eu-wochenspiegel - europa und internationales: … zur biodiversitätsstrategie und herr dr. martin...
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Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
Kurznachrichten der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Brüssel
Nr. 01/15 08.01.2015 - Jahresrückblick 2014
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
zu Beginn eines jeden Jahres legt die Landesvertretung in ihrer ersten Ausgabe des Wochenspiegels einen Rückblick auf das vergangene Jahr vor. Diese langjährige Tradition setzen wir auch in diesem Jahr fort.
Bestimmende Themen 2014 waren die Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai des Jahres und der Amtsantritt der neuen EU-Kommission: im November 2014 nahm sie unter Kommissionspräsident Juncker ihre Arbeit auf und legte im Dezember ihr erstes Arbeitsprogramm vor.
Von entscheidender Bedeutung für das Land Sachsen-Anhalt war der Beginn der neuen Förderperiode 2014 bis 2020. Im April fand in der Landesvertretung Brüssel eine auswärtige Staatssekretärskonferenz statt, um Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Generaldirektionen der Europäischen Kommission zu den Entwürfen der operationellen Programme zu führen. Im Dezember 2014 hat die EU-Kommission die operationellen Programme Sachsen-Anhalt für den Europäischen Sozialfonds, den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und das Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum genehmigt.
Wesentliche Schwerpunkte bei Fachveranstaltungen der Landesvertretung lagen im Bereich Innovation (u.a. zu den Themen Neurowissenschaften und Bioökonomie), Umwelt (u.a. zu den Themen Hochwasserrisikomanagement und europäische Kooperationen im Umwelt- und Entsorgungsbereich), Demografie (u.a. zu dem Thema Fachkräftesicherung) sowie Innen und Justiz (u.a. zum Thema europäische Asyl- und Migrationspolitik). Ein besonderes Augenmerk galt auch dem 25. Jahrestag des Mauerfalls.
Beim Herbstfest unter dem Motto „Sachsen-Anhalt: Landkreis Börde triff Europa“ präsentierte sich der Landkreis Börde vor musikalischem Hintergrund den Brüsseler Gästen. Auch die vielen Besuche von Mitgliedern der Landesregierung und das Engagement im Ausschuss der Regionen sind ein Beleg für den lebendigen Meinungs- und Gedankenaustausch zwischen Sachsen-Anhalt und den EU-Institutionen.
Besonders haben wir uns darüber gefreut, dass im letzten Jahr erneut mehrere hundert Besucherinnen und Besucher aus Sachsen-Anhalt in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union zu Gast waren, die vor Ort in Brüssel Europa und seine Institutionen besser kennenlernen wollten.
Kulturell zeigten Veranstaltungen die Spannbreite dessen, was Sachsen-Anhalt zu bieten hat: das Filmland Sachsen-Anhalt bot Kino für Groß und Klein; die Vorstellung des IMPULS-Festivals, einem Festival für neue Musik, zeigte, dass das Musikland Sachsen-Anhalt, bekannt insbesondere für Barock und Bauhaus, ein Musikland ist und bleiben wird.
Darüber und noch viel mehr will dieser Rückblick berichten. Ab nächste Woche steht dann wieder die aktuelle Europapolitik im Fokus der Berichterstattung.
Dr. Henrike Franz
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EU-Wochenspiegel
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Januar
Besuchergruppen Fachhochschule Erfurt
Den Auftakt der in diesem Jahr in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Brüssel zu erwartenden
Besuchergruppen machte am 08. Januar 2014 eine Gruppe von Studierenden der Fachhochschule
Erfurt – University of Applied Sciences- aus dem Fachbereich Landschaftsarchitektur, begleitet von
Professor Norbert Müller und Herrn Gerold Wucherpfennig.
Die Studenten des Masterstudienganges «Master of Engeneering» wurden an diesem zweiten Tag
ihres Brüsselbesuchs durch die stellvertretende Leiterin der Landesvertretung, Frau Carmen
Johannsen, begrüßt und erhielten von ihr eine Einführung in die Aufgaben und die Arbeitsweise der
Landesvertretung in Brüssel und in die Geschichte der Liegenschaft, begleitet von einem Rundgang
durch die Veranstaltungsräumlichkeiten.
Dem thematischen Schwerpunkt der Studierenden entsprechend, referierte Frau Dr. Margarete
Schwarz zu EU-Gesetzgebungsverfahren sowie Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten eines
Bundeslandes bei der EU unter besonderer Berücksichtigung von Agrar- und Umweltschutzpolitik.
Frau Anne-Karin Walter von der Landesvertretung Hessen sprach zu aktuellen Umweltthemen,
insbesondere zur Biodiversitätsstrategie und Herr Dr. Martin Scheele von der GD Landwirtschaft und
ländliche Entwicklung informierte über die aktuelle Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Im
Rahmen der insgesamt dreitägigen Reise besuchten die Studenten das Parlamentarium, führten ein
Gespräch mit einer Vertreterin der Weltnaturschutzunion (IUCN) und weiteren Vertretern der GD Klima
und GD Regionalpolitik und Stadtentwicklung. Auch eine Führung durch Brüssel und damit verbunden
der Einblick in das Umfeld des Herzens der EU durfte zur Abrundung der inhaltlich anspruchsvoll
gefüllten Studienreise nicht fehlen.
Tourismus
Sachsen-Anhalt übernahm am Jahresanfang den Co-Vorsitz in der AG Tourismus von ERRIN. Bei
ERRIN, dem Netzwerk der europäischen Forschungs- und Innovationsregionen, sind über 90
Regionen Mitglied. Den Vorsitz in der AG Tourismus hat weiterhin die Partnerregion Valencia. Neben
Sachsen-Anhalt sind auch die Lombardei (Italien), Paca (Frankreich) und Lodz (Polen) Co-
Vorsitzende.
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Interregionaler Simulationsworkshop zur Zukunft Europas
Wozu brauchen wir die Europäische Union? Was muss getan werden? Und wie soll dies umgesetzt
werden? Mit diesen drei fundamentalen sowie weitergehenden Fragen zur Zukunft Europas
beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des interregionalen Simulationsworkshops zur
Zukunft Europas am 22. Januar 2014 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der
Europäischen Union. Es trafen sich 22 junge Berufsanfänger, Trainees und Praktikanten aus zehn
Mitgliedsstaaten der EU und somit auch aus verschiedenen Regionen, wie u.a. den Balearen,
Valencia, Malopolska, Ile-de-France und aus Sachsen-Anhalt.
Zur Diskussion standen die unmittelbaren,
sowie langfristigen strukturellen
Herausforderungen denen sich die EU stellen
muss. Der Workshop wurde von den drei
Praktikanten der Landesvertretung Kristin
Tiffert, Max Rößler und Milena Keuerleber in
enger Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung
organisiert und umgesetzt.
Inhaltlich orientierte sich der Workshop an dem
Projekt der „New Pact for Europe“-Initiative, die von der König-Baudouin-Stiftung initiiert und von
einem transnationalen Konsortium einschließlich der Bertelsmann Stiftung getragen wird. Die
Impulsdebatte stießen Maria João Rodrigues, Politikberaterin und Professorin für europäische
Wirtschaftspolitik an der Freien Universität Brüssel, und Jannis Emmanouilidis, Studiendirektor am
European Policy Centre, an.
Rodrigues wies darauf hin, wie wichtig und zugleich schwierig es sei, den richtigen Schlüsselmoment
zum Treffen strategischer Entscheidungen zu finden. Emmanouilidis präsentierte einen Überblick über
die strategischen Optionen mit denen die EU Herausforderungen begegnen könnte. In der
anschließenden Diskussion konnte u.a. nachgehakt werden, wie Rodrigues, die von Beginn an bei der
Erarbeitung der Lissabon-Strategie mitgewirkte, den
Vorrang ökonomischer Integration sehe und wie die
Sprecher einem Europa mit verschiedenen
Geschwindigkeiten gegenüberstehen.
Im Anschluss bereiteten die Beteiligen in
Kleingruppen Präsentationen zu den strategischen
Optionen für die Zukunft Europas vor. Betrachtet
wurden abweichende Perspektiven entnommen aus
der „New Pact for Europe“-Initiative, die den
europäischen Integrationsprozess als zu weit fortgeschritten, stagnierend oder noch nicht ausreichend
betrachten. Der Reformbedarf sollte dabei aus einer sozio-ökonomischen, politisch-institutionellen,
gesellschaftlichen und extern-globalen Dimension betrachtet werden. Nach einem Plädoyer für die
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zugewiesene Position, konnten die anderen Gruppen Kritik ausüben, sowie anschließend Einwände
zurückgewiesen werden.
Abschließend entwickelte sich eine offene Diskussion, in der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus ihrer eigenen Meinung heraus die Optionen zur Zukunft Europas bewerten sollten. Insgesamt war
es eine lebhafte, sehr lohnende Diskussionsrunde mit anregenden Beiträgen.
Es wurde deutlich, dass die
Beteiligung, insbesondere
auch junger Menschen, an
Diskussionen zur Zukunft
Europas unverzichtbar ist. Da
es keine Blaupause für die EU
gibt, kann Fortschritt nur durch
den Dialog und die Kreativität
informierter Bürgerinnen und
Bürger stattfinden.
Im Rahmen der „New Pact for
Europe“ Initiative werden 50
Bürgerdialoge in 17 Ländern gestartet. Der Simulationsworkshop in der Landesvertretung Sachsen-
Anhalt macht neugierig auf die Ergebnisse der Bürgerdialoge. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Workshops machten am Schluss deutlich, dass sie sich weitere Veranstaltungen dieser Art
wünschen.
Weitere Informationen zu der “New Pact for Europe” Initiative finden Sie hier:
http://www.newpactforeurope.eu/
„Innovative Finanzinstrumente der Förderperiode 2014 – 2020“
Veranstaltung im Ausschuss der Regionen
Am 24. Januar 2014 fand im Ausschuss der Regionen eine gemeinsame Veranstaltung des Landes
Sachsen-Anhalt, der Investitionsbank Sachsen-
Anhalt und des Europäischen Verbandes
öffentlicher Banken mit dem Titel „Innovative
Finanzinstrumente in der Förderperiode 2014 –
2020“ statt.
In dieser Expertenveranstaltung setzten sich
unterschiedliche Akteure mit verschiedenen
Ansätzen von innovativen Finanzinstrumenten für
die regionale Entwicklung auseinander. Die Rahmenbedingungen und Erwartungen der Kommission
für den Einsatz innovativer Finanzinstrumente ab der nächsten Förderperiode wurde von Herrn
Direktor Rudolf Niessler von der GD REGIO und von Herrn Referatsleiter Havenith von der GD ECFIN
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vorgestellt. Über die Nutzung der Finanzierungsinstrumente in der vergangenen Förderperiode und
die Bedeutung dieser Instrumente für Sachsen-Anhalt in der nächsten Förderperiode sprachen Herr
Staatsminister Robra und Herr Staatssekretär Richter.
Herr Maas, Sprecher der Geschäftsleitung der Investitionsbank und Csaba Harsányi von der
ungarischen Entwicklungsbank stellten ihre Produkte vor und unterstrichen damit die Vorteile der
Unterstützung von KMU durch regionale Förderbanken.
Sie verwiesen auch auf eventuelle Hürden, die die neue
Förderperiode mit sich bringen kann.
Herr Lejeune, Geschäftsführer der Schuberth – GmbH
aus Sachsen-Anhalt nutzte die Möglichkeit sein
Unternehmen vorzustellen und aus Sicht eines KMU die
Notwendigkeit einer regionalen Förderbank an einem
greifbaren Beispiel zu erklären.
Die anschließende rege Podiumsdiskussion der sich noch
Gerhard Huemer des Europäischen Verbandes der KMU
und Antonio Gonçalves, Referatsleiter in der GD REGIO
anschlossen, folgten 110 Veranstaltungsteilnehmer
aufmerksam.
Kernaussage
der
Veranstaltung, auf die sich alle unterschiedlichen
Positionen und Blickwinkel einigen konnten war, dass
Wirtschaftswachstum staatliche Hilfe braucht, sei es als
Darlehen, Zuschuss oder Garantie. Es geht hierbei
besonders um mittelständische Unternehmen, da diese
sonst keinen ausreichenden Zugang zum Kapitalmarkt haben.
Abschließend lässt sich sagen, dass Förderbanken – und gerade die regionalen, wegen ihrer Nähe
zu lokalen Unternehmen – für die Entwicklung geeigneter Finanzprodukte bestens geeignet und
gerüstet sind.
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Februar
Arbeitsgruppe Tourismus von ERRIN
Am 18. Februar 2014 traf sich die Arbeitsgruppe Tourismus des Netzwerkes ERRIN in der Vertretung
des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union. Bei ERRIN, dem Netzwerk der europäischen
Forschungs- und Innovationsregionen, sind über 90 Regionen Mitglied. Den Vorsitz in der AG
Tourismus hat die Partnerregion Valencia, Sachsen-Anhalt ist einer der Co-Vorsitzenden. In der
Besprechung ging es vor allem um die für 2014 geplanten Aktivitäten. So soll es beispielsweise
gemeinsame Veranstaltungen mit dem Netzwerk NECSTours zu Fördermöglichkeiten im Bereich
Tourismus und zum Thema Tourismus und ICT geben. Vorschläge und Anregungen für europäische
tourismuspolitische Themen und Aktivitäten sind willkommen.
EU Service-Agentur der Investitionsbank Studienbesuch in Ungarn
Gemeinsam mit der Partnerinstitution, der Eszak-Alföld Regional Development Agency (EARDA), hat
die EU Service-Agentur Sachsen-Anhalt einen Studienbesuch nach Debrecen, zweitgrößte Stadt
Ungarns, organisiert.
Acht kommunale Vertreter Sachsen-Anhalts – in ihren Kommunen oder Landkreisen verantwortlich für
die Europaarbeit – lernten vom 23. bis zum 26. Februar die ungarische Region Eszak-Alföld und
wichtige Institutionen und Ansprechpartner kennen. Am ersten Veranstaltungstag stand das Vorstellen
der Institutionen aus Eszak-Alföld im Vordergrund. So präsentierten sich neben der EARDA auch
weitere regionale Akteure wie die Innovationsagentur INNOVA, die Energieagentur und die Industrie-
und Handelskammer. Daneben stellten die drei Counties (Regierungseinheiten) Eszak-Alfölds ihre
Schwerpunkte und
Interessen vor.
Abgerundet wurde der
Tag mit einem Besuch
im Rathaus der Stadt
Debrecen.
Am zweiten Tag stand die gemeinsame Projektentwicklung im Fokus. Die intensive Vorbereitung der
EU Service-Agentur und der EARDA ermöglichte, dass für die vorab ausgetauschten Projektideen
jeweils „passgenau“ Partner aus Ungarn und Sachsen-Anhalt zusammengebracht werden konnten. In
sehr konstruktiver Gruppenarbeit entwickelten die Teilnehmer ihre Ideen weiter, diskutierten über
Projektziele, -inhalte und benötigte Partner. Am Ende des Tages konnten für einige Ideen sogar schon
vor dem Hintergrund konkreter Förderprogramme die Arbeitspakete festgelegt werden.
Nun gilt es, diese Projektideen im Dialog weiter- und schließlich zur Antragsreife zu entwickeln.
Die Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt zogen durchweg ein positives Resümee – bot die Studienreise
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doch neben intensiver Arbeit auch viele neue Eindrücke, wertvolle Kontakte und nicht zuletzt die
Möglichkeit, die englische Sprache praxisbezogen anzuwenden.
Vorstandssitzung und Mitgliederversammlung des ECRN
Ende Februar fanden in Brüssel die Vorstandsitzung und die Mitgliederversammlung des Netzwerkes
der Europäischen Chemieregionen (ECRN) statt. Eröffnet wurden beide Sitzungen durch den ECRN-
Präsidenten, Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und
Wirtschaftsminister Hartmut Möllring.
Er hob dabei die Bedeutung des Netzwerkes für die
Interessenvertretung europäischer Chemieregionen gegenüber
der Europäischen Kommission hervor, insbesondere vor dem
Hintergrund der europäischen Industrie- und Energiepolitik. Die
Diskussion industriepolitischer Themen war dementsprechend
ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Vor dem Hintergrund der
neuesten industriepolitischen Mitteilung der Kommission vom
Januar 2014 diskutierten die Teilnehmer der
Mitgliederversammlung eine Stellungnahme des ECRN zu
diesem Thema. Gefordert wird unter anderem die Umsetzung
eines integrierten Ansatzes der Industriepolitik, der die
Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union in den Mittelpunkt stellt. Betont wurde zudem die
Notwendigkeit der Einbeziehung aller Interessenvertreter in den europäischen Diskussionsprozess.
Dieses Thema war auch Gegenstand einer gemeinsamen Beratung des ECRN-Vorstandes mit dem
Verband der europäischen Chemieindustrie CEFIC. René van Sloten, zuständiger CEFIC-Direktor für
Industriepolitik, ging auf mögliche Kooperationsfelder zwischen seiner Organisation und dem ECRN
ein. Dazu gehörten die Industriepolitik ebenso wir aktuelle Fragen der europäischen Energiepolitik
sowie der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit mittels Forschung und Innovationen. Vor dem
Hintergrund der wachstumsbeschleunigenden Bedeutung von Innovationen beschlossen die ECRN-
Mitglieder die Einrichtung eines Projektrates innerhalb des ECRN. Dieser soll sich speziell mit
Fördermöglichkeiten der EU auseinandersetzen und die Mitgliedsregionen über entsprechende
Ausschreibungen informieren.
Näheres zum ECRN: www.ecrn.net
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März
Besuchergruppen BBS IV „Dr. Otto Schlein“ und BBS I „Eike von
Repkow“ Magdeburg
Traditionsgemäß waren Anfang März wieder 134 Berufsschüler und Lehrer der Berufsbildenden
Schule BBS IV „Dr. Otto Schlein“ Magdeburg zu Gast in Brüssel. Bei ihrem Besuch wurden sie durch
die Leiterin Dr. Henrike Franz begrüßt und erhielten
eine Einführung in die Aufgaben und Arbeitsweise der
Landesvertretung Sachsen-Anhalts und in die
Geschichte der Liegenschaft. Im Anschluss gaben zwei
unserer Praktikantinnen, Kristin Tiffert und Merle
Schirofski der Gruppe einen Einblick in den Alltag eines
Praktikanten in der Landesvertretung und
beantworteten den interessierten Berufsschülern
Fragen.
Neben dem Besuch in der Europäischen Kommission
informierten sich die Teilnehmer der Studienfahrt im Büro
des Europaabgeordneten Dr. Horst Schnellhardt über
das Europäische Parlament und die Herausforderungen
für einen Abgeordneten. Beendet haben die
Magdeburger Schüler und Lehrer ihren viertägigen
Belgien-Aufenthalt mit einer Besichtigung der
Weltkulturerbestadt Brügge.
Die zweite Besuchergruppe, die wir in der Landesvertretung begrüßen durften, war eine fünfzigköpfige
Gruppe von Schülern der Berufsbildenden Schule BBS I „Eike von Repkow“ Magdeburg. Matthias
Stübig, Referent für Wissenschaft und Forschung,
präsentierte den Schülern und Lehrern die Aufgaben
der Landesvertretung. Im Rahmen der insgesamt
dreitägigen Studienfahrt besuchten die Schüler
außerdem ebenfalls das Europäische Parlament und
den Ausschuss der Regionen und rundeten den
Brüssel-Besuch mit einer Stadtführung durch das
Brüsseler Zentrum bis hin zum Atomium ab.
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Europa zum Anfassen Anhalt-Bitterfeld trifft Brüssel
„Europa zum Anfassen“ konnten die MitarbeiterInnen des Bereiches „Tourismus“ des
Wirtschaftsentwicklungs- und Tourismusamtes des Landkreises Anhalt-Bittefeld erleben. Die Leiterin
der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Brüssel war direkt aus Brüssel angereist, um den
MitarbeiterInnen über die Arbeit der Landesvertretung Sachsen-Anhalts zu berichten und deren
Fragen zu beantworten.
Da bereits seit längerer Zeit gute Kontakte zur Landesvertretung Sachen-Anhalts in Brüssel bestehen
war es nicht schwer, diesen vor Ort Termin
abzustimmen.
Diese Gesprächsrunde ist der Auftakt für eine
Gesprächsreihe mit ausgewählten
Fachbereichen der Landkreisverwaltung und
der Landesvertretung und reiht sich in die
vielfältigen Internationalisierungsaktivitäten des
Landkreises Anhalt-Bitterfeld ein.
Mit der Organisation dieser Veranstaltung
tragen die Initiatoren zu einem besseren
Verständnis der Europäischen Union bei den MitarbeiterInnen sowie in umgekehrter Richtung zur
Wahrnehmung sachsen-anhaltinischer Akteure und Anliegen in Brüssel bei.
Dies wir zukünftig immer wichtiger, da bereits heute mehr als 70% der erlassenen Richtlinien,
Verordnungen und Programme aus Brüssel kommen und sich somit diese Regelungen direkt auf die
kommunale Ebene auswirken.
Aber nicht nur deshalb gibt es für den Landkreis Grund genug, sich aktiv gestaltend in den Prozess
der europäischen Politik einzubringen.
Im Vordergrund dieser Auftaktveranstaltung stand aber erst einmal das gegenseitige kennenlernen
der Akteure und ihrer Arbeitsbereiche. Zukünftig soll es vorrangig darum gehen, fachspezifische
europarelevante Themen zu diskutieren und Synergien für eine gemeinsame Projektarbeit
abzustrecken.
So ist z.B. schon eine nächste Gesprächsrunde ist im Bereich Wirtschaft in Vorplanung. Hierfür bieten
sich die Themen Energie und Förderprogramme an, da in unserem Landkreis die Erneuerbaren
Energien eine herausragende Stellung einnehmen.
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„Europa hautnah erleben“ Europaschulen zu Gast bei Europäischen Schulen in Brüssel
Am 25. März 2014 präsentierten Schülerinnen und Schüler der Europaschule "Luther-Melanchthon-
Gymnasium Wittenberg" in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt den rund 60 Gästen die
Theaterperformance "Blicke auf Europa". Die
Performance, welche das Publikum begeisterte, ist
das Ergebnis der Auseinandersetzung mit den
Arbeiten der anderen Europaschulen in Sachsen-
Anhalt und damit selbst bereits ein
Vernetzungsprojekt. Die Aufführung, bei der auch
MdEP Dr. Schnellhardt zugegen war, stellte den
Startschuss des Projekts "Europa hautnah erleben" dar. Bei diesem ging es um den Austausch
zwischen den Schülerinnen und Schülern von Europaschulen, von denen in Sachsen-Anhalt 22 in den
letzten zwanzig Jahren entstanden sind, und Europäischen Schulen, die Teil des europäischen
Systems sind. Europaschulen messen dem Thema Europa eine besonders hohe Wichtigkeit bei und
halten gewisse Standards der interkulturellen Zusammenarbeit ein, während die Europäischen
Schulen die Kinder der Eltern aufnehmen, welche für die Europäischen Institutionen arbeiten.
Vom 25. bis 28. März waren die 20 Schülerinnen und
Schüler der Europaschule aus Wittenberg dann bei
Gastfamilien der European School of Brussels 1
(EEB1) untergebracht, und hatten so die Gelegenheit,
Europa und auch europäische Politik direkt und
unmittelbar kennen zu lernen. Die deutschen
Schülerinnen und Schüler hatten dabei die Gelegenheit
den Unterricht der mehrsprachigen Europäischen
Schulen kennenzulernen, an einem EU-
Bildungsprogramm beim Europäischen Parlament, der Ständigen Vertretung und beim
Länderbeobachter teilzunehmen.
Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Chance, am Model European Council (MEC)
teilzunehmen, bei dem Delegationen aus 19 Europäischen Schulen aus ganz Europa den Rat in Form
eines Rollenspiels simulierten. Die Gruppe des „Luther-Melanchton-Gymnasiums Wittenberg“
übernahm als 20. Schule die Rolle des Länderbeobachters, der Teil der deutschen Delegation bei den
Räten der EU ist. Gastgeber für das MEC war die Zentrale von Eurocontrol in Brüssel, bei der es für
die Gruppe aus Wittenberg eine Führung mit Erläuterungen zur Arbeit für den europäischen
Flugverkehr gab.
Das Projekt hat nicht nur zu einem besseren Verständnis von europäischer Politik und anderen
Schulkonzepten geführt, sondern mit dem Austausch zwischen Gastfamilien und Schülern auch zu
einem echten Kennenlernen europäischer Kultur beigetragen. Der Schulleiter der Europaschule
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„Luther-Melanchton-Gymnasium Wittenberg“ Herr Sandau, der gleichzeitig Vorstandsmitglied im
Bundesnetzwerk Europaschule ist sowie die Landesfachbetreuerin für Europabildung im Schulamt
Sachsen-Anhalt, Frau Aichinger, haben die Gruppe begleitet.
Es ist zu hoffen, dass die offene Haltung zwischen Europaschulen und Europäischen Schulen dazu
führt, dass aus diesem Projekt weitere Impulse erwachsen.
„Policies for a sustainable tax future – Eine Nachhaltige Steuerpolitik
für die Zukunft“ CFE-Forum 2014
Am 27. März 2014 fand, wie auch schon in den zurückliegenden Jahren, das jährliche Forum der
Confederation Fiscale Europeenne (CFE) in der Landesvertretung statt. Die ganztätige Veranstaltung,
an der ca. 150 Gäste teilnahmen, bot einen tiefen Einblick in „hochaktuelle und brisante
steuerpolitische Themen“, wie es Oberfinanzpräsident
Hermannus Erdwiens in seiner Begrüßungsrede
formulierte. Auch der Präsident der CFE, Jiří Nekovář, hieß
alle Anwesenden herzlich willkommen.
Der erste Teil der Veranstaltung konzentrierte sich auf die
internationalen Maßnahmen der OECD (Organisation for
Economic Co-operation and Development) gegen
Steuervermeidung, hierbei jedoch insbesondere auf den
Aktionsplan gegen „Base Erosion and Profit Shifting“ (BEPS). Dieser Aktionsplan umfasst
Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Global Playern im Bereich der Steuern bewahren. Die
Steuer- und Finanzexperten, die am Forum teilnahmen, diskutierten das OECD BEPS Projekt aus
einer europäischen Perspektive heraus.
Im zweiten Teil des Forums sprach unter anderem Kommissionsmitglied Manfred Bergman zum
Thema indirekte Steuern und Finanztransaktionssteuer. Neuerungen und Entwicklungen in der VAT-
Politik sowie der Vorschlag der EU zu einer Finanztransaktionssteuer wurden genauer beleuchtet.
Zusammenfassend schloss Piergiorgio Valente, Vorsitzender des CFE Fiskalkomitees, die
Veranstaltung ab.
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Regionalpartnerschaft der Region Centre und Sachsen-Anhalt Bereich Jugenarbeit
Auf Initiative der Regionalverwaltung Centre und der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt trafen sich vom
31. März bis zum 02. April 2014 führende Vertreterinnen und Vertreter von regionalen und lokalen
Jugendverbänden aus Centre und Sachsen-Anhalt in Brüssel, um der Kooperation der beiden
Partnerregionen in der Jugendarbeit neue Dynamik zu verleihen. Auf französischer und deutscher
Seite vertreten waren zum Beispiel Delphine Leger (CEMÉA Centre), Marianne Loubiere
(Compagnons Batisseurs, Tours), Wilfried Robin (Initiatives
Jeunes, Oulches), Christian Scharf (Goeurope.lkj), Rolf
Hanselmann (Kinder- und Jugendring) und Rainer Kleibs
(DRK).
Im Mittelpunkt der Gespräche standen der Austausch über
Programme auf europäischer und regionaler Ebene, die
Entwicklung einer langfristigen und nachhaltigen
Zusammenarbeit sowie gemeinsame Projekte. Zum Abschluss der intensiven Beratungen, die
wechselseitig in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts und der Regionalvertretung Centre
stattfanden, unterzeichneten die Teilnehmer eine „Dèclaration d’Intention“ über die Entwicklung einer
strategischen Partnerschaft im Jugendbereich, die
zahlreiche Maßnahmen zur gemeinsamen Schulung von
Fachkräften der non-formalen Bildung, Jugend- und
Familienaustauschprogramme, Kooperationen im
kulturellen und sportlichen Bereich, Aktivitäten im
Bereich der Jugendmobilität u.a.m. beinhalten soll.
In vielen Ländern Europas sind es die Regionen,
Bundesländer oder Departements, die Kompetenzen in der Jugendarbeit und Jugendpolitik
wahrnehmen. Als Gestalter des gesetzlichen Rahmens, Umsetzer zentralstaatlicher Vorgaben,
Förderer und politischer Mitspieler haben sie Einfluss auf Formen und Inhalte von Jugendarbeit und
Jugendpolitik. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung der EU-Jugendstrategie.
Mit der „Déclaration“ der Jugendverbände über eine strategische Zusammenarbeit unter dem Dach
der Regionalpartnerschaft des Landes Sachsen-Anhalt und der Region Centre legen sich die
beteiligten Verbände langfristig auf ein gemeinsames Ziel und abgestimmte Aktivitäten im Bereich der
Jugendarbeit und der informellen Bildung fest.
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April
Besuchergruppen Besuch aus dem Burgenlandkreis in Brüssel
Am Mittwoch, dem 02. April 2014, besuchte Landrat Harri Reiche mit einer Delegation die
Landesvertretung in Brüssel, um sich über die aktuelle Arbeit der Landesvertretung zu informieren.
Der Naumburger Unternehmerverein war mit mehr als 40 Personen
aus dem Burgenlandkreis in Brüssel und informierte sich über die
europäischen Institutionen. Die Gruppe diskutierte mit MdEP Dr.
Schnellhardt und verfolgte im Europäischen Parlament von der
Besuchertribüne aus die
Plenarsitzung. Auf der Tagesordnung stand auch das Telekom-Paket
(es ging u.a. um die Abschaffung der Roaming-Gebühren). Die
Erkundung der Stadt – und ein Besuch der Landesvertretung – wurde
durch die Verkehrssituation am Mittwoch nicht leicht gemacht.
Comenius Projekt des Ökumenischen Domgymnasiums
Magdeburg zu Gast in Brüssel
Im Rahmen einer Konferenz des Comenius-Projektes der Schulen Lycée Hoche (Frankreich), The
King's School Worcester (Großbritannien), Christelijk
Lyceum Veenendaal (Niederlande) und dem
Ökumenischen Domgymnasium Magdeburg, waren am
07. April 2014 35 Schülerinnen und Schüler zusammen
mit Begleitpersonen zu Gast in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt.
Im Projekt mit dem Titel „ResponsiblE yoU“ haben
Jugendliche der vier Partnerschulen Beispiele
ausgetauscht, bei denen sie in ihren Lebensbereichen Verantwortung übernehmen. Diese „Beispiele
guter Praxis“ mündeten in einer Dokumentation in Buchform, welche die Leiterin der Delegation aus
Magdeburg, Frau Helga Fiek, an MdEP Dr. Horst Schnellhardt, MdEP Anthea McIntyre (aus
Großbritannien) und die Leiterin der Landesvertretung Frau Dr. Henrike Franz, übergab.
Vorausgegangen war dem eine Vorstellung der Schulen durch die Schüler mit kurzen Präsentationen
und verschiedenen Filmen.
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Vor dieser Abschlussveranstaltung waren die Schülerinnen und Schüler und ihre begleitenden
Lehrkräfte bereits seit dem 4. April in Brüssel und besuchten
neben diversen Kultureinrichtungen auch das Europäische
Parlament, den Ausschuss der Regionen sowie das
Parlamentarium.
Das Ökumenische
Domgymnasium
Magdeburg ist seit
2006 „Europa-Schule“ und war bereits davor in vielfältiger
Weise in europäischen Kontakten aktiv, vor allem – jeweils als
koordinierende Schule – in Comenius-Projekten mit
verschiedenen Partnerschulen.
Konferenz zum Gemeinsamen Europäischen Asylsystem Minister
Stahlknecht trifft in Brüssel Innenkommissarin Cecilia Malmström
„Eine angemessene Antwort auf die Flüchtlingsströme aus Drittstaaten kann Europa nur gemeinsam
und solidarisch finden“, so Minister Stahlknecht in seiner Eröffnungsrede
zur Konferenz am 09. April 2014, die in der Landesvertretung Sachsen-
Anhalt durchgeführt wurde. Wie diese Antwort aussehen könnte, wurde
insbesondere mit Blick auf die Umsetzung des Gemeinsamen
Europäischen Asylsystems (GEAS) in der Keynote der
Innenkommissarin Cecilia Malmström sowie im Rahmen der
anschließenden Paneldiskussion mit einem Vertreter des Europäischen
Parlaments, dem Direktor des Europabüros des Roten Kreuzes sowie
des ehemaligen Beauftragten der Bundesregierung für humanitäre Hilfe
erörtert. Das GEAS wurde im Juni 2013 vom Europäischen Parlament
und den EU-Mitgliedstaaten verabschiedet und soll nunmehr einen Schwerpunkt der künftigen
strategischen Ausrichtung europäischer Politikgestaltung ab 2015 bilden (Post-Stockholm). Hierbei gilt
es in erster Linie jedoch nicht, neue Rechtsakte auf den Weg zu bringen, sondern vielmehr den Fokus
auf die mitgliedsstaatliche Implementierung des GEAS zu legen.
EU-Kommissarin Malmström stimmte Minister Stahlknecht zu und hob hervor, dass bei der Aufnahme
von Asylsuchenden Solidarität das wichtigste Stichwort sei. Bislang würden Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Schweden und Italien den größten Anteil an Asylsuchenden aufnehmen; durch eine
bessere Verteilung auf alle 28 Mitgliedsstaaten könnten diese Länder entlastet und gleichzeitig eine
menschenwürdige Aufnahme sichergestellt werden.
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Mit Blick auf die Arbeitskräftemigration hob Minister Stahlknecht hervor, dass Sachsen-Anhalt mit
Nachdruck an der Umsetzung einer Willkommens- und Anerkennungskultur arbeite, auch um den
Fachkräftebedarf sichern zu können. In diesem Kontext „soll die Kundeorientierung und
Servicequalität der Ausländerbehörden verbessert werden, so dass sich diese im Ergebnis von reinen
Ordnungsbehörden zu „Willkommenbehörden“ weiterentwickeln können“, so der Minister. Darüber
hinaus sollen mithilfe einer Einbürgerungskampagne die Zuwanderer dazu bewegt werden, sich durch
die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit
auf Dauer für Deutschland - und damit insbesondere
auch für Sachsen-Anhalt - zu entscheiden. Auch
Kommissarin Malmström wies auf die hohe
Bedeutung einer vollständigen und aktiven
Integration von ausländischen Fachkräften in den
EU-Mitgliedsstaaten hin; nur so könne dem
Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
Dass die Thematik nicht nur auf der europäischen
Ebene sondern vielmehr auch außerhalb der
Europäischen Union von Interesse ist, zeigte die
Zusammensetzung der ca. 180 Konferenzgäste:
Vertreter von Regierungen und Regionen von EU-
Mitgliedsstaaten und Nichtmitgliedsstaaten, von
Interessenvertretungen, Organen und Institutionen.
Die angeregten Diskussionen der Konferenzteilnehmer
mit der Kommissarin, dem Minister und den o.a.
Panelisten während und am Rande der Konferenz sowie auch das Interesse der anwesenden
Medienvertreter haben erkennen lassen, dass die Gestaltung eines auf gemeinsamen Werten
basierenden Asylsystems sowohl heute als auch in der Zukunft einen politischen und
gesamtgesellschaftlichen Fokus formen sollte.
Besuchergruppe Aus- und Fortbildungsinstitut Sachsen-Anhalt in
Brüssel
Über die Aufgaben und die Arbeitsweise der Landesvertretung
Sachsen-Anhalts informierten sich mitte April elf Mitarbeiter des
Öffentlichen Dienstes im Rahmen einer dreitägigen Studienreise
„Europa zum Anfassen“. Diese Studienreise wird jedes Jahr vom Aus-
und Fortbildungsinstitut Sachsen-Anhalt als „Modulare EU-
Qualifikation“ angeboten. Der Fachreferent für Wissenschaft und Forschung Matthias Stübig führte die
Besuchergruppe durch die Landesvertretung.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 16 von 61
Neben dem Besuch im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und im Ausschuss der
Regionen informierten sich die Teilnehmer der Studienfahrt im Büro von Herrn Dr. Horst Schnellhardt,
MdEP über das Europäische Parlament und die
Herausforderungen für einen Abgeordneten. Bevor sie am Freitag
wieder aufbrachen, hatte die Gruppe noch die Gelegenheit für
einen Besuch bei der Europäischen Kommission. Neben diesem
recht üppig gefüllten Programm blieb trotzdem noch Zeit, um die
touristischen Aspekte der Stadt während einer Stadtrundfahrt zu
erkunden.
Staatssekretärskonferenz in Brüssel
Die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre Sachsen-Anhalts hielten am Montag, den 28. April 2014,
eine externe Staatssekretärskonferenz in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der
Europäischen Union in Brüssel ab.
Nach einem Austausch mit dem stellvertretenden Generaldirektor der GD Forschung und Innovation
Dr. Rudolf W. Strohmeier zur Bedeutung von Innovation in der neuen Förderperiode führten sie
Gespräche mit Vertretern der unterschiedlichen Generaldirektionen der Europäischen Kommission zu
den Entwürfen der operationellen Programmen für den EFRE (Europäischer Fonds für regionale
Entwicklung) und den ESF(Europäischer Sozialfonds) sowie das mit ELER-Mitteln finanzierte EPLR
(Entwicklungsprogramm für den ländlichen
Raum) für die Förderperiode 2014 – 2020. Die
Staatssekretärinnen und Staatssekretäre
unterstrichen mit ihrer auswärtigen Sitzung in
Brüssel die große Bedeutung, welche die
Strukturfonds für das Land Sachsen-Anhalt
haben. In den Haushaltsjahren 2007 bis 2013
stammten rund 41 % des Gesamtvolumens der
vom Land administrierten Förderprogramme
aus den EU-Fonds. In den letzten sieben Jahren
der auslaufenden Förderperiode standen
Sachsen-Anhalt insgesamt 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. In den kommenden sieben Jahren wird
es immerhin noch ein Volumen von 2,86 Milliarden Euro sein.
Die wichtigsten Förderquellen der Europäischen Union für Sachsen-Anhalt, die Europäischen
Struktur- und Investitionsfonds, von denen Sachsen-Anhalt profitiert, sind der EFRE, der ESF und der
ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums).
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 17 von 61
Mai
Besuchergruppen Die Europatester
Die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt hat gemeinsam mit dem Mitteldeutschen
Rundfunk und der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der EU ein Projekt im Vorfeld der
Europawahl durchgeführt.
Dazu wurden im Rahmen von Radiosendungen des MDR 12 Hörerinnen und Hörer des MDR aus
Mitteldeutschland / Sachsen-Anhalt ausgewählt und zu ihrer Haltung gegenüber der EU befragt.
Bewusst wurde ermittelt, was die Bürgerinnen und Bürger über die EU denken, befürchten und
gutheißen, was sie über die EU wissen.
In dieser Woche dann waren die 12 Hörerinnen und Hörer, begleitet von einem Fernseh- und
Radioteam des MDR eine Woche lang als „Europatester“ in Brüssel, um sich vor Ort ein Bild zu
machen, sie haben die Europäischen Institutionen kennengelernt und mit Menschen gesprochen, die
in Brüssel in Lobbyorganisationen arbeiten.
Das anspruchsvolle Programm, das von der Landesvertretung Sachsen-Anhalt vorbereitet wurde,
hatte u. a. Besuche beim Rat, im Parlamentarium, beim SWR-BR-MDR Studio, im AdR bei
Staatssekretär Dr. Schneider und bei Kommissar Oettinger zum Inhalt. Die Ergebnisse werden in
Sendungen des MDR ausgestrahlt.
Begrüßung der Delegation und Interview im Hotel
Interview der Delegationsteilnehmer
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 18 von 61
Martin Bohne erläutert die „Berichterstattung aus Brüssel“
Interessiert erkunden die Teilnehmer die Exponate im Parlamentarium
Gruppenbild in der Europäischen Kommission
Warten auf den nächsten Termin
Auch die Referenten werden vom mdr befragt
Ausführungen im Rat
Staatssekretär Dr. Schneider spricht über seine Aktivitäten
im AdR
Kommissar Oettinger im Gespräch
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 19 von 61
Filmland Sachsen-Anhalt Aufführungen in der LV Brüssel
Den Auftakt zur jährlichen Veranstaltungsreihe „Filmland Sachsen-Anhalt“ lieferte in diesem Jahr der
Film „Das kleine Gespenst“. Der Film, basierend auf dem berühmten Kinderbuch des Autors Otfried
Preussler, wurde in Sachsen-Anhalt gedreht. So liegt der
historische Marktplatz des fiktiven Städtchens „Eulenberg“
in Quedlinburg. Andere Abschnitte des Films wurden im
Schloss Wernigerode gedreht. Schaut man sich den Film
an, bekommt man sofort Lust, die Drehorte aufzusuchen.
Die überaus gelungene Buchverfilmung zog die Kinder,
aber auch die sie begleitenden Erwachsenen in ihren Bann
und sorgte für einen schönen Nachmittag bei dem auch das kinotypische Popcorn reichlich Anklang
fand.
Der Abschluss des ersten Teils der Veranstaltung war das durch den Produzenten, Herrn Jakob
Claussen, durchgeführte Quiz zum Film, bei dem die Kinder
begeistert mitmachten und einige glückliche Gewinner ein
gespenstisch schönes Andenken an den Film mit nach
Hause nehmen konnten.
Bei einem kleinen Empfang war es den Gästen möglich, mit
Herrn Claussen persönlich ins Gespräch zu kommen,
ebenso wie mit Frau Sophie Stäglich, der Produzentin des
zweiten im Anschluss gezeigten Filmes «Zum
Geburtstag», einem Psychothriller, der mit deutschen
Schauspielern ebenfalls an Drehorten in Sachsen-Anhalt
entstanden ist. Regie führte dabei der bekannte Franzose
Denis Dercourt. Diese deutsch-französische Mischung
passte gut in das europäische Flair Brüssels und zeigte
anschaulich Unterschiede in deutscher und französischer
Filmkultur. U.a. hierzu stand Frau Stäglich dem Publikum nach dem Film noch zu Fragen bereit, wie
auch die Vertreterin der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), Frau Dana Messerschmidt. Die
MDM hat beide Filme gefördert. Dank der aktiven Mitwirkung von Frau Messerschmidt und den
Produzenten wurde die Veranstaltung erneut nicht nur reine Vorführungsveranstaltung, sondern gab
den Gästen die Gelegenheit zur Entstehung eines Films und zu dem Geschehen hinter den Kulissen
Einblicke zu bekommen. Für das Engagement bedankt sich die Landesvertretung ganz herzlich.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 20 von 61
Interaktiver Praktikantenworkshop zum Fachkräftemangel in
Europäischen Regionen
Am 26. Mai 2014 fand in der Landesvertretung der interaktive Workshop “Brain(s) on the run: Brain
Drain and Brain Gain in European Regions” statt. Die Veranstaltung wurde von den Praktikanten der
Landesvertretung für Praktikanten und Young Professionals aus
dem europäischen Institutionen und Regionalbüros organisiert. Es
waren Teilnehmer aus Spanien, Frankreich, Griechenland,
Rumänien und vielen anderen Nationen anwesend.
Matthias Stübig leitete als betreuender Referent den Workshop
mit einem Grußwort und einer Präsentation über die
demografische Entwicklung in Sachsen-Anhalt ein. Er stellte die besondere Relevanz des Themas
Fachkräftemangel für Sachsen-Anhalt dar und erläuterte die politische Maßnahmen, die bereits vom
Land ergriffen worden sind.
Anschließend präsentierte Dr. Jörg Peschner von der Europäischen Kommission die Key-Note Speech
des Workshops. Unter dem Titel „Fachkräftemigration in der EU“ legte er anschaulich aktuelle
gesamteuropäische Schwerpunkte und Hauptströmungen von Fachkräftemigration in der Union dar.
In dem zweiten Vortrag gab Manuel González, Leiter des
Regionalbüros unserer Partnerregion Valencia, einen Überblick über
die demografischen Herausforderungen in seiner Heimat. Diese
beiden Vorträge bildeten eine gute Einführung für den interaktiven
Teil des Workshops, in dem die Teilnehmer in fünf Gruppen
Zukunftsszenarien für von Fachkräftemigration unterschiedlich
betroffenen Europäischen Regionen ausarbeiteten. Mithilfe bereitgestellter Statistiken und
Hintergrundinformationen analysierten die Gruppen, wie sich die jeweilige Region in den kommenden
15 Jahren demografisch entwickeln wird und mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden
könnte. Anschließend erarbeiteten sie politische Maßnahmen, die auf regionaler, nationaler sowie
europäischer Ebene ergriffen werden müssen, um einem Fachkräftemangel in der Region
entgegenwirken zu können.
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden
anschließend vorgetragen und diskutiert.
Dabei stellte sich heraus, dass alle
Regionen Europas – einschließlich derer,
die zurzeit erfolgreich Fachkräfte
anziehen – vor großen demografischen Herausforderungen stehen. Unter den politischen
Empfehlungen fanden sich unterschiedlichste Vorschläge, u.a. zu Maßnahmen im Arbeits- Bildungs-
und Umweltbereich.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 21 von 61
In persönlichen Gesprächen und den ausgeteilten Evaluierungsbögen zeigten sich die Teilnehmer
sehr zufrieden mit der Herangehensweise und dem Verlauf des Workshops und machten deutlich,
dass sie sich weitere Veranstaltungen mit ähnlichem Format wünschen.
Interreg IVC – e-create Abschlusskonferenz
Am 22. Mai 2014 fand in Brüssel die Abschlusskonferenz des INTERREG IVC-Programms (Titel:
Policy Sharing, Policy Learning) der EU für die Förderperiode 2007-2013 statt. Ziel der Veranstaltung
war der Austausch von Empfehlungen und bewährten Praxisbeispielen, die in Projekten auf
europäischer Ebene untersucht und ausgetauscht wurden.
Aus dem Projekt e-CREATE (www.e-create-project.eu) wurde in diesem
Rahmen die Halberstadt App als Beispiel für den erfolgreichen
Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie zur
Förderung der ländlichen Entwicklung vorgestellt. Ein Vertreter des
Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt
erläuterte hierbei die positiven Effekte der App, wie die Förderung der
lokalen Identifikation, das Erreichen
neuer Zielgruppen, die Förderung
lokaler Innovation, Internationalisierung
uvm.
An der Veranstaltung nahmen etwa 450
Personen aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Unternehmertum,
Wissenschaft und weiteren aus ganz Europa Teil.
Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer nach der Präsentation an
den Etappen der Entwicklung der App, den regionalen Auswirkungen
und der Finanzierung.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 22 von 61
Besuchergruppe Studiengang „European Studies“ der Universität
Magdeburg am 21. Mai 2014
Eine Besuchergruppe der Universität Magdeburg besuchte am 21. Mai 2014 die Landesvertretung in
Brüssel. Der Besuch war Teil einer fünftägigen Seminarreise
des Europa-Hauses Leipzig, die im Rahmen des
Studiengangs European Studies der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg erfolgte. Ebenso zum Programm
gehörten Besuche beim Europäischen Parlament, dem
Europäischen Rat und bei der Ständigen Vertretung der
Bundesrepublik
Deutschland. In der Landesvertretung gab Leiterin Dr.
Henrike Franz einen Überblick über die Arbeit und ging
dann näher auf die Bedeutung der Brüsseler Vertretung
für Sachsen-Anhalt und die Tätigkeit der Referenten ein.
Die Studierenden erfuhren, dass die Hauptaufgaben darin
bestehen, Informationen und Entwicklungen aus Brüssel
aufzunehmen, einzuschätzen und nach Magdeburg
weiterzuleiten, sowie das Land nach außen zu präsentieren
und zu bewerben. Letztendlich soll die Landesvertretung
auch dazu beitragen, möglichst gut EU-Fördermittel zu
akquirieren.
Zum Abschluss des Besuches nutzten die Studenten die
verbleibende Zeit,
um ihre Fragen über die Arbeit und Funktionsweise der
Landesvertretung sowie deren Zusammenarbeit mit
anderen europäischen Institutionen an Frau Dr. Franz zu
richten und die Praktikanten Merle Schirofski und Tom
Schlansky gaben der Gruppe einen Einblick in den Alltag
eines Praktikanten in der Landesvertretung und
beantworteten den interessierten Studenten Fragen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 23 von 61
Juni
EU Service Agentur Ungarische Delegation in Sachsen-Anhalt
Gemeinsam mit ihrer Partnerinstitution, der Eszak-Alföld Regional Development Agency (EARDA), hat
die EU Service-Agentur Sachsen-Anhalt einen
Studienbesuch einer ungarischen Delegation nach
Magdeburg organisiert.
Acht Vertreter Eszak-Alfölds aus verschiedenen
Kommunen und anderen Institutionen lernten am 10.
Juni 2014 wichtige Partnereinrichtungen und
Ansprechpartner Sachsen-Anhalts kennen. Neben der
Investitionsbank Sachsen-Anhalt standen den
ungarischen Gästen unter anderem das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-
Anhalts, verschiedene Städte und Landkreise sowie das Enterprise Europe Network EEN Sachsen-
Anhalt mit seinen Trägerorganisationen als Gesprächspartner
zur Verfügung. Die Teilnehmer freute es sehr, dass auch Frau
Dr. Henrike Franz, Leiterin der Vertretung des Landes
Sachsen-Anhalt in Brüssel, für einen kurzen Besuch
hineinschaute und aus der Praxis des Brüsseler
Verbindungsbüros berichtete.
Der 11. Juni stand ganz im Zeichen der gemeinsamen
Projektentwicklung. Insgesamt 30 Teilnehmer aus fünf
Mitgliedsstaaten arbeiteten an insgesamt fünf Projektideen. Ausgangspunkt für die Entwicklung der
Projektideen waren die Ergebnisse des Projektentwicklungsworkshops im Rahmen des
vorangegangenen Studienbesuchs in Ungarn an (vgl. EU-Wochenspiegel Ausgabe 08/14).
Die für den 12. Juni geplante Abschlusskonferenz des Projektes „AGE – Administration Goes Europe“
in Magdeburg ermöglichte über die Teilnahme der ungarischen Partner hinaus die Einbindung von
Vertretern aus Dänemark, Lettland und Italien. Diese haben das Angebot der EU Service-Agentur
gerne genutzt und sich aktiv in die Projektentwicklung der einzelnen Arbeitsgruppen eingebracht.
In den nächsten Monaten wird es darum gehen, die im Workshop entwickelten Projektkonzepte
gemeinsam mit den europäischen Partnern zur Antragsreife zu bringen und bei der Europäischen
Kommission einzureichen.
Die Teilnehmer zogen durchweg ein positives Resümee – bot die Studienreise doch neben intensiver
Arbeit auch wertvolle Kontakte, vor allem aber belastbare Projektkonzepte, auf deren Basis eine
zukünftige Kooperation zwischen den beteiligten Regionen gestaltet werden kann.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 24 von 61
Europäische Kommission Zu Besuch in Quedlinburg
Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission waren zu Gast in Quedlinburg. Unter
Leitung der EU-Verwaltungsbehörde im Ministerium der Finanzen tagte der Begleitausschuss, das
zentrale Entscheidungsgremium zur Umsetzung und Steuerung der EU-Strukturfonds im Land, in der
Lyonel-Feininger-Galerie.
Das Gremium setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, des
Bundes, der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie der Ministerialverwaltung des Landes Sachsen-
Anhalt zusammen. Zentrale Themen des Begleitausschusses waren heute die Verabschiedung der
Jahresberichte, in denen gegenüber der EU-Kommission über die Umsetzung der EU-
Strukturfondsförderung in Sachsen-Anhalt berichtet wird sowie die Bekanntgabe aktueller
Informationen bezüglich der EU-Förderperiode 2014 - 2020.
Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg wurde vom Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) gefördert. Dank der Mittel aus Brüssel konnten die Räumlichkeiten der Galerie
durch den Neubau des Seitenflügels und die Sanierung des Vorderhauses erweitert werden. Nun
können dort Ausstellungen gezeigt werden. Außerdem haben eine Druckerwerkstatt sowie eine
Malstube dort Platz gefunden. Zudem werden die Räumlichkeiten für Museumspädagogik genutzt.
Dafür standen rund 1,9 Mio. € Fördermittel zur Verfügung. Von der erfolgreichen Umsetzung konnte
sich die Europäische Kommission heute selbst ein Bild vor Ort machen.
MdEP Dr. Schnellhardt a.D. Verabschiedung
MdEP Dr. Horst Schnellhardt hat sich im Juni vom Team der Landesvertretung Sachsen-Anhalt
verabschiedet. Dr. Schnellhardt hat das Land Sachsen-Anhalt 20 Jahre lang im Europäischen
Parlament vertreten. Dort war der promovierte Veterinär u. a. aktiv in den Ausschüssen
für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelrecht sowie für Entwicklung und
Zusammenarbeit tätig. 2011 wurde er zum Sieger des MEP-Awards in der Kategorie
„Umwelt“ gekürt. Als Berichterstatter ist er 15 x, als Schattenberichterstatter 13 x in
Erscheinung getreten, u.a. zu folgenden Themen: Revision des gemeinschaftlichen
Systems zur Vergabe eines Umweltzeichens; Schutz der menschlichen Gesundheit:
Lebensmittelhygiene; Europäische Umweltökonomische Gesamtrechnungen. Seit 1995 ist Dr.
Schnellhardt Vizepräsident der Europäischen Bewegung Sachsen-Anhalt e.V. 2013 hat er den Euro-
Club Harz e.V. ins Leben gerufen und fungiert dort als Vorsitzender. Zu seinen künftigen Plänen
befragt, sagte der Europapolitiker, er könnte sich durchaus eine Lehrtätigkeit zu europäischen Themen
vorstellen und sei diesbezüglich auch schon angesprochen worden. In der neuen Legislaturperiode
2014 – 2019 agieren 2 Abgeordnete aus und für Sachsen-Anhalt im Europäischen Parlament.
Sven Schulze http://www.schulze-europa.de/
Arne Lietz http://www.arne-lietz.de/
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 25 von 61
MdEP Sven Schulze Erstes Treffen in der LV
Am 27. Juni 2014 hat der neu gewählte Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus Sachsen-
Anhalt, Sven Schulze, die Landesvertretung besucht und
erste Kontakte geknüpft. MdEP Schulze brachte zum
Ausdruck, dass er gern aktiv mit der Landesvertretung im
Sinne Sachsen-Anhalts zusammenarbeiten möchte.
MdEP Sven Schulze ist einer von 34 Mitgliedern der
deutschen Gruppe der EVP-Fraktion und nimmt erstmalig
die
Tätigkeit eines Abgeordneten wahr.
Er ist in Quedlinburg geboren, verheiratet und
hat zwei Kinder. Bis jetzt war er als
Vertriebsleiter eines mittelständischen
Maschinenbau-Unternehmens im Harz
beschäftigt.
In seiner Rede anlässlich der Nominierung als
Spitzenkandidat der CDU Sachsen-Anhalt zur
Europawahl befasste er sich mit dem Thema
„Die Zukunft Europas gestalten“.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 26 von 61
Juli
Besuchergruppe aus Sachsen-Anhalt in der Landesvertretung
Eine Gruppe europapolitisch interessierter Sachsen-Anhalter war am 09. Juli 2014 zu Gast in der
Landesvertretung. In Begleitung des ehemaligen
Europaabgeordneten Dr. Horst Schnellhardt informierten
sich die etwa 50 Besucher über Funktion und Arbeitsweise
der EU-Gremien. In der Landesvertretung kam es zu einem
Gespräch über deren Aufgaben und Möglichkeiten der
Einflussnahme in Brüssel. Dieses konnte an Hand von
Beispielen aus der Wirtschaft erörtert werden. Vor dem
Hintergrund aktueller europäischer energiepolitischer
Initiativen standen auch ganz praktische Fragen im
Mittelpunkt der Diskussion, zum Beispiel die
Einflussmöglichkeiten von EU-Kommission und Parlament
auf konkrete Maßnahmen der Energieeffizienz.
Einmal Brüssel und zurück im Gepäck hilfreiche Eindrücke für
den Burgenlandkreis
Mein Name ist Anika Meinhardt und ich arbeite in der Kreisverwaltung des Burgenlandkreises in
Sachsen Anhalt. Hier bin ich für europäische Angelegenheiten und europäische Projekte
verantwortlich. Dank der Kreisverwaltung hatte ich Mitte Juni für zwei Wochen die Möglichkeit, nach
Brüssel zu reisen, um vor Ort das politische Geschehen zu erleben, Kontakte zu knüpfen und
Projektideen zu sammeln. Die Plattform zur Hospitation gab mir der Deutsche Landkreistag, in Person
die Leiterin des Europabüros in Brüssel, Frau Struve. Von hier aus konnte ich arbeiten, Termine
vereinbaren und Veranstaltungsbesuche planen.
Neben Terminen in den Vertretungen verschiedenster Länder wie Schweden oder Spanien ergriff ich
die Gelegenheit, um mich in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in der EU vorzustellen. Frau
Dr. Franz empfing mich herzlich und stellte mich ihren Mitarbeitern der verschiedenen Referate vor.
Es war sehr interessant zu sehen, wie das Büro in Brüssel unser Bundesland unterstützt und was sie
für uns leisten können. Hier konnte ich viele Projektideen - z.B. aus dem sozialen, umweltpolitischen
oder wirtschaftlichen Bereich - für den Burgenlandkreis mitnehmen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 27 von 61
Die zweite Woche stand unter dem Motto „Sustainable Energy“, also nachhaltiger Energie, ein
wichtiges Thema zur Erreichung der EU Ziele bis 2020. Hierzu gehören die Reduktion der CO2
Emission um 20%, die Steigerung des Energieverbrauches auf Basis erneuerbarer Energien sowie
der Energieeffizienz um jeweils 20% - die sogenannte „202020 -
Strategie“. Hierzu durfte ich zahlreiche Veranstaltungen besuchen
und traf neben dem Kommissar für Energiepolitik, Herrn Günther
Öttinger auch den Ehrenvorsitzenden der CSU und Leiter einer
Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau, Herrn Edmund Stoiber.
Außerdem fand die Plenartagung des Ausschusses der Regionen
statt, eine beratende Einrichtung, die den Standpunkt lokaler und
regionaler Gebietskörperschaften zu Rechtsvorschriften der EU
einbringt.
Die sehr europäisch geprägten Strukturen Brüssels gaben mir
Aufschluss darüber, wie Gesetze entstehen und wie diese lokal
und regional umgesetzt werden. Ich habe gelernt, dass es wichtig
ist, diese Gesetze zu verstehen und dass Europa jedes einzelne Land der Europäische Union zur
Umsetzung der Ziele und zur Erreichung der Strategien braucht. Der Burgenlandkreis und andere
regionale Kommunen erhalten an dieser Stelle die Chance, sich einzubringen um Europa
voranzutreiben und zu verbinden.
Projekttreffen „European Women Shareholders Demand Gender
Equality”
Am 19. Juli 2014 fand in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt das erste Arbeitstreffen zu dem EU-
Projekt „European Women Shareholders Demand Gender
Equality” statt. Die Projektleitung hat der Deutsche
Juristinnenbund übernommen. Als Projektpartner konnten die
Europäische Juristinnenvereinigung sowie die bulgarische,
französische und ungarische Juristinnenvereinigung
gewonnen werden. Sachsen-Anhalt ist mit dem Ministerium
für Justiz und Gleichstellung und der Hochschule Magdeburg
Stendal ebenfalls als Projektpartner engagiert sowie auch die University of West of England und die
Finnische Handelskammer.
Kern des Projekts ist der europaweite Besuch von Hauptversammlungen in 11 Mitgliedstaaten im
ersten Halbjahr 2015. Die Vorstände/Aufsichtsräte werden auf der Grundlage eines vorzubereitenden
Fragebogens zu Frauen in Führungspositionen auf allen Ebenen befragt sowie zu Aktivitäten zur
Förderung von Frauenkarrieren in Ausübung des Informationsrechts von Aktionärinnen.
Bei dem Projekttreffen, an dem auch die Ministerin für Justiz und Gleichstellung Prof. Dr. Angela Kolb
und die Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes Ramona Pisal teilnahmen, konnten die
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 28 von 61
Beteiligten gemeinsam die grundsätzliche Struktur des Projektes mit Blick auf die unterschiedlichen
Voraussetzungen in den verschiedenen Staaten präzisieren und weiter entwickeln, vor allem
hinsichtlich des Kernstückes, der Fragen an die Unternehmen in den Hauptversammlungen.
Für Herbst 2014 sind Workshops geplant, in denen die Rednerinnen für die Hauptversammlungen
vorbereitet und mit den Informationsrechten in den jeweiligen Ländern vertraut gemacht werden. Im
ersten Halbjahr 2015 werden dann ca. 100 Hauptversammlungen in Belgien, Bulgarien, Deutschland,
Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Spanien, Ungarn und im Vereinigten Königreich
besucht. Diese Aktivität wird von der Finnischen Handelskammer begleitet wegen seiner
außerordentlichen Fachkompetenz, die sich in den in Finnland erzielten Erfolgen widerspiegelt.
Die Ergebnisse und Erfahrungen werden dann im Herbst 2015 in einer Dokumentation
zusammengefasst, die in einer Abschlusskonferenz im Frühjahr 2016 in der Landesvertretung von
Sachsen-Anhalt präsentiert wird. Diese Fachkonferenz wird auf der Grundlage der Diskussionen
Empfehlungen erarbeiten, die dann vom Projektbüro verbreitet werden.
Besuchergruppen Johanniter Unfall-Hilfe e.V. Landesverband
Sachsen-Anhalt-Thüringen zu Gast in der LV
Vom 21. bis 27. Juli 2014 waren 16 Mitglieder der Jugendorganisation des Landesverbandes
Sachsen-Anhalt-Thüringen der Johanniter Unfall-Hilfe zu Gast in Brüssel. Der einwöchige Besuch
begann mit einer ausführlichen Stadtführung durch die
Brüsseler Innenstadt. Anschließend traf die Gruppe in der
Landesvertretung ein, wo sie von der Leiterin Dr. Henrike
Franz und dem Praktikanten Philipp Seidel empfangen
wurden und eine Einführung in die Aufgaben und
Arbeitsweise der Landesvertretung Sachsen-Anhalts und
in die Geschichte der Liegenschaft erhielten. In einer
angeregten Fragerunde im Anschluss gab Philipp Seidel der Gruppe einen Einblick in den Alltag eines
Praktikanten.
Am Folgetag stand außerdem die Vertretung des Freistaats Thüringen
bei der EU auf dem Programm.
Neben dem Besuch in der Europäischen Kommission und dem
Ausschuss der Regionen hatten die Teilnehmer der Reisegruppe die
Chance den Europaabgeordneten Sven Schulze und seine Büroleiterin
Anna Schlag im Besucherzentrum des Europäischen Parlaments
persönlich kennenzulernen. Der Sachsen-Anhalter Schulze freute sich
über das rege Interesse der Jugendlichen an der Europäischen Union
und an den Herausforderungen für einen Abgeordneten.
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Arne Lietz zu Besuch in der Landesvertretung
Am 24. Juli 2014 besuchte der Europaabgeordnete Arne Lietz (SPD, S&D Fraktion) die
Landesvertretung Sachsen-Anhalt bei der EU, um über die künftige Zusammenarbeit in Brüssel zu
sprechen. Zusammen mit seiner Büroleiterin, Frau Tamara Reisig, folgte er der
Einladung. Auf ein gemeinsames Gespräch mit der Leiterin, Frau Dr. Henrike
Franz, folgten eine Vorstellungrunde mit den Mitarbeitern aus den verschiedenen
Ressorts, sowie eine Führung durch
die Liegenschaft.
Arne Lietz betonte die Bedeutung der
Zusammenarbeit auf europäischer
Ebene über die Parteigrenzen hinaus
hinweg, die zwischen den beiden
Europaabgeordneten des Landes
Sachsen-Anhalt stattfindet.
Seine Tätigkeit im EP will Arne Lietz auch nutzen, um für Sachsen-Anhalt zu werben, z.B. über die
Themen Bauhaus und Luther-Dekade. MdEP Lietz ist Mitglied des Entwicklungsausschusses und des
Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten.
Zu Besuch im Europäischen Parlament Praktikanten der LV in
Brüssel treffen Sachsen-Anhalts Abgeordnete
Die Praktikanten der Landesvertretung, Aygül Keyifci, Phillip Seidel und Mirko Schlatow, nahmen in
der letzten Juli-Woche die Chance wahr, das Europäische Parlament zu besichtigen und an einigen
Ausschüssen teilzunehmen. Möglich wurde das durch die zwei neuen Abgeordneten des Landes, Arne
Lietz und Sven Schulze, welche mit ihren Büros vor Ort die Möglichkeit boten, die Gäste zu
empfangen.
Im DEVE Ausschuss (Entwicklung), in dem Arne
Lietz Mitglied ist, und im ITRE Ausschuss (Industrie,
Forschung und Energie) konnten am ersten Tag
wertvolle Informationen für die Arbeit in der
Landesvertretung gesammelt werden. Zudem
wurde im erstgenannten die unbegründete Kritik
rechtspopulistischer Parteien deutlich, welche unter
anderem durch Arne Lietz entschärft werden konnte.
Mittels der freundlichen Unterstützung durch Herrn
Lietz‘ Büroleiterin, Frau Tamara Reisig, konnte die Unterstützungsarbeit im Parlament verdeutlicht
werden. Im Anschluss an die Sitzungen gab es noch eine ausgiebige Gesprächsrunde mit dem SPD-
Abgeordneten in der sogenannten “Micky Maus Bar“ innerhalb des Parlamentsgebäudes.
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Am zweiten Tag trafen die Praktikanten den CDU-Abgeordneten Sven Schulze zu einem
gemeinsamen Mittagessen in der Parlamentskantine. Gemeinsam mit seiner Büroleiterin, Frau Anna
Schlag, gab es einen regen Informationsaustausch
in Brüssel. Sowohl der Weg des Abgeordneten in die
Politik, als auch der Werdegang für Mitarbeiter in
diesem Umfeld sorgten für interessanten
Gesprächsstoff. Weiterhin ergaben sich
ansprechende Eindrücke über die
Organisationsstrukturen innerhalb des Parlaments.
Im Anschluss an das Treffen folgten die Teilnahmen
am ENVI Ausschuss (Umweltfragen, öffentliche
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) und am
AGRI Ausschuss (Landwirtschaft und ländliche Entwicklung), bei denen abermals wichtige
Informationen eingeholt werden konnten.
Insgesamt stellten die Treffen mit beiden Abgeordneten eine wertvolle Erfahrung für die Praktikanten
der Landesvertretung dar. Die Parlamentarier aus Sachsen-Anhalt und ihre Mitarbeiterinnen boten
einen interessanten Einblick in ihre Arbeit im Europaparlament. Die Gespräche zeigten außerdem,
dass gemeinsam wertvolle Arbeit für Sachsen-Anhalt über die Parteigrenzen hinaus geleistet wird.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 31 von 61
Einmal Brüssel und zurück Hospitanz in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt
Nach meiner Teilnahme am Europapolitik-Studiengang an der Uni Magdeburg wollte ich die
Europapolitik auch ganz praktisch vor Ort kennen lernen und bewarb mich erfolgreich auf das von der
Staatskanzlei angebotene Hospitanzprogramm Europa (Informationen hierzu im Intranet
http://www.stk.lsa-net.de/index.php?id=134). Im Februar dieses Jahres habe ich dann meine 6-monatige
Hospitanz in der Landesvertretung mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft und Umwelt (passend zu
meiner bisherigen Tätigkeit im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt) begonnen. Nachdem das
halbe Jahr nun (leider) zu Ende geht, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen.
Es war eine spannende, aufregende Zeit – politisch geprägt durch das Auslaufen der Amtsperiode von
Parlament und Kommissionsspitze, die Wahl des neuen EU-Parlaments im Mai, Verhandlungen zum
Transatlantischen Freihandelsabkommen oder im Zuge der Ukraine-Krise und den Wechsel der
Ratspräsidentschaft im Juli.
Fachliche Höhepunkte waren für mich die Green Week zur Kreislaufwirtschaft und
Ressourceneffizienz, die Verabschiedung des Gesetzesvorschlags zum Abfallrecht, das
Förderprogramm für die Umwelt LIFE 2014-20 und Veranstaltungen zur Biodiversität, zum
Ressourcen- und Bodenschutz, zur Öko-Verordnung und zu nachhaltigen Lebensmitteln. Mit
Unterstützung durch die zuständige Fachreferentin konnte ich in Ausschusssitzungen die Arbeit des
Parlaments im Bereich Umwelt und Landwirtschaft direkt mitverfolgen. Ich nahm an Debriefings des
Agrar- und Umweltrates teil und gewann Einblicke in die Arbeit des ADR und seiner Fachkommission
für Natürliche Ressourcen.
Während meiner Hospitanz habe ich Vermerke verfasst, Informationen weitergeleitet, zu aktuellen
Themen recherchiert, Veranstaltungen besucht und Kontakte geknüpft, Beiträge für den
Wochenspiegel verfasst und bei der Durchführung von Veranstaltungen der Landesvertretung
geholfen. Dabei habe ich viel Neues erfahren über das System der Europäische Union, das
Zusammenspiel der Institutionen, Verhandlungsführung und Abstimmungsprozedere,
Veranstaltungsorganisation oder die Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und Verwaltung sowie
die Einbeziehung der Stakeholder zu bestimmten Fachthemen. Ich konnte das Zustandekommen von
EU-Normen und die Erarbeitung von Kompromisslösungen mitverfolgen und nicht zuletzt meine
Englischkenntnisse verbessern. Neben den vielen fachlich sehr interessanten Eindrücken habe ich
vor allem das „Netzwerken“ und die länder- und regionenübergreifende Zusammenarbeit hautnah
erleben können. Recht herzlichen Dank den Kolleginnen und Kollegen der Landesvertretung für die
ausgezeichnete Aufnahme und liebevolle Unterstützung (auch in ganz praktischen Fragen wie
Unterkunft oder Aufenthaltsorganisation) und an alle, die mir diese Zeit in Brüssel ermöglicht haben!
Ich werde nun um viele Erfahrungen reicher und neu motiviert an meinen Arbeitsplatz in Magdeburg
zurückkehren. Viele Themen werden mich auch zu Hause weiter begleiten. Intensiv möchte ich vor
allem die Diskussion zur Abfallgesetzgebung weiter verfolgen. - Heike Steinbrenner -
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 32 von 61
August
Besuchergruppen Landesseniorenrat Sachsen-Anhalt mit der
Landeszentrale für politische Bildung zu Gast in Brüssel
Vom 25. bis 29. August 2014 waren 25 Mitglieder des Landesseniorenrates Sachsen-Anhalt im
Rahmen einer durch die Landeszentrale für politische Bildung organisierten Studienreise zu Gast in
Brüssel.
Der einwöchige Besuch begann mit einer
ausführlichen Stadtführung durch die
Brüsseler Innenstadt. Ein sehr angeregtes
Gespräch führten die Teilnehmer der
Besuchergruppe mit BAGSO-Vertreterin
(Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-
Organisationen) Renate Heinisch, die
Senioreninteressen im Europäischen
Wirtschafts-und Sozialausschuss vertritt und
extra für die Gruppe nach Brüssel angereist
ist, um über Ihre Tätigkeit zu berichten. Im Anschluss stand der Besuch der EU-Vertretung des
deutschen Caritasverbandes auf dem Programm.
Neben dem Besuch in der Europäischen Kommission, dem Ausschuss der Regionen und dem
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, informierten sich die Senioren im Parlamentarium,
dem Besucherzentrum des Europäischen
Parlaments, ausführlich über die Entstehung
der EU und die Arbeit des Europäischen
Parlaments.
Natürlich durfte ein Besuch in der
Landesvertretung Sachsen-Anhalt nicht
fehlen, wo die Teilnehmer von der Leiterin Dr.
Henrike Franz empfangen wurden und eine
Einführung in die Aufgaben und Arbeitsweise
der Landesvertretung Sachsen-Anhalts und in
die Geschichte der Liegenschaft erhielten. In einer angeregten Fragerunde im Anschluss wurde die
erlebnisreiche Brüssel-Studienfahrt abgerundet.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 33 von 61
September
IMPULS-Festival 2014 „Jenseits der Weite“
Konzertveranstaltung in der Landesvertretung
Neue Musik, Klänge, die die meisten von uns nicht regelmäßig hören. Hiermit begeisterten die
Pianisten Yejin Gil und Antonis Anissegos die zahlreich erschienenen Gäste in der Landesvertretung
am Abend des 17. September 2014. Das IMPULS-Festival, ein
Festival für Neue Musik, findet seit 2008 jährlich in Sachsen-Anhalt
statt. In diesem Jahr war es in der Zeit zwischen dem 27.10. und
25.11. in 12 Städten mit 11 Ur- und Erstaufführungen im Rahmen
des Festivals 18 Veranstaltungen geben „mit Musik aus fernen
Ländern, über unendliche Meere und von ungeahnten Welten
voller Sehnsucht und Heimweh“. Das IMPULS-Festival trägt
maßgeblich dazu bei, dass das Musikland Sachsen-Anhalt, das geprägt ist von seiner auf dem Barock
und dem Bauhaus fußenden Tradition, auch ein Musikland der Gegenwart und Zukunft bleibt.
Einen Vorgeschmack auf das IMPULS-Festival erhielten die Gäste der
Landesvertretung, die durch den Intendanten des IMPULS-Festivals, Herrn Hans
Rotmann, in das Festival selbst und in die gespielten Stücke eingeführt wurden. So
wurde jedem der Zugang zu der Musik geebnet. Yejin Gil, die diesjährige „Artist in
Residence“ des IMPULS-Festivals, beeindruckte mit Solostücken wie „Melencolia II“
des Komponisten Helmut Oehring, das auf präpariertem Klavier gespielt wurde und
ein mit Sprechstimme eindrucksvoll von der Künstlerin vorgetragenes Gedicht von Heinrich Heine
umfasste. Ebenso waren aber das Zusammenspiel von Yejin Gil und Antonis Anissegos Glanzlichter
des Abends, die die Vielfalt Neuer Musik erleben ließen.
Im Anschluss an das Konzert
war allen Beteiligten
Gelegenheit gegeben, bei einem
Getränk die Künstler kennen zu
lernen, zu diskutieren und den
Abend ausklingen zu lassen.
Die Landesvertretung spricht an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an Herrn Rotmann
und die beiden Künstler aus, deren professionelles und mitreißendes Auftreten einen schönen
Kulturabend in Brüssel ermöglicht hat.
http://www.musikfeste-sachsen-anhalt.de/de/musikfeste/impuls-festival-fuer-neue-musik.html
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 34 von 61
Gemeinsamer Workshop von ERRIN, NECSTouR und der
Landesvertretung: IKT im Tourismus
Am 19. September 2014 trafen sich Mitglieder des European Regions Research and Innovation
Network (ERRIN) und des Network of European Regions for a Sustainable and Competitive Tourism
(NECSTouR) in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, um sich über die Anwendung von
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im
Tourismussektor auszutauschen.
Die französische Partnerregion Sachsen-Anhalts Centre, Zentral
Dänemark, die italienische Region Toskana und die im Süd-Westen
Spaniens gelegene Region Extremadura präsentierten ihre
Strategien zum Einsatz innovativer IKT-Lösungen an verschiedenen
Stellen der Wertschöpfungskette im Tourismussektor: Werbung, Belegungsmanagement
Servicequalität und Marktforschung. Die vorgenannten Regionen
zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl IKT als auch
Tourismus als Prioritäten in ihrer Regionalen Innovationsstrategie
verankert haben und für diese Bereiche in der angelaufenen
Förderperiode Mittel aus den Strukturfonds bereitstellen.
Als Ko-Vorsitzender der Tourismus-Arbeitsgruppe von ERRIN
stellte die Landesvertretung Sachsen-Anhalts in ihrem Beitrag die besondere Bedeutung der
Verbindung von Querschnittstechnologien wie IKT und einzelnen Sektoren wie dem Tourismus
heraus. Mit dem Masterplan Tourismus Sachsen-Anhalt 2020 hat Sachsen-Anhalt seinen Weg
abgesteckt und profitiert vor diesem Hintergrund von den Erfahrungen von anderen europäischen
Regionen.
Alle Vortragenden sprachen das die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung im Tourismussektor
an. Hier können IKT-Lösungen wichtige Bausteine zur Umsetzung der verschiedenen regionalen
Ansätze sein. Eine wesentliche Herausforderung bleibt dabei aber die Verknüpfung von Nachhaltigkeit
und Wettbewerbsfähigkeit.
Angesprochen wurde auch die Janusköpfigkeit des IKT-Sektors selbst. Auf der einen Seite hat sich
hier in den letzten Jahrzehnten ein prosperierender Sektor entwickelt, zum anderen sind die Produkte
dieses Sektors für andere Sektoren Instrumente für deren eigene Zwecke. Eine zentrale Fragestellung
war deshalb auch, wie Investoren für den IKT-Lösungen im Tourismusbereich gewonnen werden
können. Bislang fällt es schwer Privatinvestoren davon zu überzeugen, dass sich Investitionen in
Projekte die den eigenen Betreib in regionale Strategien einbinden lohnen. Durchdacht werden muss
ebenfalls noch, wie speziell für die Schnittstelle zwischen IKT und Tourismus Fachkräfte ausgebildet
werden können. Die Referenten beklagten hier, dass häufig kompetentes Personal aus benachbarten
Regionen angeworben werden muss. Um das Thema IKT im Tourismus weiter vertiefen zu können,
wurde ein Folgetreffen für das nächste Jahr angeregt.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 35 von 61
Konferenz am 24. September 2014 in der Landesvertretung „Wir
in Europa-Europa in der Welt von morgen“
In guter Tradition war auch in diesem Jahr eine Delegation von GOEurope in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt in Brüssel zu Gast.
GOEurope das europäisches Jugend Kompetenz Zentrum ist in Sachsen-Anhalt die
Jugendberatungsstelle für Fragen über europäische Mobilitäts- und
Förderprogramme. Insbesondere die Vermittlung europäischer Themen
und Kompetenzen an junge Menschen in Sachsen-Anhalt stehen im
Mittelpunkt der Arbeit von GOEurope.
Bei dem diesjährigen Jugendevent wurden
in verschiedenen Workshops die Themen: Demokratie und Wahlen,
Internationale Partnerschaften und Mobilität in Europa, europapolitsche
Bildung und die Inklusion junger Menschen diskutiert. Anlass der
Themenwahl in diesem Jahr war die Wahl des europäischen Parlaments.
Die Ergebnisse der Konferenz werden von den Jugendlichen nach der Rückkehr aus Brüssel den
jeweiligen Kommunalpolitikern in den Heimatgemeinden und Kreisen vorgestellt werden.
Ziel ist, den Gedanken der Partizipation stärker in die kommunalpolitische Arbeit vor Ort zu tragen.
Besonders vor Ort ist eine starke Jugendpolitik wichtig. Die
verschiedenen Lebensweisen junger Leute und die Vielfältigkeit der
Jugendkultur sollen sich in den Kommunen niederschlagen. Notwendig
sind ausreichende Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, eine
gute Jugendarbeit und vor allem Beteiligungsmöglichkeiten.
Über 60 Jugendliche aus Sachsen-Anhalt waren zu dieser interregionalen Konferenz angereist und
diskutierten mit lokalen und regionalen Akteuren aus Europa.
Wie weckt man das Interesse an Politik; welche Möglichkeiten der
Partizipation bieten sich für Jugendliche auf der lokalen und
Regionalen Ebene an; erleichtern die neuen Medien die Teilhabe
junger Menschen am politischen Geschehen- alles Fragestellungen,
die die Jugendlichen mit den Gästen aus Brüssel diskutierten.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 36 von 61
„Brain Research – Fascinating Science in the Service of People“
Am 25. September 2014 stand die Landesvertretung Sachsen-Anhalts ganz im Zeichen der
Forschung. Ein internationales Fachpublikum widmete sich aus verschiedenen Perspektiven dem
komplexen Thema Hirnforschung. Bereits seit 2004 sind die Neurowissenschaften fester Bestandteil
der Exzellenzoffensive des Landes Sachsen-Anhalt und erhalten eine besondere Förderung aus
Landesmittel und den EU-Strukturfonds.
Nach der Begrüßung durch Staatssekretär Marco Tullner führte
Andreas Holtel, Referent in der Generaldirektion Forschung und
Innovation der EU-Kommission, in die Dimensionen der
Hirnforschung im politischen Kontext ein. Im Vordergrund
standen hier die von der Kommission aufgelegten
Forschungsprogramme sowie Fördermöglichkeiten aus Horizont
2020. Im Anschluss erläuterte die Präsidentin der European Federation of Neuroscience Societies
(FENS), Professor Monica Di Luca, welche die Relevanz der Neurowissenschaften angesichts des
demografischen Wandels haben. Geburtenrückgange sowie eine erhöhte Lebenserwartung lassen die
Dringlichkeit, sich mit dem Gehirn und seinen Erkrankungen auseinander zu setzen, stetig ansteigen.
Schließlich wird sich der prozentuale Anteil der Menschen in den
europäischen Gesellschaften, die an einer altersbedingten
Hirnerkrankung leiden, vervielfachen. Professor Eckart
Gundelfinger, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts
für Neurobiologie, Magdeburg, leitete schließlich zur regionalen
Dimension über, indem er das Leibniz-Institut, seine
Arbeitsweise am Standort Magdeburg und seine Einbindung in das Center for Behavioral Brain
Sciences (CBBS) vorstellte. Im 2007 gegründeten CBBS arbeiten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus sechs Fakultäten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, des Leibniz-
Instituts für Neurowissenschaften und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen
zusammen.
Die folgende Podiumsdiskussion unter Moderation von PD Dr. Constanze Seidenbecher, ebenfalls
vom Leibniz-Institut für Neurowissenschaften, eröffnete auch dem Publikum die Möglichkeit sich unter
anderem zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen neurowissenschaftlichen Forschung und zur
Frage wie sich junge Wissenschaftler aus diesem Gebiet vernetzen können auszutauschen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 37 von 61
Hochwasserrisikomanagement – Erfahrungsaustausch zur
Umsetzung der EU-Richtlinie
Ein umfassender, vorbeugender Hochwasserschutz muss flussgebietsbezogen und unabhängig
von Landes- und staatlichen Grenzen erfolgen. Hochwasserschutzinteressen an
grenzüberschreitenden Gewässern sollten deshalb
international und national koordiniert und der vorbeugende
Hochwasserschutz nach einheitlichen Kriterien durchgeführt
werden, betonte Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für
Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, am
29. September 2014 vor einem international besetzten
Auditorium in der Landesvertretung in Brüssel. Die Abstimmung und Zusammenarbeit auf
europäischer Ebene auch angesichts der zunehmenden Hochwasserrisiken aufgrund des
Klimawandels sei dringend notwendig. Anlass der Einführungsworte des Ministers war eine
gemeinsam von Landesvertretung und Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Magdeburg
organisierte Veranstaltung zur
Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie – Erfahrungen aus
der bisherigen Umsetzung vor dem Hintergrund der jüngsten
Hochwasserereignisse mit Vortragenden aus der EU-
Kommission, den Partnerregionen Valencia und Centre sowie
aus Niederösterreich und aus Sachsen-Anhalt. Der Vertreter
der EU-Kommission schätzte ein, dass die HWRM- RL quer
durch die Europäische Union bereits sichtbare Erfolge im
Management des Hochwasserrisikos erbracht habe, obwohl
deren Umsetzung noch nicht abgeschlossen sei. Die von den
Vertretern aus den Regionen vorgetragenen Maßnahmen zur
Prävention bzw. zum Hochwasserschutz wurden von den
Zuhörern aus verschiedenen europäischen Regionen mit Interesse aufgenommen und diskutiert.
Thematisiert wurden u. a. auch mögliche Konflikte, die aus der Berücksichtigung verschiedener
Aspekte, wie wasserwirtschaftlicher oder naturschutzrechtlicher Ziele, entstehen könnten.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 38 von 61
Oktober
Tag der deutschen Einheit Empfang in der Landesvertretung
Am 02. Oktober 2014 beging die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Belgien
gemeinsam mit den sechzehn Bundesländern, für die federführend in diesem Jahr das Land
Brandenburg zuständig war, mit einem Mittagsempfang den Tag der Deutschen Einheit in der
Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt.
Die zirka 600 Gäste wurden durch den Botschafter Herrn Dr.
Eckart Cuntz und die Ministerin für Wissenschaft, Forschung
und Kultur Brandenburg, Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst
begrüßt. Brandenburg ist 2014 / 2015 Vorsitzland der
Ministerpräsidentenkonferenz.
Eingeladen waren Gäste aus verschiedensten Bereichen wie
z.B. der Europäischen Kommission, dem europäischen
Parlament, dem Rat, der Nato, den Botschaften und den Regionalvertretungen.
Neben den vielen Gästen aus den europäischen Institutionen,
die gut vertreten waren, sorgte insbesondere die Anwesenheit
des ehemaligen Fußballprofis, Jean-Marie Pfaff, für
Aufmerksamkeit. Sachsen-Anhalt war nicht zuletzt durch die
Anwesenheit der MdEPs Sven Schulze und Arne Lietz, die
beide der Veranstaltung beiwohnten, gut vertreten.
Für die musikalische
Untermalung sorgte in diesem Jahr die Bundeswehrkapelle
„Tanzbar“, die ihrem Namen alle Ehre machte und die Gäste mit
Ihrem mitreißenden Repertoire tatsächlich in Tanzstimmung
bringen konnte und insgesamt für Leben und gute Stimmung
sorgte.
Fotos: Michael Seidler [email protected]
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 39 von 61
Tagung der EU-Referenten der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Brüssel
Am 06. Oktober 2014 konnte die Landesvertretung eine elfköpfige Gruppe aus den Hochschulen und
den außeruniversitären Forschungseinrichtungen Sachsen-Anhalts sowie dem Ministerium für
Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt zu einem eintägigen Informations-Workshop
begrüßen. Bereits im zweiten Jahr hintereinander fand der Workshop am Vortag der „Open Days“, der
Woche der Europäischen Regionen und Städte, statt. Die Besucherinnen und Besucher aus Sachsen-
Anhalt hatten so die Möglichkeit, nach dem Workshop an den im Rahmen der „Open Days“
organisierten Veranstaltungen teilzunehmen.
Bereits im Vorfeld waren die Themen „Interessenvertretung in Brüssel“ und „Partnersuche für Projekte“
mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgestimmt worden. Als ein Beispiel, wie Anliegen aus
Sachsen-Anhalt nach Brüssel transportiert und dort vertreten
werden können, nahm sich Sven Schulze, Mitglied des
Europäischen Parlaments, die Zeit, den EU-Referenten Rede
und Antwort zu stehen.
Einen eindrucksvollen fachlichen Blick über die Grenzen
Sachsen-Anhalts hinaus boten außerdem die spanische
Partnerregion Valencia und die französische Partnerregion
Centre. Beide Regionen stellten ihre regionalen
Innovationsstrategien vor und luden die Hochschulen und
außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus Sachsen-
Anhalt ein, gemeinsame Projekte zu initiieren.
Beim abschließenden Get-Together mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Kommission, den
anderen europäischen Institutionen, sowie den Vertretungen der deutschen Länder und der
Partnerregionen Sachsen-Anhalts hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die im
letzten Jahr geknüpften Kontakte aufleben zu lassen bzw. neue Kontakte herzustellen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 40 von 61
Open Days 2014 Herausforderungen des demografischen Wandels
Der demografische Wandel ist Herausforderung und Chance zugleich. Dies war die Kernaussage des
zweiteiligen Seminars unter dem Titel: „Opportunities for job creation and growth – facing the challenge
of demographic change“ (Möglichkeiten für Wachstum und
Förderung von Arbeitsplätzen – wie man sich den
Herausforderungen des demografischen Wandels stellen
kann). Das Seminar, moderiert von Jorge Pinto Antunes
von der Generaldirektion „Gesundheit und Verbraucher“
der Europäischen Kommission und Richard Tuffs
(Direktor, ERRIN) fand am Morgen des 07. Oktobers statt
und zog rund 200 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten
Regionen Europas in die Landesvertretung.
Das Altern der Bevölkerung und die sinkenden Geburtsraten vor allem
in Europa werden oft als Problem und Hindernis für Wachstum,
Innovation und für Investitionen gesehen. Im ersten Teil des Seminars
stellten die Regionen
Masowien, Valencia und
Sachsen-Anhalt, sowie die
Stadt Tallinn ihre Strategien
vor, wie sie sich den
Herausforderungen des
demografischen Wandels stellen. Die
Entwicklungsstrategie der polnischen Region Masowien
sprach Themen wie Wiedereinführung in den Arbeitsmarkt, Soziale Inklusion und Verbesserung
der sozialen Infrastruktur und Gesundheit an. Die Region Valencia (Spanien) stellte ihren
Gesundheitsplan vor und der stellvertretende Bürgermeister der estländischen Hauptstadt Tallinn
zeigte die Vorteile des Projekts der kostenlosen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf, welches
unter anderem zu einem Bevölkerungszuwachs in
Tallinn führte. Hendrik Webel, Referent der
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt, stellte den
Fachkräftesicherungspakt vor, der die abgestimmte
Strategie zur Fachkräftesicherung auf Landesebene
darstellt (siehe auch: www.fachkraefte.sachsen-anhalt.de).
Andererseits betonte er, dass Fachkräftesicherung
dann gelingt, wenn bestehende Gestaltungsspielräume auf allen Ebenen erschlossen werden. Vor
diesem Hintergrund führte er in Überlegungen ein, wie zukünftig Ansätze zur Fachkräftesicherung
vor Ort, z.B. in den Landkreisen und kreisfreien Städten, verstärkt unterstützt werden können.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 41 von 61
Der zweite Teil des Seminars begann mit der Vorstellung einer Studie aus Finnland zum
demografischen Wandel, die u.a. folgerte, dass eine gute Familienpolitik zur Steigerung der
Geburtsraten der wichtigste Schritt im Kampf gegen das
Altern der Gesellschaft ist. Im Gegenzug sprach sich eine
Professorin der Swansea University in Wales für den
wirtschaftlichen Mehrwert von älteren Menschen u.a. als
Konsumenten, Unternehmer, Pfleger und Großeltern für
die Gesellschaft aus. Unter dem Stichwort „aktiv und
gesund altern“ (active and healthy ageing) sah auch die
Region Murcia (Spanien) das Potential des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt, da
Arbeitsplätze im Bereich Gesundheit, Tourismus und Wohnungsmarkt geschaffen werden. Ähnlich
sah auch die ungarische Region Észak-Alföld die positiven Auswirkungen einer alternden Gesellschaft
vor allem für die Pharmaindustrie.
Die Beteiligten waren sich einig, dass man sich den Herausforderungen des demografischen Wandels
nicht erst in Zukunft, sondern schon jetzt stellen muss. Aus einer manchmal so gesehenen Belastung
durch die Älteren in der Bevölkerung lassen sich auch
vielfältige Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum
erschließen.
Die Open Days boten wieder einmal eine gute Plattform, um
sich über verschiede regionale Strategien und „best
practice“ auszutauschen, von den anderen zu lernen und
eigene Ideen und Ansätze zu schärfen. Sie werden
nächstes Jahr bestimmt wieder zu diesem Zweck genutzt
werden.
Women Forum zum Interreg-Projekt
Im Anschluss an die offizielle “Open Days”-Veranstaltung fand als sogenanntes „Side-event“ am 07.
Oktober 2014 ein Forum des Projektes WOMEN unter dem Titel „Young Women: A key target group
for rural development in Europe“ in der Landesvertretung in Brüssel statt.
In Ihrer Eingangsrede berichtete Frau Maria Noichl, Europaabgeordnete und
Mitglied im Ausschuss für Rechte der Frau und Gleichstellung der
Geschlechter sowie im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung, aus ihrer Arbeit in den genannten Gremien. Sie stellte die
Frage „Wie wollen Frauen leben?“ und nannte zugleich in Ihrer Antwort die
drei wesentlichen Aspekte, die in Europa auch heutzutage noch nicht
selbstverständlich sind: in Würde, gewaltfrei und selbstbestimmt. So
appellierte sie dann auch an das Plenum, „an Frauen in allen Bereichen und
zu jedem Zeitpunkt mitzudenken – und nicht nur, wenn diese fehlen.“
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 42 von 61
In einer Videobotschaft betonte Sachsen-Anhalts Europaabgeordneter Arne Lietz aus der Lutherstadt
Wittenberg, dass er dem Landleben viele positive Eigenschaften abgewinnen kann. Neben einer
schönen und erlebbaren naturräumlichen Umgebung zählt
für Ihn beispielsweise auch das kulturelle Angebot dazu.
Deutlich wird dies auch in den vielen international
aufgestellten Unternehmen, die jungen Leuten auch in
ländlichen Regionen zukunftsfähige Arbeitsplätze bieten.
Er stellt klar: „In der Provinz ist mehr los als man denkt!“
Herr Wilfried Köhler, Leiter
der Stabsstelle Demografie im MLV, beleuchtete in seiner Rede den
Hintergrund von WOMEN und stellte konkrete Maßnahmen aus der
Projektumsetzung vor. So dienen beispielsweise erfolgreiche
Jungunternehmerinnen und engagierte Frauen aus dem ländlichen
Raum Sachsen-Anhalts jungen Frauen als Vorbilder. Auch dürfe man
in einer älter werdenden Gesellschaft nicht die Belange und Wünsche
der Jugend vernachlässigen. Hierfür braucht es die konkrete
Einbeziehung der Jugend in politische Entscheidungsprozesse,
beispielsweise auf kommunaler Ebene und bei der derzeit in
Erarbeitung befindlichen Jugendstrategie für Sachsen-Anhalt.
Sowohl die Europaabgeordneten, als auch die Bürgermeisterin aus St.
Peter im Sulmtal (AT), die sehr eindrucksvoll über das Landleben in ihrem Europadorf berichtete und
ebenso die Preisträgerinnen des Women-Wettbewerbs nannten als einen der wichtigsten Faktoren,
der Menschen zum Bleiben in der Region bewegt, die Verkehrsanbindung an größere Städte mit
ausgeprägten Versorgungsstrukturen.
In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Preisträgerinnen des WOMEN-Wettbewerbs und dem
Europaabgeordneten Sven Schulze aus Heteborn in Sachsen-Anhalt, wurde der Frage
nachgegangen, wie es um den ländlichen Raum und die Zukunftsperspektiven junger Frauen bestellt
ist. Herr Schulze konnte aus eigener Perspektive davon berichten, dass er die Ausdünnung bzw. den
Abbau von Versorgungseinrichtungen selbst miterlebt hat. So wurde auch der Weg zur Schule immer
länger. Trotz dieser Einschränkungen überwiegt bei ihm aber der positive Eindruck: Findet man doch
auf dem Land oftmals einen stärkeren familiären und nachbarschaftlichen Zusammenhalt, der
schließlich auch zu einer größeren gesellschaftlichen Anteilnahme führt. Wichtig sei, dass man ein
entsprechendes Selbstbewusstsein für sich selbst und für die Region entwickelt, damit auch in Zukunft
der ländliche Raum lebenswert bleibt. So ist es nur verständlich, dass Sven Schulze nach Möglichkeit
so oft wie möglich in seine Heimat fährt – nicht zuletzt, um auch das von vielen als „fern und abstrakt“
empfundene Europa mit den Menschen vor Ort in Sachsen-Anhalt zu verknüpfen und in die Heimat
zu transportieren. Und nicht zuletzt durch seine Mitgliedschaft im Ausschuss für Beschäftigung und
soziale Angelegenheiten sieht er das Thema Demografie als wichtige Aufgabe für die Arbeit in
Sachsen-Anhalt und Brüssel.
Hintergrund:
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 43 von 61
Im Rahmen des Programms INTERREG IV B (Central Europe) steht das Projekt WOMEN für die
„Entwicklung und Umsetzung einer transnationalen Strategie gegen die Abwanderung junger gut
gebildeter Frauen“. Das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt,
Stabsstelle Demografie, ist verantwortlicher Leadpartner im Projekt.
Inhaltlich knüpft das Projekt WOMEN, an dem neben dem MLV zehn weitere Partner aus Deutschland,
Österreich, Polen, Slowenien und Ungarn beteiligt sind, an die Erkenntnisse und
Handlungsempfehlungen aus dem bereits abgeschlossenen SEMIGRA-Projekt an. In dessen Rahmen
konnte aufgezeigt werden, dass die Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Räumen zu einem
erheblichen Ungleichgewicht zwischen jungen Frauen und jungen Männern führen kann, so dass es
in ländlich geprägten Regionen zu einem regelrechten „Frauenmangel“
bzw. „Männerüberschuss“ kommt. Dies droht die ökonomischen,
demografischen und sozialen Probleme weiter zu verschärfen.
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Unterstützung der nachhaltigen
Entwicklung von ländlichen Regionen mit Problemen des demografischen
und sozialen Wandels. Durch das Projekt sollen die Rahmenbedingungen
für junge Frauen im ländlichen Raum verbessert werden, indem regionale
Akteure aus Wirtschaft und Politik dafür sensibilisiert werden, ganz bewusst
junge Frauen zu unterstützen. Jungen Frauen im Alter von 16-35 Jahren
sollen Perspektiven im ländlichen Raum aufgezeigt werden. Positive Vorbilder aus Sachsen-Anhalt
sollen junge Menschen dazu ermutigen auch selbst die Zukunft in ländlichen Regionen zu planen und
Zukunftschancen in ihrer Umgebung als solche wahrzunehmen. Dadurch soll dem negativen Image
des demografischen und sozialen Wandels sowie ländlicher Regionen entgegengewirkt werden.
Wanderausstellung zu Erfolgsprojekten der EU Zu Gast in
Brüssel
Neunte Station 2014: Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union, Brüssel
Erfolgsgeschichten der EU-Förderung werden auch in
Sachsen-Anhalt geschrieben. Zwanzig solcher Projekte
präsentiert das Ministerium der Finanzen in einer
Wanderausstellung. Nach zahlreichen Ausstellungsorten in
Sachsen-Anhalt gastierte die Ausstellung bis zum 24. Oktober
2014 in Brüssel: Am Rande der Europäischen Woche der
Regionen und Städte (OpenDays 2014) wurde die Wanderausstellung am 07. Oktober 2014 im
Rahmen der Veranstaltung “Young women: A key target group for rural development in Europe“
offiziell durch den Europaabgeordneten Sven Schulze (EVP) in der Landesvertretung des Landes
Sachsen-Anhalt in Brüssel eröffnet.
Im Jahr 2013 startete die Wanderausstellung und gastierte bereits in 18 verschiedenen Orten im Land.
Anhand von zehn Projektbeispielen aus den Bereichen EFRE (Europäischer Fonds für regionale
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 44 von 61
Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) wirft die Ausstellung einen Rückblick auf Erfolge
der EU-Förderung im Zeitraum 2007 bis 2013 in Sachsen-Anhalt. Ergänzt werden die
Ausstellungstafeln durch ein Magazin, in dem zehn weitere Projekte umfassend vorgestellt werden.
Eines der Ausstellungsprojekte ist das Christliche Kinderhaus Quedlinburg. Bei dieser Einrichtung
handelt es sich um eine deutsch- und
englischsprachige Kindertagesstätte für 101
Kinder im Alter von zwei bis 12 Jahren.
Ausgezeichnet wurde die Einrichtung für ihr
musikalisches Früherziehungskonzept. Darüber hinaus wurde das Christliche Kinderhaus für die
stetige „Verbesserung der vorschulischen Bildung durch Qualifizierung des Betreuungspersonals“
zertifiziert. Durch den Anbau eines Gebäudes, der einem Schiffsbug gleicht, konnten neue
Hausaufgabenräume für die wachsende Zahl an Hortkindern geschaffen werden.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) förderte das Vorhaben mit rund 230.000
Euro. Für den Beginn des Jahres 2015 ist eine Fortführung der Wanderausstellung „20 Projekte
EFRE/ESF“ geplant. Weitere Informationen sowie alle weiteren Termine werden zeitnah unter
folgendem Link veröffentlicht: www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/20-projekte-efreesf/
Führungskräfte des Innenministeriums Seminar in Brüssel
Bedeutung, Ausrichtung und Einfluss europäischer Politikgestaltung sowie Erfordernis und
Möglichkeiten regionaler Partizipation: so können die Schwerpunkte des Seminars der Führungskräfte
des Ministeriums für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt zusammengefasst werden. Das vom 13.
Oktober bis 15. Oktober 2014 in Brüssel durchgeführte
Seminar wurde gemeinsam von der Staatskanzlei –
hier dem Personalreferat und der Landesvertretung bei
der Europäischen Union in Brüssel - und dem
Ministerium für Inneres und Sport vorbereitet und
durchgeführt. Das Seminar ist dabei ein Teil der drei
Module umfassenden Fortbildungsmaßnahme, die
vom Kabinett der Landesregierung beschlossen wurde
und die Verbindung europapolitischer und landespolitischer Belange in den Fokus rückt.
Mit Blick darauf wurde das Seminar inhaltlich auf landespolitische Schwerpunkte und aktuelle
europapolitische Entwicklungen ausgerichtet. In diesem Kontext waren Themen im Bereich des
Datenschutzes, der Asyl und Migrationspolitik, der künftigen Ausrichtung der europäischen
Innenpolitik, Möglichkeiten und Grenzen i.Z.m. der Inanspruchnahme europäischer
Förderinstrumente, aktuelle europapolitische Entwicklungen mit kommunalen Bezügen sowie der
Einbringung von Landesinteressen über den Ausschuss der Regionen (AdR) Gegenstand der
Seminarbefassung. Neben Vertretern der Europäischen Kommission, wie z.B. dem Direktor der GD
Justiz Paul Nemitz standen den Seminarteilnehmern Staatssekretär Dr. Schneider, die Leiterin des
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 45 von 61
Europabüros des Deutschen Landkreistages Tanja Struve sowie die Europaabgeordneten aus
Sachsen-Anhalt, MdEP Schulz und MdEP Lietz als Gesprächspartner zur Verfügung.
So ist von Paul Nemitz unterstrichen worden, dass die im Jahre 2012 von der Kommission
vorgeschlagene EU-Datenschutzgrundverordnung u.a. darauf abzielt, kohärentes Recht zu schaffen
ohne nationale Regelungen zu schwächen.
Herausforderungen auf der europäischen Ebene und der
Landesebene wurden im Hinblick auf die adäquate Verteilung
von Asylbewerbern sowie die Umsetzung des Gemeinsamen
Europäischen Asylsystems deutlich. Maßnahmen des Landes
– wie z.B. die Aufnahme von Asylbewerbern und die weitere
Implementierung einer Willkommenskultur in Sachsen-Anhalt – wurden in diesem Kontext erörtert.
Herausgestellt wurde zugleich, dass regionale Kapazitätsgrenzen nicht außer Acht gelassen werden
dürfen. Die regionale Mitwirkung im Prozess der europäischen Politikgestaltung ist durch
Staatssekretär Dr. Michael Schneider, Vertreter des Landes im AdR dargestellt worden. Am Beispiel
der Regionalpolitik wurde die Möglichkeit der
Implementierung regionaler Interessen in europäische
Rechtsakte deutlich. Erforderlich sei dabei jedoch eine
frühzeitige Definierung und Einbringung von
Landesinteressen auf der europäischen Ebene. MdEP
Schulze und MdEP Lietz berichteten über ihre Tätigkeiten
und Schwerpunkte in den Ausschüssen im Europäischen
Parlament. Unterstrichen wurde u.a. die Notwendigkeit, die demografische Entwicklung in den
Regionen bei der europäischen Politikgestaltung in den Fokus zu rücken.
In der Gesamtschau der fachbezogenen Vorträge und Diskussionen ist die europäische
Politikgestaltung zum Teil auch kritisch reflektiert worden. Deutlich wurden u.a. Herausforderungen im
Kontext der Umsetzung europäischer Legislativmaßnahmen auf der regionalen Ebene. Dass der
Austausch zwischen Vertretern der Landesverwaltung und europäischen Akteuren für beide Seiten
durchaus fruchtbar sein kann, hat das Führungskräfteseminar einmal mehr aufgezeigt.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 46 von 61
Für einen Tag EU Kommissar oder Ratspräsidentin 1. EU
Azubigipfel Anhalt Bitterfeld war voller Erfolg
„Das Vertrautmachen der Verwaltungen mit Europa ist für eine moderne Verwaltung unerlässlich“, so
die einleitenden Worte von Uwe Schulze, Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld im Rahmen seine
Begrüßung zum 1. EU Azubigipfel Anhalt-Bitterfeld am 14. Oktober
2014.
Über 50 Auszubildende zum/r Verwaltungsfachangestellten,
Fachrichtung Kommunal waren in die BAULA der Berufsbildenden
Schule Anhalt-Bitterfeld
gekommen, um im Rahmen des
Planspiels „Power-Play im Euroraum“ in die Rollen von
VertreterInnen der EU-Kommission, des Rates der Europäischen
Union, des Europäischen Parlaments oder der Europäischen
Zentralbank zu schlüpfen und die Wirtschafts- und Finanzpolitik in
der EU zu beleuchten.
Ob als Mitglied des Europäischen Parlamentes, als Präsidentin der Europäischen Kommission oder
als Vertreter der Europäischen Zentralbank - die Auszubildenden diskutierten lebhaft und konstruktiv
darüber, wie die EU die Haushalts- und Wirtschaftspolitiken der Mitgliedstaaten koordinieren sollen,
um Finanz- und Wirtschaftskrisen in Zukunft zu vermeiden.
„Eine anspruchsvolle, aber auch eine spannende Aufgabe“, so die Meinung der Azubis zum Planspiel
während der Pause, welche jedoch gleichzeitig genutzt wurde, um Koalitionsgespräche zu führen.
Diese waren auch dringend notwendig, damit der Gesetzesentwurf der Europäischen Kommission
durch das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Union bestätigt wird.
Höhepunkt des Tages war die Podiumsdiskussion mit Dr. Michael
Schneider, Staatssekretär und Vertreter des Landes Sachsen-
Anhalt im Ausschuss der Regionen, Arne Lietz und Sven Schulze,
Mitglieder des Europäischen Parlamentes, sowie weiteren Landes-
und KommunalpolitikerInnen.
Hier hatten die Auszubildenden die Gelegenheit, mit „echten“
Europapolitikern ins Gespräch zu kommen und über die Chancen, die Europa bietet zu diskutieren.
Bianca Laukat, zuständige Ansprechpartnerin für Europaangelegenheiten im Landkreis Anhalt-
Bitterfeld ist vom 1. EU Azubigipfel Anhalt-Bitterfeld mit seinem Planspiel „Power-Play im Euroraum“
begeistert. Einerseits diente es der Begegnung verschiedener Auszubildender, andererseits der
Bildung zum Thema Europa und letzten Endes zeige es den jungen Menschen, dass Europa auch die
eigene Region betrifft.
Nicht nur die Auszubildenden waren sich darüber einig, dass es im nächsten Jahr den 2. EU-
Azubigipfel Anhalt-Bitterfeld geben sollte.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 47 von 61
EU Service-Agentur Sachsen-Anhalt hat neue EU-
Ansprechpartner für Kommunen geschult
Ab sofort stehen weitere 17 frisch ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landkreisen, von
größeren Städten und Gemeinden ihren Kommunen als Experten und erste Ansprechpartner für EU-
Förderthemen zur Verfügung. Sie haben den
sechstägigen Kurs „EU-Förderung für Kommunen“ in
Magdeburg erfolgreich absolviert. Die Durchführung lag
in den Händen der EU
Service-Agentur der
Investitionsbank
Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Studieninstitut für kommunale
Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V. (SIKOSA).
Im Zentrum der Fortbildung standen umfassende Informationen über die
EU-Aktionsprogramme, mit denen die Europäische Kommission den
Erfahrungsaustausch, den internationalen Wissenstransfer und die
Vernetzung fördert. Die Teilnehmer haben gelernt, wie die
Förderlandschaft insgesamt und speziell die von EU-
Aktionsprogrammen aussieht, wie diese Programme funktionieren und
wie Kommunen von der Förderung internationaler EU-
Kooperationsprojekte profitieren können.
www.eu-serviceagentur.de
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 48 von 61
November
Besuchergruppen Studienreise des AFI
Über die Aufgaben und die Arbeitsweise der Landesvertretung
Sachsen-Anhalts informierten sich vom 4. bis 6. November
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung im Rahmen
einer dreitätigen Studienreise „Europa zum Anfassen“. Die Studienreise
wird jedes Jahr vom Aus- und
Fortbildungsinstitut Sachsen-Anhalt als „Modulare EU-Qualifikation“
angeboten.
Neben einem Besuch der Landesvertretung standen Besuche bei den
europäischen Institutionen – dem Europäischen Parlament, der
Europäischen Kommission und dem Ausschuss der Regionen auf dem Programm. Diese Besuche
dienten dazu, einen Einblick in die jeweilige Tätigkeit zu gewinnen. Auch zur Einflussnahme des
Bundes auf die europäische Gesetzgebung konnten sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Besuch der ständigen
Vertretung informieren
Darüber hinaus bestand auch die Möglichkeit, an dem Fest der
Begegnung in der Landesvertretung teilzunehmen und die Stadt im
Rahmen einer Stadtrundfahrt zu erkunden.
Landkreis Börde trifft Europa Herbstfest Empfang in der
Landesvertretung
Am 05. November 2014 fand das gemeinsame Fest der Begegnung des Landes Sachsen-Anhalt und
des Landkreises Börde unter dem Motto
„Sachsen-Anhalt: Landkreis Börde trifft
Europa“ in der Vertretung des Landes
Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
statt.
Damit setzte der Landkreis Börde die Tradition fort, dass sich Landkreise und kreisfreie Städte
Sachsen-Anhalts in Brüssel auf internationalem Parkett darstellen. In den vergangenen Jahren waren
unterschiedliche Landkreise und kreisfreie Städte Partner bei dem
jährlichen Festempfang in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt.
Als Gäste waren Vertreter der Europäischen Institutionen Mitglieder der
Landesregierung, des Europaausschusses des Landtages von Sachsen-
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 49 von 61
Anhalt, Vertreter des Bördekreises sowie Interessen-, Kultur- und Medienvertreter in Brüssel
anwesend.
Ministerpräsident Dr. Rainer Haseloff verwies in seiner Eröffnungsrede auf den Fall der Berliner
Mauer, der sich am 09. November zu 25. Mal jährt. Er zeigte auf, wie stark Sachsen-Anhalt in den
letzten 25 Jahren von der Europäischen Union profitiert hat. Als Ehrengast hielt Kommissar Günther
H. Oettinger ein Grußwort. Er hob insbesondere
die Leistung der Menschen seit der
Wiedervereinigung hervor. Landrat Walker
stellte in seiner Rede die Stärken des
Landkreises dar: neben der Ernährungswirtschaft sind auch der Maschinenbau, die Metallverarbeitung
sowie die Elektro-, Pharma- und Chemieindustrie in dem Landkreis Börde heimisch. Mehr als jeder
elfte Einwohner ist in der Industrie beschäftigt, damit liegt der Landkreis klar über dem bundesweiten
Durchschnitt. Der Landrat verwies in dem Zusammenhang auf die Bedeutung der europäischen
Strukturfonds zur weiteren Entwicklung der Region.
Der Landkreis Börde stellte Produkte und Köstlichkeiten aus Sachsen-Anhalt vor – so z.B.
„Bördespeck“ und frisch gebrautes „Colbitzer Heidebräu“. Der Abend wurde musikalisch von zwei
gebürtigen Magdeburgern, der Band „Silent Song“ begleitet.
Auch für ein individuelles Erinnerungsfoto mit
einem „Motiv aus der Börde“ war gesorgt: vor dem
Banner der Motorsport Arena Oschersleben
konnten sich die Gäste mit einem originalen
Rennmotorrad fotografieren lassen.
25 Jahre Mauerfall: Gemeinsame Veranstaltung des Goethe-
Instituts und der Landesvertretung Sachsen-Anhalt
Am 05. November 2014 hatten Interessierte im Rahmen der Gesprächsrunde für Freunde der
Deutschen Sprache die Möglichkeit, mit Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zum Thema „25 Jahre
Mauerfall“ zu diskutieren. In der Veranstaltung des Goethe-Instituts
Brüssel und der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Brüssel,
verdeutlichte der Ministerpräsident mit anschaulichen Beispielen aus
seiner eigenen Biografie die
Aussage, dass die Tage und
Wochen unmittelbar vor und
nach dem Mauerfall und der Grenzöffnung zu den glücklichsten
Momenten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts
zählen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 50 von 61
Die vielfältigen Nachfragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten, dass 25 Jahre nach dem
Mauerfall großes Interesse an den historischen Ereignissen besteht, welche die Entwicklung Europas
entscheidend geprägt haben.
Ministerpräsident besucht internationale Deutsche Schule in
Brüssel
Am 06. November 2014 besuchte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die internationale Deutsche
Schule in Brüssel und wurde von Schulleiter Jürgen Langlet begrüßt, der über die Arbeit der Schule
in Brüssel informierte.
Im Zentrum des Besuchs stand ein Gespräch mit Schülerinnen und
Schülern zum Thema 25 Jahre Mauerfall. Die Schülerinnen und
Schüler, die im Jahr 1989 noch nicht
geboren waren, hatten die Chance,
Geschichte ganz plastisch zu erleben
und den Ministerpräsidenten nach dessen Erfahrungen zu fragen.
Der Ministerpräsident war sehr daran interessiert zu erfahren, was die
jungen Leute von den damaligen Ereignissen wissen und welche Rolle
der Geburtsort für die Schülerinnen und Schüler der internationalen Deutschen Schule spielt.
Ministerpräsident Haseloff trifft MdEP Weber
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff traf bei seinem Aufenthalt in Brüssel mit dem
Vorsitzenden der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament Manfred Weber
zusammen, um sich mit ihm über die aktuellen Themen im Europäischen Parlament
und zukünftige Schwerpunkte des Europäischen Parlaments auszutauschen.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 51 von 61
Kammerunion Elbe/Oder Zu Besuch in Brüssel
Zu einem Informationsaustausch traf sich Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr
des Landes Sachsen-Anhalt, am 06. November 2014 mit dem Verkehrsausschuss der Kammerunion
Elbe/Oder in Sachsen-Anhalts Landesvertretung in Brüssel. Im Vordergrund stand eine Diskussion
über die zukünftige Nutzung der Elbe als Wasserstraße für den Güterverkehr. Die Vertreter der
Verschiedenen Industrie- und Handelskammern aus Deutschland und der Tschechischen Republik
unterstrichen dabei ihre Forderung, die angedachten Ausbaupläne nunmehr zügig umzusetzen.
Mit Sven Schulze, Mitglied des Europäischen Parlaments, aus
Sachsen-Anhalt wurden darüber hinaus aktuelle Fragen aus
den Bereichen Umweltschutz, Produktionsprozesse und
Ausbildung
besprochen. Große
Einigkeit bestand
darüber, dass der
Meisterbrief ein erhaltenswertes Erfolgsmodell ist, das auch für
andere europäische Staaten ein Vorbild sein kann.
Bördekreis Besuch des EP und Informationsgespräche
Unter dem Motto „Sachsen-Anhalt: Landkreis Börde trifft Europa“ war eine Delegation aus
Kreistagsabgeordneten und Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Bördekreises zum Herbstfest am
05. November mit nach Brüssel gereist. Am folgenden Tag stand der Besuch des Europäischen
Parlaments an. Schon früh am Morgen musste Börde-Landrat Hans Walker mit einem Teil der
Delegation zum Fußmarsch in Richtung Parlament aufbrechen. In Brüssel wurde der öffentliche
Nahverkehr bestreikt. Also mussten die europäischen Institutionen erlaufen werden. Nach der
Besichtigung des Parlaments stand eine Reihe
von Informationsgesprächen zu europäischen
Themen für die Delegation auf dem
Programm. Die beiden Abgeordneten des
europäischen Parlaments aus Sachsen-
Anhalt, Arne Lietz und Sven Schulze,
begrüßten die Delegation im EP und skizierten
die Schwerpunkte ihrer Arbeit in Brüssel. Im
Anschluss informierte Frau Struve, Leiterin
des Europabüros des Deutschen
Landkreistags, ausführlich über ihre Arbeit in Brüssel. Unter anderem schilderte Frau Struve am
Beispiel des Freihandelsabkommen zwischen Europa und der USA die Bedeutung des frühzeitigen
Informierens über möglicher Folgen solchen Vereinbarungen für die Kommunen und Landkreise.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 52 von 61
Sogenannte Marktzugangsverpflichtungen im TTIP dürften nicht auf die kommunale
Daseinsversorgung angewendet werden. Damit könne die kommunale Selbstverwaltung ausgehöhlt
werden. Deshalb fordert der Deutsche Landkreistag, dass insbesondere die nicht-liberalisierten
Bereiche der Daseinsvorsorge aus dem Abkommen herausgenommen werden sollten. Kommunale
Dienstleistungen, wie beispielweise die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, der Öffentliche
Personennahverkehr, Sozialdienstleistungen, Krankenhäuser oder die Kultur dürfen durch das
Abkommen nicht tangiert werden.
Mittlerweile hatten 100 000 Streikende das Stadtzentrum von Brüssel erreicht. Mit Anerkennung
stellen die Mitarbeiter der Kreisverwaltung fest, wie zügig die Stadtverwaltung die Reinigung der
Streikstrecke bewältigte und wie reibungslos nach Streikende der Personennahverkehr seinen Betrieb
wieder aufnahm. Mit vielen Eindrücken im Gepäck ging es dann am nächsten Tag wieder zurück nach
Sachsen-Anhalt.
Symposium „Cross-Sectoral and Cross-Regional Cooperation to
develop a European Bioeconomy“
Die Möglichkeit eines Austausches für regionale, nationale und europäische Experten sowie
Interessierte in der Bioökonomiebranche, bot die Veranstaltung „Cross-Sectoral and Cross-Regional
Cooperation to develop a
European Bioeconomy“, die
von der Vertretung des
Landes Sachsen-Anhalt bei
der europäischen Union
gemeinsam mit dem
Ministerium für
Wissenschaft und Wirtschaft
des Landes Sachsen-Anhalt am 12. November 2014 präsentiert wurde.
Im Fokus standen hierbei wirtschaftliche Aspekte der Bioökonomie in
Verbindung mit der
Forschungsperspektive.
Anwendungsbereiche in der Industrie,
das Bioökonomiecluster als
Wertschöpfungskette sowie die
Vernetzung von Clustern bildeten
thematische Schwerpunkte der
Veranstaltung. Hierbei berichteten
Experten u. a. aus der Europäischen Kommission, des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -
automatisierung in Magdeburg, dem in Halle (Saale) angesiedelten BioEconomy Cluster Central
Germany e.V. sowie dem Konsortium biobasierter Industrien.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 53 von 61
Besonders hervorgehoben wurde die Förderung grenzüberschreitender regionaler Zusammenarbeit
zur Schaffung nachhaltiger innovativer Entwicklungen. Bioökonomie stelle einen wesentlichen Beitrag
insbesondere zur Erreichung der Klima- und Energieziele im Rahmen der Europa 2020-Strategie dar.
Als anschauliche Beispiele dafür wurden die Projekte „Biomasse Logistik“ und „BERST – BioEconomy
Regional Strategy Toolkit“ vorgestellt.
Eifrige Diskussionen im Zuge der Veranstaltung ließen nicht nur auf großes Interesse seitens der
Teilnehmer schließen, sondern verdeutlichten auch die Aktualität und Relevanz, die dem Bereich der
Bioökonomie zukommt.
Smart Breakfast BioEconomy
Die vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft erarbeitete Regionale Innovationsstrategie
Sachsen-Anhalt 2014 – 2020 hat Chemie/Bioökonomie als
einen der fünf Leitmärke für das Land identifiziert. Eine
Arbeitsgruppe aus Wirtschaft, Wissenschaft und
Verwaltung ist seit dem letzten Jahr dabei, Ansatzpunkte
für konkrete Projekte zu entwickeln und die Akteure des
Leitmarkts miteinander in Kontakt zu bringen und zu
koordinieren.
Am 13. November 2014 wurde während eines
Arbeitsfrühstücks der Bereich Bioökonomie ausgewählten Partnerregionen vorgestellt. Staatssekretär
Marco Tullner führt kurz in den Entwicklungsprozess der Regionalen Innovationsstrategie im Land ein
um dann das Wort an Professor Dr. Mario Beiner Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Halle zu
übergeben. Dieser stellte die Aktivitäten des Instituts unter dem Titel „Bio-based materials for energy
efficient solutions in automotive applications and architecture” vor. Eine weitere Präsentation hatte
Manuel González Evangelista, Leiter des Büros der sachsen-Anhaltischen Partnerregion Valencia
vorbereitet. Im Austausch mit anderen Teilnehmern aus der Tschechischen Republik und Frankreich
wurden anschließend Gemeinsamkeiten bzw. sich ergänzende Ansätze aus den jeweiligen
Regionalen Innovationsstrategien diskutiert.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 54 von 61
INTERREG Workshop in der Landesvertretung
Seit mehr als 20 Jahren werden mit der europäischen territorialen Zusammenarbeit
grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche
Leben beeinflussen. Solche Kooperationen
können z.B. in den Bereichen Verkehr,
Arbeitsmarkt und Umweltschutz entstehen.
Am 12. und 13. November 2014 fand in der
Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in
Brüssel ein Workshop statt, bei dem
Projektpartner, Interessierte und potenzielle
Antragsteller sich in kleinen Gruppen
untereinander austauschen konnten. Für den
12. November 2014 hatte das Ministerium für
Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt potentielle Konsortialpartner für ein
Nachfolgeprojekt zu e-CREATE eingeladen.
Am 13. November wurden während eines ganztägigen
Workshops verschiedene Themen angesprochen. Nach
der Begrüßung durch Staatssekretär Marco Tullner
präsentierten die angehenden Projektpartner ihre Ideen
unter anderem aus den Bereichen nachhaltiges
Wassermanagement, Sicherung des Angebots von
qualifizierten Arbeitskräften für die KMU und Förderung
der regionalen Entwicklung der ländlichen Gebiete durch
Intensivierung der Zusammenarbeit. In der anschließenden Gruppenarbeitsphase konnten die knapp
50 Teilnehmer, die u.a. aus Sachsen-Anhalt, Norwegen, Ungarn und den Niederlanden stammen,
dann ihre eigenen Ideen zu den vorgestellten Projekten
einbringen, diese konzeptionell weiterentwickeln und
Kontakte für mögliche Kooperationen knüpfen.
Veranstalter des Workshops war neben dem
Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes
Sachsen-Anhalt und dem Ministerium für
Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-
Anhalt auch die EU Service-Agentur. Weitere
Informationen finden Sie unter: www.interreg.de
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 55 von 61
Workshop Best-Practice Lösungen für WEEE-Management in
Europa
Am 18. November 2014 fand in der Landesvertretung auf Einladung des Ministeriums für
Landwirtschaft und Umwelt und des Institutes für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH ein
internationaler Expertenworkshop zum Thema „Best-Practice Lösungen für WEEE Management in
Europa“ statt. WEEE steht für „Waste of Electrical and Electronic Equipment“. Im Kern geht es dabei
um die Umsetzung einer EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte aus dem Jahr 2012.
Hierzu erarbeiten das isw unter Federführung der Stadt Genua und weiterer italienischer Partner im
Rahmen des LIFE+ Projektes WEEENMODELS gegenwärtig ein neues Elektroschrottsammelsystem
unter Nutzung der guten Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt und führenden europäischen Regionen
insbesondere aus Skandinavien.
In seinem Grußwort hob der zuständige Abteilungsleiter für Klimaschutz,
Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Technischer Umweltschutz und
Kerntechnik, Herr Michael Dörffel, die hohe aktuelle Bedeutung dieses
Workshops angesichts der zunehmenden globalen Begrenztheit natürlichen
Ressourcen und der gleichzeitigen Notwendigkeit von weiterem Wirtschafts- und
Beschäftigungswachstum hervor. Das Thema Ressourceneffizienz müsse daher
auf EU-, Bundes- und Landesebene noch viel stärker als bisher auf die politische
Agenda gesetzt und in enger Verbindung mit dem Thema Klimaschutz diskutiert werden. Die
wichtigste Zielgruppe für die Ressourcenschonung sei die Wirtschaft, die mit neuen Lösungen für alle
Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette nicht nur die Umweltbelastungen reduziere,
sondern gleichzeitig auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft stärke und
zukunftssichere Arbeitsplätze schaffe. Aber natürlich könnten auch die Verbraucher viel zur
Ressourcenschonung beitragen, indem sie zum Beispiel auch Geräte älterer Bauart länger nutzten
bzw. zur Reparatur oder zum Recycling brächten.
Experten aus Italien, Belgien, Portugal, Norwegen, Valencia,
Ermland-Masuren sowie aus Sachsen-Anhalt schlossen sich
diesen Ausführungen an und stellten am Vormittag ihre
logistischen Lösungsansätze zur deutlichen Steigerung der
gesammelten und wiederverwerteten Elektroschrottmengen vor.
Am Nachmittag stellte Herr Dr. Gunthard Bratzke als Manager des Clusters Kreislauf- und
Ressourcenwirtschaft zukünftige Projektideen und Kooperationsmöglichkeiten für die
Entsorgungswirtschaft als immer mehr an Bedeutung gewinnendem Wirtschaftsfaktor in allen EU-
Regionen in Zusammenarbeit mit Kommunen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor und bot
einen Dialog zur Entwicklung und Finanzierung gemeinsamer Projekte an. Hierzu wurden den
anwesenden Experten abschließend die vorhandenen Fördermöglichkeiten im Rahmen der neuen
EU-Programme INTERREG EUROPE, CENTRAL EUROPE, HORIZON 2020 und LIFE aufgezeigt.
Alle Präsentationen sind zur vertiefenden Information auf der Website www.weeenmodels-eu eingestellt.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 56 von 61
Das Grundrecht auf Freiheit 25 Jahre nach dem Mauerfall
Anlässlich des 25. Jahrestags des Mauerfalls haben die Landesvertretung Sachsen-Anhalt bei der
EU, die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Belgien, das Ministerium für Justiz
und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt und die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt am
20. November 2014 zu einer Filmvorführung und Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheit und
Grundrechte in einer historischen, aktuellen und künftigen Perspektive“ eingeladen.
Die Veranstaltung wurde von Herrn Botschafter Dr. Eckart Cuntz, Frau Ministerin Prof. Dr. Kolb,
Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes
Sachsen-Anhalt und Herrn Dr. Möbius, Leiter der
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn eröffnet.
Mit Sequenzen aus dem Film „Gesicht zur Wand“ führte
der Regisseur Stefan Weinert die Teilnehmer
eindrucksvoll in die Thematik ein. Erfahrungsberichte von
Zeitzeugen, die während der DDR-Zeit u.a. in
Zusammenhang mit einer beabsichtigten Ausreise inhaftiert worden sind, verdeutlichen in dem
sensiblen Dokumentarfilm verschiedene Facetten der
Verletzung der Menschenwürde. Die Bedeutung des im
Zuge der friedlichen Revolution von 1989 erlangten
Rechts auf Freiheit, dass DDR-Bürgern lange verwehrt
blieb, wurde einmal mehr deutlich.
Der Film bot Anlass, in der anschließenden
Podiumsdiskussion mit Ministerin Frau Prof. Dr. Kolb,
Herrn Paul Nemitz, Direktor in der GD Justice der Europäischen Kommission, Herrn MdEP Arne Lietz
sowie dem Zeitzeugen Herrn Escamillo Grünheid über Widerstand, Zivilcourage und Freiheitswillen
zu diskutieren. Herausgestellt wurde dabei u.a., dass das Grundrecht auf Freiheit ein Privileg und
keine Selbstverständlichkeit ist. Freiheitsrechte der Unionsbürgerinnen und Unionsbürger stehen nicht
zur Disposition. Sie seien vielmehr immer wieder im Prozess der europäischen Politikgestaltung in
den Fokus zu rücken. Gesellschaftliche Herausforderungen und aus Freiheitsrechten erwachsene
Möglichkeiten müssen verstärkt in das Bewusstsein u.a. der jungen Menschen gerückt werden.
Vorzüge, die sich in einem freiheitlichen und sicheren Europa bieten müssen verstärkt erlebbar
gemacht werden, so ein abschließendes Fazit.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 57 von 61
Dezember
Arbeitstreffen der EU-Forschungsreferenten
Am 08. und 09. Dezember trafen sich die EU-Forschungsreferenten der deutschen Länder aus den
Brüsseler Landesvertretungen und den Wissenschaftsministerien in der Landesvertretung Sachsen-
Anhalt in Brüssel. Durch die Veranstaltung führten die beiden Vorsitzenden der Arbeitskreise Dr.
Martina Hilger, Landesvertretung Bremen in Brüssel, und Dr. Matthias Paul, Hessisches Ministerium
für Wissenschaft und Kunst.
Den Auftakt bildete ein Update durch die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der
EU über aktuelle Entwicklungen in Brüssel, welche von der neuen Juncker-Kommission über Horizon
2020 bis hin zur anstehenden lettischen Ratspräsidentschaft reichten. Dr. Joana Lourenço informierte
anschließend über die European University Association (EUA),
dem Zusammenschluss der nationalen Rektorenkonferenzen in
Brüssel, welche die Hochschulen und Forschungseinrichtungen
während der Erarbeitung von Forschungsprogrammen bei der
Formulierung ihrer Interessen unterstützt. Aus Sachsen-Anhalt
sind die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und die
Hochschule Magdeburg-Stendal Mitglieder von EUA. Dabei nahm sie Bezug darauf, wie Universitäten
den Smart Specialisation Ansatz umsetzen und von diesem profitieren können. Welche Programme
im Rahmen von Horizon 2020 bereits umgesetzt und welche in Planung sind präsentierte
abschließend Stefanie Kalff-Lena aus der Generaldirektion Forschung und Innovation.
Europäische Kommission Das ESF-Programm für Sachsen-Anhalt genehmigt
Die Europäische Kommission hat Anfang Dezember das operationelle ESF-Programm für
Sachsen-Anhalt für die Förderperiode 2014 bis 2020 genehmigt. Es ist auf die Förderung von
Arbeitsplätzen, Unternehmen, benachteiligten Bevölkerungsgruppen und Bildung gerichtet. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf jungen Menschen. Über die Hälfte der Mittel sollen in die Förderung
nachhaltiger, hochwertiger Beschäftigung und die Unterstützung der Arbeitsmobilität fließen. Circa 20
Prozent der Mittel sollen in die Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung, Armut und jeglicher
Diskriminierung investiert werden. Im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sollen z.B.
Maßnahmen zur Senkung der Schulabbrecherquote durchgeführt werden.
Die Pressemitteilung der EU-Kommission finden Sie hier:
http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12941_de.htm
Die Pressemitteilung des Ministeriums der Finanzen, das operationelle Programm sowie die ex-ante
Bewertung finden Sie hier:
http://www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/foerderperioden/foerderperiode-2014-2020/
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 58 von 61
Europäische Kommission ELER- Programm von Sachsen-Anhalt genehmigt
Am 12.12.2014 hat die Europäische Kommission das Entwicklungsprogramm für den Ländlichen
Raum (EPLR) für Sachsen-Anhalt genehmigt. Damit gehört dieses zu den voraussichtlich nur neun
von 118 eingereichten Programmen, für die die EU-Kommission noch in diesem Jahr „Grünes Licht“
gibt. Der EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Phil Hogan, erklärte in Brüssel,
dass der Schwerpunkt der bisher genehmigten Programme darauf liege, die wirtschaftliche
Wettbewerbsfähigkeit und die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe sowie Wachstum,
Beschäftigung und die Umweltleistungen ländlicher Gebiete zu stärken. Für Sachsen-Anhalt stehen
für die Förderperiode 2014 bis 2020 nunmehr rund 777 Millionen Euro aus dem Europäischen
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) zur Verfügung. Hinzu
kommen nationale und regionale Kofinanzierungsmittel.
Das Einwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2014 - 2020 für Sachsen-Anhalt sowie eine
Kurzfassung finden Sie in wenigen Tagen auf dem Landesportal unter
www.europa.sachsen-anhalt.de
Weitere Informationen der Kommission finden Sie unter
http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12958_de.htm
Europäische Kommission EFRE-Programm für Sachsen-Anhalt genehmigt
Am 19. Dezember hat die EU-Kommission das Operationelle Programm des Europäischen Fonds für
die Regionale Entwicklung (EFRE) für Sachsen-Anhalt für die Förderperiode 2014 bis 2020
genehmigt. Damit stehen dem Land für die Umsetzung der Fördervorhaben des EFRE in den nächsten
Jahren 1.427 Millionen Euro zur Verfügung. Die EFRE-Mittel sollen vorrangig zur Förderung von
Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation sowie zur Unterstützung von kleinen und
mittleren Unternehmen eingesetzt werden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Investitionen für
Maßnahmen zur Förderungen der Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen. Erhebliche
Investitionen sind auch im Bereich Anpassungen an den Klimawandel (etwa Maßnahmen zum Schutz
vor Überflutungen) und effizientere Ressourcennutzung vorgesehen.
Die Pressemitteilung der EU-Kommission finden Sie hier:
http://ec.europa.eu/commission/2014-2019/cretu/announcements/die-europaische-kommission-genehmigt-
investitionsprogramme-hohe-von-14-mrd-euro-fur-sachsen-anhalt_en
Die Pressemitteilung des Ministeriums der Finanzen und das operationelle Programm finden Sie hier:
http://www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/foerderperioden/foerderperiode-2014-2020/
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 59 von 61
Europawoche 2015 Aufruf zur Beteiligung
Bereits zum 20. Mal findet in diesem Jahr die Europawoche in Sachsen-Anhalt statt. Sie wird
gemeinsam mit allen Bundesländern in der Zeit vom 02. Mai bis 10. Mai 2015 durchgeführt.
Im Verlaufe der vergangenen Jahre ist es bereits eine gute Tradition geworden, in der Europawoche
die vielfältigen europäischen Bezüge der eigenen Arbeit öffentlich zu präsentieren und zu diskutieren.
Dies sollten wir auch im Jahr 2015 in partnerschaftlicher Zusammenarbeit fortführen.
In der Europawoche sollen aktuelle europäische Fragen diskutiert werden. Dies können
beispielsweise sein:
Der 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung im europäischen Kontext.
Die neue Förderphase 2014 bis 2020 - Die Vielfalt der EU-Förderprogramme nutzen.
Leben, Lernen und Arbeiten in Europa und die Unionsbürgerrechte.
Die EU-Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum und die
sich daraus ergebenden Chancen für Sachsen-Anhalt.
Das Europäische Jahr der Entwicklung 2015 unter dem Motto ,Unsere Welt, unsere Würde, unsere
Zukunft".
Europäische Lösungsansätze für globalen Herausforderungen wie Klimawandel,
Ressourcenknappheit, demografischer Wandel und Armutsbekämpfung.
Die Fortsetzung des EÜ-Schulprojekttages am 12. Mai 2015 oder an einem anderen Tag im
Zeitraum der Europawoche, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler am europäischen
Projekt zu wecken und ihr Verständnis für das Funktionieren der Europäischen Union zu vertiefen.
Die Europawoche soll auch dazu dienen, über die europapolitischen Aktivitäten in den Landkreisen,
Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts zu informieren und die vielfältigen europäischen Bezüge in
unserem täglichen Leben und in den Aktivitäten der Verbände und Vereine herauszustellen. Dabei ist
es uns besonders wichtig, dass überall im Land Bürgerinnen und Bürger ins Gespräch kommen, um
ihre Erfahrungen und ihre Sichtweisen über Europa auszutauschen.
Die Gesamtverantwortung für die Europawoche
2015 in Sachsen-Anhalt liegt wiederum in der
Staatskanzlei beim Referat EU-Angelegenheiten
(Tel.: 0391/567 - 6669, Fax: 0391/567 - 6606, E-
Mail: [email protected] ).
Das Team von GOEUROPE.Ikj) wird auch 2015 wieder für Sie da sein, wenn Sie Fragen zur
Antragstellung oder zur Durchführung Ihrer Veranstaltung haben und unterstützt erneut die
Organisation und Durchführung der Europawoche.
Organisatorische Hinweise finden Sie auf dem Landesportal unter www.europa.sachsen-anhalt.de sowie auf
der Internetseite von GOEUROPE.Ikj) unter www.goeurope-lsa.de/europawoche abrufbar.
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 60 von 61
Europäisches Jahr 2015 Entwicklung im Mittelpunkt
Seit 1983 ruft die EU Europäische Jahre aus, denen sie jeweils ein sozio-kulturelles Thema zuordnet,
um eine europaweite Diskussion darüber anzuregen.
Das erste Europäische Jahr 1983 war den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und dem
Handwerk gewidmet. Da 2014 ein neues Europäisches Parlament gewählt und eine neue
Europäische Kommission ernannt wurden, wurde das Themenjahr 2013 – das Europäische Jahr
der Bürgerinnen und Bürger – mit verschiedenen Projekten fortgesetzt.
2015 wird der Fokus auf Entwicklung stehen, es ist das Europäische Jahr für Entwicklung.
Die Themen für die Europäischen Jahre
werden von der EU mehrere Jahre im
Voraus ausgewählt und sollen eine breite
inhaltliche Vielfalt behandeln.
http://europa.eu/about-eu/basic-information/european-years/index_de.htm
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P7-TA-2014-0269+0+DOC+XML+V0//DE
Auch der Europäische Wettbewerb, Deutschlands ältester Schülerwettbewerb, bietet im
kommenden Schuljahr 2014/15 vielfältige und altersgerecht
ausdifferenzierte Möglichkeiten, mit Schülern zum Thema
Entwicklung kreativ zu arbeiten. Schülerinnen und Schüler aller
Altersgruppen und Schulformen sind eingeladen, sich unter dem Motto
“Europa hilft – hilft Europa?” nicht nur kreativ, sondern auch kritisch mit europäischer
Entwicklungshilfe und Europas Verantwortung für die Welt auseinanderzusetzen.
http://www.europaeischer-wettbewerb.de/medien/arbeitshilfenportal/wettbewerbsrunde-2015-62-ew/
Eine Veröffentlichung der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union
EU-Wochenspiegel Nr. 01/15 08.01.2015 Seite 61 von 61
Ansprechpartnerinnen / Ansprechpartner
Name Fachbereiche und Themen
Dr. Henrike Franz (HF) Leiterin des Büros
Grundsatzangelegenheiten der EU ...30 E-Mail
Carmen Johannsen (Jo) Stellvertretende Leiterin
Presse ÖA, Info-Gesellschaft, Medien, Haushalt, Veranstaltungen ...33 E-Mail
NN Wirtschaft ...10
Andre Lange (AL) Justiz, Innen und AdR ...18 E-Mail
NN Finanzen, Landesentwicklung, Verkehr ...38 l
Dr. Margarete Schwarz (MS) Landwirtschaft, Umwelt ...12 E-Mail
Christine Kuhn (CK) Gesundheit, Soziales und Arbeit ...16 E-Mail
NN Bildung und Kultur ...20
Matthias Stübig (MSt) Wissenschaft und Forschung …19 E-Mail
Elke Andrea Große (EAG) Redaktion Wochenspiegel, Veranstaltungen ...32 E-mail
Doris Bergner (DB) Verwaltung, Veranstaltungen ...36 E-Mail
Antonieta Hofmann (AH) Assistenz Leiterin und Sekretariat, Besucherbetreuung ...31 E-Mail
Katharina Kiel (KK) Hospitanz MJ 10 E-Mail
NN Hospitanz Ungarn ...34 E-Mail
Julia Habich (JH) Praktikantin ...14 E-Mail
Anna Schmidt (AS) Praktikantin ...14 E-Mail
Josefine Schubert (JS) Praktikantin …22 E-Mail
Jennifer Wels (JW) Praktikantin …22 E-Mail
I m p r e s s u m Herausgeber: Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union Boulevard Saint Michel 80 1040 Brüssel
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