erzeugung mit erneuerbaren energien durch hybrid-, insel
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Erzeugung mit erneuerbaren Energien durch Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen (mit Fokus auf PV & Kleinwasserkraft) Zielmarktanalyse – mit Profilen der Marktakteure
www.german-energy-solutions.de
Herausgeber:
Malaysian-German Chamber of Commerce and Industry (MGCC) Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer Suite 47.01, Level 47, Menara AmBank No. 8, Jalan Yap Kwan Seng 50450 Kuala Lumpur +60-3-9235 1800 +60-3-2072 1198 [email protected] http://www.malaysia.ahk.de Kontaktperson: Thomas Brandt ([email protected])
Autoren:
Thomas Brandt / MGCC Team
Stand:
Juni 2016
Bildnachweis:
Titelbild: Alexey Stiop – 123RF Images (www.123rf.com)
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3
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung ................................................................................................................................ 9
2. Malaysia ............................................................................................................................................. 10
2.1 Landesinformationen ....................................................................................................................................................... 10
2.2 Wirtschaftlicher Überblick ............................................................................................................................................... 11
2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel ............................................................................................................................... 14
3. Energiemarkt in Malaysia ................................................................................................................... 15
3.1 Entwicklung des Energiebedarfs ...................................................................................................................................... 15
3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia ................................................................................................................ 16
3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia ............................................................................................................................ 19
3.4 Versorgungsnetz ............................................................................................................................................................... 19
3.5 Energiepolitik................................................................................................................................................................... 20
3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ........................................................................................................... 20
3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT) ............................................................................................................... 22
3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering ............................................................................ 25
4. Programme zur Umsetzung von Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als dezentrale Stromerzeuger . 27
4.1 Malaysia Plans .................................................................................................................................................................. 28
4.2 Government Transformation Programm (GTP) ............................................................................................................ 29
4.3 BELB-Programm ............................................................................................................................................................. 29
4.3.1 Umfang des BELB Programm .................................................................................................................................. 29
4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms ...................................................................................................................... 32
4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak ........................................................................................................................ 35
4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm .................................................................................................................... 35
4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm .............................................................................................................. 35
5. Netzunabhängige PV-Lösungen in Malaysia ....................................................................................... 37
5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................ 37
5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia ............................................................................................... 37
5.1.2 Abgeschlossene Projekte .......................................................................................................................................... 39
5.1.3 Zukünftige Entwicklung ........................................................................................................................................... 46
5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen ....................................................................................................... 46
5.3 Herausforderungen ......................................................................................................................................................... 49
5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten .......................................................................................................................................... 49
5.4.1 Batterietechnologien ................................................................................................................................................ 49
5.4.2 Wechselrichter .......................................................................................................................................................... 50
5.4.3 Fachwissen/Beratung .............................................................................................................................................. 50
6. Erneuerbare Energie aus Kleinwasserkraft ........................................................................................ 51
6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................. 51
6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia ................................................................................................. 52
6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................ 52
6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................ 52
6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah ................................................................................... 52
4
6.3.1.2 Projekte in Sarawak ........................................................................................................................................... 52
6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................... 57
6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel .......................................................................................................... 57
6.3.2.2 Projekte in Sabah .............................................................................................................................................. 62
6.3.2.3 Projekte in Sarawak .......................................................................................................................................... 64
6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................ 64
6.5 Herausforderungen ..........................................................................................................................................................65
6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken.....................................................................65
6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken ...................................................................... 66
6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten.......................................................................................................................................... 66
7. Schlusswort ....................................................................................................................................... 68
8. Profile der Marktakteure .................................................................................................................... 69
8.1 Unternehmen der Solarbranche ...................................................................................................................................... 69
8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft ............................................................................................................................ 77
8.3 Ministerien ....................................................................................................................................................................... 80
8.4 Energieversorger ............................................................................................................................................................. 82
8.5 Weitere Institutionen ...................................................................................................................................................... 85
9. Literaturverzeichnis .......................................................................................................................... 86
5
Abkürzungsverzeichnis
AAIBE Amanah Industri Bekalan Elektrik - Malaysian Electricity Supply Industries Trust Account (MESITA)
AHK Auslandshandelskammer
ASEAN Association of South East Asian Nations
BELB Bekalan Elektrik Luar Bandar – Rural Electricity Supply
BIP Bruttoinlandsprodukt
CSR Corporate Social Responsibility
EE Erneuerbare Energien
EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz
FiT Feed-in-Tariff
GTP Government Transformation Programme
GWh Gigawattstunden
IPP Independent Power Producers
KeTTHA Kementerian Tenaga Teknologi Hijau dan Air - Ministry of Energy, Green Technology and Water
JKKK Jawatankuasa Kemajun & Keselamatan Kampung - Village Development and Security Authority
KKAS Ministry of Public Utilities
KKLW Kementerian Kemajuan Luar Bandar & Wilayah - Ministry of Rural and Regional Development
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
KPLB Kementerian Pembangunan Luar Bandar Sabah - Ministry of Rural and Entrepreneurial Development
ktoe Kilotonne Öleinheiten
kV Kilovolt
kW Kilowatt
kWh Kilowattstunden
kWp Kilowatt Peak
LKW Lastkraftwagen
LSS Large Scale Solar
mm Millimeter
MOE Kementerian Pendidikan - Ministry of Education
MP Malaysia Plans
MW Megawatt
MWh Megawattstunden
MYR Malaysian Ringgit
NEM Net Energy Metering
NKEA National Key Economic Area
NKRA National Key Results Area
PPA Power Purchase Agreement
6
PV Photovoltaik
REPPA Renewable Energy Power Purchase Agreement
RES Rural Electrification Scheme
ROI Rate of Invest
RPSS Rural Power Supply Scheme
Sdn. Bhd. Sendirian Berhad, vergleichbar mit der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in Deutschland
SEB Sarawak Energy Berhad, Energieversorger im Bundesland Sarawak, Ostmalaysia
SEDA Sustainable Energy Development Authority
SESB Sabah Electricity Sdn. Bhd., Energieversorger im Bundesland Sabah, Ostmalaysia
SREP Small Renewable Energy Programme
TNB Tenaga Nasional Berhad, Energieversorger auf der malaysischen Halbinsel (Peninsular Malaysia)
TNB-ES Tenaga Nasional Berhad – Energy Services, Abteilung von TNB, welche sich auf erneuerbare Energien,
Energieeffizienz und ländliche Elektrifizierung konzentriert
ZMA Zielmarktanalyse
7
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Karte von Malaysia ................................................................................................................................................ 10
Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum .................................................................................................................................... 12
Abbildung 3: Stromerzeugungsleistung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013............................................. 18
Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ....................................................................................................... 21
Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) .................................................. 23
Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern .......................................................................................... 26
Abbildung 7: BELB-Programm ................................................................................................................................................. 34
Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen ............................................ 38
Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember ............................................................. 38
Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August ................................................................ 39
Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel ....................... 41
Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel ................................................... 42
Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah ................................................................................................45
Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak ...........................................................................................................45
Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen ................................................................................................. 47
Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen ............................................................................................... 48
Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ..................................................................................59
Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) . 62
Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ...................................... 63
Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks .................................................................................................. 64
8
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten ........................................................................................................................................ 13
Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe .............................................................................................................. 15
Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten........................................................................................................................ 16
Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia ..................................................................................................................................... 17
Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent ........................................................................................ 18
Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR), September 2015 .......... 19
Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW) ...................................... 21
Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) ....................................................... 23
Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh ................................................................................................................................ 24
Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016 ................................................. 24
Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016 .................................................... 24
Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016 ......................................... 25
Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016 .................................................................................................. 25
Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014 ...................................................................................................... 28
Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR) ....................................................................................................... 30
Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms ................................................................... 30
Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen ........................................................................................................................ 31
Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen* ................................................................................ 31
Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel ........................................................... 40
Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah .................................................................................................................. 43
Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ........................................................................................................ 51
Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke ............................................................................... 53
Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ...................................................................................... 58
Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ...................................59
Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ................................. 60
Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63
Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 9
1. Zusammenfassung
Mit dem von der Regierung in der „Vision 2020“ festgesetzten Ziel, den Status einer Industrienation zu
erreichen, strebt Malaysia eine bestens ausgebaute Infrastruktur an, auch in der Energiebereitstellung. Im
westlichen viel weiter entwickelten Teil Malaysias (malaysische Halbinsel, auch als Peninsular Malaysia
bekannt) verfügt die Bevölkerung über einen nahezu 100%-igen Anschluss an das staatliche Energienetz.
Dagegen sind es in den beiden östlichen Bundesländern Sabah und Sarawak nur ca. 93% (Stand 2014). Da
auch in naher Zukunft nicht 100% der Haushalte in den entlegenen Dörfern und Wohngebieten aufgrund
der zu hohen Kosten an das Elektrizitätsnetz angeschlossen werden können, ist die Stromerzeugung mittels
erneuerbarer Energien relevant. Entsprechend sind hier Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, also die
autarke Energieselbstversorgung vor allem aus Solarenergie und Wasserkraft, bereits heute stark von
Interesse.
Eine sehr wichtige Rolle beim Ausbau der Infrastruktur in den abgelegenen Gebieten von Malaysia,
insbesondere von Ostmalaysia, speziell zur Stromversorgung von Orten außerhalb der Ballungszentren,
spielt das in Kuala Lumpur angesiedelte Ministry of Rural and Regional Development (KKLW –
Ministerium für ländliche und regionale Entwicklung). Dessen Aufgabe umfasst die Finanzierung des
Aufbaus und der Instandhaltung sowie auch die Koordinierung kleiner, lokaler Anlagen zur Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien, auch in Ostmalaysia. Der Betrieb der Anlagen liegt hingegen im
Aufgabenbereich der jeweiligen Energieversorger. Trotz der vielen Ölpalmplantagen in den ländlichen
Regionen Sarawaks und Sabahs, die großes Potential im Bereich Biomasse und Biogas bieten, beschränken
sich die Projekte des KKLW bislang auf Kleinwasserkraftwerke sowie Photovoltaik (PV)-Hybridanlagen, mit
PV-Anlagenkomponenten, Batterien und Dieselgeneratoren als Energiequelle. Diese Hybridsysteme, die
Energie aus zwei oder mehreren Quellen erzeugen, können das tropische Klima mit langen Regenmonaten
und hohen Sonnenstrahlungen effizient nutzen.
Die Elektrifizierung der entfernt gelegenen Gebiete in Ostmalaysia ist ein maßgebliches Ziel der Regierung,
um einen gleichen Entwicklungsstand in Ost- wie auch in Westmalaysia zu erreichen. Darin spiegelt sich
ebenfalls das Potential der Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen mit Fokus auf Photovoltaik und Wasserkraft
wider. Im Rahmen dieser ZMA wird deutlich, das sowohl Photovoltaik als auch Wasserkraft als erneuerbare
Energien zur ländlichen Elektrifizierung und somit auch zur Entwicklung des ganzen Landes beitragen
können. Deutsche Technologien und insbesondere das Fachwissen zur Durchführung von Erneuerbare-
Energien-Projekten sowie die Instandhaltung der aufgebauten Systeme, was in Malaysia noch zum großen
Teil fehlt, sind in Malaysia angesehen und können wesentlich zur künftigen Energieversorgung und damit
zur Wohlstands- und Wachstumsentwicklung im Land beitragen.
In dieser Zielmarktanalyse (ZMA) wird zunächst ein Überblick über Malaysias Wirtschaft und Energiemarkt
sowie deren Erneuerbare-Energien-Politik gewährt. Es wird das Potential erneuerbarer Energien des
Landes beschrieben. Des Weiteren wird auf die aktuelle Marktsituation für PV- und PV-Hybridanlagen
sowie Kleinwasserkraftwerke eingegangen und die damit verbundenen Potentiale und Herausforderungen.
Außerdem bietet diese ZMA einen Überblick über die Markteinstiegsmöglichkeiten und Herausforderungen
für deutsche Technologieanbieter.
Die Aussagen und Informationen in der ZMA setzen sich sowohl aus den Kenntnissen und dem
Erfahrungsschatz der Auslandshandelskammer (AHK) Malaysia sowie Informationen von persönlichen
Gesprächen mit Unternehmen, die größtenteils um Anonymität gebeten haben, Organisationen und
Behörden genauso wie Sekundärforschung zusammen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 10
2. Malaysia
2.1 Landesinformationen
Malaysia besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, der malaysischen
Halbinsel im Westen und Teile der Insel Borneo im Osten (bestehend aus den Staaten Sabah und Sarawak).
Die Staatsfläche von Malaysia beträgt 329.847 km2. Malaysia, einst eine britische Kolonie, feierte seine
Unabhängigkeit im Jahr 1957. Seit der Unabhängigkeit ist Malaysia eine konstitutionelle parlamentarisch-
demokratische Wahlmonarchie. Politisch gliedert sich das Land in 13 Bundesländer sowie die drei
Bundesterritorien Kuala Lumpur (Hauptstadt), Putrajaya (Regierungssitz) und den
Bundesverwaltungsbezirk Labuan. Basierend auf dem Rotationsprinzip wird einer der Sultane alle fünf
Jahre zum König als repräsentatives Staatsoberhaupt ernannt. Ebenfalls alle fünf Jahre findet die Wahl der
Regierung durch das malaysische Volk statt, bei der die Abgeordneten des Parlaments gewählt werden. Die
gewählte Regierung besitzt dabei die politische Entscheidungskraft im Land und wird vertreten durch den
jeweiligen Premierminister. Die beiden Bundesstaaten Ostmalaysias - Sarawak und Sabah - besitzen
allerdings eine gewisse verwaltungstechnische Autonomie, wodurch sie nur teilweise an Verordnungen und
Richtlinien aus Westmalaysia gebunden sind. Diese Autonomie resultiert unter anderem aus der Geschichte
Malaysias und der Tatsache, dass die beiden Teile West- und Ostmalaysia im vergangenen Jahrhundert
nicht Teil der gleichen Kolonie waren.*
Die Amtssprache in Malaysia ist Bahasa Malaysia (Malaiisch). Jedoch ist Englisch aufgrund der ethnischen
Vielfalt die wichtigste Handels- und Verkehrssprache. Die Währung in Malaysia ist der Malaysian Ringgit
(Wechselkurs Stand 09.05.2016: 1 EUR = 4,5538 MYR).1 Mit einem moderaten Wachstum der Bevölkerung
von ca. 24 Mio im Jahr 2000 auf mehr als 30. Mio im Jahr 2015 stellt Malaysia einen interessanten und
zukunftsträchtigen Markt dar, der über eine zentrale Lage in Südostasien verfügt. Aus diesem Grund wird
Malaysia von vielen Unternehmen als Sprungbrett für die gesamte Association of South East Asian Nations
(ASEAN) mit insgesamt über 600 Mio. Einwohnern genutzt. Die Region erweiterte sich im Januar 2010 zu
„ASEAN + 1“ (mit China) und „ASEAN +3“ (mit China, Japan und Korea) zum weltgrößten zollfreier Raum.
Eine relativ gut qualifizierte und junge Bevölkerung, weitverbreitete Englischkenntnisse sowie ein solides
und konstantes Wirtschaftswachstum machen das Land an sich und als Sprungbrett in die Region weiterhin
für Investoren interessant.*
Abbildung 1: Karte von Malaysia
Quelle: Nationsonline, 2016
1 Finanzen.net, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 11
Malaysia hat eine multiethnische, multikulturelle und multilinguale Gesellschaft. Ethnische Malaiien
machten im Jahr 2014 mit 57,1% den größten Teil der Bevölkerung aus, gefolgt von Chinesen mit 24,6%,
Indern mit 7,3% und anderen heimischen Ethnien mit 11%. Das Land hat daher eine vielfältige
Zusammensetzung aus verschiedenen Sprachen, Religionen und Kulturen. In Malaysia herrscht
Religionsfreiheit, wobei der Islam die größte und offizielle Religion ist. Schätzungsweise 61,3% der
Bevölkerung praktizieren den Islam, 19,8% den Buddhismus, 9,2% das Christentum, 6,3% den Hinduismus
und 2,6% folgen dem Konfuzianismus und anderen traditionellen Religionen (Stand 2014).2
In den 1970ern wurde ein Ungleichgewicht zwischen den Gruppen in Bezug auf die wirtschaftliche Macht
festgestellt. Ursache war die wirtschaftliche Dominanz der Chinesen, die damals mit 33%
Bevölkerungsanteil ca. 90% der Wirtschaft kontrollierten. Als Folge der Unruhen wurde die sogenannte
„Bumiputra-Politik“ eingeführt, eine neue Wirtschaftspolitik, wonach die „Bumiputras“ (übersetzt als
„Söhne der Erde“), zu denen die ethnischen Malaiien sowie andere Ureinwohner gehören, gegenüber den
indischen und chinesischen Malaysiern bevorzugt werden. Diese Politik führte in Städten zu einer größeren
malaiischen Mittelschicht; mittlerweile wird schätzungsweise 23% der Wirtschaft von Malaiien kontrolliert
(Stand 2015).*
Das Land ist reich an zahlreichen natürlichen Attraktionen, welche einen großen Beitrag zur nationalen
Entwicklung beisteuern. Schätzungsweise die Hälfte Malaysias wird von Regenwald bedeckt. Weiterhin ist
Malaysia umgeben von Meer und zahlreichen tropischen Inseln mit weißen Stränden und azurblauem
Wasser. Aufgrund der großen Biodiversität, einzigartigen Natur und wunderschönen Landschaften ist das
Land eine der beliebtesten Urlaubsregionen Südostasiens.*
2.2 Wirtschaftlicher Überblick
Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich kontant weiterentwickelt. Aufbauend auf den
vorhandenen Rohstoffen hat sich das Land seit den 1970ern von einem Agrar- und Rohstoffland zu einem
aufstrebenden Industrieland entwickelt.3 Malaysias Wirtschaft belegte den 18. Platz von 189 im Jahr 2015.4
Durch die strategisch günstige Lage im Herzen Südostasiens bietet Malaysia einen wettbewerbsfähigen
Standort für Investoren, um Produktionen zu verlagern und Spitzentechnologien sowohl für den
inländischen als auch ausländischen Markt herzustellen. Es bietet ein unternehmerfreundliches Umfeld mit
attraktiven Standortstrukturen, Rechtssicherheit und gut ausgebildeten Arbeitskräften, auch wenn diese
mittlerweile knapper werden. Gut ausgebildete Arbeitskräfte ziehen es häufig vor, das Land zu verlassen, da
sich das Lohnniveau in den letzten Jahren, trotz wirtschaftlichen Aufschwungs, nicht wesentlich verändert
hat. Zusätzliche Standortvorteile sind die weitverbreiteten Englischkenntnisse sowie eine gut ausgebaute
Infrastruktur.5
2011 hat die malaysische Regierung das Economic Transformation Programme (ökonomisches
Transformationsprogramm) eingeführt, welches „National Key Economics Areas“ (NKEAs), also bedeutende
Wirtschaftsbereiche des Landes, identifiziert hat, die das Potential haben, zum Wirtschaftswachstum
Malaysias beizutragen.6 Das Ziel, auch bekannt als „Vision 2020“, ist die Transformation Malaysias zu
einem Industrieland bis zum Jahr 2020. Damit einhergehend muss sich das Pro-Kopf-Einkommen auf
mindestens USD 15.000 erhöhen, um den Schwellenwert für eine Industrienation der Weltbank zu
erreichen.7 Das Pro-Kopf-Einkommen liegt zum Stand Juni 2016 bei USD 9.810.8
2 Department of Statistics Malaysia, 2016a 3 GTAI, 2015 4 The World Bank, 2016 5 GTAI, 2015 6 PEMANDU, 2016 7 Forbes, 2011 8 Statista, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 12
Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum
Quelle: Department of Statistics Malaysia, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Während des dritten Quartals 2015 ist die malaysische Wirtschaft, trotz anspruchsvollen äußeren
Umständen, wie beispielsweise der niedrigen Rohölpreise, um 4,7% gegenüber dem zweiten Quartal 2015
gewachsen. Im vierten Quartal 2015 ist die Wirtschaft um weitere 4,5% gegenüber dem dritten Quartal 2015
gewachsen. Das Wachstum beruhte sowohl auf der Inlandsnachfrage als auch auf exportorientierten
Aktivitäten. Mit 5,0% Wachstum im vierten Quartal 2015 blieb der Dienstleistungssektor unverändert
Schlüsselfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung (Q3 2015: 4,4%). Unterstützt wurde der
Dienstleistungssektor vom Groß- und Einzelhandel sowie Informations- und Kommunikationssektor.
Weiterhin wurden die elektrotechnische und elektronische Industrie wie auch der Transportmittelbau und
der Maschinenbau stark ausgebaut. Der Anteil der verarbeitenden Industrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
ist in den letzten Jahren mit knapp einem Viertel konstant geblieben. Da Malaysia für die arbeitsintensive
Produktion bereits zu teuer geworden ist, wird in Zukunft auch die Fertigung von höherwertigen und
wissensbasierten Produkten zunehmen. Diese Entwicklung wird von der Regierung durch
Fördermaßnahmen wie Investitionsförderung sowie Anreizen wie Steuerbefreiung oder -vergünstigung für
bestehende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt.9
Laut dem nationalem Wirtschaftsbericht 2015 wird 2016 ein Wachstum von 4,0% bis 5,0% erwartet,
welches besonders auf die inländische Nachfrage zurückzuführen ist. Die Investitionen des Privatsektors
bleiben die Hauptkomponente der Inlandsnachfrage mit einer erwarteten Wachstumsrate von 6,4% im Jahr
2016. Andere Institutionen, wie beispielsweise die Weltbank, sagen sogar ein Wirtschaftswachstum von 5,0
% 2016 und 5,1 % 2017 voraus.10
9 MIDA, 2016 10The World Bank, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 13
Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten
Währung 1 Ringgit (MYR) = 100 Sen
Wechselkurs11 1 EUR = 4,5538 MYR; 1 USD = 3,99690 MYR (Stand 09. Mai 2016)
BIP (in Milliarden USD)12 323,34 (2013); 338,10 (2014)
BIP–Wachstumsrate13 4,7% (2013); 6,0% (2014); 5,0% (2015);
Prognose: 5,0% (2016); 5,1 (2017)
Inflationsrate14 2,1% (2013); 3,1% (2014); 2,1%(2015)
Arbeitslosenrate15 3,3% (Dezember 2015)
Durchschnittslohn nach
Bildungsstand10
Keine Bildung (918 MYR); Primärsektor (1.182 MYR);
Sekundärsektor (1.713 MYR); Tertiärsektor (3.686 MYR) (2014)
Bevölkerung unterhalb der
Armutsgrenze16
1% (2014)
Exporte17 779,9 Milliarden MYR (2015)
Exportgüter14 Elektrische und elektronische Produkte 35,6%; chemische
Produkte 7,1%; Erdölprodukte 7,0%; LNG 6,0%; Palmöl 5,1%;
Maschinen, Geräte und Bauteile 4,6%; Metallprodukte 4,5%;
optische Produkte und naturwissenschaftliches Equipment 3,3%;
Rohöl 3,3%; Gummiprodukte 2,6%; andere Produkte 20,7% (2015)
Exportpartner14 Singapur 13,9%, China 13,0%, EU 10,1%, Japan 9,5%, USA 9,4%,
Thailand 5,7%, Hong Kong 4,7%, Indonesien 3,7%, Südkorea 3,2%,
Taiwan 3,0% (2015)
Importe14 685,7 Milliarden MYR (2015)
Importgüter14 Elektrische & elektronische Produkte 29,4%; chemische Produkte
9,5%; Erdölprodukte 9,3%; Machinen, Geräte & Bauteile 8,7%;
Metallprodukte 6,4%; Transport Equipment 5,3%; Eisen- &
Stahlprodukte 3,2%; optische Produkte & naturwissenschaftliches
Equipment 3,2%; industriell verarbeitete Lebensmittel 2,6%;
Textilien, Klamotten & Schuhwaren 2,3%; andere Produkte 20,3%
(2015)
Importpartner14 China 18,9%, Singapur 12,0%, EU 10,2%, USA 8,1%, Japan 7,8%,
Thailand 6,1%, Taiwan 5,3%, Indonesien 4,5%, Südkorea 4,5%,
Hong Kong 1,7% (2015)
11 Finanzen.net, 2016 12 The World Bank, 2016 13 Trading Economies, 2016 14 The World Bank 2016 15 Department of Statistics, 2016a 16 PEMANDU, 2016 17 Malaysia External Trade Development Corporation, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 14
2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel
Trotz des zunehmenden intra-asiatischen Handels hat Deutschland von 2012 bis 2014 seine Position als
eines der wichtigsten Lieferländer Malaysias und bedeutendster EU-Lieferant halten können. Der
Importanteil von deutschen Produkten lag 2002 bei 3,7%, zog bis 2007 auf 4,7% an, flachte dann aber bis
2014 auf 3,4 % ab. Im Vergleich zu anderen führenden Industrienationen steht Deutschland mit einer
geringfügigen Abnahme der Imports relativ gut da. Auch im Jahr 2015 hielt sich der Importanteil deutscher
Produkte konstant bei 3,4%.18
Den Anteil deutscher Einfuhren in den kommenden Jahren zu halten oder auszubauen, dürfte nicht leicht
sein. Generell geht der Trend bei Malaysias Importen zu einem intensiveren Handel mit weiteren
dynamischen Volkswirtschaften Asiens. Dies wird verstärkt durch die Implementierung der ASEAN-
Freihandelszone. Die Entwicklung von Einfuhren aus Deutschland und Europa dürfte sich bestenfalls
moderat entwickeln. Ein vorübergehender Auftrieb könnte entstehen, wenn das in Verhandlung stehende
Freihandelsabkommen mit der EU zustande kommt, welches ein bedeutendes Potential für die
wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Malaysia darstellt.15
18 GTAI, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 15
3. Energiemarkt in Malaysia
Mit der seit Jahren moderat zunehmenden Bevölkerung sowie dem dynamischen Wirtschaftswachstum
vergrößert sich auch der Energiemarkt Malaysias. Im folgenden Kapitel werden der Energiebedarf, die
Stromerzeugung und die Entwicklung der letzten Jahre analysiert. Weiterhin wird auf die Struktur des
nationalen Versorgungsnetzes und der Energiepolitik eingegangen.
3.1 Entwicklung des Energiebedarfs
Malaysia kennzeichnet eine Vielzahl natürlicher Ressourcen. Das Land ist geprägt von einer ausgeprägten
Flora sowie großen Waldflächen bis hin zu einer großen Menge fossiler Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl.
Vor dem Hintergrund des moderaten Bevölkerungswachstums auf der einen Seite und dem dynamischen
Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite hat der Energiebedarf Malaysias in den letzten Jahren stark
zugenommen. Zwischen 1993 und 2013 ist der Primärenergieverbrauch laut Angaben der malaysischen
Energiekommission (Surahanjaya Tenaga) von 17.728 ktoe auf 51.584 ktoe gestiegen. Die
Hauptenergieträger beim Primärenergieverbrauch waren hierbei überwiegend fossile Brennstoffe wie Erdöl
(56,6%), Erdgas (19,5%), Kohle (3,0%) und Biodiesel (0,4%). Der Stromanteil am Primärenergieverbrauch
lag bei 20,5%. Das Primärenergieangebot lag bei 90.731 ktoe, wovon 35,7% durch Öl, 44,1% durch Erdgas,
16,6% durch Kohle, ca. 3,0% durch Großwasserkraft und nur ca. 0,6% durch andere erneuerbare Energien
produziert wurden. Von diesen 0,6% machten Biomasse 0,3%, Biodiesel 0,2% sowie Biogas und PV
zusammen 0,1% aus.19 Wasserkraftwerke mit einer Anlagenleistung von mehr als 30 MW fallen in Malaysia
unter die Kategorie „Großwasserkraft“.
Gründe für den Anstieg beim Primärenergieverbrauch sind unter anderem der Anschluss von immer mehr
Dörfern an das nationale Stromnetz sowie die erhöhte Ausstattung mit elektrischen Geräten. Der Anteil des
Wohnsektors und kommerziellen Sektors am Primärenergieverbrauch wuchs von 11,7% im Jahr 1993 auf
14,4% im Jahr 2013. Einen noch höheren Anteil am Nachfragewachstum während des genannten Zeitraums
hatte der Transportsektor (Zuwachs von 37,0% auf 43,4%). Der Anteil des Industriesektors nahm über diese
Zeit von 39,6% auf 26,2% ab.20
Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe
2010 2011 2012 2013
Peninsular
Malaysia
35.593 35.986 36.683 41.859
Sabah 2.758 3.466 4.671 4.097
Sarawak 3.125 4.086 5.358 5.628
Gesamt 41.476 43.538 46.712 51.584
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
Da fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle allerdings nur limitiert zur Verfügung stehen und zum
Klimawandel beitragen, ist die Entwicklung von alternativen Ressourcen unvermeidlich. Dies gilt auch für
Malaysia. Obwohl das Land reich an fossilen und regenerativen Energiequellen ist, wurde es bereits im Jahr
2010 Ölnettoimporteur, allerdings freiwillig zum eigenen Nutzen. Aus malaysischer Sicht macht es Sinn, das
eigene höherwertige Öl zu Weltmarktpreisen zu exportieren und bestimmte Mengen des geringer wertigen
Öls zu günstigeren Preisen zu importieren (vgl. Tabelle 3).21
19 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a 20 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a 21 The Star, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 16
Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten
Quelle: Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia
Malaysias Stromverbrauch ist seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen und betrug im Jahr 2013 123.076 GWh.
Obwohl der Stromverbrauch in den letzten Jahren zugenommen hat, gibt es noch große Unterschiede
zwischen der malaysischen Halbinsel und den beiden Staaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia.
Betrachtet man den Stromverbrauch pro Kopf, sieht man, dass die Bevölkerung in Malaysia keinen
gleichmäßigen Stromverbrauch aufweist. Sabahs Stromverbrauch pro Kopf liegt bei nur 1.423 kWh im
Vergleich zu 4.462 kWh in Peninsular Malaysia. Sarawaks Stromverbrauch ist hingegen in den letzten drei
Jahren kontinuierlich gestiegen und hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt (vgl. Tabelle 4). Ähnlich wie bei
Malaysias Primärenergieverbrauch wird bislang auch die Produktion von Elektrizität von fossilen
Brennstoffen dominiert. Die Hauptenergieträger am Stromverbrauch im Jahr 2013 waren hierbei
überwiegend Gas (50,4%) und Kohle (38,0%), wobei die Bedeutung von Großwasserkraft (8,4%) zunimmt
(vgl. Abbildung 3).22
22 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
Import und Export von Ölprodukten
in ktoe
Jahr Import Export
2009 7.234 8.419
2010 10.359 8.431
2011 11.579 9.421
2012 13.243 10.785
2013 19.383 11.983
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 17
Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia
Peninsular
Malaysia
2010 2011 2012 2013
Bevölkerung (in
Tausend)
22.754 23.099 23.417 23.736
Stromverbrauch
(GWh)
94.666 97.939 102.174 105.861
Stromverbrauch
Pro Kopf (kWh)
4.161 4.240 4.363 4.462
Sabah
Bevölkerung (in
Tausend)
3.348 3.435 3.523 3.581
Stromverbrauch
(GWh)
4.127 4.275 4.943 5.097
Stromverbrauch
Pro Kopf (kWh)
1.233 1.245 1.403 1.423
Sarawak
Bevölkerung (in
Tausend)
2.487 2.528 2.570 2.608
Stromverbrauch
(GWh)
5.730 5.172 9.237 12.118
Stromverbrauch
Pro Kopf (kWh)
2.304 2.046 3.594 4.646
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 18
Abbildung 3: Stromerzeugung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013
Quelle: Eigene Darstellung nach Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
Obwohl die Bedeutung von erneuerbaren Energien durchaus erkannt wurde, betrug ihr Anteil an der
gesamten Stromerzeugung von 141,266 GWh im Jahr 2013 knapp 1%. 23 Zu beachten ist dabei, dass
Großwasserkraft in Malaysia nicht als erneuerbare Energie gezählt wird.
Um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren und einen breiteren Energiemix zu erreichen, verfolgt
die Regierung eine Diversifizierungsstrategie. Nuklearenergie als CO2-arme Alternative zu fossilen
Brennstoffen steht in Malaysia bisher nicht zur Verfügung, wobei durch die Einführung der „National
Nuclear Policy“ und der Gründung der „Nuclear Energy Programme Implementing Organisation“ im Jahr
2010 erste Gespräche zur Einführung von Nuklearenergie ab dem Jahr 2030 getätigt wurden. Auch
Windenergie hat nur begrenztes Potential, weil in Malaysia vergleichsweise geringe Windstärken und
unbeständige Windverhältnisse herrschen.24
Ein größeres Potential besteht allerdings insbesondere für die Nutzung von Photovoltaik und Biomasse aber
auch für Kleinwasserkraft. Der Anteil von knapp 1% der erneuerbaren Energien an der gesamten
Stromerzeugung 2013 setzt sich wie folgt zusammen: Mit einem Anteil von ca. 66% Photovoltaik und 23%
Biomasse tragen diese beiden Ressourcen größtenteils zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei.
Ergänzt werden diese beiden Energiequellen durch kleine Wasserkraftwerke („Small-Scale Hydro“) (6%)
und Biogas (5%).25*
Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent
Jahr Primärenergieangebot Primärenergieverbrauch Stromverbrauch
2010 2,98 1,54 8,53
2011 3,32 4,77 2,69
2012 9,09 13,43 8,40
2013 4,90 4,65 5,78
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
23 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a 24 IAEA, 2015 25 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
50,4%
1,2%
1,1%
38,0%
8,4%
0,9%
Gas
Diesel
Öl
Kohle
Großwasserkraft
Erneuerbare Energien
141.266 GWh
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 19
3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia
Die Energiegewinnung und Stromerzeugung aus den vorhandenen fossilen Brennstoffen in Malaysia und
eine zusätzliche direkte und indirekte staatliche Subventionierung von Elektrizität haben zur Folge, dass der
Strompreis für Endverbraucher relativ gering ist (vgl. Tabelle 5). Direkt subventioniert wird der Strom
durch Reduktion des Endabnehmerpreises und indirekt durch verbilligten Ressourceneinsatz (Öl und Gas). Hierdurch wurde bislang das Interesse gehemmt, in Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. *
Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR), September 2015
Strompreis Endverbraucher
(abhängig vom Verbrauch)
Strompreis Industrie
(abhängig vom Verbrauch)
Peninsular
Malaysia
21,8 – 57,1 (4,84 – 12,86 EUR) 33,7 -44,1 (7,48 – 9,80 EUR)
Sabah 17,5 – 47,0 (3,88 – 10,44 EUR) 26,8 – 37,6 (5,95 – 8,35 EUR)
Sarawak 18,0 – 31,5 (4,00 – 7,00 EUR) 16,0 – 26,0 (3,55 – 5,77 EUR)
3.4 Versorgungsnetz
Das Versorgungsnetz in Malaysia ist in drei Teile aufgeteilt: Peninsular Malaysia, Sabah und Sarawak.
Peninsular Malaysia
Das Versorgungsnetz in Peninsular Malaysia ist in Besitz von Tenaga Nasional Berhad (TNB), dem
staatlichen Energieversorger. Das Netz überspannt die komplette Halbinsel Malaysias und verbindet
Stromkraftwerke, die in Besitz von TNB und von „Independent Power Producers“ (IPP - unabhängige
Stromproduzenten) sind, mit den Verbrauchern. Das Stromnetz hatte im Jahr 2014 eine Länge von 21.470
km und wird mit mehr als 420 Übertragungsstationen verbunden. Die Spannung der Übertragungsnetze
variiert zwischen 132 kV und 500 kV. Das 500-kV-Netz (668 km), das 275-kV-Netz (8.714 km) und das 132-
kV-Netz (12.088 km) dienen als Basisnetz für die malaysische Halbinsel. Zur Stromübertragung an den
Endverbraucher dienen die Stromleitungen 33 kV, 22 kV, 11 kV, 6,6 kV und 400/230 V.26
Sabah
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist der Energieversorger im östlichen Bundesland Sabah und gehört zu
83% TNB. Das Übertragungsnetz in Sabah ist unterteilt in zwei Teile, dem westlichen und östlichen Teil, wo
jeweils der Großteil der Bevölkerung lebt und die Wirtschaftsaktivität am höchsten ist. Seit 2007 sind die
beiden Teile voll miteinander verbunden. Die Länge des Netzes lag 2014 bei 2.316 km. Den größten Anteil
haben das 585 km lange 275-kV-Netz und das 1.731 km lange 132-kV-Netz.27
Sarawak
Das Versorgungsnetz im Bundesland Sarawak wird von Sarawak Energy Sdn. Bhd. (SEB) ohne großen
Einfluss vom nationalen Energieträger TNB betrieben. SEB ist anders als SESB unabhängig von TNB. Zu
den Aufgaben SEBs gehören die Planung, Stromübertragung sowie Instandhaltung und Durchführung von
Sicherheitsmaßnahmen, um eine verlässliche Stromerzeugung zu garantieren. Um die Stromverteilung
kümmert sich die Verteilungsabteilung, welche aus zwei Einheiten besteht: Dem Verteilungsnetzwerk und
dem Verteilungs-Asset-Management. Das Verteilungsnetzwerk besteht wiederum aus vier
Unterabteilungen: West, Zentral und Nord sowie einer Verteilungsplanung. Jede Abteilung ist für den
Betrieb und die Instandhaltung der jeweiligen Netzabschnitte zuständig. Eine der Hauptaufgaben ist der
Anschluss von weiteren Konsumenten an das Versorgungsnetzwerk, wobei hierfür kein Zieljahr festgelegt
ist.28
26 Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission) 27 Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission) 28 SEB, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 20
3.5 Energiepolitik
3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia
Während der Ölkrise in den 1970ern ist das Bewusstsein gegenüber endlichen fossilen Brennstoffen
gestiegen, weshalb die malaysische Regierung im Jahr 1975 den National Petroleum Act (Nationales
Erdölgesetz) abschloss, um einen ökonomischen, sozialen und ökologischen Umgang mit
Mineralölprodukten zu gewährleisten. Mit Blick auf die globale Ölkrise von 1973 und 1978 wurde das
Wirtschaftswachstum in Malaysia durch die steigenden Ölpreise stark beeinflusst. Da Öl und Gas damals die
primären Energiequellen des Energiemixes waren, hatte die malaysische Wirtschaft besonders unter den
negativen Effekten der Ölkrise gelitten. Daraufhin wurde im Jahr 1979 die National Energy Policy
(Nationale Energiepolitik) mit dem Ziel verabschiedet, Energie, sowohl von fossilen Brennstoffen als auch
von erneuerbaren Energien, kostengünstig anzubieten. Weiterhin soll neben einer effizienteren und
produktiveren Energienutzung auch der Einfluss des Energiesektors auf die Umwelt verringert werden. Im
Jahr 1990 wurde der Electricity Supply Act (Stromversorgungsgesetz) eingeführt, um die malaysische
Stromversorgungsindustrie zu verwalten. Der Energy Commission Act (Energiekommissionsgesetz) wurde
2001 verabschiedet. Er diente der Gründung der malaysischen Energiekommission (Energy Commission
„Suruhanjaya Tenaga“), welche die Energieversorgung in Peninsular Malaysia und Sabah reguliert und die
Implementierung von Energiegesetzen regelt. Das Gesetz diente außerdem der Förderung von erneuerbaren
Energien und der Konservierung von nicht-erneuerbaren Energien.29
Mit wachsender Anerkennung von erneuerbaren Energien, wurde 2001 das „Small Renewable Energy
Power“ (SREP) -Programm gestartet. IPPs, die unter diesem Programm erzeugte erneuerbare Energien in
das öffentliche Stromnetz einspeisen wollen, unterzeichnen ein „Renewable Energy Power Purchase
Agreement” (REPPA) mit TNB, das den Abnahmepreis des Stroms festlegt. Mit der Unterzeichnung dieser
Vereinbarung stimmt der nationale Energiebetreiber zu, produzierten Strom von erneuerbaren Energien für
die folgenden 21 Jahre abzukaufen und ins nationale Stromnetz einzuspeisen. Dies galt für Strom aus
Biomasse-, Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Jedoch wurde im REPPA vorgegeben, dass die
Höhe der Anlagenkapazität zur Netzeinspeistung auf 10 MW begrenzt ist (2011 wurde die Grenze auf 30
MW angehoben). Das Ziel, niedergeschrieben im neunten Malaysischen Plan (2006 - 2010), eine Kapazität
von 350 MW bis Ende 2010 durch erneuerbare Energien zu erreichen wurde weit verfehlt. Diese
Fünfjahrespläne dienen der Entwicklung des Landes (siehe Kapitel 4.1). Gründe für den Misserfolg gab es
mehrere. Auf der einen Seite waren die Subventionen für fossile Brennstoffe weiterhin sehr hoch, was den
Anreiz für erneuerbare Energien abschwächte. Auf der anderen Seite machten die zunächst hohen
Investitionskosten für erneuerbare Energien kombiniert mit dem geringen Anreiz, wie der garantierten
Abnahme des produzierten Stroms, Investitionen in erneuerbare Energien unattraktiv. Weiterhin waren die
Strompreisverhandlungen im Rahmen von REPPA langwierig und meist erfolglos. Ungewissheit über den
Stromabnahmepreis sowie über die Verfügbarkeit von Biomasse beispielsweise verstärkte die
Zurückhaltung bei erneuerbaren Energien. 30&31
Die New Energy Policy (Neue Energiepolitik) aus dem Jahr 2010 bestätigte nochmals die Anstrengungen
der Regierung, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu erhöhen. Das Programm
berücksichtigt sowohl ökonomische Effizienz als auch ökologische und soziale Aspekte, um besonders die
Energiesicherheit durch erneuerbare Energien zu verstärken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden fünf
strategische Schwerpunkte definiert. Erstens versucht das Programm, den Beitrag von erneuerbaren
Energien am nationalen Energiemix zu erhöhen, um eine nachhaltige und solide Stromversorgung zu
gewährleisten. Zweitens soll durch das Programm das Wachstum erneuerbarer Energien (EE) unterstützt
werden und drittens sollen angemessene Produktionskosten in diesem Bereich garantiert werden. Weiterhin
soll die Umwelt für zukünftige Generationen bewahrt werden und schließlich das Bewusstsein und die
Wichtigkeit bei Bürgern gegenüber erneuerbaren Energien verstärkt werden. 32
29 Khor, 2014 & KeTTHA, 2016 30 Khor, 2014 31 Suruhanjaya Tenaga, 2013 (Energy Commission) 32 SEDA, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 21
Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia
Quelle: Eigene Darstellung nach KeTTHA, 2016a (Stand der Daten: 13.05.2016)
Tabelle 7 zeigt die geplanten Kapazitäten an erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW),
die durch den National Renewable Energy Policy Action Plan (2009) verfolgt wird. Die Kapazitäten
erneuerbarer Energien beliefen sich im Jahr 2011 mit 217 MW auf unter 0,5%.33
Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW)
Jahresende Gesamte EE (MW) Anteil EE-Kapazität an
Gesamtleistung
Jährliche CO2 Vermeidung (t)
2015 975 6% 3.385.325
2020 2.080 7,8% 7.073.199
2030 3.484 13% 10.402.484
2050 11.544 34% 16.114.871
Quelle: SEDA,2016a (Stand der Daten: 13.05.2016)
Für den erzeugten Strom aus erneuerbaren Ressourcen gibt es grundsätzlich zwei Arten der Nutzung: Zum
einen können Erzeuger ihren Strom für die eigene Versorgung verwenden und zum anderen in das
malaysische Stromnetz einspeisen. Um den zweiten Fall attraktiv zu machen, wurde ein Gesetz
verabschiedet, das den Teilnehmern Einspeisetarife (FiT) garantiert. 2010 proklamierte der damalige
Minister für Umwelttechnik und Wasser, Datuk Seri Peter Chin, den „Renewable Energy Act“ (Erneuerbare-
Energien-Gesetz), welcher einen Einspeisetarif (Feed-in-Tariff „FiT“) nach deutschem Vorbild festsetzte.
Dieses Gesetz trat Ende 2011 in Kraft.34 Detaillierte Informationen hierzu gibt es im folgenden Kapitel. Im
Rahmen des Sustainable Energy Development Authority Act (2011) wurde die Sustainable Energy
Development Authority (SEDA) gegründet, deren Hauptaufgabe die Kontrolle und Durchführung des FiT-
Systems ist.35
33 SEDA, 2016a 34 SEDA, 2016b 35 SEDA, 2016g
Sustainable Energy Development Act 2011
Renewable Energy Act 2011
New Energy Policy 2010
National Renewable Energy Action Plan 2009
The Energy Commission Act 2001
Gas Supply Act 1993
Electricity Supply Act 1990
National Energy Policy 1979
National Petroleum Policy 1975
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 22
3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT)
Mit dem FiT wird in der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer
Energien mit 975 MW an der installierten Stromleistung bis Ende 2015 auf 6% zu steigern, um somit die
Ziele der malaysischen Regierung im Rahmen des „10th Malaysia Plan“ zu erreichen. Mit dem FiT-
Mechanismus wurde der „Renewable Energy Fund“ des FiT eingeführt, aus dem die Einspeisevergütungen
für die Stromerzeuger finanziert werden. Eingeholt wird das Geld für den „Renewable Energy Fund“ durch
eine Abgabe von 1% auf die monatliche Stromrechnung der Verbraucher.36 Das 2015-EE-Ziel wurde jedoch
weit verfehlt, da der erneuerbare-Energie-Anteil an der installierten Leistung Ende 2015 bei nur ca. 1% lag.
Wie bereits erwähnt, wurde 2011 die Energieagentur SEDA (Sustainable Energy Development Authority)
gegründet, um die Einspeisetarife zu verwalten sowie Anträge von Erzeugern von Strom aus erneuerbarern
Energien zu überprüfen und zu bearbeiten. Um als förderfähig zu gelten, darf die individuelle maximale
Anlagenkapazität im Rahmen des FiT 30 MW nicht überschreiten. Produzenten erneuerbaren Stroms
bedürfen zudem der Genehmigung der SEDA, um den erzeugten Strom in das staatliche Stromnetz
einspeisen zu können. Des Weiteren fällt SEDA die Rolle zu, die Öffentlichkeit im Allgemeinen mit
verschiedenen Programmen über die Vorteile eines nachhaltigen Energiesystems auszubilden. Das FiT-
Schema wurde 2011 zunächst in Westmalaysia eingeführt, wo sich auch die Energieagentur SEDA befindet.
2014 wurde dieses System als nächster Schritt im ostmalaysischen Bundesland Sabah eingeführt. Bisher ist
Sarawak das einzige Bundesland, das dieses System noch nicht eingeführt hat.
Dieser FiT-Mechanismus ermöglicht Stromerzeugern aus erneuerbaren Energien, ihren Strom an das
Stromverteilungsunternehmen Tenaga Nasional Berhad (TNB) bzw. SESB in Sabah zu einem festen Preis
für einen Zeitraum von 21 Jahren zu verkaufen. Dafür werden Stromabnahmeverträge (Renewable Energy
Power Purchase Agreements – REPPAs) zwischen dem Stromerzeuger und dem Verteilungsunternehmen
geschlossen. Dementsprechend sind die Stromnetzbetreiber rechtlich dazu verpflichtet, den regenerativ
erzeugten Strom in ihr Netz einzuspeisen. Hierdurch soll Planbarkeit und Investitionssicherheit geboten
werden. Andererseits unterliegen die Einspeisetarife Degressionsraten, um die Kosten für die regenerative
Stromerzeugung auf Dauer zu senken und an sonstige Energieträger anzugleichen. Der Einspeisetarif für
Strom aus erneuerbaren Energien wird daher jährlich zum Anfang des Jahres geprüft und ggf. angepasst.
Falls die SEDA hierbei feststellt, dass aufgrund technischer Neuerungen auch die landesweit üblichen
Betriebskosten für einen bestimmten Kraftwerkstyp gesunken sind, wird der FiT entsprechend durch die
SEDA nach unten angepasst. Dieses Vorgehen dient dem Zweck, unnötige finanzielle Überförderung des
Staates zu verhindern und stellt sicher, dass stets ausreichend finanzielle Mittel für den FiT verfügbar sind.*
Zugelassen für den FiT sind die folgenden Ressourcen:
Photovoltaik: Technologie, bei der Sonnenlicht durch einen photoelektrischen Prozess direkt in
Strom umgewandelt wird.
Kleinwasserkraft (Anlagenleistung bis einschließlich 30 MW): Gewinnung von Strom, die durch die
Nutzung von fließendem Wasser entsteht.
Biogas: Gas, das durch anaerobe Verfaulung und Fermentierung von organischen Substanzen
gewonnen wird. Dabei erfolgt eine Konzentration im Wesentlichen auf Abwasserschlamm,
kommunalen Feststoffabfall und andere biologisch abbaubare Abfälle.
Biomasse: nicht-fossiles und biologisch abbaubares Material (inklusive Biomasse aus der Forst-
und Landwirtschaft und Feststoffabfall)
36 Economic Planning Unit, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 23
Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh)
Jahr Biogas Biomasse Klein-wasserkraft Photovoltaik Gesamt
2012 7.465 101.309 25.629 4.714 139.117
2013 9.477 209.407 73.032 48.632 340.548
2014 31.844 226.196 64.549 178.329 500.918
2015 40.267 192.372 55.406 248.283 536.328
2016
(Q1)
5.458 5.364 8.749 17.644 37.215
Gesamt 94.511 734.648 227.365 497.602 1.554.126
Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016)
Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh)
Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016)
* 2016, erstes Quartal
Die große Bedeutung des FiT zeigt sich anhand des in den letzten Jahren stetig gestiegenen erzeugten
Stroms, der im Rahmen des FiT in das Stromnetz eingespeist worden ist. So hat sich die Menge der
eingespeisten Megawattstunden zwischen 2012 und 2015 fast vervierfacht. Mit 248.283 MWh über das Jahr
2015 steuerten Photovoltaikanlagen den größten Beitrag zur FiT-vergüteten Stromerzeugung von 2012 bis
Ende 2015 bei. Neben der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen gewinnt auch insbesondere die
Stromerzeugung aus Biomasse an Bedeutung (vgl. Tabelle 8 und Abbildung 5). Für 2016 sind bisher nur
Daten des ersten Quartals dargestellt.
Die Finanzierung des FiT soll neben einer einmaligen Summe von 300 Mio. MYR (71,3 Mio. EUR) aus der
Staatskasse hauptsächlich über eine Abgabe von Stromkunden erfolgen. Von jedem Stromkunden mit einem
monatlichen Verbrauch von über 300 kWh wird ein Zusatzbeitrag auf Basis der bestehenden
Stromrechnung erhoben, der im Januar 2014 von 1% auf 1,6% erhöht wurde. Insgesamt betrug die zur
Verfügung stehende Fördersumme für das FiT-Programm Ende Dezember 2014 bereits 845 Mio. MYR (201
Mio. EUR). Diese Gelder werden separat von der Staatskasse verwaltet und stehen daher auch nur
erneuerbaren Energien zur Verfügung.37
37 SEDA, 2016e
0
50,000
100,000
150,000
200,000
250,000
300,000
350,000
400,000
450,000
500,000
550,000
2012 2013 2014 2015 2016
Stromerzeugung in MWh
Photovoltaik
Kleinwasserkraftwerke
Biomasse
Biogas
*
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 24
Der Einspeisetarif pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh) hängt auch von der Größe der jeweiligen Anlage
ab. Der FiT ist höher, wenn es sich um eine vergleichsweise kleine Anlage mit geringer Kapazität handelt. In
der nachstehenden Tabelle kann abgelesen werden, für welche Energiequelle welche Preise bezahlt werden,
wobei die jeweilige Untergrenze für Anlagen mit hoher Kapazität und die Obergrenzen für Anlagen mit
geringer Kapazität gelten. Wie die folgende Tabelle 8 zeigt, reichen die Einspeisevergütungen im Jahr 2016
dabei von 0,24 MYR/kWh (ca. 0,05 EUR/kWh) bis 0,82 MYR/kWh (ca. 0,18 EUR/kWh).38
Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh 2013 2014 2015 2016
Biomasse (bis einschließlich 30 MW)
0,27 - 0,31 0,27 - 0,31 0,27 - 0,31 0,27 – 0,31 (0,06 - 0,07 EUR)
Biogas (bis einschließlich 30 MW)
0,28 - 0,32 0,28 - 0,32 0,28 - 0,32 0,28 – 0,32 (0,06 - 0,07 EUR)
PV – Gemeinschafts & Individualanlagen (bis einschließlich 72 kW)
0,68 - 1,13 0,61 - 1,02 0,49 - 0,92 0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR)
Photovoltaik – Nicht Individualanlagen (bis einschließlich 30 MW)
0,68 - 1,13 0,61 - 1,02 0,49 - 0,92 0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR)
Kleinwasserkraft (bis einschließlich 30 MW)
0,23 - 0,24 0,23 - 0,24 0,23 - 0,24 0,24 – 0,26 (0,05 EUR)
Quelle: SEDA, 2016e (Stand der Daten: 25.05.2016)
Da der Fokus der ZMA auf PV und Kleinwasserkraft liegt, werden die detaillierten Einspeisetarife für diese
Energiequellen, die ab dem 01. Januar 2016 gültig sind, in den folgenden Tabellen detailliert dargestellt:
Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016
PV-Gemeinschaftsanlagen FiT (in MYR/kWh)
(i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR)
(ii) über 4 kW bis einschließlich 24 kW 0,8048 (0,17 EUR)
(iii) über 24 kW bis einschließlich 72 kW 0,6139 (0,13 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Gemeinschaftsanlagen: Schulen, Tempel, Gebetshäuser
Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016
PV-Individualanlagen FiT (in MYR/kWh)
(i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR)
(ii) über 4 kW bis einschließlich 12 kW 0,8048 (0,17 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Individualanlagen: private PV-Anlagen für Wohnhäuser
38 SEDA, 2016e
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 25
Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016
PV-Nicht-Individualanlagen FiT (MYR/kWh)
(i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR)
(ii) über 4 kW bis einschließlich 24 kW 0,8048 (0,17 EUR)
(iii) über 24 kW bis einschließlich 72 kW 0,6139 (0,13 EUR)
(iv) über 72 kW bis einschließlich 1 MW 0,5930 (0,13 EUR)
(v) über 1 MW bis einschließlich 10 MW 0,4651 (0,10 EUR)
(vi) über 10 MW bis einschließlich 30 MW 0,4162 (0,09 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Nicht-Individualanlagen: PV-Anlagen auf Gewerbeanlagen oder Industriehallen
Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016
Kleinwasserkraftwerke FiT (MYR/kWh)
(i) bis einschließlich 2 MW 0,2600 (0,06 EUR)
(ii) über 2 MW bis einschließlich 10 MW 0,2500 (0,05 EUR)
(iii) über 10 MW bis einschließlich 30 MW 0,2400 (0,05 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering
Die neuesten Strategien der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias nennen sich „Large Scale Solar“ (LSS)
als Förderung von großen Solaranlagen (1 MW – 30 MW) und „Net Energy Metering“ (NEM -
Nettoenergiemessung) für die Erzeugung von Energie durch Photovoltaik aber auch weiteren alternativen
erneuerbaren Energien. Diese beiden Strategien wurden im Rahmen des elften malaysischen Plans (2016 –
2020), eingeführt und sollen zunächst als Ergänzung zum FiT-Mechanismus dienen und diesen ab dem
Jahr 2017 ersetzen.
In den nächsten fünf Jahren sollen durch LSS 1.000 MW installiert werden. Nach Kenntnissen der AHK
Malaysia können interessierte Projektentwickler sich direkt an TNB wenden, um die jeweiligen
Rahmenbedingungen bezüglich Stromabnahmepreis und Anlagengrößen zu vereinbaren. Weitere
Informationen zur Realisierung der 1.000 MW LSS-Leistung liegen bisher nicht vor.*
Das Net Energy Metering (NEM) zielt auf die Installation von 500 MW in den nächsten fünf Jahren bis
2020, wobei dieses Jahr noch mit den ersten 100 MW gestartet werden soll.* Das NEM umfasst neben
Photovoltaikanlagen auch alle anderen erneuerbaren Energien. Es erlaubt Privat- und Gewerbekunden, die
ihren Strom durch erneuerbare Energien selbst erzeugen, überschüssig erzeugten Strom in das öffentliche
Stromnetz einzuspeisen. Anders als beim FiT-Mechanismus wird im Rahmen von NEM der eingespeiste
Strom nicht direkt vergütet, sondern die Eigenversorger können diesen mit dem zusätzlich nachgefragten
Netzstrom von den staatlichen Energieversorgern verrechnen und somit Einsparungen bei ihren
Stromrechnungen erzielen. Abgerechnet wird mit einem Doppeltarifzähler. Bei NEM geht es bevorzugt
darum, den erzeugten Strom zunächst für sich selbst zu nutzen und erst Überschüsse in das Stromnetz
einzuspeisen. Wird mehr Strom in einer Abrechnungsphase erzeugt, als verbraucht, kann der
Stromüberschuss in die nächste Abrechnungsphase übertragen und mit der nächsten Stromrechnung
verrechnet werden. In der Regel wird am Ende eines Kalenderjahres kein Stromüberschuss übrig bleiben,
da die Einspeisung des selbstproduzierten Stroms auf 75% der maximalen Stromnachfrage bzw. einer
maximalen Anlagenkapazität von 1 MW begrenzt ist, jenachdem, was niedriger ist. Somit besteht im
Normalfall immer eine Restnachfrage nach Strom von den öffentlichen Energieversorgern. Den
Verbrauchern wird am Ende der Abrechnungsperiode folglich der Nettostromverbrauch in Rechnung
gestellt.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 26
Das Ziel von „Large Scale Solar“ und NEM ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der
Stromerzeugungsleistung von Peninsular Malaysia und Sabah bis 2020 auf 7,8% zu erhöhen; das entspräche
einer Kapazität von 2.080 MW.39 Die Kapazität im Jahr 2014 betrug lediglich 243 MW. In Abbildung 6 wird
aufgezeigt, wie sich die geplante Erneuerbare-Energien-Leistung auf die unterschiedlichen Technologien
2014 aufteilte und wie die Verteilung bis 2020 geplant ist.
Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern
Quelle: Eigene Darstellung nach Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
39 Economic Planning Unit, 2016b
66%5%
23%
6%
PV
Biogas
Biomasse
Kleinwasserkraft
243 MW
2014
9%
12%
38%
24%
17% PV
Biogas
Biomasse
Kleinwasserkraft
Feststoffabfall
2.080 MW
2020
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 27
4. Programme zur Umsetzung von Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als dezentrale Stromerzeuger
Obwohl Malaysia in den letzten Jahren ein konstantes Wirtschaftswachstum im mittleren einstelligen
Bereich aufweisen konnte, sind viele malaysische Regionen noch unterentwickelt, die überwiegend in
Sarawak und Sabah in Ostmalaysia liegen. Geringe Produktivität, hohe Arbeitslosenquote, fallende Preise
bei Agrarprodukten, schlechte Ausbildung und eine hohe Abwanderungszahl junger Menschen in Städte
charakterisieren die Unterentwicklung in den ländlichen Regionen.40 Energiearmut und der mangelnde
Zugang zu Elektrizität verschlimmern die Armut der Bevölkerung und sind ein Hindernis für die
wirtschaftliche Entwicklung in diesen Regionen. Im Jahr 2014 lebten in Malaysia ca. 1% der Bevölkerung
unter der Armutsgrenze. Die meisten von ihnen leben in den ländlichen Regionen von Sarawak und Sabah.
Die durchschnittliche Stromabdeckung in diesen Bundesstaaten lag im Jahr 2015 bei 93 % im Vergleich zu
99,9 % auf Peninsular Malaysia, weshalb die Nutzung von Ressourcen aus erneuerbaren Energien als beste
Alternative zur Reduzierung der Energiearmut betrachtet werden, da eine Stromnetzerweiterung meist
aufgrund von unebenem Terrain und dichtem Dschungel nicht durchführbar ist. Zu hohe Kosten bei der
Stromversorgung und die damit verbundenen Übertragungsverluste machen ein Elektrizitätsangebot in
diesen ländlichen Regionen ökonomisch nicht durchführbar.
Von Relevanz sind daher sogenannte Hybrid-, Insel – und Kleinstlösungen, d. h. die Bereitstellung von
Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist entfernt abgelegenen Dorfschaften.
Gefragt sind hier Lösungen unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Energieressourcen, wie z. B. der
Solarenergie oder Wasserkraft. Hiermit kann maßgeblich der Dieselverbrauch reduziert werden, mit dem in
vielen Ortschaften noch der Stromgenerator betrieben wird. Dieselkraftstoff, der stark subventioniert wird,
kostete im April 2016 um die 1,55 MYR (0,35 EUR) pro Liter. Die klimatischen und geographischen
Konditionen in diesen Regionen erschweren jedoch die Lieferung des Diesels, so dass kein durchgehendes
Elektrizitätsangebot garantiert werden kann. Der Kraftstoff, der mit Lastkraftwagen in entlegene
Ortschaften gefahren wird, kann bis zu 4 MYR (0,90 EUR) pro Liter kosten. Bestimmte Inseln sind sogar
auf die Versorgung per Luft oder Schiff angewiesen, was die Kosten für Diesel weiter erhöht. Bei Zustellung
per Flugzeug kann der Dieselpreis sogar auf 5 MYR (1,15 EUR) pro Liter ansteigen.** Bei einer erwarteten
Kürzung der Subventionen in den nächsten Jahren (ungewiss wann genau) für Diesel und Rohöl in Malaysia
wird sich die Situation zukünftig noch weiter verschärfen. 41 Obwohl die Kosten für Elektrizität aus
Dieselgeneratoren enorm hoch sind, sind die betroffenen ländlichen Ortschaften und Schulen auf diese
dezentralen teuren Lösungen angewiesen. Laut Informationen aus einem Interview mit einem
Gesprächspartner haben von mehr als 10.000 Schulen in Malaysia fast 1.000 Schulen keinen
kontinuierlichen Zugang zu Elektrizität. Die meisten dieser Schulen liegen in abgeschiedenen Regionen in
Sabah und Sarawak. Bisher gibt es für die nächsten fünf bis zehn Jahre keinen Plan, diese abgeschiedenen
Regionen mit dem nationalen Stromnetz zu verbinden.** Malaysia hat jedoch ein enormes Potential für die
Erzeugung erneuerbarer Energien durch beispielsweise PV, Wasserkraft, Biomasse und Biogas.
Netzunabhängige Stromversorgung oder Insellösungen, die durch Photovoltaik und Wasserkraft generiert
werden, ermöglichen eine nachhaltige Stromversorgung in ländlichen Regionen mit enormen Vorteilen für
Dorfgemeinschaften.**
Viele Entwicklungs- und Schwellenländer betreiben Pläne und Strategien, die Netzversorgung auszubauen,
um den Lebensstandard der Bevölkerung, die keinen Zugang zu Elektrizität hat, zu erhöhen. Aufgrund zu
hoher Kosten für Netzerweiterungen, bieten Kleinst- und Insellösungen häufig die bessere Alternative,
wobei auch hier hohe Investitionskosten den Ausbau beinträchtigen können. Deshalb gibt es in Malaysia
zusätzlich zu den gesetzgebenden Gerüsten die nationalen Entwicklungspläne, „Malaysia Plans“ (MP), um
die nationale Wirtschaftsentwicklung und ländliche Elektrifizierung durch Infrastrukturprojekte finanziell
zu unterstützen. Die Entwicklungspläne versuchen die Grundbedürfnisse von sozial benachteiligten
Menschen zu decken, wie im Folgenden näher erläutert.
40 Mahmud, 2011 41 The Strait Times, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 28
4.1 Malaysia Plans
Das langfristige Ziel Malaysias, bis zum Jahre 2020 in die Riege der Industrieländer aufzusteigen, wird mit
einem Netz von „Fünfjahresplänen“ (Malaysia Plans) unterlegt.
Die Vorteile von erneuerbaren Energien wurden zum ersten Mal im siebten malaysischen Plan (7th Malaysia
Plan 1996 – 2000) berücksichtigt. Programme insbesondere zur ländlichen Elektrifizierung in Sabah und
Sarawak wurden im achten malaysischen Plan (2001 - 2005) festgelegt. Hierzu zählten Netzerweiterungen
und die Versorgung mit Kleinst- und Insellösungen wie beispielsweise Kleinwasserkraftwerken und
Photovoltaik-Hybridanlagen. Insgesamt, für Peninsular Malaysia zusammen mit Ostmalaysia, stellte die
Regierung 856,6 Millionen MYR für die ländliche Elektrifizierung im Zeitraum von 2001 - 2005 zur
Verfügung.
Zusätzlich wurden in Peninsular Malaysia und Sabah Programme durchgeführt, die durch den im Jahr 1997
gegründeten Electricity Supply Industry Trust Account (AAIBE) finanziert wurden. Zuständig für diesen
Fonds ist KeTTHa, das Ministerium für Energie, Grüne Technologie und Wasser. Die Beitragsleister für die
Fördergelder sind die malaysischen Stromerzeuger, d. h. TNB und die IPPs Westmalaysias, welche Genting
Sanyen Power Sdn. Bhd., Port Dickson Power Bhd., Powertek Bhd., Segari Energy Venture Sdn. und YTL
Power Generation Sdn. Bhd. umfassen. Ihr Beitrag ist freiwillig und sie zahlen seit 2001 mit dem Start des
„Small Renewable Energy Power“ (SREP)-Programms 1% ihrer Einnahmen aus den Stromverkäufen bzw.
ihres gesamten jährlichen Umsatzes in den Fonds ein. Aus dem Fonds werden beispielsweise
Entwicklungsprogramme für die Industrie, Energieeffizienzprojekte, die Entwicklung und Förderung der
Stromwirtschaft, Insellösungen oder Gebiete, in denen Elektrizitätsversorgungsnetze noch ausgebaut
werden müssen, unterstützt. 42 Insgesamt wurden ca. 60.000 Haushalte, hauptsächlich in Sabah und
Sarawak, im Zeitraum von 2001 - 2005 durch den AAIBE-Fonds elektrifiziert.43
Mit Hilfe des neunten malaysischen Plans (2006 - 2010) wurden die Programme zur ländlichen
Elektrifizierung intensiviert. Die Lebensqualität der ländlichen Gemeinden, besonders in Sabah und
Sarawak, hat sich dadurch stark verbessert. Neben 1.025.000 Millionen MYR von der Regierung wurde ein
großer Anteil des AAIBE-Fonds in die ländliche Elektrifizierung gesteckt. Während des zehnten
malaysischen Plans (2011 - 2015) hat sich die Elektrifizierungsrate für ganz Malaysia von ca. 81% auf ca.
95% erhöht. Unterschiede gibt es jedoch weiterhin zwischen Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak:44
Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014
Elektrifizierungsrate (in %)
2009 2014
Sabah 77,0 94,1
Sarawak 67,0 91,0
Peninsular Malaysia 99,5 99,8
Quelle: Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Aktuell ist der elfte malaysische Plan gültig (2016 – 2020). Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf der
Elektrifizierung ländlicher Regionen. Neben den Photovoltaik-Hybridanlagen und
Kleinwasserkraftsystemen sollen auch sogenannte intelligente Stromnetze (Engl. smart grids), die
Netzabdeckung durch eine kommunikative Vernetzung und Steuerung unterstützen. Zusätzlich soll die
ländliche Bevölkerung entsprechend ausgebildet und ermutigt werden, bei der Instandhaltung der Anlagen
mitzuwirken, um eine nachhaltige Stromversorgung zu sichern. Der Betrieb der Anlage bleibt weiterhin im
Aufgabenbereich des staatlichen Energieversorgers. Das Ziel ist eine landesweite Elektrifizierungsrate von
99% bis 2020; dies bedeutet die Elektrifizierung von ca. 40.000 weiteren Haushalten zwischen 2016 und
2020. Weiterhin sollen Pico-Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität zwischen 0,1 und 1 kW installiert
werden.
42 KeTTHA, 2016 43 Economic Planning Unit, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016) 44 Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 29
Der Vorteil dieser Anlagen besteht darin, dass zur Stromerzeugung kein extra Damm oder Wassereinlauf
gebaut werden muss, sondern dass fließendes Wasser zur Stromerzeugung ausreicht, wodurch auch der
Eingriff in die Natur verringert wird.45
4.2 Government Transformation Programm (GTP)
Das GTP ist ein Programm der aktuellen malaysischen Regierung, das sieben Kernthemen bzw. „National
Key Results Areas“ (NKRAs), die die malaysische Bevölkerung betreffen, adressiert. Das Programm wurde
im Januar 2010 von Premierminister Najib Tun Razak präsentiert und unterstützt die Vision 2020, sich zu
einem Industrieland zu entwickeln. Zunächst wurden sechs NKRAs definiert, bevor im Juli 2011 ein siebter
hinzugefügt wurde. Unter die anfänglichen sechs NKRAs fielen dabei folgende Themenbereiche: die
Verringerung der Kriminalität, die Korruptionsbekämpfung, die Verbesserung der Ausbildung an
Universitäten, die Erhöhung des Lebensstandards, die Verbesserung des Personennahverkehrs sowie die
Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Das siebte NKRA betrifft die Lebenshaltungskosten der
Bevölkerung.
Ländliche Regionen bleiben ein Brennpunkt für die Nation, da ein Großteil der Bevölkerung dort lebt und
auch gerne bleiben würde, solange die wirtschaftlichen Möglichkeiten hierzu gegeben sind. Mit dem Ziel der
Vollendung von netzgebundener Elektrifizierung wurde von 2010 – 2012 das GTP 1.0 „Improving Rural
Basic Infrastructure“ (Verbesserung der ländlichen Infrastruktur) ins Leben gerufen. Damit wird die
Transformation von ländlichen Regionen in dynamische Wirtschaftsräume verfolgt, um die Vision 2020 zu
erreichen. Durch das Programm hat sich die Situation in ländlichen Regionen verbessert: Die
Lebensqualität der Bevölkerung hat sich erhöht und der Zugang zu Wirtschaftsmärkten wurde erleichtert.
Insgesamt haben ca. 4,5 Millionen Malaysier von dem GTP 1.0 profitiert. Da der Fokus des GTP 1.0 zunächst
auf grundlegender Infrastruktur basierte, wurden zunächst Straßen ausgebaut sowie die
Trinkwasserversorgung sichergestellt: 336.266 Häuser, bzw. 1.681.330 Menschen haben während des GTP
1.0 Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Insgesamt wurden 4.553 km Landstraße gebaut, wovon 2,5
Millionen Menschen profitierten. Durch diesen Ausbau neuer Straßen wurde den Dorfbewohnern ländlicher
Regionen der Zugang zu neuen Märkten ermöglicht. Aber auch der 24-stündige Zugang zu Elektrizität
wurde verbessert: 129.595 Häuser bzw. 647.975 Menschen wurden mit verlässlichem Zugang zu Elektrizität
ausgestattet. Weiterhin wurden 73.392 Häuser für 366.960 Menschen neu gebaut und restauriert. Im Jahr
2013 wurde, aufbauend auf dem GTP 1.0, das GTP 2.0 eingeführt, das sich noch mehr auf die Verbesserung
der ländlichen Entwicklung konzentrierte. Das langfristige Ziel bis 2015 war die Erhöhung des
Gesamteinkommens in allen ländlichen Regionen, wobei nicht bekannt ist, ob dies errreicht wurde. Die
Elektrifizierungsrate sollte Ende 2015 in Peninsular Malaysia 99,9%, in Sabah und Sarawak jeweils 95%
betragen, wobei die Ziele Sabahs und Sarawaks mit durchschnittlich ca. 93% knapp verfehlt wurden.46
4.3 BELB-Programm
Neben den oben genannten Regierungsstrategien hat das Ministry For Rural and Regional Development
(KKLW) im Jahr 2001 das „Rural Electrification Programme“ (Programm zur ländlichen Elektrifizierung,
BELB – Bekalan Elektrik Luar Bandar) eingeführt. Die hohen Ölpreise an den Märkten waren damals
Anreiz gewesen, über alternative Systeme nachzudenken.** Das Programm dient hauptsächlich der
Elektrifizierung von Wohnhäusern und Gebäuden in ländlichen Regionen. Dazu zählen sowohl sogenannte
Longhouses (Langhäuser) in Sabah und Sarawak, in denen teilweise bis zu 40 Personen leben, als auch
Ortschaften mit Orang Asli (Eingeborene Malaysias) auf der malaysischen Halbinsel oder auch Resorts auf
Touristeninseln, die keinen Zugang zu 24 Stunden Strom haben.
4.3.1 Umfang des BELB Programm
Das BELB-Programm basiert auf zwei Methoden: Zum einen ist das die Anknüpfung der Ortschaften an die
Versorgungsnetze der staatlichen Elektrizitätsbehörden, wie TNB in Peninsular Malaysia, SESB in Sabah
und SEB in Sarawak.
45 Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) 46 Government Transformation Programme, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 30
Zum anderen sollen Gebiete, wo ein Netzausbau ökonomisch nicht durchführbar ist, die Stromversorgung
durch alternative Methoden wie Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen erhalten. Obwohl das BELB-
Programm sowohl reine PV-Lösungen als auch PV-Hybridlösungen als dezentrale Energieerzeuger
unterstützt, gibt es nach dem Kenntnisstand der AHK Malaysia bisher nur Photovoltaik-Hybridanlagen zur
dezentralen Elektrifizierung. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in Malaysia sind reine PV-Anlagen
keine passenden Lösungen zur ländlichen Elektrifizierung. Durch die Nutzung von weiteren Energiequellen
wie Dieselgeneratoren und Batterien steht auch in ertragsschwachen Zeiten Strom zur Verfügung.*
Wie bereits erwähnt, hat die Regierung im Rahmen des achten malaysischen Plans den AAIBE-Fonds unter
dem KeTTHa ins Leben gerufen. 60% dieser Mittel werden für das BELB-Programm unter dem KKLW und
den jeweiligen Energieversorgern der Bundesländer genutzt. Das BELB-Budget der Staatsregierung lag im
Jahr 2015 bei nur knapp 880 Millionen MYR im Vergleich zu ca. 2 Milliarden MYR in den Vorjahren. Diese
Verringerung lässt sich durch die niedrigen Dieselpreise der letzten Jahre erklären, weshalb der Anreiz zum
Bau einer Erneuerbaren-Energien-Anlage abgenommen hat.47
Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR)
2011 2012 2013 2014 2015 2016
2.070,00
(455 EUR)
2.233,74
(490 EUR)
2.032,97
(446 EUR)
2.277,74
(500EUR)
1.100,00
(241 EUR)
878 (195
EUR)
Quelle: MOF, 2016
Mit dem AAIBE-Fonds wurden alle BELB-Projekte seit 2004, darunter der Netzausbau und die Installation
von Photovoltaik-Hybridanlagen, in Peninsular Malaysia finanziert. Zusätzlich wurde das BELB-Programm
für weitere alternative Projekte in Malaysia genutzt. Ein Beispiel hierfür ist die Finanzierung von
Straßenlampeninstallierungen oder alternative Anlagen zu Photovoltaik. Jeglicher verfügbarer Überschuss
des AAIBE-Fonds wird nach Sabah und Sarawak transferiert, um die Elektrifizierungsdiskrepanz zwischen
Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak zu verringern, wobei der AAIBE-Fonds vorrangig zur
Finanzierung von BELB-Projekten in Peninsular Malaysia genutzt wird.
Folgende Tabellen zeigen die Maßnahmen und die Auswahlkriterien für den Netzausbau sowie die
Installation alternativer Systeme im Rahmen des BELB-Programms in Malaysia:
Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms
Maßnahmen Auswahlkriterien (für alle Maßnahmen geltend)
Ausbau von 33-kV-Versorgungsnetzen
Bau von Kraftwerken und Installation von
Dieselgeneratoren
Verbindung von Ortschaften und Häusern mit
Niedrigspannungsnetzen
Erhöhung der Stromqualität und der
Stromversorgung von zwölf auf 24 Stunden am
Tag
Verlegung von Stromleitungen in Häusern ist
nicht Teil der Maßnahmen
Vorrang haben Ortschaften mit a) einer hohen
Anzahl an Häusern, b) neuen Häusern und c)
öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und
Krankenhäusern
Die Durchschnittskosten für ein Haus darf
25.000,00 MYR nicht übersteigen
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
47 KKLW, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 31
Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen
Maßnahmen Auswahlkriterien
Das Photovoltaikprogramm beinhaltet die
Installation von PV-Lösungen zur
Stromversorgung von Wohnhäusern,
Mehrzweckhallen, Polizeistationen, Kliniken,
Gebetsräumen, Schulen usw.
Das Programm dient abgelegenen Ortschaften:
die keinen Zugang zu Straßen haben,
bisher keinen Zugang zu Elektrizität hatten,
keinen Zugang zu einer Wasserquelle haben, die
für Kleinwasserkraft geeignet ist,
die in den nächsten fünf Jahren keine
Möglichkeit haben, an das nationale Stromnetz
angeschlossen zu werden,
mit Schulen,
die die Zustimmung hierfür von der lokalen
Bevölkerung erhalten haben.
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
Zwar gelten für Photovoltaik-Hybridanlagen im Rahmen des BELB-Programms die gleichen Maßnahmen
wie für reine PV-Anlagen. Unterschiede gibt es jedoch bei den Auswahlkriterien, wie folgt:
Zunächst müssen die Bewohner zustimmen, dass sie die Verkabelung der Häuser selbst finanzieren und die
monatlichen Stromrechnungen zum regulären Tarif selbst zahlen. Weiterhin muss die Distanz der Ortschaft
zum nächsten 11-kV-Netz über 10 km betragen und es darf kein Plan für eine Netzerweiterung in den
nächsten drei Jahren bestehen. Falls die Distanz weniger als 10 km beträgt oder das Vorhaben von
Energieversorgern besteht, das Netz in der Gegend in den nächsten drei Jahren zu erweitern, aber die
Kosten für eine Photovoltaik-Hybridanlage geringer geschätzt werden, wird von Fall zu Fall entschieden, ob
eine Photovoltaik-Hybridanlage nicht kosteneffektiver ist als eine geplante Netzerweiterung. Die
Beschaffenheit der Häuser muss für eine Verkabelung ausreichend geeignet sein. Außerdem wird ein freies
Stück Land benötigt, um eine Photovoltaik-Hybridanlage zu platzieren. Die Erlaubnis für die Fläche und
den Bau einer Anlage muss der Antragsteller vorläufig bei KKLW einholen. Empfehlenswert sind außerdem
nutzbare Straßen bzw. Routen über Land oder Wasser, die den Transport von Maschinen,
Anlagenausrüstungen und andere Komponenten zum Standort der Anlage ermöglichen. Laut der Webseite
von KKLW sind die geschätzten Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen folgende:
Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen*
Typ Anzahl der Häuser Geschätzte Kosten in MYR (EUR)
Typ 1 20 - 29 1.000.000 (219.780)
Typ 2 30 - 39 1.100.000 (241.758)
Typ 3 40 - 49 1.200.000 (263.736)
Typ 4 50 – 59 1.300.000 (285.714)
Typ 5 60 - 100 1.400.000 (307.692)
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Projektkosten für reine PV-Anlagen (Insellösungen) liegen nicht vor, da bisher keine installiert wurden.
Anmerkungen zu den Kosten:
- Die maximale Stromerzeugungsleistung für ein Photovoltaik-Hybridsystem liegt bei 50 kW.
- Das komplette Equipment ist von Steuern freigestellt.
- Die Transportkosten basieren auf Land- und Wasserrouten. Alternative Transportrouten, via
Flugzeug beispielsweise, werden separat kalkuliert.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 32
- Die tatsächlichen Kosten können erst nach einer Ortsbegehung von TNB Energy Service Sdn. Bhd.
(TNB-ES), einer Tochtergesellschaft vom nationalen Energieversorger TNB, erstellt werden.48
Leicht abweichend von den oben genannten Projektkosten sind folgende Informationen, die aus Gesprächen
mit Unternehmen und Institutionen gesammelt wurden:
Für eine Hybridanlage mit einer Kapazität von 8 kW werden von KKLW maximal 160.000 MYR (35.135
EUR, Stand 09.05.2016) eingeplant.** In den Kosten sind Planungskosten, der Infrastrukturausbau,
Abgaben wie beispielsweise Landnutzungskosten und Abholzungskosten, Transport-, Installations- und
Betriebskosten - Instandhaltungskosten sind hier ausgeschlossen - enthalten. Den wohl größten Einfluss
haben die Infrastruktur- und Transportkosten. Potentielle Gegenden bzw. Ortschaften liegen teilweise 300 -
400km von der nächsten befahrbaren Straße entfernt, weshalb ein Straßenausbau unabdingbar ist, bevor
das Anlagenmaterial transportiert wird. Die letzten 100 - 200km sind meist nur noch Schotterstraßen, die je
nach Witterungslage nicht befahrbar sind. Zusätzlich kann es vorkommen, dass ganze Flüsse überquert
werden müssen. Dies ist eine logistische Herausforderung, da das komplette Anlagenmaterial zunächst vom
LKW abgeladen werden muss, bevor es mit Booten weiter transportiert wird.*/**
Die Abweichung der Kosteneinschätzungen ist damit zu erklären, dass die Projektkosten stark variieren
können aufgrund der Unterschiede hinsichtlich den Umweltbedingungen wie beispielsweise Beschaffenheit
oder Lage der Fläche, den Zugangsmöglichkeiten zur Ortschaft (über Land und/ oder Wasser), den
Transportmöglichkeiten durch den Dschungel, dem Vorhandensein von verfügbaren und ausreichend
qualifizierten Arbeitskräften.
4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms
Das BELB-Programm ist eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Regierung, durchgeführt vom KKLW,
in Zusammenarbeit mit TNB. Bis ein Projekt final abgeschlossen werden kann, müssen mehrere Instanzen
durchlaufen werden. Das KKLW ist das einzige Ministerium, das die ländliche Elektrifizierung fördert. Bis
vor zwei Jahren war das Ministerium für Bildung (Ministry of Education - MOE) noch für die
Elektrifizierung von ländlichen Schulen zuständig. Diese Aufgabe wurde im Jahr 2014 vom KKLW
übernommen. Neben der Elektrifizierung von Wohnhäusern in Ortschaften liegt somit seit 2014 ein
weiterer Schwerpunkt von KKLW auf der Elektrifizierung von Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Kliniken
und Gebetsräumen.
Die Finanzierung der ländlichen Elektrifizierung wird in allen malaysischen Bundesländern von KKLW
übernommen, wobei sich die Projektdurchführung zwischen den Bundesländern leicht unterscheidet. Die
Projekte werden in Phasen unterteilt, wobei jede Phase einer bestimmten Region zugeordnet wird und die
Installation mehrere Anlagen und je nach Bedarf auch Netzerweiterung umfassen kann. Die aktuelle fünfte
Phase des BELB-Programms betrifft Sabah und Sarawak. Für eine Phase wird ein Zeitraum von 24 Monaten
kalkuliert, der den kompletten Projektablauf beinhaltet. Zu einer sogenannten Projektphase gehören
Vorbereitung/Planung, Ortsbegehung, Transport, Anlagenkonstruktion/-installation und Inbetriebnahme.
Diese Projektphasen können auch parallel laufen oder sich überschneiden und müssen nicht in zeitlicher
Sequenz stehen. In Sarawak besteht eine größere Nachfrage nach Photovoltaik-Hybridanlagen als in Sabah,
wobei die Anlagen meistens kleiner ausfallen. Pro traditionellem „Longhouse“ werden in der Regel 120 –
350 kW kalkuliert. In Sabah hingegen, mit der geringeren Nachfrage, fallen die Projektkapazitäten in der
Regel größer aus. Das kleinste Projekt in Sabah hat bereits eine Kapazität von 300 kW.** Auf der
malaysischen Halbinsel werden die Bekanntgabe, die Standortwahl sowie die Projektvergabe von KKLW
und TNB-ES abgewickelt.
Sobald alle Genehmigungen eingeholt wurden, wird das Projekt zur Durchführung an den „Main
Contractor“, als Bauträger zu verstehen, übergeben. Die Bauträger sind oft größere Unternehmen im
Baugewerbe, die von der Regierung anerkannt sind und Referenzprojekte sowie die notwendige
Arbeitsausrüstung und ausgebildete Arbeitskräfte vorweisen können, was ihnen eine Zusage bei den
Projekten erleichtert.
48 KKLW, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 33
Da diese Bauträger zwar oft aus dem Bereich Baugewerbe stammen, aber nicht unbedingt das nötige Know-
how haben, Erneuerbare-Energien-Projekte angemessen durchzuführen, holen sie sich Unterstützung von
„Subcontractors“, im Deutschen als Subunternehmer bekannt, die die Anlageninstallation und
Inbetriebnahme übernehmen. Nach der Installation werden die Anlagen in Peninsular Malaysia an TNB-ES
für den Betrieb und zur Instandhaltung überreicht. Die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung
werden auch durch das Budget von KKLW finanziert. Dies war allerdings nicht immer der Fall. Nach
Fertigstellung der ersten Photovoltaik-Hybridanlagen um 2005 herum wurden diese an die Bewohner der
Ortschaften überreicht, die sich jedoch, aufgrund mangelnder Expertise, nicht um einen angemessenen
Betrieb und die Instandhaltung kümmern konnten, sodass einige Projekte nach mehreren Wochen nicht
mehr funktionsfähig waren. Besonders bei Kleinwasserkraftwerken war dies zu beobachten.**
Der Projektablauf in Sabah unterscheidet sich leicht von der zuvor genannten Vorgehensweise, obwohl der
Energieversorger SESB in Sabah zu 83% in Besitz von TNB ist. Projektanträge werden zunächst von der
Village Development and Security Authority (JKKK –Behörde für Dorfentwicklung und Sicherheit) an SESB
gestellt. Diese führen erste Untersuchungen und erste Schätzungen durch, bevor der Antrag an KKLW
weitergeleitet wird. Eine Kopie des Antrags kommt außerdem dem Ministry of Rural and Entrepreneurial
Development (KPLB –Ministerium für ländliche und unternehmerische Entwicklung) in Sabah zu, die als
begleitende Instanz den Vorgang überwacht. Sobald alle Genehmigungen erteilt wurden, werden die
Projekte wieder an anerkannte Bauträger übergeben, welche die Projektdurchführung zu großen Teilen
häufig an Subunternehmen weitergeben. In Sabah ist SESB für den Betrieb, die Instandhaltung und
Wartung zuständig, wobei die Kosten hierfür wieder von KKLW übernommen werden.
Sarawak folgt einem ähnlichen Schema bei der Projektvergabe. Das Ministry for Public Utilities (KKAS –
Ministerium für öffentliche Versorgung) in Sarawak führt in Zusammenarbeit mit SEB Standortwahlen
durch, die dann KKLW vorgeschlagen werden, um eine verbindliche Finanzierung zu erhalten. Der restliche
Projektablauf folgt dem bekannten Schema mit einem Bauträger und den relevanten Subunternehmen. Der
einzige Unterschied liegt in der Verantwortung beim Betrieb und der Instandhaltung: Generell liegt sie bei
SEB, wobei bei aktuellen Projekten ein großer Wert auf die Zusammenarbeit mit Dorfbewohnern gelegt
wird, die bereits beim Transport ihre traditionellen Longboats (Langboote) zur Verfügung stellen. Denn
ohne diese wäre der Transport des notwendigen Anlagenmaterials und der -ausrüstung zu den abgelegenen
Dörfern fast unmöglich.**
Im Bundesstaat Sarawak besteht generell eine besondere Konstellation mit Blick auf die politischen
Entscheidungskompetenzen, aber auch speziell im Energiemarkt. Anders als in Sabah, wo der staatliche
Energiekonzern SESB eine Tochter von TNB aus Westmalaysia ist, ist das Energiemanagement in Sarawak
eigenständig und in keiner Weise abhängig von Westmalaysia. Hieraus folgt eine eigenständige
Energiepolitik des Landes. Historisch wurden sogar die energiepolitischen Rahmenentscheidungen der
Zentralregierung ignoriert bzw. abgelehnt und folglich nicht implementiert. Dies war der Fall bei dem am 1.
Dezember 2011 eingeführten Erneuerbare-Energien-Gesetz (FiT) in Malaysia. Es wurde im westlichen
Landesteil und, wenn auch verspätet, ebenfalls in Sabah eingeführt; in Sarawak lehnte der damals
regierende Ministerpräsident die Einführung allerdings ab.*/**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 34
Abbildung 7: BELB-Programm
Quelle: Eigene Darstellung**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 35
4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak
4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm
Mit Blick auf die Entwicklung Sarawaks liegt der Fokus auf der Elektrifizierung und Wasserversorgung der
ländlichen Bevölkerung. Insgesamt wurden der Landesregierung 2,5 Milliarden MYR von der
Bundesregierung für das staatseigene RES („Rural Electrification Scheme“) zur Verfügung gestellt. RES-
Projekte werden von der Bundesregierung finanziert und implementiert, wobei die Landesregierung
Sarawaks durch das Ministry of Public Utilities (KKAS) die Koordinierung assistiert und den Aufbau
überwacht. Weiterhin identifiziert das KKAS potentielle Anlagenstandorte nach den Vorschriften der
Bundesregierung. 49 Aufgrund der Ausdehnung Sarawaks (ähnlich wie Peninsular Malaysia) und der
geographischen Verteilung der Bevölkerung ist die Elektrifizierung aller Ortschaften im Bundesland eine
Herausforderung, denn 48 % der Bevölkerung (1,2 Mio. Einwohner) leben in ländlichen Regionen (Stand
2015).50 Die Elektrifizierung folgt folgendem Schema:
1. Erweiterung der bestehenden Mittelspannungsnetzen (33/11kV) in Städten und Ortschaften;
zwischen 2009 und 2014 wurden dadurch 73.925 Haushalte elektrifiziert.
2. Das Rural Power Supply Scheme (RPSS, Programm zur ländlichen Stromversorgung) beinhaltet die
Konstruktion von Hochspannungsleitungen und Umspannwerken als Ergänzung zum RES. Es steht
in Verbindung mit Sarawaks Netzverstärkungsprogramm und dem
Wirtschaftsentwicklungsprogramm für ländliche Regionen.
3. Installation von Klein-und Micro-Wasserkraftwerken in abgeschiedenen Ortschaften.
Weiterhin bietet SEB den Teilnehmern am RES einen Kredit von bis zu 800 MYR, um damit die
Verkabelungskosten für ihre Haushalte auf deren Grundstücken zu finanzieren, damit ein Anschluss an die
dezentrale Energiequelle gewährleistet werden kann.
Im Jahr 2014 wurde das RES durch das BELB-Programm der malaysischen Regierung erweitert bzw.
verlängert. Neben der Netzerweiterung und der Nutzung von Kleinwasserkraft sollen auch alternative
Systeme wie Photovoltaik-Hybridanlagen oder Kleinwasserkraftwerke in Verbindung mit Dieselgeneratoren
genutzt werden. Diese Lösungen sollen zum Einsatz kommen, wenn ein Anschluss einer abgelegenen Region
an das öffentliche Stromnetz nicht in den nächsten fünf Jahren erfolgen wird. Ende 2014 befanden sich 60
Ortschaften in verschiedenen Entwicklungsstadien hinsichtlich der Installation von Hybridsystemen. Die
bis dahin installierte Leistung von Hybridsystemen, (Photovoltaik- und Kleinwasserkraft-Hybridsyteme) in
Sarawak belief sich auf 7.180 kW.51
4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm
Abgesondert vom staatlichen RES und dem BELB-Programm führt SEB Elektrifizierungsprojekte im
Rahmen des Corporate Social Responsibility (CSR)-Programms durch. Der Fokus des CSR-Programms liegt
auf der Installation von reinen Solar-Home-Systemen (Inselanlagen), wobei auch Kleinwasserkraftanlagen
in Fragen kommen. Auf Hybridlösungen wird jedoch verzichtet. Das Besondere bei diesen Projekten ist die
Kooperation mit der lokalen Bevölkerung, die mit ihren Longboats den Transport des Anlagenmaterials
sowie beim Bau von Schutzhütten für Arbeiter und Ausrüstung unterstützen. Die erste Phase des
Programms wurde im Jahr 2014 in den Ortschaften Rh Kino und Rh Manggat in Menyang realisiert. In der
zweiten Phase, die im Februar 2016 endete, wurden weitere drei Ortschaften in Nanga Jengin und Ulu
Delok, ca. 170 km von der Hauptstadt Kuching entfernt, mit Solar-Home-Systemen ausgerüstet. Das
Volumen der ersten beiden Phasen umfasste die Installation der Lösungen in 63 Haushalten mit insgesamt
300 Bewohnern und Gesamtkosten von 2 Millionen MYR.
49 SEB, 2016b 50 New Sarawak Tribune, 2016 51 SEB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 36
In der dritten Phase konzentriert sich das Programm auf die Region um Engkari, ca. 150 km von Kuching
entfernt. Diese Phase startete noch im April/Mai 2016. Aktuelle Kenntnisse zum Fortschritt hierzu liegen
jedoch nicht vor. Es sollen hiervon 16 Haushalte mit ca. 80 Bewohnern profitieren.52 Nach Kenntnissen der
AHK werden in diesem Jahr noch weitere 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten mit Solar-Home-
Systemen ausgestattet. Für jeden Haushalt werden ca. 700 W kalkuliert, wobei dieser Wert schnell nach
oben abweichen kann, je nachdem mit wie vielen elektronischen Geräten der Haushalt ausgerüstet ist.**
Die Finanzierung dieser CSR-Projekte erfolgt nicht wie beim BELB-Programm durch das KKLW sondern
vom Bundesland Sarawak selbst. Die Projekte werden im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen der
Landesregierung vergeben, auf die sich Bauunternehmen und Subunternehmen bewerben können. Da
deutsche Technologien in Malaysia eine hohe Reputation genießen, ist ihnen zu empfehlen, ihre Produkte
und Technologien SEB vorzustellen, die den Großteil der Projekte durchführen. Im Rahmen der
Delegationsreise und der B2B-Veranstaltung im November dieses Jahres können deutsche Unternehmen im
Gespräch mit Vertretern von SEB mehr über Markteintrittsmöglichkeiten erfahren.**
52 SEB, 2016b
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 37
5. Netzunabhängige PV-Lösungen in Malaysia
Netzunabhängige Stromerzeugung beabsichtigt eine autarke Versorgung mit Elektrizität für ländliche
Regionen, unabhängig von der Verfügbarkeit eines nationalen Versorgungsnetzes. Mit Hilfe von
netzunabhängigen Photovoltaikanlagen, die im Rahmen von Hybridlösungen oder als Kleinst- und
Insellösungen betrieben werden, können sowohl ganze Ortschaften als auch einzelne Häuser oder Geräte
mit Elektrizität versorgt werden. Da die Stromerzeugung abhängig von der Sonneneinstrahlung und -
leistung ist, kann für eine durchgehende Elektrizitätsversorgung eine Kombination mit anderen Arten der
Stromerzeugung notwendig sein. Diese Lösungen werden als Hybridanlagen bezeichnet. Photovoltaik-
Hybridanlagen in Malaysia bestehen meist aus einer PV-Anlage, einem Dieselgenerator und einer
intelligenten Steuerung, die dafür sorgt, dass die Nutzung der Sonnenenergie immer in Zeiten der
Stromnachfrage erfolgt. 53 Durch die zusätzliche Verfügbarkeit von Dieselgeneratoren, können diese
Hybridanlagen auch in ertragsschwachen Phasen unterbrechungsfrei Elektrizität bereitstellen.
Hybridanlagen bieten somit sauberere Energie und sind in vielen Fällen kosteneffizienter als alleinstehende
Dieselgeneratoren. Dezentral produzierter Strom kann zudem in ländlichen Regionen den Zugang zu
sauberem Wasser, zu einer besseren Gesundheitsversorgung, zu Bildung und eine wirtschaftliche
Entwicklung ermöglichen. Diese Faktoren haben dazu beitragen, dass das Interesse an Hybridanlagen zur
ländlichen Elektrifizierung in Malaysia stark zugenommen hat.54 Seit 2004 wurden in Malaysia ca. 100
Photovoltaik-Hybridanlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 90 MW gebaut.
5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung
5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia
Trotz reichlich Sonnenschein, befindet sich die Entwicklung von erneuerbaren Energien durch PV im
Schatten von Kohle, Gas und Öl in Malaysia. 55 Malaysias klimatische Verhältnisse bieten ideale
Bedingungen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen aufgrund einer sehr hohen jährlichen
Sonneneinstrahlung. So liegt die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Deutschland zwischen
1.100 und 1.400 kWh/m2, wobei die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Malaysia zwischen
1.300 und 2.000 kWh/m2 liegt.56 57 In Malaysia schwankt die Sonneneinstrahlung zwischen durchschnittlich
0,61 kWh/m2 pro Tag im Dezember und 5,25 kWh/m2 pro Tag im August (vgl. Abbildung 9 und 10). Die
tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr liegt bei durchschnittlich 4,96 kWh/m2. (vgl. Abbildung 8)
Die niedrigste Sonneneinstrahlung wurde im Klang Valley gemessen, wobei Penang und Kota Kinabalu die
höchste gemessene Einstrahlung vorweisen. Die Regionen Sabah, Sarawak, Kedah und Perlis weisen eine
durchschnittliche Sonneneinstrahlung von 5,12 kWh/m2 bis 5,48 kWh/m2 auf. 58 Dies zeigt das hohe
Potential für die Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Elektrifizierung ländlicher Regionen.
53 SMA Solar Technology AG, 2016 54 ISESCO, 2005 55 GTAI, 2015 56 Renewable Energy Conceps, o.J.a 57 Renewable Energy Conceps, o.J.b 58 Hossain et al., 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 38
Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen
Quelle: Azhari et al., 2008
Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember
Quelle: Azhari et al., 2008
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 39
Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August
Quelle: Azhari et al., 2008
5.1.2 Abgeschlossene Projekte
Tabelle 19 liefert einen Überblick über Projekte in einem Zeitraum von 2004 bis 2012. Aktuellere offizielle
Daten zu Projekten auf der malaysischen Halbinsel liegen leider nicht vor. Aus Interviews mit verschiedenen
Unternehmen und Institutionen ging jedoch hervor, dass auch zwischen 2013 und 2015 sowie bereits in
diesem Jahr weitere Anlagen gebaut wurden. Genauere Informationen zur Leistung oder Kapazität liegen
jedoch nicht vor. Der Fokus liegt laut KKLW klar auf Ostmalaysia, wobei auch auf der malaysischen
Halbinsel einige Anlagen zur Elektrifizierung von Ortschaften für Orang Asli (Eingeborene in Malaysia) und
Inseln an der Ost- und Westküste installiert wurden.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 40
Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel
Durchfüh-
rungs-
zeitraum
Standort Projekt Kapazität
(in kW)
Gesamt-
kosten in
Millionen
MYR
2004 – 2006 Mersing, Johor Photovoltaik-
Hybridprojekte auf der Insel
Mersing
85 9
2007 Pulau Kapas,
Terengganu
Photovoltaik-
Hybridprojekte auf den
Inseln Pulau Kapas und
Terengganu
100 10
2007 Pulau Perhentian,
Terengganu
Hybridanlage mit PV, Wind
und Diesel auf der Insel
Pulau Perhentian und
Terengganu
300 10
2007 – 2008 Rurals in Johor,
Kelantan, Perak,
Pahang
Photovoltaik-
Hybridprojekte für
Perkampungan Orang Asli
in Johor, Kelantan, Perak
und Pahang
186 30
2012 Pos Kemar, Perak Photovoltaik-
Hybridprojekte in Orang
Asli–Ortschaften in Pos
Kemar und Perak
850 58
2011 – 2012 Johor, Perak,
Pahang, Kelantan
Photovoltaik-
Hybridprojekte
/Dieselgeneratoren für
abgelegene Schulen in
Johor, Pahang, Perkak und
Kelantan
655 98
Quelle: TNB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 41
Abbildungen 11 und 12 zeigen die Standorte von Photovoltaik-Hybridanlagen für Ortschaften und Schulen
auf der malaysischen Halbinsel.
Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 42
Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014
Abbildung 13 zeigt eine Übersicht der Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah, die im Rahmen des BELB-
Programms installiert wurden. Insgesamt wurden zwischen Oktober 2008 und April 2014 23 Photovoltaik-
Hybridanlagen in Betrieb genommen. Aus Tabelle 20 lassen sich neben dem Standort auch detaillierte
Informationen zur Kapazität der einzelnen Anlagen entnehmen. Die beiden Anlagen in Pulau Banggi (Nr.
12) und Tg. Labian (Nr. 13) sind mit jeweils 2 MW und ca. 2,5 MW die bisher größten gebauten
Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah. Weiterhin ist bekannt, dass in Sabah in den letzten zehn Jahren
(2005 - 2015) Investitionen in Photovoltaik-Hybridanlagen in Höhe von ca. 500 Millionen MYR getätigt
wurden.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 43
Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah
Nr Photo-voltaik-
Hybridan-lagen
Standort Kapazität Fertig-stellung (Jahr)
Anzahl der
Haus-halte
Status
Photo-voltaik (kWp)
Controller/Inverter
(kW)
Diesel-generator
(kW)
Speicher-batterie
(Ah)
1 Kg. Pegalun-
gan
Pensian-gan
20 45 45 1700 Okt 2008 76 In Betrieb
2 Kg. Meligan
Sipitang 20 45 45 1700 Dez 2007 140 In Betrieb
3 Pulau Lubukan
Sandakan 15 30 45 1200 Dez 2009 45 In Betrieb
4 Pulau Banggi Fasa 1
Kudat 100 200 2 x 200 1 x 250
1500 Mär 2009 413 In Betrieb
5 Kalabakan Tawau 150 180 (GEC) 250 (PIM)
2 x 250 2 x 400
2000 Okt 2009 488 In Betrieb
6 Kg. Kuamut
Besar
Kinaba-tangan
200 2 x 100 1 x 270 1 x 350
1800 Okt 2009 139 In Betrieb
7 Kg. Kuamut
Seberang
Kinaba-tangan
20 30 2 x 60 1000 Okt 2009 27 In Betrieb
8 Tg. Batu Darat &
Laut
Sandakan 200 2 x 100 1 x 270 1 x 350
1800 Okt 2009 138 In Betrieb
9 Kg. Tundun
Bohangin
Kinabatangan
144 120 1 x 60 1 x 120
2500 Dez 2011 74 In Betrieb
10 Kg. Tidong Kinaba-tangan
126 120 1 x 90 1 x 60
2500 Jan 2012 49 In Betrieb
11 Kg. Tambisan
Laut & Darat
Lahad Datu
2 x 148 2 x 120 2 x 180 2500 Feb 2013 168 In Betrieb
12 Pulau Banggi Fasa 2
Kudat 1000 3 Bi-Dir x 300, 3 Grid
Connect 75, 2 x 250 & 1
SCM x 72
2 x 500 2250 Jan 2014 800 In Betrieb
13 Tg. Labian Fasa 1
Lahad Datu
1212 4 x 200 2 x 500, 1 x 360
1800 Dez 2012 480 In Betrieb
14 Sungai Merah, Tg.
Labian Fasa 2
Lahad Datu
328 792 2 x 300 3000 Apr 2014 186 In Betrieb
15 Sistem Sambungan Grid Kg.
Tagupi, Tg. Labian
Fasa 2
Lahad Datu
259 300 - - Apr 2014 101 In Betrieb
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 44
Nr Photo-voltaik-
Hybridan-lagen
Standort Kapazität Fertig-stellung (Jahr)
Anzahl der
Haus-halte
Status
Photo-voltaik (kWp)
Controller/Inverter
(kW)
Diesel-generator
(kW)
Speicher-batterie
(Ah)
16 Pulau Pebabag
Semporna 283,2 272 2 x 250 2400 Feb 2013 140 In Betrieb
17 Pulau Bait Semporna 283,2 159,3
272 2 x 250 2 x 150
2400 Feb 2013 136 79
In Betrieb
18 Pulau
Sumander Semporna 88,5 85 2 x 80 2400 Feb 2013 22
In Betrieb
19
Pulau Larapan Semporna 212,4 204 2 x 200 2400 Feb 2013 83 In
Betrieb
20
Pulau Selakan Semporna 159,3 153 2 x 150 2400 Feb 2013 60 In
Betrieb
21 Pulau
Denawan Semporna 123,9 119 2 x 150 2400 Feb 2013 61
In Betrieb
22
Pulau Omadal Semporna 212,4 204 2 x 200 2400 Feb 2013 73 In
Betrieb
23 Pulau
Menampilik Semporna 88,5 85 2 x 80 2400 Feb 2013 114
In Betrieb
Quelle: Eigene Darstellung nach Informationen von SESB
Wo genau die Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah liegen, ist aus der folgenden Abbildung (Abbildung 13)
zu entnehmen. Außerdem ist angegeben, ob die Anlagen durch KKLW oder durch den AAIBE-Fonds
finanziert wurden.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 45
Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah
Quelle: SESB (*SSH= Solar System Hybrid; Kg= Kampung, Ortschaft/Dorf
Im Bundesland Sarawak wird aktuell die fünfte BELB-Phase realisiert. Seit ca. 10 Jahren wurden bis Januar
2015 insgesamt 29 Photovoltaik-Hybridanlagen in 66 Ortschaften und ca. 2.200 Haushalten installiert (vgl.
Abbildung 14). Die Leistungen der Photovoltaik-Hybridanlagen variieren zwischen 100 kWp für eine
einzelne Ortschaft bis hin zu 800 kWp, die als Smart-Grid-Anlagen bis zu neun Ortschaften im
Clusterformat mit Elektrizität versorgen.
Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak
Quelle: Eigene Darstellung nach SEB, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 46
In Rh. Dau, Betong, ca. 150 Kilometer östlich von Kuching, wurde beispielsweise eine Photovoltaik-
Hybridanlage für 26 Haushalte installiert. Die Solarmodule liefern eine Leistung von 97,2 kWp und werden
von einem Dieselgenerator mit einer Leistung von 58 kW unterstützt. Zur Speicherung des Stroms wurden
fünf 2.250-AH-Batterien mit jeweils 48 Volt installiert, die bei ertragsarmen Sonnenstunden/-tagen eine
angemessene Stromversorgung gewährleisten. Weitere Photovoltaik-Hybridanlagen wurden z. B. in Rh.
Kino (22 Haushalte) und Rh. Manggat (17 Haushalte) für zusammen ca. 200 Dorfbewohner erbaut. Die
Gesamtkosten betrugen 558.880 MYR, wobei jeder Haushalt mit einem 24 -stündigen Stromzugang
ausgestattet wurde, um jeweils acht Lampen, Fernseher, Radio, Ventilator, Computer und Handyladegeräte
zu versorgen.**59
5.1.3 Zukünftige Entwicklung
Das größte Potential für die Installation weiterer Photovoltaik-Hybridanlagen bietet der Bundesstaat
Sarawak in Ostmalaysia, wo zum Stand Januar 2015 noch mehr als 200 Ortschaften bzw. ca. 2.200
Haushalte elektrifiziert werden müssen. Wie bereits unter Kapitel 4.4.2 erwähnt, hat der Bundesstaat
Sarawak zusätzlich zum BELB-Programm von KKLW ein eigenes CSR-Programm eingeführt, dass
insbesondere der Elektrifizierung von Longhouses dient. Noch in diesem Jahr sollen 50 Longhouse-
Ortschaften mit je 30 Haushalten einen 24-stündigen Stromzugang erhalten.
Sabahs Elektrifizierungsrate lag im Jahr 2014 bei über 94% und ist somit etwas höher als die Sarawaks. Bis
2013 wurden bereits 23 uns bekannte Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah gebaut, die meist eine größere
Leistung aufweisen als in Sarawak, dafür aber von der Gesamtanzahl weniger Anlagen installiert sind.
Entsprechend müssen in Sabah weniger Ortschaften elektrifiziert werden als in Sarawak. Diese Ortschaften
müssen außerdem noch von SESB und JKKK (Village Development and Security Authority) identifiziert und
ihre Elektrifizierung anschließend bei KKLW beantragt werden
Da die Elektrifizierungsrate auf der malaysischen Halbinsel im Jahr 2015 bei nahezu 100% lag und laut
KKLW der Fokus der ländlichen Elektrifizierung auf Ostmalaysia liegt, bietet sich in Westmalaysia nur noch
ein geringes Potential für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen. Vereinzelt werden Orang Asli-
Ortschaften elektrifiziert, wobei keine genaueren Informationen hierzu vorliegen.
Unabhängig von alleinstehenden Photovoltaik-Hybridanlagen hat die Bundesregierung wie vorher bereits
erklärt, das Large Scale Solar-Programm zur Förderung von großen Solaranlagen zur Stromerzeugung
eingeführt. Über die nächsten fünf Jahre (2016 - 2020) sollen 1.000 MW durch reine Solaranlagen
installiert werden. Pro Jahr zielt die Regierung auf 250 MW ab, wovon 200 MW auf der malaysischen
Halbinsel und 50 MW in Sabah installiert werden sollen.**
5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen
Wie eine Photovoltaik-Hybridanlage funktioniert und aus welchen weiteren Komponenten sie besteht, wird
nachstehend erläutert:
Grundsätzlich gilt, dass bei einem Photovoltaik-Hybridsystem der Strom durch Photovoltaik erzeugt und
durch Dieselgeneratoren ergänzt wird, wobei in Malaysia die Stromerzeugung durch Photovoltaik bis zu
70% und durch Dieselgeneratoren die restlichen 30% ausmacht. Die Werte variieren, je nachdem wie die
Anlage konstruiert wurde bzw. welche klimatischen Verhältnisse vorliegen. Durch das Zusammenspiel von
verschiedenen Energiequellen kann eine wirtschaftliche Nutzung des Dieselgenerators garantiert und der
Emissionsausstoß verringert werden. **
Photovoltaik-Hybridanlagen bestehen in der Regel aus folgenden Komponenten:
Genset/ Dieselgenerator (gekennzeichnet mit (1) in Abbildung 16): Besonders in netzfernen
Regionen sichern reine Dieselgeneratoren die Stromversorgung. Sowohl die Bevölkerung als auch
die Industrie sind von Dieselgeneratoren abhängig. In Verbindung mit Photovoltaikmodulen lässt
sich die Abhängigkeit sowie Umweltverschmutzung stark reduzieren. Dieselgeneratoren dienen bei
Stromknappheit als Notfallaggregat.60
59 SEB, 2015 60 ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 47
PV-Module und Laderegler ((2) in Abbildung 16): PV-Module werden je nach Begebenheit auf
dem Boden oder auf Hausdächern installiert und wandeln das Licht der Sonne in elektrische
Energie um. Der Laderegler lädt die Batterie auf, wenn mehr Strom produziert wird, als
gegenwärtig verbraucht wird.
Controller/Überwachungssystem ((3) in Abbildung 16): Es überwacht und leitet das System.
Batterie ((4) in Abbildung 16): Die Batterie ermöglicht die Speicherung des überschüssig
erzeugten Stroms, um bei nicht ausreichender Sonneneinstrahlung oder bei erhöhtem Strombedarf
in den Abendstunden den gespeicherten Strom zur Verfügung zu stellen. Batterien variieren
bezüglich Speichertyp, Entladezeit und Speicherart. 61
Wechselrichter ((5) in Abbildung 16): Dieser Bestandteil des Hybridsystems ist die Schnittstelle
zwischen Photovoltaikanlage, Dieselgenerator und Batterie und schaltet je nach Stromerzeugung
zusätzlich benötigten Strom von der Batterie oder dem Dieselgenerator hinzu. Die weitere Aufgabe
von Wechselrichtern ist es, Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Sie variieren
bezüglich Größe, Leistung und Funktion.62
Das Hauptziel von Photovoltaik-Hybridsystemen ist die Verringerung von Betriebs-, Instandhaltungs- und
Dieseltransportkosten, indem die Laufzeit der Generatoren und damit der Dieselverbrauch reduziert wird.
Generell lässt sich der Betrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage in drei Systemfälle unterscheiden: den
Tagesbetrieb, den Nachtbetrieb und den Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung.
Abbildung 15 zeigt den Tagesbetrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage. Dabei wird primär die
Stromerzeugung durch Photovoltaik verfolgt, während der Dieselgenerator ausgeschaltet bleiben soll. Der
Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus den PV-Modulen in Wechselstrom um, damit die Verbraucher
den Strom nutzen können. Überschüssiger Strom wird in den Batterien abgespeichert.63
Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
Wie in Abbildung 16 dargestellt, ist die Batterie die bevorzugte Stromquelle, während der Dieselgenerator
sowie die PV-Anlage keinen Strom produzieren sollen. Die Batterie gibt den tagsüber gespeicherten
Gleichstrom ab, welcher wiederum vom Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Die
Batterie gibt solange den gespeicherten Strom ab, bis das maximale Entladungslevel erreicht ist und kein
gespeicherter Strom mehr zur Verfügung steht.64
61 Agentur für Erneuerbare Energie, 2016 62 Solar Power World, 2016 63 ISESCO, 2005 64 ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 48
Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
Die Situation während einer mangelnden PV-Stromversorgung wird in Abbildung 17 dargestellt. Dies tritt
meist nachts auf oder tagsüber, wenn kein Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt werden kann, da
beispielsweise keine Sonne scheint oder die Monsunzeit vorliegt. Während einer mangelnden PV-
Stromversorgung erreicht die Batterie ihre Entladungsgrenze, worauf der Dieselgenerator in Betrieb
genommen werden muss, um den fehlenden Strom zu produzieren und zudem die Batterie wieder
aufzuladen.30
Abbildung 17: Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 49
5.3 Herausforderungen
Trotz des hohen Potentials, sind die Elektrifizierungsraten durch Photovoltaik-Hybridanlagen
verhältnismäßig gering, denn einige Barrieren verhindern eine reibungslose Leistung von Photovoltaik-
Hybridsystemen in ländlichen Regionen. Dreck, Staub, kleine Äste, Moos und ähnliches haben einen
signifikanten Einfluss auf die Leistung der PV-Module und somit auf das komplette Hybridsystem. Um die
Sonnenstrahlen bestmöglich einzufangen, werden die PV-Module oft sehr hoch konstruiert, was jedoch die
Erreichbarkeit der PV-Module zur Reinigung erschwert. Weiterhin fällt oft ein Bewuchs mit Moos und Gras
in diesen tropischen Regionen an, was regelmäßige Reinigungen verlangt und weitere Kosten verursacht.
Darüber hinaus werfen die umliegenden Bäume Schatten auf die PV-Module, wenn sie nicht regelmäßig
gekürzt werden. Solarmodule, die weit in die Luft ragen, erweisen sich als leichte Ziele für Blitzeinschläge,
was oft zur Zerstörung der elektrischen Komponenten führt. Eins der größten Probleme stellt jedoch das
heiße Klima und die hohe Luftfeuchtigkeit im tropischen Malaysia dar. Während sehr heißen Tagen können
sich die Solarmodule überheizen, wodurch die Stromerzeugung beeinträchtigt werden kann. Generell bietet
das Klima in tropischen Regionen einige Beschränkungen bei der Nutzung von PV-Systemen. Die
Lebensdauer der PV-Module ist wird durch die bereits genannten Faktoren verkürzt. Die Regentage bzw.
Tage mit starker Bewölkung belaufen sich auf insgesamt ca. zwei Monate im Jahr in Tropengebieten.
Besonders in den Gebirgen von Sabah und Sarawak beeinträchtigt dies die Stromerzeugung erheblich.
Batterien müssen deshalb eine ausreichend große Kapazität aufweisen, um die Bewohner längerfristig mit
erneuerbarem Strom zu versorgen, um auf den Einsatz von Dieselgeneratoren so lang wie möglich zu
verzichten. Ein mangelhafter Umgang oder eine schlechte Systemkonstruktion verringern die Ladezyklen
von Batterien. Die klimatischen Verhältnisse in Malaysia, geprägt von tropischer Hitze, können zur
Überhitzung führen und somit die Leistung von Batterien negativ beeinflussen. Die Bevölkerung in
abgelegenen Regionen ist häufig nicht qualifiziert genug, um Reinigungs- und Wartungsarbeiten
durchzuführen. Dies und die Bedienung der Systeme erfordert jedoch technisches Wissen, damit die
Hybridsysteme effektiv arbeiten.**
5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten
PV-Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern weisen ein hohes wirtschaftliches Potential für die
Nutzung solarer Lösungen von deutschen Unternehmen auf. Es besteht großes Potential in der Ausweitung
des Exports deutscher Solarprodukte, da deutsche Lösungen ausgereift sind, qualitativ hochwertige
Produkte darstellen und in Malaysia hoch angesehen sind.
5.4.1 Batterietechnologien
Batterietechnologien sind eine der wichtigsten Komponenten bei Photovoltaik-Hybridanlagen. In den bisher
gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen in Malaysia wurden zu ca. 80% Batterien von Hoppecke aus
Deutschland und zu ca. 20% Batterien von FIAMM aus Italien verbaut (Stand der Information: April
2016).** Genutzt werden Blei-Säure-Batterien, die für den Einsatz in Insellösungen in abgelegenen
Regionen in Malaysia am besten geeignet sind. Nichtsdestotrotz stellen die Batterien bei Photovoltaik-
Hybridanlagen laut Marktakteuren die größten Herausforderungen dar. Ohne funktionsfähige Batterien
arbeitet die komplette Anlage ineffizient und es muss während ertragsarmen Zeiten auf Dieselgeneratoren
zurückgegriffen werden. Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen machen Batterien bei
Insellösungen 40% der Gesamtkosten aus, haben aber häufig nur eine Lebensdauer von fünf Jahren und
meist nur ein Jahr Garantie (Stand der Information: April 2016) . Im Vergleich dazu haben Solarmodule z.
B. eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren.** Laut Informationen von interviewten Subunternehmen führt
eine falsche Bedienung bzw. falsches Laden und Entladen der Batterie zur Beeinträchtigung ihrer
Lebensdauer.
Allgemein sind Fortschritte bei Batterietechnologien in Bezug auf Lebensdauer, Größe und Gewicht
wünschenswert. Häufig wird von Projektentwicklern nach alternativen Batterietechnologien wie Lithium-
Ionen oder weiteren Chemie-Speichern wie Redox-Flow-Batterien gefragt.** Laut Informationen eines
Unternehmen werden Blei-Säure-Batterien trotz ihrer niedrigeren Speicherkapazität bevorzugt, da sie meist
kleiner und somit leichter zu transportieren sind. Da manche Ortschaften 200 - 300 km entfernt von
befahrbaren Straßen liegen, werden handliche Batterien bevorzugt.*
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 50
Generell ist man jedoch mit dem technologischen Fortschritt zufrieden, wohingegen die hohen Kosten für
Batterien das größte Problem darstellen. Weitere Verbesserungen wünschen sich die Projektentwickler bei
der Steuerung und Kontrolle der Batterien, um ein effizientes Laden und Entladen zu gewährleisten und die
Lebensdauer von Batterien zu verlängern.*
5.4.2 Wechselrichter
Wechselrichter werden nach Aussagen von Subunternehmen von LEONICS aus Thailand und SMA aus
Deutschland genutzt, wobei LEONICS einen höheren Marktanteil besitzt. Oft werden Wechselrichter aus
Thailand denen aus Deutschland aufgrund der geringeren Kosten vorgezogen. Lebensdauer und
Zuverlässigkeit von Wechselrichtern verringern sich, ähnlich wie bei Batterien, durch die herrschenden
tropischen Klimaverhältnisse. Daher sollten Wechselrichter und Batterien so konstruiert sein, dass den
klimatischen Verhältnissen Stand halten können.**
5.4.3 Fachwissen/Beratung
Neben technologischen Herausforderungen, die wiederum Markteinstiegsmöglichkeiten bieten, sind
mangelndes Fachwissen und unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für ineffiziente
Projektdurchführungen. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch Mangel an
Forschung und Entwicklung, besonders in der Weiterentwicklung von Produkten und Technologien.
Besonders kleine Unternehmen, die im Schatten größerer Unternehmen stehen, können aufgrund
mangelnden Fachwissens selten am Markt bestehen. In Interviews äußerten Unternehmen aus dem Bereich
der Anlageninstallation häufig den Wunsch nach einer Kooperation mit deutschen Unternehmen. Erhofft
wird sich der Transfer und Austausch von Know-how, Erfahrungen und Technologien, die kleineren
Unternehmen aber auch der gesamten Solarbranche in Malaysia zum Wachstum verhelfen kann. **
Weiterhin zeigt besonders der Bereich Anlageninstallation, Instandhaltung, Steuerung und Kontrolle der
Hybridanlagen großes Verbesserungspotential. Einige installierte Systeme sind aufgrund mangelnder
Instandhaltung, mangelhaftem Betrieb und aufgrund unzureichenden Fachwissens in dieser Hinsicht nach
wenigen Jahren nicht mehr funktionsfähig. Der Austausch von Know-how sowie eine Weiterbildung von
Fachpersonal bietet Marktpotential für deutsche Unternehmen. Konstruktionsfehler bei der
Anlageninstallation von Hybridanlagen sind jedoch nicht nur auf den Mangel von Know-how
zurückzuführen, sondern auch auf Kosteneinsparungen bei der Produktwahl.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 51
6. Erneuerbare Energie aus Kleinwasserkraft
Weltweit hat Wasserkraft eine jahrhundertalte Tradition. Früher wurde die mechanisch erzeugte Energie
durch Mühlen für Fertigungsprozesse genutzt. Heutzutage wird die gewonnene Energie mit Generatoren in
Strom umgewandelt. Wasserkraft ist eine vollentwickelte und kosteneffiziente Erneuerbare-Energien-
Technologie, die im Jahr 2014 mehr als 16% des globalen Stromangebots bereitstellte. Bei dem weltweiten
Stromangebot im Jahr 2014 aus erneuerbaren Energien hatte Wasserkraft mit ca. 85% den größten Anteil.
Kleinwasserkraftanlagen haben bei regelmäßiger Wartung teilweise eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.
Sowohl die Instandhaltungskosten als auch der Eingriff in die Natur sind gering.
Im März 2014 meldete die Sustainable Energy Development Authority (SEDA), dass sich im Sektor „Small
Hydro“ (Kleinwasserkraftwerke bis 10 MW) 100 MW im Baustudium befinden und sich für FiT qualifiziert
haben.65 Der Einsatzbereich von Kleinwasserkraftwerken ist relativ breit. Kleinwasserkraftwerke können an
das öffentliche Netz angeschlossen werden oder aber auch als Insellösung genutzt werden. Sie können für
alleinstehende Gebäude wie Berghütten oder Ferienhäuser sowie für größere netzungebundene Gebiete
genutzt werden. Voraussetzung hierfür ist die Lage an einem Fluss oder zumindest die Nähe zu einem Fluss.
Obwohl Kleinwasserkraftwerke einen Themenschwerpunkt dieser ZMA und der Geschäftsreise im Rahmen
der Exportinitiative Energie darstellen, darf erwähnt werden, dass in Ostmalaysia vor allem Großprojekte
im Bereich der Wasserstaudämme die Stromerzeugungslandschaft und damit auch die Wirtschaft geprägt
haben. Zu nennen sind hier der Bakun-Staudamm sowie der Muru-Staudamm mit einer Leistung von
jeweils 2.400 MW und 950MW.*
6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken
Bei der vorliegenden Studie wird unterteilt in netzunabhängige und netzgebundene Kleinwasserkraftwerke
in Malaysia. Dies liegt daran, dass beide Bereiche verschiedene Marktpotentiale für deutsche Unternehmen
aufweisen.
Allgemein lassen sich Kleinwasserkraftwerke nach internationalen Kriterien in die Kategorien Pico, Micro,
Mini und Small unterteilen (Tabelle 21). Pico-, Micro- und Mini-Wasserkraftwerke werden meist für
Insellösungen genutzt, d. h. netzunabhängig und ohne Einspeisung in das öffentliche Stromnetz, wobei
Wasserkraftanlagen im Bereich Small meist als dezentrale netzgebundene Kleinwasserkraftanlagen dienen
und den produzierten Strom ins Netz einspeisen.*
Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken
Quelle: Renewables First, 2016
65 GTAI, 2015
Kategorie Anlagenleistung Geschätzte Anzahl der Häuser,
die durch die jeweilige
Anlagenkategorie elektrifiziert
werden können
Pico Bis einschließlich 5 kW 0 - 5
Micro > 5 kW bis einschließlich 100 kW 5 – 100
Mini > 100 kW bis einschließlich 1 MW 100 – 1.000
Small > 1 MW bis einschließlich 10 MW 1.000 – 10.000
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 52
6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia
Sowohl Peninsular Malaysia als auch die Staaten Sarawak und Sabah in Ostmalaysia werden von Nord nach
Süd sowie von West nach Ost mit Gebirgszügen durchzogen. Von ca. 329.000km2 Landfläche in Malaysia
sind ca. 42% Gebirge mit zahlreiche kleinen aber auch großen Flüssen. Peninsular Malaysia ist mit 150
Flusssystemen, während die Staaten Sarawak und Sabah mit 50 Flusssystemen ausgestattet sind. Betrachtet
man den jährlichen Niederschlag Malaysias, erweist sich Wasserkraft als eine ertragsreiche Erneuerbare-
Energien-Technologie. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag beläuft sich auf schätzungsweise 2.000
mm, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 750 mm (entspricht auch dem durchschnittlichen
Niederschlag Kölns). Der höchste Niederschlag findet in den Monaten Oktober bis Februar statt und liegt
zwischen 2.500 mm in Westmalaysia und 5.080 mm in Ostmalaysia.66
6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung
6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke
Bisher wurde der Fokus in Malaysia mehr auf Großwasserkraftanlagen gelegt, obwohl besonders Micro- und
Mini-Wasserkraftanlagen die kosteneffizientere und geeignetere Alternative zur ländlichen Elektrifizierung
darstellen. Allein für Micro- bzw. Mini-Wasserkraftanlagen wurden bisher mehr als 150 potentielle
Standorte identifiziert. Das gesamte theoretische Potential Malaysias für Kleinwasserkraft durch Micro- und
Mini-Wasserkraftanlagen wird auf ca. 30 MW geschätzt. Außerdem können Kleinwasserkraftwerke
abgelegene Ortschaften 24-stündig mit Elektrizität versorgen, da Wasser nicht tageszeitenabhängig wie die
Photovoltaikstromerzeugung. Dieselgeneratoren dienen nur als Backup-Ressource, falls das Kraftwerk mal
ausfallen sollte.67**
Laut Marktakteuren wurden bisher in Malaysia deutlich weniger Kleinwasserkraftanlagen als Photovoltaik-
Hybridanlagen gebaut. Laut SEDA soll in Zukunft der Bau von Kleinwasserkraftanlagen aber erhöht
werden. Genauere Angaben hierzu liegen nicht vor.*
6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah
Nach Kenntnissen der AHK Malaysia gibt es auf der malaysischen Halbinsel bisher keine netzunabhängigen
Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der Elektrifizierung von ländlichen Ortschaften dienen. Im
Rahmen des BELB-Programms wurden zwar seit Beginn des Programms im Jahr 2004 30
Kleinwasserkraftanlagen auf der malaysischen Halbinsel gebaut, der produzierte Strom wird aber in das
öffentliche Netz eingespeist (siehe Kapitel 6.3.2.1).* Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen
könnte es einzelne netzunabhängige Kleinwasserkraftanlagen geben, die z. B. eigenständig von Orang-Asli-
Kommunen in abgelegenen Gegenden gebaut und finanziert wurden. Hierzu liegen aber keine weiteren
Informationen vor.**
Es gibt auch keine Auskunft über installierte Kleinwasserkraftwerke für die netzunabhängige, ländliche
Elektrifizierung in Sabah. Genauso gibt es aktuell keine Pläne der Regierung, Kleinwasserkraftanlagen, die
ausschließlich der netzunabhängigen ländlichen Elektrifizierung dienen sollen, zu bauen.*/**
6.3.1.2 Projekte in Sarawak
Neben den 29 bereits gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen gibt es bisher eine netzunabhängige
Kleinwasserkraftanlage. Diese steht am Long Banga in Ulu Baram mit einer Gesamtkapazität von 400 kW,
aufgeteilt auf zwei 160-kW-Turga-Turbinen und einen 80-kW-Dieselgenerator als Absicherung. Die Anlage
wurde im September 2014 fertigstellt und wurde im Januar 2015 voll in Betrieb genommen. Sie versorgt 132
Haushalte, Schulen, Kliniken, einen Flughafen und weitere öffentliche Einrichtungen in vier Ortschaften.
66 Borhanazad et al., 2013 67 Badrin, 2012
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 53
Zusätzlich wurden 11 km von 11-kV-Übertragungsleitungen verlegt. Unterstützt wird diese Anlage von zwei
benachbarten Photovoltaik-Hybridanlagen.68
Sarawak bietet großes Potential für weitere Kleinwasserkraftwerke. Das ausgedehnte Netzwerk von Flüssen
und Strömen im hügeligen Hinterland von Sarawak bietet beste Voraussetzungen für die Installation von
Kleinwasserkraftanlagen. Ca. 48% der Bevölkerung Sarawaks leben in diesen ländlichen Gegenden. Im
Ganzen wurden 104 Standorte/Ortschaften in acht Gebieten in Sarawak untersucht (siehe Ergebnisse hierzu
in Tabelle 22).
Jedes dieser acht Gebiete hat seine eigenen Flüsse oder Flussarme, die aus den Gebirgszügen kommen,
welche sich von Süd nach Nord durch Sarawak ziehen. Der Großteil der Landbevölkerung lebt entweder
flussaufwärts oder verteilt sich im Hochgebirge an kleineren Flussarmen, weit entfernt vom öffentlichen
Stromnetz. Zugänglich sind diese Ortschaften meist nur mit Booten oder über kaum befahrbare Straßen. Die
Ortschaften haben entweder direkten Zugang zum Fluss oder sind nicht weiter als 1 – 5 km vom nächsten
Fluss entfernt. Zurzeit nutzen die meisten Ortschaften noch Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung.69
Noch dieses Jahr soll damit begonnen werden, 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten zu
elektrifizieren.** Auf Basis der Funktionsweise von Wasserkraftwerken (siehe Kapitel 6.4) wurden im Jahr
2013 Messungen durchgeführt und folgende Ortschaften als potentielle Standorte für
Kleinwasserkraftanlagen identifiziert:
Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke
Region Ortschaft Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m) Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Samarahan
1 Kpg. Mugah,
Simunjan
Sg. Mugah 18 1,8
Sri
Aman
1 Rumah Augusti Batu Ninding
Sg. Tembawai
35
38
12
24
2 Rumah Alo Sg. Isu
Wong Selandak
7
20
5
5
3 Rumah Reggie Sg. Tembawai 38 24
4 Rumah Jimba Wong Senkadan 20 7
5 Rumah Anam Wong Sebidai 18 6
6 Rumah Alam Wong Kera 5 7
7 Rumah Kili Wong Keranggas 35 27
8 Rumah Edward Wong Kepayang 30 59
9 Rumah Kino Sg. Sumpa 40 16
10 Rumah
Ngumbang
Sg. Sumpa 12 55
Insgesamt:
247
68 SEB, 2015 69 SEB, 2016c
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 54
Region Ortschaft Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m) Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Betong
1 Rumah Betti Sg. Ikit 35 7
2 Rumah Aka Sg. Tapeh Mit 30 25
3 Rumah Akat Sg. Jepilai 40 8
4 Rumah Meruda Sg. Penyuin 50 34
5 Rumah
Dau/Temedak
Sg. Mawang 33 10
6 Rumah
Melina/Luing
Sg. Sepak 15 95
7 Rumah
Empaling/jelang
Sg. Sepak 52 15
Insgesamt:
194
Sarikei
1 Rumah Gerasi Wong Jungin
Wong Nyamok
16
10
111
2 Rumah Achi Wong Belaidan 5 3
3 Rumah Japar Wong Kandis 64 904
4 Rumah Iau Wong Kuji 49 258
5 Rumah Anyut Wong Stapang 5 38
6 Rumah Uli Wong Kebok 7 4
7 Rumah kapor Wong Sawa Bua 17 28
8 Rumah Mamat Wong Splak 7 4
9 Rumah Changan Wong Sechelap 52 9
10 Rumah Nalong Wong Bekiok 7 36
11 Rumah
Uding/Muling
Sg. Sepasir 21 17
12 Rumah Morris Sg. Sembawang 15 15
Insgesamt:
1.427
Kapit
1 Uma Apan Sg. Bevan 19 9
2 Punan Bah Sg. O’ong 50 270
3 Uma Seping Lama Sg. Semabu 25 8
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 55
Region Ortschaft Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m) Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
4 Uma Seping Sg. Pekasi 50 130
5 Uma Seping Baru Sg. Braan 23 38
6 Uma Sambop Sg. Jemulai 63 76
7 Uma Kenyah Long Sg. Sarikei 37 37
8 Uma Long Bangan Sg. Seregat 30 81
9 Uma Badeng Sg. Dungan 80 136
10 Uma Kulit Sg. Semuang 35 32
11 Uma Aging Sg. Kejabo 49 63
12 Uma Sekapan
Panjang
Sg. Dungan 80 136
13 Uma Tevok Sg. Belenyu 23 9
14 Uma Tanjong Sg. Pawah 33 59
15 Uma Punan
Tepalaing
Sg. Muing 40 33
16 Punan Biau B Sg. Pelaran 33 7
17 Punan Biau A Sg. Siap 34 12
18 Uma Semanok Sg. Jelutong Barit 25 6
19 Uma Sekapan Piet Sg. Tap 53 117
20 Uma Kejaman
Neh
Sg. Sebatu 56 25
21 Uma Kahei Sg. Mekero Span 29 6
22 Uma Kahei Sg. Semuang 81 29
23 Uma Kejaman Sg. Luyoh Maau 43 15
24 Uma Nyaving Sg. Maau 23 12
25 Rh Ribut Sg. Rapuh 70 14
26 Rh Layang Sg. Sepetai 20 8
27 Rh Juntam Sg. Elik 43 13
28 Rh Bigau Sg. Serukuh 10 1,5
29 Rh Manggan Sg. Belinyuk 40 16
30 Rh Mejang Sg. Nyumbuh 50 22
31 Rh Ghani Sg. Sesebau 43 9
32 Rh Danial Dian Sg. Apan 48 19
33 Rh Rambor Sg. Sepayang 27 3
34 Rh Gelimai Sg. Keli 14 12
35 Rh Jembu Sg. Sembawang 43 4
36 Rh Jamba Sg. Selikang 27 8
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 56
Region Ortschaft Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m) Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
37 Rh Lugat Sg. Sebabai 48 14
38 Rh Ngiang Sg. Sebabai 48 14
39 Rh Undi Sg. Pelak 20 3
40 Rh George Sg. Lulut 53 43
41 Rh Sadang Sg. Keranggan 14 10
42 Rh Beraoh Sg. Serambi 26 7
43 Rh tang Ak. Jabit Sg. Sepinang 23 6
44 Rh Kilau Sg. Sagan 46 115
45 Rh Jala Sg. Sepayang 24 22
46 Rh Salang Sg. Sibau 47 57
47 Rh Anding Sg. Sepunan 34 100
48 Rh Tang Sg. Sebuluh 32 156
49 Rh Anchi Sg. Sebuno 17 22
50 Rh Jos Sg. Liang Mansai 34 36
51 Rh Barang Sg. Pan 66 104
52 Rh Tinggom Sg. Liang Mansai 34 36
53 Rh Nyawai Sg. Sepulau 24 106
54 Rh Gesang Sg. Sepulau 24 106
Insgesamt:
2.432,5
Bintulu
1 Data Kakus Sg. Nyuvet 70 171
2 Rumah Julaihi
Keti
Sg. Tuan 18 16
3 Rumah Dinggai Sg. Epoh 65 10
4 Rumah Sabang Sg. Separai 100 745
5 Rumah Entri Sg. Pusang 20 5
Insgesamt:
947
Miri
1 Long San Sg. San 40 110
2 Lio Matu Sg. Te’baan 49 201
3 Long Semiang Sg. Semiang 77 113
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 57
Region Ortschaft Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m) Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Insgesamt:
424
Limbang
1 Long Tuyo Pa’ Tuyo 50 1.363
2 Punang Berayong Pa’ Buyot 46 288
3 Punang Trusan Pa’ Langar 100 390
4 Long Telingan Pa’ Langar 100 390
5 Pa Berunut Pa’ Gituan 25 55
6 Long Tanid Pa’ Lebaluh 55 215
7 Buduk Nur Pa’ Kumap 134 661
8 Long Ritan Pa’ Ritan 50 83
9 Long Beluyu Pa’ Beluyu 29 742
10 Long Kerebangan Pa’ Kerebangan 197 23
11 Long Semadoh Pa’ Sugih 476 226
12 Long Sukang Pa’ Silo 37 50
Insgesamt:
4.486
Quelle: SEB, 2016c
6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke
Bisher wurde der Fokus auf netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke gelegt, wobei nur eine bekannte
Anlage vorliegt. Anders als diese, gibt es bereits einige netzgebundene Kleinwasserkraftwerke, darunter
Kraftwerke aller Kategorien (siehe Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken). Der Strom dieser Anlagen
wird sowohl zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz als auch zur Elektrifizierung ländlicher Regionen
genutzt.
6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel
Zwischen 1980 und 2012 wurden auf der malaysischen Halbinsel ca. 30 Kleinwasserkraftwerke mit einer
Kapazität von fast 17 MW installiert (vgl. Tabelle 23).
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 58
Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel
Nr. Standort Ortschaft Bundesstaat Leistung (kW)
1 Sg. Ulu Langat Kuala Lumpur Kuala Lumpur 2.200
2 Sg. Kerling Rawang Selangor 900
3 Sg. Benus Bentong Pahang 300
4 Sg. Perdak Bentong Pahang 364
5 Sg. Sempam Raub Pahang 1.250
6 Sg. Sia Raub Pahang 548
7 Sg. Pertang Raub Pahang 492
8 Sg. Ulu Dong Raub Pahang 550
9 Sg. Rek Kuala Krai Kelantan 270
10 Sg. Sok Kuala Krai Kelantan 588
11 Sg. Lata Tunggil Kuala Krai Kelantan 700
12 Sg. Renyok Jeli Kelantan 1.600
13 Sg. Kemia Jerteh Terengganu 526
14 Sg. Brang Kuala Berang Terengganu 422
15 Sg. Tersat Kuala Berang Terengganu 488
16 Sg. Cheralak Dungun Terengganu 500
17 Sg. Bil Tanjun Malim Perak 258
18 Sg. Kinjang Tapah Perak 349
19 Sg. Kenas Kuala Kangsar Perak 532
20 Sg. Asap Kuala Kangsar Perak 110
21 Sg. Gebul Kuala Kangsar Perak 120
22 Sg. Chempias Kuala Kangsar Perak 120
23 Sg. Lawin Lenggong Perak 270
24 Sg. Temelong Lenggong Perak 872
25 Sg. Tebing Tinggi Selama Perak 178
26 Sg. Mahang Selama Perak 483
27 Sg. Kupang Baling Kedah 216
28 Sg. Mempelam Baling Kedah 397
29 Sg. Tawar Baling Kedah 540
30 Sg. Mentawak Pulau Tioman Pahang 500
Gesamte installierte Leistung 16.643
Quelle: Badrin, 2012
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 59
Abbildung 18 zeigt die Standorte dieser Kleinwasserkraftanlagen. Die Zahlen in den Klammern stehen für
die Anzahl der Anlagen vor Ort und die Gesamtkapazität.
Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach Badrin, 2012
Wie vorher bereits erläutert, wurden diese Anlagen zwar im Rahmen des BELB-Programms finanziert und
dienen der ländlichen Elektrifizierung, der Strom wird aber auch ins öffentliche Versorgungsnetz
eingespeist.
Laut Informationen der SEDA ist für die Zukunft der Bau von bis zu 32 Kleinwasserkraftwerken geplant.
Eine genauere Einschätzung zum Umfang und zur Zeitplanung ist aufgrund zahlreicher Genehmigungen,
die für jedes Kleinwasserkraftprojekt eingeholt werden müssen schwierig (vgl. Kapitel 6.5.2). Im Rahmen
des FiT-Mechanismus, der dieses Jahr ausläuft und durch das Net-Energy-Metering ersetzt wird, wurden zu
Beginn des Jahres noch viele Anträge für geplante Kleinwasserkraftwerke genehmigt oder ihre Installation
bereits beauftragt. Tabelle 24 liefert Daten für ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von 6,6 MW, das
noch dieses Jahr fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll.**
Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Firmenname Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt
Amcorp Perting
Hydro Sdn. Bhd.
6,6 Bentong, Pahang
Darul Makmur
Beauftragt
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 60
Dagegen listet Tabelle 25 eine Reihe von Kleinwasserkraftwerken, genehmigt durch SEDA, auf, die aber
noch auf letzte Zulassungen warten oder bei denen die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt ist. **
Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Firmenname Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt
Renewable Power Sdn. Bhd.
2 Hulu Selangor,
Selangor Darul Ehsan
Genehmigt
I.S. Energy Sdn. Bhd. 3,2 Kuala Krai,
Kelantan Darul Naim
Genehmigt
Pesaka Technologies Sdn. Bhd.
12 Gua Musang,
Kelantan Darul
Naim
Genehmigt
Tanah Jernih Sdn. Bhd. 2 Dungung,
Teengganu Darul Iman
Genehmigt
Jernih Bumiraya Sdn. Bhd. 8,01 Ajil,
Terengganu Darul Iman
Genehmigt
Jernih Seribumi Sdn. Bhd. 3,93 Kemaman,
Terengganu Darul Iman
Genehmigt
Conso Hydro RE Sdn. Bhd. 2 Kampar,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Sejahtera Kuasa Sdn. Bhd. 4 Kuantan,
Pahang Darul Makmur
Genehmigt
Koridor Mentari Sdn. Bhd. 5,25 Kampar,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Kerian Energy Sdn. Bhd. 14 Selama,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Gunung Hydropower Sdn. Bhd.
10 Kuala Kangsar,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Gunung Hydropower Sdn. Bhd.
10 Lenggong,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Sumber Sejahtera Sdn. Bhd.
10 Batang Padang,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Alaf Budi Sdn. Bhd. 3,5 Jeli,
Kelantan Darul Naim
Genehmigt
Contour Mechanism Sdn. Bhd.
10 Raub,
Pahang Darul Makmur
Genehmigt
Trident Cartel Sdn. Bhd. 10 Raub,
Pahang Darul Makmur
Genehmigt
Pasdec Mega Sdn. Bhd. 5 Bentong,
Pahang Darul Makmur
Genehmigt
Kuasa Sezaman Sdn. Bhd. 7 Kuala Kangsar,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 61
Firmenname Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt
Gelinting Hydro Sdn. Bhd. 2,25 Batang Padang,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Sumbangan Sakti Sdn. Bhd.
2 Raub,
Pahang Darul Makmur
Genehmigt
Pelus Hidro Sdn. Bhd. 25,8 SG. Siput,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd.
10 Temangan,
Kelantan Darul Naim
Genehmigt
JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd.
10 Machang,
Kelantan Darul Naim
Genehmigt
Temenggor Hydro Sdn. Bhd.
14 Hulu Perak,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Talang Hydro Sdn. Bhd. 14 Hulu Perak,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Singgor Hydro Sdn. Bhd. 27 Hulu Perak,
Perak Darul Ridzuan
Genehmigt
Gesamtleistung 226,94
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 62
Abbildung 19 zeigt die Standorte des sowohl beauftragten als auch der genehmigten Kleinwasserkraftwerke.
Aus der Abbildung lässt sich leider nicht genau erkennen, bei welchem Punkt es sich um das beauftragte
Projekt handelt.
Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Quelle: SEDA, 2016f
6.3.2.2 Projekte in Sabah
In Sabah gibt es bisher fünf netzangebundene Kleinwasserkraftanlagen (Stand 2015). Bereits im Jahre 1991
wurde eine 2-MW-Anlage in Melangkap gebaut. In Sg. Kadamaian gibt es eine 2,1-MW-Anlage, die im Jahr
2009 gebaut wurde. Beide Anlagen befinden sich in der Region Kota Belud nördlich von Kota Kinabalu, der
Hauptstadt Sabahs. Im Jahr 2011 wurde eine Anlage in Sg. Pangapuyan, im Norden Sabahs in der Region
Kota Marudu, mit einer Leistung von 4,8 MW installiert. Zwei weitere Anlagen stehen mit jeweils 1,1 MW in
Merotai und Bombalai im Südosten Sabahs, ca. 400 Kilometer von Kota Kinabalu entfernt.70
Ähnlich wie auf der malaysischen Halbinsel wurde auch in Sabah die Inbetriebnahme von zwei Anlagen in
diesem Jahr beauftragt (vgl. Tabelle 26) und drei weitere genehmigt (vgl. Tabelle 27), bei denen aber noch
letzte Zulassungen ausstehen. Insgesamt sind somit fünf weitere Kleinwasserkraftwerke in Sabah geplant
mit einer Leistung von 35,6 MW (Abbildung 20).71
Der Bau einer weiteren 8,9-MW-Kleinwasserkraftanlage, die im Jahr 2014 hätte fertiggestellt werden sollen,
verspätet sich und befindet sich immer noch in Planung.72 Weiterhin hat SESB acht potentielle Standorte
mit einer Kapazität von 551 MW im Jahr 2014 identifiziert. Diese sind jedoch zur Nutzung von
Großwasserkraftanlagen geeignet.73
70Suruhanjaya Tenaga, 2015b 71SEDA, 2016f 72 Suruhanjaya Tenaga, 2015b 73Suruhanjaya Tenaga, 2015b
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 63
Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Quelle: SEDA, 2016f
Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Projektentwickler Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt
Esajadipower Sdn.
Bhd.
2 Kota Belud,
Sabah
Beauftragt
Esajadipower Sdn.
Bhd.
4,5 Kota Marudu,
Sabah
Beauftragt
Quelle: SEDA, 2016f
Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Projektentwickler Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt
One River Sdn. Bhd. 13,5 Kota Marudu,
Sabah
Genehmigt
One River Sdn. Bhd. 10 Kota Marudu,
Sabah
Genehmigt
One River Sdn. Bhd. 5,6 Kota Marudu,
Sabah
Genehmigt
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 64
6.3.2.3 Projekte in Sarawak
Im Jahr 2014 lag die gesamte installierte Stromleistung bei ca. 4.000 MW, wovon Wasserkraft mit 2.744
MW (im Vergleich zu Gas mit nur 595 MW) den größten Anteil ausmachte (für Sabah und Peninsular
Malaysia sind Angaben hierzu nicht verfügbar). Dabei handelt es sich jedoch hauptsächlich um
Großwasserkraftanlagen und nur wenige Kleinwasserkraftanlagen. Genauere Informationen liegen dazu
leider nicht vor. Jedoch wurden weitere zwölf zukünftige Standorte für die Konstruktion von
Großwasserkraftwerken identifiziert, mit dem Potential weitere 4000 MW zu erzeugen.74 Zusätzlich wurden,
wie bereits erwähnt (vgl. Tabelle 22), potentielle Standorte für die Installation von Kleinwasserkraftwerken
für die ländliche Elektrifizierung identifiziert.
6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken
Wasserkraftwerke nutzen die Energie des fließenden Wassers, um Strom oder mechanische Energie
herzustellen. Fließende Gewässer haben den Vorteil, dass keine Dämme oder Auffangbecken benötigt
werden. So können Kleinwasserkraftwerke ohne größeren Aufwand gebaut werden. Bei einem
Kleinwasserkraftwerk wird der Fluss lediglich geteilt, in dem ein Teil des Wassers zu einer Zuführung bzw.
Pipeline oder Druckrohrleitung umgeleitet wird, welche das Wasser zu einer Turbine befördert. Das
fließende Wasser bewegt die Turbine, die wiederum eine Achse zum Rotieren bringt. Die Bewegung der
Achse wird zum Antrieb eines Generators genutzt, der den Strom letztendlich produziert.75
Die Systeme bestehen aus folgenden Basiskomponenten:
Wasserzuführung – Pipeline oder Druckrohrleitung
Turbine, Pumpe oder Wasserrad – wandelt die Energie des fließenden Wassers in rotierende
Energie um
Generator – wandelt rotierende Energie in Elektrizität um
Regulator – kontrolliert den Generator
Verkabelung – überträgt den Strom
Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks
Quelle: Eigene bearbeitete Darstellung nach US Department of Energy, 2016
74 SEB, 2014 75 US Department of Energy, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 65
Bei einer Wasserkraftanlage wird die kinetische Energie des Wassers in mechanische Energie umgewandelt.
Entscheidend für die richtige Auswahl der Anlage ist die Bestimmung der vor Ort vorhanden Wassermenge
(Q) und der Fallhöhe (H). Beide Informationen müssen durch Standortbesichtigungen und Vor-Ort-
Messungen ermittelt werden.
Die Wassermenge ist das Wasservolumen, das zur Stromerzeugung genutzt wird und in Liter/Sekunde
gemessen wird. Da sowohl die Wassermenge als auch die Fließgeschwindigkeit der meisten Gewässer über
das Jahr hinweg schwanken, müssen Messungen mehrmals über ein Jahr hinweg getätigt werden.
Bei der Fallhöhe wird zwischen Brutto- und Nettofallhöhe unterschieden. Die zur Verfügung stehende
geodätische Höhendifferenz (in Meter) zwischen dem Punkt der Entnahme des Wassers aus dem Gewässer
(= Oberwasserspiegel) und dem Standort der Turbine bzw. Rücklauf des abgearbeiteten Triebwassers (=
Unterwasserspiegel) wird Bruttofallhöhe genannt. Durch Abzug entstehender Verluste wie beispielsweise
Reibung des Wassers, Krümmungen und Biegungen oder Querschnittsänderungen erhält man die
Nettofallhöhe. Diese wird schließlich für die endgültige Bewertung des Standorts benötigt. Zur Bestimmung
der Fallhöhe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist die Bestimmung der Höhenlinien auf
einer topografischen Karte des Gebiets. Eine etwas genauere Messung kann mittels eines geeichten
Höhenmessers oder GPS-Geräts mit Höhenmesser durchgeführt werden. Die genauste Höhenmessung wird
mittels eines Nivelliergeräts bestimmt. Selbst über weite Entfernungen kann der Höhenunterschied
zwischen zwei Punkten zentimetergenau festgestellt werden.76
6.5 Herausforderungen
6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken
Die Technik ist ausgereift und Betriebs- sowie Instandhaltungskosten sind gering, jedoch stellen die
Kapitalkosten ein großes Problem bei der Wirtschaftlichkeit von Kleinwasserkraftwerken dar. Häufig
entwickeln sich Projekte sehr langsam und benötigen eine Realisierungszeit von bis zu zwei Jahren. Das
liegt meist an einer langwierigen Planungsphase mit Standortbesichtigungen und Messungen in
abgelegenen Regionen. Zusätzlich ist der Bau im Gegensatz zu anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen
wesentlich aufwendiger, da die Anlagen nicht zentral im Dorf oder in unmittelbarer Nähe gebaut werden
können. Viele Ortschaften liegen bis zu 15 km vom nächstgrößeren Fluss entfernt, der für eine
Kleinwasserkraftanlage in Frage kommt. Somit müssen teilweise komplette infrastrukturelle
Voraussetzungen geschaffen werden, bevor mit dem Bau der Anlage begonnen werden kann. Oft scheitert
die Durchführung einer Anlage an diesen Herausforderungen. Die Kosten für den Bau von
Übertragungsleitungen von der Anlage zum Dorf lassen die Projektkosten in die Höhe schnellen. Die
Verlegung einer 1 km langen 400-V-Leitung kostet beispielsweise 70.000 - 100.000 MYR (ca. 15.000 –
22.000 EUR, Stand 2015). Eine weitere große Herausforderung sind die zahlreichen bürokratischen
Streitfragen. Für den Bau einer Kleinwasserkraftanlage sind ca. 15 Richtlinien/Genehmigungen zu beachten,
die es mit lokalen Behörden zu klären gibt. Darunter fallen beispielsweise Wasserrechte, Waldrechte und
Landnutzungsrechte. Die Kosten dieser Genehmigungen machen ca. 3 – 10% der Gesamtkosten der Anlage
aus.**
Da neben der Leistung die Wirtschaftlichkeit und daher die Kosten von Kleinwasserkraftwerken
ausschlaggebend sind, sind genaue Analysen diesbezüglich und die Auswahlkriterien bei der Konstruktion
sehr entscheidend. Neben der reinen Anschaffung der Komponenten sind diverse Nebenkosten für den
Transport, die Befestigung im Fluss, die generelle Montage, die Sicherung der Anlage, der Betrieb, die
Instandhaltung und Standortbesichtigungen zu berücksichtigen. Obwohl die Technik im Bereich der
Wasserkraft als ausgreift angesehen wird, ist es schwierig, Kleinwasserkraftwerke wirtschaftlich anzubieten.
Für die Finanzierung von Insellösungen sind dementsprechend oft Förderprogramme oder Fonds der
Regierung sowie private Investoren nötig.
76 Kleinstwasserkraft, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 66
Die eigentlichen Probleme treten jedoch durch natürlich Einflüsse auf. Damit eine Anlage effizient Strom
produzieren kann, werden Flüsse mit mittleren bis hohen Fließgeschwindigkeiten sowie einem
Höhenunterschied von ca. 40 m benötigt. Laut Informationen aus einem Interview mit einem Unternehmen,
kann sich die Effizienz der Anlage in den Monaten der Trockenheit um 30% verringern oder im
schlimmsten Falle sogar komplett aussetzen. Das Gegenteil ist in Monsunzeiten der Fall, wenn der
Niederschlag zu hoch ausfällt und aus den Flüssen reißende Ströme werden. Mitgerissener Schutt, Äste oder
Dreck können die Turbinen verstopfen oder gar zerstören. Laut Informationen einer malaysischen Firma ist
eine regelmäßige Reinigung sowie Wartung der Turbinen notwendig, um effizient Strom zu produzieren.
Weiterhin werden Kleinwasserkraftanlagen, die nicht an das öffentliche Netz angeschlossen werden, meist
ohne Staudamm gebaut, weshalb eine 24-stündige Elektrifizierung während niederschlagsarmen Zeiten
schwer fällt.**
6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken
Die Herausforderungen netzgebundener Kleinwasserkraftanlagen sind in der Regel identisch mit denen von
netzunabhängigen Anlagen. Dazu kommen Fragen der Finanzierung:
Schwierig ist, bei einer Kleinwasserkraftanlage eine annehmbare ROI (Return of Invest - Kapitalrendite) zu
erzielen. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie geringe Projektkosten sind die wichtigsten Faktoren
hierbei. Die Amortisationszeit sollte unter zehn Jahren liegen, idealerweise bei nur sechs bis acht Jahren.
Neben günstigen Anlagenkosten ist hierbei erforderlich, dass der Strom ins Netz eingespeist und vergütet
wird, z. B. durch die gesetzlich geregelten Einspeisetarife.77 Schätzungen zufolge liegen die Kosten für eine
netzgebundene 1-MW-Kleinwasserkraftanlage bei ca. 7,5 Millionen MYR (1,6 Mi0 EUR – Stand der
Information: März 2016). Die Anlageninvestitionskosten sind im Vergleich zu Photovoltaik-Hybridanlagen
höher, jedoch sind die Gesamtkosten über die Laufzeit der Kleinwasserkraftanlagen geringer.** In der Tat
können einige Kleinwasserkraftanlagen bis zu 50 Jahre in Betrieb sein ohne erhebliche Modernisierungen
oder Reparaturen.78
6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten
Im Bereich der Kleinwasserkraftwerke bieten sich nach Einschätzung der AHK Malaysia aufgrund bereits
zahlreicher genehmigter Kleinwasserkraftwerke sowie identifizierter potentieller Standorte für weitere
Anlagen die größten Markteinstiegsmöglichkeiten.
Obwohl die Technologie relativ weit entwickelt ist, gibt es nach wie vor Qualitätsunterschiede zwischen
europäischen Komponenten und beispielsweise chinesischen. Laut Informationen eines Interviews mit
einem Unternehmen, das seit 2009 Kleinwasserkraftwerke betreibt, wurde zunächst aus Kostengründen auf
chinesische Lösungen zurückgegriffen. Noch im selben Jahr tauchten erste Probleme bei den jeweiligen
Anlagen auf. Laut SEDA gibt es weitere Kleinwasserkraftwerke, bei denen die gleichen Probleme mit
chinesischer Technologie aufgetaucht sind. Besonders problematisch wird es aber erst bei der Reparatur der
Anlage oder beim Austausch von Anlagenkomponenten, denn dies kann teilweise bis zu 30 Tage dauern.
Chinesische Lösungen folgen ihren eigenen Standards und nicht den internationalen, weshalb es nicht
selten zu technischen Problemen kommen kann. Versuche, Ersatzteile selbst in Malaysia zu produzieren,
sind daran gescheitert, dass Maschinen- und Komponentenhersteller hier meist den internationalen
Standards folgen. Technisch gesehen sind also die in Malaysia hergestellten Komponenten aufgrund
unterschiedlicher Standards nicht als Ersatz chinesischer Produkte geeignet. Seit dieser negativen
Erfahrung hat das zuvor erwähnte Unternehmen seine Strategie geändert und greift auf europäische,
genauer gesagt österreichische Technologie zurück, die in dem Kleinwasserkraftwerk, das sich aktuell im
Bau befindet, eingebaut wird. Daher bietet der Bereich Kleinwasserkraft auch für deutsche Unternehmen
gute Marktchancen, besonders für Hersteller und Anbieter von schlüsselfertigen Anlagen und
Komponenten. Darunter fallen Turbinen (Kaplan-, Francis-, Banki-Turbinen), Generatoren, hydraulische
Pumpen, Stahlwasserbaulösungen, Druckrohleitungen, Elektro-, Mess- und Steuertechnik aber auch die
Planung und Beratung bei der Entwicklung von Kraftwerks-/Turbinenkonzepten.
77Brennstoffzellen-Heiztechnik, 2016 78 Ismail et al., o.J.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 67
Weitere Marktchancen bieten die bereits genehmigten Kleinwasserkraftprojekte von SEDA, die noch unter
dem FiT-Mechanismus durchgeführt werden. Oft fehlen den durchführenden Unternehmen, die meist
lediglich Erfahrungen aus dem Baugewerbe mit sich bringen, das spezielle Fachwissen oder die richtige
Technologie, um die Installation von Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen
können ihr Fachwissen sowie ihre Lösungen liefern und gleichzeitig noch vom FiT-Mechanismus
profitieren, indem sie in Zusammenarbeit mit lokalen Anlagenbetreibern ein gemeinsames Joint-Venture
eingehen. Die letzten Anträge zur Vergütung durch den FiT-Mechanismus sind im Februar dieses Jahres
eingereicht worden und haben Anspruch auf 21 Jahre Förderung. Parallel dazu ist in diesem Jahr die
Vergütung durch das Net Energy Metering angelaufen. In den nächsten fünf Jahren sollen 500 MW im
Rahmen des Net Energy Metering installiert werden; mit der Installation der ersten 100 MW soll noch in
diesem Jahr begonnen werden.
Mit dieser finanziellen Unterstützung/Absicherung und dem zuvor genannten Potential der
Kleinwasserkraft in Malaysia bieten sich gute Markteinstiegsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in
diesem Bereich.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 68
7. Schlusswort
Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich konstant weiterentwickelt. Mit einer bereits gut
ausgebauten Infrastruktur und Energiebereitstellung verfolgt das Land das Ziel, bis 2020 den Status einer
Industrienation zu erreichen. Obwohl die Halbinsel Malaysia eine Elektrifizierungsrate von fast 100%
vorweist, haben viele abgelegene Ortschaften in den beiden ostmalaysischen Bundesländern Sabah und
Sarawak immer noch keinen kontinuierlichen und zum Teil sogar gar keinen Stromzugang.
Aufgrund zu hoher Kosten für eine Netzerweiterung in diese abgelegenen Ortschaften stellt die
Stromerzeugung mittels Erneuerbarer-Energien-Lösungen eine alternative Lösung dar. Jedoch wurde das
von der aktuellen Regierung gesetzte Ziel eines Erneuerbare-Energien-Anteils an der gesamten
Stromleistung von 6% bis Ende 2015 mit einem erreichten Anteil von ca. 1% stark verfehlt.
Der Ausbau der autarken Stromversorgung durch PV- und Wasserkraftlösungen im ländlichen Bereich
gewinnt stark an Interesse. Von Relevanz sind dabei Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, d. h. die
Bereitstellung von Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist abgelegenen
Dorfschaften unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Ressourcen. Durch PV und Wasserkraft kann
maßgeblich der teure Dieselverbrauch durch den Betrieb von Dieselgeneratoren reduziert werden, mit
denen in vielen Ortschaften noch Strom erzeugt wird. Hybridlösungen, die Strom aus zwei oder mehreren
Energiequellen erzeugen, können hierbei das tropische Klima Malaysias mit langen Regenmonaten und
hoher Sonneneinstrahlung effizient nutzen.
Seit der Einführung des BELB-Programms durch das KKLW wurden sowohl auf der malaysischen Halbinsel
als auch in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia zahlreiche Photovoltaik-Hybridanlagen
installiert. Besonders Sarawak aber auch Sabah weisen für die nächsten Jahren das größte Potential für die
Installation weiterer Hybridanlagen auf. Dabei kommt es jedoch häufig zu technologischen
Herausforderungen, vor allem bei den Wechselrichtern und Batterien, die wiederum für deutsche KMUs
Chancen für einen Markteinstieg eröffnen. Neben den logistischen und technischen Herausforderungen
stellen das mangelnde Fachwissen und eine unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für
ineffiziente Projektdurchführungen dar. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch ein
Mangel an Forschung und Entwicklung, besonders hinsichtlich der Weiterentwicklung von Komponenten
und Technologien.
Neben Photovoltaik-Hybridanlagen wird laut SEDA ein weiterer Schwerpunkt auf netzunabhängige
(besonders in Sarawak) und auf netzgebundene Kleinwasserkraftwerke gelegt. Netzunabhängige
Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der ländlichen Elektrifizierung dienen, sind, bis auf eine Anlage in
Sarawak, nicht bekannt, wobei es zahlreiche netzangebundene Kleinwasserkraftwerke gibt, bei denen der
Strom zum einen in das öffentliche Netz eingespeist wird und zum anderen der ländlichen Elektrifizierung
dient. Weitere Marktchancen bieten die Ausrüstung bereits genehmigter Kleinwasserkraftprojekte von
SEDA, die sich noch für die FiT-Vergütung qualifiziert haben. Oft fehlen den durchführenden Unternehme
aus dem Baugewerbe das spezielle Fachwissen und/oder die geeignete Technologie, um die Installation von
Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen können ihr Fachwissen sowie ihre
Lösungen liefern und gleichzeitig noch Einnahmen aus dem FiT-Mechanismus hierbei nutzen. Parallel dazu
wurde in diesem Jahr das Net Energy Metering eingeführt. Das Land zielt darauf ab, in den nächsten fünf
Jahren 500 MW im Rahmen des Net Energy Metering zu installiert. Die Installation der ersten 100 MW soll
noch in diesem Jahr beginnen.
Deutsches Fachwissen sowie deutsche Lösungen sind in Malaysia hoch angesehen und können maßgeblich
zur künftigen Stromversorgung, besonders in ländlichen Regionen, beitragen. Deutsche Technologie hat
bereits einen hohen Marktanteil im Bereich der Photovoltaik, vor allem bei Batterien und Invertern. Diesen
gilt es auszubauen und das bereits bestehende positive Image zu nutzen. Die AHK Geschäftsreise nach
Malaysia mit Fokus auf Photovoltaik und Kleinwasserkraft kann hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 69
8. Profile der Marktakteure
8.1 Unternehmen der Solarbranche
Firmenname: Intelligent Power Systems Technology Pte Ltd No. 3, Jalan 9/7, Taman IKS, Seksyen 9, 43650 Bandar Baru Bangi, Selangor Tel: +603 8925 4366 Fax: +603 8925 4376 E-Mail: [email protected] http://www.ipstechnology.com.my
Kontaktperson: Shadzli A. Wahab CEO
Hintergrund: Intelligent Power Systems Technology bietet komplette Lösungen für Erneuerbare-Energien-Technologien. Zu den Aufgaben gehören Design, Versorgung, Lieferung, Installation, Tests sowie die vollständige Inbetriebnahme der Systeme. Das Unternehmensspektrum umfasst erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Windenergie und Micro-Wasserkraft. Firmenname: Pekat Solar Sdn. Bhd. 5 & 6, No. 6 Jalan Teknologi 3/4, Taman Sains Selangor 1, Kota Damansara, 47810 Petaling Jaya, Selangor Tel: +603 2300 8010 Fax: +603 9235 107 E-Mail: [email protected] http://www.pekat.com.my
Kontaktperson: Chin Soo Mau Group Managing Director
Hintergrund: Pekat Solar ist ein Maschinenbau-, Beschaffungs- und Installationsunternehmen, das sich auf Photovoltaiksysteme spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet umfassende Beratung für netzgebundene aber auch Inselanlagen. In den letzten vier Jahren hat das Unternehmen Projekte mit einer Gesamtkapazität von fast 6 MWp realisiert. Diese Projekte umfassen kleine Systeme für Häuser sowie größere PV-Anlagen. Zwei Projekten wurde der „Green Building Index“ (GBI) zugesprochen, der als Bewertungs-Index für nachhaltige und grüne Projekte in Malaysia dient. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Qualität der Produkte (Wechselrichter, Solar Log Monitoring Systeme), die zum größtenteils direkt aus Deutschland kommen, die Grundlage für den anhaltenden Erfolg bildet. Solarmodule werden hingegen hauptsächlich aus China geliefert. Im Rahmen eines CSR-Projekts hat Pekat Solar eine 4-kWp-PV-Anlage für ein Schulprojekt gespendet.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 70
Firmenname: Solamas Sdn. Bhd. 2-21, Jalan Puteri 4/8, Bandar Puteri Puchong, 47100 Puchong, Selangor Tel: +603 8052 0938 Fax: +603 8052 0938 E-Mail: [email protected] http://www.solamas.com
Kontaktperson: CS Yap, Lionel Yap General Manager
Hintergrund: Das Unternehmen konzentriert sich auf die Konstruktion und Versorgung von netzunabhängigen sowie netzgebunden PV-Systemen. Auf der Webesite wirbt Solamas mit drei fertiggestellten Photovoltaikanlagen mit Kapazitäten von 3,36 kWp, 40,45 kWp und 71,4 kWp.
Firmenname: Inverpower Sdn. Bhd. F – 3 16, IOI Boulevard, Jalan Kenari 5, Bandar Puchong Jaya 47170 Puchong, Selangor Tel: +603 8073 3623 Fax: +603 8073 2688 E-Mail: [email protected] http://www.inverpower.com.my
Kontaktperson: Lim Ee Hai Director
Hintergrund: Inverpower Sdn. Bhd. ist der autorisierte Vertreiber für ABB-netzgebundene Wechselrichter. Das Unternehmen bietet eins der größten Portfolios: von kleinen bis zu großen, zentralen MW-Wechselrichtern. Dieses umfangreiche Spektrum bietet passende Lösungen für Wohnanlagen und PV-Anlagen mit mehreren MW Leistung. Inverpower Sdn. Bhd. wurde gegründet, um die Initiative der Regierung, Solarsysteme für Häuser/ Wohnanlagen und für industrielle und kommerzielle Verwendung zu installieren, zu aktivieren.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 71
Firmenname: High Summer Systems Sdn. Bhd. Suite #307, MBE Bandar Baru Klang, No. 28, Ground Floor, Jalan Tiara 2, 41150 Klang Selangor Tel: +603 3344 5010 Fax: +603 3344 5010 E-Mail: [email protected] http://www.highsummer.my
Kontaktperson: Liam Chai Seng Director
Hintergrund: High Summer Systems wurde im Jahr 2011 gegründet, um Lösungen und Dienstleistungen im Rahmen von erneuerbaren Energien anzubieten. Zum Aufgabenspektrum gehören:
Standortanalyse, Konstruktion und Installation von Solaranlagen
Beschaffung von Solarmodulen, Wechselrichtern und Materialien
Funktions-Monitoring, Instandhaltung und weitere Dienstleistungen Technische und finanzielle Unterstützung von bedeutenden Solarmodulherstellern
High Summer Systems hat bisher mehrere netzgebundene Photovoltaikanlagen gebaut. Darunter sind mehrere Anlagen mit einer Kapazität bis zu 144 kW im Bundesstaat Selangor. Weiterhin hat High Summer eine netzunabhängige Photovoltaik-Hybridanlage in Perak gebaut. Benutzt wurden PV-Module von Solar World und Sharp sowie Wechselrichter von SMA. Firmenname: RAPS Solutions Sdn. Bhd. No. 58-1 Tingkat 1, Jalan Jasmin 6 / KS 6, Bandar Botanic, 41200 Klang Selangor Tel: +603 3326 2790 Fax: +603 3326 2791 E-Mail: [email protected] http://www.raps.com.my
Kontaktperson: Selvaraj A/L Supramaniam Director
Hintergrund: RAPS steht für „Remote Area Power System“ und wurde 2009 gegründet. Die Firma konzentriert sich auf die Stromversorgung von ländlichen Regionen mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft. Das Unternehmen hat Erfahrung bei der Konstruktion von Solarsystemen, wie beispielsweise Insellösungen, Hybridsystemen und netzgebundenen Systemen. Es wurden bereits mehrere Projekte in Malaysia durchgeführt. Des Weiteren bietet RAPS Folgendes an: System-Präsentationen, Bestellung von Material, Projektvorbereitung, Systemimplementierung und technische Unterstützung für die komplette Produktpalette.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 72
Firmenname: Able Energy Sdn. Bhd. No. 18, The Castello Energy Centre, Jalan Industri Pbp 9, Taman Industri Pusat Bandar Puchong, 47100, Puchong, Selangor Tel: +603 8060 8819 Fax: +603 80608919 E-Mail: [email protected] http://www.ableenergy.com.my
Kontaktperson: Ralph Krattli Director
Hintergrund: Able Energy bietet Beratung, Konstruktion, Auftragsvergabe, Installation von sowohl netzunabhängigen als auch netzgebunden PV-Anlagen an. Das Unternehmen hat bereits mehrere installierte Anlagen zu vermelden, darunter mehrere Photovoltaikdachanlagen mit Kapazitäten zwischen 2 kWp und 200 kWp und einen 6-MW-Solarpark. Netzunabhängige Photovoltaikanlagen sind bisher nicht bekannt, gehören aber zur angebotenen Produktpalette.
Firmenname: Eramaz (M) Sdn. Bhd. Lot 14, 1st Floor, Block B, New World Commercial Centre, 89500 Penampang, Sabah Tel: +60 88-713966 Fax: +60 88-719466 E-Mail: [email protected] http://www.eramaz.com.my
Kontaktperson: Annelly John Executive
Hintergrund: Eramaz (M) Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1997 gegründet mit dem Fokus auf die Bauindustrie und Projektentwicklung. Zum Aufgabenspektrum gehört der Einsatz von erneuerbaren Energien (Photovoltaik-Hybridsysteme), Wasseraufbereitung, Bauingenieurwesen und Umweltschutz in Sabah und auf der malaysischen Halbinsel. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen. So zählt das Unternehmen zu den wenigen Bauträgern, die von KKLW für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen beauftragt werden. Seit 2010 hat Eramaz drei Projektinstallationen im Rahmen des BELB-Programms durchgeführt. Die Kosten der Projekte beliefen sich auf 40 Millionen - 90 Millionen MYR.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 73
Firmenname: Kemuning Structures Sdn. Bhd. Lot 3801 Batu 6 ¼ Jalan Klinik, Seksyen 32 Bukit Kemuning, 40460 Shah Alam, Selangor Tel: +603 5162 1688 Fax: +603 5162 4285 E-Mail: [email protected] http://www.k-structures.com
Kontaktperson: Max Tham Wenig Hoe Managing Director
Hintergrund: Das Unternehmen bietet sowohl Detailplanung, Beschaffung und Errichtung als auch Inbetriebnahme von PV-Anlagen an. Dabei handelt es sich neben große auch um kleinere Anlagen, die sowohl netzunabhängig als auch netzgebunden sein können. Kemuning ist ebenso eins der wenigen Unternehmen, das zu den bestätigten Bauträgern für KKLW- und KeTTHa-PV-Projekte gehört.
Firmenname: Malaysian Solar Resource SDN. BHD. Lot 74369 Lebuhraya Tun Razak, 26300 Gambang, Pahang Tel: +603 7727 2299 Fax: +603 7727 5599 E-Mail: [email protected] http://www.malaysiansolar.com
Kontaktperson: Syed Eisa Bin Syed Ahmad General Manager
Hintergrund: Malaysian Solar ist Malaysias größter Solarmodulhersteller. Dabei handelt es sich um Photovoltaikmodule für Solar-Home-Systems, für große und auch netzunabhängige Anlagen. Alle Module sind TUV-Rheinland-zertifiziert gemäß IEC 61215 ed.2 2005, IEC 61730, Part 1, 2004, und IEC 61701 Salzkorrossion-Untersuchung von Photovoltaikmodulen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 74
Firmenname: Advanced Solar Voltaic Sdn. Bhd. 8, Jln 2/137B, Resource Industrial Centre, 58000 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan, Kuala Lumpur Tel: +603 7980 5419 Fax: +603 7981 6755 E-Mail: [email protected] http://www.solarvoltaic.com
Kontaktperson: Paul D. Millott Director
Hintergrund: Advanced Solar Voltaic hat sich vor über 25 Jahren auf PV-Anlagen in Malaysia spezialisiert. Die Komponenten sind angepasst an die heißen, tropischen klimatischen Bedingungen in Malaysia. Das Unternehmen bietet Beratung, Planung, Installation, Instandhaltung und Lieferung von Solarzellen, Ladereglern, Batterien und weiteren Komponenten, die benötigt werden, um alleinstehende PV-Anlagen zu installieren.
Firmenname: TRNCO Sdn. Bhd. 147-2 Jalan Radin Bagus, Sri Petaling, 57000 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur Tel: +60 9057 5207 Fax: +60 9057 5206 E-Mail: [email protected] http://www.trncosb.com
Kontaktperson: Terence Lim Managing Director
Hintergrund: Das Unternehmen ist Systemanbieter für sowohl netzunabhängige als auch netzgebundene Systeme. Spezialisiert hat sich TRNCO Sdn. Bhd. auf die Planung und Installation von Photovoltaikmodulen, um Strom auch in abgelegene Regionen zu bringen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 75
Firmenname: Wazlina Sdn. Bhd. No. 93 (Mezzanine Floor) Jalan Pudu Lama, 50200 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur Tel: +603 2032 1899 Fax: +603 2031 1889 E-Mail: [email protected] http://www.wazlina.com
Kontaktperson: Ruslan Bin Ahmad Director
Hintergrund: Das Unternehmen bietet Erneuerbare-Energien-Lösungen für Südostasien. Wazlina Sdn. Bhd. ist der stärkste lokale Projektentwickler in Malaysia in dieser Hinsicht in ländlichen Gegenden. Das Ziel ist der Umweltschutz und die ländliche Elektrifizierung, um den Dorfbewohnern einen höheren Lebensstandard zu bieten. Das Unternehmen baut im Auftrag von KKLW eine Photovoltaik-Hybridanlage mit einem Volumen von 132 Millionen MYR in Tanjung Labian, Sabah. Die erste Bauphase mit einem Volumen von 92 Millionen MYR ist bereits abgeschlossen, wohingegen sich die zweite Phase mit 40 Millionen MYR sich noch im Bau befindet, aber dieses Jahr abgeschlossen werden soll. Seit 2006 hat das Unternehmen mehrere Photovoltaik-Hybridanlagen für KKLW und TNB realisiert.
Insgesamt handelt es sich dabei um 24 Projekte. Darunter hauptsächlich Photovoltaik-Hybridanlagen aber auch einige Straßenbeleuchtungsprojekte.
Firmenname: BESTIUM Technology Sdn. Bhd. Lot 510 5th Floor Block A, Kelana Business Centre, No 97 Jalan Ss7/2 Kelana Jaya 47301 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7880 9499 Fay: +603 7880 9433 E-Mail: [email protected] http://www.bestium.com.my
Kontaktperson: Sivaganthan Jayasingam General Manager
Hintergrund: Bestium Technology Sdn. Bhd. bietet Systemplanung und Installation von Photovoltaikanlagen, sowohl netzvgebunden als auch netzunabhängig. Zu den Klienten gehören beispielsweise TNB und KKLW.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 76
Firmenname: Restu Indah Sdn. Bhd. No. 25 Jalan TS 6/8 Taman Industri Subang, 47510 Subang Jaya Selangor Tel: +603 5636 0557 Fax: +603 5632 5852 E-Mail: [email protected] http://www.rindah.com
Kontaktperson: Abdul Allim Shah Bin Mohd Sharif Managing Director
Hintergrund: Restu Indah Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1993 gegründet und bietet Planung, Lieferung, Installation, Untersuchung und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen, einschließlich netzgebundener und netzunabhängiger Anlagen. Weiterhin hat sich das Unternehmen auch auf Kleinwasserkraft und Projekte im Bauwesen spezialisiert. Restu Indah hat bereits 16 Projekte für KKLW, TNB und TNB-ES etc. durchgeführt, darunter Photovoltaik-Hybridanlagen und Kleinwasserkraftwerke.
Firmenname: Shorefield Sdn. Bhd. Lot 1025, Block 7, MTLD Lorong Demak Laut 7A, Jalan Demak Laut 7, Sejingkat Industrial Park 93050, Kuching Sarawak Tel: +60 82 432 375 Fax: +60 82 433 990 E-Mail: [email protected] http://www.shorefield.com.my
Kontaktperson:
Mohamad Affandy bin Obeng Representative Telefonummer in Kuala Lumpur: +603 7732 5649
Hintergrund: Shorefield gehört zu den zertifizierten KKLW-Bauträgern in Sarawak. Zu den Aufgaben gehören die Energieversorgung und Installationsarbeiten.
Firmenname: Pathgreen Sdn. Bhd. Unit 13A10, Block B, Phileo Damansara 2, No 15, Jalan 16/11 46350 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7957 8388 Fax: +603 7957 8387 E-Mail: [email protected] http://www.pathgreen.com.my
Kontaktperson:
Roger Wong Assistant General Manager
Hintergrund: Pathgreen Sdn. Bhd. ist ein Dienstleister im Bereich erneuerbarer Energien mit einem umfangreichen Angebot an Leistungen im Bereich von Erneuerbare-Energien-Anlagen, Energieeffizienz, Abfallwirtschaft, Umweltschutz, grüne Technologie etc. Zum Portfolio gehören sowohl große PV-Anlagen als auch netzunabhängige Anlagen für Schulen. Pathgreen hat in den letzten Jahren ca. 15 Photovoltaikprojekte durchgeführt, hauptsächlich Dachanlagen für Gewerbehallen und Häuser. Zusätzlich wurden durch Pathgreen fünf Schulen mit einer 25-kWp-Photovoltaik-Hybridanlage ausgestattet.
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8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft
Firmenname: Renewable Power Sdn. Bhd. (Parent Company: Majulia Sdn. Bhd.) No 36, Jalan Tengku Ampuan Zabedah A9/A Seksyen 9 40100 Shah Alam Selangor Tel: +603 5510 0740 Fax: +603 5510 1205 E-Mail: [email protected] http://www.majulia.com/
Kontaktperson:
Shamir Shamsuddin Renewable Energy Division
Hintergrund: Die Majulia Gruppe wurde im Jahr 1985 gegründet und gehört zu den größten Bauunternehmern in Malaysia. Zu ihrem Portfolio gehören Bauwesen, Projektentwicklung, erneuerbare Energien wie auch Kleinwasserkraft, Palmöl, Öl und Gas sowie Hotel- und Ressortmanagement. Durch die Tochtergesellschaft Renewable Power Sdn. Bhd. bietet die Unternehmensgruppe ihre Dienstleistungen im Bereich erneuerbarer Energien an.
Firmenname: I.S. Energy Sdn. Bhd. Suite 1904, 19th Floor, Kenaga International Jalan Sultan Ismail 50250 Kuala Lumpur Selangor Tel: +603 2161 8260 Fax: +603 2161 2220 E-Mail: [email protected] http://www.maser.com.my/specialprojects.html
Kontaktperson:
Daniel Jesuthasan Vice President
Hintergrund: IS Energy Sdn. Bhd. ist ein Tochterunternehmen der Maser (M) Sdn. Bhd. Das Unternehmen konzentriert sich auf IPP-Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in Malaysia und der Region Südostasien. Kürzlich hat das Unternehmen einen Vertrag zur Fertigstellung einer Kleinwasserkraftanlage in Sabah abgeschlossen.
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Firmenname: Amcorp Perting Hydro Sdn. Bhd. 2nd Floor, PJ Tower Amcorp Trade Centre No. 18, Jalan Persiaran Barat 46050 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7966 2628 Fax: +603 7966 2698 E-Mail: [email protected] http://www.amcorp.com.my
Kontaktperson:
Jessica Chia Asst. Senior General Manager
Hintergrund: Amcorp Perting Hydro ist ein Ableger der Amcorp Gruppe und Anlagenentwickler von Kleinwasserkraftanlagen. Das Unternehmen begann seine Aktivitäten im Jahr 2009 mit einer 4-MW-Kleinwasserkraftanlage in Sungai Perting in Benton, Pahang. Im Jahr 2015 wurde die Anlage um 2 MW auf 6 MW erweitert. Weiterhin hat das Unternehmen eine durch SEDA beauftragte 6,6-MW Anlage in Bentong, Pahang (vgl. Tabelle 24).
Firmenname: One River Power Sdn. Bhd. Unit No. 9-3, Level 3, Mezzanine Block, Menara PPNS, Pusat Dagangan UMNO Shah Alam Lot 8, Persiaran Damai, Seksyen 11, 40000 Shah Alam, Selangor Tel/Fax: +603 5523 4333 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] http://www.oneriverpower.net
Kontaktperson:
Project Director Mahamat Ibrahim
Hintergrund: Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Projektentwicklung von erneuerbaren Energien, insbesondere Kleinwasserkraft. Zurzeit bemüht es sich um die Entwicklung von drei Kleinwasserkraftwerken in Kota Marudu, Sabah. Die Anlagen werden an den Flüssen At Togohu, dem oberen At Bengkoka und dem unteren Bengkoka installiert. Die Gesamtleistung der drei Projekte liegt bei ca. 30 MW.
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Firmenname:
Pasdec Mega Sdn. Bhd. Tingkat 3, Menara Teruntum, Jalan Mahkota, 25000 Kuantan, Pahang Darul Makmur Tel: +609 513 3888 Fax: +609 514 5998 E-Mail: [email protected] http://www.pasdec.com.my
Kontaktperson: Ali Bin Md. Mokhtar Senior Vice President Business Development
Hintergrund: Pasdec Mega ist ein Tochterunternehmen der Pasdec Holding und bemüht sich um Projektentwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien, hauptsächlich in Pahang, im Westen Malaysias.
Firmenname: JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. No. 3-2, Jalan Dravidan, Off Jalan Wawasan 4/3, Bandar Baru Ampang, 68000 Ampang, Selangor Tel: +603 4270 2494 E-Mail: [email protected] http://www.jmttenaga.com
Kontaktperson: Dato Anadan CEO
Hintergrund: JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. bemüht sich um die Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien, besonders bei der Stromerzeugung. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und konzentriert sich auf die Planung, Entwicklung und den Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen.
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8.3 Ministerien
Firmenname:
Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA)
Block E4/5, Government Complex Parcel E, Federal Government Administrative Centre, 62668 Putrajaya Malaysia. Tel: +603 8883 6010 Fax: +603 8889 3130 E-Mail: [email protected] http://www.kettha.gov.my
Kontaktperson:
Afrazahilah Ab. Rahim Office Secretary of Minister Datuk Seri Panglima Dr. Maximus Johnity Ongkili
Hintergrund:
Das Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA) existiert in dieser Form seit der Umstrukturierung des ehemaligen Ministeriums für Energie, Wasser und Kommunikation im April 2009.
Das Ziel von KeTTHA ist das innovative und strategische Management von Ressourcen. Es stellt sicher, dass Energie und Wasser verfügbar sind und bezahlbar bleiben. Außerdem fördert KeTTHA die Anwendung von umweltfreundlichen Technologien und einer nachhaltigen Lebensweise.
Ziele:
Planung und Umsetzung von internationalen Politik- und Handelsvorgaben z. B. der WTO und ASEAN bezüglich Energie, grüner Technologie und des Wassersektors.
Sicherstellung, dass öffentliche Einrichtungen und malaysische Unternehmen an internationalen Veranstaltungen und Programmen zu Energie und grüner Technologie teilnehmen.
Sicherstellung, dass nationale politische Entscheidungen und die staatlichen Vorgaben im Energiesektor, Wassersektor und bezüglich grüner Technologie in der Praxis umgesetzt werden.
Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die industrielle und technologische Entwicklung.
Forschung und Entwicklung, für eine einfachere Anwendung von neuen Technologien.
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Firmenname:
Ministry of Rural and Regional Development (KKLW)
No 47, Persiaran Perdana, Presint 4, Pusat Pentadbiran Kerajaan Persekutuan, 62100 Putrajaya, Malaysia Tel: +603 8891 2050 Fax: +603 8888 2357 E-Mail: [email protected] http://www.rurallink.gov.my
Kontaktperson:
Datuk Seri Ibrahim bin Muhamad Secretary General of KKLW
Hintergrund:
Die Hauptaufgabe des Ministry of Rural and Regional Development (KKLW) ist die Verbesserung des Wohlstands und der Lebensbedingungen für die Menschen der ländlichen Regionen Malaysias. Weiterhin gelten folgende Ziele:
Allgemeine Lebensbedingungen in ländlichen Gemeinden verbessern. Chancengleichheit bezüglich Bildung, Geschäftstätigkeit, Einkommen und Berufsaussichten
verbessern. Das Einkommen der Landbevölkerung bis zum Jahr 2020 um 80% steigern. 30% der Landbevölkerung davon zu überzeugen, unternehmerisch tätig zu werden. Schaffung einer gebildeten und fachlich qualifizierten Gesellschaft. Extreme Armut zu verhindern und die Armutsrate auf 2,8% zu verringern. Bis zum Jahr 2016 für 100% der Menschen in einem Radius von 30 km um Kleinstädte
Infrastruktur bereitzustellen. Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu grundlegender
Infrastruktur zu ermöglichen. Eine verbesserte Breitband-Internetversorgung ländlicher Regionen durch den National
Broad Plan zu ermöglichen. Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu Informations- und
Kommunikationstechnologie zu ermöglichen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 82
8.4 Energieversorger
Firmenname:
Tenaga Nasional Berhad (TNB)
Level 4, TNB Headquarters 129 Jalan bangsar 59200 Kuala Lumpur Tel: +603 2296 6077 Fax: +603 2284 0095 E-Mail: [email protected] http://www.tnb.com.my
Kontaktperson:
Tan Sri Leo Moggie Non-Executive Chairmann
Hintergrund:
Tenaga National Berhad (TNB) ist im September 1990 aus dem National Electricity Board hervorgegangen und ist ein privater, an der malaysischen Börse gelisteter Energiekonzern in Westmalaysia. Heute hat TNB 33.500 Mitarbeiter und versorgt rund 8,3 Millionen Kunden mit Strom. Die Kernaufgaben unterteilen sich dabei in drei Bereiche: Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Strom.
Die Abteilung für Stromerzeugung ist zuständig für die Entwicklung, den Betrieb und die Instandhaltung der Kraftwerke. Um eine zuverlässige Stromversorgung zu garantieren, umfasst das Portfolio neben drei Wasserkraftwerken auch sechs Kraftwerke zur Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas.
Die Abteilung für Übertragung hat zur Aufgabe, ein Stromnetz bereitzustellen, das eine sichere und zuverlässige Stromversorgung garantiert. Die Abteilung betreibt ein Leitungsnetz von 132 kV, 275 kV und 500 kV. Dabei ist das Stromnetz von TNB auch Teil eines internationalen Netzwerks mit Verbindungen zu den Nachbarländern Thailand und Singapur.
Der Bereich Verteilung hat zwei Aufgaben. Zum einen baut, betreibt und repariert er die Stromleitungen der Stärken 33 kV, 22 kV, 11 kV und 6,6 kV. Zum anderen dient die Abteilung als Erstkontaktstelle für Kunden und ist zuständig für die Einrichtung neuer Anschlüsse und den damit verbundenen Folgedienstleistungen. Zu diesem Zweck betreibt es vier Call-Center und über hundert lokale Kontaktfilialen unterschiedlicher Größe.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 83
Firmenname:
Sarawak Energy Berhad (SEB)
Menara Sarawak Energy Level 7, No. 1, The Isthmus 93050 Kuching, Sarawak, Malaysia Tel: +6082 388388 Fax: +6082 342493 E-Mail: [email protected] http://www.sarawakenergy.com.my
Kontaktperson:
Dr. Chen Shiun General Manager, Forschung und Entwicklung
Hintergrund:
Sarawak Energy Berhad (SEB) ist ein staatliches Energieunternehmen in Sarawak, welches Kraftwerke betreibt, den erzeugten Strom überträgt, im Bundesstaat verteilt und an Haushalte sowie Unternehmen verkauft.
Grundsätzlich liegt das Hauptaugenmerk von SEB darauf, die Haushalte und Unternehmen effizient und vor allem in zuverlässiger Weise mit Strom zu versorgen. Neben dem Murum Wasserkraftwerk in Belaga mit einer Kapazität von rund 940 MW, betreibt SEB auch zwei Kohlekraftwerke, eines in Kuching (210 MW) und eines Mukah (270 MW). Außerdem betreibt SEB ein Gaskraftwerk mit einer Kapazität von 330 MW in Bintulu.
Daneben gibt es die Fachabteilungen für Übertragung und Verteilung von Strom. Der Fachbereich für Stromübertragung ist Eigentümer des öffentlichen Stromnetzes in Sarawak. Die Abteilung hat die Aufgabe, eine zuverlässige Stromversorgung der Kunden sicherzustellen und ist für den Betrieb und die Wartung der Stromleitungen zuständig. In enger Zusammenarbeit hierzu steht der Fachbereich Verteilung, welcher in den einzelnen Regionen Sarawaks vor allem für die Einrichtung neuer Anschlüsse zuständig ist und eine gleichmäßige Stromversorgung für Industrieunternehmen sicherstellt.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 84
Firmenname:
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB)
Wisma SESB, 8th Floor Jalan Tunku Abdul Rahman 88673 Kota Kinabalu Sabah, Malaysia Tel: +6088 282420/282240 Fax: +6088 282251 E-Mail: [email protected] http://www.sesb.com.my
Kontaktperson:
Suadi Whab Chief Engineer
Hintergrund:
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist im Jahr 1963 aus dem „North Borneo Electricity Board“ hervorgegangen und ist seit 1998 als privates Unternehmen tätig. Das Unternehmen SESB ist eine Tochtergesellschaft von Tenaga Nasional Berhad (80% Anteil) und der Regierung Sabahs (20% Anteil).
SESB ist der Hauptenergieversorger in Sabah und der Region Labuan. Das Unternehmen ist in den verschiedenen Stufen eines modernen Energieversorgers tätig, von der Stromerzeugung bis hin zur Übertragung und Verteilung, und stellt eine verlässliche Energieversorgung der Bevölkerung sicher. Eine Aufgabe von SESB ist es, die notwendige Infrastruktur im Bundesstaat Sabah und Labuan auszubauen. Außerdem ist SESB für das „Rural Electrification Program“ in Sabah verantwortlich.
Mit einer Versorgungsfläche von 74.000 km2 ist SESB der einzige Energieversorger in Sabah, der eine großflächige Stromversorgung bietet. Die Stromkapazitäten von SESB für die Ballungsräume betragen 448,7 MW (ohne Strom, der ausschließlich lokal generiert und genutzt wird). Insgesamt betreibt SESB 2.441 km Stromleitungen. Diese umfassen sowohl 66 kV, 132 kV und 275 kV und verbinden alle großen Städte in Sabah und der Region Labuan.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 85
8.5 Weitere Institutionen
Firmenname:
Sustainable Energy Development Authority (SEDA)
Galeria PjH, Level 9, Jalan P4W Persiaran Perdana, Presint 4, 62100 Putrajaya, Malaysia Tel: +603 8870 5800 Fax: +603 8870 5900 E-Mail: [email protected] http://www.seda.gov.my
Kontaktperson:
Azah Ahmad Director of Renewable Energy Technology
Hintergrund:
Die „Sustainable Energy Development Authority of Malaysia“ ist eine Behörde, die im Rahmen des „Sustainable Energy Development Act 2011“ gegründet wurde. Die Hauptaufgabe der SEDA ist die Kontrolle und Durchführung des FiT-Mechanismus.
Weitere Funktionen:
Berät die Regierung und Ministerien bezüglich Gesetzen und Strategien, die die Förderung von erneuerbaren Energien unterstützen sollen.
Implementiert politische Ziele bezüglich erneuerbaren Energien. Fördert und treibt nachhaltige Energie voran. Verwaltet den FiT-Mechanismus; führt diesbezüglich Untersuchungen durch, sammelt Daten
und gibt diese an die Regierung und zuständige Ministerien weiter. Setzt finanzielle Anreize, um private Investitionen im nachhaltigen Energiesektor zu fördern.
Firmenname:
Malaysian Photovoltaik Industry Association (MPIA)
5 & 6, Cubic Space, No. 6, Jalan Teknologi 3 / 4 Taman Sains Selangor 1, Kota Damansara, 47810 Petaling Jaya, Selangor Darul Ehsan Tel: +603 61577722 E-Mail: [email protected] http://www.mpia.org.my
Kontaktperson:
Shadzli A. Wahab President
Hintergrund:
Die Malaysian Photovoltaic Industry Association ist eine Non-Profit Organisation. Sie bietet eine zuverlässige und repräsentative Plattform für die gesamte malaysische Solarindustrie.
Die Hauptaufgabe der MPIA ist das Elektrizitätsangebot durch Solarenergie zu verbessern und zu demokratisieren. Weiterhin soll der Preis für Solarstrom wettbewerbsfähig, zuverlässig und nachhaltig werden und Solarenergie die Hauptquelle des Elektrizitätsangebots werden.
Das nationale Ziel, das MPIA verfolgt, ist ein Solarenergieanteil von 12% am nationalen Stromverbrauch bis 2030.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 86
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* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 89
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