in der Eifel, mit der selbstausrichtenden Sat-Anlage noch der letzte „Tatort“ schauen. Als ich auf dem letzten Caravan Salon dann das erste Wohnmobil mit innovativem Lichtkonzept vom „Lightdesigner“ mit unter-schiedlichen Ambientekonzepten von „Hochzeitsnacht“ bis „Katerstim-mung“ sah, wusste ich, dass ich mit meinem Gegenentwurf Minicamping goldrichtig liege.

Auf den Messen sind die Luxus-Fahrzeuge immer umlagert. Es ist beeindruckend, was technisch heutzutage möglich ist. Als Statussymbol taugt so ein Mobil auch wesentlich besser als die Yacht im entfernten Hafen. Das Reise- oder sogar Weltreisemobil kann man vor der Haustür parken und jeder nimmt es wahr.

Neid? Ja, ein bisschen. Mein Traum für die Rentenzeit wäre auch mal ein kleiner Allrad Iveco mit einer Miniwohnkabine hinten drauf. Solange mir aber die Zeit für mehrmonatige Reisen nach Afrika fehlt, bin ich lieber mit unserem handlichen Pkw und Dachzelt unterwegs.

Mal angenommen, es geht uns wirklich darum zu reisen, fremde Welten zu entdecken und anderen Kulturen näher zu kommen, wir möchten dies gerne mit einem mobilen Untersatz tun und das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. Was brauchen wir dafür wirklich?

Drei Dinge sind beim Reisen mit dem Minicamper wichtig:

w ein bequemes, trockenes Bett w eine Kochmöglichkeit w Wendigkeit und Flexibilität

Einfach unterwegs mit dem Minicamper 11

Wenn Sie nicht gerne kochen, kalte Küche bevorzugen oder einen Restaurantguide über Sardinien schreiben, entfällt der zweite Punkt sogar. Mein schönster Moment des Tages ist aber oft morgens der erste Caffè Latte im Dachzelt mit Blick auf den Ozean.

Darum möchte ich Ihnen in diesem kleinen Ratgeber diese drei Mög-lichkeiten vorstellen: w Schlafen im eigenen Auto w Schlafen im Dachzelt w Schlafen im Miniwohnanhänger

12 Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Mit einem VW Caddy in Norwegen © Fabian Risse

Das beste und preiswerteste Auto ist das, welches gerade vor Ihrer Haustür steht. Im Idealfall ist es bezahlt, hat keinen Wartungsstau und nach dem Volltanken kann es sofort losgehen.

Es gibt nahezu für jeden Fahrzeugtyp auch eine Camping-Lösung. Falls Sie noch darüber nachdenken, sich erst ein Auto anzuschaffen, können fol-gende Überlegungen vielleicht noch gute Entscheidungshilfen für Cam-ping-Freunde bieten:

Fast jeder kam schon einmal in die Situation, ein Nickerchen im Auto machen zu müssen. Sei es nach der Party, wo die Cocktails doch leckerer waren, als ursprünglich gedacht, oder weil einfach eine lange Fahrstrecke zu bewältigen war und die Augen immer schwerer wurden. Der erste Impuls ist dann, den Fahrersitz einfach nach hinten zu drehen und zu ver-suchen, trotz ungewohnter Körperstellung ins Reich der Träume zu gelan-gen. Wenn Sie zu den Gesegneten gehören, die so Schlaf finden – herzli-chen Glückwunsch!

Leider gibt es viele Menschen wie mich, die ohne eine waagerechte Fläche, die am besten noch mindestens der Körperlänge entspricht, kein Auge zu bekommen. Bei einer einwöchigen Mietwagentour durch Kalifor-nien in einer langweiligen Chevrolet-Stufenhecklimousine, fand ich Fol-gendes für eine angenehme Schlafstellung am optimalsten: Vordersitz mit Rückenlehne ganz nach vorne klappen, Beifahrersitz mit Rückenlehne ganz nach hinten. Ich lag auf der Fahrerseite der Rückbank mit den ausge-streckten Beinen diagonal nach vorne auf dem Beifahrersitz. Die „Grä-ben“ wurden mit Rucksack und Pullover ausgestopft. Geschlafen habe ich hervorragend, das mag aber auch am leisen Rauschen des Meeres im Hin-tergrund gelegen haben.

Wer in einem Pkw mit Heckklappe schon mal die Rückbank umge-klappt hat, wird sich vielleicht auch schon gedacht haben: „Ganz schön viel Platz, da könnte man ja drin schlafen!“ Tatsächlich beträgt die Länge in einem Golf von der Hinterseite der Vordersitze bis zur Heckklappe schon fast 180 cm. Zwar ist die Fläche nicht ganz eben, weil die umgeklappten Sitze etwas schräg stehen, aber mit etwas erhöhtem Kopf zu schlafen, soll ja sogar gesund sein.

Die Breite beträgt auch immerhin 110 cm, das reicht auch für ein ver-liebtes Pärchen. Also nur noch eine alte Schaumstoffmatratze mit dem Cut-

14 Fahrzeugwahl

termesser auf Maß schneiden, den Picknickkorb mit Rotwein und Erdbee-ren einpacken und ab an den Rhein!

Genau auf diese Art habe ich schon früher sechswöchige Urlaube ver-bracht. Wir hatten einen alten Nissan Sunny mit ausgebauter Rückbank und passend geschnittener Matratze. Auf dem Dachträger befanden sich zwei selbst gebaute Stauboxen mit genug Platz für das gesamte Campingzube-hör. Jeder hatte eine Tasche mit Klamotten dabei, die abends auf den Vor-dersitzen verschwanden. Dann ging es von Köln startend über die Alpen nach Venedig, dort auf die Fähre nach Griechenland und weiter nach Istan-bul. Wir fuhren die Schwarzmeerküste entlang und erreichten Samsun, um dann scharf nach Süden abzubiegen und eine kühle Nacht in den Tuffstein-höhlen von Kappadokien zu verbringen. An der Ägäis stellte sich dann endlich ein richtiges Strandgefühl ein.

Die Rückfahrt mit der Fähre von Izmir nach Italien bot zusätzlich etwas Kreuzfahrerstimmung. Nach 6.000 aufregenden Kilometern erblickten wir wieder den Dom. Wir hatten sehr wenig Geld ausgegeben, hatten keine ein-zige Panne und nicht eine schlechte menschliche Erfahrung. Na gut, die in Istanbul gekaufte Lederjacke wirkte zu Hause plötzlich etwas „over -dressed“, aber der dazu gereichte Tee war wirklich großartig!

Mit einem Minicamper in Schweden

40 Campingboxen

Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox Markenkauf sorgt für Werterhalt Es gibt inzwischen zahlreiche Hersteller von Campingboxen. Einige Modelle haben sich bewährt und werden in ansehnlichen Stückzahlen ver-kauft. Es tummeln sich aber auch viele Nachahmer und Kopierer in den Kleinanzeigenmärkten. Selbst wenn diese zum Teil handwerklich anständi-ge Produkte fabrizieren, bleibt das Problem des Wertverlustes beim Wie-derverkauf.

Ein Produkt von einer bekannten Marke bekommen Sie sehr schnell und zu einem hohen Preis wiederverkauft. Eine No-Name-Kopie wird einen immensen Wertverlust haben und der Verkauf kann lange dauern. Ich habe schon zahlreiche Bullis mit Selbstausbauten verkauft. Der Ausbau kann noch so ausgetüftelt und charmant sein, ich werde dafür niemals den Preis eines original VW California erzielen.

Unterwegs mit einer Campingbox von Vanessa © Vanessa Mobilcamping

Bauen Sie das Bett einmal selbst auf und liegen Sie Probe! Nutzen Sie eine Messe oder einen Besuch in einem Showroom des Herstel-lers, um sich das Produkt einmal live anzusehen! Youtube-Videos sind unterhaltsam und hilfreich, aber wenn Sie € 2.500 ausgeben, sollten Sie die Campingbox einmal angefasst und Probe gelegen haben. Wenn Sie Ihr eigenes Auto dabeihaben, umso besser! Lassen Sie sich die Box in Ihrem eigenen Fahrzeug vorführen, und ganz wichtig: Bauen Sie das Bett ein-mal selbst auf! Wie viele Handgriffe sind nötig? Muss das Gepäck umge-räumt werden? Ihre Urlaubszeit ist wertvoll und da möchten Sie sich nicht jeden Abend mit den gleichen nervigen Abläufen beschäftigen.

Wenn es aufgebaut ist, legen Sie sich einmal darauf! Sind Sie meistens zu zweit unterwegs, dann am besten auch gleich beide. Ist die Matratze bequem? Unter 6 cm Stärke ist der Unterbau noch zu spüren, darüber beginnt der Komfort. Welcher Schaum wird verwendet? Kaltschaum ist offenporiger und damit atmungsaktiver als gewöhnlicher Schaumstoff. Liegen Sie bequem? Bei einem vierfach geteilten Polster liegt die Hüfte meist genau in einer Ritze. Komfortabler ist eine Längs- oder Dreiteilung. Haben Sie genug Raum zur Decke? Sitzplätze Die Frage, ob Sitzplätze in einem so kleinen Fahrzeug sinnvoll sind, spaltet die Minicamperwelt. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Sitzplätze wäh-rend der Fahrt, sondern im „Wohnzustand“. Bei der Busklasse ist es durch ein großes Angebot an Drehkonsolen für die Frontsitze und reichlich Innenhöhe sehr einfach und preiswert, mithilfe einer rückwärtigen Schlaf-bank eine Wohnsituation mit einem Tisch zu schaffen. Durch die niedrigere Sitzposition in Hochdachkombis und die enger zusammenliegenden Sitze entfällt diese Option hier fast vollständig. Das kleinste Fahrzeug, für das eine Drehkonsole für den Beifahrersitz angeboten wird, ist der VW Caddy. Die Firma ZOOOM ist da seit langer Zeit sehr enthusiastisch als Entwick-ler tätig. Ab der Größe eines Nissan Evalia sind Drehkonsolen eine ernst zu nehmende, günstige Option, um Wohnraum zu schaffen.

Natürlich lassen sich auch in einen Kangoo zwei Längsbänke mit einem Tisch dazwischen bauen. Bitte probieren Sie aber unbedingt vorher einmal

Campingboxen 41

DIY (do it yourself) Wer sparen möchte, kann natürlich kreativ werden. Es wurde schon ein aus einer handelsüblichen Dachbox selbst gebautes Hartschalendachzelt gesichtet. Die Länge betrug 190 cm, die Breite 60 cm. Platzangst sollten Sie dann aber nicht haben.

Schlafdach oder Dachzelt? Eigentlich soll es in diesem Buch nur um Systeme gehen, für die kein Eingriff ins Fahrzeug nötig ist, trotz-dem möchte ich kurz auf Schlaf -dächer hinweisen.

Für einige größere Pkw, zum Beispiel den VW Caddy Maxi oder Nissan Evalia, gibt es auch passende Schlafdächer zum nachträglichen Einbau. Dafür wird in das Originaldach ein ca. 100 x 200 cm großer Ausschnitt gesägt. Darüber wird das Schlafdach geklebt. Diese Dächer fallen im geschlossenen Zustand kaum auf und erhöhen das Fahrzeug auch nur weni-ge Zentimeter, sodass der Weg in die Tiefgarage oft noch möglich ist. Wird das Schlafdach geöffnet, bietet es Stehhöhe im Fahrzeug – praktisch, um sich anzuziehen oder bei schlechtem Wetter im Fahrzeug zu kochen. Zum Schlafen wird das Bett, welches sich im „Wohnzustand“ unterhalb des auf-geklappten Schlafdaches befindet, von oben heruntergeklappt und durch eine verbleibende Öffnung kann innerhalb des Autos in die Koje eingestie-gen werden. Beim Caddy ist das Bett dann 93 cm breit, bei Transportern bis zu 135 cm.

Vorteile:

w Stehhöhe im Fahrzeug w mehr Wohnraum bei schlechtem Wetter w mit Baby oder Kleinkind direkte Kommunikation möglich

64 Dachzelte

DIY-Dachzelt

Nachteile: w sehr teuer (€ 5.000-7.000) w schmales Bett w dünne Matratzen w bei Unfall oder Altersschwäche des Fahrzeugs kein Wechsel mög-

lich w extrem aufwendiger Einbau, den eine Fachfirma machen sollte

Den fertig ausgebauten Caddy Camp Maxi von Reimo mit Schlafdach für vier Personen gibt es in Vollausstattung für ca. € 50.000.

Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis hier noch stimmt, muss jeder für sich entscheiden.

ä Hersteller Caddy Camp Maxi: : www.reimo.de

Dachzelte 65

Der Caddy Camp Maxi von Reimo © Reimo

Index

© Michael Hennemann

A Alleinreisende 38 Amdro 31 Anhängelast 93 Anhänger 19 Anhängerkupplung 90 Apps 123 Autocamp 58 Autohimmelbett 36 Autohome 55 B/C Beleuchtung 73 Belüftung 74 Biberbox 28 Bordakku 113 Bremse 94 Chuckbox 108 D Dachlast 66 Dachzelt 64 Darche 60 E Elektrofahrzeug 20 Elektroversorgung 113 Euroboxen 104 F/G Fähre 96 Familienvan 18 Fenster 76 Firmenfahrzeug 21 Folierung 101

Führerschein 93 Gentletent 61 H Hartschalendachzelt 48 Heizung 75 Herocamper X 85 Hochdachkombi 16 I/J Ikamper 57 James Baroud 53 K Klappzelt 47 Klimaanlage 114 km/h 95 Kochbox 108 Kocher 104 Kombi 18 Kosten 96 Kühlbox 109 Absorber-Kühlbox 111 Kompressor-Kühlbox 112 Kühlbox mit Eis 109 Thermoelektrische Kühlbox 110 Kulba 81 L Lagerung 70 Lattenrost 78 Leasing 21 Lüftung durch die Heckklappe 103 Lüftungsgitter 103

Index 125

126 Index

M Magnet 101 Matratze 77 Mückenschutz 102 N/O Nestbox 33 Nützliche Internetseiten 123 Oldtimer 89 P Piccolino 88 Pkw 19 Q/R QUBIC 35 QUQUQ 24 Reiseregeln 121 S Saugnäpfe 99 Schlafdach 64 Sichtschutz 99

Sitzplätze 41 Spritverbrauch 72 Standheizung 115 Stellplatz 97, 120 Stoff 70 Stützlast 93 T Teardrop-Caravan Ascheberg 84 Toilette 117 Trägersysteme 68 V Vanessa Mobilcamping 23, 27 Vorhänge 99 W Wasser 107 Werterhalt 40 Wiederverkauf 78 Windabweiser 102

Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Campingboxen

Dachzelte

Teardrop-Anhänger

Zubehör für Minicamper

Was besonders wichtig ist

Nützliche Online-Helfer, Index

Bei Bonifacio auf Korsika

Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Der Nachdruck, die Übersetzung, die Entnahme von Abbildungen,

Karten, Symbolen, die Wiedergabe auf fotomechanischem Wege (z. B. Fotokopie) sowie die Verwertung auf elektronischen Datenträgern, die Einspeicherung in Medien wie Internet (auch auszugsweise) sind ohne

vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Informationen, schriftlich und zeichnerisch,

wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recherche.

Eine Garantie für den Inhalt, z. B. die immerwährende Richtigkeit von Preisen, Adressen, Telefonnummern sowie Internetadressen, Zeit- und sonstigen Angaben, kann naturgemäß von Verlag und Autor – auch im

Sinne der Produkthaftung – nicht übernommen werden.

Der Autor und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per E-Mail) unter Angabe

der Auf lagen- und Seitennummer dankbar.

Dieses OutdoorHandbuch hat 128 Seiten mit 67 farbigen Abbildungen. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem, FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt,

in Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größeren Strapazierfähigkeit mit PUR-Kleber gebunden.

Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Läden erhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag

bestellt werden.

Vom Pkw zum Minicamper

OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 441 ISBN 978-3-86686-633-1 1. Auflage 2019 © BASISWISSEN FÜR DRAUSSEN, DER WEG IST DAS ZIEL und FERNWEHSCHMÖKER sind urheberrechtlich geschützte Reihennamen für Bücher des Conrad Stein Verlags Text: Jörg Remus Fotos: Jörg Remus (sofern nicht anders angegeben) Lektorat & Layout: Anna-Lena Ebner Gesamtherstellung: gutenberg beuys feindruckerei Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktionell erstellt vom:

Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, 59514 Welver, t 023 84/96 39 12, f 023 84/96 39 13 . info@conrad-stein-verlag.de, : www.conrad-stein-verlag.de

Besuchen Sie uns bei Facebook & Instagram:

www.facebook.com/outdoorverlag www.instagram.com/outdoorverlag

Titelfoto: Mit dem Minicamper am Rhein, © Christoph Herrmann Buchrückseite: © Vanessa Mobilcamping

5

Vorwort 8 Einfach unterwegs mit dem Minicamper 10 Fahrzeugwahl 13 Hochdachkombi 16 Familienvan 18 Kombi 18 Pkw 19 Anhänger 19 Elektrofahrzeug 20 Leasing oder Firmenfahrzeug 21 Campingboxen 22 Geschichte 23 Hersteller von Campingboxen 24 Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox 40 Dachzelte 43 Geschichte 44 Klappzelte 47 Hartschalendachzelte 48 Hersteller 53 Schlafdach oder Dachzelt? 64 Allgemeine Tipps zum Thema Dachzelt 66 Teardrop-Anhänger 79 Geschichte 80 Moderne Teardrops 80 Hersteller 81 Allgemeine Tipps zum Thema Teardrop-Anhänger 90

Inhalt

Zubehör für Minicamper 98 Sichtschutz 99 Mückenschutz 102 Euroboxen 104 Kocher 104 Wasser 107 Kochbox/Chuckbox 108 Kühlbox 109 Elektroversorgung 113 Klimaanlage 114 Standheizung 115 Toilette 117 Was besonders wichtig ist 119 Stellplatz 120 Meine persönlichen Reiseregeln 121 Nützliche Online-Helfer 122 Apps 123 Nützliche Internetseiten 123 Index 124

7

Je komplizierter die Welt wird, desto mehr sehnen wir uns alle nach über-schaubaren Dingen, die wir verstehen. ‚Simplify your life’ ist das Lebens-motto vieler geworden. Doch die Automobilindustrie versucht weiterhin, im Wettbewerb höher – schneller – weiter immer noch ein Schippchen draufzulegen.

Wohnmobile werden allerdings nicht mehr größer (die wenigsten Men-schen haben einen Lkw-Führerschein), aber sie werden immer mehr voll-gestopft mit Technik. Die Druckwasseranlage mit fließend warmem Was-ser, Fußbodenheizung und Solaranlage sind inzwischen Standard. Mit einem Brennstoffzellengenerator lässt sich auch weitab der Zivilisation, z. B. in der Eifel, mit der selbstausrichtenden Sat-Anlage noch der letzte „Tatort“ schauen. Als ich auf dem letzten Caravan Salon dann das erste Wohnmobil mit innovativem Lichtkonzept vom „Lightdesigner“ mit unter-schiedlichen Ambientekonzepten von „Hochzeitsnacht“ bis „Katerstim-mung“ sah, wusste ich, dass ich mit meinem Gegenentwurf Minicamping goldrichtig liege.

Auf den Messen sind die Luxus-Fahrzeuge immer umlagert. Es ist beeindruckend, was technisch heutzutage möglich ist. Als Statussymbol taugt so ein Mobil auch wesentlich besser als die Yacht im entfernten Hafen. Das Reise- oder sogar Weltreisemobil kann man vor der Haustür parken und jeder nimmt es wahr.

Neid? Ja, ein bisschen. Mein Traum für die Rentenzeit wäre auch mal ein kleiner Allrad Iveco mit einer Miniwohnkabine hinten drauf. Solange mir aber die Zeit für mehrmonatige Reisen nach Afrika fehlt, bin ich lieber mit unserem handlichen Pkw und Dachzelt unterwegs.

Mal angenommen, es geht uns wirklich darum zu reisen, fremde Welten zu entdecken und anderen Kulturen näher zu kommen, wir möchten dies gerne mit einem mobilen Untersatz tun und das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. Was brauchen wir dafür wirklich?

Drei Dinge sind beim Reisen mit dem Minicamper wichtig:

w ein bequemes, trockenes Bett w eine Kochmöglichkeit w Wendigkeit und Flexibilität

Einfach unterwegs mit dem Minicamper 11

Wenn Sie nicht gerne kochen, kalte Küche bevorzugen oder einen Restaurantguide über Sardinien schreiben, entfällt der zweite Punkt sogar. Mein schönster Moment des Tages ist aber oft morgens der erste Caffè Latte im Dachzelt mit Blick auf den Ozean.

Darum möchte ich Ihnen in diesem kleinen Ratgeber diese drei Mög-lichkeiten vorstellen: w Schlafen im eigenen Auto w Schlafen im Dachzelt w Schlafen im Miniwohnanhänger

12 Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Mit einem VW Caddy in Norwegen © Fabian Risse

Das beste und preiswerteste Auto ist das, welches gerade vor Ihrer Haustür steht. Im Idealfall ist es bezahlt, hat keinen Wartungsstau und nach dem Volltanken kann es sofort losgehen.

Es gibt nahezu für jeden Fahrzeugtyp auch eine Camping-Lösung. Falls Sie noch darüber nachdenken, sich erst ein Auto anzuschaffen, können fol-gende Überlegungen vielleicht noch gute Entscheidungshilfen für Cam-ping-Freunde bieten:

Fast jeder kam schon einmal in die Situation, ein Nickerchen im Auto machen zu müssen. Sei es nach der Party, wo die Cocktails doch leckerer waren, als ursprünglich gedacht, oder weil einfach eine lange Fahrstrecke zu bewältigen war und die Augen immer schwerer wurden. Der erste Impuls ist dann, den Fahrersitz einfach nach hinten zu drehen und zu ver-suchen, trotz ungewohnter Körperstellung ins Reich der Träume zu gelan-gen. Wenn Sie zu den Gesegneten gehören, die so Schlaf finden – herzli-chen Glückwunsch!

Leider gibt es viele Menschen wie mich, die ohne eine waagerechte Fläche, die am besten noch mindestens der Körperlänge entspricht, kein Auge zu bekommen. Bei einer einwöchigen Mietwagentour durch Kalifor-nien in einer langweiligen Chevrolet-Stufenhecklimousine, fand ich Fol-gendes für eine angenehme Schlafstellung am optimalsten: Vordersitz mit Rückenlehne ganz nach vorne klappen, Beifahrersitz mit Rückenlehne ganz nach hinten. Ich lag auf der Fahrerseite der Rückbank mit den ausge-streckten Beinen diagonal nach vorne auf dem Beifahrersitz. Die „Grä-ben“ wurden mit Rucksack und Pullover ausgestopft. Geschlafen habe ich hervorragend, das mag aber auch am leisen Rauschen des Meeres im Hin-tergrund gelegen haben.

Wer in einem Pkw mit Heckklappe schon mal die Rückbank umge-klappt hat, wird sich vielleicht auch schon gedacht haben: „Ganz schön viel Platz, da könnte man ja drin schlafen!“ Tatsächlich beträgt die Länge in einem Golf von der Hinterseite der Vordersitze bis zur Heckklappe schon fast 180 cm. Zwar ist die Fläche nicht ganz eben, weil die umgeklappten Sitze etwas schräg stehen, aber mit etwas erhöhtem Kopf zu schlafen, soll ja sogar gesund sein.

Die Breite beträgt auch immerhin 110 cm, das reicht auch für ein ver-liebtes Pärchen. Also nur noch eine alte Schaumstoffmatratze mit dem Cut-

14 Fahrzeugwahl

termesser auf Maß schneiden, den Picknickkorb mit Rotwein und Erdbee-ren einpacken und ab an den Rhein!

Genau auf diese Art habe ich schon früher sechswöchige Urlaube ver-bracht. Wir hatten einen alten Nissan Sunny mit ausgebauter Rückbank und passend geschnittener Matratze. Auf dem Dachträger befanden sich zwei selbst gebaute Stauboxen mit genug Platz für das gesamte Campingzube-hör. Jeder hatte eine Tasche mit Klamotten dabei, die abends auf den Vor-dersitzen verschwanden. Dann ging es von Köln startend über die Alpen nach Venedig, dort auf die Fähre nach Griechenland und weiter nach Istan-bul. Wir fuhren die Schwarzmeerküste entlang und erreichten Samsun, um dann scharf nach Süden abzubiegen und eine kühle Nacht in den Tuffstein-höhlen von Kappadokien zu verbringen. An der Ägäis stellte sich dann endlich ein richtiges Strandgefühl ein.

Die Rückfahrt mit der Fähre von Izmir nach Italien bot zusätzlich etwas Kreuzfahrerstimmung. Nach 6.000 aufregenden Kilometern erblickten wir wieder den Dom. Wir hatten sehr wenig Geld ausgegeben, hatten keine ein-zige Panne und nicht eine schlechte menschliche Erfahrung. Na gut, die in Istanbul gekaufte Lederjacke wirkte zu Hause plötzlich etwas „over -dressed“, aber der dazu gereichte Tee war wirklich großartig!

Mit einem Minicamper in Schweden

40 Campingboxen

Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox Markenkauf sorgt für Werterhalt Es gibt inzwischen zahlreiche Hersteller von Campingboxen. Einige Modelle haben sich bewährt und werden in ansehnlichen Stückzahlen ver-kauft. Es tummeln sich aber auch viele Nachahmer und Kopierer in den Kleinanzeigenmärkten. Selbst wenn diese zum Teil handwerklich anständi-ge Produkte fabrizieren, bleibt das Problem des Wertverlustes beim Wie-derverkauf.

Ein Produkt von einer bekannten Marke bekommen Sie sehr schnell und zu einem hohen Preis wiederverkauft. Eine No-Name-Kopie wird einen immensen Wertverlust haben und der Verkauf kann lange dauern. Ich habe schon zahlreiche Bullis mit Selbstausbauten verkauft. Der Ausbau kann noch so ausgetüftelt und charmant sein, ich werde dafür niemals den Preis eines original VW California erzielen.

Unterwegs mit einer Campingbox von Vanessa © Vanessa Mobilcamping

Bauen Sie das Bett einmal selbst auf und liegen Sie Probe! Nutzen Sie eine Messe oder einen Besuch in einem Showroom des Herstel-lers, um sich das Produkt einmal live anzusehen! Youtube-Videos sind unterhaltsam und hilfreich, aber wenn Sie € 2.500 ausgeben, sollten Sie die Campingbox einmal angefasst und Probe gelegen haben. Wenn Sie Ihr eigenes Auto dabeihaben, umso besser! Lassen Sie sich die Box in Ihrem eigenen Fahrzeug vorführen, und ganz wichtig: Bauen Sie das Bett ein-mal selbst auf! Wie viele Handgriffe sind nötig? Muss das Gepäck umge-räumt werden? Ihre Urlaubszeit ist wertvoll und da möchten Sie sich nicht jeden Abend mit den gleichen nervigen Abläufen beschäftigen.

Wenn es aufgebaut ist, legen Sie sich einmal darauf! Sind Sie meistens zu zweit unterwegs, dann am besten auch gleich beide. Ist die Matratze bequem? Unter 6 cm Stärke ist der Unterbau noch zu spüren, darüber beginnt der Komfort. Welcher Schaum wird verwendet? Kaltschaum ist offenporiger und damit atmungsaktiver als gewöhnlicher Schaumstoff. Liegen Sie bequem? Bei einem vierfach geteilten Polster liegt die Hüfte meist genau in einer Ritze. Komfortabler ist eine Längs- oder Dreiteilung. Haben Sie genug Raum zur Decke? Sitzplätze Die Frage, ob Sitzplätze in einem so kleinen Fahrzeug sinnvoll sind, spaltet die Minicamperwelt. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Sitzplätze wäh-rend der Fahrt, sondern im „Wohnzustand“. Bei der Busklasse ist es durch ein großes Angebot an Drehkonsolen für die Frontsitze und reichlich Innenhöhe sehr einfach und preiswert, mithilfe einer rückwärtigen Schlaf-bank eine Wohnsituation mit einem Tisch zu schaffen. Durch die niedrigere Sitzposition in Hochdachkombis und die enger zusammenliegenden Sitze entfällt diese Option hier fast vollständig. Das kleinste Fahrzeug, für das eine Drehkonsole für den Beifahrersitz angeboten wird, ist der VW Caddy. Die Firma ZOOOM ist da seit langer Zeit sehr enthusiastisch als Entwick-ler tätig. Ab der Größe eines Nissan Evalia sind Drehkonsolen eine ernst zu nehmende, günstige Option, um Wohnraum zu schaffen.

Natürlich lassen sich auch in einen Kangoo zwei Längsbänke mit einem Tisch dazwischen bauen. Bitte probieren Sie aber unbedingt vorher einmal

Campingboxen 41

DIY (do it yourself) Wer sparen möchte, kann natürlich kreativ werden. Es wurde schon ein aus einer handelsüblichen Dachbox selbst gebautes Hartschalendachzelt gesichtet. Die Länge betrug 190 cm, die Breite 60 cm. Platzangst sollten Sie dann aber nicht haben.

Schlafdach oder Dachzelt? Eigentlich soll es in diesem Buch nur um Systeme gehen, für die kein Eingriff ins Fahrzeug nötig ist, trotz-dem möchte ich kurz auf Schlaf -dächer hinweisen.

Für einige größere Pkw, zum Beispiel den VW Caddy Maxi oder Nissan Evalia, gibt es auch passende Schlafdächer zum nachträglichen Einbau. Dafür wird in das Originaldach ein ca. 100 x 200 cm großer Ausschnitt gesägt. Darüber wird das Schlafdach geklebt. Diese Dächer fallen im geschlossenen Zustand kaum auf und erhöhen das Fahrzeug auch nur weni-ge Zentimeter, sodass der Weg in die Tiefgarage oft noch möglich ist. Wird das Schlafdach geöffnet, bietet es Stehhöhe im Fahrzeug – praktisch, um sich anzuziehen oder bei schlechtem Wetter im Fahrzeug zu kochen. Zum Schlafen wird das Bett, welches sich im „Wohnzustand“ unterhalb des auf-geklappten Schlafdaches befindet, von oben heruntergeklappt und durch eine verbleibende Öffnung kann innerhalb des Autos in die Koje eingestie-gen werden. Beim Caddy ist das Bett dann 93 cm breit, bei Transportern bis zu 135 cm.

Vorteile:

w Stehhöhe im Fahrzeug w mehr Wohnraum bei schlechtem Wetter w mit Baby oder Kleinkind direkte Kommunikation möglich

64 Dachzelte

DIY-Dachzelt

Nachteile: w sehr teuer (€ 5.000-7.000) w schmales Bett w dünne Matratzen w bei Unfall oder Altersschwäche des Fahrzeugs kein Wechsel mög-

lich w extrem aufwendiger Einbau, den eine Fachfirma machen sollte

Den fertig ausgebauten Caddy Camp Maxi von Reimo mit Schlafdach für vier Personen gibt es in Vollausstattung für ca. € 50.000.

Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis hier noch stimmt, muss jeder für sich entscheiden.

ä Hersteller Caddy Camp Maxi: : www.reimo.de

Dachzelte 65

Der Caddy Camp Maxi von Reimo © Reimo

Index

© Michael Hennemann

A Alleinreisende 38 Amdro 31 Anhängelast 93 Anhänger 19 Anhängerkupplung 90 Apps 123 Autocamp 58 Autohimmelbett 36 Autohome 55 B/C Beleuchtung 73 Belüftung 74 Biberbox 28 Bordakku 113 Bremse 94 Chuckbox 108 D Dachlast 66 Dachzelt 64 Darche 60 E Elektrofahrzeug 20 Elektroversorgung 113 Euroboxen 104 F/G Fähre 96 Familienvan 18 Fenster 76 Firmenfahrzeug 21 Folierung 101

Führerschein 93 Gentletent 61 H Hartschalendachzelt 48 Heizung 75 Herocamper X 85 Hochdachkombi 16 I/J Ikamper 57 James Baroud 53 K Klappzelt 47 Klimaanlage 114 km/h 95 Kochbox 108 Kocher 104 Kombi 18 Kosten 96 Kühlbox 109 Absorber-Kühlbox 111 Kompressor-Kühlbox 112 Kühlbox mit Eis 109 Thermoelektrische Kühlbox 110 Kulba 81 L Lagerung 70 Lattenrost 78 Leasing 21 Lüftung durch die Heckklappe 103 Lüftungsgitter 103

Index 125

126 Index

M Magnet 101 Matratze 77 Mückenschutz 102 N/O Nestbox 33 Nützliche Internetseiten 123 Oldtimer 89 P Piccolino 88 Pkw 19 Q/R QUBIC 35 QUQUQ 24 Reiseregeln 121 S Saugnäpfe 99 Schlafdach 64 Sichtschutz 99

Sitzplätze 41 Spritverbrauch 72 Standheizung 115 Stellplatz 97, 120 Stoff 70 Stützlast 93 T Teardrop-Caravan Ascheberg 84 Toilette 117 Trägersysteme 68 V Vanessa Mobilcamping 23, 27 Vorhänge 99 W Wasser 107 Werterhalt 40 Wiederverkauf 78 Windabweiser 102

Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Der Nachdruck, die Übersetzung, die Entnahme von Abbildungen,

Karten, Symbolen, die Wiedergabe auf fotomechanischem Wege (z. B. Fotokopie) sowie die Verwertung auf elektronischen Datenträgern, die Einspeicherung in Medien wie Internet (auch auszugsweise) sind ohne

vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Informationen, schriftlich und zeichnerisch,

wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recherche.

Eine Garantie für den Inhalt, z. B. die immerwährende Richtigkeit von Preisen, Adressen, Telefonnummern sowie Internetadressen, Zeit- und sonstigen Angaben, kann naturgemäß von Verlag und Autor – auch im

Sinne der Produkthaftung – nicht übernommen werden.

Der Autor und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per E-Mail) unter Angabe

der Auf lagen- und Seitennummer dankbar.

Dieses OutdoorHandbuch hat 128 Seiten mit 67 farbigen Abbildungen. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem, FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt,

in Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größeren Strapazierfähigkeit mit PUR-Kleber gebunden.

Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Läden erhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag

bestellt werden.

Vom Pkw zum Minicamper

OutdoorHandbuch aus der Reihe „Basiswissen für draußen“, Band 441 ISBN 978-3-86686-633-1 1. Auflage 2019 © BASISWISSEN FÜR DRAUSSEN, DER WEG IST DAS ZIEL und FERNWEHSCHMÖKER sind urheberrechtlich geschützte Reihennamen für Bücher des Conrad Stein Verlags Text: Jörg Remus Fotos: Jörg Remus (sofern nicht anders angegeben) Lektorat & Layout: Anna-Lena Ebner Gesamtherstellung: gutenberg beuys feindruckerei Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktionell erstellt vom:

Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, 59514 Welver, t 023 84/96 39 12, f 023 84/96 39 13 . info@conrad-stein-verlag.de, : www.conrad-stein-verlag.de

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Titelfoto: Mit dem Minicamper am Rhein, © Christoph Herrmann Buchrückseite: © Vanessa Mobilcamping

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Vorwort 8 Einfach unterwegs mit dem Minicamper 10 Fahrzeugwahl 13 Hochdachkombi 16 Familienvan 18 Kombi 18 Pkw 19 Anhänger 19 Elektrofahrzeug 20 Leasing oder Firmenfahrzeug 21 Campingboxen 22 Geschichte 23 Hersteller von Campingboxen 24 Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox 40 Dachzelte 43 Geschichte 44 Klappzelte 47 Hartschalendachzelte 48 Hersteller 53 Schlafdach oder Dachzelt? 64 Allgemeine Tipps zum Thema Dachzelt 66 Teardrop-Anhänger 79 Geschichte 80 Moderne Teardrops 80 Hersteller 81 Allgemeine Tipps zum Thema Teardrop-Anhänger 90

Inhalt

Zubehör für Minicamper 98 Sichtschutz 99 Mückenschutz 102 Euroboxen 104 Kocher 104 Wasser 107 Kochbox/Chuckbox 108 Kühlbox 109 Elektroversorgung 113 Klimaanlage 114 Standheizung 115 Toilette 117 Was besonders wichtig ist 119 Stellplatz 120 Meine persönlichen Reiseregeln 121 Nützliche Online-Helfer 122 Apps 123 Nützliche Internetseiten 123 Index 124

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Je komplizierter die Welt wird, desto mehr sehnen wir uns alle nach über-schaubaren Dingen, die wir verstehen. ‚Simplify your life’ ist das Lebens-motto vieler geworden. Doch die Automobilindustrie versucht weiterhin, im Wettbewerb höher – schneller – weiter immer noch ein Schippchen draufzulegen.

Wohnmobile werden allerdings nicht mehr größer (die wenigsten Men-schen haben einen Lkw-Führerschein), aber sie werden immer mehr voll-gestopft mit Technik. Die Druckwasseranlage mit fließend warmem Was-ser, Fußbodenheizung und Solaranlage sind inzwischen Standard. Mit einem Brennstoffzellengenerator lässt sich auch weitab der Zivilisation, z. B. in der Eifel, mit der selbstausrichtenden Sat-Anlage noch der letzte „Tatort“ schauen. Als ich auf dem letzten Caravan Salon dann das erste Wohnmobil mit innovativem Lichtkonzept vom „Lightdesigner“ mit unter-schiedlichen Ambientekonzepten von „Hochzeitsnacht“ bis „Katerstim-mung“ sah, wusste ich, dass ich mit meinem Gegenentwurf Minicamping goldrichtig liege.

Auf den Messen sind die Luxus-Fahrzeuge immer umlagert. Es ist beeindruckend, was technisch heutzutage möglich ist. Als Statussymbol taugt so ein Mobil auch wesentlich besser als die Yacht im entfernten Hafen. Das Reise- oder sogar Weltreisemobil kann man vor der Haustür parken und jeder nimmt es wahr.

Neid? Ja, ein bisschen. Mein Traum für die Rentenzeit wäre auch mal ein kleiner Allrad Iveco mit einer Miniwohnkabine hinten drauf. Solange mir aber die Zeit für mehrmonatige Reisen nach Afrika fehlt, bin ich lieber mit unserem handlichen Pkw und Dachzelt unterwegs.

Mal angenommen, es geht uns wirklich darum zu reisen, fremde Welten zu entdecken und anderen Kulturen näher zu kommen, wir möchten dies gerne mit einem mobilen Untersatz tun und das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte stimmen. Was brauchen wir dafür wirklich?

Drei Dinge sind beim Reisen mit dem Minicamper wichtig:

w ein bequemes, trockenes Bett w eine Kochmöglichkeit w Wendigkeit und Flexibilität

Einfach unterwegs mit dem Minicamper 11

Wenn Sie nicht gerne kochen, kalte Küche bevorzugen oder einen Restaurantguide über Sardinien schreiben, entfällt der zweite Punkt sogar. Mein schönster Moment des Tages ist aber oft morgens der erste Caffè Latte im Dachzelt mit Blick auf den Ozean.

Darum möchte ich Ihnen in diesem kleinen Ratgeber diese drei Mög-lichkeiten vorstellen: w Schlafen im eigenen Auto w Schlafen im Dachzelt w Schlafen im Miniwohnanhänger

12 Einfach unterwegs mit dem Minicamper

Fahrzeugwahl

Mit einem VW Caddy in Norwegen © Fabian Risse

Das beste und preiswerteste Auto ist das, welches gerade vor Ihrer Haustür steht. Im Idealfall ist es bezahlt, hat keinen Wartungsstau und nach dem Volltanken kann es sofort losgehen.

Es gibt nahezu für jeden Fahrzeugtyp auch eine Camping-Lösung. Falls Sie noch darüber nachdenken, sich erst ein Auto anzuschaffen, können fol-gende Überlegungen vielleicht noch gute Entscheidungshilfen für Cam-ping-Freunde bieten:

Fast jeder kam schon einmal in die Situation, ein Nickerchen im Auto machen zu müssen. Sei es nach der Party, wo die Cocktails doch leckerer waren, als ursprünglich gedacht, oder weil einfach eine lange Fahrstrecke zu bewältigen war und die Augen immer schwerer wurden. Der erste Impuls ist dann, den Fahrersitz einfach nach hinten zu drehen und zu ver-suchen, trotz ungewohnter Körperstellung ins Reich der Träume zu gelan-gen. Wenn Sie zu den Gesegneten gehören, die so Schlaf finden – herzli-chen Glückwunsch!

Leider gibt es viele Menschen wie mich, die ohne eine waagerechte Fläche, die am besten noch mindestens der Körperlänge entspricht, kein Auge zu bekommen. Bei einer einwöchigen Mietwagentour durch Kalifor-nien in einer langweiligen Chevrolet-Stufenhecklimousine, fand ich Fol-gendes für eine angenehme Schlafstellung am optimalsten: Vordersitz mit Rückenlehne ganz nach vorne klappen, Beifahrersitz mit Rückenlehne ganz nach hinten. Ich lag auf der Fahrerseite der Rückbank mit den ausge-streckten Beinen diagonal nach vorne auf dem Beifahrersitz. Die „Grä-ben“ wurden mit Rucksack und Pullover ausgestopft. Geschlafen habe ich hervorragend, das mag aber auch am leisen Rauschen des Meeres im Hin-tergrund gelegen haben.

Wer in einem Pkw mit Heckklappe schon mal die Rückbank umge-klappt hat, wird sich vielleicht auch schon gedacht haben: „Ganz schön viel Platz, da könnte man ja drin schlafen!“ Tatsächlich beträgt die Länge in einem Golf von der Hinterseite der Vordersitze bis zur Heckklappe schon fast 180 cm. Zwar ist die Fläche nicht ganz eben, weil die umgeklappten Sitze etwas schräg stehen, aber mit etwas erhöhtem Kopf zu schlafen, soll ja sogar gesund sein.

Die Breite beträgt auch immerhin 110 cm, das reicht auch für ein ver-liebtes Pärchen. Also nur noch eine alte Schaumstoffmatratze mit dem Cut-

14 Fahrzeugwahl

termesser auf Maß schneiden, den Picknickkorb mit Rotwein und Erdbee-ren einpacken und ab an den Rhein!

Genau auf diese Art habe ich schon früher sechswöchige Urlaube ver-bracht. Wir hatten einen alten Nissan Sunny mit ausgebauter Rückbank und passend geschnittener Matratze. Auf dem Dachträger befanden sich zwei selbst gebaute Stauboxen mit genug Platz für das gesamte Campingzube-hör. Jeder hatte eine Tasche mit Klamotten dabei, die abends auf den Vor-dersitzen verschwanden. Dann ging es von Köln startend über die Alpen nach Venedig, dort auf die Fähre nach Griechenland und weiter nach Istan-bul. Wir fuhren die Schwarzmeerküste entlang und erreichten Samsun, um dann scharf nach Süden abzubiegen und eine kühle Nacht in den Tuffstein-höhlen von Kappadokien zu verbringen. An der Ägäis stellte sich dann endlich ein richtiges Strandgefühl ein.

Die Rückfahrt mit der Fähre von Izmir nach Italien bot zusätzlich etwas Kreuzfahrerstimmung. Nach 6.000 aufregenden Kilometern erblickten wir wieder den Dom. Wir hatten sehr wenig Geld ausgegeben, hatten keine ein-zige Panne und nicht eine schlechte menschliche Erfahrung. Na gut, die in Istanbul gekaufte Lederjacke wirkte zu Hause plötzlich etwas „over -dressed“, aber der dazu gereichte Tee war wirklich großartig!

Mit einem Minicamper in Schweden

40 Campingboxen

Allgemeine Tipps zum Thema Campingbox Markenkauf sorgt für Werterhalt Es gibt inzwischen zahlreiche Hersteller von Campingboxen. Einige Modelle haben sich bewährt und werden in ansehnlichen Stückzahlen ver-kauft. Es tummeln sich aber auch viele Nachahmer und Kopierer in den Kleinanzeigenmärkten. Selbst wenn diese zum Teil handwerklich anständi-ge Produkte fabrizieren, bleibt das Problem des Wertverlustes beim Wie-derverkauf.

Ein Produkt von einer bekannten Marke bekommen Sie sehr schnell und zu einem hohen Preis wiederverkauft. Eine No-Name-Kopie wird einen immensen Wertverlust haben und der Verkauf kann lange dauern. Ich habe schon zahlreiche Bullis mit Selbstausbauten verkauft. Der Ausbau kann noch so ausgetüftelt und charmant sein, ich werde dafür niemals den Preis eines original VW California erzielen.

Unterwegs mit einer Campingbox von Vanessa © Vanessa Mobilcamping

Bauen Sie das Bett einmal selbst auf und liegen Sie Probe! Nutzen Sie eine Messe oder einen Besuch in einem Showroom des Herstel-lers, um sich das Produkt einmal live anzusehen! Youtube-Videos sind unterhaltsam und hilfreich, aber wenn Sie € 2.500 ausgeben, sollten Sie die Campingbox einmal angefasst und Probe gelegen haben. Wenn Sie Ihr eigenes Auto dabeihaben, umso besser! Lassen Sie sich die Box in Ihrem eigenen Fahrzeug vorführen, und ganz wichtig: Bauen Sie das Bett ein-mal selbst auf! Wie viele Handgriffe sind nötig? Muss das Gepäck umge-räumt werden? Ihre Urlaubszeit ist wertvoll und da möchten Sie sich nicht jeden Abend mit den gleichen nervigen Abläufen beschäftigen.

Wenn es aufgebaut ist, legen Sie sich einmal darauf! Sind Sie meistens zu zweit unterwegs, dann am besten auch gleich beide. Ist die Matratze bequem? Unter 6 cm Stärke ist der Unterbau noch zu spüren, darüber beginnt der Komfort. Welcher Schaum wird verwendet? Kaltschaum ist offenporiger und damit atmungsaktiver als gewöhnlicher Schaumstoff. Liegen Sie bequem? Bei einem vierfach geteilten Polster liegt die Hüfte meist genau in einer Ritze. Komfortabler ist eine Längs- oder Dreiteilung. Haben Sie genug Raum zur Decke? Sitzplätze Die Frage, ob Sitzplätze in einem so kleinen Fahrzeug sinnvoll sind, spaltet die Minicamperwelt. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Sitzplätze wäh-rend der Fahrt, sondern im „Wohnzustand“. Bei der Busklasse ist es durch ein großes Angebot an Drehkonsolen für die Frontsitze und reichlich Innenhöhe sehr einfach und preiswert, mithilfe einer rückwärtigen Schlaf-bank eine Wohnsituation mit einem Tisch zu schaffen. Durch die niedrigere Sitzposition in Hochdachkombis und die enger zusammenliegenden Sitze entfällt diese Option hier fast vollständig. Das kleinste Fahrzeug, für das eine Drehkonsole für den Beifahrersitz angeboten wird, ist der VW Caddy. Die Firma ZOOOM ist da seit langer Zeit sehr enthusiastisch als Entwick-ler tätig. Ab der Größe eines Nissan Evalia sind Drehkonsolen eine ernst zu nehmende, günstige Option, um Wohnraum zu schaffen.

Natürlich lassen sich auch in einen Kangoo zwei Längsbänke mit einem Tisch dazwischen bauen. Bitte probieren Sie aber unbedingt vorher einmal

Campingboxen 41

DIY (do it yourself) Wer sparen möchte, kann natürlich kreativ werden. Es wurde schon ein aus einer handelsüblichen Dachbox selbst gebautes Hartschalendachzelt gesichtet. Die Länge betrug 190 cm, die Breite 60 cm. Platzangst sollten Sie dann aber nicht haben.

Schlafdach oder Dachzelt? Eigentlich soll es in diesem Buch nur um Systeme gehen, für die kein Eingriff ins Fahrzeug nötig ist, trotz-dem möchte ich kurz auf Schlaf -dächer hinweisen.

Für einige größere Pkw, zum Beispiel den VW Caddy Maxi oder Nissan Evalia, gibt es auch passende Schlafdächer zum nachträglichen Einbau. Dafür wird in das Originaldach ein ca. 100 x 200 cm großer Ausschnitt gesägt. Darüber wird das Schlafdach geklebt. Diese Dächer fallen im geschlossenen Zustand kaum auf und erhöhen das Fahrzeug auch nur weni-ge Zentimeter, sodass der Weg in die Tiefgarage oft noch möglich ist. Wird das Schlafdach geöffnet, bietet es Stehhöhe im Fahrzeug – praktisch, um sich anzuziehen oder bei schlechtem Wetter im Fahrzeug zu kochen. Zum Schlafen wird das Bett, welches sich im „Wohnzustand“ unterhalb des auf-geklappten Schlafdaches befindet, von oben heruntergeklappt und durch eine verbleibende Öffnung kann innerhalb des Autos in die Koje eingestie-gen werden. Beim Caddy ist das Bett dann 93 cm breit, bei Transportern bis zu 135 cm.

Vorteile:

w Stehhöhe im Fahrzeug w mehr Wohnraum bei schlechtem Wetter w mit Baby oder Kleinkind direkte Kommunikation möglich

64 Dachzelte

DIY-Dachzelt

Nachteile: w sehr teuer (€ 5.000-7.000) w schmales Bett w dünne Matratzen w bei Unfall oder Altersschwäche des Fahrzeugs kein Wechsel mög-

lich w extrem aufwendiger Einbau, den eine Fachfirma machen sollte

Den fertig ausgebauten Caddy Camp Maxi von Reimo mit Schlafdach für vier Personen gibt es in Vollausstattung für ca. € 50.000.

Ob das Preis-Leistungs-Verhältnis hier noch stimmt, muss jeder für sich entscheiden.

ä Hersteller Caddy Camp Maxi: : www.reimo.de

Dachzelte 65

Der Caddy Camp Maxi von Reimo © Reimo

Index

© Michael Hennemann

A Alleinreisende 38 Amdro 31 Anhängelast 93 Anhänger 19 Anhängerkupplung 90 Apps 123 Autocamp 58 Autohimmelbett 36 Autohome 55 B/C Beleuchtung 73 Belüftung 74 Biberbox 28 Bordakku 113 Bremse 94 Chuckbox 108 D Dachlast 66 Dachzelt 64 Darche 60 E Elektrofahrzeug 20 Elektroversorgung 113 Euroboxen 104 F/G Fähre 96 Familienvan 18 Fenster 76 Firmenfahrzeug 21 Folierung 101

Führerschein 93 Gentletent 61 H Hartschalendachzelt 48 Heizung 75 Herocamper X 85 Hochdachkombi 16 I/J Ikamper 57 James Baroud 53 K Klappzelt 47 Klimaanlage 114 km/h 95 Kochbox 108 Kocher 104 Kombi 18 Kosten 96 Kühlbox 109 Absorber-Kühlbox 111 Kompressor-Kühlbox 112 Kühlbox mit Eis 109 Thermoelektrische Kühlbox 110 Kulba 81 L Lagerung 70 Lattenrost 78 Leasing 21 Lüftung durch die Heckklappe 103 Lüftungsgitter 103

Index 125

126 Index

M Magnet 101 Matratze 77 Mückenschutz 102 N/O Nestbox 33 Nützliche Internetseiten 123 Oldtimer 89 P Piccolino 88 Pkw 19 Q/R QUBIC 35 QUQUQ 24 Reiseregeln 121 S Saugnäpfe 99 Schlafdach 64 Sichtschutz 99

Sitzplätze 41 Spritverbrauch 72 Standheizung 115 Stellplatz 97, 120 Stoff 70 Stützlast 93 T Teardrop-Caravan Ascheberg 84 Toilette 117 Trägersysteme 68 V Vanessa Mobilcamping 23, 27 Vorhänge 99 W Wasser 107 Werterhalt 40 Wiederverkauf 78 Windabweiser 102