elektor ultraschallkonverter

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ULTRASCHALLKONVERTER Der Fledermausdetektor Unsere Umgebung ist akustisch viel reichhaltiger, als wir es mit unseren Ohren wahrnehmen können. Nicht nur Geräuschquellen der verschiedensten Art, auch zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel Fledermäuse produzieren Tonsignale mit Frequenzen bis weit über 100 kHz. Der Ultraschallkonverter macht diese unhörbare Welt der hohen Töne hörbar - und zwar im Frequenzbereich bis 300 kHz. Die Umsetzung kann dabei wahlweise durch einen Mischer nach dem Superhetprinzip oder durch Herunterteilen (Frequenzteiler-Prinzip) erfolgen. Bild 1. Verglichen mit vielen Tierarten ist der Frequenzumfang des menschlichen Hörvermögens sehr beschränkt. Nicht nur Fledermäuse sind stimm- und gehörmässig bis 200 kHz aktiv. Auch Delphine, Wale, Mäuse und Insekten machen sich im hochfrequenten Schallbereich bemerkbar. Dass auch Haustiere wie Hunde und Katzen nicht nur besser, sondern auch über 20 kHz hören, ist weithin bekannt. Bild 1 gibt einen Überblick über das Hörvermögen von Mensch und Tier. Der tonale Umfang der Stimmgeräusche ist meist etwa 20 bis 30 % geringer als der Hörbereich. Bei Fledermäusen und Meeressäugern dienen die stimmhaften Lautäusserungen aber bekanntlich nicht nur der Kommunikation, sondern auch der räumlichen Orientierung und der (Beute-)Objektfindung. Bei den Fledermäusen, deren Beobachtung wohl ein Hauptgrund für den Nachbau des Ultraschallkonverters (im folgenden auch US-Konverter genannt) sein dürfte, handelt es sich bei den Orientierungslauten um kurze Ultraschallimpulse, wobei sowohl solche konstanter Frequenz (CF, constant frequency) als auch solche mit schneller Frequenzmodulation (FM, frequency modulation) verwendet werden.

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Page 1: Elektor Ultraschallkonverter

ULTRASCHALLKONVERTER Der Fledermausdetektor Unsere Umgebung ist akustisch viel reichhaltiger, als wir es mit unseren Ohren wahrnehmen können. Nicht nur Geräuschquellen der verschiedensten Art, auch zahlreiche Tierarten wie zum Beispiel Fledermäuse produzieren Tonsignale mit Frequenzen bis weit über 100 kHz. Der Ultraschallkonverter macht diese unhörbare Welt der hohen Töne hörbar - und zwar im Frequenzbereich bis 300 kHz. Die Umsetzung kann dabei wahlweise durch einen Mischer nach dem Superhetprinzip oder durch Herunterteilen (Frequenzteiler-Prinzip) erfolgen.

Bild 1. Verglichen mit vielen Tierarten ist der Frequenzumfang des menschlichen Hörvermögens sehr beschränkt. Nicht nur Fledermäuse sind stimm- und gehörmässig bis 200 kHz aktiv. Auch Delphine, Wale, Mäuse und Insekten machen sich im hochfrequenten Schallbereich bemerkbar. Dass auch Haustiere wie Hunde und Katzen nicht nur besser, sondern auch über 20 kHz hören, ist weithin bekannt. Bild 1 gibt einen Überblick über das Hörvermögen von Mensch und Tier. Der tonale Umfang der Stimmgeräusche ist meist etwa 20 bis 30 % geringer als der Hörbereich. Bei Fledermäusen und Meeressäugern dienen die stimmhaften Lautäusserungen aber bekanntlich nicht nur der Kommunikation, sondern auch der räumlichen Orientierung und der (Beute-)Objektfindung. Bei den Fledermäusen, deren Beobachtung wohl ein Hauptgrund für den Nachbau des Ultraschallkonverters (im folgenden auch US-Konverter genannt) sein dürfte, handelt es sich bei den Orientierungslauten um kurze Ultraschallimpulse, wobei sowohl solche konstanter Frequenz (CF, constant frequency) als auch solche mit schneller Frequenzmodulation (FM, frequency modulation) verwendet werden.

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Die Grosshufeisennase genannte Spezies sendet beispielsweise 83-kHz-Töne des CF-Typs, die nur am Ende etwas frequenzmoduliert werden und insgesamt lediglich 30 bis 40 ms dauern. Eine andere Fledermausart (Wasserfledermaus) hingegen arbeitet nur frequenzmoduliert mit Tonimpulsen, deren Frequenz während der Dauer von 10 ms von 60 kHz auf 30 kHz absinkt. Bei den Arten, die CF un FM kombinieren, dient die FM-Komponente der Bestimmung des Abstands zum Beuteinsekt, während die CF-Abschnitte die Bestimmung der Relativgeschwindigkeit dient. Das reflektierte CF-Signal liefert auch Information über die Flügelschlagfrequenz des Insekts, woran die Fledermaus auf Art und Grösse des Beuteinsekts erkennen kann. Bei der Auswertungdes reflektierten Schallsignals spielen zwei physikalische Effekte eine wichtige Rolle, nämlich die Doppler-Frequenzverschiebung (Dopplereffekt) und Interferenzen. Die Dopplerverschiebung lässt sich an jeder vorbeifahrenden oder fliegenden Schallquelle (Zug, Auto, Flugzeug) wahrnehmen. Solange sich das Objekt auf einen zubewegt, ist die Tonlage höher, beim sich entfernenden Objekt sinkt sie deutlich ab. Die Frequenzverschiebung hängt dabei von der Relativgeschwindigkeit ab. Die Interferenz macht sich akustisch als Schwebung bemerkbar. Beim Zusammentreffen zweier Tonfrequenzen entsteht durch Interferenz ein neues Signal mit der Differenzfrequenz zwischen den beiden Signalen. Die Fledermaus wertet so die Differenzfrequenz aus, die durch Interferenz zwischen dem gesendeten und dem reflektierten Signal (Echo) in ihrem Gehör entsteht. Nicht zuletzt dank ihrer spezialisierten Sonartechnik zählen einzelne Fledermausarten zu den effektivsten Insektenvertilgern. Ein einziges Exemplar der Gattung Wasserfledermaus bringt es in der warmen Jahreszeit auf gut 60.000 Mücken, die sie auch braucht, um den Winterschlaf zu überstehen. Auch wenn man sich für Fledermäuse interessiert, darf man diese Tiere auf keinen Fall in ihren Schlaf- und Nistplätzen stören. Der Ultraschallkonverter ist ausschliesslich zur Beobachtung in freier Natur zu verwenden. Die Empfindlichkeit ist gross genug, um aus Fledermäuse schon von weitem zu hören, zumal viele Arten ihr Ultraschallsignal mit hoher Intensität (bis über 100 dB) abstrahlen. Für die Verständigung mit Artgenossen verwenden Fledermäuse wie andere Tiere auch Laute im hörbaren Bereich, die von metallischen Klickgeräuschen bis zu hummelartigem Summen reichen können.

Bild 2. Der Schaltplan des Konverters. Nach dem Mikrofonverstärker teilt sich das Signal auf den Zähler (IC1) und den Mischer (IC3 und IC4) auf. Den Ausgang bildet der NF-Verstärker mit IC5.

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Schaltung Der Schaltplan des Konverters ist in Bild 2 angegeben. Als Ultraschallempfänger dient ein Elektretmikrofon mit eingebautem FET-Verstärker, der über R1 und P1 mit der positiven Betriebsspannung verbunden ist. Die Einstellung der Empfindlichkeit erfolgt mit P1, das bei normaler Verwendung immer auf Maximum steht und nur im Fall von Übersteuerung durch zu starke Schallsignale zurückgedreht wird. Das Mikrofonsignal wird über C2 ausgekoppelt und einem Vorverstärker mit T1 und T2 zugeführt. Alle Kondensatoren dieser Stufe sind deutlich kleiner als bei üblichen NF-Verstärkern, so dass Signale unter 10 kHz abgeschwächt werden (Hochpass-Funktion). Eine Anhebung höherer Frequenzen ist auch nötig, weil die Empfindlichkeit des Mikrofons mit der Frequenz abnimmt. Das verstärkte Signal wird dann hinter C9 auf die Teilerstufe (IC1) und den Mischer (IC3) aufgeteilt. Vor dem Teiler-IC befindet sich mit T3 noch eine 10-fach verstärkende Eingangsstufe, um den Pegel am Teilereingang so weit anzuheben, dass das Signal von dem Digital-IC verarbeitet werden kann. Bei dem 4024 handelt es sich um einen 7-stufigen CMOS-Binärteiler. Jede Stufe teilt somit durch 2, die geteilten Signale sind an den Ausgängen CT 0...6 herausgeführt. Mit dem Drehschalter S3 sind aber nur vier dieser Ausgänge verbunden, nämlich die Pins 4, 5, 6 und 9, an denen das (in der Reihenfolge) durch 32, 16, 8 und 4 geteilte Signal anliegt. Entsprechend wird beispielsweise in der Stellung 4 des Drehschalters ein 32-kHz-Ultraschallsignal durch 32 geteilt, so dass am Ausgang der Teilerstufe (C11) ein gut hörbares Signal von 1 kHz anliegt. Das Mischer-IC erhält das verstärkte US-Signal an seinem Eingang Pin 1. Bei dem verwendeten NE612 handelt es sich um einen symmetrischen Mischer mit Oszillator (siehe Datenblatt 06.003 aus Heft 1/94), dessen anderer Eingang (Pin 2) an Masse liegt. Der interne Oszillator ist über Pin 6 und 7 mit dem Schwingkreis mit L1 und den Doppel-Kapazitätsdioden D1/D2 verbunden, die über P2 durchgestimmt werden können. Um bei einer Eingangsfrequenz zwischen 10 und 300 kHz nach dem Superhetprinzip zu einer festen Zwischenfrequenz von 455 kHz zu kommen, muss der Oszillator zwischen 465 und 755 kHz abstimmbar sein. Tatsächlich ist der Abstimmbereich mit P2 natürlich etwas grösser, um Toleranzen (insbesondere derKapazitätsdioden) auszugleichen. Die Zwischenfrequenz wurde auf 455 kHz festgelegt, um mit FL1 ein handelsübliches Keramikfilter einsetzen zu können. Dieser Wert wird auch in den meisten AM-Empfängern als Zwischenfrequenz verwendet. Während aber im AM-Radio auf das ZF-Filter meist ein Verstärker mit nachgeschaltetem Demodulator folgt, ist es hier mit IC4 ein zweiter Mischer/Oszillator vom Typ NE612. Wir haben es also mit einem Doppelsuper-Konzept zu tun, wobei das Signal, das die Bandbreite des ZF-Filters durchlässt, in den hörbaren Bereich heruntergemischt wird. Der Rest der Schaltung ist schnell erklärt. Mit dem Umschalter S1 kann zwischen den Betriebsarten Teilen und Mischen gewählt werden. Das entsprechend vom Teiler oder Mischer gelieferte NF-Signal durchläuft erst ein kleines passives RC-Tiefpassfilter (10 kHz- Eckfrequenz) mit R16/C24 und R15/C25, bevor es an das Lautstärkepoti P3 und weiter zum NF-Verstärker mit IC5 gelangt. Die Stromversorgung erfolgt durch eine 9-V-Gleichspannung (Batterie, Akku oder Steckernetzteil), die von einem Low-drop-Spannungsregler mit IC2 (4805) auf 5 V stabilisiert wird. Über den Taster S4 lässt sich die gelbe LED D3 zuschalten, die zur Beleuchtung der Skala von P2 gedacht ist. Wenn man dafür kein LED-Lämpchen braucht, kann man D3, R24 und S4 auch weglassen.

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Bild 3. Die Spulen und Filter: Links (von zwei Seiten zu sehen) das für L1 verwendete Spulenbandfilter, bei dem der eingebaute Kondensator entfernt wird. In der Mitte ein ZF-Keramikfilter für FL1 vom Typ SFB455, daneben das ebenfalls verwendbare BFU455K (mit nur zwei Anschlüssen) und ganz rechts ein 452-kHz-Keramikresonator, der anstelle einer Induktivität für L2 verwendet werden kann. Mischerdetails Bei der unterbrochenen Verbindung zwischen D1 und D2 im Schaltplan handelt es sich nicht um einen Zeichenfehler. Vielmehr soll es dadurch ermöglicht werden, für L1 auch Spulen kleinerer Induktivität zu verwenden, z.B. Oszillatorspule aus einem einfachen Mittelwellenradio, falls das für L1 vorgeschlagene 455-kHz-Miniaturbandfilter nicht zu beschaffen sein sollte. Bei Verwendung der kleineren Induktivität werden die beiden freien Anschlüsse der Doppel-Varicaps D1 und D2 miteinander verbunden, am besten mit einem Stückchen isolierten Schaltdraht auf der Platinenunterseite indem man die freien (nicht belegten) Anschlüsse der Varicapdioden mittels kurzer(isolierter) Drahtbrücken auf der Platinenunterseite mit dem jeweils gegenüberliegenden Anschluss der Varicap verbindet. Sowohl bei D1 als auch bei D2 sind dann die beiden Anoden miteinander verbunden. Die Kapazität der Kapazitätsdioden ist am grössten, wenn die Abstimmspannung am niedrigsten ist. der Schleifer von P2 liegt dann an R23, der Oszillator soll dann auf seiner niedrigsten Frequenz von 465 kHz schwingen. Am anderen Anschlag des Potis beträgt die Abstimmspannung etwa 3,6 V, bei der dann niedrigen Kapazität der Dioden soll der Oszillator die höchste Frequenz von 755 kHz aufweisen. Für L1 und L2 sind im Schaltplan Typen angegeben, bei denen es sich um ZF-Trafos bzw. Bandfilter für AM-Radios mit 455 kHz ZF handelt. Es werden nur die beiden äusseren Anschlüsse der grössten Spulenwicklung verwendet, der eingebaute Parallelkondensator muss entfernt werden. Es handelt sich um einen Keramikkondensator auf der Unterseite des Filterbechers, der mit einem Schraubenzieher in der Mitte relativ leicht in zwei Teile zertrennt (gebrochen) werden kann. Die dann an den Anschlussdrähten hängenden Kondensatorreste brauchen nicht vollständig entfernt zu werden, man muss nur darauf achten, dass die Drähte keinen Kurzschluss bilden. Innenschaltung (ohne Kondensator) und Anschlussbelegung sind in Bild 2 oben angegeben. Die Bandbreite des verwendeten keramischen ZF-Filters ist nicht kritisch. Es soll einen etwa 10 kHz breiten Bereich durchlassen. Bei einer Mittenfrequenz von 455 kHz beträgt der Durchlassbereich dann etwa 450 bis 460 kHz. Geeignete Keramikfilter sind z.B. die Typen SFB455 (Bild 3 Mitte) oder CFU455. Beide haben drei Anschlüsse, der mittlere ist ein Masseanschluss. Es sind aber auch Typen mit zwei Anschlüssen verwendbar, zum Beispiel das zweite Filter von rechts in Bild 3 (BFU455K). Der zweite Mischer mit IC4 verfügt über einen mit L2/C22/C23 fest abgestimmten Oszillator. Um das vom ZF-Filter durchgelassene Signal zu hörbarer NF herunterzumischen, muss die Oszillatorfrequenz um etwa 3 kHz (angestrebte NF-Bandbreite) höher oder niedriger sein als die ZF-Mittenfrequenz von 455 kHz.

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Die Abstimmung kann somit auf 458 kHz oder auf 452 kHz erfolgen. Die tiefere Frequenz hat den Vorteil, dass die Frequenzlage nicht gespiegelt wird. Eine ansteigende Frequenz des Ultraschallsignal wird dann auch als ansteigende Tonhöhe hörbar. Bei der höheren Frequenz von 458 kHz wäre es umgekehrt, die Frequenzlage somit invertiert. Die Oszillatorfrequenz ist aber nicht kritisch, die Umsetzung eines Ultraschallsignals funktioniert auch dann, wenn man für L2 anstelle der Spule des modifizierten ZF-Bandfilters ein 455-kHz-Keramikfilter mit zwei Anschlüssen verwendet, z.b. das erwähnte BFU455K. Besonders einfach geht's mit dem in Bild 3 ganz rechts abgebildeten 452-kHz-Keramikresonator mit zwei Anschlüssen anstelle von L2: Genau die passende Frequenz und kein Abgleich.

Bild 4. Die relativ dichte Bestückung der Platine, bei der man auch sorgfältig aus die Drahtbrücken achten muss.

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Layout

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Bild 5. Anschlussbelegungen der verwendeten ICs.

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Bild 6. Die bestückte Platine. Bauhinweise Die Bestückung der für den Ultraschallkonverter entwickelten Platine ist in Bild 4angegeben. Um die Abmessungen gering zu halten, werden Widerstände und Elkos stehend montiert. Am besten beginnt man mit dem Bestücken der Drahtbrücken, da diese preiswerten, aber sehr wichtigen Komponenten sonst leicht vergessen werden. Bei stehenden Elkos muss man auch besonders auf die richtige Polung achten. Bei IC3 und IC4 besteht die Gefahr, dass man diese nebeneinanderliegenden ICs auch gleich herum in die Fassung steckt. Ist aber verkehrt, IC3 ist gegenüber IC4 um 180 gedreht! Für den Anschluss der Mikrofonkapsel und der Potis P1...P3 ist abgeschirmtes Kabel zu verwenden, ebenso für den Anschluss des Schalters S3. Die Abschirmungen sind nur auf der Platinenseite mit Masse zu verbinden. Für die Verdrahtung von S3 ist der Minus-Anschluss der Batterie auf der Platine ein geeigneter Massepunkt. Der Masseanschluss des Mikrofons auf der Platine (der rechte von den beiden MIC-1-Lötnägeln) darf auch nur für den Masseanschluss der Mikrofonkapsel verwendet werden. Die Abschirmung der Verdrahtung von P3 kann an dem auf der Platine für P3 vorgesehenen Massepunkt erfolgen, für die Abschirmung von P2 kann wieder der Minus-Anschluss der Batterie auf der Platine herangezogen werden. Das verwendete Elektretmikrofonkapsel (MCE2500, eventuell auch MCE2000) hat einen etwas kleineren Durchmesser als die üblichen Kapseln.

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In Bild 7 sieht man den Grössenunterschied, links ist eine MCE2000, rechtseine normal grosse MCE101, die für Ultraschall weniger geeignet ist. Die MCE2500 ist für hohe Frequenzen noch etwas empfindlicher als die MCE2000.

Bild 7. Die verwendete Elektret-Mikrofonkapsel (links) ist deutlich kleiner als eine Standardkapsel. Inbetriebnahme Nach dem Einschalten mit S2 dreht man P3 ganz auf. Aus dem Lautsprecher muss dann ein Rauschen zu hören sein. Beim Umschalten von S1 muss sich die Rauschintensität ändern, der Mischer rauscht nämlich stärker als der Teiler. Mit S1 in Stellung Teiler muss das Klirren mit einem Schlüsselbund oder ein ähnliches hoch- und obertonreiches Geräusch im Lautsprecher durch niederfrequente Töne wahrnehmbar sein. Für diesen Test ist mit P1 maximale Mikroempfindlichkeit einzustellen. Als weitere Testsignalquelle kann ein Fernseher oder Computermonitor herhalten (mit kurzem Abstand zum Mikrofon). Der Zeilentrafo eines Fernsehers erzeugt ein Signal mit einem gerade noch hörbaren Grundton von 15625 kHz (Zeilenfrequenz) und Obertönen (Harmonischen) mit der doppelten und dreifachen Frequenz im Ultraschallbereich. Bei Computermonitoren liegt wegen der höheren Ablenkfrequenz auch der Grundton schon im Ultraschallbereich (ca. 22 kHz). Wenn der Teiler in den verschiedenen Stellungen von 3 getestet wurde, kommt der wegen der LC-Kreise etwas anspruchsvollere Mischerteil an die Reihe. Wenn für L2 ein 452-kHz-Keramikresonator eingesetzt werden konnte, so entfällt dieser Abgleichpunkt. Ansonsten muss L2 auf eine Oszillatorfrequenz in diesem Bereich (etwa 452...455 kHz) abgeglichen werden. Am einfachsten nach Gehör: Sobald die Oszillatorfrequenz beim Durchstimmen von L2 in diesen Bereich kommt, nimmt das Rauschen im Lautsprecher stark zu, das Rauschspektrum (Tonhöhe) ändert sich von hoch nach Tief und dann wieder nach hoch. Mit einem Frequenzmesser geht es natürlich auch, und zwar so wie im folgenden für L1 beschrieben. Der Oszillatorschwingkreis des ersten Mischers (IC3) ist so abzugleichen, dass sich die Oszillatorfrequenz mit P2 im Bereich zwischen etwa 465 und 755 kHz abstimmen lässt. Man beginnt damit, P2 hin und her zu drehen. Wenn die Oszillatorfrequenz dabei in den Bereich von 455 kHz kommt, hört man im Lautsprecher einen Pfeifton, dessen Tonhöhe sich von hoch nach tief und dann wieder nach hoch ändert. Beim Prototyp stellte sich der Pfeifton bei ganz herausgedrehtem Kern von L1 am linken Anschlag von P2 ein.

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Bei P2 am rechten Anschlag konnte der Oszillator auf 755 kHz hochgedreht werden, R22 war dabei 8k2 und R23 1k8. Wenn der Oszillator im Bereich um 455 kHz schwingt, wird man das Klirren eines Schlüsselbundes als metallisches Klingeln im Lautsprecher hören können. Wenn eine Abstimmung des Oszillators auf den 455-kHz-Bereich nicht gelingt, ist die Frequenz wahrscheinlich zu hoch. In diesem Fall kann man den Wert von R23 experimentell etwas verringern (0 bis 1k8). Klappt's damit noch immer nicht, braucht man doch einen Frequenzmesser, um festzustellen, auf welcher Frequenz der Oszillator denn nun schwingt und in welchem Bereich er sich abstimmen lässt. BeimMuster haben wird mit P2 am Linksanschlag die Oszillatorspule L1 durch Verdrehen des Kerns auf eine Frequenz von 465 kHz abgeglichen. Die Einstellung der oberen Frequenz von 755 kHz erfolgte mit P2 am rechten Anschlag durch Einmessen des Widerstands R22. Die übliche Methode: Widerstand durch Trimmpoti ersetzen, abgleichen, ausmessen und Widerstand mit nächstgelegenem Normwert (beim Muster 8k2) einsetzen. Bevor man den endgültigen Widerstandswert festlegt, sollte man auch noch einmal die untere Frequenz (P2 am Linksanschlag) kontrollieren und L1 nachstellen. Zum Messen der Frequenz kann man ein Frequenzmeter über einen kleinen Koppelkondensator (10 bis 100 pF) direkt an die Spulen (L1 bzw. L2) anschliessen. Neben R22 kann man bei Bedarf auch R23 anpassen, um eine passende Frequenzlage zu erzielen. Bei zu kleiner Induktivität von L1 wurde bereits auf die Möglichkeit hingewiesen, die nicht verwendeten Hälften der Doppel-Kapazitätsdioden parallelzuschalten.

Bild 8. Die Verdrahtung des Musteraufbaus.

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Bild 9. Vorschlag für die Frontplattengestaltung (verkleinert).

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Praktische Hinweise Wegen der abschirmenden Wirkung hat eine Metallgehäuse natürlich Vorteile gegenüber einem Kunststoffgehäuse. Beim US-Konverter geht es besonders darum, Einstreuungen von Lang- Mittelwellensendern zu vermeiden. Im Interesse einer längeren Betriebsdauer kann man anstelle einer 9-V-Blockbatterie (bzw. Akku gleicher Baugrösse) auch sechs Mignonzellen einsetzen, wenn im Gehäuse (wie bei unserem Muster in Bild 8) genug Platz ist. Bei Verwendung eines Metallgehäuses ist die Buchse für den Kopfhörer isoliert einzubauen, da sonst die Gleichspannung am Ausgang von IC4 (2,5 V an Pin 5 und 8) kurzgeschlossen werden kann. Als Signal zum Testen der Schaltung bzw. Markieren einer Frequenzskala für P2 kann man neben einem Fernseher (15,625 kHz und Vielfache davon) auch eine Quarzuhr (Tischuhr, Wecker etc.) verwenden, deren Quarz üblicherweise auf 32,768 kHz schwingt und mit dem US-Konverter einige Dezimeter weit zu hören ist. Bei einer Stereoanlage lässt sich häufig auch der von den Lautsprechern abgestrahlte 19-kHz-Pilottonrest des UKW-Tuners noch wahrnehmen. Je besser der Tuner, desto geringer wird der 19-kHz-Pegel sein. Natürlich kann man auch einen Funktionsgenerator auf Frequenzen über 20 kHz einstellen und in Verbindung mit einem Piezo-Hochtöner oder einem Piezo-Signalgeber als US-Signalquelle einsetzen. Die Mikrofonkapsel kann man direkt in einer Gehäusebohrung befestigen. Man kann sie aber auch in ein passendes Stiftgehäuse einbauen und über abgeschirmtes Kabel mit der Schaltung verbinden. Beim Mustergerät wurde die Kapsel in einem XLR-Audiostecker untergebracht und in die Anschlussbuchse des US-Konverters gesteckt (siehe Bild 8). Preiswerter ist ein Klinkenstecker oder eine normale DIN-Buchse. Die Kapsel ist so klein, dass sie auch in einen 3,5-mm-Klinkenstecker eingebaut werden kann. Noch ein Tip am Schluss: Man kann das Mikro auch mit einem kleinen Trichter ähnlich dem Hochtonkegel eines Lautsprechers versehen, um eine Richtwirkung zu erzielen und damit Störgeräusche auszublenden.

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Stückliste Widerstände: R1,R6,R11,R16 = 1 k R2,R7,R13 = 150 k R3,R8,R14 = 27 k R4,R9,R12,R24 = 470 Ohm R5,R15,R17 = 10 k R10,R18 = 4k7 R19 = 22 k R20 = 100 Ohm R21 = 100 k R22 = 8k2 (siehe Text) R23 = 1k8 (siehe Text) P1,P2 = 10k lin. P3 = 4k7 log. Kondensatoren: C1,C3,C4,C6,C7,C10...C13,C16,C19,C30 = 100 n C2,C5,C9,C17 = 10 n C8,C27 = 100 m/25 V stehend C14,C18,C26 = 1 n C15,C21 = 33 n C20 = 220 n C22 = 470 p C23 = 1n8 C24 = 22 n C25 = 4n7 C28 = 47 m/16 V stehend Halbleiter: D1,D2 = Kapazitätsdiode BB212 D3 = LED gelb T1...T3 = BC550C IC1 = 4024 IC2 = 4805 IC3,IC4 = NE612 oder NE602 IC5 = TDA7052 Ausserdem: L1,L2 = LPCS4200A/92309 (Toko) (455-kHz-ZF-Filter mit entferntem

Parallelkondensator). L2 kann auch ein keramisches 452-kHz-Filter sein, siehe Text

FL1 = keramisches 455-kHz-ZF-Filter SFB455, CFU455, BFU455K oder BFB455A (Murata)

S1 = 2-poliger Umschalter S2 = 1-poliger Schalter S3 = Drehschalter 1 x 6 S4 = 1-poliger Taster (Schliesser) Mic1 = Elektret-Mikrofonkapsel mit 2 Anschlüssen Monacor MCE2500 (siehe Text) Ls1 = Lautsprecher 8...16 Ohm/0,2 W K1 = Mono-Klinkenbuchse mit Schalter Bt1 = 9-V-Blockbatterie mit Clip od. Batteriehalter für 6 Mignonzellen Platine Gehäuse 188 x 120 x 57 mm³ (aussen) z.B. Hammond 1590D

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