eins magazin
DESCRIPTION
Mit dem EINS Magazin wurde im Jahr 2009 etwas geschaffen was es bisher innerhalb der Freikirche so noch nicht gab: ein Informationsblatt für den Bereich Evangelisation.TRANSCRIPT
Magazin für integrative Evangelisation
Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrau-en? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeu-tet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemein-samkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben? Was ist wahr, was ist falsch? Was ist real? Warum werde ich sterben? Was bedeutet der Tod. Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Wer ist Gott? Was bedeutet Freundschaft? Warum sage ich so oft: „Ich weiss nicht“ oder „Vielleicht“? Warum leide ich? Warum liebe ich? Was ist Gläck? Warum ist das Leben so schwer? Was hält oder wer hält mich? Wohin soll ich gehen? Ist Er der Richtige, ist Sie die Richtige? Was ist Sinn? Was macht Sinn? Wem kann ich vertrauen? Wer hilft mir? Bin ich auf dem richtigen Weg? Wer muss ich sein? Was erwarten die Anderen von mir? Was ist real? Bin ich real, will ich jemand sein? Was bedeuten meine Träume? Bin ich wichtig? Geht es um Gemeinsamkeit? Geht um es darum mit anderen zu teilen? Wohin gehen? Für was entscheiden?Was bedeutet Leben? Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was macht mich glücklich. Was bedeutet Sinn. Was heisst es zu lieben?
1. Jahrgang Heft 02 April/Mai 2009
2 3
Seite 24
Ich war ein Zwerg
Inhalt:
»Der lange Weg« von Sven Fockner .................................................................................. Seite 04
»Jetzt ist Pflanzzeit!« von Bojan Godina ............................................................................ Seite 08
»Opium kann Leben retten« von Sven Fockner ................................................................. Seite 12
EINs vor Ort von Burkhard Mayer .................................................................................... Seite 16
»Zusammen(-)Wachsen« von Bojan Godina ...................................................................... Seite 17
Düngetipps ....................................................................................................................... Seite 20
Trends .............................................................................................................................. Seite 23
»Ich war ein Zwerg« von Katy Godina ............................................................................... Seite 24
Termine 2009 .................................................................................................................... Seite 26
»Wenn Worte Leben verändern« von Ricardo Abos-Padilla ................................................. Seite 28
Impressum/Comic ............................................................................................................ Seite 31
Ausgabe 03/2009Fo
to: p
hoto
case
.com
. | ti
me.
2 3
„Du, hast du schon gehört?“ „Nein, was
denn?“ „Na, die vom Verband, die haben
jetzt DEN Weg gefunden um die Leute zu er-
reichen!“ „Ach? Schon wieder?“
Eigentlich sind wir doch alle Experten. Im
Prinzip weiß jeder von uns doch genau, was
man tun müßte, um Menschen zu erreichen:
Hauskreise gründen, mehr beten, moderne
Musik spielen, auf keinen Fall moderne Mu-
sik spielen, E.G. White’s Ratschläge befolgen,
den versteckten Antisemitismus überwinden,
den Spätregen durch wahre Bekehrung er-
möglichen oder auf die postmoderne Lebens-
welt der Menschen eingehen.
Durch die Reaktionen auf unsere Arbeit in
den letzen Monaten haben wir vor allem eines
gemerkt: viele von uns sind müde. Wir sind es
Leid, alle paar Jahre eine neue Geheimwaffe
präsentiert zu bekommen. Immer wieder ha-
ben wir uns motiviert, haben es versucht und
doch ist am Ende selten das heraus gekom-
men, was wir uns erwartet hatten. Wir sind
desillusioniert, abgeklärt, skeptisch, viel-
leicht sogar frustriert.
Und so hat jeder für sich sein Fazit gezogen
und das Thema abgehakt. Von diesen Faziten
haben wir viele zu hören bekommen und
eines war oft gleich: in der Praxis hapert es.
Da sind diejenigen, die nach Hauskreisen ru-
fen, aber selbst keinen haben. Da ist der Bru-
der, der beklagt, dass die Gemeinden unbe-
kehrt sind, selbst aber in Sünde lebt. Da ist
die Schwester, die einzig auf die Haus zu Haus
Arbeit schwört, allerdings seit Jahren erfolg-
los arbeitet. Da ist die Jugendgruppe, die ihre
Kraft in einen Abendgottesdienst investiert,
aber keine Freunde kommen. Kein Wunder,
dass wir müde sind. Methodenmüde.
Deswegen ist es so gut, dass Integrative
Evangelisation keine neue Methode ist. Wo-
für wir dich begeistern wollen ist kein neues
Geheimrezept, es ist viel mehr. Wir versu-
chen nichts Geringeres, als dich für den Leib
Gottes zu begeistern, der alles in sich verei-
nigen soll. Ziel ist kein Projekt, Ziel ist eine
Bewegung! Wir verstehen, dass du „metho-
denmüde“ bist. Wir sind es auch, aber wir
glauben, dass Gott uns jetzt neu beleben
möchte (Jes. 40,30). Die Verkündigung des
Evangeliums in Deutschland wird nicht durch
DIE Methode geschehen, sondern durch Gott
und durch Menschen die sich von ihm ge-
brauchen lassen. Gehörst du dazu?
Bojan Godina und Team
Editorial
Bist du zu müde?
Editorial Ausgabe 03/2009
4 5
Mit 80 ins Taufbecken
„Ich habe schon oft nachgedacht, wie mein
Leben verlaufen ist, weil ich so dankbar bin,
dass ich jetzt Gott gefunden habe. Ich fühle
mich unendlich wohl und bin jeden Tag glück-
lich über meine Entscheidung.“ Elisabeth,
eine rüstige Frau Mitte 80, lächelt gedanken-
versunken. Dann holt sie Luft: „Ich hatte ja
schon immer das Gefühl einen guten Draht
nach oben zu haben, aber in meiner streng
katholischen Erziehung gab es ja keine Bibel.
Wir hatten den Katechismus und haben als
Kinder die fett gedruckten Stellen auswendig
lernen müssen. Mehr konnte ich gar nicht ler-
nen, weil ich schon als Kind, als mein Vater
in den Krieg mußte, in unserer Seilerei gear-
beitet habe. Als ich 13 war sind dann beide
Eltern innerhalb von fünf Wochen verstorben
und so konnte ich nur die Volksschule besu-
chen.“
Ihr Mann Johannes, den sie 1957 heiratete,
hatte studiert, aber die Bibel kannte er auch
nicht. Obwohl also ihr ganzes geistliches Wis-
sen aus dem Katechismus stammte, kam den
beiden schon damals einiges merkwürdig
vor. Sie lehnten beispielsweise die Unfehl-
barkeit des Papstes und die Beichte ab. Man
merkt Elisabeth an, dass sie diese Lehren bis
heute entrüsten. „Mein Mann hat immer ge-
sagt ‚Die ersten 300 Jahre war die Kirche noch
in Ordnung.’“
Beruflich kam Elisabeths Mann 1977 mit
einem adventistischen Ehepaar in Kontakt
und elf Jahre später betraten die beiden –
auf Einladung des Ehepaars – das erste mal
eine Adventgemeinde. „Die Freundlichkeit
der Menschen auf dieser Einweihungsfeier
hat uns begeistert,“ erinnert sich Elisabe-
th. „Johannes hat damals gemeint, er würde
so gern in der Bibel lesen, doch wir wußten
schon, dass das gar nicht so einfach ist. Er hat
uns nämlich ein paar Jahre zuvor eine Bibel
zu Weihnachten geschenkt, in der wir jeden
Abend lesen wollten. Aber man kann die Bi-
bel ja nicht lesen wie einen Roman und so ha-
ben wir nach einiger Zeit enttäuscht aufgege-
ben.“
Dann kam ein harter Schlag. „Es war etwa
ein Jahr nachdem wir sie zur Einweihung der
Gemeinde eingeladen hatten, als Johannes
plötzlich starb,“ erinnert sich Karin. „In die-
ser Zeit haben Elisabeth und ich uns viel ge-
Von Sven Fockner
Mit 80 ins Taufbecken
Ausgabe 01/2009
Im Jahr 2005 wird ein Mann aus Bayern im Alter von 78 Jahren Ober-haupt der größten christlichen Kirche. Im gleichen Jahr tritt eine Frau aus Bayern aus seiner Kirche aus. Nun tun das täglich viele Men-schen, aber nur die wenigsten von ihnen sind dabei älter als der Papst. Was gelebtes Christentum alles bewirken kann!
4 5
Mit 80 ins Taufbecken
Foto
: pho
toca
se.c
om (
mei
nhel
d)
Ausgabe 01/2009
6 7
sehen und aus der Bekanntschaft wurde eine
Freundschaft.“ Die fast 30 Jahre jüngere Frau
begleitete Elisabeth in ihrer Trauer und half
ihr mit dem Schmerz des Verlustes fertig zu
werden. „Wir hatten keine Absicht, sie zu ‚be-
kehren’,“ erklärt sie, „da war ein Mensch der
Hilfe brauchte und ich wollte ihr diese Hilfe
geben.“
Durch die vielen gemeinsam verbrachten
Stunden wurde es ganz natürlich, das Leben
des anderen zu teilen. Als im Jahr 2000 bei
Karin und Siegfried eine Wohnzimmerevan-
gelisation durchgeführt wurde, war auch Eli-
sabeth unter den Gästen. „Die Treffen haben
mir sehr gut gefallen und waren auch interes-
sant. Deswegen bin ich auch zu den wöchent-
lichen Bibelkreisen im Anschluß gegangen.“
Über die Jahre wurde sie regelrecht zu einem
Teil der Familie.
„Es muß so 2003 gewesen sein, als wir mit
Elisabeth auf Kurzurlaub gefahren sind,“ er-
innert sich Siegfried. „Dort haben wir am
Sabbat einen Minigottesdienst mit Bibelge-
spräch gemacht. Während dieses Gespräches
meinte Elisabeth, dass sie irgendwann auch
einmal in den Gottesdienst gehen würde. ‚Ir-
gendwann wird nie etwas, wenn dann mußt
du es ab jetzt machen!’ hab ich ihr geantwor-
tet. Vielleicht war ich auch etwas ungeduldig,
denn wir hatten inzwischen ja schon einige
Jahre gemeinsam die Bibel studiert.“
Elisabeth ging ihren Weg in ihrem Tempo,
doch dieser Urlaub hatte in ihr etwas bewegt.
Immer regelmäßiger kam sie nun am Freitag
Nachmittag nach Landshut, da es in ihrem Ort
keine Gemeinde gibt, und blieb das Wochen-
ende. „So hatten wir natürlich noch mehr Zeit
miteinander zu sprechen – auch über geistli-
che Dinge,“ erklärt Karin. „Wir haben jeden
Freitag Abend den Gesprächsleitfaden für
das Bibelgespräch diskutiert und später die
Bibellehrbriefe des IBSI.“ „Ich hab schon ge-
spürt, dass ich durch die Gottesdienste nä-
her zu Gott gekommen bin. In mir ist etwas
gewachsen und ich bin immer gern gekom-
men,“ kommentiert Elisabeth rückblickend
diese Zeit.
Gewachsen ist in ihr wohl auch die Entschei-
dung zur Taufe, denn als sie eines Abends
von Karin und Siegfried direkt darauf ange-
sprochen wird, antwortet sie, dass eigentlich
nichts dagegen spräche. „Die beiden haben
mir dann regelrecht Unterricht gegeben, weil
das alles für mich so neu war, nach all den
Jahren ohne Bibel. Ich konnte wirklich alles
fragen, wenn es sein mußte auch mehrmals.“
Am 15.10.2005 war es dann soweit. Elisabe-
th stieg mit 80 Jahren ins Taufbecken. Es ist
schon außergewöhnlich, solch eine Tauf-
anzeige im Adventecho zu sehen. Andere
mit ihrem Geburtsdatum stehen eine Sparte
weiter, bei den Todesanzeigen. „Vielleicht
könnten wir so etwas öfter erleben, wenn wir
mehr bereit wären unseren Glauben durch
das tägliche Leben zu bezeugen, statt durch
Aktionen,“ meint Karin. „Wir haben einfach
versucht ihr Hilfestellungen zu geben wo sie
es brauchte. Dadurch öffnen sich Türen, auch
wenn es Jahre dauert. Das Problem ist, die
Ausdauer zu haben und durchzuhalten.“ Ge-
lingen kann das wohl nur, wenn wir am Men-
schen und weniger am „evangelistischen Er-
folg“ interessiert sind.
Mit 80 ins TaufbeckenAusgabe 01/2009
6 7
Jetzt erst recht Ausgabe 03/2009
Auf den Punkt gebracht: Integrative Evangelisation informiert über konkrete Arbeit, Möglichkeiten und deine Mithilfe in einer Zeit, in der es auf jeden ankommt. Die Entwicklungen innerhalb der Freikirche verheißen Großes, die Zeichen außerhalb stehen auf Krise. Wie wirst du dich entscheiden?
Von Bojan Godina
Wir brauchen Euch!Fo
to: p
hoto
case
.com
| c
aesa
r:m
uck
8 9
Ausgabe 03/2009
Aus Sicht der Evangeliumsverkündigung könnten wir einerseits sagen, dass wir – fi-nanziell gesehen – die besten Jahre hinter uns haben. Zweifelslos haben wir durch viele einzelne Vorhaben im In- und Ausland große Werke und Wunder im evangelistischen Sinn erlebt, für die wir Gott nur danken können! Wir könnten uns Sorgen machen und fragen, ob wir alle Chancen des Wohlstandes für die Evangeliumsverkündigung genutzt und wahr-genommen haben?
Andererseits können wir aber auch sehen, dass Gott uns jetzt eine neue Chance anbietet. Wir sind als Gemeinschaft zum ersten Mal an einem Punkt angekommen, an dem wir bereit sind die Evangelisation neu zu sehen, nämlich als eine umfangreiche Bewegung! Es ist zum ersten mal der Fall, dass nicht ein Projekt, son-dern eine übergeordnete Bewegung (integra-tive Evangelisation) im Vordergrund unserer Bemühungen steht, wo nicht nur das Projekt allein, sondern ebenso das Suchen, Forschen, Vernetzten und Ausbilden eine Rolle spielt. Wenn wir das mit dem Bild des modernen Ret-tungswagens vergleichen, könnten wir sagen, dass wir erstmalig unsere Aufmerksamkeit nicht auf die einzelnen Medikamente, Verbän-de und Rettungsmaßnahmen richten, sondern auf den Rettungswagen oder Rettungsdienst an sich. Das ist vielversprechend und wir durf-ten Gottes Segen in dieser Sache besonders erleben:
1. Alle Vereinigungen des SDV haben sich ent-schieden die Integrative Evangelisation zu för-dern. Durch diesen evangelistischen Impuls
entstand Einigkeit in einer sonst schwierigen Zeit. Innerhalb des letzten Jahres, hat sich unsere Zusammenarbeit mit dem NDV und der Schweiz intensiviert. Auch mit Österreich hat das EINS-Magazin für ihre Prediger und Leiter aboniert. Es sieht aus, als könnten zum ersten mal seit langem die deutschsprachige Adventgemeinde wieder an einem Strang ziehen um Menschen das Evangelium zu bringen.
2. Wir haben begonnen verschiedene evang. Gruppen zu bilden, die sich treffen um ge-meinsam nach Wegen zu suchen, wie wir das Evangelium fruchtvoller verkündigen können. Wir haben darauf geachtet, dass sich in diesen Gruppen nicht nur Angestellte der Gemein-schaft befinden, sondern auch Menschen mit ganz anderen Gaben, die Gott seiner Gemeinde geschenkt hat. Wir achten aber auch sehr genau darauf, dass hier nicht nur Theoretiker, sondern auch die begabten Praktiker - Prediger und Eh-renamtlichen - dabei sein werden.
3. Das Magazin EINS wurde ins Leben gerufen um dich in diese übergeordnete Bewegung mit hineinzunehmen, zu ermutigen und im zweiten Schritt auf die persönliche Ausbildung und kon-krete Angebote aufmerksam zum machen.
4. Wir führen eine Bestandsaufnahme der evan-gelistischen Situation in Deutschland. Die Umfra-ge in EINS war nur ein Teil davon. Darüber wer-den wir nach der Sommerpause berichten und nachdenken, welche Schlüsse wir daraus ziehen können.
5. Im Mai wird ein grundlegendes Buch zur Evan-
Liebe Leserinnen und Leser!Die „sieben fetten Jahre“ scheinen auch in unserem Land zu Ende zu gehen. Zumindest finanziell scheinen magere Jahre bevorzustehen. Wie gehen wir damit um?
Jetzt erst recht
8 9
Jetzterst recht Ausgabe 03/2009
gelisation in Deutschland erscheinen (am zwei-ten Band wird schon gearbeitet). Diese Bücher werden uns helfen biblische Grundprinzipien der Evangeliumsverkündigung auf unsere kon-krete Situation in unserem Land anzuwenden.
6. Wir arbeiten darüber hinaus intensiv an einem umfassenden evangelistischen Ausbildungsan-gebot, das neue Möglichkeiten mit modernen Medien (E-Learning) einbeziehen wird. Unser Ziel ist: viele Geschwister in den Gemeinden mit einer evang. Grundausbildung und zusätzlich speziellen Ausbildungen je nach Begabung und Situation anzubieten. Jeder sollte die Möglich-keit erhalten, zu lernen, wie er in seinem Umfeld mit seinen Gaben das Evangelium verständlich weitergeben kann. Wir werden in Zukunft viel schneller und leichter ev. Grundausbildungen und Spezialausbildungen anbieten können als jemals zuvor. Schon in den nächsten Sommer-monaten werden die ersten Lerneinheiten in Verbindung mit dem neuen Buch den Gemein-den im Internet zur Verfügung stehen.
7. Wir haben schon begonnen von den erfolg-reichsten Evangelisten zu lernen. Für die ersten jungen Predigern und Laien bieten wir Fortbil-dungen bei den Evangelisten an.
8. Im SDV wurde einer großen Anzahl von Ge-meinden ermöglicht Kurzbibelschulen und Kur-zevangelisation mit Br. Abos-Padilla zu gestalten.
9. Wir planen gerade an einigen Orten im Ver-band ganz neue evang. Einzelprojekte oder set-zen sie schon um, durch die wir neue Zielgrup-pen in unserer Gesellschaft erreichen.
10. Durch einige nicht ortsgebundene innova-tive evangelistische Projekte, die wir so noch nie gehabt haben (z.B. Medienaufklärung und Wer-tevermittlung in Schulen, neue literarische For-men der Verkündigung), versuchen wir neuen Zielgruppen zu erreichen (z. B. die Oberschicht oder jüngere Menschen).
11. Wir arbeiten daran die Abteilungen der Ge-
Foto
: pho
toca
se.c
om |
coc
alin
e
10 11
meinschaft viel stärker evangelistisch zu vernet-zen.
Wie du merkst, liegt der Schwerpunkt der Be-wegung der Integrativen Evangelisation nicht in einer Einzelmaßnahme. Auch in der Ver-gangenheit sind Bücher geschrieben worden, Ausbildungen und Projekte entworfen worden, Untersuchungen gemacht worden, auch in der Vergangenheit ist dafür gebetet und gesam-melt worden. Neu in der integrativen Evangeli-sation ist, dass die Einzelmaßnahmen nicht für sich stehen, sondern mit anderen Angeboten aufs engste verbunden sind, dass die Projekte nicht losgelöst von nachfolgenden Projekten stehen sollen. Noch mehr, die neuen Projekte werden im Voraus genauer auf die biblischen Grundprinzipien, die Aussagen des Geistes der Weissagung und die gesellschaftlichen Situation hin überprüft um diese Faktoren ins gesamte Vorhaben zu integrieren. Ausbildung und Projekte, Auswertung und Planung, Theo-rie und Praxis, Geschwister, Ortsgemeinden und Abteilungen sollen wie ein Leib (1Kor. 12), miteinander verbunden werden. Nur so dürfen wir glauben, dass die evangelistisch „sieben fetten Jahre“ erst bevorstehen.
„Es ist Gottes Plan, dass jeder Teil seiner Herr-schaft von einander abhängig ist; das Ganze wie ein Rad in einem Rad, das in völliger Harmonie zusammenwirkt“ (E.G. White, Evangelisation, S. 93)
Willst du diese einmalige Chance nicht ver-passen? Heute möchte ich zwei ganz konkrete Aspekte ansprechen, die nur durch gemein-same finanzielle Unterstützung erhalten oder ins Leben gerufen werden können.
1. Als erstes ein übergeordnetes Projekt: das Magazin EINS, das du in der Hand hältst. Da dieses Magazin alle Geschwister im SDV in der evang. Arbeit vereinigen soll, ist es notwendig, es als Zeitschrift in Papierform kostenlos an alle zu verteilen. Dies wird nur möglich sein,
wenn es durch Spenden mitfinanziert wird. Dieses Projekt kannst du unterstützen, indem du z. B. einen Dauerauftrag zur Unterstützung des Magazins einrichtest (Bankverbindung im Impressum S. 31). Wenn die Mehrheit der Le-ser einen kleinen Beitrag leisten würde, z.B. zwei Euro pro Heft, dann wäre die Zukunft des Magazins gesichert.
2. Du hast sicher mit Interesse in den drei bis-herigen Magazinen die Bekehrungszeugnisse gelesen. Wer kann uns größere Beweise für Gottes Wirken geben, als Menschen die Gottes Liebe und Kraft in ihrem Leben so wundersam und sichtbar erlebt haben? Wir haben bewusst aktuelle Beispiele gewählt. Diese Menschen leben und können ihre Erfahrung jetzt bezeu-gen. Jesus legte viel Wert darauf, dass Bekehr-te ihren Mitmenschen persönliche Zeugnisse erzählten, denn für persönliche Zeugnisse be-nötigt man keine evangelistische Ausbildung (Luk. 8:29). Sollten und könnten wir das nicht in unserer Verkündigung mehr nutzen?
Unser Plan ist, euch aktuelle Bekehrungsge-schichten zur Verfügung zu stellen. Stell dir vor, wie schön es wäre, wenn du deinem interes-sierten Nachbarn oder Arbeitskollegen, ein-fach eine DVD mit Zeugnissen geben könntest, die er / sie sich Zuhause in Ruhe anschauen könnte. Später könnten wir eine DVD mit Be-kehrungsgeschichten von Jugendlichen oder eine mit Bekehrungsgeschichten von Men-schen die aus dem okkult-satanischen Bereich befreit wurden veröffentlichen. Wenn du so eine DVD mit den persönlichen Zeugnissen für sinnvoll hältst, dann werde doch Sponsor. Wir wünschen uns dieses Projekt, professionell ge-staltet für die Mission unserer Gemeinschaft.Wenn du dieses Projekt unterstützen möchtest, bitten wir dich mit uns in Kontakt zu treten.
Ausgabe 03/2009 Jetzt erst recht
10 11
Foto
: mon
oflo
sse.
com
| M
ario
Rei
neki
ng
Jetzt erst recht Ausgabe 03/2009
12 13
Opium kann Leben retten?Ausgabe 03/2009
Von Sven Fockner
Opium kann Lebenretten?
Wenn ein Weltbild zerbricht, geht die Welt unter – und doch nicht. Es mag keine Zukunft erkennbar sein, aber selbst nach der schwersten Krise geht es weiter. Irgendwie. Es muß. Und manchmal, wenn man meint alles verloren zu haben, ist in Wahrheit nur Platz für etwas Neues, Besseres geschaffen worden.
12 13
Opium kann Leben retten? Opium kann Leben retten? Ausgabe 03/2009
Foto
: ist
ockp
hoto
.com
| T
acti
cian
14 15
Opium kann Leben retten?
Schon von weitem konnte er sie sehen, die
neuen Uniformen der Soldaten am Grenzüber-
gang. Je näher er kam, desto langsamer wurde
sein Trabbi. Es war ein absurdes Szenario für
ihn, der bis vor zwei Wochen selbst Soldat ge-
wesen war, jetzt von seinen Kameraden in den
Uniformen des Klassenfeindes bei der Ein-
reise in sein Land kontrolliert zu werden. Ein
Land, das es faktisch nicht mehr gab.
„Für mich war die Wiedervereinigung damals
mehr eine Okkupation, da uns im Grunde al-
les von der BRD übergestülpt wurde“ erklärt
Detlef, heute, mit Mitte 40 EDV Berater in Mün-
chen. „Grundgesetz, Fahne und eben auch die
Uniformen. Die meisten meiner Kollegen hat-
ten damit kein Problem, sie waren eben nicht
aus politischen Gründen beim Militär, aber
ich hatte die Offizierslaufbahn eingeschlagen,
weil ich dachte, so meinem Land am besten
dienen zu können.“
Detlef wurde 1964 in eine Familie überzeugter
Kommunisten hineingeboren. Seine Großmut-
ter hatte als Juristin an der Verfassung der DDR
mitgearbeitet und beide Eltern engagierten
sich für ihr Land. Wie alle Verwandten wurde
auch er mit 18 in die Partei aufgenommen, war
jedoch schon seine ganze Jugend über als Lei-
ter bei den Pionieren und in der FDJ aktiv ge-
wesen. „Wir glaubten an den Kommunismus
und versuchten diese Ideologie mit unserem
vollen Einsatz zu fördern.“
Aus diesem Motiv ging Detlef auch zur NVA,
der Nationalen Volksarmee wurde Leutnant
der Truppenluftabwehr und betreute als tech-
nischer Offizier ein Aufklärungsleitsystem. Im
Dienste der Partei kam er 1988 nach Mecklen-
burg, wo ihn ein Jahr später die Wende über-
raschte. „Ich merkte, dass die alten Herren
da oben die Sache nicht mehr im Griff hatten,
konnte aber im Moment noch nichts tun. Die
Wahl lief gegen meinen Willen auf eine Wie-
dervereinigung hinaus. Als die neuen Uni-
formen kamen, bin ich aus der Armee ausge-
treten. Ich dachte damals, ich könnte meinen
Kindern später nie erklären, dass ich für den
Klassenfeind gearbeitet habe.“
Nicht nur beruflich brach für Detlef eine Welt
zusammen. „Alles wofür ich jahrzehntelang
Ausgabe 03/2009
Foto
: pho
tost
ock.
com
| P
ower
min
d
14 15
Opium kann Leben retten? Ausgabe 03/2009
Foto
: mon
oflo
sse.
com
| M
ario
Rei
neki
ng
gelebt hatte, war zerstört. Nach der Wende
hatte ich keinen Lebensinhalt mehr. In Ber-
lin gab es mal ein Graffiti auf dem Denkmal
für Marx und Engels. Es lautete: war nur so
eine Idee. So lässig und nebenbei wie dieser
Spruch wurde damals mein ganzes Weltbild
beiseite geschoben. Sollte alles nur eine Idee
gewesen sein? Ich fühlte mich von den Partei-
bossen betrogen. Mein Glaube an den Kom-
munismus war erschüttert. Ich war am Ende.
Noch wußte ich ja nicht, wieviel Gutes mir di-
ese Wiedervereinigung bringen sollte.“
Detlef begann eine Umschulung im EDV Be-
reich, die ihn bis 1992 in Beschlag nahm. Nach
dem Ende seiner Umschulung bekam er eine
Anstellung in München. „Ich ging eigentlich
nur dorthin um mich beruflich zu festigen und
dann mein Land wieder aufbauen zu können.“
Doch es kam alles anders.
Detlef und seine Familie waren noch keine
zwei Jahre in Bayern, als seine Frau ihn verließ
und das mehrjährige Ringen um das Sorge-
recht für die beiden Töchter begann. In dieser
schweren Zeit lernte er auf einer Fortbildung
Ingrid kennen. „Ich hatte um einen Mann ge-
betet, der etwas von EDV verstehen und ein
guter Teamworker sein sollte,“ erinnert sich
Ingrid. „Delef erfüllte diese Kriterien – aber
nicht nur deshalb fand ich ihn interessant.“ Ihr
Interesse wurde erwidert.
„Als klar wurde, dass wir gut zusammen pas-
sen, machte Ingrid ziemlich deutlich, dass für
sie nur ein gläubiger Mann als Partner in Fra-
ge kam. Gott und Glaube waren für mich Opi-
um für das Volk gewesen. Zwar war ich von
meiner Familie sehr tolerant erzogen worden
und hatte auch schon Berührungen mit dem
Christentum gehabt, aber angesprochen hat
es mich nie.“ Jetzt setzte sich Detlef ernsthaft
mit dem Glauben auseinander.
„Der Knackpunkt für mich waren die Vorträge
von W. Veith über Evolution. Die Evolution war
Grundlage meiner kommunistischen Über-
zeugung gewesen, aber Veith kannte noch
mehr Argumente für die Evolution als ich in
meinem Unterricht je gehört hatte. Er zeigte
jedoch auch Fakten auf, die diese Argumente
nicht erklären konnten. Dann stellte er dane-
ben die biblische Schöpfung als kohärenteres
Erklärungsmodell.“ Durch diese Vorträge
überzeugt, war es für Detlef die logische Kon-
sequenz, dass es einen Gott geben muß, der
das alles geschaffen hat. Diesen Gott lernte er
durch Ingrid immer besser kennen.
„Was mich angesprochen hat, war, dass Fra-
gen nicht unter den Tisch gekehrt wurden.
Nicht nur auf den DVDs, auch in den Gottes-
diensten in Pasing wurde man immer wieder
ermutigt, selbst zu lesen und zu prüfen. Das
stand in krassem Kontrast zur Indoktrinierung
in der DDR. Hinzu kamen Gebetserfahrungen.
Als ich zum Beispiel, in dem Monat in dem ich
das erste mal Zehnten gezahlt habe, ein ganz
bestimmte Couch kaufen wollte stellte ich
fest, dass sie genau um den Betrag reduziert
war, den ich Gott gegeben hatte.“
So wurde aus Interesse Überzeugung und Be-
geisterung und aus einem Kommunisten ein
überzeugter Christ. Nach Bibelstunden mit
Pastor Geiger wurde Detlef am 10.07.1999 ge-
tauft. Einen Tag später heirateten Ingrid und
er kirchlich. Bis heute ist er evangelistisch
sehr aktiv. Statt der DDR möchte er nun das
Reich Gottes aufbauen. „Mein Herz brennt
für die Mission. Durch das „Opium fürs Volk“
habe ich ein neues Leben und eine neue Hei-
mat gefunden. Das möchte ich mit möglichst
vielen Menschen teilen!“
16 17
EINS vor Ort
Nach einer Evangelisation in der Gemein-
de Darmstadt-Eberstadt im Herbst 2007
entschlossen wir uns, einen Hauskreis zu
gründen. Es war zunächst nur ein sehr klei-
ner wöchtenlicher Kreis. Sehr bald tauchte
die Frage auf, wie wir den Kreis erweitern
könnten. Wir wollten nämlich auf keinen Fall
im eigenen Saft schwimmen, sondern interes-
sierte Menschen in unserer Stadt finden und
sie in unseren Kreis einla-
den.
Wir kamen auf die Idee,
einfach eine Zeitungsannonce
aufzugeben: „Gemütlicher Kreis
von sympathischen Leuten entdeckt
gemeinsam die Bibel. Neue Teilnehmer
sind herzlich willkommen!“ Wir warteten ge-
spannt auf das Echo und innerhalb von zwei
Wochen meldeten sich 10 Personen. Interes-
sant war, dass es Menschen ganz unterschied-
lichen Alters waren. Zwei der Anrufer kamen
tatsächlich und blieben. Eine Katholikin und
ein evangelischer Christ, der den Kontakt zu
seiner Kirche verloren hatte.
Wir erkundigten uns, welche Themen die
beiden „Neulinge“ interessieren würden und
stellten ganz erfreut fest, dass sie ein echtes
Interesse an der Bibel hatten. Die Frage nach
dem Tod und dem Danach, wie Gott im All-
tag erlebt werden kann, über den Umgang
mit Konflikten und die Bedeutung der Taufe.
All das interessierte sie. Als sie nacheinander
vorschlugen, den Kreis jeweils zu sich einzu-
laden, war uns klar: Hier war Vertrauen ge-
wachsen.
Als besonders wohltuend empfanden die
„Neuen“ das gemeinsame Gebet einschließ-
lich der Fürbitten. Seit circa zwei Jahren war
ein Gründungsmitglied unseres
Hauskreises erkrankt. Regel-
mäßig beteten wir und
hofften, dass die The-
rapien Wirkung zeigen
würden. Doch es wurde
schlimmer. Gott ging ei-
nen anderen Weg. Er legte Gaby zur
Ruhe. Am 31. März fand die Beerdigung statt.
Wir werden den Bibelkreis weiterführen, trotz
des Abschieds von Gabi und der Lücke, die
sie gerissen hat. Das Zusammentreffen stärkt
uns und schenkt uns neue Perspektiven aus
dem „Wort“! Ermutigt hat uns auch die Erfah-
rung, dass Menschen in unserer Umgebung
suchen – nach Geborgenheit und Wachstum,
nach einem Gott, der beispiellos liebt.
Burkhard Mayer ist Lehrer am Schulzentrum Marienhö-
he
Ausgabe 03/2009
Jeder Hauskreis hat seine eigene Geschichte. Eine solche Geschichte kommt aus Darmstadt, in der Hoffnung andere zu inspirieren und zu motivieren.
Rubrik
EINS vor Ort.
16 17
Geimeinsam ganz groß werden Ausgabe 03/2009
Damit die zarte Pflanze der integrativen Evangelisation zu einer Bewegung in Deutschland wachsen kann, wird es immer wieder not-wendig sein, dass wir uns mit dem Gedanken des Leibes Christi be-schäftigen. Der Leib kann nur wachsen und gedeihen, wenn die ein-zelnen Glieder wie eine Einheit im Sinne eines Systems organisch zusammenwirken. Dies ist sozusagen ein Naturprinzip.
Von Bojan Godina
Gemeinsam ganz groß werden
18 19
Geimeinsam ganz groß werdenAusgabe 03/2009
Frederik Vester versuchte seit den 80er Jah-
ren diese Erkenntnis im Bezug auf die Um-
weltzerstörung zu verdeutlichen. Er bemüht
sich durch zahlreiche Beispiele zu erklären,
was ein System ist und was nicht. Ein Haufen
Sand hat zwar viele Einzelteile, ist aber kein
System. Man kann Teile wegnehmen und da-
zutun, es bleibt immer ein Haufen Sand. Die
Blume jedoch ist ein System, da sie aus ganz
unterschiedlichen Teilen besteht. Die erste
Eigenschaft von Systemen ist, dass sie ver-
schiedene Teile haben. Vester ergänzt dies
durch ein weiteres Beispiel: eine Schale Müsli
hat zwar auch verschiedene Teile (z. B. Hafer-
flocken, Erdbeeren, Rosinen, etc.), ist aber
trotzdem noch kein System, da ihm Struktur,
Ordnung und Organisation zwischen den Ein-
zelteilen fehlt. In diesem Sinne ist eine Fabrik
oder auch ein Atom ein System, eine Müllkip-
pe aber nicht, weil ihm ebenfalls die innere
vernetzte Struktur zwischen den unterschied-
lichen Teilen fehlt.
Ist das nicht genau die Kernaussage, die Pau-
lus im ersten Korintherbrief betonen wollte:
1Kor. 12,18-19, 27: Nun aber hat Gott die
Glieder bestimmt, jedes einzelne von ihnen am
Leib, wie er wollte. Wenn aber alles ein Glied
wäre, wo wäre der Leib? Nun aber sind zwar
viele Glieder, aber ein Leib… ihr aber seid
Christi Leib.
Jesus Christus hat seine Gemeinde mit zwei (sy-
stemischen) Bedingungen entworfen:
1. Sie muss sich aus vielen unterschiedlichen
Teilen zusammensetzen.
2. Diese müssen in einem übergeordneten Leib
vernetzt und zielgerichtet organisiert sein.
Jesus selbst hat uns mit seinen Jüngern ein
Vorbild gegeben. Er hat nicht nur eine Per-
sönlichkeits- bzw. Berufsgruppe, theolo-
gische Tradition oder Gesellschaftsschicht
ausgewählt. Ganz im Gegenteil! Betrachte
einmal einige Jünger nur unter dem Aspekt
ihrer Persönlichkeit. Die einen waren eher
praktisch veranlagt, wie z. B. Andreas, der
versuchte alles sehr schnell pragmatisch um-
zusetzen (Mat. 4,18; Joh. 6,8; Mar. 13,3). Ande-
re waren eher theoretisch wie z. B. Matthäus,
den wir vor allem aus seinem geschriebenen
Evangelium kennen, in dem er sehr stark
die Lehren Jesu betonte. Petrus und Andreas
scheinen sehr offen und leichter zu überzeu-
gen gewesen zu sein, als Phillipus, der alles
zunächst sehen wollte und Problemen sehr
rational begegnete (Joh. 1,44; Joh. 14,8; vgl.
Joh. 6,7), oder gar Thomas, der für seinen
Glauben fortwährend Beweise haben wollte
(Joh. 20,25). Bei der Wahl seiner Jünger zeigte
Jesus, wie wichtig es ist unterschiedliche
Menschen zusammenzubringen. Durch seine
eigene Person machte er aus einem Haufen
Sand ein System.
Die Kunst ist es, diese unterschiedlichen Teile
in einem System zu vernetzten und zu organi-
sieren. Dabei gab es die größten Schwierig-
keiten zu überwinden. Jesus musste immer
wieder gegen die menschlichen Schwächen
angehen. Immer wieder gab es Situationen
in denen deutlich wurde, dass seine Jünger
stark im Abgrenzungs- und Konkurrenzden-
ken verhaftet waren, anstatt sich in einen Leib
integrieren zu lassen (Mat. 18,1; Luk. 22,24).
Sogar kurz vor seiner Himmelfahrt war Jesus
im Fall von Petrus noch mit Resten dieses Kon-
kurrenzdenkens konfrontiert (Joh. 21,22).
Wie sieht es heute aus? Ist dieses Konkurrenz-
denken in unserer Gemeinschaft vorhanden,
oder sind wir heute systemisch organisch or-
ganisiert? Ich glaube, dass es auf diese Frage
keine einfache Antwort geben kann. Einer-
seits sind wir formalkirchlich so systemisch
organisiert wie noch nie zuvor. Wir haben von
18 19
Geimeinsam ganz groß werden Ausgabe 03/2009
der Generalkonferenz bis in die Ortsgemein-
den hinein ein hochstrukturiertes System
an Abteilungen, Ämtern und Reglementie-
rungen. Manchmal scheinen diese jedoch in
der Realität nicht wie ein lebendiger Leib zu
funktionieren.
Auch wenn wir uns den Bereich der Evangeli-
sation anschauen, müssen wir feststellen, dass
wir zwar formal gut organisiert sind, aber in
der Praxis doch oftmals als Einzelgänger und
kaum gemeinsam wie ein Körper, unterschied-
liche Ziele angehen. Kein Wunder, dass wir in
unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen
werden. Genau hier liegt ein Grund für unser
Konzept der Integrativen Evangelisation. Aus-
gehend vom Gedanken des Leibes Christi kön-
nen wir einige wichtigen Schritte gehen:
1. Wir wollen noch gründlicher über unter-
schiedliche Gaben im Leib Christi nachdenken
und nicht nur einige betonen. Wir wollen ver-
mehrt nach unterschiedlichen Gaben Ausschau
halten, die Gott seiner Gemeinde geschenkt hat
(Eph. 4,11-16).
2. Wir wollen die Schranken der Einseitigkeit
(durch Persönlichkeit, Gesellschaftsschicht,
Begabung, Abteilungen der Gemeinschaft) ab-
legen und Unterschiede nicht als Bedrohung,
sondern als Bestandteile des Leibes sehen. Wir
wollen Unterschiede integrieren und in ihrer
Notwendigkeit als Ergänzung sehen.
3. Wir wollen neu nachdenken, wie wir durch
sinnvolle Vernetzungen der Gaben und Abtei-
lungen gemeinsam den Auftrag Christi nach-
kommen können.
4. Der Gedanke des Leibes bzw. der Integration
bedeutet jedoch nicht, dass wir alles integrie-
ren können. Wir werden auch biblisch definie-
ren müssen, wo Gott der Integration Grenzen
gesetzt hat.
Die Integrative Evangelisation möchte das
göttliche Konzept des Leibes betonen. Sie
will zum einen die unterschiedlichen von Gott
geschenkten Gaben wahrnehmen, zum ande-
ren diese in ein Gesamtkonzept integrieren.
Integrative Evangelisation ist eigentlich keine
Abteilung, sondern eine Bewegung mit dem
Ziel der stärkeren Vernetzung im Leib Christi.
20 21
NährstoffeIntegrative Evangelisation hat mit ihren ersten Blättern das Erdreich-durchbrochen und ist dabei Wurzeln zu schlagen und sich zu entwi-ckeln. Ob sie überleben wird? Ob sie zu einer Verkündigungsbewegung werden wird? Es wird sich zeigen. Hier geben erfahrene Evangelisten ihre Ratschläge für optimales Wachstum. (Fortsetzung im nächsten Heft)
Ausgabe 03/2009
Bernhard BleilZwei Gedanken sind mir wichtig. Zum einen freue ich mich, dass durch
die Integrative Evangelisation die Methodenvielfalt zum Programm wird.
Das war auch mein Ansatz für das Gemeindewachstum im SDV. Wir le-
ben in einer pluralistische Gesellschaft und da brauchen wir mehr als eine
Art Antworten zu geben. Ähnlich wie bei den Evangelien, die durch vier
Blickwinkel die gleiche Sache ausdrücken. Jeder Mensch hat unterschied-
liche Gaben und Fähigkeiten. Mit einer Methode allein kann man nicht zum
Erfolg kommen. Integrative Evangelisation bedeutet alle Gaben ernst zu
Stephan SiggIch finde es eine Stärke der Integrativen Evangelisation, dass sie sich nicht
ausschließlich auf Projekte konzentriert, sondern Evangelisation im neute-
stamentlichen Sinne auch als Gemeindebewegung versteht. Ein Bewusst-
sein das bei uns allen wachsen muss. Evangelisation ist nicht nur als eine
spezifische Tätigkeit zu verstehen. Das Mobilisieren Einzelner zu einer be-
stimmten evangelistischen Arbeit in Projekten oder eigenen Organisati-
onen, die oft schon „parachurch-Charakter„ haben, also unabhängig von
der Ortsgemeinde sind, bieten zwar den Vorteil, dass man sich einer Sache
widmen kann, längerfristig entzieht man der Gemeinde damit jedoch auch
Kraft und Leben. Die beste evangelistische Strategie der Gemeinde ist es vor Ort Gemeinde Gottes
zu sein. Gemeinde tut nicht nur, sie ist Evangelisation in der Welt. Es geht ums Kollektiv, darum dass
wir Familie Gottes sind (Joh. 13,34-35), dass wir Reich Gottes und somit das Evangelium leben.
Wenn in Deutschland nachhaltig etwas bewegt werden soll, dann kann das nicht losgelöst von der
Ortsgemeinde geschehen. Spezifische Projekte sind gut, aber sie müssen vor Ort eingebettet sein,
denn keine Strategie kann eine Gemeinde ersetzen, die für die Menschen präsent ist, wo Anbetung,
Versöhnung, Gemeinschaft, Zeugnis gelebt wird und die die Gesellschaft durchdringt, die Salz und
Licht ist und mit den Menschen den Alltag teilt. Das ist für mich der Kernauftrag der Evangelisation
und den sollte Integrative Evangelisation weiterhin im Auge behalten.
Stepan Sigg ist Dozent für Praktische Theologie an der ThHF und
Sprecher der ersten beiden Link2Life Jugendevangelisationen.
20 21
Ausgabe 02/2009Düngetipps
Reinhard GelbrichIch sehe drei Ebenen auf denen Integrative Evangelisation die Gemein-
de fördern sollte. Die Erste ist die persönliche: ohne Hinwendung zu Gott,
Bibelstudium, Gebet, einem christlichen Lebenswandel, etc. wird nur Ak-
tivismus und Show entstehen. Die zweite Ebene ist in der Vergangenheit
oft zu wenig beachtet worden, ich spreche von der sozialen Ebene. Man
könnte es auch mit E.G. White die Methode Jesu nennen: sich unter die
Menschen mischen, sich um sie kümmern, ihr bestes Suchen, ihr Vertrauen
gewinnen und sie zur Nachfolge einladen. (MH 143) Auf dieser Ebene kann
wirklich JEDER integriert werden und sich mit seinen Gaben entfalten, was
nicht heißt, dass hier kein Bedarf für Schulung wäre. Die dritte Ebene stellt für mich die biblische
Verkündigung dar. Wir müssen den Menschen das geben was sie gerade bewegt und das bedeutet
gerade kein abgespecktes Evangelium. Die ganze Fülle der biblischen Botschaft sollte in unseren
Hauskreisen, Gottesdiensten und Evangelisationen den Menschen präsentiert werden. Die größte
Herausforderung für die Integrative Evangelisation wird jedoch sein, den Gliedern die Notwendig-
keit des Vorausplanens verständlich zu machen. Wenn Schritt fünf die Taufentscheidung sein soll,
wie muß dann heute Schritt eins aussehen? Wir denken zu viel in Aktionen und nicht in Strategien.
Wenn dieses Bewußtsein da wäre, dann würde Evangelisation mehr Spaß machen und mehr Erfolge
bringen. EINS ist hier ein guter Weg und auch das E-learning kann dafür noch mehr genutzt werden.
Reinhard Gelbrich ist Pastor im Bezirk Ludwigsburg und ehemaliger
Leiter der Abteilung für Gemeindeaufbau im SDV.
nehmen. Es gibt Methoden, die traditionell erfolgreich waren und auch noch sind – trotzdem sind
sie sicher nicht der einzige Zugang. Methoden, die mehr Zeit kosten (wie etwa die Nachbarschafts-
hilfe) sind in unserer Gemeinde in der zweiten und dritten Welt sehr erfolgreich. Hier können wir
lernen und integrieren. Mein zweiter Gedanke hat mit dem Bild vom Garten zu tun: man muß zu-
nächst ordentlich säen und das ganze Jahr hart arbeiten, dann wird man auch etwas ernten. Erfolg
ist, wenn es stattfindet! Wir können nicht nur punktuelle Dinge machen. Es geht um immerwäh-
rendes Tätigsein, um Kontinuität, um dran bleiben. Viele wollen Erfolg ohne ausdauernden Einsatz.
In diese Falle darf Integrative Evangelisation nicht tappen. Es geht um Prozesse, die konsequent
und schrittweise entwickelt und durchgeführt werden müssen.
Bernhard Bleil ist Vorsteher der Nordrhein- Westfälischen Vereinigung
und ehemaliger Leiter der Abteilung für Gemeindeaufbau im SDV.
Helmut MayerDas Konzept der integrativen Evangelisation begeistert mich. Ich bete und
hoffe, dass viele Gemeindeglieder und Mitarbeiter verstehen und bejahen,
dass Evangelisation nicht ein Programm oder eine zeitweise von Einzel-
nen durchgeführte missionarische Aktion ist, sondern ein Lebensstil der
Ortsgemeinde, den jedes Glied gemäß seiner Gaben und Fähigkeiten mit-
gestaltet. Eine Gemeinde, die das Konzept der integrativen Evangelisation
bejaht und umsetzen möchte, wird darauf achten, dass die verschiedenen
Abteilungen der Gemeinde nicht nebeneinander, sondern harmonisch
miteinander ganzjährig evangelistisch planen und arbeiten. Folgende Fra-
gen helfen, dieses Ziel zu erreichen: Ist der wöchentliche Gottesdienst evangelistisch ausgerichtet?
22 23
DüngetippsAusgabe 03/2009
Wird er so gestaltet, dass Gemeindeglieder begeistert sind, Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen
einzuladen? Werden sich Gäste wohl fühlen? Herrscht eine warmherzige Atmosphäre? Ist die Pre-
digt auch für Besucher verständlich? Gibt es in der Bibelschule beständig eine Gästeklasse, die ger-
ne besucht wird? Dient die Kinder- Pfadi- und Jugendarbeit aber auch die Senioren- Diakonie- und
Wohlfahrtsarbeit dem evangelistischen Ziel? Gibt es soziale und gesellschaftliche Aktivitäten, die
dazu dienen, beständig neue Freunde zu gewinnen, mit dem Ziel, sie zu Jesus zu führen? Sind Evan-
gelisation und Mission die wichtigsten Anliegen jeder Gemeindeausschusssitzung? Ein evangelis-
tischer Lebensstil ermöglicht jedem Gemeindeglied seine Gaben und Fähigkeiten integrativ ein-
zubringen, Freude an der Gemeinde zu haben und die Adventbotschaft begeistert weiterzugeben.
Helmut Mayer ist Pastor im Ruhestand. Er war
Jahrzehnte lang erfolgreich als Evangelist tätig.
László SzabóDie evangelistische Bewegung der integrativen Evangelisation will im
Grunde Reich Gottes bauen. Deswegen halte ich es für sehr wichtig, dass
wir das Bild aus Mar. 4,30-32 vor Augen haben. Dieser Vergleich des Rei-
ches Gottes mit einer Pflanze enthält eine Verheißung: das Reich Gottes
wächst. Gott sorgt für das Wachstum, er hat es versprochen. Wenn wir
über Evangelisation nachdenken, blicken wir oft nur auf die letzten Worte
Jesu, den Auftrag. Wir sollten jedoch auch auf seine ersten Worte schau-
en. In Mat. 4,17 sagt Jesus: „das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“
Das Griechische macht deutlich, dass es um eine Nähe zum Anfassen geht.
Reich Gottes ist die Nähe Gottes – die Nähe Christi (Immanuel) – und wegen dieser Nähe wird Ge-
meinde wachsen. Wenn wir die Berufung und Befähigung annehmen, dann haben wir diese Verhei-
ßung von Jesus selbst! Integrative Evangelisation sollte darum dem Einzelnen und der Gemeinschaft
helfen, Christus immer neu zu entdecken. Er ist unser Leiter und durch ihn wird Wachstum in jeder
Gesellschaft und unter allen Umständen passieren, denn nicht einmal die Hölle kann das Reich
Gottes überwinden (Mat. 16,18).
László Szabó ist Dozent für Gemeindeaufbau und Mission an der ThHF.
Zuvor hat er in Ungarn als Evangelist und Gemeindgründer gearbeitet .
Ingrid NaumannIch glaube, dass es ganz wichtig ist, dass Integrative Evangelisation wei-
terhin verstärkt versucht die Gemeindeglieder in ihrer Beziehung zu Gott
zu bereichern. Die Gemeinde heute braucht dringend Männer und Frauen
mit festem Glauben, die den Mut haben mit dem Fuß in den Jordan zu treten
und zu erleben, wie sich das Wasser teilt. Ich bin davon überzeugt, wenn
alle hingebungsvollen Menschen sich entschlossen haben, etwas zu tun,
dann werden sie erfolgreich sein. Wenn daraus keine Früchte entstehen,
dann haben wir das Ziel verfehlt und etwas mit unserem gelebten Glauben
ist falsch. Das Geheimnis ist meine persönliche Beziehung zu Christus -
eine enge Beziehung zu IHM pflegen - kreativ, ehrlich, offen und authentisch sein, sich selbst nicht
so wichtig nehmen, aber Christus alles zutrauen. (siehe dazu E.G. White, Gedanken vom Berg der
Seligpreisung; S. 47)
Ingrid Naumann ist Leiterin der Abteilung Frauen im SDV. Ihr Herz schlägt für die
Evangelisation und sie begeistert durch ihre Arbeit Männer und Frauen für Gott.
22 23
Trends Ausgabe 03/2009
Seit einigen Jahren wird in
Deutschland die Veränderung
der Medieninhalte von füh-
renden Medienpsychologen
erforscht – mit alarmierenden
Ergebnissen. Einer der Begrün-
der der deutschen Medienpsy-
chologie, der 1986 in seinem
Buch „Fernsehen“ die negative
Wirkung von Fernsehen noch
als harmlos bezeichnete, hat,
knappe 20 Jahre später, im Jahr
2004, buchstäblich Alarm ge-
schlagen. In seinem Buch: „Kalte
Herzen“ warnt Proff. Winterhoff-
Spurk vor einer negativen Cha-
rakterveränderung bei den
Menschen die viel fernsehen.
Winterhoff-Spurk bezieht sich
nicht auf extreme Formate wie
etwa Horrorfilme, sondern auf
die herkömmlichen Fernsehse-
rien, die man nachmittags auf
fast jedem Sender sehen kann.
Welche Auswirkungen gibt es
dann erst bei Computerspie-
len in denen Gewalt verherrli-
cht wird? Hier wird ja nicht nur
passiv konsumiert, sondern ak-
tiv gehandelt. Wahrscheinlich
handelt es sich hierbei um eine
Welt, die den meisten EINS-Le-
sern völlig unbekannt ist. Schon
ein Blick in eine PC-Spiele-Zeit-
schrift (die du an jedem Zeit-
schriftenregal einsehen kannst)
würde dir wahrscheinlich einen
Schock versetzen, denn wie die
meisten der beworbenen Spiele
sind allein in ihrer Beschrei-
bung schon brutal, blutrünstig
und niederträchtig.
In Deutschland gibt es seit
kurzem den „Kölner Aufruf ge-
gen Computergewalt“, der die
Positon vertritt, dass Brutalität
die von der Computerspiele-
industrie vermarktet wird, die
Herzen unserer Kinder und
Jugendlichen zerstört. Diese
Initiative zeigt, dass etwas un-
ternommen werden kann. Es
gibt Hoffnung auf Veränderung,
wenn viele Menschen durch Un-
terschriften Position beziehen.
Den Kölner Aufruf haben bisher
hunderte von Wissenschaftlern
und ethisch besorgten Bürgern
unterschrieben.
Es reicht jedoch nicht aus, wenn
wir über diese Trends nur in-
formiert sind und über Sanftmut
und Frieden nur in den Gemein-
den predigen (Mat. 5,5.9). Unse-
re Stimme muss vielmehr in die
Gesellschaft hineinreichen (vgl.
Mat. 5,13; EGW Brief 49, 1902,
Ev. 60).
Wenn du den „Kölner Aufruf“
bzw. die Unterschriftenliste be-
kommen möchtest, dann kannst
du diese von unserer Homepage
(www.eins-online.org) herun-
terladen. Falls du keinen Com-
puter hast, dann bitte jemanden
in der Gemeinde dir diesen Auf-
ruf auszudrucken. Du kannst mit
deiner Unterschrift ein Zeichen
setzen!
Gesellschaftliche Tendenzen
TRENDS
Foto
: ist
ockp
hoto
.com
| fr
ench
_03
24 25
Ich war ein ZwergAusgabe 03/2009
Von Katy Godina
Ich war ein Zwerg
Pfeifen im dunklen Keller, die Straßenseite wechseln vor dem großen Hund, feuchte Hände vor dem Diktat – Kinder haben Angst, manch-mal vor den unsinnigsten Dingen. Erwachsene lächeln über so etwas. Doch es gibt auch Dinge, die dieses Lächeln gefrieren lassen – zu einer Fassade, hinter der ein ängstlicher Mensch auf Antworten wartet.
Foto
: ist
ockp
hoto
.com
| H
UG
E T
ree
24 25
Ich war ein Zwerg Ausgabe 03/2009Ich war ein Zwerg
Wir schlossen alle fensterlosen Türen zum lan-
gen Flur in unserer Wohnung, denn dann war
es dunkel. Richtig dunkel. Mit der Dunkelheit
entstand eine andere Welt für uns: Der Flur war
der Wald, unheimlich, einsam. Wir waren die
Zwerge. Mein Bruder und ich. Meine Knie waren
schon ganz rot geschrabbt, vom Zwergenknie-
gang auf den Filsfliesen. Aber ich fühlte mich
herrlich. Bevor wir die Besenkammer öffneten,
die unseren Pilz darstellte, in dem wir wohnten,
zogen wir einige Runden durch diesen Wald.
Im Pilzhaus richteten wir uns gemütlich ein, hol-
ten die mitgebrachten Leckereien heraus und
schmausten. Was spielte es da für eine Rolle,
das der Besen stachelig im Rücken pikste und
das es nicht gerade toll nach Schuhen und dem
Staubsauger roch? Im schwachen Schein der
Taschenlampe spielten die Schatten mit unserer
Phantasie. Wir haben uns dort zuweilen auch
eine echte Kerze angezündet und uns unseres
Zwergenlebens gefreut. Wie unbeschreiblich
schön fühlte sich die Furchtlosigkeit an!
Heute kommt es mir vor, als schließe ich
auch Türen zu, wenn ich mich mit meiner Bi-
bel hinsetze und in eine andere Welt eintau-
che. Eine Welt – licht und hell. Ich fühle mich
ebenso gut und furchtlos wie damals. Denn
während vor dem Anfang des Glaubens oft
die Angst vor Gott da ist, vor dem, der über
unser Leben und vor allem über unseren Tod
entscheidet (1. Mo. 3,3 ;Röm. 5,10), laufe ich
schon so lange durch diese lichtdurchflute-
te Welt, dass ich den Herrscher des Reiches
kenne und weiß wie er zu mir steht. Es ist
in mir etwas gewachsen, während ich diese
Welt entdecke. Ein Vertrauen, das aus den
Erfahrungen hervorgeht, dass dieses Wort
wahr ist, das ich da lese (Ps. 93,5); das aus
dem Erlebnis erwächst, dass Gott für mich da
ist, meine Fragen klärt, über mir wacht. Des-
halb bin ich furchtlos, in Bezug auf meinen
Gott (1.Joh. 4,17.18). Das Ziel habe ich noch
nicht erreicht, denn diese wunderbare Stadt
in seinem Reich liegt am Ende meines Weges.
Dort werde ich endlich auf den König treffen
und mit ihm das Abendmahl halten, so wie er
es mir am Anfang der Reise versprochen hat
(Mt.26, 29). Damals, als Kind, war mein größ-
ter Wunsch keine Angst zu haben, deshalb
war es ein wertvolles Erlebnis die Angst vor
der Dunkelheit zu überwinden. Jesus bestä-
tigte uns, dass wir in dieser Welt Angst ha-
ben. Er schenkt uns aber etwas sehr Großes,
nämlich voller Vertrauen auf Gott zu schauen
und von der tiefsten Angst befreit zu werden:
der Angst vor dem Tod.
Was hat das mit Evangelisation zu tun? Nach-
dem eine Freundin mir gestand, dass ihre
größte Angst die Angst vor dem Tod ist, konn-
te ich plötzlich mit ihr über Gottes Angebot an
uns sprechen. Über seinen Wunsch uns aus
genau dieser Not zu befreien. Über das Le-
ben, welches er uns verspricht. Wahrschein-
lich geht es sehr vielen Menschen so, aber
niemand spricht mit ihnen. Vielleicht haben
wir vergessen wie es sich anfühlt, wenn man
keine Lösung für das Thema Tod hat? Dann
sollten wir uns ernsthaft zurückversetzen, um
zu wissen, was unsere Mitmenschen bewegt.
Vielleicht haben wir es nie gefühlt, weil wir
schon mit der Muttermilch Glauben einge-
flößt bekamen? Dann dürfen wir nicht versäu-
men darüber nachzudenken. In unserer Ge-
sellschaft ist Angst kein Gesprächsthema. Du
kannst hier eine Ausnahme werden! Sprich
mit den Menschen um dich herum über das,
was wirklich zählt. Man muss keine Lösungen
präsentieren, sondern zuhören. Und wenn
man spürt, dass der Mensch offen ist, dann
darf man ein Bekenntnis davon ablegen wie
Gott einem persönlich darin geholfen hat
oder noch immer hilft. Wenn der Mensch noch
nicht offen für dein Zeugnis ist, dann erweise
ihm einfach den Liebesdienst des Zuhörens.
Vielleicht wird er sich daran erinnern?
Foto
: ist
ockp
hoto
.com
| H
UG
E T
ree
26 27
Termine 2009
Termine 2009
Wann. Wo. Was
Wichtige Veranstaltungen aus dem Bereich Evangelisation. Nähere Informationen über die Kontakt-
adressen der Veranstalter (siehe unten).
September6 Ehrenamtstag / Tag der Gemeindedienste Darmstadt MRV
7-12 DVG Kindergesundheitswoche (P001) Gunzenhausen DVG
9-13 Kurzbibelschule Bad Hersfeld SDV
18-20 Begegnungswochenende für deutsch und russisch
sprechende Frauen
Neustadt MRV
20 Gemeindeberatung Teil II Ortsgemeinde MRV
25-27 Bibelstudientage Mittelrhein Darmstadt MRV
27 Schulungstag „top life mission“ Ulm BWV
27-4.10 Missionswoche „top life mission“ Günzburg BWV
11 girls4christ day Stuttgart SDV
16-18 RPI 5 Freudenstadt RPI
18-25 Kurzbibelschule Offenbarung I (1-10)
Die Offenbarung war für Adventisten schon immer ein
Buch von großer Wichtigkeit. Die Adventbewegung be-
fasste sich von Anfang an mit ihren Themen und Prophezei-
ungen, die den Gläubigen die Sicherheit schenkten, dass
biblische Inhalte auch konkret in der Geschichte erfüllt
werden. Die Offenbarung ist mehr als ein prophetisches
Buch, sie versucht zu zeigen, wie die Ereignisse dieser
Erde aus der Perspektive des Himmels gesehen werden.
Die Offenbarung ist für die Gemeinde geschrieben, um ihr
Christi Dienst im Himmel nahezubringen. Obwohl in der
Offenbarung historische Ereignisse vorausgesagt wer-
den, ist ihr Mittelpunkt, dass Jesus Christus der Herr der
Geschichte ist und von daher alles ein glückliches Ende
haben wird. Das Offenbarungsseminar teilt sich in zwei
Abschnitte von jeweils zwei Wochen. Details siehe separate
Ausschreibung. Referent: R. Abos-Padilla.
Freudenstadt BWV
23-25 Familien-/Patchworktreffen für ehemalige Teilnehmer von
Single Treffen
- SDV
Ausgabe 03/2009
26 27
Termine 2009Termine 2009 Ausgabe 03/2009
Termine 2009
Wann. Wo. Was 23-25 RPI 2 Solothurn RPI
30-1.11 Zeit für Begegnung: 12 Schritte Programm (10-12)
„Mein Leben als Ganzes ist eine Botschaft der Gnade und
Liebe Gottes.“
Diepoldsburg BWV
November1 DVG Studientag Seelsorge (S002) Bochum DVG
1-8 Kurzbibelschule Offenbarung Teil 1
Referent: R. Abos-Padilla
Bonn SDV
6-8 Frauenbegegnungswochenende Neustadt MRV
15-19 Gemeindegründer Auswahlverfahren Mühlen-
rahmede
ICD
27-29 RPI 4 Mühlenrahm. RPI
29 DVG Studientag Seelsorge (S002) Stuttgart DVG
Dezember4-6 Heimatmissionsleitertagung Freudenstadt BWV
30-3.1. Silvestertage Single 30+
Thema: Die sieben Gesetze des geistlichen Erfolgs
Babenhausen SDV
Kontakt:
BWV: Baden-Württembergische Vereinigung, Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart, Fon 0711 16290-0,
Fax 0711 16290-60, E-Mail: [email protected]
DVG: Deutscher Verein für Gesundheitspflege, e.V., Senefelderstr. 15, 73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-50,
Fax 0711 44819-54, E-Mail: [email protected]
GBV: Gesamtbayerische Vereinigung, Tizianstr. 18, 80638 München, Fon 089 159134-0, Fax 089 159134-17,
E-Mail: [email protected]
ICD: Institut für Christliche Dienste, [email protected] , Fon 0511 97177-119 (vorm.)
MRV: Mittelrheinische Vereinigung, Heidelberger Landstr. 24, 64297 Darmstadt, Fon 06151 91822-10,
Fax 06151 91822-20, E-Mail: [email protected]
RPI: Religionspädagogisches Institut der Freikirche der STA, Jochen Härdter, Görlitzer Str. 8a,
91074 Herzogenaurach, Fon 09132 40490, E-Mail [email protected]
SDV: Süddeutscher Verband, Abt. Allgemeine Integrative Evangelisation, Senefelderstr. 15,
73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-17, Fax 0711 44819-60, E-Mail: [email protected]
28 29
Wenn Worte Leben verändernAusgabe 03/2009
Rubrik von Ricardo Abos-Padilla
Wenn Worte Leben verändern
Seit über 25 Jahren gibt Ricardo Abos-Padilla das Evangelium durch Kurzbibelschulen in Deutschland weiter. Eine seiner Stärken als Histo-riker ist es das Wort Gottes als Quelle in den Mittelpunkt zu stellen und auf die existentiellen Lebensfragen der Zuhörer anzuwenden. In EINS teilt er die Essenz seiner Erfahrung mit dir.
Foto
: pho
toca
se.c
om |
.mar
qs
28 29
Wenn Worte Leben verändern Ausgabe 03/2009
Einige Leser fragen sich vielleicht, warum
den Texten der Bibelstunde keine Kommen-
tare folgen. Oft meinen wir, dass wir unse-
re Freunde durch Erläuterung unsererseits
einen leichteren Zugang zum Worte Gottes
gewähren könnten. Die Erfahrung zeigt mir
jedoch, dass es besser ist, die Bibel allein
sprechen zu lassen. So lernt man zu hören,
was Gott uns direkt mitteilen möchte.
Der Auftrag unseres Herrn besagt nicht, dass
wir gerufen sind, Jünger für uns oder unsere
Ansichten zu suchen, oder Mitglieder für die
Adventgemeinde zu gewinnen. Versteht mich
bitte nicht falsch. Ich freue mich auch, wenn
die Sitzplätze der Gemeinde besetzt sind.
Aber wir wurden von unserem Herrn erwählt,
um Jünger für ihn zu machen (Mat. 28,18.19;
Apg 20,21; 1Pet. 1,18.19; 1Kor. 6,20; 7,23;
usw.). Unsere Freunde sollen nicht an mich,
sondern ihn glauben! In Joh. 8,31.32 sagt un-
ser Herr selbst: „Wenn ihr bleiben werdet an
meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine
Jünger und werdet die Wahrheit erkennen,
und die Wahrheit wird euch frei machen!“
Aus einem vielleicht nicht vollständig erklär-
baren Grund, bin ich ein wenig allergisch auf
Kommentare. Den ersten „Kommentator“ des
Wortes Gottes finden wir in 1Mo. 3,1. Ich glau-
be, dass es besser ist, jeden zu ermutigen, so
wie die Beröaner, selbst im Wort zu forschen
(Apg. 17,11). Wenn sie die damaligen „Rab-
bis“ gefragt hätten, wären sie aller Wahr-
scheinlichkeit nach so verunsichert gewesen,
dass sie keine Entscheidung für die Wahrheit
getroffen hätten. Sie wollten aber mit eigenen
Augen sehen, was in der Schrift geschrieben
war, und es war gut so. Jesus selbst verwen-
dete die ebenfalls die „damalige Bibel“, das
Alte Testament, nicht die Tradition, um die
Emmausjünger zu überzeugen.
Wir haben einen Gott, der bereit ist, jedem
zu helfen, der ihn sucht, und um seine Hilfe
bittet (Luk. 11,9-12). Verlieren wir die Angst,
selbst zu forschen und zu denken.1 Daher hat
jede Frage das Ziel, uns in der Auseinander-
setzung mit dem Worte Gottes zu motivieren.
Unsere Schüler und wir selbst sollten nicht
eine von anderen vorgekaute Nahrung zu uns
nehmen. Das gilt auch für die hier vorgestell-
ten Bibelstunden. Sollte die Frage mit dem
Text nicht übereinstimmen, bitte melden! Hat
jemand einen besseren Text, bitte schreiben
oder der Bibelstunde hinzufügen!
Deswegen befasst sich auch unsere dritte Bi-
belstunde mit einem zweiten Aspekt der Ver-
bindung mit Gott. Die Sünde hat Vieles zer-
stört und uns von Gott getrennt. Gott zeigt uns
den Weg in seinem Wort, aber erwartet, dass
ich ihn suche und einen Dialog mit ihm be-
ginne. Vielleicht wird sich dieser Dialog am
Anfang eher wie ein Monolog anhören, oder
wie das Schreien eines Kindes, welches nur
seine Mutter mit einem feinen Gehör deuten
kann. Das Kind wächst, der Dialog wird jedes
Mal besser, bis er dann in einer vernünftigen
Form geführt wird (1Kor. 14,15; vgl. Röm.
12,1).
Der untere Teil der Bibelstunde ist für das
Selbststudium. Es wird eine Aussage ge-
macht und dann ein oder zwei Texte erwähnt,
und unser Freund soll selbst klären, ob die
gemachte Aussage dem Sinn des Bibeltextes
entspricht. So lernt er auch online mit Gott zu
bleiben.
Foto
: pho
toca
se.c
om |
.mar
qs
_________________1 “Erlauben sie niemand, dass er ihr Gehirn sei. Erlauben
sie niemand, dass er für sie denkt, forscht oder betet“
(E.G. White: “Fundamentals of Christian Education”, S.
307 [Meine Übersetzung]). Vgl. 1Tim. 2,5; Joh. 14, 6; u. a.
30 31
Online mit Gott
1. Wie weit ist Gott, um mit ihm in Verbindung zu treten? Apg. 17,26.27
2. Wie hat Gott am Anfang mit Adam kommuniziert und was hat diese Verbindung unterbro-
chen? 1Mo. 3,8.9; Jes. 59,2
3. Wie hat Gott versucht, die verlorene Verbindung mit mir wiederherzustellen? Heb 1,1.2; Joh.
3,16; Eph. 1,9.10
4. Wie hat Gott seinen Vorhaben den Propheten mitgeteilt, und wozu werde ich aufgefordert?
4Mo. 12,6; 1Pet. 1,21; Amo. 3,7; Joh. 5,39
5. Wie kann ich mich mit Gott in Verbindung setzen? Jak. 5,13; Dan. 9, 3
6. Wie dauerhaft sollte ich in dieser Beziehung zu Gott bleiben? 1The. 5,17; Eph. 6,18; Dan.
6,11; Psa. 55,18 (klagen = beten) Schlachter Übersetzung
7. An wen soll ich mein Anliegen richten, und wen soll ich als Mittler wählen? Mat. 6,9; Eph.
3,14-17; Joh. 14,6; 1Tim. 2,5
8. Worauf sollten wir achten, wenn wir zu Gott beten? Mat. 6,5-7; Spr. 28,9
Wie möchte Gott, dass wir mit Ihm kommunizieren?
1. Unsere Gebete zu „unserem Vater im Himmel“ richten. Mat. 6,9; Kol. 1, 3
2. Unsere Dankbarkeit zu Gott zum Ausdruck bringen. Eph. 1,3; Kol. 1,12-14
3. Ständig Jesus-Christus als unseren Mittler vor Gott einbeziehen. Joh. 16,23.24; Kol. 3,17
4. Die Stellung Jesus Christus im Himmel zu berücksichtigen. Heb. 7,25; 1Joh. 2,1
5. Jesus Christus als unseren Herrn zu Ehren Gottes bekennen. Phi. 2,9-11; 1Kor. 12,13
6. Mit einem demütigen Herz. Jak. 4,10; 1Pet. 5,5-7
7. Um den Heiligen Geist bitten. Luk. 11,13
8. Beten mit Glauben verbinden. Jak. 1,5-7
Wenn Worte Leben verändernAusgabe 03/2009
Foto
: pho
toca
se.c
om |
ond
rasc
h
30 31
ImpressumEINS – Magazin für integrative Evangelisation
Herausgeber:IKu – Institut für kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung An-Institut der Theologischen Hochschule Friedensau
Redaktion:Dr. Bojan Godina, Sven Fockner,Daniela Canedo, Klaus Marcel Popa, Daniel Wildemann, Simret Mahary
Redaktionsanschrift:EINS – Magazin für integrative EvangelisationSenefelderstr. 1573760 [email protected]
Bankverbindung:Freikirche der STA – IKUKonto 227 385 004BLZ 600 901 00 Stuttgarter VolksbankVerwendungszweck: IKU bzw. EINS
Art Direction:Cover: Mario Reineking (monoflosse.com) Heiko Owczarzak (monoflosse.com)
Bildredaktion:Mario Reineking
Druck:Grindeldruck GmbH, Grindelberg 13-17,20144 Hamburg
Diese Zeitschrift darf, auch auszugsweise, ohne schrift-
liche Genehmigung des Herausgebers nicht reprodu-
ziert werden. Für unverlangt eingesandtes Bild- und
Textmaterial wird keine Haftung übernommen.
ComiC
einst
Impressum/Comic Ausgabe 03/2009
Download: www.eins-online.org