evangelisches bildungswerk 10.08.2014 11.00 uhr 20.08.2014 … · 2020-01-09 · otl aicher, der...

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Aicher Sonntag · 10.08.2014 · 11.00 Uhr · Neupfarrkirche: Wilhelm von Ockham - der Franziskanermönch als Vordenker Luthers im Abendmahlsstreit Themengottesdienst mit Pfarrer Ernst Reichold · Hoch- schulpfarrer · Regensburg Wilhelm von Ockham hat mit seiner nominalistischen Denktra- dition Luther den Weg bereitet, als dieser sein Abendmahlsver- ständnis gegen die klassisch-römische Auffassung der Trans- substantiation und gegen das spirituell-symbolische Verständ- nis Zwinglis entfaltete. Da die Brotsubstanz auch nach der Kon- sekration fortbestehen bleibt, erschien Ockham die Vorstellung einer Konsubstantiation bei der Abendmahlsfeier philosophisch akzeptabler als die der Wandlung: Brot und Leib Christi könn- ten in der Hostie nebeneinander und zusammen bestehen blei- ben. Christus weile in der Hostie wie die Seele im Körper. Ohne sich auf eine Anschauung festzulegen, experimentierte er mit Begriffen, die dann in der Reformation aktuell wurden: Gegen Zwinglis Anschauung, dass die menschliche Natur Christi im Himmel „als an einem Orte“ sei und deshalb beim Abendmahl nicht gegenwärtig sein könne, setzt Luther Ockhams Idee der Multivolipräsenz und der Ubiquitätslehre: Christus könne in jedem Abendmahlsgottesdienst überall auf dieser Erde gegen- wärtig sein, um sich den Seinen zu schenken. Sonntag · 17.08.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel: Armut - eine aktuelle Provokation Podiumsgespräch mit Pater Clemens Habiger · Regens- burg und Prof. Dr. Holger Haldenwang · OTH Regensburg Moderation: Sabine Freudenberg · Journalistin Der Kapuzinerpater und der Wirtschaftswissenschaftler spre- chen über das Ideal der Armut und über den drastischen Unter- schied zwischen Arm und Reich in den heutigen Gesellschaf- ten. Eintritt: 5,- / 3,- Euro Mittwoch · 20.08.2014 · 19.00 Uhr · Filmgalerie im Leeren Beutel: Der Name der Rose Wilhelm von Ockham - der Franziskanermönch als Detektiv Filmvorführung mit Einführung und anschließendem Filmgespräch Wilhelm von Ockham diente als Vorbild der Figur des De- tektivs William von Baskerville in Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“. Das Buch wurde 1986 mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt. In der Verfilmung des Romans von Umberto Eco steht die dramatische Hand- lung im Mittelpunkt: Der Franziskanermönch William von Baskerville reist 1327 mit seinem Gehilfen Adson von Melk in eine Abtei im Apennin, um an einer theologi- schen Auseinandersetzung teilzunehmen. Eine Serie von mysteriösen Morden im Kloster fordern den Scharfsinn Williams heraus und es gelingt ihm schließlich, die Ver- brechen aufzuklären. Die vielen theologischen und philosophischen Feinheiten des Romans, der das revolutionäre Denken des Wilhelm von Ockham zum Thema hat, kommen dabei zwangs- läufig zu kurz. Andererseits zeichnet der Film mit Sean Connery in der Hauptrolle als spannende Unterhaltung ein treffendes Bild der politischen, religiösen und sozialen Konflikte im Mittelalter. Referentin: Elisabeth Erdmenger Moderation: Sabine Freudenberg Eintritt: 6,- / 5,- Euro Sonntag · 24.08.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel: Wilhelm von Ockham - Vom Risiko modern zu denken Wie riskant war und ist modernes Denken? Podiumsgespräch mit Apl. Prof. Dr. Stephan Grotz · Universität Regensburg und Matthias Freitag M.A. · Regensburg Moderation: Sabine Freudenberg · Journalistin Der Philosoph und der Historiker diskutieren über die Freiheit der Gedanken. Für Wissenschaftler und Theolo- gen früherer Zeiten war dies eher Wunschtraum als Wirk- lichkeit. Wie ist die heutige Situation? Eintritt: 5,- / 3,- Euro Sonntag · 07.09.2014 · 11.00 Uhr · Neupfarrkirche: Martin Luther - der Reformator auf den Spuren Wilhelm von Ockhams Themengottesdienst mit Dekan Eckhard Herrmann · Donaudekanat Regensburg Wilhelm von Ockham hat durch seine Schriften Martin Luther und sein Wirken wesentlich beeinflusst. So wurde er zu einem Wegbereiter der Reformation. Otl Aicher Aicher © HfG-Archiv / Florian Aicher · · · · · · · · · · · · In Kooperation mit der Stadt Regensburg Gefördert aus den Mitteln der Lutherdekade Reformationsjubiläum 2017 in Bayern Konzeption des Rahmenprogramms: Dr. Gabriele Greindl · Sabine Freudenberg · Barbara Eberhardt Ockham Wilhelm von Ockham – Das Risiko modern zu denken Evangelisches Bildungswerk Regensburg e. V.

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Page 1: Evangelisches Bildungswerk 10.08.2014 11.00 Uhr 20.08.2014 … · 2020-01-09 · Otl Aicher, der geniale Gra˜ ker, der die Pikto- gramme für die olympischen Spiele in München entwarf

Aicher Sonntag · 10.08.2014 · 11.00 Uhr · Neupfarrkirche:

Wilhelm von Ockham - der Franziskanermönch als Vordenker Luthers im AbendmahlsstreitThemengottesdienst mit Pfarrer Ernst Reichold · Hoch-schulpfarrer · Regensburg

Wilhelm von Ockham hat mit seiner nominalistischen Denktra-dition Luther den Weg bereitet, als dieser sein Abendmahlsver-ständnis gegen die klassisch-römische Auffassung der Trans-substantiation und gegen das spirituell-symbolische Verständ-nis Zwinglis entfaltete. Da die Brotsubstanz auch nach der Kon-sekration fortbestehen bleibt, erschien Ockham die Vorstellung einer Konsubstantiation bei der Abendmahlsfeier philosophisch akzeptabler als die der Wandlung: Brot und Leib Christi könn-ten in der Hostie nebeneinander und zusammen bestehen blei-ben. Christus weile in der Hostie wie die Seele im Körper. Ohne sich auf eine Anschauung festzulegen, experimentierte er mit Begriffen, die dann in der Reformation aktuell wurden: Gegen Zwinglis Anschauung, dass die menschliche Natur Christi im Himmel „als an einem Orte“ sei und deshalb beim Abendmahl nicht gegenwärtig sein könne, setzt Luther Ockhams Idee der Multivolipräsenz und der Ubiquitätslehre: Christus könne in jedem Abendmahlsgottesdienst überall auf dieser Erde gegen-wärtig sein, um sich den Seinen zu schenken.

Sonntag · 17.08.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel:

Armut - eine aktuelle Provokation

Podiumsgespräch mit Pater Clemens Habiger · Regens-burg und Prof. Dr. Holger Haldenwang · OTH RegensburgModeration: Sabine Freudenberg · Journalistin

Der Kapuzinerpater und der Wirtschaftswissenschaftler spre-chen über das Ideal der Armut und über den drastischen Unter-schied zwischen Arm und Reich in den heutigen Gesellschaf-ten.

Eintritt: 5,- / 3,- Euro

Mittwoch · 20.08.2014 · 19.00 Uhr · Filmgalerie im Leeren Beutel:

Der Name der RoseWilhelm von Ockham - der Franziskanermönch als Detektiv

Filmvorführung mit Einführung und anschließendem Filmgespräch

Wilhelm von Ockham diente als Vorbild der Figur des De-tektivs William von Baskerville in Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“. Das Buch wurde 1986 mit Sean Connery in der Hauptrolle ver� lmt. In der Ver� lmung des Romans von Umberto Eco steht die dramatische Hand-lung im Mittelpunkt: Der Franziskanermönch William von Baskerville reist 1327 mit seinem Gehilfen Adson von Melk in eine Abtei im Apennin, um an einer theologi-schen Auseinandersetzung teilzunehmen. Eine Serie von mysteriösen Morden im Kloster fordern den Scharfsinn Williams heraus und es gelingt ihm schließlich, die Ver-brechen aufzuklären.Die vielen theologischen und philosophischen Feinheiten des Romans, der das revolutionäre Denken des Wilhelm von Ockham zum Thema hat, kommen dabei zwangs-läu� g zu kurz. Andererseits zeichnet der Film mit Sean Connery in der Hauptrolle als spannende Unterhaltung ein treffendes Bild der politischen, religiösen und sozialen Kon� ikte im Mittelalter.

Referentin: Elisabeth ErdmengerModeration: Sabine Freudenberg

Eintritt: 6,- / 5,- Euro

Sonntag · 24.08.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel:

Wilhelm von Ockham - Vom Risiko modern zu denken Wie riskant war und ist modernes Denken?

Podiumsgespräch mit Apl. Prof. Dr. Stephan Grotz · Universität Regensburg und Matthias Freitag M.A. · RegensburgModeration: Sabine Freudenberg · Journalistin

Der Philosoph und der Historiker diskutieren über die Freiheit der Gedanken. Für Wissenschaftler und Theolo-gen früherer Zeiten war dies eher Wunschtraum als Wirk-lichkeit. Wie ist die heutige Situation?

Eintritt: 5,- / 3,- Euro

Sonntag · 07.09.2014 · 11.00 Uhr · Neupfarrkirche:

Martin Luther - der Reformator auf den Spuren Wilhelm von OckhamsThemengottesdienst mit Dekan Eckhard Herrmann · Donaudekanat Regensburg

Wilhelm von Ockham hat durch seine Schriften Martin Luther und sein Wirken wesentlich beein� usst. So wurde er zu einem Wegbereiter der Reformation.

Otl Aicher

Aicher Aicher © HfG-Archiv / Florian Aicher

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In Kooperation mit der Stadt Regensburg

Gefördert aus den Mitteln der Lutherdekade Reformationsjubiläum 2017 in Bayern

Konzeption des Rahmenprogramms: Dr. Gabriele Greindl · Sabine Freudenberg · Barbara Eberhardt

OckhamWilhelm von Ockham –

Das Risiko modern zu denken

Evangelisches BildungswerkRegensburg e. V.

Page 2: Evangelisches Bildungswerk 10.08.2014 11.00 Uhr 20.08.2014 … · 2020-01-09 · Otl Aicher, der geniale Gra˜ ker, der die Pikto- gramme für die olympischen Spiele in München entwarf

Otl Aicher, der geniale Gra� ker, der die Pikto-gramme für die olympischen Spiele in München entwarf und die Ulmer Hochschule für Gestaltung mit begründete, war fasziniert von Wilhelm von Ockham (1285 - 1349): Er übersetzte 1985 Denken und Theologie des Fran-ziskaners in eine großartige farbige Bilderfolge. Wilhelm von Ockham zählt zu den bedeutendsten Denkern Europas. Mit seiner Theologie und seinen kirchenpolitischen Stellungnahmen bereitete er Luthers Reformation den Boden. Engagiert auch im Armutsstreit der Franziskaner pro� lierte sich Ockham als scharfzüngiger und scharfsinniger Theologe. Nicht von ungefähr wählte Umberto Eco ihn als Vorbild für den franziskanischen De-tektiv William von Baskerville in seinem Roman „Der Name der Rose“. Die Kirche im 14. Jahrhundert verfolgte Ockham als Häretiker - er suchte deshalb Schutz am Hofe Kaiser Ludwigs des Bayern in München. Diesem stand er fortan als wortgewandter Verteidiger ge-gen die Päpste zur Seite. Somit schlägt Otl Aichers Bildgeschichte den Bogen zur Landesausstellung „Ludwig der Bayer“.

Die 30 großformatigen Bilder sind in der Städti-schen Galerie im Leeren Beutel vom 25. Juli bis zum 7. September 2014 zu sehen.

Das Evangelische Bildungswerk Regensburg e.V. begleitet die Ausstellung mit einem umfangrei-chen Rahmenprogramm zum Wirken Wilhelm von Ockhams und dem Werk Otl Aichers.

Mittwoch · 16.07.2014 · 19.00 Uhr · Gasthof Prösslbräu · Dominikanerinnenstr. 2-3 · Adlersberg

Ludwig der Bayer und das Dominika-nerinnenkloster Pettendorf

Ein bemerkenswertes Wandfresko zur Geschich-te der frühen Wittelsbacher be� ndet sich in der Kirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Pettendorf. Es kann vor Ort im Original besichtigt werden. Im Anschluss wird der Referent das Bild in seinem historischen Kontext erläutern und deu-ten. Er behandelt das Wirken Ludwigs des Bayern im Umland der Reichsstadt Regensburg. Der Wit-telsbacher stand mit dem – im Übrigen wenig be-deutsamen – Frauenkonvent in enger Verbindung, die im Vortrag erläutert wird.

Referent: Prof. i.R. Dr. Alois Schmid · LMU München

Donnerstag · 24.07.2014 · 20.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel

Ausstellungseröffnung

mit einer Einführung von Dr. Martin Mäntele, Leitung HfG-Archiv / Ulmer Museum

Sonntag · 27.07.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel:

Otl Aicher und Wilhelm von Ockham - Reduktion als Prinzip

Durch die Entwürfe zahlreicher Erscheinungsbilder wie zu den XX. Olympischen Spielen in München 1972 oder dem ZDF zählt der Gra� ker Otl Aicher (1922 – 1991) zu den internationalen Größen der Designgeschichte.

Der Bilderzyklus „Wilhelm von Ockham“ nimmt einen besonderen Platz in seinem Werk ein: Das Ockhamsche Rasiermesser, die Aufforderung alles Über� üssige weg-zulassen, bewegte Aicher nicht nur zu einer intellektu-ellen Auseinandersetzung mit dem mittelalterlichen Phi-losophen Ockham, sondern er setzte dieses Prinzip auch in seiner täglichen Arbeit als Gestalter um. Der Vortrag eröffnet Einblicke in spannende Verbindungen zwischen den Disziplinen Philosophie, Kirchengeschichte und De-sign.

Referentin: Prof. Dr. Dagmar Rinker · Hochschule für Gestaltung, Schwäbisch Gmünd

Eintritt: 5,- / 3,- Euro

Sonntag · 03.08.2014 · 11.00 Uhr · Städtische Galerie im Leeren Beutel:

Wilhelm von Ockham - Franziskanermönch und Avantgardist im Geiste

Die revolutionäre Philosophie Wilhelm von Ockhams ist bis heute im angelsächsischen Raum jedem Schulkind im Grundsatz bekannt – „Occam`s rasor“ (Ockhams Rasier-messer) heißt: “Drücke Dich knapp und präzise aus, über-lege logisch und suche den einfachsten Lösungsweg“. Diese klare Strukturierung des Denkens hat das Spätmit-telalter revolutioniert, war der „Nominalismus“ doch eine Kampfansage an die Scholastik und legte er die Basis für jedes moderne Denken.

Dazu kam die Gesellschaftkritik der Franziskanermönche, vor allem die Kritik am Lebensstil des etablierten Klerus. Diese aktuelle Diskussion fasst man als „Armutsstreit“ zu-sammen. Deswegen wurden die Mönchen vor den Papst in Avignon zitiert – und � ohen. Sie kamen auf abenteu-erlichen Wegen in Italien an den Hof Ludwigs des Bayern, der selbst mit Papst Johannes XXII. vehemente Auseinan-dersetzungen hatte. Seine Worte „Ich verteidige Euch mit dem Schwert, Ihr verteidigt mich mit dem Wort“ fassen die Situation zusammen. Seit 1330 lebten Ockham und seine Mitbrüder in München, das sie zu einem wirkmäch-tigen, dem modernen Denken verp� ichteten geistigen Zentrum machten. Der Vortrag zeichnet die wesentlichen Stationen dieses Weges nach.

Referentin: Dr. Gabriele Greindl M.A.· Referentin bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Bayerische Akademie der Wissenschaften) und Lehrbe-auftragte an der LMU München.

Eintritt: 5,- / 3,- Euro

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Prof. Dr. Dagmar Rinker

Pater ClemensHabiger

Apl. Prof. Dr. Stephan GrotzApl. Prof. Dr. Prof. i.R. Dr.

Alois SchmidDr. Gabriele Greindl M.A.

Dekan Eckhard Herrmann

Prof. Dr. Holger Haldenwang

Matthias Freitag M.A. Matthias Freitag Prof. Dr. Holger Dekan Eckhard Pater ClemensProf. Dr.

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Eintritt:

Pfarrer Ernst Reichold