einführung in die bwl (wings u. winfos) prof. dr. jürgen schwark ws 2005/2006 führung und...
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Einführung in die BWL (Wings u. Winfos)Prof. Dr. Jürgen Schwark WS 2005/2006
Führung
und
Personal
FührungFührung als ManagementaufgabeFührungsmodelleFührungsstileFührungstechnikenFührungsinstrumenteTheorien zur FührungEigenschaften und TypenFallbeispiel
Personal
Personalplanung
Personaldurchführung
Personalkontrolle
Fallbeispiel
Literatur: Olfert S. 329-355 und Pelz S. 101-127
Führung kann in mehrfacher Hinsicht verstanden werden:
- als Institution mit ihrer Gesamtheit der leitenden Instanzen- als Funktion i.S.v. sachbezogenen Aufgaben (Planung, Steuerung und
Kontrolle)personenbezogen (Verhaltensbeeinflussung)
- als Führungs- und ManagementlehreFührungsstileFührungstechniken
Führung als Kreislaufprozess von:
PlanungSteuerungKontrolle
Teamchef Erich Ribbeck über den Einfluss der Nationalspieler auf die Mannschaftsaufstellung (Juni 2001)
"Also grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv. Wenn sie subjektiv sind, werde ich an meiner objektiven Linie festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen."
Führungsstile
Patriarchaler Führungsstil:• Herrschaftsanspruch und Gehorsam• Gekoppelt an Treue- und Fürsorgepflicht• Keine Beteiligung der MitarbeiterInnen an
Entscheidungen
Charismatischer Führungsstil • Herrschaftsanspruch wie beim patr. Stil• Führende/r ist angewiesen auf Ausstrahlungskraft• Keine unmittelbare Fürsorgepflicht
Führungsstile
Autokratischer Führungsstil • Souveräner Alleinherrscher mit hierarchisch
gestaffeltem Führungsapparat• Abgrenzung der Kompetenzen
Bürokratischer Führungsstil • Willkür des Autokraten wird ersetzt durch Legalität• Reglement und fachliche Kompetenz• Präzise Abgrenzung und Definition der Befugnisse
Führungsstile
Kooperativer Führungsstil • Beteiligung der Mitarbeiter an den Entscheidungen• Entlastung der Führenden durch Delegation von
Sachentscheidungen
Laisser Faire• i.e.S. kein Führungsstil• fehlende Einflussnahme durch den Führenden
Fallbeispiel Urlaubsplanung
Leitung Frau Marquart, Vh, 25 J. Ohne Kinder, seit 1 Jahr im Betrieb
Mitarbeiterin Frau Bode, Vh, 51 J. , 2 erw. Kinder, seit 18 Jahren im Betrieb
Mitarbeiterin Frau Wöhlert, Vh, 32 J., 2 schulpfl. Kinder, seit 2 Jahren im Betrieb
Mitarbeiter Herr Hilterhaus, Ledig, 25 J. ohne Kinder, seit 9 Jahren im Betrieb
Bedingungen:
Alle Personen wollen drei Wochen (am Stück) im Juli und/oder August (27.-34. Woche) nehmen.
Schulferien sind in der 27.-31. Woche.
Zu keiner Zeit dürfen weniger als drei Personen im Büro sein.
Führungstechniken
Management by Exception (MbE)- Gewährung von Handlungsspielraum
- Eingriffe nur bei Abweichung vom Ziel,
bei wichtigen Entscheidungen und in besonderen Situationen
- Entlastung der Führungskräfte von Routineaufgaben
- Motivierende Wirkung durch Handlungsspielraum
Führungstechniken
Management by Delegation (MbD)- Übertragung von Aufgaben, Kompetenzen und
Verantwortung- Entlastung der Führungskräfte von
Routineaufgaben- Geringe Überwachungstätigkeit- Erleichtert schnelle und sachgerechte
Entscheidungen- Regelungen für Ausnahmefälle und
Informationsbeziehungen notwendig
Führungstechniken
Management by Participation (MbP)- Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungen
- Bereitstellung von Informationen
- Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter besonders wichtig
- Motivations- und Leistungssteigerung möglich
- Ergebnis: Gruppenführung und -entscheidung
Führungstechniken
Management by Objectives (MbO)- Führung durch Zielvereinbarung
- Gemeinsame Erarbeitung der Ziele durch Vorgesetzte und Mitarbeiter
- Beurteilung des Zielerreichungsgrades auf der Grundlage vorher vereinbarter Ziele
- Förderung der Verantwortungsbereitschaft und Eigeninitiative
Führungsinstrumente
Personalbereich
PersonalplanungIndividualplanung
LaufbahnplanungBesetzungsplanungEntwicklungsplanungEinarbeitungsplanung
KollektivplanungPersonalbedarfsplanungPersonalbestandsplanungPersonalveränderungsplanungPersonaleinsatzplanungPersonalentwicklungsplanungPersonalkostenplanung
Durchführung
Personalbeschaffung
Personaleinsatz
Personalführung
Personalentlohnung
Personalentwicklung
Personalfreistellung (-entlassung)
Personalbeschaffung
Interne BeschaffungswegeInnerbetriebliche StellenausschreibungPersonalentwicklungVersetzungMehrarbeit
Externe BeschaffungswegeArbeitsverwaltungStellenanzeigenPersonalleasingPersonalberater
Wirtschaftswachstum und Arbeitnehmereinkommen Index (1991 = 100), Deutschland 1991 bis 2004
Bruttoinlandsprodukt Bruttolöhne und
-gehälter je
Arbeitnehmer
Nettolöhne und
-gehälter je
Arbeitnehmer
Bruttoinlandsprodukt
real (preisbereinigt)
reale Nettolöhne
je Arbeitnehmer
(preisbereinigt)
1991 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
1992 107,4 110,4 108,6 102,2 103,3
1993 110,1 115,2 113,8 101,1 103,7
1994 115,5 117,5 114,0 103,5 101,1
1995 119,9 121,3 114,9 105,3 100,2
1996 122,1 123,1 114,8 106,1 98,6
1997 124,6 123,4 113,4 107,6 95,6
1998 128,4 124,6 114,8 109,7 65,9
1999 131,7 126,5 117,0 111,9 97,1
2000 135,1 128,5 119,6 115,1 98,0
2001 138,1 131,0 123,7 116,1 99,3
2002 140,3 132,9 125,0 116,2 99,0
2003 141,7 134,4 125,6 116,0 98,5
2004 145,0 134,6 127,7 118,0 98,5
Quelle: Statistisches Bundesamt Stand: 11.2004
Betriebswirt/ in Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)* :
Nach Informationen der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit lagen die Einstiegsgehälter im Jahr 2004 zwischen 20.000 und 45.000 Euro und damit niedriger als im Vorjahr. Mit Berufserfahrung lag das Durchschnittsgehalt bei 35.000. Nach einer Umfrage des Hochschulinformationsssystems unter Wirtschaftswissenschaftlern verdienen Uni-Absolventen fünf J ahre nach ihrem Diplom im Schnitt 55.200 Euro, FH-Absolventen 51.300 Euro. Laut einer Umfrage der IG-Metall bei Unternehmen der Auto, -Elektro-, IT-, Maschinenbau- und Telekommunikationsbranche liegen die Einstiegsgehälter dort für BWL-Absolventen mit Uni-Diplom bei durchschnittlich 47.395 Euro, mit FH-Diplom bei 43.426 Euro. Laut Unternehmensberatung Kienbaum liegen die Einstiegsgehälter für Wirtschaftswissenschaftler bei 38.000 Euro.
Quelle: ZAV J ahresbericht 2005, HIS 2005, Kienbaum 2004, IG-Metall 2004
I nformatiker/ in Durchschnittsgehalt in Euro (Brutto)* :
Laut IG-Metall verdienen Uni-Absolventen zwischen 42.900 und 50.592 Euro im J ahr (FH: 37.899 bis 46.122) Laut der Unternehmensberatung Kienbaum steigen Informatiker mit einem Jahresgehalt von 40.000 Euro ein. Der Studie des Rekruitingdienstleisters alma mater zufolge schwanken die IT-Einstiegsgehälter zwischen 35.000 und 40.000 Euro.
Quelle: IG Metall 12/04, Kienbaum 04, alma mater 05
http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/erfolggeld/special/126/44082/1/index.html?action=detail&detail=gehalt&id=26&searchAction=abisz
Stichwort Lohngerechtigkeit:
Stellen Sie sich vor, Sie würden in eine dieser drei Positionen „hineingeboren“. Jede Position ist also möglich! Bevor es jedoch dazu kommt, haben Sie die Möglichkeit, vorher noch die Vergütungsstruktur zu ändern. Ziel ist eine Vergütungsstruktur, mit der Sie gemäß Ihrer Positionen mit der neuen Entlohnung zufrieden sind.
Personaleinsatz Die Arbeitsleistung unterliegt vor allem folgenden Bestimmungsfaktoren:Leistungsfähigkeit
AusbildungFähigkeitenFertigkeitenErfahrungen
GesundheitBelastbarkeitTeamfähigkeitKoordinationsfähigkeitKonfliktfähigkeitDurchsetzungsfähigkeitLeistungsbereitschaft
ArbeitslohnArbeitsbedingungen
Für den Personaleinsatz sind bedeutsam:ArbeitsplatzArbeitszeitArbeitsaufgabe
Arbeitsplatz
Anthropometrische Gestaltung
Physiologische Gestaltung
Organisatorische Gestaltung
Job rotation (a-b-c)Job enlargement (teil-ganz)Job enrichment (ausführen-gestalten)
ArbeitszeitFeste ArbeitszeitGleitende ArbeitszeitArbeitspausen
ArbeitslöhneZeitlohnLeistungslohn
AkkordlohnStückakkordZeitakkord
Prämienlohn
Gruppenarbeit:
Durch rückläufigen Absatz und zunehmende Rationalisierung entsteht in Ihrem Unternehmen eine erhebliche personelle Überdeckung.
Welche Möglichkeiten können Sie sowohl intern wie auch extern ausschöpfen, um Kündigungen zu vermeiden?
Personal“freistellung“
Die Personalfreistellung umfasst alle Maßnahmen, mit denen eine personelle Überdeckung in quantitativer, qualitativer und zeitlicher Hinsicht abgebaut wird. Sie kann sich bspw. durch rückläufigen Absatz, saisonale Schwankungen, Rationalisierung, Mechanisierung oder Automation ergeben.
Interne Personalfreistellung
Abbau von Mehrarbeit
Flexibilisierung der Arbeitszeit
Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitstellen
Arbeit auf Abruf (KAPOVAZ)
Teilung von Arbeitsplätzen
Festlegung des Urlaubs
Einführung von Kurzarbeit
Versetzung von Arbeitnehmern
Ausspruch von Änderungskündigungen
Externe Personalfreistellung
Ausnutzung der Fluktuation
Vereinbarung von Aufhebungsverträgen
Outplacement
Kündigung
Außerordentliche (fristlose) Kündigung
Ordentliche Kündigung
Kriterien für die Personalbeurteilung:
ArbeitsverhaltenAls Reaktionen des zu Beurteilenden im
LeistungsbereichArbeitsumfang ArbeitsgüteArbeitstempoBelastbarkeitFachkenntnisseVerantwortungsbereitschaft
Kriterien für die Personalbeurteilung:
SozialverhaltenAls Reaktionen des zu Beurteilenden
gegenüber Kolleg/innen und VorgesetztenVerhaltenAggressivitätAufgeschlossenheitHilfsbereitschaftZusammenarbeit
Kriterien für die Personalbeurteilung:
FührungsverhaltenAls Reaktionen des zu Beurteilenden als
FührungskraftPlanungDelegationDurchsetzungsvermögenKontrolleMotivationsfähigkeit
Kriterien für die Personalbeurteilung:
Geistige Anlagen
Auffassungsgabe
Gedächtnis
Krativität
Logik
Qualifiziertes Zeugnis
Wenn ein Mitarbeiter ein qualifiziertes Zeugnis verlangt, sind zusätzlich zu den Angaben im einfachen Zeugnis Angaben zum Arbeitsverhalten, zur Arbeitsleistung und zur Führung in der Organisation vorzunehmen.
1. Überschrift Bezeichnung des Zeugnisses (Zeugnis, Zwischenzeugnis, Ausbildungszeugnis etc.)
2. Einleitung Familienname, Vorname Geburtsdatum, Geburtsort Beruf, akademische und öffentlich-rechtliche Titel Beginn und ggf. Ende des Beschäftigungsverhältnisses
3. Tätigkeitsbeschreibung: Position und Einbettung des Mitarbeiters in die Organisation:- Art der Beschäftigung- Beschreibung Ihrer Organisation- Hierarchische Position- Aufgaben- und Verantwortungsbereich- Kompetenzen und evtl. erteilte Vollmachten- Erweiterungen und Veränderungen des Aufgabenbereichs
4. Leistungsbeurteilung: Bewertung der Arbeitsleistungen des Mitarbeiters im Hinblick auf einzelne Leistungskriterien:- seine Leistungsbereitschaft- seine Arbeitsbefähigung- seine Arbeitsweise- seine Arbeitserfolge hinsichtlich Qualität, Tempo etc. sowie- eine zusammenfassende Leistungsbeurteilung
5. Verhaltensbeurteilung: Sozialverhalten des Mitarbeiters gegenüber Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern oder sonstigen Personen, zu denen Kontakt bestand (Patienten, Angehörige, Geschäftspartner, etc.).
6. Schlussformulierung: Art und Weise der Beendigung des Arbeitsverhältnisses (z. B. auf eigenen Wunsch, einvernehmlich), Beendigungstermin (falls nicht bereits in der Einleitung genannt). Dank für die geleistete Arbeit, Bedauern über das Ausscheiden und Wünsche für die Zukunft.
7. Ort, Datum/Unterschrift: Angaben zu Ort, Datum und Unterschrift des Zeugniserstellers.
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