erfahrungen der giz im bereich nachernteschutz · bioakustik fallen physikalische verfahren...
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Sector !"#$%&'()Sustainable Management of Resources in Agriculture"
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Erfahrungen der GIZ im Bereich Nachernteschutz
!"#$%&'()*#$+,-"$)./%'0122&34&)3.'2&+%&$&/+./'+"33&+"/+- Neue Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit"
- Eine Wissenswerkstatt -
28. Juni 2012 Uni-Club Bonn,
Dr. Heike Ostermann
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Akteure
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Partnerländer und ihre Wertschöpfungsketten
Weizen, Kartoffeln, Früchte, Gemüse Cashews, Reis
Reis (weiß und parboiled) Kakao, Mais, Maniok Mais, Früchte (Ananas, Mango, Zitrusfrüchte), Gemüse, Chili, Cashews (Afrikanische Cashew-Initiative)
Reis, Kautschuk, Kaffee Zitrusfrüchte, Honig
Früchte Reis, Erdnüsse, Aquakulturen
Reis, Kaffee, Kakao, Früchte Tomaten, Zwiebeln, Milchprodukte, Früchte
Früchte (Äpfel, Pfirsiche, Chirimoya), Gemüse, Getreide, Milch, Fleisch
! Afghanistan:! Bénin:! Bolivien:
! Burkina Faso:! Ghana u.a (SCB):! Ghana u.a. (ACI):
! Laos:! Nepal:! Pakistan: ! Philippinen:! Usbekistan:! Vietnam:
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Wertschöpfungsketten und ihre Problematik
! Cashews: schlechte Ernte- und Nacherntepraktiken
! Früchte und Getreide: Verlust bei Ernte, Lagerung, Transport, fehlender Marktzugang
! Gemüse (Tomaten, Zwiebeln): Qualität des Saatguts, Transport, fehlender Marktzugang
! Reis: mangelnde Trocknungsmöglichkeiten, Verluste beim Dreschen und Trocknen, Verluste durch Nager, veraltete Mühlentechniken
! Sesam: hohe Qualitätsanforderungen, schlechte Organisation der Produzenten
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Wertschöpfungsketten und ihre Problematik
! Maniok: Verluste bei Verarbeitung, fehlender Marktzugang
! Mais: Verluste durch feuchtigkeitsbedingte Krankheiten (z. B. Aflatoxine), großer Kornbohrer, fehlender Marktzugang
! Kakao: Verluste durch schlechte Fermentierung und Trocknung
! Kautschuk: Qualitätsprobleme durch veraltete Erntetechnologien, Mangel an ausgebildeten Arbeitern
! Kaffee: Qualitätsprobleme durch ungeeignete Erntetechniken und Nacherntebehandlung und hohe Transportkosten
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Lessons Learnt
! Ursachen für Verluste gehen über rein technische Gründe hinaus und erfordern einen systemischen Lösungsansatz entlang der WSK unter Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen
! Auswahl von geeigneten Partnerinstitutionen sehr wichtig, um Veränderungen zu bewirken (Fachinstitutionen und Privatwirtschaft)
! Kooperation mit der Wirtschaft, z. B. in der Schädlingsbekämpfung, PPP-Maßnahmen unterstützen die Übernahme von Projektmaßnahmen in die Praxis.
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Aktivitäten der GIZ
! Beratung und Ausbildung ! Bereitstellung von technischem Material ! Einführung von neuen Technologien ! Entwicklung von Werbekonzepten ! Aufbau von Infrastruktur ! Finanzdienstleistungen ! Versicherung ! Regierungsberatung ! Public Privat Partnership (Burkina Faso, Sortex) ! Erfassung und Analyse von Daten
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!"#$%&'()*#$+,-"$)./%'0122&34&)3.'2&+%&$&/+./'+"33&+"/+- Neue Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit"
- Eine Wissenswerkstatt -
28. Juni 2012 Uni-Club Bonn,
Agnès F. Ndomo
Erfahrungen der GIZ im Nacherntemanagement
1980-2010
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1. Biologisch-integrierte Bekämpfung des Großen Kornbohrers *+,-./0(Prostephanus truncatus
! Laufzeit: 1980-1994 ! Länder: Togo, Kenia, Benin, Ghana, Guinea, Tanzania, Malawi, Costa Rica
! Projektpartner: International Institut of Tropical Agriculture (IITA),
FAO, Nationale Pflanzenschutzdienste der
afrikanischen Länder, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen verschiedener Länder
! Vorratsgut: Mais und getrocknete Maniok
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! Hauptergebnisse:
! 1991: Freilassung von Teretrius nigrescens inTogo,
Kenia, Benin, Ghana und Guinea
! 80% Verringerung der P. truncatus-Population 8 Monate
nach Freilassung von von T. nigrescens in Togo
! entsprechende Beratungspakete wurden zur Lagerungs-und
Ernte-Technik entwickelt und eingeführt.
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2. Post-Harvest Project on roots and tubers in Africa
! Laufzeit: 1990-1994 ! Länder: Benin, Ghana, Togo
! Projektpartner: Ministry of Food and Agriculture (MOFA), International Institute for Tropical Agriculture (IITA)
! Vorratsgut: Yams und Maniok
Hauptergebnisse:
-Verbesserung der Gari- und Maniok-Chips-Produktion durch die
Verwendung des Schälmessers, das von der IITA entwickelt wurde
- Kürzere Trocknungszeit der Chips durch Verkleinerung ihrer Größe
- Nutzung der Windenergie neben der Sonnenenergie zum Trocknen
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3. Malawi-German Biocontrol and Post-harvest Project (MGBPP)
! Laufzeit: 1987-1992 ! Land: Malawi ! Projektpartner: Ministry of Agriculture, IITA ! Vorratsgut: Maniok und Mais
Hauptergebnisse:
Durch Multiplikation und Verteilen sauberen Saatguts:
! Zahl befallener Maniok-Felder um 20% verringert
! Befall durch den Großen Kornbohrer wirksam vorgebeugt
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Hauptergebnisse:
! Beratene Bauern vermindern Getreideverluste signifikant am
Ende des Projekts
! Nur wenige Farmer benutzen verbesserte Lagerstrukturen nach
Projektende
! In 10% der Cassava-Felder in betroffenen Gegenden sind bis
1992 wirksame !Biocontrol agents" vorhanden
! Beratung und Ausbildung durchgeführt
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4. Post-Harvest Project / Construction of warehouses / Warehouses assessment
! Laufzeit: 1980 - 1988
! Länder: Togo
! Projektpartner: Pflanzenschutzdienst Togo
! Vorratsgut: Getreide
Harnish & Krall, 1986
Hauptergebnisse:
- Konstruktion von 50t-Lagerhäusern
- gasdichte Bauweise
- Lagerung 10-20 cm über dem Boden
- Kollektive Nutzung
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Lessons learnt:
! Technisch nicht angepasste Bauweise und Verfahren, daher
nicht weiterverbreitet
! Kollektive Nutzung durch lokale Bauern nicht akzeptiert
• Was sind Vorräte/ Vorratsschädlinge ? Größte Probleme? • Kritische Ansatzpunkte
1. Insekten und Mykotoxine2. Insektendicht lagern, hermetisch/Vakuum 3. Pflanzeninhaltstoffe4. Diatomeenerde
• Fazit
Cornel AdlerJulius Kühn-Institut Institut für ökologische Chemie, Pflanzen-analytik und Vorratsschutz, Berlin
Bonn, 28.06.2012
Erfahrungen des Julius Kühn-Instituts in der angewandten Forschung zum Nachernteschutz
Definition „Pflanzenerzeugnisse“:
„Erzeugnisse pflanzlichen Ursprungs, die nicht oder nur durch einfache Verfahren wie Trocknen oder Zerkleinern be- oder verarbeitet worden sind“(Aus: Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen 1998)
Was sind Vorräte?
VorratsschädlingeInsekten
Käfer (ca. 60 Arten)Motten (ca. 15 Arten)Staubläuse (ca. 10 Arten)
Mikroorganismen (Mykotoxine!)
Milben (ca. 10 Arten)
WirbeltiereMäuse Ratten Vögel
HygieneschädlingeSchaben Fliegen Ameisen
Fähigkeiten vorratsschädlicher Insekten:• Überleben und Vermehrung ohne zusätzliche
Wasserquelle
• Orientierung nach Duftstoffen aus Vorratsgütern
Adult 3-5 mm, Eier ins Korn gelegt, Larven fressen Korn von innen aus, Ursprung: Indien (?)
Kornkäfer Sitophilus granarius (Col., Curculionidae)
DörrobstmottePlodia interpunctella (Pyralidae)Ursprung: Mittelmeerraum, Kleinasien
50 Insektenarten, - auch P. truncatus und T. nigrescens
Wo sind die größten Probleme/Verluste?• bei Armut, Zerfall gesellschaft- + baulicher Strukturen• bei Extremwetter/ Klimawandel/ Naturkatastrophen• bei politischer Instabilität/ Krieg
• bei mangelnder Motivation des Lagerhalters (kein Vorteil von Qualitätserhalt, geringer Warenwert)• bei neuen Pflanzensorten/ neuen Schädlingsarten• in warmen Klimaten (Tropen/Subtropen)
• regional verteilt / schwer zu messen• gesundheitl. Probleme durch Mykotoxine
! [email protected], Promotionsvortrag, 02.05.2011
Änderungen des Kornwassergehalts durch Insekten
a
b
Multipler Vergleich nach TUKEY, P 0,05signif. Unterschied zw. a und b
/200g Triticale
Integrierter Vorratsschutz
Schädlings-vermeidung
Schädlings-früherkennung
Schädlings-bekämpfung
geeignete BauweiseRohwaren-inspektionKühlung TrocknungHygiene-maßnahmen
Verpackungs-schutz
visuelle Inspektion
Messung von - Temperatur - Freuchte
Produktdichte-bestimmung
Bioakustik
Fallen
physikalischeVerfahren
chemische Verfahren
biologische Verfahren
biotechnischeVerfahren
Wo sind die kritischen Ansatzpunkte?
Schutz vor:
• Temperaturschwankung• Nagern/Vögeln• Insekten•Aroma-/Gasverlust
Anforderungen an ein Vorratslager
• Regen/Feuchtigkeit
Insektenorientierung als Befallsursache
Gradient attraktiver Duftstoffe
Wichtig in
• Getreidelager
• Lebensmittelindustrie
• verpackten Lebensmitteln
Identifizierung physiologisch aktiver Pflanzeninhaltstoffe per Elektroantennographie (EAG)
Ist dieses Lager insektendicht?
BLE-ZNR Lagerung Getreide (10 J.)
Projektantrag: schädlingsdichte Lagerung
Frage: Bei welchen Parametern bester Qualitätserhalt?insektendicht / gasdicht / vakuumverpackt / N2-verpackt
Ist dieses Lager insektendicht?
BLE-ZNR Lagerung Getreide (10 J.)
Projektantrag: insektendichte Lagerung
Vergleich: Hermetische Lagerung, Vakuum, Vakuum+N2, MA, r.F.
Frage: Bei welchen Parametern bester Qualitätserhalt?
Projektantrag: Gastight triple bag(bio‐abbaubare Kunststoffsäcke zur Körnerlagerung)
Stakeholder‐participation: NGO, Landwirte, Sackhersteller, Forschung, Politik
Geänderte Rahmenbedingungen
• Weniger Wirkstoffe verfügbar
• Schädlingsresistenzen gegen viele Kontaktmittel/PH3
• Klimawandel, gestiegene Armutswanderung, Hunger
• EU: Gemeinsame internat. Zusammenarbeit?
• Mehr nicht-chemische Verfahren in Deutschland (physikalisch, biologisch, biotechnisch)• Forschung zu traditionellen Techniken
Identified plants plant parts used protected stored productsClausena anisata (Rutaceae) leafy branches maize, beansCypressus sempervivens (Cypr.) leafy branches maize, beans, cowpeaCapsicum frutescens (Solanac.) fruits beans, cowpeaChenopodium ambros. (Chenop.) leaves maize, beans, potatoEucalyptus spp. (Myrtaceae) leaves maize, beans, cowpeaLantana camara (Verbenaceae) leaves beans, potato
Pflanzenteile als traditionelle Insektizide
Befragung im Westlichen Hochland Kameruns (Tapondjou et al. 2000)
Etheric oils in Clausena anisata,
identified by retention time (RT)(60 m DB wax fused silica caplillar column)
Component RT GC- surface(%)leaves seeds
Alpha Pinene 5,9 - 0,4Sabinene 7,5 0,5 3,1Myrcene 8,2 0,7 28,9Limonene 9,1 - 0,4Cis Ocimene 9,7 - 0,7Gamma –Terpinene 10,2 1,8 4,9p-Cymene (Cymol) 10,8 - 6,34-Terpineole 19,5 - 0,4Germacrene D 22,2 1,0 -Trans Anethole 24,9 80,8 32,9p-Anisaldehyde 29,5 - 15,4Trans Isoeugenol Methylether 32,4 11,5 2,6
Tapondjou et al. 2001
Niem zum Schutz von Mais
Einfluss der lokalen Trocknungund Verarbeitung auf Azadirachtin‐Gehalte und Wirksamkeit , Kombination mitLantana camara
(Promotion K. Tofel)
22 [email protected], Bela Cerkev,Slovenien Foto: Trdan
Diatomeenerde = Kieselgur
Diatomeenerden, LeerraumbehandlungZulassung:In leeren Räumen stäuben 10g/m2
Getreide bei Befallsgefahr 1kg/t
bei Befall 2kg/t
Foto: I. Mewis
24 [email protected] (d)
Vergleich versch. DEs (2008)
T. confusum beetles DE 10g/m2
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23Days
Mor
talit
y (%
)
DE 1DE 2DE 3DE 4DE 5DE 6DE 7DE 8DE 9DE 10DE 11DE 12 control
SilicoSec, GR Begora, Lower SR. GR Kriti, Vranje3/12/07Slob., GR Elas., SR Vranje, SRKol.518,Kol.517, Kol.516, GER-SR, Control
starker Anstieg der Wirksamkeit mit Temperatur (20-30°C)
Dank an …. A.v. Humboldt/Katamssadan Tofel, Cam.
Agnes F. Ndomo, Cam.
Rohita Prasantha, Sri L.
Leon Tapondjou, Cam.
Philippa Ojimelukwe , Nig.
Sebastian Okello, Ken.
Maka Andronikashwili , Geo.
Daniel Obeng-Ofori, Gha.
Abdul Gabbar, Yem.
Vitalis Ogemah, Ken.
Elias N. Nukenine , Cam.
Mohamed Y Hashem, Egy.
DAAD
Fazit
- Es ist noch viel zu tun im Vorratsschutz zur Sicherung der Welternährung !
Nachernteschutz Maßnahmen in der Projektarbeit der Welthungerhilfe
33
Ute Latzke, Referentin Ernährungssicherung, Welthungerhilfe, FG KnowledgeXchange
Definition des Nachernteschutzes
1
Die Auswertung der Umfrage bei der Welthungerhilfe
2
3
Gliederung
Die Bedeutung des Nachernteschutzes
4 Ausblick
33
Um 2050 neun Milliarden Menschen ernähren zu können, muss die Menge verfügbarer Nahrungsmittel bis dahin verdoppelt werden (FAO )
33
Bedeutung des Nachernteschutzes
Dies ist möglich durch: Intensivierung des Anbaus: =>Stößt aufgrund knapper Ressourcen an Grenzen
Ausweitung der Anbauflächen: =>Ist durch Desertifikation, Nährstoffverluste und Degradation der Böden kaum noch möglich
durch Verringerung der Nahrungsmittelverluste
=> Nachernteschutz hat ein großes Potential
Sub-Sahara Afrika: Eines von fünf Kilo geerntetem Getreide geht durch Schädlinge oder lagerbedingte Fäulnis verloren.
Afrika 2008: Getreideverluste von bis zu 18 Prozent der totalen jährlichen
Produktion.
Die Reisernteverluste in Vietnam können unter extremen Umständen bei 80% liegen.
In Sri Lanka liegen die Verluste der Obst- und Gemüseernte bei jährlich 40% bis 60%, mit einem Wert von 100 Millionen Dollar.
33
„Food Waste“: Verschwendung von Nahrungsmitteln vorwiegend in „Industrieländern“ auf der Ebene von Konsum und Vermarktung
„Food Losses“: Verluste von Nahrungsmitteln vorwiegend in „Entwicklungsländern“, während der Ernte, Lagerung und Verarbeitung
Bedeutung des Nachernteschutzes
Jährlich gehen 1/3 der für den Menschen produzierten Nahrungsmittel verloren (FAO).
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
Vermeidung von Verlusten an Nahrungsmitteln während der gesamten Versorgungskette von der Ernte bis zum Verbraucher
Nachernteschutz
33
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
MASSNAHMEN IN DER PROJEKTARBEIT DER WELTHUNGERHILFE IN 2011
33
Auswertung einer Abfrage in den Aussenstrukturen : ! 18 Regionalbüros in Afrika, Asien und Lateinamerika, ! 39 Projektländer (Afrika 21, Asien 11. Lateinamerika 7) ! 255 laufende Projekte in 2011
255
102 108
39 42 15 16 11
0
50
100
150
200
250
300
Insgesamt Afrika Asien Lateinamerika 16% 14% 15% 28%
Anzahl der Projekte 2011
Gesamt Projekte mit Nachernteschutzmaßnahmen
33
Ergebnisse der Umfrage
Anzahl der Programmländer
33
19
7 8 4
0
5
10
15
20
Insgesamt Afrika Asien Lateinamerika
42
15 16 11
0
10
20
30
40
50
Insgesamt Afrika Asien Lateinamerika
Anzahl der Projekte
Ergebnisse der Umfrage
33
Ernte 16%
Lagerung 24%
Verarbeitung 24%
Verpackung 13%
Transport 8%
Vermarktung 15%
Projektaktivitäten 2011 in unterschiedlichen Bereichen des Nachernteschutzes
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
! Verbesserte Erntemethoden ! Verbesserte Erntegeräte
16%
24%
24%
13%
8%
15%
33
33
Ernte Verbesserte Erntemethoden
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Schulungen Honig
Tadjikistan
Gemüse
Pakistan
Reis
Indien
Mais, Weizen
Nordkorea
Farmer Field Schools
Kakao, Kaffee Sierra Leone
!"#$%&$ '$(%()&$*+,
Reis, Obst Gemüse, Fisch
Kambodscha
Sierra Leone
Nordkorea
Uganda
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Reisdrescher
Reis
Indien
! Schleuder
Honig
Tadjikistan
! Erntemaschine
Reis
Myanmar
! Erntesicheln
Dreschtrommeln Mühlen
Getreide, Reis
Sierra Leone
33
Ernte Geräte
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
! Haushaltsebene ! Dorfebene ! Lokal / Regionale Ebene
! Schädlingsbekämpfung
16%
24%
24%
13%
8%
15%
33
14
11
4
7
0
2
4
6
8
10
12
14
16
33
Anzahl der Projekte
Maßnahmen zur Verbesserung der Lagerung
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
Stelzenspeicher mit Metallschutz
Getreide Getreide
Liberia Laos
Erdnüsse Sierra Leone
Bereitstellung von Tongefäßen
Reis Myanmar
Errichtung von Speichern Ziegelsteinbau und Vorgefertigter Modelle
Getreide Getreide
Simbabwe Mosambik
Verbreitung verbesserter traditioneller Lagerungsmethoden
Reis Straucherbse, Gemüse, Pilze
Indien
Versuch der Einführung von „Zero Energy Chambers“
Gemüse Indien
Schulungen und Exkursionen
Kambodscha Myanmar
Saatgutlagerung Reis Kambodscha
33
Lagerung Haushaltsebene
Kambodscha
kjlkj 33
Stelzspeicher mit Metallschutz „Zero energy chamber“
Liberia
Indien
33
Lagerung Kommunale Ebene, Dorfebene
Maßnahmen Nahrungsmittel Land Errichtung von Saatgut Burundi
Gemeinschafts- Getreide Mosambik
speichern auf Dorfebene
Getreide Myanmar
Erdnüsse, Bohnen, Maniok, Soja, Zitrusfrüchte
Uganda
Mais, Hirse Simbabwe
Schulung in Lagermanagement
Saatgut: Bohnen, Mais, Kartoffeln
Burundi
Mais, Hirse Simbabwe
Saatgut Myanmar
Exkursionen/ Austausch
Gemüsesaatgut Kambodscha
Unterstützung Getreide, Erdnüsse Sierra Leone
gemeinschaftlicher Tomaten, Chilli, Ingwer. Nepal
Saatgutbanken Apfel Nordkorea
33
Lagerung Lokale / Regionale Ebene
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Aufbau einer Lagerhalle
Nepal
! Exkursionen/Austausch !"#$%Seed storage station&
Gemüse Kambodscha
! Lagerung auf nationaler Ebene Kapazität für 800 T
Zertifiziertes Maissaatgut
Nordkorea
! Stahllager statt traditionelle Holzlager
Maissaatgut Nordkorea
! Kühllager mit kontrollierter Atmosphäre (5000 T Kapazität
Gemüse, Äpfel Nordkorea
33
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Schulung in der Entwicklung
und dem Gebrauch von Bio- Pestiziden
Gartenbau
Liberia Simbabwe
! Ausprobieren verschiedener traditioneller Methoden natürlicher Schädlingsbekämpfung
Maislager Reis, Straucherbse, Gemüse, Pilze
Simbabwe Indien
Lagerung Schädlingsbekämpfung
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
! Trocknung ! Weiterverarbeitung/Fermentierung ! Konservierung ! Mahlen und Pressen
16%
24%
24%
13%
8%
15%
33
Verarbeitung
19
4 4 6
0
5
10
15
20
Trocknung Fermentierung Konservierung Mahlen und Pressen 33
Sierra Leone Anzahl der Projekte
Laos
33
Verarbeitung Trocknung
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
Errichtung von Trocknungs- und Solartrocknungsanlagen
Reis Ruanda, Haiti
Getreide und Hülsenfrüchte
Simbabwe
Obst und Gemüse Mosambik
Mais- Weizensaatgut
Nordkorea
Früchte (Aprikosen z.B.)
Tadjikistan
Schulungen in Solartrocknung Gemüse, Pfeffer Liberia
Farmer Field Schools Sierra Leone
Überdachte Krippen (pre-storage drying)
Getreide, Hülsenfrüchte
Simbabwe
Anschubfinanzierungen für Trockner
Kartoffeln, Tomaten, Chili, Ingwer, u.a.
Nepal
Verbesserung der Trocknung auf Haushaltsebene
Pilze Indien
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Optimierung der Verarbeitung
Maniok Liberia Sierra Leone
! Schulungen, schriftl. Anleitungen und Austausch von Erfahrungen
Obst und Gemüse
Kambodscha
! Verteilung von Fermentierungskörben
Kakao Sierra Leone
! Optimierung der Arbeitsschritte
Mango Haiti
! Schulungen in Hygiene Bananen Kambodscha
! Schulung von Frauengruppen
Gemüse, Maniok
Liberia
! Industrielle Saftherstellung Äpfel Nordkorea
! Einführen neuer Produkte Flocken, Puffreis Herstellung von Chips Süßigkeiten
Reis Knollenfrüchte Palmzucker
Indien
Verarbeitung Weiterverarbeitung/Fermentierung
Konservierung
Laos
Maniokverarbeitung
33
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Bereitstellen von Pressen und Waschbecken
Palmöl Sierra Leone
! Bau von Mühlen Reis Ruanda
! Bereitstellen von Getreidemühle, Ofen, Schäl- und Röstmaschinen
Mais, Moschus-Kürbis
Bolivien
! Modernisierung der Schältechnik
Reis Myanmar
Verarbeitung Mahlen und Pressen
Angola
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
! Einfach
! Professionell 16%
24%
24%
13%
8%
15%
33
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Bereitstellen von Glasgefäßen
Honig Tadjikistan
! Verteilung sog. Vakuumbeutel
Reis Myanmar
! Testen preiswerter Verpackungsmethoden
Pilze, Palmprodukte, Knollenfrüchte
Indien
Verpackung Einfach
! Entwicklung von (Plastik-) Verpackungen
Gemüse Liberia Pakistan Kambodscha
! Etiketten, Markenbildung
Gemüse, Reis, Fisch
Liberia Pakistan Tadjikistan
! Verpackung, Spezialsysteme aus Frankreich (Kisten mit Membranen)
Äpfel Nordkorea
! Offizielle Registrierung der Handelsmarke
Banane (Schnaps)
Kambodscha
Sierra Leone
Sierra Leone
Professionell
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
16%
24%
24%
13%
8%
15%
33
Maßnahmen Land ! Ausrüstung, Erhöhung der Kapazität
(Gabelstabler, LKW)
Nordkorea
! Anschubfinanzierung für einen dorfeigenen LKW
Nepal
! Bau und Ausbau von Zufahrtsstraßen
u.a. durch Cash for Work
Nepal Haiti
Uganda
! Förderung der Ochsenanspannung inkl. Ochsen und Zaumzeug
Uganda
33
Transport
Ernte Lagerung Verarbeitung Verpackung Transport Vermarktung
16%
24%
24%
13%
8%
15%
! Lokal ! Regional ! National ! International
33
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Marktbesichtigungen Marktvermittlung
Nebensaisongemüse: Rettich, Kohl, Erbse u.a.
Pakistan Liberia
! Marketing Training Gemüse, Fisch, Heilmittel Liberia
! Studie in der Schweiz und Deutschland zu nationaler Vermarktung
Mais, Weizen Nordkorea
! Unterstützung der Stakeholder bei Vermarktungsstrategien
Reis Maniokprodukte, Reis
Myanmar Sierra Leone
! Marktstudien zur Identifikation von Absatzmärkten
Reis, Gemüse, Pilze, Palmzucker Indien Nepal
! Kooperation der Bauern organisieren Reis, Gemüse, Pilze, Palmzucker Indien Nepal 33
Vermarktung Lokal
32
Vermarktung Regional
Maßnahmen Nahrungsmittel Land
! Zusammenbringen der Stakeholder für eine gegenseitige Unterstützung
! (Kredite, Vorauszahlungen)
Reis Myanmar
! Zertifizierung (Fair trade, Bio) u.a. zur Wertsteigerung
Kakao, Kaffee Sierra Leone
! Zertifizierung (Demeter) von Bio-produkten und Vermarktung
Kartoffeln, Tomaten, Chili, Ingwer, u.a.
Nepal
National / International
Maßnahmen Nahrungsmittel Land ! Markterhebungen und
Einrichtung von Kooperativen Gemüse, Fisch, Heilmittel
Liberia
! Aufbau von Vermarktungszentren und Anbindung an lokale und regionale Händler
Kartoffeln, Tomaten, Chili, Ingwer, u.a.
Nepal
! Personalfachkraft für Kommerzialisierung
Gemüse, Obst Peru, Ecuador
Sierra Leone
Sierra Leone
Fazit und Ausblick Welthungerhilfe
33
Die Abfrage zeigt viele interessante Ansätze, aber es gibt viel
ungenutztes Potential: nur ca. 16 % der Projekte berücksichtigen in 2011 das Thema
Es gibt viele einfache Maßnahmen mit geringen Kosten und großer Wirkung auf der Basis lokal verfügbarer Materialien
Wissen muss vor Ort besser zugänglich und nutzbar gemacht werden => Netzwerke
Im Rahmen der Strategie 2012-2014 soll Nachernteschutz verstärkt in die Projektarbeit einbezogen werden.
6. Wir fördern den fairen und sicheren Zugang zu Land: Wir werden die Partnerländer verstärkt bei der Erarbeitung und Umsetzung nationaler Bodenpolitiken, Landnutzungsplanungen und Landregistrierungen unterstützen. Durch eine
Initiative für mehr Information und Transparenz werden wir dazu beitragen, dass das verantwortungslose und spekulative
„Land Grabbing“ eingedämmt wird und stattdessen nachhaltige Investitionen in die Landwirtschaft getätigt werden.
7. Wir helfen die Landdegradierung zu bekämpfen: Mit Blick auf die VN Konferenz für nachhaltige
Entwicklung „Rio plus 20“ werden wir die von uns ins Leben gerufene globale Initiative zur ökonomischen
Bewertung der weltweiten Landdegradierung ausbauen und als Ausgangspunkt nutzen, bilateral wie auch
international gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Landdegradierung einzuleiten.
8. Wir fördern die Verbesserung des Nachernteschutzes:
Wir werden durch eine gezielte Initiative das allgemeine Bewusstsein für die Bedeutung von Nahrungsmittelverlusten verbessern.
Durch entsprechende Aktionen werden wir den großen praktischen Nutzen der Reduzierung von Verlusten nach der Ernte und in der
Wertschöpfungskette demonstrieren.
9. Wir verzahnen die Erkenntnisse der Agrarforschung stärker mit der landwirtschaftlichen Praxis in
unseren Partnerländern: Wir werden die Umsetzung der Ergebnisse internationaler Agrarforschung in
die landwirtschaftliche Praxis unserer Partnerländer verbessern. Hierzu werden gezielt finanzielle Mittel
10. Wir tragen zur Abfederung von Preisschocks bei und fördern verantwortungsvolle Finanzmarktinvestitionen in Agrarrohstoffe: Gemeinsam mit anderen Gebern werden wir mit einem Bündel von Maßnahmen unsere Partnerländer dabei
unterstützen, sich gegen die negativen Wirkungen von Preisschocks zu schützen. Wir fördern verantwortungsvolle Investitionen 33
Zehn-Punkte-Programm des BMZ zur Ländlichen Entwicklung und Ernährungssicherung
8. Wir fördern die Verbesserung des Nachernteschutzes:
Wir werden durch eine gezielte Initiative das allgemeine Bewusstsein für die Bedeutung von
Nahrungsmittelverlusten verbessern. Durch entsprechende Aktionen werden wir den großen
praktischen Nutzen der Reduzierung von Verlusten nach der Ernte und in der Wertschöpfungskette
demonstrieren.
33
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
“In view of the current food and financial crisis, high priority should now be placed on reducing postharvest losses.” (UN Special Representative on Food Security and Nutrition, David Nabarro: 2010)
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
APHLIS African Postharvest Losses Information System
www.aphlis.net
www.aphlis.net
Nahrungsmittelverluste gehen uns alle an - neue Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit
Bonn 28 Juni 2012
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Marc Bernard ! BLE (323)
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
• Short introduction to PHL • Status of the system • On-going activities • Further ambitions
Three options to increase food availability
1st - Increase production
2nd - Widen distribution
3rd - Reduce losses and waste after harvest
The benefits of reducing PHLs? PHLs are not just a waste of valuable food but also a waste of the resources used in to food production – Agricultural inputs (fertiliser, pesticide, oil) • Water • Land • Labour
So loss reduction can be a more resource efficient response to food shortage than increased production.
Importance of PHLs PHLs are a source of food insecurity and we
need to know about them for improved decision making
BUT: to date PHL corrections for the assessment of food availability have been -
mostly guesstimates (usually between 1 and 20%) relatively difficult to trace the logic and info sources the sources themselves may not be very reliable the derivation of the figures is not transparent
APHLIS - a unique service APHLIS generates estimates of postharvest weight losses for cereals in East and Southern Africa and is Based on a network of local experts who submit data and verify loss estimates
Built on a complete survey of the literature on PHLs
APHLIS provides …… Loss estimates for main cereals, by country and by province, for different
climate zones and farm scales
A display of the data used to derive losses so the system is fully transparent, and
The opportunity to add better loss data so that loss estimation can improve over time
Uses for PHL estimates
• Advise policy makers
• Identifying opportunities to improve the efficiency of value chains
• Identifying opportunities to improve food security
• M&E of project performance
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
Network of local experts
PHL database
APHLIS ! the System in a nutshell
PHL calculator
Network of local experts
Calculator spreadsheet
PHL tables
[email protected] www.aphlis.net
PHLtables
Agric. data GIS maps of PHLs etc
Data tables
PHLs by crop country and province
Final PHL estimates displayed on maps
Maize
Sorghum
Wheat
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
Estimates and data: www.aphlis.net
Visions (Bonn workshop August 2010)
Keep loss estimates independent and owned by countries
Support development of an R&D Community, close links with:
PHL reduction projects
PHL research community
Add information on qualitative losses
Take up case studies on specific loss figures and for a number of pilot countries. Verify loss estimates.
Include West and Central Africa in the system Update loss values regularly
Phase III in January 2012
IMPROVING QUALITATIVE AND QUANITATIVE POST HARVEST LOSSES ESTIMATES IN
SUB-SAHARAN AFRICA
The main objectives of the project are to: 1. improve the quantitative loss estimation of the APHLIS
system 2. extend the system to 17 countries in Western and Central
Africa – total 38 countries of SSA 3. address qualitative post harvest losses
Tasks 1. Operating the APHLIS information system and website;
2. Complete review of existing information on qualitative grain losses;
3. Development of a manual for improving quantitative postharvest losses data collection and standardizing assessment methods at country level;
a. Extension and update of the APHLIS;
b. Geographic extension to the whole Sub-Saharan Africa, including West and Central Africa regions;
4. Updating of the existing system for Eastern and Southern Africa;
5. National case studies on verification of current post harvest losses estimates
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
Western and Central Africa Eastern and Southern Africa
• APHLIS web site with narrative information and country pages on the FARA eRAILS platform: http://www.erails.net/FARA/aphlis/aphlis/Home/
• New APHLIS system to be launched on the 1st of August
• Strengthen the network
On-going activities
Advisory Board An Advisory board has been formed during the project kick off meeting in February 2012 to:
1. ensure close coordination with other initiatives on post harvest losses estimation and reduction,
2. to provide recommendations and to support the technical monitoring.
Current members:
• UN: FAO (STATS, GIEWS, AGS), WFP
• FARA (Pillar 4 of CAADP/NEPAD)
• CILSS
• World Bank
• European Commission: DEVCO
•….
[email protected] [email protected] www.aphlis.net
Networks are increasingly contributing to knowledge generation, capacity development and are becoming important knowledge hubs.
• APHLIS as a component of The African Agricultural
Information Systems Platform (AAISP) NEPAD / CAADP / FARA
• APHLIS a model and starting point for other thematic
networks in Africa?
Further ambitions
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungstechnik gegen Nahrungsmittelverluste:
Erfahrungen und Ansätze des deutschen Maschinenbaus
Richard Clemens, VDMA – 28. Juni 2012
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenindustrie Top Branche des deutschen Maschinenbaus
Produktion 2011 10,5 Mrd. Euro Export 6,7 Mrd. Euro Exportquote > 80 % Beschäftigte 58.000 Unternehmen 650 Rang Maschinenbau 6 (nach Produktionsvolumen, bei 39 Fachzweigen)
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Starke Branche – dynamisches Wachstum Maschinenproduktion und Export, in Mio. Euro
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Produktion Export
Quelle: VDMA, Außenhandelsdaten aus 47 Berichtsländern
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Vielfältige Produkte - breit gefächertes Know-how Produktionsvolumen 2011, in Mio. Euro
233
242
367
517
624
767
1.672
3.434
Pharma- und Kosmetikmaschinen
Süßwarenmaschinen
Getränkeherstellungsmaschinen
Bäckereimaschinen
Verarbeitungsmasch. f. pflanzl. Rohstoffe
Fleischverarbeitungsmaschinen
Getränkeverpackungsmaschinen
Verpackungsmaschinen
Quelle: Statistisches Bundesamt
5
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Deutsche Exporte Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen - Absatz nach Regionen in 2011
Region
Mio. in Mio. €
in % in %
Anteil an der Weltbevölkerung
Anteil Region an deutschen Verpackungsmaschinenexporten
Australien
27 Mio. 193 Mio. €
0,4 % 2 %
Lateinamerika
588 Mio. 517 Mio. €
9 % 8 %
Europa
815 Mio. 3.212 Mio. €
12 % 48 %
Afrika
1.045 Mio. 479 Mio. €
15 % 7 %
Naher u. Mittlerer Osten
216 Mio. 308 Mio. €
3 % 5 %
Asien
3.884 Mio. 1.272. Mio. €
56 % 19 %
Nordamerika
346 Mio. 750 Mio. €
5 % 11 %
Exportvolumen : 6.677 Mio. Euro; Weltbevölkerung 2011: 6.923 Mio.
Quelle: UN Populations prospects 2009 (2010), VDMA Außenhandelsdaten aus 47 Berichtsländern
6
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Global Food Processing and Packaging Machinery Exports 2000 - 2010
Source: VDMA, Export statistics from 42 countries
2005 = 100
0
20
40
60
80
100
120
140
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
7
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Global Food Processing and Packaging Machinery Exports 2000 - 2010
Source: VDMA, Export statistics from 42 countries
in bn. Euros
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Exportchampion – vorne mit dabei sein! Anteil am Weltexport 2010
Weltexport 2010: 26,7 Mrd. Euro
Deutschland 23%
Italien 22%
USA 8%
Niederlande 6%
Schweiz 5%
Andere 37%
Quelle: VDMA, Außenhandelsdaten aus 47 Berichtsländern
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen Deutsche Exporte Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen – TOP 10 Absatzländer 2011
Angaben in Mio. Euro Exportvolumen: 2011: 6,7 Mrd. Euro
121,2
187,3
191,4
223,1
153,6
252,9
288,9
461,9
543,7
550,8
163,5
173,6
206,1
225,7
231,9
270,5
298,0
521,1
523,3
660,7
Türkei
Niederlande
Polen
Schweiz
Brasilien
Großbritannien
Frankreich
Russland
China
USA
2011 2010
Quelle: VDMA, Außenhandelsdaten aus 47 Berichtsländern
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Bevölkerungsuhr 2011
Zuwachs der Weltbevölkerung
Pro Jahr: 82.947.000 Menschen Pro Tag: 227.252 Menschen Pro Minute: 158 Menschen Pro Sekunde: 2,6 Menschen
Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
11
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Entwicklung der Weltbevölkerung nach Kontinenten 1950 – 2050 in Mio.
1.399
221 167
548
172 13
4.164
1022
590 738
344 27
5.142
2.192
751 719 447
37
Asien Afrika Lateinamerika Europa Nordamerika Australien
Weltbevölkerung in Mio. (mittlere Wachstumsrate)
1950: 2.520 2010: 6.896 2050: 9.306
Quelle: UN World Population Prospects: The 2010 Revision
12
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Entwicklung Stand- und Landbevölkerung 1950 – 2050 in Mio.
Quelle: UN World Urbanization Prospects: The 2010 Revision (2009)
Stadtbevölkerung
Landbevölkerung
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
1950 1975 2000 2015 2035 2050
13
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Steigende Zahl an Mega-Cities TOP 25 in 2025
Rang in Rang in 2025 2010 Tokio 1 1 Delhi 2 2 Mumbai 3 6 Sao Paulo 4 8 Dakar 5 24 Mexiko Stadt 6 9 New York 7 7 Kalkutta 8 13 Shanghai 9 10 Karatschi 10 18 Lagos 11 25 Kinshasa 12 29 Beijing 13 16 Manila 14 5 Buenos Aires 15 20 Los Angeles 16 15 Kairo 17 11 Rio de Janeiro 18 22 Istanbul 19 19 Osaka 20 12 Shenzhen 21 14 Chongqing 22 45 Guangzhou, Guangdong 23 23 Paris 24 26 Jakarta 25 4
Quelle: UN World Urbanization Prospects: The 2009 Revision (2010)
14
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Städtische Ballungsräume in 2025
Quelle: UN World Urbanization Prospects: The 2009 Revision (2010)
15
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Wie bekommt man neun Milliarden Menschen satt? (FAZ Online)
16
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittelverluste nach Kopf, Region und Stufe der Versorgungskette
Source: FAO Global Food Losses and Food Waste, 2011
17
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittelverluste in der Versorgungs-kette: Beispiel Obst und Gemüse
Quelle: FAO Global Food Losses and Food Waste, 2011
18
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Nahrungsmittelverluste: Entstehung und Ausmaß
Die Lebensmittelverluste in den
industrialisierten Ländern sind so hoch wie in den Entwicklungsländern
aber… In den Entwicklungsländern entstehen
40 % der Nahrungsmittelverluste in Nachernte-, Verarbeitungs- und Transportprozessen
Quelle: öko-fair
Quelle : FAO Global Food Losses and Food Waste, 2011
19
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Herausforderung Rohstoffeffizienz:
Wichtiger Beitrag von Verpackung !
20
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Technik im Kampf gegen Nahrungsmittelverluste
! Situation: " 2050: > 9 Mrd. Menschen " Angebot an verfügbaren
Nahrungsmitteln muss bis 2050 um 70 % steigen
" Nahrungsmittelproduktion reicht aus !"#$%&
" Großteil der Nahrungsmittel erreicht nicht den Verbraucher
" Weltweite Nahrungsmittelverluste im Gesamtvolumen von 1,2 Mrd. Tonnen
21
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Funktionen der Verpackung
Produkt
Hülle
Schutz und Erhaltung
Lagerung und Transport
Verkauf
Information / Werbung
Einfaches Handling
22
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
23
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Was haben wir bisher getan?
Symposien Vorträge GIZ-Scout beantragt ………………
24
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Leicht bedienbare, preiswerte Maschinen verlängern die Haltbarkeit von Fisch
25
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Grundnahrungsmittel – verpackt für den optimalen Bedarf
26
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Keimfrei abgefülltes Trinkwasser
27
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Fleischverarbeitung, Portionieren, Verpacken
28
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Trenntechniken für Milch
29
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Aseptische Verpackungen ermöglichen längere Haltbarkeit ohne Kühlung
30
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
29% 27% 25%
9% <8% 0%
10%
20%
30%
40%
Develop. Countr.
UK Italy France Danmark Germany
Water losses in %
up to 90 %
Source: BGW 2004 u.a.
Indien: 50%
Wasserverluste
31
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
WaLUE
Entwicklung und Demonstration eines Technologie-basierten Geschäftsmodelles
zum nachhaltigen Management der Wasserverluste im urbanen Umfeld (Water Losses in Urban Environment)
am Beispiel der EZ-finanzierten Wasserbetriebe Stadt Tiruvannamalai
32
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Save Food Initiative
33
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
34
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
35
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
36
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
World Food Day 2011
37
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
38
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Hygienic Design
Verbraucherschutz Sicheres Produkt Geringerer Verbrauch an
Energie Wasser Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln
Verlängerung von Reinigungsintervallen und kürzere Reinigungszeiten ergeben höhere Anlageneffizienz
39
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Schulung ist wichtig – Kontrolle auch!
40
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
European Hygienic Engineering & Design Group
EHEDG ist eine weltweite Organisation mit Mitgliedern aus über 40 Ländern:
Bestehende Regionalgruppen: Armenien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Litauen, Mazedonien, Mexiko, Niederlande, Nordische Länder (FI, S, NO), Polen, Russland, Serbien, Spanien, Schweiz, Taiwan, Thailand, Türkei, Ukraine
In Gründung: Belgien, Bulgarien, Indien, Kroatien, Lettland, Rumänien, Tschechische Republik, U.K., Uruguay, USA
Aufgaben: - Wissensvermittlung zu hygienegerechter Gestaltung durch Seminare, Workshops, Expertenaustausch usw. - Organisation von Trainingsprogrammen in Landessprache - Übersetzung von Leitlinien und Trainingsmaterial - PR-Aktivitäten und Werbung neuer Mitglieder - Schaffung eines regionalen EHEDG-Netzwerkes
41
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
EHEDG Arbeitsgruppen und Leitlinien
Aktive Arbeitsgruppen: Gebäudegestaltung, Chemische Behandlung von Edelstahl, Reinigung und Validierung, mechanische Förderanlagen, Trockenfeststoffe, hygienegerechte Fisch- und Fleischverarbeitung, Gleitringdichtungen, Offene Anlagen zur Lebensmittelproduktion, Pumpen, Homogenisierer, Dämpfungseinrichtungen, Dichtungen, Separatoren, Tankreinigung, Test Methoden, Training & Education, Ventile, Schweißverfahren
Geplant: Bäckereieinrichtungen, Kühl- und Gefrieranlagen, Konstruktionswerkstoffe, Membranfiltration
Heute: Ca. 350 freiwillige aktive Fachleute in 17 Arbeitsgruppen
41 veröffentlichte Leitlinien
42
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
EHEDG Netzwerk
Das EHEDG Netzwerk umfasst viele wichtige Hersteller aus dem Bereich der Lebensmittelproduktion, dem Maschinen- und Anlagenbau als auch Institute und Universitäten.
43
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Energie Wasser und Ernährung sind untrennbar miteinander verbunden
44
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Ernährungssicherheit heißt: Wasser sparen
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Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
VDMA-Fachverbände Gründungsmitglieder der DIAE
DIAE: Deutsche Initiative für Agrarwirtschaft und
Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern
Am 06. Juni 2012 offiziell ins Leben gerufen Schirmherr Bundesentwicklungsminister
Dirk Niebel Gründungsmitglieder VDMA-Fachverbände
Landtechnik, Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Zurzeit 35 Mitglieder: Z.B. GIZ, Bayer CropScience, BASF, Mars,
METRO, Zuckerverbände, GLOBALGAP, DEG, BDI. VDMA
Quelle: GIZ
46
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
DIAE: Ziele - Erwartungen
Ziele der Privatwirtschaft: Nutzung der Initiative zur Koordination gemeinsamer
Projekte Langfristige und nachhaltige Erfolge
Erwartungen VDMA und erste Ansätze: Nutzung des Netzwerks zur Erschließung neuer Märkte
auch für KMU Erster Ansatz: gemeinsame Aktivitäten mit BASF
zur Beschaffung geeigneter Maschinen- und Anlagenkomponenten für die Lebensmittelaufbereitung
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Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
VDMA Kampagne Blue Competence
48
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Erfahrungen
Mangelnde Ausbildung Fehlendes Bewußtsein Keine finanziellen Mittel Schlechte Infrastruktur ………………
49
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Erwartungen und Wünsche
Der deutsche Maschinenbau ist vorwiegend mittelständisch strukturiert…….
Und Ideen
mobile Anlagen
intelligente Preismodelle
mit den „Großen“ gehen
………….
50
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen
Kann Technik den Hunger bekämpfen?
Bekämpfen nicht…
... aber Technik kann einen großen Teil dazu beitragen
um Menschen sichere Nahrungsmittel zur
Verfügung zu stellen!