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Fachmagazin dergartenbau, augustus 2012TRANSCRIPT
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•die Mittel- und Hochgrasprärie, mitjahreszeitlichwechselndem Farbver-lauf
•der«echte»Präriegarten,indemGrä-serdominieren
•Bepflanzungen,diesichauchfürkleineGärteneignen
DieRandbereichesindmitgrossenGrup-penvonGräsernundStaudenbepflanzt,dieeineKulissefürdiegesamteAnlagebilden.EuropäischeZiergräserwiedasReitgras (Calamagrostis acutifolia ‘Karl Foerster’ )sindmalinReihengepflanzt,malkombiniertmitWaldschmiele (Deschampsia),gelbemBrandkrautundderrotlaubigenFetthenne‘Matrona’.DiesistdereinzigeBereich,derinderPflegeauf-wendigerist,dadiePflanzeningewissenAbständen aufgenommen und geteiltwerdenmüssen.
In dem Beet der «echten» amerikani-schenPräriefindensichtypischeGräserwiedashoheBartgras(Andropogon gerardii),wegenseinerFarbeauchBlauhalmgenannt, Prärie-Besengras (Schizachyrium scoparium),Goldbartgras(Sorghastrum nutans),Rutenhirse(Panicum virgatum) und Tautropfengras (Sporobolus heterolepis). Dazu gesellte Lianne Pot
dergartenbauAusgabe33/201212
Von den Gräsern zur Prärie
Die Leidenschaft für Gräser legte den Grundstein für die
Gärten und die Gärtnerei von Lianne Pot in der Provinz Groningen (NL). Zunächst
begann die Gartendesignerin Ziergräser zu sammeln. Im Jahr 2000 eröffnete sie die
Gärtnerei. Seit 2005 hält sie die nationale niederländi-
sche Sammlung von Ziergrä-sern mit ungefähr 300 Arten
und Sorten.
Cremefarbener Klee (Trifolium ochrocleuca) und Wolfsmilch (Euphorbia) rahmen den Weg und setzen die violette Katzenminze (Nepeta) in Szene.
Text und Bilder:CordulaHamann,Garten-undLandschaftsplanerin,
Bremen(D)
AdresseLianne’sSiergrassenJanGosseswijk319367TEDeWilp(NL)Tel.+31594644263Öffnungszeiten:21.Märzbis1.November,Do.,Fr.,Sa.9bis17UhrundbesondereSchautageInternet:www.siergras.nl,www.prairietuin.nl
VondenZiergräsernbiszurPrärieistderWegnichtweitunderführteLianne
PotnachNordamerika.InderPräriefas-ziniertensiedieSchönheitderPflanzenunddasGleichgewichtderPflanzenge-sellschaft.DieIdee,eineneigenenPrä-riegartenanzulegen,liesssienichtmehrlos.IhreAnsprüchewarenehrgeizig:DerGartensolltelanglebigsein,wederge-düngtnochgewässertwerden,mitge-ringemPflegeaufwandauskommen,dieverschiedenenLebensbereichederPrä-rieaufgreifenundüberdasganzeJahrseineSchönheitentfalten.2008begannLiannePotmitderAnlagedes3500m²grossenGartens.Die schätzungsweise12000StaudenundGräser und 10000Frühlingszwiebeln halten sich nichtstrengandasVorbild,sonderndiePräriewarQuelleder Inspiration.DabeihabendieZiergräsereinenAnteilvon30bis50%.
Verschiedene ThemenLiannePotzeigtverschiedeneMöglich-keitenauf,wievonderPrärieinspirierteGärtenangelegtwerdenkönnen.Diege-stalterischenThemensind:•rabattenähnlichePflanzungenmitGrä-sernundStauden
•Farben,diedenVerlaufeinesganzenGartenjahresbegleiten
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PfLANZENVErWENDuNG
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farbenspiel in Blau und rot mit Phlox ‘Blue Paradise’ und Sonnenhüten.
Die aufrechten Blütenkerzen von Ehrenpreis, Bartfaden und Prachtscharte stehen im Kontrast zu den Korbblüten des Sonnenhutes.
Echinacea paradoxa leuchtet in strahlendem Gelb vor den Gräsern (rutenhirse, Imperata cylindrica mit roten Spitzen) und dem dunklen Laub des felberichs (Lysimachia ciliata ‘firecracker’).
Die Blüten von Stipa gigantea erheben sich über Staudensalbei und Sonnenauge; das Gartensandrohr (Calamagrostis acutiflora ‘Karl foerster’) im Hintergrund bilden eine ruhige Kulisse.
kräftigeStaudenwieScheinaster(Vernonia crinita), Präriezapfenblume (Ratibida pinnata),Seidenpflanze(Asclepias incarnata),SonnenhutunddieaufrechtePracht-scharte(Liatris spicata).
Von Pastell zu rot NachdemLiannePotdieverschiedenenBereicheihresPräriegartensentworfenhatte,batsiedreiandereGartengestal-ter,PatriciaStols,MichaelKingundJanSpruyt,ihreIdeeneinzubringen.PatriciaStolshatmitFarbengestaltet:ImBeetmitViolett-,Blau-undRosétönenbezau-bert der blasse Sonnenhut (Echinacea pallida)mitseinenherunterhängenden,zartenBlütenblättern inGemeinschaftmitStorchschnabelundKugeldisteln.
OrangeundfeurigesRotleuchteninei-nemanderenBeet umdieWette. DenAnfangmachenlichteundwarmeGelb-undOrangetöne.Unterstütztvonleucht-endemIslandmohn(Papaver nudicaule),derwiezufälligeingestreutwirkt,strah-len imSommerkräftigeRottöne.BlattundBlütenvonSedum ‘Matrona’, India-nernessel,SonnenhutundSchafgarbenoderdiematt-roteLupine‘My Castle’er-gänzeneinander.ZumHerbstgebendieGräsermitihrengedeckterenFarbendenTonan.
DiePflanzensindkräftig,aberkeine«Gi-ganten», sodass sie auch für kleinereGärtengeeignetsind.Obaberderrotlau-
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PfLANZENVErWENDuNG
bigeFelberich(Lysimachia ciliata ‘Firecracker’ )wirklichinSchachgehaltenwerdenkann,wirdsichnochzeigenmüssen.
BlumenwiesenähnlichDerGartendesignerMichaelKinghateinewilde,mehrjährigeBlumenwieseentwor-fen.Alleswirktnatürlich,wiemiteinergrosszügigenGesteausgestreut.EsgibtkeineklassischeHöhenstaffelung,son-derneineeherzufälligwirkendeAnord-nung.
ZudenThemenpflanzenwieEhrenpreis,Indianernessel,ScheinasterundSonnen-braut sowie Chinaschilf kommen alsFüllpflanzenTulpen,Gemswurz,Pracht-scharteundTautopfengrashinzu.SowohlderFormkontrastder rundenundker-zenförmigenBlütenalsauchderFarb-kontrastzwischenViolett,BlauundGelbhabeneinenbesonderenReiz.Schwefel-gelbesMädchenauge(Coreopsis verticillata ‘Moonbeam’) wird kombiniert mitdemSalbei‘Blaukönigin’,derBlauraute‘Blue Spire’,demSonnenauge(Heliopsis)unddemPrärie-Besengras‘The Blues’,daswieeingrünblauerSchleierwirkt.
Gemischte PrärieDerBereichderMittel-undHochgras-prärie, entworfen von Jan Spruyt, be-stichtdurchdiewechselndenFarben,diesichdurchdasGartenjahrziehen.VomFrühjahr bis zum Herbst zeigen sichkräftigeFarben,umgebenvonGräsern,dieeinenAnteil voneinemViertel aus-machen.Beet-undPräriestaudensindinGruppengesetzt,einigeGräserauch ingeschwungenen Drifts. BeeindruckendsindviolettblaueBlütenvonSalbei(Salvia sylvestris ‘Dear Anja’ ) oder Duftnessel(Agastache)nebengelbgrünerWolfsmilchundglitzerndemDiamantgras(Calamagrostis brachytricha).
DieFarbenverändernsich:ZunächstsindesBlautöne,unterstützt vonWeissundfrischemGelb. ImSommerfolgendannPfirsich,ViolettundRosa,imherbstlichenFeuerwerksindesGelb,Orange,RotundBraun.
Der Schlüssel zum ErfolgDas Natürliche, vermeintlich Zufälligeistgenauüberlegt.NebengutenPflan-zenkenntnissenund einemGespür fürFarbenundFormensindfürdasGelin-gen eines Präriegartens folgende Vo-raussetzungenwichtig:einvonWurzel-unkräuternfreier,durchlässigerBoden,ausreichend Licht und Sonne und eine
6 bis 8cm dicke, mineralische Mulch-schicht,z.B.Lavasplitt.DieseverringertdasAuflaufenvonWildkräuternundver-hinderteinzustarkesAustrocknen.Er-gänzungen mit Blumenzwiebeln undBegleitstaudenversprecheneinen län-gerenBlütenflor.
Zugegeben,eshörtsichfastzueinfachan–aberderPräriegartenvonLiannePot überzeugt und ist ein imposantesflirrendesFarben-undGräsermeer.
Auch fruchtstände spielen eine aparte rolle. Lupinen im Zusammenspiel mit den braunen fruchtständen (Domen) des Sonnenhutes.