erwiderung auf die bemerkungen des hrn. a. von waltenhofen zu meinen untersuchungen über die...

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286 H. Meyer. R = 0,98. 8,1399 108,13 1 0,9910 I 232,lO I 1,0050 I 12235 8,1399 I 108,13 0,9910 1 404,35 1,0053 1 12239 8,1399 481,03 I o,9980 181,55 i 0,9981 12237 R, +- R = 2,0027. R. 16,6365 914,35 0,9979 ' 247,63 1 1,0186 I 12236 1 16,6365 I 2240,35 1 0,9991 I 379,25 1,0171 I 12233 3 16,6365 I 4532,70 I 0,9900 1 392,U5 1 1,0169 I 12237 Icli hoffe, in der nachsten Zeit dic Mittel zu erhalten, nach der angegebenen Methode eine Bestimmung des Ohm ausznfiihren. Physik. Inst. Freiburg i. E., Februar 1584. XIV. Erwiderwng uuf (tie Bemerkungen des Hrn. A. von Wdtenhofen xu meinen Untei*- suchzcngem aber die Napaetisirungsfunctdun des Stahles; von EMC/O Never. -. Hr. A. v. Waltenhofen hat kiirzlich') zu meinen Un- tersuchungen, die Magnetisirungsfunction des Stahles betref- fend2), einige Bemerkungen gemacht, die mich zu folgender Erwiderung veranlassen. Wenn ich in meinen beziiglichen Arbeiten die Aufsatze des Hrn. v. Walt e n h o f e n ,,vollstlndig ignorirte", so geschah das nicht etwa, weil niir Hrn. v. Waltenhofen's zahlreiche und umfassende Untersuchungen uber den Magnetismus des Stahles unbekannt gewesen wiiren, sondern vielmehr deshalb, weil sis zii meinen Untersuchungen in keinem directen Zu- - 1) A. v. Waltenhofen, Wied. Ann. 20. p. 835. 1883. 21 H. Meycr, Wied. Ann. 16. p. 233 u. 19. p. 849. 1883.

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Page 1: Erwiderung auf die Bemerkungen des Hrn. A. von Waltenhofen zu meinen Untersuchungen über die Magnetisirungsfunction des Stahles

286 H. Meyer.

R = 0,98.

8,1399 108,13 1 0,9910 I 232,lO I 1,0050 I 12235 8,1399 I 108,13 0,9910 1 404,35 1,0053 1 12239 8,1399 481,03 I o,9980 181,55 i 0,9981 12237

R, +- R = 2,0027. R.

16,6365 914,35 0,9979 ' 247,63 1 1,0186 I 12236 1 16,6365 I 2240,35 1 0,9991 I 379,25 1,0171 I 12233 3 16,6365 I 4532,70 I 0,9900 1 392,U5 1 1,0169 I 12237

Icli hoffe, in der nachsten Zeit dic Mittel zu erhalten, nach der angegebenen Methode eine Bestimmung des Ohm ausznfiihren.

Physik. Inst. F r e i b u r g i. E., Februar 1584.

X I V . Erwiderwng uuf (tie Bemerkungen des Hrn. A. von Wdtenhofen x u meinen Untei*- suchzcngem aber die Napaetisirungsfunctdun des

Stahles; von EMC/O N e v e r . -.

Hr. A. v. W a l t e n h o f e n hat kiirzlich') zu meinen Un- tersuchungen, die Magnetisirungsfunction des Stahles betref- fend2), einige Bemerkungen gemacht, die mich zu folgender Erwiderung veranlassen.

Wenn ich in meinen beziiglichen Arbeiten die Aufsatze des Hrn. v. W a l t e n h o f e n ,,vollstlndig ignorirte", so geschah das nicht etwa, weil niir Hrn. v. W a l t e n h o f e n ' s zahlreiche und umfassende Untersuchungen uber den Magnetismus des Stahles unbekannt gewesen wiiren, sondern vielmehr deshalb, weil sis zii meinen Untersuchungen in keinem directen Zu-

- 1 ) A. v. Waltenhofen, Wied. Ann. 20. p. 835. 1883. 21 H. Meycr , Wied. Ann. 16. p. 233 u. 19. p. 849. 1883.

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sammenhang stehen. Wahrend namlich Hr. v. W a1 t e n h o f e n mit magnetisirenden Kraften arbeitete, welche von der Mitte der zu prufenden Stabe nach den Enden hin abnahmen, habe ich stets im homogenen magnetischen Felde operirt. Es sind delnnach die Ergebnisse der einen und der anderen Arbeiten nicht ohne weiteres vergleichbar.

Hr. v. W a l t e n h o f e n behauptet zunachst, er habe ,,den Satz von der wachsenden ~~~agnetisirungsfunction" schon vor zwanzig Jahren ausgesprochen, ,,und zwar in einer Form, welche nicht nur angibt, d a s s , sondern auch wie die Magnetisirungs- function des Stahles wachst." Dieser Satz so11 unter seinem Namen in W i e d e m a n n ' s Galvanismus, in M u l l e r - P f a u n d - l e r ' s und in P i s k o ' s Lehrbuch iibergegangen sein. Ich erlaube mir, dieses zu bestreiten. Allerdings hat Hr. v. W a l - t e n h o f e n fur die Abhangigkeit des magnetischen Molnentes y eines Stahlstabes von der magnetisirenden Kraft c die empirische Formel: (1) y = k . 2 auf'gestellt, worin k eine Constante bezeichnet, welche ich im Folgenden durch knrvon der Neumann'schen Magnetisirungs- function AN unterscheiden will. Diese Formel iindet sich wieder bei W i e d e m a n n und M u l l e r - P f a u n d l e r (das Lehr- buch von P i s k o kenne ich nicht), aber an keiner Stelle, auch nicht in den friiheren Arbeiten des Hrn. v. W a l t e n - h o f e n ist aus diesem Ausdruck eine Folgerung auf die Aenderung der Magnetisirungsfunction mit der magnetisi- renden Kraf t gezogen worden. Erst in seinen kurzlich er- sehienensn ,,Bemerkungen'i hat Hr. Y. 'CV a1 t e n hof en diesen Schritt gethan, dabei aber, wie sich sofort zeigen wird, die Magnetisirungsfunction in einem von dem gewohnlichen Ge- brauche nbweichenden Sinne definirt.

Die N e u m a n n'sche Magnetisirungsfunction ist das mag- netische Moment eines unendlich gestreckten Cylinders oder eines Ringes I) von der Einheit des Volumens, welcher durch die i i b e r a l l c o n s t a n t e , seiner Axe parallele Krafteinheit magnetisirt wird. Diese Function habe ich in meinen frii-

1) E. Riecke , Wid. Ann. 13. p. 488. 1881.

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heren Aufsatzen durch il bezeichnot, ich nenne sie ,jetzt aus dem eben hezeichneten Grunde k N . Hiernach ist es eiii I r r - thum, wenn Hr. v. W a l t e n h o f ' e n sagt: ,,Die Magnetisirungs- fnnction y / x = ks4 ist eben die von Hrn. H. M e y e r mit k hezoichnete Grijsse.66 Nach meiner Bezeichnung ist vielmehr :

(2) wenn wir annehinen durfen, dass die Forinel (1) rtuch in dem Falle ihre Gultigkeit behalt, dass die magnetisirende Kraft iiberall constant ist. Die Function y ist die Ma.gne- tisirungsfunction eines dem betreffenden Stahlstabc iih n 1 i - c h e n Elementes von der Volumeneinheit; mit dieser Function hilngt die Xeumann 'sche Constante zussmmen durch:

\ v.7 = 2- = RW.7: ,

(3) y = iCk-N-P k N 9

wo P eine von den Dimensionen des Stabes abhbgende Constante ist ; fur einen unendlich gestrcckten Cylinder und d k R i n g wird sie Null. Daraus crgibt sich dann fur den Zusammenhang der Functionen ItN und kw die Relation:

Da kw eine endliche Constante soin soll, so liofert die Formel ( 4 ) fiir z = 0 auch liN = 0 , wiihrend nach don bisherigen Erfahrungen bei allen magnetischen Korpern kN fiir eine verschmindende magnetisirende Kraft einen posi- tiven, von Null verschiedenen Wertb besitzt.

1st ferner das v. W a1 t e n ho f e n'sche Gesetz (1) allgemein gultig ftir Wertlie der magnetisirenden &aft, welche von Null verschieden sind, so muss, wenn man aus den bekannten Wer- then von k N , P, v oder von 7, v fur beliebige Werthe von 5, innerhnlb gewisser Grenzen, nach Formel ( 5 ) kw herechnet, diese Grasse merklich constant seib.

Um d i e m zu prilfen, habe ich zunachst aus meinen fruher mitgetheilten Beobachtungen die Grosse kw fiir die damsls benutzten magnetisirenden Krafte .2t = 1,889 und c = 3,630, welche unterhalb der oberen Grenze liegen, be-

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rechnet und die Resultate fur 0,Ol x An, in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

277 1 229 II 282 235 257 309

7 158 , 130 I 113 I 138 1 7 i I 144 126 I 103 1 ' 180 I 152 I) 16'1 I 152 )I 133 i 110 II 192 165

Bei kcinem dieser 27 Ytabe ist also /LW constant, es ist rielmehr ausnalimslos klv kleiner fur die grossere magneti- sirende Krnft.

Dasselbe Resultat habe ich bei der Berechnung der von How land ' ) an Stahlringen ausgefuhr ten Beobachtungen er- halten. Ich gebe in der nachfolgenden Tsbolle fur die mag- netisirenden Krafte x die K e u m a n n ' s c h e Constante k N und den Quotienten k w / v = k , v / d , wie sie aus R o w l a n d ' s Be- obachtungen folgen.

__-- ~.

Hcssemer Steel, Normal I, Stiibb'cr Steel Wire, N o r m - - . -. . -_ . .I;- .. . ~ - ...

1;880 1,947 2,300 2,756 3,219 3,551 4,469 5.698

4 i $ 50,05 68,?8 91,75 99,39

100,35 101,09 95.01

2 . 9 ~ -,-- _-

15,20 0,167 0,136 0,279 18,86 I 28,85 0,624 0,529 20,61 25,49 1,084 0,940 I 25,?8 26,32

I

I 1.421 ' 34.?? I 30,44

11;44 66;13

38,90 20,69 "2:;;

51;99 38;64 29,53 1 15,39 7;35

1) K o w l a u d , Phil. Mag. 46. p. 152. 1873. Aiiii. d. Phva. u. Clwm. S. c'. SSlI

6,80 6,92 7,51 7,96 9,31

20,73 25,12 25,38 23,21

20.36 21,04

19,50 I

7,96 G,73 5,92 5,70 5,78 9,54

10,51 $45 7,69 6,53 G,19 5,77

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290 H. Meyer.

W a s von dem Quotienten k W / v gilt, das gilt in erhohtem Naasse von Rw. Wir sehen also, auch hjer nimmt Kw an- fangs mit wachsender magnetisirender Kraf t ab, sinkt bis zu einem Minimum, steigt dann wieder an, um endlich aber- ma19 zu sinken. Die Wendepunkte hiingen von der Natur des Stahles ab.

Es stehen hiernach sowohl die Beobachtungen von R o w - l a n d wie nuch die von mir der Zulassigkeit der Anwendung cles v. Wrt l tenhofen’schen Gesetzes auf die Bestimmung der Magnetisirungsfunction entgegen, und e s i s t d ah e r n i c.h t g e s t a t t o t , a u s d e r F o r m e l (1) a l l g e m e i n e S c h l i i s s e a u f d i e A e n d e r u n g d e r M a g n e t i s i r u n g s f u n c t i o n m i t d e r m a g n e t i s i r e n d e n Kraf t zu z iehen . Id1 wiederhole, class dieses auch, soviel ich sehe, weder von W i e d e m a n n , noch von N u l l e r - P f a u n d l e r geschehen ist.

t e n h ofen’s Untersuchungen uber die Abhangigkeit des mag- netischen Momentes von Stahlstaben von der Hiirte, dem Querschnitt und etwaigen vorausgegangenen Magnetisirungen irgend welche Folgerungen fur die Aenderung der 31agne- tisirungsfunction mit jenen Factoren sbzuleiten, und ich halte somit auch die von Hrn. v. W a l t e n h o f e n unter 2) gegen meine Arbeiten vorgebrachten Erhebungen fur erledigt. Was ubrigens die alteren Untersuchungen uber die Magne- tisirungsfunction snlangt, so verweise ich auf die Einleitung meiner ersten Abhandlung.

Schliesslich sei noch bemerkt, dass ich die Resultate meiner Untersungen im vollen Umfange ,zufrecht erhalte.

( f o t t i n g e n , im Xarz 1884.

Ebensowenig durfte es erlaubt sein, aus Hrn. v. W a1