einfÜhrung in das thema aufgaben zur vertiefung und … · 2018. 5. 16. · werkstattanalyse,...
TRANSCRIPT
Pe
rip
he
re V
erw
eil
ka
nü
len
T
rain
ing
& T
ran
sfe
r P
fle
ge
9
Der hep verlag legt mit dieser Reihe ein Lehrmittel für den Pflege bereich
vor, wie es im deutschen Sprachraum bis anhin gefehlt hat. Alle Hefte
wurden eigens für den Lernort «Training & Transfer» konzipiert und mit
fachdidaktischer Begleitung von Profis aus Praxis und Schule entwickelt.
Jedes Arbeitsheft basiert auf einem Fallbeispiel, das als Ausgangslage für die Arbeitsaufträge dient. Dabei wird auf dem Vorwissen der Studierenden aufgebaut. Beobachtungschecklisten und Kurzchecklisten für die Praxis ergänzen die exakte Beschreibung der einzelnen Arbeitsgänge.
Periphere VerweilkanülenAus dem Inhalt:
EINFÜHRUNG IN DAS THEMALernziele • Methoden • Fallbeispiel • Vorkenntnistest
HANDLUNGSABLÄUFEEinlegen einer peripheren Verweilkanüle • Überwachung/Verbands wechsel einer peripheren Verweilkanüle • Entfernen einer peripheren Verweilkanüle
AUFGABEN ZUR VERTIEFUNG UND ZUM TRANSFER
WERKSTATTANALYSE, LERNERFOLGSKONTROLLE UNDLÖSUNGEN VORKENNTNISTEST
LITERATUR
KURZCHECKLISTEN FÜR DIE PRAXIS
C u r r i c u l u m s v e r b u n d A B Z ( H r s g . )
T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E 9
Periphere Verweilkanülen
99 2. Auflage
UG_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 1 28.05.14 11:20
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S | Periphere Verweilkanülen | 9
VORWORT 6
1 EINFÜHRUNG IN DAS THEMA 7
1.1 Lernziele 9
1.2 Methoden 9
Vorgaben 9
Kompetenzorientierung 10
1.3 Fallbeispiel 12
1.4 Vorkenntnistest 13
2 HANDLUNGSABLÄUFE 15
2.1 Einlegen einer peripheren Verweilkanüle 16
Handlungsablauf 16
Arbeitsaufträge:
– Punktionsorte 31
– Die periphere Verweilkanüle 32
– Einlegen einer peripheren Verweilkanüle 33
Beobachtungscheckliste 34
2.2 Überwachung/Verbandswechsel einer
peripheren Verweilkanüle 41
Handlungsablauf 41
Arbeitsaufträge:
– Überwachung/Verbandswechsel einer
peripheren Verweilkanüle 49
– Entzündliche Einstichstelle 50
Beobachtungscheckliste 51
2.3 Entfernen einer peripheren Verweil-
kanüle 56
Handlungsablauf 56
Arbeitsaufträge:
– Entfernen einer peripheren Verweil-
kanüle 66
– Pflaster entfernen 67
Beobachtungscheckliste 68
3 AUFGABEN ZUR VERTIEFUNG
UND ZUM TRANSFER 75
3.1 Weiterführende Aufgaben 76
Das Erleben der Patientin/des Patienten im
Umgang mit einer peripheren Verweilkanüle 76
Medikamentenzusätze und ihre Neben-
wirkungen 77
Komplikationen beim Einlegen, bei liegender
und beim Entfernen einer peripheren Ver-
weilkanüle 78
Punktion bei schlechten Venenverhältnissen 79
Weiterführende Aufgaben zur Vertiefung/
zum Selbststudium 80
3.2 Aufgaben zum Transfer 82
Alte Menschen, Chronischkranke und
Behinderte (ACB) 82
Psychiatrie 84
Kind, Jugendliche, Familie, Frau (KJFF) 87
4 WERKSTATTANALYSE, LERN-
ERFOLGSKONTROLLE UND
LÖSUNGEN VORKENNTNISTEST 89
4.1 Reflexion zur Werkstattarbeit 90
4.2 Lernerfolgskontrolle 91
Periphere Verweilkanülen 91
4.3 Vorkenntnistest – Lösungen 93
5 LITERATUR 95
Literatur zur Bearbeitung 96
Internetadressen 97
6 KURZCHECKLISTEN FÜR
DIE PRAXIS 99
6.1 Einlegen einer peripheren Verweil-
kanüle 100
6.2 Überwachung/Verbandswechsel einer
peripheren Verweilkanüle 108
6.3 Entfernen einer peripheren Verweil-
kanüle 114
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
5
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 5 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
6
VORWORT
Zum Lehrplan Pflege HF gehört einerseits nicht nur eine fundierte schulische
Ausbildung, in der Sie als angehende Pflegefachperson die notwendigen the-
oretischen Kenntnisse erwerben, sondern andererseits auch eine praktische
Schulung, in der Sie sich in der Praxis Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkei-
ten aneignen: In einem Akutspital, einem Pflegeheim, einer psychiatrischen
Einrichtung oder einer Spitex-Organisation eignen Sie sich die professionel-
len Fähigkeiten und Fertigkeiten an und setzen das theoretische Grundwissen
um.
Wie muss nun aber der Transfer zwischen den beiden Lernbereichen gestaltet
werden, damit jeder Bereich vom anderen optimal profitiert? Wie lässt sich
das angeeignete theoretische Wissen in der Praxis umsetzen? Und wie können
in der Praxis erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten mittels Theo rie gefestigt
werden? Solche Fragen betreffen den Lernprozess jeder und jedes Studieren-
den. Die Antworten finden sich am «dritten Lernort», im Lernbereich Training
& Transfer (LTT).
Im Lehrplan der Kantone Aargau, Bern, Schaffhausen und Zürich (ABZ) wird
den Schnittstellen zwischen Theorie und Praxis viel Gewicht beigemessen.
Aus der Überzeugung heraus, dass die Kompetenz, etwas theoretisch Gelern-
tes in der Praxis umzusetzen bzw. etwas in der Praxis Gelerntes mit Theorie
zu untermauern, unterstützt und geübt werden will, wurde im Rahmen der
Entwicklung des Lehrplans für den LTT ein eigenes Lehrmittel erarbeitet,
welches nicht nur im Lehrplan ABZ, sondern bei jeder Ausbildung zur Pflege-
fachperson HF eingesetzt werden kann.
Mit den 17 Arbeitsheften der Reihe Training & Transfer Pflege möchten wir
den Studierenden der HF Pflege, der Pflegepraxis und anderen Interessierten
im Gesundheitswesen ein Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, das als Trans-
ferelement zwischen Theorie und Praxis dienen soll. Jedes Arbeitsheft basiert
auf einem Fallbeispiel, das als Ausgangslage für die Arbeitsaufträge dient.
Dabei wird auf dem Vorwissen der Studierenden aufgebaut – mit einem Vor-
kenntnistest kann der eigene Wissensstand überprüft werden. Alle Arbeits-
hefte wurden unter Mitwirkung von Berufsfachpersonen aus Praxis und
Schule entwickelt. An dieser Stelle danken wir allen Beteiligten herzlich für
ihr grosses Engagement.
Im Namen der an der Entwicklung des Lehrplans ABZ beteiligten Kantone und
Bildungsanbieter wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Ausbildung!
Die Herausgeber Peter Marbet
Werner Mathis
Ernst Schläpfer
Hanni Wipf
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 6 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
1 E I N F Ü H R U N G I N D A S T H E M A
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 7 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
8
E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
Eine periphere Verweilkanüle (pVK) einzulegen, zu überwachen und laufend
zu beurteilen, gehört in den Bereich pflegerisch-berufliche Tätigkeiten. Pflege-
fachpersonen müssen in der Lage sein, einen geeigneten Ort für die Verweil-
kanüle zu bestimmen, sie fachgerecht zu legen und im Anschluss korrekt zu
betreuen. Erforderliche Fachkenntnisse bezüglich Anatomie, Physiologie und
der Hygiene sind notwendig, damit ein einwandfreier Umgang mit periphe-
ren Verweilkanülen gewährleistet ist. So können Patientinnen und Patienten
verantwortungsbewusst in die Pflege miteinbezogen, entsprechend informiert
und sinnvoll in den Pflegeprozess integriert werden.
Das Arbeitsheft führt die Studierenden in die Welt der peripheren Verweilka-
nüle ein. Anhand eines Fallbeispieles können sowohl Themenschwerpunkte
als auch Problemstellungen herausgearbeitet werden. Zu Beginn wird der Vor-
kenntnistest dazu beitragen, ins Thema einzusteigen und Ressourcen sowie
erste Wissenslücken aufzudecken.
Drei Handlungsabläufe kennzeichnen im Wesentlichen den Umgang mit einer
peripheren Verweilkanüle:
1. Legen einer peripheren Verweilkanüle
2. Überwachung/Verbandswechsel einer peripheren Verweilkanüle
3. Entfernen einer peripheren Verweilkanüle
Weiterführende Aufgaben dienen zur Vertiefung und Erweiterung der
Gesamtthematik. Mit Vertiefung ist beispielsweise das Erleben der Patientin
oder des Patienten vor der Einlage der peripheren Verweilkanüle gemeint, oder
auch der Umgang mit schwierigen pflegerischen Situationen. Weitere Aspekte
runden das Fähigkeitenspektrum ab, dazu gehört die Dokumentation, Kennt-
nisse zu Komplikationen und Handlungskompetenzen.
Kompetenzen
Durch die Arbeit mit diesem Heft können Sie folgende Handlungskompeten-
zen erwerben:
• Sie verfügen über die Kompetenz, aufgrund gezielter Beobachtung situati-
onsgerecht zu handeln und zu reflektieren.
• Sie betreuen Menschen mit einer peripheren Verweilkanüle und führen die
pflegerischen Tätigkeiten fach- und sachgerecht durch.
• Sie können sich konstruktiv und empathisch in Beziehungen einbringen.
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 8 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
9
1.1 Lernziele
Die Studierende/Der Studierende …
… nennt die Unterschiede bezüglich Material, Farbe und Grösse der pVK.
… legt aufgrund der therapeutischen Indikation die Wahl der Verweilkanüle
fest.
… bestimmt aufgrund anatomischer physiologischer Gesetzmässigkeiten die
Einstichstelle.
… nennt die Materialien, die zum Legen einer pVK benötigt werden.
… beschreibt den Handlungsablauf bezüglich Legen einer pVK.
… nennt die hygienischen Richtlinien zum Legen einer pVK.
… kann Komplikationen beim Legen und auch beim liegenden Katheter be-
nennen.
… leitet aufgrund der Komplikation entsprechende Interventionen ein.
… bereitet die Patientin/den Patienten auf die folgende Intervention vor, in-
dem sie/er über Sinn und Zweck der Handlung informiert.
… bereitet die Pflegeintervention an der Patientin/dem Patienten vor, beach-
tet Sicherheit und hygienische Richtlinien beim Vorgehen.
… nennt Indikationen zum Entfernen bzw. Neulegen einer pVK.
… nennt Kriterien, die bei der Überwachung einer liegenden pVK zu beachten
sind, und dokumentiert ihre/seine Beobachtungen fachgerecht.
… integriert angrenzende Themen, wie z. B. die Infusionslehre und den Ver-
bandswechsel (VW).
… ist sich ihres/seines Kompetenzbereiches bewusst, nennt diesbezüglich
ihre/seine Grenzen.
… respektiert die Haltung der Patientin/des Patienten und ist in der Lage,
ihre/seine Befindlichkeit mit in die pflegerische Intervention miteinzube-
ziehen.
… kann die pflegerische Situation einschätzen, (anatomische Gegebenheiten)
und fordert entsprechend Unterstützung ein.
… leitet aufgrund ihrer/seiner Fachkompetenz Informationen an die verschie-
denen Disziplinen weiter.
1.2 Methoden
Vorgaben
Das vorliegende pädagogische Konzept zeigt die notwendigen Grundlagen
auf, um den neuen Entwicklungen in der beruflichen Bildung gerecht zu wer-
den und um diese neuen Anforderungen der beruflichen Bildung umsetzen zu
können.
Neben den Vorgaben des Rahmenlehrplans sind für die Bildungsanbieter fol-
gende Vorgaben von Bedeutung:
Kenntnisse
Haltung/Fähigkeit
Haltung/Fertigkeit
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 9 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
1 0
E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
Die höhere Berufsbildung dient auf der Tertiärstufe der Vermittlung und dem
Erwerb von Qualifikationen, die für die Ausübung von anspruchs- und verant-
wortungsvollen Berufstätigkeiten erforderlich sind.
Im Bundesgesetz über die Berufsbildung, Art. 15, werden bereits folgende
Anforderungen an die berufliche Grundbildung formuliert, welche auch für
die Tertiärstufe richtungsweisend sind:1 Die berufliche Grundbildung dient der Vermittlung und dem Erwerb der
Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten (nachfolgend Qualifikationen), die
zur Ausübung einer Tätigkeit in einem Beruf oder in einem Berufs- oder Tätig-
keitsfeld (nachfolgend Berufstätigkeit) erforderlich sind.2 Sie umfasst insbesondere die Vermittlung und den Erwerb:
a. der berufsspezifischen Qualifikationen, welche die Lernenden dazu befähi-
gen, eine Berufstätigkeit kompetent und sicher auszuüben;
b. der Fähigkeit und der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sowie zum
selbstständigen Urteilen und Entscheiden.
Kompetenzorientierung
Kompetenzen erlauben den Menschen, Lebenssituationen angemessen und
sachgerecht zu bewältigen. Kompetenz bedeutet die Fähigkeit, Handlungen zu
vollziehen, um damit Situationen zu bewältigen.
Laut Rahmenlehrplan lassen sich folgende Komponenten innerhalb einer
Kompetenz erkennen:
• Kognitive Kompetenz, die den Gebrauch von Theorien/Konzepten ein-
schliesst, aber auch implizites Wissen (tacit knowledge), das durch Erfah-
rung gewonnen wird.
• Funktionale Kompetenz (Fertigkeiten, Know-how), die zur Ausübung einer
konkreten Tätigkeit erforderlich ist.
• Personale Kompetenz, die das Verhalten/den Umgang in/mit einer gegebe-
nen Situation betrifft.
• Ethische Kompetenz, die bestimmte persönliche/soziale Werte umfasst.
Kompetenzenorientierte Bildungsprogramme sind charakterisiert durch
Anforderungen im Kontext der beruflichen Arbeit und betonen einen praxis-
orientierten Unterricht. Darüber hinaus vollzieht sich die berufliche Kompe-
tenzenentwicklung in einem Prozess reflektierter Praxiserfahrung.
Die Hauptlernaufgabe bei einer Berufsausbildung besteht neben dem Erwerb
von einzelnen Wissensstücken (Ressourcen) auch im Erlernen, wie diese
Wissensstücke bei der Bewältigung konkreter Situationen genutzt werden
können.
Für die Methoden des Lernbereichs Schule und des Lernbereichs Training &
Transfer (LTT) im Lehrplan ABZ 2010 gilt daher die Forderung, die Erreichung
der Kompetenzen für die berufliche Praxis zu fördern und zu unterstützen. Die
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 10 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
1 1
Auswahl der Unterrichtsmethoden des Lernbereichs Schule und LTT Schule
orientiert sich an der oder den zu entwickelnden Kompetenzkomponenten
innerhalb einer Kompetenz.
Die Studierenden werden mit den unterrichteten Theorie- und LTT-Inhalten
dazu befähigt, im anschliessenden Praxismodul die beruflichen Kompetenzen
des jeweiligen Bildungsjahres zu erreichen.
Es ist also unumgänglich, dass die Inhalte im Lernbereich Schule und LTT
einen hohen Praxisbezug aufweisen bzw. während des Unterrichts sinnvoll in
die berufliche Praxis transferiert werden anhand der zu erreichenden Kompe-
tenzen. Ebenso ist es notwendig, dass die pädagogische Begleitung der Stu-
dierenden im Lernbereich berufliche Praxis und LTT Praxis auf die Erreichung
der Kompetenzen des jeweiligen Bildungsjahres abzielt.
Entwicklung
der Kompetenzen
über die drei
Bildungsjahre
© ABZ-Verbund
(Auszug aus dem Dokument B1 Pädagogisches Konzept. Finale Version Juni
2010 des neuen Lehrplans ABZ HF Pflege 2010)
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 11 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
1 2
E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
1.3 Fallbeispiel
Frau B. aus Blumendorf, 51 Jahre alt, verheiratet, wurde mit krampfartigen
Oberbauchschmerzen über die Hausärztin via Notfall eingewiesen und weiter
auf die medizinische Abteilung verlegt. Es handelt sich bei Frau B. um den
ersten Spitalaufenthalt. Sie äussert beim Erstgespräch Angst vor diesem Auf-
enthalt, da ihr alles im Spital fremd sei. Sie weiss nicht, wie sie sich verhalten
muss und an wen sie sich wenden soll. Zudem hat sie grosse Angst vor der
Diagnose und versteht nicht, was mit ihrem Körper passiert.
Obwohl Frau B. adipös ist, ist ihr momentaner Ernährungszustand unzurei-
chend. Sie hat in den letzten Tagen fast nichts gegessen und getrunken, weil
sie von immer wiederkehrender Übelkeit geplagt wurde. Ab und zu musste sie
auch erbrechen. Beim Eintritt ins Spital wirkte sie kraftlos und dehydriert.
Dies zeigte sich an der Haut, die trocken und faltig war. Die Flüssigkeitsbilanz
war negativ und der Urin stark konzentriert. Aus diesem Grund wurde sie prä-
operativ mit einer Infusion von 1000 ml NaCl 0,9 %, zusätzlich zur oralen Flüs-
sigkeitsaufnahme versorgt. Nach Abklingen der Entzündung am 4. Tag wurde
Frau B. operiert: Cholezystektomie mit Revision des Gallenganges.
Postoperativ wird sie mit den üblichen Infusionsmengen nach Verordnung der
Anästhesie versorgt.
Der Stationsarzt verordnet am 2. postoperativen Tag aufgrund steigender
Temperatur, (über 38,5 °C) ein Antibiotikum, welches 3-mal täglich intravenös
über die Infusion verabreicht werden soll.
Die Infusion wird von der Pflegefachperson mit verordnetem antibiotischem
Zusatz gerichtet.
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 12 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen E I N F Ü H RU N G I N DA S T H E M A | Periphere Verweilkanülen | 9
1 3
1.4 Vorkenntnistest
1. Eine Vene hat Venenklappen.
richtig
falsch
2. In den Venen des Körperkreislaufs wird sauerstoffreiches Blut transpor-
tiert, deshalb ist es hellrot.
richtig
falsch
3. Wodurch wird das venöse Klappensystem beim Blutrücktransport zum
Herzen unterstützt?
4. Eine periphere Verweilkanüle wird nur gelegt, wenn die Patientin/der Pati-
ent Medikamente oral nicht einnehmen kann.
richtig
falsch
5. Das Legen einer peripheren Verweilkanüle ist für die meisten Menschen
schmerzhaft.
richtig
falsch
6. Die periphere Verweilkanüle wird erst gewechselt, wenn die Einstichstelle
gerötet ist.
richtig
falsch
7. Aus hygienischen Gründen benötigt man zwei Pflegefachpersonen, um ein
korrektes Vorgehen zu gewährleisten.
richtig
falsch
8. Nennen Sie drei Aspekte, die bei einem aseptischen Verbandswechsel be-
achtet werden müssen.
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 13 28.05.14 11:12
9 | T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E | Periphere Verweilkanülen
1 4
9. Der Verband einer peripheren Verweilkanüle muss täglich kontrolliert
werden.
richtig
falsch
10. Ein Stauschlauch wird beim Legen einer peripheren Verweilkanüle nur
verwendet, wenn die Patientin/der Patient schlecht tastbare Venen hat.
richtig
falsch
11. Zu den hygienischen Richtlinien gehört unter anderem eine einwandfreie
Desinfektion der Hände der Pflegefachperson sowie die Berücksichtigung
der richtigen Einwirkzeit des Hautdesinfektionsmittels.
richtig
falsch
12. Beim Verbandswechsel stellen Sie fest, dass die periphere Verweil kanüle
ca. 0,5 cm aus der Vene herausgerutscht ist. Sie schieben die Verweilkanüle
in die Vene zurück und führen den Verbandswechsel zu Ende.
richtig
falsch
Inhalt_Periphere_Verweilkanuele_H9_2A_14.indd 14 28.05.14 11:12