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medianet.at Schnittstelle Viele Bezahlmethoden auf nur einer Plattform 35 Schnäppchen Günstiges im Nachlass der Duchess of Devonshire 36 Swisscanto Knappheit: Wenn Wasser zu Geld wird 38 Sonnig Die Konjunktur wird besser, zeigen Bankstudien 39 Siegeszug Raiffeisen Factor Bank: Umsatz plus 47 Prozent 39 financenet Freitag, 19. Februar 2016 COVER 33 © Raiffeisen Factor Bank/David Sailer © Erste Group Bank/Toni Rappersberger „Wir haben als Universalbank einen gravierenden Vorteil“ Thomas Uher, CEO der Erste Bank, glaubt an den erfolgreichen Mix aus Mensch und Maschine beim Banking. 34 Schallmauer Global erstmals mehr als 160.000 Financial Planners. © Studio Huger ATX (Schluss 17.2.) 2.162,84 8,06% DAX (Schluss 17.2.) 9.377,21 3,99% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime voestalpine 19,08% Raiffeisen Bank Int. 12,41% OMV 11,32% Immofinanz 9,61% Schoeller-Bleckmann 9,23% RHI -9,13% AMAG Austria Metall -3,31% Warimpex -2,82% Wolford -2,02% Lenzing -1,30% 19,08% voestalpine -9,13% RHI Top 5 DAX Flop 5 DAX ThyssenKrupp 12,18% Deutsche Bank 10,97% Commerzbank 9,66% Adidas 9,55% Daimler 9,38% RWE -8,21% Deutsche Börse -0,19% Beiersdorf -0,14% Allianz 0,75% Fresenius 1,82% 12,18% ThyssenKrupp -8,21% RWE ATX 10.–17. Februar 2016 DAX 10.–17. Februar 2016 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... 38

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Page 1: finance 1902

medianet.at

Schnittstelle Viele Bezahlmethoden auf nur einer Plattform 35

Schnäppchen Günstiges im Nachlass der Duchess of Devonshire 36

Swisscanto Knappheit: Wenn Wasser zu Geld wird 38

Sonnig Die Konjunktur wird besser, zeigen Bankstudien 39

Siegeszug Raiffeisen Factor Bank: Umsatz plus 47 Prozent 39

financenet

Freitag, 19. Februar 2016 COVER 33

© Raiffeisen Factor Bank/David Sailer

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„Wir haben als Universalbank einen gravierenden Vorteil“Thomas Uher, CEO der Erste Bank, glaubt an den erfolgreichen Mix aus Mensch und Maschine beim Banking. 34

Schallmauer Global erstmals mehr als 160.000 Financial Planners.

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ATX (Schluss 17.2.) 2.162,84 8,06%

DAX (Schluss 17.2.) 9.377,21 3,99%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ voestalpine 19,08%

▲ Raiffeisen Bank Int. 12,41%

▲ OMV 11,32%

▲ Immofinanz 9,61%

▲ Schoeller-Bleckmann 9,23%

▼ RHI -9,13%

▼ AMAG Austria Metall -3,31%

▼ Warimpex -2,82%

▼ Wolford -2,02%

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Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ ThyssenKrupp 12,18%

▲ Deutsche Bank 10,97%

▲ Commerzbank 9,66%

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▼ RWE -8,21%

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▼ Allianz 0,75%

▼ Fresenius 1,82%

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ATX 10.–17. Februar 2016

DAX 10.–17. Februar 2016

www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600

Die Schokoladenseite des E-Commerce!

Online-Payment für E- und M-Commerce

Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...

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medianet.at

••• Von Thomas Müller

WIEN. Radikale Änderungen ste-hen in der österreichischen Ban-kenlandschaft an: Weiteres Zurück-stutzen der Filialnetze und um ein Drittel weniger Beschäftigte, sagen Experten voraus. Gleichzeitig zei-gen sich die Kunden mehr denn je bereit für einen Wechsel ihrer Hausbank, wie eine Umfrage der Erste Bank unlängst festgestellt hat.

Für Thomas Uher, Vorstandsvor-sitzender der Erste Bank Oester-reich, geradezu ein Auftrag, genau diese Kunden von den Mitbewer-bern abzuziehen. Gelingen soll das mit Investitionen im Onlinebe-reich und in neue schicke Filialen. Gerade die physische Präsenz sei

ein wesentlicher Vorteil der etab-lierten Banken gegenüber den neu-en digitalen Start-ups.

medianet: 16 Prozent der Bank-kunden wollen Ihrer Studie zufol-ge die Hausbank wechseln. Werden davon nicht eher die Direktbanken mit ihrem Gratiskonto profitie-ren als die traditionellen Retail­banken?Thomas Uher: Also ich hoffe, dass in erster Linie wir davon profitie-ren werden! Das letzte Jahr hat es ja auch gezeigt, dass wir beim Neukundenzuwachs wirklich gut sind. Und es kommt ja immer da-rauf an, was ich als Bankkunde möchte.

Es wird immer ein paar Men-schen geben, die ihre Finanzen auf zwei, drei oder mehr Banken aufteilen und das alles selber ma-nagen. Aber ich glaube die große Mehrheit will schon eine Univer-salbank. Und da gehören wir zu den Besten. Wenn Sie z.B. ‚George‘ zu Hause öffnen, haben Sie alles mit einer Plattform im Blick: Ihre laufenden Kosten, alle Anlagepro-dukte, den Kredit, die Kontokarten und auch die s Versicherungspro-dukte. Damit kann man einfach planen und sich einen Überblick verschaffen. Zeigen Sie mir eine an-dere Bank, wo das so einfach und übersichtlich geht.

medianet: 2016 wollen Erste Bank und Sparkassen zusammen rund 300.000 Neukunden gewinnen. Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass es so weitergeht wie im Jahr 2015?Uher: Ich glaube, dass wir in einer sehr guten Position sind als Ers-te Bank. Wir haben in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben ge-macht und sind in der Lage, weiter zu wachsen. Unsere starke Position bei österreichischen Unternehmen haben wir weiter ausgebaut. Es ge-hört zu unserem Kerngeschäft, die

heimische Wirtschaft mit Krediten zu versorgen.

Allein im letzten Jahr waren das gemeinsam mit den Sparkassen 5,2 Milliarden Euro an neuen Kredi-ten, die wir vergeben haben. Aber auch im Privatkundenbereich ha-ben wir kräftig investiert und das werden wir weiter tun. Und dabei meine ich, wir investieren in unsere Kunden. Mit George haben wir im digitalen Banking neue Maßstäbe gesetzt in Österreich.

Eine halbe Million User belegen uns den Erfolg. Bei den Filialen sind wir gerade dabei, das neue Konzept, das sich an den Wünschen der Kunden orientiert, auszurollen. Heuer werden wir noch zwölf wei-tere Standorte modernisieren und eröffnen.

medianet: Auch die Erste Bank will irgendwann wieder mehr Geld mit dem Retail­Geschäft ver-dienen. Ohne erheblichen Personal-abbau wird das wahrscheinlich nicht gehen ...Uher: Wir müssen in erster Linie auf der Ertragsseite noch besser werden, aber das ist bei dem Zins-niveau natürlich eine ziemliche Herausforderung. Einfach reihen-weise Leute rauszuschmeißen, ist mir zu banal und zu kurzsichtig. Wir hatten zudem nie eine recht aufgeblasene Personalstruktur so wie andere.

medianet: In den Städten wer-den jetzt mehrgeschoßige Kun-dencenter eröffnet; wie wollen Sie am Land neben den unzähligen Raikas bestehen?Uher: Mal sehen, wie lange das Wort ‚unzählig‘ da noch zutrifft. In unserem Einzugsgebiet außerhalb von Wien, also Niederösterreich und dem Burgenland, sind wir sehr effizient aufgestellt. Es ist ja nicht eine Frage dessen, wie viele Filialen man hat, sondern wie gut man ins-gesamt ist. Diese alte Denkweise

vom Zählen der Filialen, die dann gleichgesetzt wird mit Größe und Erfolg, nervt mich eigentlich schon. Das spiegelt nicht das Kundenver-halten des Jahres 2016 wider.

medianet: Die Fintechs gelten als neue Herausforderer im Bank­geschäft. Haben Sie schon Antwor-ten darauf gefunden?Uher: Unsere erste Antwort dar-auf war George – eine neue digi-tale Banking-Plattform, die nicht nur so aussieht, wie so etwas im Jahr 2016 aussehen sollte, sondern auch eine klare Benchmark setzt in Sachen Online-Banking.

Aber das ist natürlich nicht alles. Ich glaube fest daran, dass wir als Universalbank einen gravierenden Wettbewerbsvorteil haben. Wir sind zugänglich und präsent, bei uns kann man selbstverständlich auch in eine Filiale gehen und sich von Menschen beraten lassen. Es ist der Mix, der es ausmacht. Da beginnen manche erst gerade um-zudenken.

medianet: Würden Sie heute jun-gen Menschen empfehlen, den klassischen Bankberaterberuf zu ergreifen?Uher: Erst mal: Den klassischen Bankberuf gibt es ja so nicht; die Vielfalt an Jobs, die wir bieten, ist ja riesengroß.

Neben den Kundenbetreuern gibt es unzählige Fachabteilungen, wo wir immer gute Spezialisten brau-chen. Aber gerade in der Filiale als Berater, das ist wirklich ein sehr schöner Beruf. Man hat mit Men-schen zu tun, und es ist ja auch eine sehr vertrauensvolle Aufgabe, Kunden dabei zu helfen, ihr gesam-tes Geldleben zu managen.

Wir haben jedes Jahr über 1.000 Bewerbungen für unsere 60 Lehr-stellen im Vertrieb. Das zeigt mir, dass wir nach wie vor auch für Junge ein attraktiver Arbeitgeber sind.

„Rausschmeißen ist zu banal“Thomas Uher, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank, sieht sein Haus im Wettbewerb um die Kunden gut aufgestellt, auch abseits der Städte. Eine aufgeblasene Personalstruktur habe man ohnehin nie gehabt.

Thomas Uher Der studierte Jurist ist seit 2007 im Vorstand der Erste Bank Oes-terreich. Bestellt ist er noch bis 2017.

Ausgeborgt5,4 Mrd. € mehr an Kreditvolumen als 2014 haben die österreichi-schen Privatkun-den 2015 bei den Banken aufge-nommen, sagt die OeNB. Insgesamt stehen sie mit mehr als 146 Mrd. € in der Kreide.

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34 COVERsTORy Freitag, 19. Februar 2016

Dieses Zählen der Filialen, das dann gleichge-setzt wird mit Größe und Er-folg, nervt mich eigentlich schon. Das spiegelt nicht das Kun-denverhalten.

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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 ONLINE-PAYMENT 35

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Seit mehr als zwei Jahr-zehnten agiert die mPay24 GmbH als Payment Service Provider (PSP) für Lösungen im Online-Zahlungs-verkehr. Mit einer einzigen Schnitt-stelle wird ein breites Bündel an Online-Zahlungssystemen wie Bankensysteme, Online-Banking, Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten sowie Lastschriften unterstützt.

Consultingdienstleistungen und technischer Support für alle Fragen zum Thema Online-Payment run-den das Portfolio ab.

Frischer Wind und neue IdeenIn den vergangenen Monaten ha-ben sich die Eigentumsverhältnisse und gleichzeitig damit die Manage-mentstrukturen beim erfolgreichen Unternehmen mit mehr als 1.500 Bestandskunden geändert. Nach der Übernahme durch paysafecard-Gründer und Ex-CEO Michael Mül-ler erwarb im November 2015 auch der ehemalige paysafecard-CFO Bernd Egger signifikante Anteile an mPay24. Dazu kam René Fel-der (zuvor VP Solution Delivery bei paysafecard) als dritter Geschäfts-führer und Miteigentümer.

„Mit dieser verstärkten Man-power auf höchster Management-ebene können wir die Beratungs-qualität definitiv noch weiter opti-mieren“, garantiert Michael Müller im media net-Exklusivinterview. „Dadurch kommt mPay-Kunden gesammeltes internationales Pay-ment-Know-how zugute.“

Noch mehr BezahlsystemeAngestrebt wird von mPay die Tech-nologieführerschaft im deutsch-sprachigen Raum. „Im Fokus stehen dabei vor allem die techni-sche Infrastruktur, Mobile Com-merce sowie der weitere Ausbau der angebotenen Bezahlsysteme, um eben noch mehr auf individu-elle Kundenbedürfnisse eingehen zu können“, präzisiert Bernd Egger.

Der Beratungsansatz soll ebenso noch weiter verstärkt werden wie die Prozessbegleitung – Start-ups als potenzielle Kunden sind da-für ein wesentlicher Schwerpunkt. „Wir haben das wahrscheinlich preisgünstigste Einstiegsprodukt auf dem Markt“, meint Müller. Ab 19 € pro Monat ist man bei mPay24

bereits dabei. Die Einbindung kann über die sichere mPay24-Bezahlsei-te oder aber über eine vollständige Integration in den Web shop erfol-gen. „Die Installation von Software ist bei uns nicht notwendig, weil mPay24 allein internetbasierend funktioniert“, sagt Technik-Spezia-

list René Felder. Dass den Kunden der Einstieg möglichst einfach er-leichtert werden soll, ist den drei mPay24-Chefs besonders wichtig: „Mit drei, vier Zahlungsmitteln ha-ben ,normale‘ KMU durchaus 98% der Payment-Möglichkeiten abge-deckt.“

E- und M-Payment vom FeinstenDie Zahlungsplattform mPay24 vereint Kreditkarten, Online-Banking und zahlreiche weitere Bezahlmethoden in einer einzigen Schnittstelle. Jetzt wird weiter expandiert.

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Die mPay24-Geschäftsführer Bernd Egger, Michael Müller und René Felder (v.l.).

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Bernd Egger Mit langjähriger Erfahrung im Bankensektor und mehr als sieben Jahren als CFO der paysafecard Wertkarten AG ist Egger (44) seit November 2015 Eigentümer und Geschäftsführer der mPay24 GmbH.

Michael Müller Als Mitgründer der paysafecard und bis 2014 CEO der Erfolgsfirma ist Müller (44) seit Juli 2015 Eigentümer und GF.

René Felder häldt als „Dritter im Bunde“ (seit Oktober 2015 GF IT) Anteile an der mPay24 GmbH.

Die Eigentümer

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medianet.at36 FEATURE Freitag, 19. Februar 2016

Es gibt Lebensgeschich-ten, die sind besser als jedes Hollywood-Drehbuch. Zum Bei-spiel diese: Großbri-tannien 1941; eine mittellose Schönheit

aus gutem Hause heiratet einen charmanten Habenichts aus bes-tem Haus. Kurz darauf fällt dessen älterer Bruder im Krieg, worauf der Jüngere Titel und Besitz erbt. Die nächsten 50 Jahre lebt das Paar mit seinen drei Kindern in Glück und Wohlstand in einem der prächtigsten Schlösser Englands und verkehrt freundschaftlich mit dem Königshaus, Politikern (u.a. Winston Churchill, John F. Ken-nedy) und Künstlern (u.a. Evelyn Waugh, Lucian Freud).

Berühmt & berüchtigt Genug für einen Blockbuster? Mit-nichten, es bedarf auch einer Ne-benhandlung, die im konkreten Fall von den Schwestern unserer Protagonistin geliefert wird: Drei von ihnen vertreten politisch extre-me Positionen (zwei sind berühmte Nazis, eine legendäre Kommunis-tin), und eine – Nancy – reüssiert international als Schriftstellerin.

Die Hauptrolle in unserer Story spielt allerdings Deborah, Duchess of Devonshire, jüngste der legen-dären Mitford-Schwestern, die 2014 im Alter von 94 Jahren starb und deren Nachlass demnächst bei Sotheby’s versteigert wird. Warum? Wer die britischen Erbschaftssteu-ern kennt, weiß um die zusätzliche Schmerzkomponente, die ein fami-liärer Trauerfall mit sich bringt. Da kommen die 500.000 bis 700.000 Pfund, die Sotheby’s bei der Ver-steigerung zu erzielen erwartet, nicht ungelegen. Außerdem wollen selbst liebende Kinder nicht unbe-

dingt das komplette Sammelsuri-um ihrer Eltern behalten, während Außenstehende oft nur zu gern gla-mouröse Souvenirs berühmter Vor-besitzer erwerben.

Reich & schön„Gegenstände aus dem Besitz der Reichen und Schönen sind bei Auktionen immer besonders ge-fragt“, erklärt Sotheby’s-Experte David Macdonald, der für die Devonshire-Versteigerung ver-antwortlich zeichnet. „Sotheby’s veranstaltet solche Auktionen seit dem 18. Jahrhundert, damals un-ter anderem mit den großen Sales nach der französischen Revolution. Auch die historischen Verkäufe des Interieurs berühmter englischer Landsitze wie Stowe oder Hamil-ton Palace sorgten zu ihrer Zeit für Schlagzeilen.“

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••• Von Marie-Thérèse Hartig

Adel verpflichtetGroße Namen sorgen bei Auktionen regelmäßig für Höchstpreise. Demnächst wird bei Sotheby’s der Nachlass der Duchess of Devonshire versteigert.

Wertsteigerung Ein Cartier-Arm-band der Duchess of Windsor wurde 1987 für 860.082 £ versteigert. 2010 erzielte dassel-be Armband 4.521.250 £ – ein Wertanstieg von 426% bzw. 32,78% pro Jahr.

426%

Und das nicht nur zu ihrer Zeit: Bis heute ist das Interesse an gro-ßen Namen und ihrem Lebensstil ungebrochen. Das beweisen ne-ben den erfolgreichen Auktionen – Sotheby’s hält nicht ohne Grund jährlich einen Sale „Of Royal and Noble Descent“ ab, bei dem ein Mix aristokratischer Besitztümer ange-boten wird – auch TV-Serien wie „Downton Abbey“, die weit über die Grenzen der britischen Monarchie hinaus Glanz und Gloria der guten, alten Zeit in MüllerMeierSchmidt-sche Wohnzimmer bringen.

Wem die passive Berieselung nicht genügt, der kann nun aktiv werden und sich originale Souve-nirs der großen Welt in die eigenen vier Wände holen: Am 2. März ge-langen mehr als 450 Gegenstände aus dem persönlichen Besitz der Herzogin zur Auktion, Kunst und

Kitsch, große Möbel und kleine Nippes, billiger Modeschmuck und kostbare Diamantjuwelen.

„Die Herzogin war, ganz entspre-chend der Tradition in Devonshire, eine große und vielseitig interes-sierte Sammlerin“, schwärmt David Macdonald angesichts des breit ge-fächerten Angebots, das für jedes Budget und (fast) jedes Interessen-gebiet interessante Stücke umfasst. Zu den günstigsten Losen zählt bei-spielsweise eine italienische Litho-grafie aus dem 19. Jahrhundert, die mit zehn Pfund (15 Euro) bewertet ist. Das teuerste Objekt der Auk-tion, das Ölgemälde „The Potato Patch: October Twilight“ des eng-

Juwelen Im Ankleidezim-mer ihrer Gnaden stand die schmet-terlingsförmige Schmuckschatulle mit den Lieblings-schmuckstücken der Herzogin: Flie-gende und krab-belnde Insekten aus Gold, Perlen und Edelsteinen.

Spazierstöcke „Her Grace’s Collection of Wal-king & Shooting Sticks“, ein Kon-volut von Stöcken, die die Herzogin sammelte und in einem umfunkti-onierten Schorn-stein aufbewahrte, soll 1.150 bis 1.700 € bringen.

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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 FEATURE 37

Dowager Duchess of Devonshire Deborah Vivien Freeman-Mitford Cavendish, Herzoginwitwe von Devonshire, von Freunden und Familie liebevoll „Debo“ ge-nannt, wurde am 31. März 1920 als jüngste von sechs Töchtern und einem Sohn von David Free-man-Mitford, 2. Lord Redesdale in Oxfordshire geboren. 1941 heiratete sie Andrew Cavendish, 11. Duke of Devonshire und hatte mit ihm drei Kinder.Während der fünf Jahrzehnte ihrer Ehe gelang es der Herzo-gin, die sich erfolgreich auch als Kunstsammlerin, Unternehmerin und Autorin betätigte, den Ca-vendish-Familiensitz Chatsworth (Bild unten), den das Paar nach dem Tod von Andrews älterem Bruder erbte, zu einer der meist-besuchten Touristenattraktionen Großbritanniens zu machen.Nach dem Tod ihres Mannes 2004 übersiedelte die Herzo-ginwitwe aus dem 297-Zimmer-Schloss in die mit acht Schlaf-zimmern vergleichsweise kleine Old Vicarage, deren Inventar nun bei Sotheby’s versteigert wird.Am 24. September 2014 starb die Herzogin im Alter von 94 Jahren.

Diana (1910–2003)Angeblich die aller-schönste der sechs Schönheiten; heiratete erst den Erben der Guin-ness-Brauerei und dann Sir Oswald Mosley, den Anführer der britischen Faschisten. Denunziert von ihrer Schwester Nancy, saß sie während des Zweiten Weltkriegs im Gefängnis und starb 93-jährig im Pariser Exil.

Unity (1914–1948)Eine glühende Hitler-Verehrerin; versuchte aus Verzweiflung über den Krieg zwischen England und Deutschland, der sie in einen Loyalitätskonflikt brachte, 1939 mit einem Kopfschuss Selbstmord zu begehen – und wurde zum Pflegefall. Erst neun Jahre später erlag „Bobo“ den Folgen des Schus-ses.

Jessica (1917–1996)Genannt „Decca“; brannte mit ihrem Cousin durch, um im Spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen, ehe sie 1939 in die USA emigrierte, der kommu-nistischen Partei beitrat und sich als Bürgerrecht-lerin und Enthüllungsjour-nalistin engagierte. Das „rote Schaf“ der Familie war Debo’s Lieblings-schwester.

Die legendären Mitford-Schwestern

lischen Malers Sir George Clausen, das im Schlafzimmer der Herzogin gehangen ist, wird auf 40.000 bis 60.000 Pfund geschätzt.

Getier & GeschmeideZu den besonders interessanten Bildern, die zur Versteigerung ge-langen, zählen auch zwei Portraits von Jackie, dem damals dreijäh-rigen Sohn von Sir Jacob Epstein, der wiederum Schwiegervater von Lucian Freud war, mit dem „Debo“ – wie die Duchess von Naheste-henden genannt wurde – eine enge Freundschaft verband. Die beiden Bleistiftzeichnungen (aus einer Se-rie von vier), entstanden um 1937, schätzt Sotheby’s auf 2.500–4.000 Pfund (3.500–5.600 Euro).

Das Gros der Bilder spiegelt frei-lich – ebenso wie die Ziergegen-stände – die Tierliebe der Herzogin wider: Hunde und Pferde, Schwei-ne und Kühe, vor allem aber ihr geliebtes Federvieh wird in jeder erdenklichen Ausführung angebo-ten. Keramik-Hühner und Marmor-Hunde, Bronze-Hasen und Porzel-lan-Elefanten, Gips-Schweine und natürlich Insekten, Letztere aller-dings aus kostbaren Perlen und edlen Steinen gefertigt: Schmetter-linge und Hummeln, Käfer, Raupen und Spinnen gehörten als Broschen zu den Lieblingsschmuckstücken der Herzogin.

Schätze & SchnäppchenDabei war der Wert des jeweili-gen Getiers für die Duchess von untergeordneter Bedeutung: In ihrer Sammlung finden sich eben-so zwei Ton-Hendln für geschätz-te 700–1.000 Pfund (1.000–1.400 Euro) wie ein Porzellan-Paar aus der Qing-Dynastie für 2.000–3000 Pfund (2.800–4.200 Euro). Selbst ein versilberter Keramik-Gockel

für 150–250 Pfund (250–350 Euro) findet sich im Katalog, während ein lebensgroßes Holz-Huhn des briti-schen Künstlers Nicholas John-son mit vergleichsweise happigen 2.500–3.500 Pfund (3.500–4.900 Euro) zu Buche schlägt.

Apropos Juwelen und Wert: 1987 veranstaltete Sotheby’s eine Auktion mit Schmuck der Duchess of Windsor, anhand dessen sich die mögliche Wertsteigerung von aristokratischen Besitztümern an-schaulich belegen lässt. 13 Jahre später kamen nämlich einige der-selben Stücke im gleichen Aukti-onshaus erneut zur Versteigerung – und brachten oft das Vielfache der schon initial stolzen Preise. Beispiel gefällig? Ein Panther-Armband aus Onyx und Diaman-ten, gefertigt 1952 von Cartier, brachte 1987 bei der ersten Aukti-on 860.082 Pfund, 2010 hingegen 4.521.250 Pfund. Das entspricht einer Gesamtwertsteigerung von rund 426 Prozent, also 32,78 Pro-zent pro Jahr.

Doch nicht nur die Tierfreun-de und Schmucksammler dürften bei der Devonshire-Auktion voll

auf ihre Kosten kommen. Einen Schwerpunkt des Angebots bilden die Bücher der Herzogin, vielfach signierte Exemplare und Erst-ausgaben, zum Beispiel von Ian Fleming’s „Thunderball“, aber auch Literatur, die ihre Interessen auf schöne Weise widerspiegelt: „Farming for Ladies“ aus dem Jahr 1844, „The Poultry Book“ aus 1853 oder eine Sammlung von Kochbü-chern (1875–2011).

Weitere Sammlungen widmen sich den Themen Architektur, Kunst und Design, Garten sowie Kinderbüchern. Historiker wieder-um dürften in Jauchzer des Entzü-ckens ausbrechen, wenn sie die von John F. und anderen Mitgliedern der Kennedy-Familie signierten Bücher sehen, während Literatur-Fans sich für persönlich gewidme-te Werke von Evelyn Waugh begeis-tern können. Tja, und dann gibt’s in der Auktion noch jede Menge Möbel, alles, was man zum Decken einer festlichen Tafel braucht, und – tatsächlich – eine Sammlung von Elvis-Presley-Souvenirs, zu dessen größten Fans die verstorbene Her-zogin zählte.

Aristos & AuktionenSolche liebenswerten Schrullen beschränken sich freilich nicht auf den britischen Adel. Auch das Dorotheum weiß um die Attraktivi-tät großer Namen und veranstaltet einmal im Jahr eine Auktion „Aus aristokratischem Besitz“. „Da weiß man vorher nie, was eingeliefert wird“, erklärt Alexander Doczy, Möbelexperte und Verantwortlicher für diese sowie die Single Owner Sales im Dorotheum. „Oft wollen die Einlieferer auch nicht, dass sie als Verkäufer genannt werden; in solchen Fällen schreiben wir zum Beispiel ,aus gräflichem Besitz‘ in den Katalog.“ Denn dass die Her-kunft einen Unterschied im Verkauf macht, steht für Doczy völlig außer Frage: „Möbel, die ich sonst kaum an den Mann bringe, finden in die-ser Auktion praktisch immer Käu-fer.“ Voraussetzung sei allerdings, dass von den durchschnittlich 300 Stücken, die zur Versteigerung ge-langen, „zumindest fünf bis zehn Prozent wirklich gute bis sehr gu-te Qualität haben“, so Doczy. „Der Rest rennt im Sog dieser Zugpfer-de dann mit.“ Und das zu deutlich höheren Preisen als in „normalen“ Auktionen: „Durchschnittlich kann man sagen, dass die Ergebnisse zu-mindest ein Drittel höher liegen als ohne die illustre Provenienz“, verrät Doczy, „in manchen Fällen auch um 100 Prozent höher.“

Ein geradezu aberwitziges Bei-spiel fällt dem Experten aus der Nachlass-Auktion des Fürsten Kinsky 2012 ein: Zwei leere (!), le-derne Gewehrkoffer mit Mono-gramm und Grafenkrone (Purdey) wie mit Prägung „Count Charles Kinsky“ (Holland & Holland) ver-vielfachten ihren Schätzwert von 150 bis 250 Euro auf 3.250 Euro. Adel verpflichtet eben.

Modeschmuck 800 bis 1.200 £ bzw. 1.150 bis 1.700 € erwarten die Sotheby’s-Experten für ein Konvolut an Halsketten, Armbändern und Ohrclips, die die Herzogin ebenso gern trug wie echte Juwelen.

Liebesgabe Zu ihrem diamantenen Hochzeitstag 2001 schenkte der 11. Duke of Devonshire seiner Frau eine von ihm selbst entworfene Brosche in Herzform. Schätzwert: 9.800 bis 13.900 €.

Old Vicarage Nach dem 297-Zimmer-Palast Chatsworth erschien der Wit-wensitz der Do-wager Duchess, in dem sie die letzten zehn Jahre lebte, mit lediglich acht Schlafzim-mern klein und kuschelig.

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Durchschnittlich liegen die Preise bei Auktionen aus aristokratischem Be-sitz zumindest ein Drittel höher als ohne die illustre Provenienz.

Alexander Doczy Möbelexperte im Dorotheum

LandlebenDrei Picknick-Sets, zwei davon in Le-derkoffern, eines in einem Korb, samt zwei Angel-rollen könnten Freunde fröhlicher Landpartien zum Mitsteigern verlo-cken. Geschätzter Komplettpreis: 600 bis 850 €.

Multi-Möbel Ein Mahagoni-Leder-Klapptisch-Sessel aus der Zeit George III. (frühes 19. Jhdt.) soll trotz seines rampo-nierten Zustands 1.150 bis 1.700 € bringen.

Lieblingshendln Als ihr lebendige Hühner zu anstrengend wurden, begann die Herzogin Federvieh aus Porzellan und Keramik zu sammeln. Ihre Favoriten: zwei Terrinen; Schätzwert 1.000 bis 1.400 €.

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medianet.at38 Fonds:park/Banking/Markets Freitag, 19. Februar 2016

••• Von Gerhard Wagner

ZÜRICH. Ein großes Problem ist die im globalen Durchschnitt zuneh-mende Wasserknappheit aufgrund der Bevölkerungszunahme und des Wirtschaftswachstums, welcher noch schwerer wiegt. Dies liegt am versteckten Wasserverbrauch, zum Beispiel in der Produktion unserer Konsumgüter wie Mobiltelefone, Autos oder auch in der Herstellung von Lebensmitteln wie Rindfleisch.

Der aktuelle weltweite Ver-brauch liegt bei 4.500 km³ Wasser und entspricht damit ungefähr der globalen Nachfrage. Bis zum Jahr 2030 wächst gemäß Progno-sen von Global Water Intelligence der Verbrauch auf 6.900 km³ an, da die Wassernachfrage aufgrund des

Wirtschaftswachstum jährlich um etwa zwei Prozent zunimmt. Das erneuerbare zugängliche Frisch-wasser liegt aber lediglich bei 4.100 km³ pro Jahr. Die Rechnung ist einfach: Es erwartet uns ein De-fizit von rund 2.800 km³ schon in 14 Jahren.

Effizienz erhöhenDie Schlussfolgerung daraus lau-tet: Um das Ungleichgewicht zwi-schen Angebot und Nachfrage bis ins Jahr 2030 zu minimieren, muss Wasser eingespart werden und eine Entkopplung des Wasserver-brauchs vom globalen Wirtschafts-wachstum erfolgen. Dieses Prob-lem kann nur gelöst werden, indem die Wassereffizienz erhöht wird, um den Wasserverbrauch nach-

haltig zu senken. Für Investoren bedeutet das im Umkehrschluss: Unternehmen, welche einen er-heblichen Beitrag zur Steigerung der Wassereffizienz liefern, haben über die nächsten Jahre große Wachstumschancen. Zudem ist mit einem enormen staatlichen Inves-titionsschub im Wassersektor zu rechnen, der den Firmen, die hier ihren Schwerpunkt haben, zugute-kommen wird.

Gerade in der Landwirtschaft, die drei Viertel des globalen Was-serverbrauchs verantwortet, wird künftig die effizientere Nutzung von Wasser entscheidend sein. In der Landwirtschaft ist die als Mik-ro- oder Tröpfchenbewässerung ge-nannte Methode ein Paradebeispiel für die Steigerung der Wassereffizi-

enz. Denn zu viel Wasser erreichte bis dato die Wurzeln im Ackerbau mit traditionellen Kanalsystemen und Flutungsverfahren nicht.

Ohne Wasser gehts nichtAber auch in der industriellen Fer-tigung ist der Wasserverbrauch zu hoch und Einsparmaßnah-men vonnöten. Für Hersteller von Wassertechnologien besteht da-her in den nächsten Jahren enor-mes Absatzpotenzial. Im Bereich Wasserinfrastruktur stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum. Der Bedarf an Investitionen in die vielfach überalterte Wasserinf-rastruktur ist riesig und wird zu Großaufträgen für Wassertechno-logieunternehmen führen. Zum Teil kommen von den eingespeisten Wassermengen aufgrund der zahl-reichen Leitungslecks lediglich 50% beim Verbraucher an, der Rest ver-sickert im Erdreich – ein untragba-rer Zustand angesichts der globa-len Wasserlage. Anleger sollten das ‚Blaue Gold’ langfristig in ihrem Depot berücksichtigen, sofern sie über ein bestimmtes Maß an Ri-sikobereitschaft verfügen und die marktüblichen Kursschwankun-gen akzeptieren. Denn das Segment Wasser ist hauptsächlich über Ak-tieninvestments abzubilden. Neben dem Renditeaspekt zollen Anleger bei zahlreichen Wasserinvestments dem Faktor Nachhaltigkeit Tribut, da sehr viele Unternehmen aus diesem Segment ihren Beitrag für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft leisten.

Wenn Wasser zu geld wirdExpert View: Wasserknappheit wird weltweit ein immer drängenderes Problem. Es rückt auch immer stärker in den Fokus der Investmentbranche.

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Das Financial Planning Standards Board, Träger des in-ternationalen Zertifizierungspro-gramms Certified Financial Plan-ner, vermeldete einen neuen Re-kordstand an Zertifikatsträgern. Im Jahr 2015 ist die Anzahl der welt-weit aktiven Certified Financial Planner um 4.240 Finanzexperten angewachsen und lag zum Jahres-wechsel bei 161.826.

Zuwachs: USA sind Nummer einsÜber drei Viertel der insgesamt 26 nationalen Mitgliedsorganisa-tionen – darunter auch der Öster-reichische Verband Financial Pl-anners – konnten Netto-Zuwächse verbuchen. Die größten Steigerun-gen wurden in den USA (2.388 neue

Zertifikatsträger), Brasilien (563), Japan (518), Indonesien (222) und Malaysia (213) verzeichnet. Diese fünf Nationen zusammen waren

für 92% des globalen Wachstums verantwortlich, wobei die USA allein den Löwenanteil mit beacht-lichen 56% für sich beanspruchen

können. Die USA, Japan, Kanada, China und Australien stehen wie bereits im Jahr 2014 an der Spitze. Die prozentuell höchsten Wachs-tumsraten wurden in Israel (plus 56%), Brasilien (32%) und Irland (28%) erreicht.

Nachfrage nach QualitätDie Zahl der in Österreich ausge-bildeten und tätigen CFP-Experten steigt ebenfalls seit Jahren stetig an und liegt mittlerweile bei 327. Damit liegt Österreich, pro Kopf der Bevölkerung gerechnet, deut-lich vor den USA. „Durch das ge-steigerte Qualitätsbewusstsein der Kunden sind unsere Berater gefragter als je zuvor“, erklärt Otto Lucius, Vorsitzender des Vorstands des Österreichischen Verbandes Financial Planners. „Heutzutage wird Financial Plan ning im Zuge der individuellen Lebensplanung immer wichtiger. Aufgrund der Vielzahl an Mög lichkeiten und An-bietern am Finanzmarkt sind viele Menschen aber verunsichert und wissen nicht, an wen sie sich wen-den sollen, um kompetente und un-abhängige Beratung zu erhalten“, so Lucius.

schallmauer durchbrochenErstmals gibt es mehr als 160.000 Financial Planners weltweit; die CFP-Zertifizierung kann weltweit in 26 Ländern erworben werden.

Otto Lucius, Österreichischer Verband Financial Planners: Berater höchst gefragt.

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Gerhard Wagner, Portfolio Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest B.

UMsatzrekord

Coface jetzt bei 1,49 Mrd. EuroPARIS. Der internationale Kre-ditversicherer Coface hat im vergangenen Jahr den globalen Umsatz um 3,4 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro gestei-gert. Dabei konnte die Scha-denquote in den letzten sechs Monaten bei 52,5 Prozent konstant gehalten werden, die Combined Ratio aus Schaden-aufwendungen und allgemei-nen Kosten im Verhältnis zum Umsatz betrug 83,1 Prozent. Als Netto-Gewinn wies die Gruppe 126 Millionen Euro aus (2014: 125 Mio. Euro). Mit der Vorlage der Zahlen für 2015 übernahm Xavier Durand - er kommt von GE Capital - den Posten des CEO der Coface von Jean-Marc Pillu. Als Prioritä-ten nannte er die Risiko- und Kostenkontrolle sowie die Ver-stärkung der Marktaktivitäten.

private Banking sUrvey

Gutmann mit Top-LeistungenWIEN. Bereits zum zweiten Mal in Folge ging die Bank Gutmann (www.gutmann.at) aus der „Euromoney Pri-vate Banking and Wealth Management Survey 2016“ in Österreich als Gesamtsieger in der Kategorie „Best private banking services overall“ her-vor. In Ungarn gab es in der Kategorie „Succession Plan-ning and Trusts“ ebenfalls den ersten Platz. Erst kürzlich war das Institut beim Fuchsbriefe-Markttest als bester österrei-chischer Vermögensmanager ausgezeichnet worden.

Börsen Und öl

„Die Märkte sind einfach verrückt“PARIS. Die in letzter Zeit zu beobachtende Korrelation zwischen den Aktienkursen und dem Rohölpreis wird nicht ewig anhalten, meint Didier Le Menestrel von der Fondsgesellschaft La Finan-cière de l’Echiquier, denn auf lange Sicht ist die Korrelation zwischen Ölpreis und Aktien-kursen sehr gering. Wohl hat die Heftigkeit des Ölpreisrück-gangs sehr negative Auswir-kungen auf die Ölindustrie und die Erzeugerländer, doch das Leid der Produzenten ist die Freude der Importeure: Für China, das täglich 7,5 Mio. Barrel verbraucht, entspricht ein Ölpreisrückgang um 10 Prozent einem zusätzlichen Wachstum von 0,3 Prozent. Das gilt auch für Indien (0,5 Prozent) oder Indonesien (0,3 Prozent). Sogar die pessimis-tischsten Ökonomen räumen ein, dass der Nettoeffekt billi-gen Öls insgesamt positiv für das Wachstum der Weltwirt-schaft ist, da die Nutznießer solcher Rahmenbedingungen zahlreicher sind als die Leid-tragenden. Fazit: Die Nervosi-tät der Märkte, ist, so Didier Le Menestrel, bisweilen einfach verrückt – und das eröffnet Anlagechancen.

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top Holdings anteil am Fonds

Ecolab 3,27%

Xylem 3,13%

Eurofins 3,01%

American Water Works 2,97%

Veolia Environnement 2,94%

Suez Environnement 2,93%

Smith (A.O.) Corp. 2,79%

Novozymes B Shares 2,76%

Sika AG 2,56%

Mueller Water Products 2,30%* Quelle:Swisscanto

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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 Banking/insurance:watch/Markets 39

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Raiffeisen Factor Bank – sie bietet maßgeschneiderte Fac-toringlösungen wie Inhouse Facto-ring, Fullhouse Factoring und Ex-port Factoring – legte starke Zah-len vor: Mit einer Steigerung des Marktanteils von bisher 21 Prozent auf 27 Prozent konnte der Dienst-leister für Factoringlösungen in-nerhalb der Raiffeisen Banken-gruppe seine Marktposition weiter ausbauen und belegte erstmals den zweiten Platz unter den österrei-chischen Factoringinstituten.

Dieser Erfolg wurde durch ei-ne neuerliche Umsatzsteigerung von 47 Prozent – gemessen am an-gekauften Forderungsvolumen – ermöglicht. „Wir konnten im zwei-ten Jahr in Folge deutlich stärker wachsen als der Gesamtmarkt, der im Vorjahr um elf Prozent zulegte“, sagt Andreas Bene, Vorstand der Raiffeisen Factor Bank, über die gewaltigen Umsatzzuwächse.

Der Markt wächst ordentlich ...Das Volumen der angekauften For-derungen stieg auf fünf Milliarden Euro, dabei wurden zwei Millio-nen Rechnungen verarbeitet. Der Gesamtmarkt für Factoring weist über den Zeitraum der letzten drei Jahre eine Steigerung von insge-samt 67 Prozent auf und liegt da-mit im Vergleich mit allen anderen Finanzierungsformen unangefoch-ten auf dem Spitzenplatz.

Vor allem bei großen und mit-telständischen Firmen mit guter Bonität ist Factoring zunehmend gefragt, verlautet aus der Raiffei-sen Factor Bank.

Geschätzt werden dabei vor al-lem der rasche Zugang zu Liquidi-tät, die sich dem Umsatz anpasst und die Finanzierung von Wachs-

Die raiffeisen Factor Bank wächst rasantDer Umsatz legte um satte 47 Prozent zu; damit wurde der Gesamtmarkt mit einem Zuwachs von nur elf Prozent deutlich übertroffen.

WIEN. Die moderate Verbesserung der Konjunkturstimmung in Ös-terreich hat über den Jahreswech-sel hinaus angehalten. „Der Bank Austria Konjunkturindikator ist im Jänner leicht auf 0,1 Punkte gestie-gen. Erstmals seit September steht damit wieder ein kleines Plus vor dem Wert. Damit zeigt sich, dass die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten und die Sorgen um die internationale Konjunktur Österreichs Wirtschaft keinen Ein-bruch beschert haben, auch wenn sie noch nicht aus der Stagnation herausgekommen ist“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruck-bauer.

Aufhellung der KonjunkturNach der schwachen Entwick-lung in der zweiten Jahreshälfte

2015 zeichnet sich eine Aufhellung der Konjunktur in Österreich ab. „Das Wirtschaftswachstum wird sich beleben. Mit der guten Stim-

mung in der Industrie sowie den spürbaren Impulsen durch die Steuerreform im Rücken wird die heimische Wirtschaft im ersten

Quartal 2016 eine positive Ent-wicklung nehmen“, ist Bruckbauer zuversichtlich.

In der ersten Hälfte 2016 soll die österreichische Wirtschaft den Konjunkturhöhepunkt erreichen, also die stärkste Wachstumsphase des Jahres 2016. Der Rückenwind durch den niedrigen Ölpreis und den Euro-Wechselkurs wird nach-lassen und somit die Wachstums-dynamik in das Jahr 2017 hinein etwas verlangsamen. „Insgesamt erwarten wir für beide Jahre ein Wirtschaftswachstum von jeweils 1,5 Prozent“, so Bruckbauer.

Weitere Aussagen: Die interna-tionalen Konjunkturrisiken sind überzeichnet, die EZB wird bei der Geldpolitik nochmals nachlegen.

Österreicher sehen VerbesserungDie Integral-Umfrage der Erste Bank, bei der 1.000 Österreicher (repräsentativ für die österreichi-sche Bevölkerung ab 14 Jahren) be-fragt wurden, zeigt: 34 Prozent der Österreicher glauben 2016 an eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage; allerdings meinen 62 Prozent, dass es heuer nicht besser wird als im Vorjahr.

heuer geht’s aufwärts!Bankstudien zeigen: Die Konjunktur legt heuer und nächstes Jahr zu; die Österreicher sind wieder optimistisch.

Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer: gute Stimmung in der Industrie.

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Verliebt, verlobt, versichertWIEN. Die Wiener Versiche-rungsmakler machen im Rahmen ihres Kreativwett-bewerbs „Liebesg’schichten und Versicherungssachen – Verliebt, verlobt, versichert“ auf das Thema Versicherung, Vorsorge und Sicherheit auf-merksam. Wie bei der Fern-sehserie „Liebesg‘schichten und Heiratssachen“ sollen die Teilnehmer eine Geschichte erzählen. Dazu soll man sich eine ausdenken oder eine er-zählen, die man selber erlebt hat, wo es gut gewesen wäre, eine Versicherung bzw. einen Versicherungsmakler zu haben. Wer sich in einem Video, einer Foto-Story oder einem Text kreativ präsentiert, kann Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro gewinnen. Einsendeschluss: 30. Mai 2016; Infos: www. maklertag.at/wettbewerb/

DagoBertinvest Für kMu

Crowdfunding-PlattformWIEN. Die heimische Wirt-schaft steckt in der Kredit- bzw. Finanzierungsklemme. Banken stellen in der Regel maximal 70% des Finanzbe-darfs für benötigte Investiti-onen zur Verfügung, den Rest muss das Unternehmen selbst aufbringen. Genau hier kommt die Crowdfunding-Plattform dagobertinvest.at, gestaltet von ghost.company, ins Spiel. Sie bietet Privatanlegern aus-schließlich Beteiligungen an geprüften Immobilien- und Unternehmensprojekten be-stehender österreichischer Unternehmen. „Wir konzen-trieren uns auf etablierte, prüfbare Unternehmen und deren Projekte, denen wir über Crowdinvesting eine neue, sehr attraktive Finanzierungssäule bieten“, so Andreas Zederbauer, Gründer von dagobertinvest. „Crowdinvesting-Anleger finanzieren bei dagobertin-vest zusammen ca. 30% der jeweiligen Projektsumme – die weiteren 70% werden von Ban-ken eingebracht. Damit ist das Projekt schon beim Start zu 100% finanziert und bestmög-lich aufgestellt.“ Ein Vorteil, der sich für die Privatanleger durch mehr Sicherheit, eine ho-he jährliche Rendite von 5 bis 8% und eine kurze Laufzeit von 6 bis 30 Monaten auszahlt, so Zederbauer. Erträge sind KEST-frei, da der Investitionsbetrag als Nachrangdarlehen einge-bracht wird. Infos: www.dagobertinvest.at

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Dividenden- Rekord kommtWIEN. Die Experten von Alli-anz Global Investors erwarten, dass die im MSCI Europa In-dex vertretenen Aktiengesell-schaften heuer eine Rekord-Summe von 315 Milliarden Eu-ro ausschütten werden – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich prognosti-zierte Dividendenrendite in Europa: 3,5 Prozent.

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andreas Bene Vorstand der Raiffeisen Factor Bank: Liquidität und Wettbewerbs-fähigkeit stärken.

tum ermöglicht, sowie die Verbes-serung wichtiger Bilanzkennzah-len und des Ratings, die sich aus der Verkürzung der Bilanz infolge des Forderungsverkaufs ergeben können.

Die Zukunft sieht Bene rosig, denn er schätzt auch das weitere Potenzial als sehr hoch ein: „Öster-reich ist ein Land mit starker Ex-portorientierung und hoher Abneh-merkonzentration in einigen Bran-chen – daraus resultieren lange Zahlungsziele für die Lieferanten. Factoring bietet diesen Unterneh-men die Möglichkeit, ihre Liquidi-tät und damit Wettbewerbsfähig-keit zu stärken.“

... liegt aber klar unter EU-SchnittMit einem Factoringvolumen von derzeit fünf Prozent des BIP hat Österreich zwar in den letzten Jah-ren kräftig aufgeholt, liegt aber im-mer noch deutlich unter dem EU-Schnitt von zehn Prozent des BIP. „In drei bis vier Jahren wird sich der österreichische Markt verdop-peln und den aktuellen EU-Schnitt erreichen“, ist Bene überzeugt.

kundenkaiser Der Gesamtmarkt für Factoring weist in Österreich über den Zeitraum der letzten drei Jahre eine Steigerung von insgesamt 67% auf und liegt damit im Vergleich mit allen anderen Finanzierungs-formen unange-fochten auf dem Spitzenplatz.

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Page 8: finance 1902

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Verkauft Das Wiener Traditi­onshotel Imperial wurde von Arabern übernommen 42

Vermietet Die Wiener Immo­bilienrendite AG setzt erfolg­reich auf Slow Investments 43

Veranschlagt Die Republik will rund 700.000 € für den Nach­lass Hans Holleins ausgeben 46

Verfärbt Lanxess stellt auf der bauma anorganische Pigmente als Gestaltungsmittel vor 47

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Kaufkraftcheck: Immo-Preise im Österreich-VergleichWas man um 150.000, 300.000 oder 450.000 € landesweit bekommt – und wie die Baulandpreise in den Bundesländern differieren. 44

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medianet.at42 TOP-NEWS Freitag, 19. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. 1863 als Privatresidenz von Prinz Philipp von Württemberg er-baut, verwandelte sich das Palais für die Weltausstellung 1873 zum Hotel Imperial. An der legendären Ringstraße gelegen, erfreut sich das Hotel einer ausgezeichneten Lage im Stadtzentrum, am Kärnt-ner Ring 16. In direkter Nähe zum Musikverein, befindet sich das Imperial in Fußreichweite zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt wie etwa der Staatsoper, dem Kunsthistorischen Museum und dem Secessionsgebäude.

Per 16.2. hat nun Starwood Ho-

tels & Resorts Worldwide, Inc. (NYSE:HOT) den Verkauf des Hotels an Al Habtoor Investment – den Investmentzweig der Al Habtoor Group aus den Vereinigten Arabi-schen Emiraten – um 78,8 Mio. US-Dollar bekannt gegeben.

Hintergrund des Deals: Der Chef des Konzerns, Khalaf Ahmed Al Habtoor, „verliebte“ sich bei einem Besuch in Wien in das Hotel: „Es ist eines der außergewöhnlichs-ten Luxushotels Europas und eine spektakuläre Ergänzung unseres wachsenden globalen Portfolios. Wir freuen uns, weitere Optimie-rungen an diesem legendären Hotel durchzuführen und der nächsten

Generation von Luxusreisenden ei-ne außergewöhnliche Spitzenhotel-lerie zu bieten.”

Araber sollen Wien besuchenDas Hotel Imperial ist das fünf-te von Starwood betriebene Haus im Portfolio von 14 Spitzenklasse-Hotels der Al Habtoor Group zu-sätzlich zum neu eröffneten The St. Regis Dubai und den in Kürze öffnenden Hotels W Dubai und The Westin Dubai (Al Habtoor City) so-wie The St. Regis Dubai, Al Habtoor Polo Resort and Club.

Ein Teil des aktuellen Big Deals besteht darin, alle Zimmer und Sui-ten der Hotelikone in den nächs-ten vier Jahren zu renovieren. Der vordere Teil des Cafés und die Bar sollen zur ursprünglichen Gestalt umgebaut werden.

Khalaf Ahmad Al Habtoor will weitere Unternehmer aus den Ver-einigten Arabischen Emiraten nach Wien bringen: „Wir haben die VAE-Flagge vor dem Hotel gehisst – das ist ein Zeichen, dass ich die Men-schen aus meinem Land einlade, Österreich zu besuchen.“

Die Maisonette-Suite im Impe-rial kostet mehr als 900 € für eine Nacht, für die Royal Suite (Gebets-teppich auf Anfrage, abendlicher Aufdeckservice, Kompass auf Anfrage) muss man mehr als 3.000 € hinblättern.

Hotel Imperial an Araber verkauftDas historische Haus wird unter einem neuen langfristigen Managementvertrag weiterhin als Hotel der Marke The Luxury Collection betrieben.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Sowohl Adler Real Estate, die über die Tochterfirma Moun-tain Peak eine außerordentliche Hauptversammlung zum Aus-tausch der drei Verwaltungsrats-mitglieder Barry Gilbertson, Alex-ander Proschofsky und Peter Hohl-bein fordert, wie auch die conwert selbst, die den Versuch einer feind-lichen Übernahme vonseiten des Hauptaktionärs befürchtet, versu-chen seit Tagen, die conwert-Akti-onäre von ihren jeweiligen Stand-punkten zu überzeugen.

conwert zweifelt an der Quali-fikation bzw. Unabhängigkeit der drei von Adler vorgeschlagenen Kandidaten: Dirk Hoffmann verfü-ge lediglich über operative Erfah-rung in der Banken-, nicht jedoch

in der Immobilienbranche, Her-mann Anton Wagner sei über die Demire AG mit Adler verflochten und habe ebenfalls „keine opera-tive Erfahrung im Immobilienge-schäft, sondern als Wirtschafts-prüfer und Steuerberater“, und der dritte Aspirant Wijnand Donkers sei Industriepartner der Petrus Advisers um Klaus Umek, wodurch conwert vollständig von Adler und Petrus Advisers kontrolliert wer-den würde.

ErfolgsmeldungenIm Umfeld des ziemlich spekta-kulär ausgetragenen Zwists blieb eher unbemerkt, dass die conwert zuletzt mehrere Finanzrelationen weiter verbessern konnte.

Die kürzlich durchgeführte Rückzahlung einer Brückenfinan-

zierung von 70 Mio. € hat zu einem Rückgang der Zinskosten und des Verschuldungsgrads geführt.

Verbesserte Leerstandsrate„Die durchschnittlichen Fremdka-pitalkosten auf die Finanzverbind-lichkeiten betrugen zum Jahres-ende 2015 nur noch 2,3%“, erklärt CFO Thomas Doll. „Mit einem Ver-schuldungsgrad von weniger als 50% mit sinkender Tendenz sind wir solide finanziert und liegen auf einem Level, das mit den besten Peers unserer Branche vergleich-bar ist.“

Auch die Leerstandsrate per 31.12. konnte conwert über das gesamte Portfolio inklusive Gewer-beimmobilien hinweg zum Jah-resende auf 6,6% verbessern bzw. senken.

Heißer Kampf um conwertRund um den aktuellen Richtungsstreit ist „untergegangen“, dass Zinskosten, Verschuldungsgrad und Leerstand gesenkt wurden.

conwert-CFO T. Doll: „Wir sind mit den besten Peers der Branche vergleichbar.“

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Der bisherige Eigentümer Starwood verkauft das Wiener Luxushotel an die Al-Habtoor-Gruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

VERKAUFSERFOLG

C&P übergibt 351 WohnungenGRAZ. Zeitgleich mit der Fertig stellung des aktuellen Projektes in der Niesenberger-gasse 41–51 hat die C&P Immo bilien AG alle 351 Woh-nungen verkauft.

Die Anlage befindet sich im Annenviertel in unmittelbarer Nähe zum Grazer Hauptbahn-hof sowie zur FH Joanneum. 5% der Käufer sind Eigennut-zer, nahezu alle Anleger haben der C&P Immobilien AG das Vermietungsmandat erteilt. (pj)

ERFOLGSMELDUNG

Porr-Aufträge auf RekordkursWIEN. Der Vorstand der Porr erwartet auf Basis der vorläu-figen Zahlen für 2015 eine Pro-duktionsleistung von mehr als 3,5 Mrd. €, was um 1,4% über dem Rekordniveau des Vorjah-res liegt. Grund dafür sei der klare strategische Fokus auf die bonitätsstarken Heimmärk-te Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien sowie auf internationale Infra-strukturprojekte.

Darüber hinaus ist die Porr per 31.12. zum zweiten Mal in Folge net debt free, und die net cash-Position hat sich im Vergleich zu 2014 signifikant verbessert. Die finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 will die Porr am 21.4. bekannt geben. (pj)

PUBLIKUMSMESSE

Konjunkturtest Bauen+WohnenSALZBURG. Vom 11. bis zum 14.2. konnten bei der 38. Bauen+Wohnen Salzburg rund 500 Aussteller exakt 33.648 Besucher mobilisieren, was +8% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Den erfolgreichen Messever-lauf wertet Benedikt Binder-Krieglstein, GF von Veranstal-ter Reed Exhibitions Messe Salzburg, als „starkes positives Konjunktursignal“: „Zudem generieren die durch die ‚Bauen+Wohnen‘ ausgelösten Nachfrageimpulse zusätzliche Wertschöpfung für die ganze Euregio Salzburg-Berchtes-gadener Land.“ (pj)

278.000 QUADRATMETER

Milliarden-Deal definitiv realisiertWIEN. Der Immobiliendeal „Aqua“ ist nun abgeschlossen worden, da auch die beiden Büroobjekte „Florido Tower“ und „Solaris“ in Wien wirt-schaftlich an Amundi Real Estate übergegangen sind.

Das von der Union Invest-ment Real Estate GmbH veräußerte Portfolio Aqua im Umfang von mehr als einer Mrd. € umfasste insgesamt 17 Büroobjekte mit rund 278.000 m² Mietfläche in sechs westeu-ropäischen Ländern. Rechtlich vertreten wurde Union Invest-ment von Wolf Theiss. (red)

Starwood Mit mehr als 1.270 Hotels in 100 Ländern und mehr als 180.000 Mitarbeitern ist Starwood als eine der weltweit führenden Hotel-gesellschaften Eigentümer und Franchisegeber von Marken wie The Luxury Collec-tion, Le Méridien, Sheraton u.a. und agiert in einer erweiterten Part-nerschaft mit den Design Hotels.

1.270

Historie 1970 von Khalaf Ahmad Al Habtoor gegründet, ist die Gruppe im Gleichklang mit den VAE gewach-sen und verfügt über ein Portfolio von Unternehmen in Hotellerie, Automobil- und Immobilienbran-che sowie im Bildungssektor und im Verlags-wesen.

AHI Das Portfolio von Al Habtoor Invest-ment (AHI) um-fasst neben dem Hotel Imperial das Hilton London Wembley, zwei Hilton-Hotels im Libanon, das Pre-sident Abraham Lincoln Springfield in den USA sowie zwei Fünf-Sterne-Hotels in Buda-pest.

Al Habtoor Group

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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 IMMOBILIENENTWICKLER 43

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Aufgrund massiv gestiege-ner Preise sind bei schicken Luxus-Penthouses in nobler City-Lage oder bei einem stilvollen Zinshaus im ersten Bezirk für Anleger kaum mehr nennenswerte Renditen zu erwirtschaften. Die Immobilienren-dite AG geht in puncto Investments daher kreative Wege und findet und nützt Nischen im Markt.

Während der Mitbewerb Lager-flächen in einem ganzen Haus zen-tral zur Verfügung stellt, offeriert das Unternehmen dezentrale Flä-chen nahe beim Kunden. „Anstelle teurer Parkflächen am Flughafen Schwechat bieten wir eine wesent-lich günstigere Parkmöglichkeit für Autovermieter nur ein paar Minu-ten vom Flughafen entfernt“, er-klärt Vorstand Mathias Mühlhofer.

Rohdiamanten gesuchtNach eingehender Prüfung werden individuelle Nutzungsstrategien für potenzielle Rohdiamanten ent-wickelt. Mühlhofer: „Je nach Nut-zungszweck wird die Immobilie nachhaltig aufgewertet und durch Vermietung oder Verpachtung ins Portfolio aufgenommen oder ge-winnbringend verkauft.“

Ziel des Unternehmens ist der Aufbau eines großen, breit gestreu-ten Immobilienbestands, der lang-fristig hohe Renditen für Anleger garantiert. So finden sich im Port-folio der Immobilienrendite AG leistbare Anleger- und Luxuswoh-nungen mit Fernblick in einem Alt-bau in der Blattgasse (3. Be zirk).

In der Neustiftgasse im Kreativ-viertel des 7. Bezirks wurde ein ge-winnbringender Mix aus Wohnun-gen, Büros, Supermärkten sowie einem Storage im Erdgeschoss rea-

lisiert, was anderweitig nur schwer zu vermitteln gewesen wäre. Große, leerstehende Gewerbeflächen wur-den in kleine, leistbare Büroeinhei-ten umgewandelt, wie z.B. in der Schönbrunner Straße; und last but not least wurde auch das Angebot an Local Storages ausgebaut.

2016 wird das Unternehmen Immo-bilien für 10 bis 20 Mio. € erwerben und hat schon geeignete Objekte im Auge – darunter die Revitalisierung eines Shopping Centers in Ober-österreich, das in Zukunft einen Mix aus neuen Shops, kleinen Bü-ros und Shared Offices bieten soll.

Die etwas anderen Immo-DealerDie Immobilienrendite AG setzt auf Slow Investments und hat damit Erfolg: Von 2014 auf 2015 kam es zu einer Verdoppelung der Investitionen.

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Die beiden Vorstände Mathias Mühlhofer (l.) und Markus Kitz-Augenhammer.

Mail: [email protected]

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BÜROS UND GEWERBEHALLEN

Wohnraum für FlüchtlingeWIEN. „Ja, es gibt leere Immobili-en“, sagt Markus Kitz-Augenham-mer, Vorstand der Immobilienren-dite AG. „Damit sind nicht Wohn-häuser gemeint, sondern große, etwas in die Jahre gekommene Bürohäuser und Gewerbehallen.“

Diese brauchbaren Gewerbe-Immobilien liegen in mehr oder weniger gut angebundenen Ge-werbegebieten in Wien. Natürlich müsste die Infrastruktur im Haus angepasst und es müssten Bäder und Toiletten eingebaut werden.

Für die Einrichtung von Unter-richtsräumen müsste hingegen gar nichts mehr adaptiert werden – dafür sind Büros ideal. Augenham-mer: „Das einzige, was die Stadt Wien für die Verwirklichung eines solchen Projekts tun müsste, wäre, die (bisher untersagte) Nutzung von geeigneten Büroobjekten für Wohnzwecke umzuwidmen. Das ist alles. Ist das bereits zu viel?“

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medianet.at44 DOSSIER: KAUFKRAFT-CHECK Freitag, 19. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

Die Immobilienplatt-form willhaben.at ist gemeinsam mit IMMOunited der Frage nachgegan-gen, welche Liegen-schaften man 2015

für ein Budget von ca. 150.000, ca. 300.000 bzw. rund 450.000 € erwer-ben konnte.

Und dieser bundesweite Vergleich brachte enorme Unterschiede zuta-ge: Während man z.B. für 150.000 € in Graz eine 75 m2 große Wohnung kaufen konnte, wäre sich im 15. Bezirk in Wien eine mit 60 m2 aus-gegangen, in Innsbruck mit dem gleichen Betrag eine Eigentums-wohnung mit lediglich 44 m2.

Standen 300.000 € zur Verfügung, konnte man etwa ein Einfamilien-haus mit 147 m2 Gebäudefläche und 503 m² Grund in Gänserndorf (Niederösterreich) oder ein 166 m2- Haus mit 1.000 m2 Grund in Tams-weg (Salzburg) kaufen.

Für den gleichen Preis konnte man nahe Villach (Kärnten) sogar eine kleine Landwirtschaft (Haus mit acht Zimmern) und 45.000 m2 Grund fläche erhalten.

Realistische WohnträumeFür rund eine halbe Mio. € konn-ten ebenso sehr unterschiedliche Wohnträume in Erfüllung gehen. Finanzierbar waren damit etwa eine 80 m2 Bauträgerwohnung in Innsbruck mit kleinem Garten, Ter-rasse und Pkw-Abstellplatz.

Alternativ standen eine 132 m2- Wohnung in Lochau (Vorarlberg) oder eine frisch sanierte mit 110 m2 in Wien Wieden zur Auswahl. Um den Preis war auch ein repräsen-tatives Anwesen in Marchtrenk (OÖ) mit 148 m2 Gebäudefläche und 9.364 m2 Grundfläche erhältlich.

Die Bundesländer im Überblickwillhaben.at hat zudem die teu-ersten und günstigsten Bauland-grundstücke – gegliedert nach Bezirken (exklusive Landeshaupt-städte) – untersucht. Berücksichtigt wurden Grundflächen zwischen 500 und 1.500 m2 unter Einbezie-hung von Kaufvertragsdaten von IMMOunited.

Für 150.000 € erhielt man in Wien z.B. eine Wohnung im 15. Be-zirk mit rund 60 m2 oder eine Woh-nung mit knapp 50 m2 im 22. Be-zirk. Für begabte Handwerker war auch eine sanierungsbedürftige Wohnung im 7. Bezirk mit rund 40 m2 auf dem Markt.

Für ein Investment von 300.000 € konnte man sich zum Beispiel eine 82 m2-Wohnung im 17. Bezirk oder innerhalb des Gürtels eine Woh-nung mit 76 m2 in Mariahilf bzw. eine mit 68 m2 im 9. Bezirk sichern.

Bereits mehr als 450.000 € waren notwendig, um eine frisch sanierte Wohnung im 4. Bezirk mit 100 m2 oder eine 110 m2 Dachgeschoss-

NiederösterreichBesonders preis­günstig lässt sich’s im Wald­viertel (z.B. in den Bezirken Zwettl und Gmünd) und im Weinviertel (z.B. in Hollabrunn und Mistelbach) bauen.

Velden am Wörthersee Der Bezirk Villach­Land rangiert in Kärnten preislich im Mittelfeld; am günstigsten baut man in Hermagor.

Oberösterreich Schärding und Rohrbach (im Bild) sind günstig, die höchsten Bau­landpreise gibt’s in den Bezirken Wels (Stadt) und Linz (Land).

Immobilien-Preise im Österreich-VergleichWas bekommt man bundesweit für 150.000, 300.000 oder 450.000 Euro? Und welche Bezirke sind die günstigsten und die teuersten, wenn man bauen möchte?

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wohnung in Wien Neubau zu kau-fen. Knapp 500.000 € benötigte man, um ein Häuschen mit rund 100 m2 Gebäudefläche und 500 m2 Grund in Hietzing zu erstehen.

(Für die Ermittlung relevanter Baulandpreise fanden in der Bun-deshauptstadt im Auswertungs-Zeitraum zu wenige Transaktionen statt.)

Die Preise auf dem „weiten Land“In Niederösterreich konnte man für 150.000 € eine 52 m2-Wohnung in Stockerau, eine 90 m2-Wohnung in Traiskirchen oder ein Haus in Wartmannstetten (Bezirk Neunkir-chen) mit rund 163 m2 Gebäudeflä-che und 850 m2 Grund erwerben.

Für 300.000 € war es möglich, eine 140 m2-Wohnung in Baden zu erstehen, man erhielt auch eine 80 m2 große Wohnung in Kloster-neuburg oder ein Haus mit 150 m2 Gebäudefläche und rund 800 m2 Grundfläche in Pressbaum.

Für etwas mehr als 450.000 € er-hielt man eine rund 130 m2 große Wohnung in Mödling. Für ein Ei-genheim in Gablitz mit ca. 170 m2 Gebäudefläche und rund 900 m2 Grund musste man bereits knapp 500.000 € in die Hand nehmen.

Im Burgenland erhielt man für 150.000 € z.B. ein Eigenheim in Rauchwart (Bezirk Güssing) mit 217 m2 Gebäudefläche und 2.000 m2 Grund oder eine Dachgeschoss-wohnung in Jois (Bezirk Neusiedl am See) mit rund 50 m2.

Für 300.000 € konnte man sich entweder in Neusiedl am See (82 m2 Gebäudefläche, ca. 350 m2 Grund)

Page 13: finance 1902

medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 DOSSIER: KAUFKRAFT-CHECK 45

oder in Weiden am See (170 m2 und 1.000 m2 Grund) ein Eigenheim zu-legen. Für etwas mehr als 450.000 € ließ sich zum Beispiel ein großzü-giges Einfamilienhaus in Sigleß (Bezirk Mattersburg) mit mehr als 200 m2 Gebäudefläche und knapp 1.800 m2 Grund erstehen.

Oberösterreich und SalzburgFür 150.000 € erhielt man eine 75 m2-Wohnung in Ried im Innkreis, eine knapp 50 m2 große Wohnung in Linz oder ein Eigenheim in Asten (Bezirk Linz-Land) mit rund 170 m2 Gebäudefläche und knapp 800 m2 Grund. Für 300.000 € war es möglich, sich eine 70 m2 große Wohnung in Gmunden, ein Haus in Ansfelden (Bezirk Linz-Land/100 m2 Gebäudefläche/600 m2 Grund) oder in Schwertberg (Bezirk Perg/ 130 m2 Gebäudefläche/850 m2 Grund) anzuschaffen. Mit etwas über 450.000 € ging sich eine 145 m2-Wohnung in Linz oder ein Ein-familienhaus in Bad Ischl (Bezirk Gmunden/180 m2 Gebäudeflä-che/1.700 m2 Grund) aus.

Im Bundesland Salzburg konnte man für 150.000 € eine 71 m2-Woh-nung in St. Johann im Pongau, eine 47 m2 große Wohnung in Saalbach-Hinterglemm oder ein Einfamilien-haus in Grödig mit 190 m2 Gebäu-defläche und knapp 500 m2 Grund erstehen.

Für 300.000 € ließ sich eine 73 m2 große Wohnung in Wals-Siezen-heim, eine 100 m2-Dachgeschoss-wohnung in Bad Hofgastein oder ein Einfamilienhaus in Tamsweg mit 166 m2 Gebäudefläche und

schosswohnung in Villach oder ein Einfamilienhaus mit 164 m2 Gebäudefläche und rund 900 m2 Grund erworben werden.

Für 300.000 € erhielt man eine 82 m2-Wohnung in Velden, eine 120 m2-Dachgeschosswohnung in St. Veit an der Glan oder ein Haus mit 196 m2 Gebäudefläche und ca. 1.300 m2 Grund in der Gemeinde Irschen (Bezirk Spittal an der Drau).

Für etwas mehr als 450.000 € konnte man sich eine rund 94 m2 große Wohnung in Maria Wörth

Bauland in Kärnten

Bezirk Preis/m2 in €

Hermagor 29,89

Völkermarkt 32,05

Wolfsberg 40,91

Sankt Veit an der Glan 45,40

Spittal an der Drau 51,40

Villach (Land) 56,87

Feldkirchen 62,42

Klagenfurt (Land) 86,52

Villach (Stadt) 123,37

Bauland in der Steiermark

Bezirk Preis/m2 in €

Hartberg­Fürstenfeld 25,74

Südoststeiermark 27,46

Weiz 38,37

Leibnitz 41,83

Murau 46,53

Leoben 46,57

Bruck­Mürzzuschlag 49,44

Murtal 52,51

Voitsberg 54,85

Deutschlandsberg 59,84

Liezen 76,44

Graz­Umgebung 87,35

Bauland in NÖ

Bezirk Preis/m2 in €

Zwettl 23,24

Gmünd 30,19

Horn 32,76

Melk 41,95

Hollabrunn 43,59

Krems (Land) 52,36

Scheibbs 53,22

Neunkirchen 58,23

Amstetten 59,03

Mistelbach 62,09

Sankt Pölten (Land) 62,61

Lilienfeld 67,28

Wiener Neustadt (Land) 75,79

Tulln 83,02

Bruck an der Leitha 87,39

Gänserndorf 100,45

Krems (Stadt) 115,11

Waidhofen an der Ybbs 116,65

Wiener Neustadt (Stadt) 128,83

Baden 142,95

Korneuburg 144,47

Wien­Umgebung 280,10

Mödling 358,27

rund 1.000 m2 Grund erwerben. Für eine Wohnung mit 110 m2 in Neu-kirchen am Großvenediger muss-te man bereits mehr als 450.000 € investieren, auch für ein Haus in Oberalm (Bezirk Hallein) mit 140 m2 Gebäudefläche und 1.000 m2 Grund waren bereits an die 500.000 € nötig.

Ein Blick in den SüdenFür 150.000 € konnte in Kärnten z.B. eine ca. 80 m2 große Wohnung in Klagenfurt, eine 82 m2-Dachge-

Bauland in Tirol

Bezirk Preis/m2 in €

Lienz 99,71

Reutte 114,45

Imst 134,23

Kufstein 235,48

Schwaz 273,68

Innsbruck (Land) 286,91

Landeck 300,29

Kitzbühel 398,83

Bauland in Salzburg

Bezirk Preis/m2 in €

Tamsweg 51,40

Hallein 178,71

Zell am See 197,38

Sankt Johann im Pongau 205,37

Salzburg Umgebung 209,74

Bauland in OÖ

Bezirk Preis/m2 in €

Schärding 27,66

Rohrbach 35,11

Ried im Innkreis 44,45

Grieskirchen 47,63

Braunau 54,43

Freistadt 56,98

Perg 68,62

Kirchdorf an der Krems 69,86

Eferding 77,85

Steyr (Land) 85,95

Wels (Land) 94,07

Vöcklabruck 96,99

Urfahr­Umgebung 97,26

Gmunden 109,05

Wels (Stadt) 149,99

Linz (Land) 150,29

Bauland im Burgenland

Bezirk Preis/m2 in €

Güssing 20,14

Oberpullendorf 22,83

Jennersdorf 23,33

Oberwart 32,68

Mattersburg 64,56

Eisenstadt­Umgebung 81,11

Neusiedl am See 93,70Quellenverweis gesamt: willhaben.at und IMMOunited

leisten, eine 140 m2-Wohnung in Ossiach schlug bereits mit rund 490.000 € zu Buche.

In der „Grünen Mark“ konnte für 150.000 € eine 62 m2-Wohnung in Leibnitz, eine Wohnung mit 117 m2 in Leoben oder eine Wohnung mit 82 m2 in Voitsberg erstanden wer-den. Für 300.000 € war es möglich, sich eine Wohnung mit 117 m2 in Graz oder 140 m2 in Seiersberg-Pirka (Bezirk Graz-Umgebung) zu kaufen oder sich den Traum vom Eigenheim mit 160 m2 Gebäude-fläche und 2.000 m2 Grundfläche in Bad Mitterndorf (Bezirk Liezen) zu verwirklichen.

Für Eigentumswohnungen in Graz mit mehr als 140 m2 oder ein Einfamilienhaus in der steirischen Landeshauptstadt mit rund 200 m2 Gebäudefläche und 1.000 m2 Grund waren bereits etwa 500.000 € not-wendig.

Die Preise im WestenFür 150.000 € konnte man sich eine Wohnung in Wörgl mit rund 80 m2, eine in Schwaz mit rund 70 m2 oder ein Eigenheim mit 120 m2

Gebäudefläche und 350 m2 Grund in Kirchdorf (Bezirk Kitzbühel) leis-ten. Für 300.000 € erhielt man eine Wohnung mit rund 110 m2 in Arzl im Pitztal (Bezirk Imst) oder ein Einfamilienhaus mit rund 200 m2 Gebäudefläche und 700 m2 Grund in Waidring (Bezirk Kitzbühel) bzw. mit 240 m2 Gebäudefläche und ca. 800 m2 Grund in Haiming (Bezirk Imst).

Für eine Wohnung in Innsbruck mit rund 110 m2 musste man be-reits deutlich mehr als 450.000 € in die Hand nehmen, für rund 500.000 € erhielt man auch ein Eigenheim in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) mit rund 160 m2 Gebäudefläche und 700 m2 Grund.

Im „Ländle“ erhielt man für 150.000 € z.B. eine 62 m2-Wohnung in Bludenz, eine 45 m2-Eigentums-wohnung in Sankt Gallenkirch (Bezirk Bludenz) oder ein kleines Häuschen in Hohenems (Bezirk Dornbirn) mit 75 m2 Gebäudefläche und rund 600 m2 Grund.

Für 300.000 € konnte man in Hard (Bezirk Bregenz) ein Haus mit 1.100 m2 Grund und 124 m2 Gebäu-defläche erwerben. Auch ein Einfa-milienhaus in Feldkirch mit 160 m2 Gebäudefläche und 500 m2 Grund oder eine 80 m2-Wohnung in Dorn-birn waren in diesem Preisbereich erhältlich.

Bereits mehr als 450.000 € muss-te man in Rankweil (Bezirk Feld-kirch) investieren, um ein Eigen-heim mit 240 m2 Gebäudefläche und 1.100 m2 Grund oder in Lochau (Bezirk Bregenz) eine Wohnung mit 123 m2 zu erstehen.

Bauland in Vorarlberg

Bezirk Preis/m2 in €

Bludenz 222,88

Bregenz 245,51

Feldkirch 268,21

Dornbirn 356,76

Kleines Budget150.000 €Graz Eigentumswohnungmit 75 m2

Wien (15. Bezirk) Eigentumswohnungmit 60 m2

Innsbruck Eigentumswohnungmit 44 m2

Mittleres Budget300.000 €Gänserndorf (NÖ) Haus mit 503 m2 Grund +147 m2 Gebäudefläche

Tamsweg (Salzburg) Einfamilienhaus mit 1.000 m2 Grund und 166 m2 Gebäudefläche

Villach­Nähe (Kärnten) Haus mit 45.000 m2 Grund und acht Zimmern

Größeres Budget450.000 €Innsbruck Wohnung, 80 m2, Garten

Lochau (Vorarlberg) Eigentumswohn., 132 m2

Wien (4. Bezirk) Sanierte Wohn., 110 m2

Marchtrenk (OÖ) Anwesen, 9.364 m2 Grund + 148 m2 Gebäudefläche

Der Immo-Kaufkraft-Check

Page 14: finance 1902

medianet.at46 BUNDESLÄNDER/INTERNATIONAL Freitag, 19. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

SALZBURG. Für Salzburg erwarten die Immobilien-Experten bei der Nachfrage ein Plus von +1%. Des Weiteren können sich Kaufinteres-senten 2016 über ein größeres An-gebot im Bundesland freuen.

Bei den Preisen von Einfamili-enhäusern (+1%), Mietwohnungen (+0,9%) und land- und forstwirt-schaftlichen Flächen (+1,5%) wer-den für 2016 keine wesentlichen Veränderungen erwartet. Bei Ei-gentumswohnungen wird mit +4,4% hingegen eine doch spürbare Preissteigerung prognostiziert.

Bei den raren Baugrundstücken wird mit +6,8% das größte Preis-Plus erwartet.

Bei Gewerbeimmobilien ist hin-gegen mit deutlichen Preisrückgän-gen von bis zu 5% zu rechnen.

Streifzug durchs Bundesland„Angebotslage und Nachfrage sind gut und die Preise stabil“, sagt Ru-dolf Egger, GF von Re/Max Spirit in St. Johann im Pongau. Anzumer-ken sei aber, dass Eigentumswoh-nungen im Zentrum fehlen und die Nachfrage in der Region durch ausländische Interessenten gerin-ger ist als noch vor fünf, sechs Jah-

ren. „Die Preise für gebrauchte Ei-gentumswohnungen in St. Johann und Umgebung werden leicht nach oben gehen, bei Neubau-Eigen-tumswohnungen ist hingegen mit keinem Preisanstieg zu rechnen.“

„Die Anleger sind im Jahr 2015 hauptsächlich aus der EU und aus den arabischen Ländern gekom-men“, erklärt Anita Petrovic, MBA, Geschäftsführerin von Re/Max Homes, mit Immobilien-Büros in Zell am See und in der Stadt Salz-burg, „weil für Anleger sichere Län-der wie Österreich sehr interessant sind“. Die Investitionen aus Öster-reich seien konstant geblieben.

Auch 2015 wurden vorwiegend Immobilien in den bekannten Salzburger Skigebieten im oberen Preissegment und eine Vielzahl von Immobilien, die touristisch vermie-tet werden dürfen, verkauft.“

„In der Stadt Salzburg werden derzeit überwiegend Immobilien um 250.000 bis 400.000 € erwor-ben“, so Petrovic. Das Angebot steigt leicht, die Nachfrage ist wei-ter gut, die Preise haben sich einge-pendelt und daran werde sich auch heuer wenig ändern. Bei Mietwoh-nungen sind die Preise stabil. Hier ist weiter mit rund 10 bis 12 € pro m² inkl. Betriebskosten zu rechnen.

Immobilientrends in SalzburgSerie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: Sankt Johann, Zell am See und die Mozartstadt.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Hans Hollein habe nicht „nur“ als Architekt, sondern auch als Designer, Theoretiker, Lehren-der und in vielen anderen Funk-tionen weltweites Renommee er-worben, sagt Kulturminister Josef Ostermayer. Zudem habe es inter-national „beträchtliches Interesse“ am Nachlass gegeben.

Für den Ankauf des Nachlasses von Hans Hollein veranschlagt die Republik nun mehr als 700.000 €: Für die Sammlungskooperation wurden dem Museum für ange-wandte Kunst (MAK) 250.000 € zur Verfügung gestellt, weitere 120.000 € werden für die Digitalisierung aufgewendet. Die Aufarbeitung selbst, die vom Architekturzentrum Wien (AzW) durchgeführt wird, ist

vorerst mit jährlich 100.000 € auf drei Jahre dotiert. Wie lange man letztlich dafür benötigen wird, lässt sich allerdings noch nicht ab-schätzen.

400 Europaletten Material„Der Nachlass umfasst 400 Euro-paletten“, sagt AzW-Direktor Diet-mar Steiner. Das sei etwa das Zehn-fache von sonst üblichen Mengen.

„Hollein hat ein Jahrhundertwerk geschaffen, also wird auch die Auf-arbeitung eine Jahrhundertauf-gabe sein.“

Der Nachlass wird nun im AzW-Depot in Wöllersdorf gelagert und wissenschaftlich bearbeitet. „Wir stehen noch ein wenig unter dem materiellen Schock“, meint Steiner. Um überhaupt alle Objekte unter-zubringen, wurde das Depot erwei-tert. Für Steiner ist der Auftakt zur Hollein-Bearbeitung jedenfalls ei-ne der letzten Tätigkeiten in seiner Funktion als AzW-Chef, weil er mit Jahresende in Pension geht.

Weiters soll erstmals ein öster-reichischer Kunstpreis für Archi-tektur ausgelobt werden. „Auf die-sem Weg wollen wir das Andenken und die große Bedeutung Holleins bewahren und betonen“, erklärt Ostermayer.

Wie die weiteren Kunstpreise werde auch dieser mit 12.000 € do-tiert sein. „Wir überlegen aber, ob wir die Kunstpreise vielleicht eine Spur anheben.“ Ab 2016/17 sind zudem jährlich zwei Forschungs-stipendien vorgesehen, die auf sechs Monate angelegt und mit je-weils 6.600 € dotiert sind.

Die JahrhundertaufgabeDie Republik Österreich hat den Nachlass des Vorzeigearchitekten Hans Hollein gekauft – und will ihn jetzt auch aufarbeiten (lassen).

„Jahrhundertarchitekt“ Hans Hollein starb im April 2014 im Alter von 80 Jahren.

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Ein Haus in 5542 Flachau (Ortsteil Reitdorf) mit 1.290 m2 Grundstücks- und 175 m2 Nutzfläche in ruhiger und sonniger Aussichtslage; Kaufpreis: 570.000 €.

AUF WACHSTUMSKURS

EHL-Gruppe mit Rekordjahr 2015WIEN. Für die EHL-Gruppe war 2015 das erfolgreichste Jahr der Unternehmens-geschichte: Alle wichtigen Kennzahlen stiegen auf neue Höchstwerte, der Honorar-umsatz stieg um 40% von 16,2 auf 22,7 Mio. €. Die Gruppe beschäftigt derzeit 134 Mitar-beiter und damit um 10% mehr als im Jahresvergleich.

Motor der starken Aufwärts-entwicklung sei die Komplet-tierung der Dienstleistungs-palette, die EHL Immobilien einen wichtigen Wettbewerbs-vorteil gegenüber allen wesent-lichen Mitbewerbern ver schafft, begründet GF Michael Ehlmaier. „Insbesondere tragen dazu unsere neuen Bereiche Immobilienmanagement und Baumanagement bei.“ (pj)

EIGENTUMSVERHÄLTNISSE

Immofinanz zieht Aktien einWIEN. Die börsenotierte Im-mofinanz AG hat rund 97,24 Mio. eigene Aktien eingezo-gen, das waren rund 9,1% des Grundkapitals. Dadurch hat sich das Grundkapital verrin-gert und die Anteile der O1 Group des russischen Inves-tors Boris Mints und der CA Immo haben sich erhöht – sie halten nun gemeinsam 9,52% an der Immofinanz.

Das Immofinanz-Grundkapi-tal beträgt nun 975.955.651 €, zerlegt in ebenso viele Stückak-tien. Der Dusky Blues Holdings Ltd. (Borits Mints, O1 Group) gehören 42,8 Mio. (4,39%), der PHI Finanzbeteiligungs und Investment GmbH (CA Immo) 50,095 Mio. (5,13%). (red)

ZEHN OBJEKTE

Atrium verkauft um >100 Mio.SAINT HELIER. Die Atrium European Real Estate Limited hat zehn Einzelhandelsimmo-bilien in Tschechien verkauft.

Der Inventarwert entsprach 102,6 Mio. €, was einem Zu-schlag von 8% zum Buchwert vom 30.6.2015 gleichkommt.

DEUTSCHE WOHNEN

Vonovia scheitert bei ÜbernahmeFRANKFURT/BOCHUM. Deutschlands größter Woh-nungskonzern Vonovia wird die kleinere Rivalin Deutsche Wohnen nicht schlucken; die Bochumer konnten nicht genug Anleger von dem feindlichen Angebot überzeugen.

Mit 14 Mrd. € wäre es der größte Deal gewesen, den es je auf dem deutschen Markt gegeben hätte. Am Ende lag die Annahmequote jedoch nur bei gut 30%. Damit wurde die an-gepeilte Mehrheit klar verfehlt.

Vonovia hatte die Schwelle im Jänner sogar noch gesenkt, weil der Konzern sicher war, genug Inhaber von Wandel-anleihen mit im Boot zu haben. (APA/Reuters/red)

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Rudolf Egger, Geschäftsführer von Re/Max Spirit in St. Johann im Pongau.

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medianet.at Freitag, 19. Februar 2016 BETON 47

••• Von Paul Christian Jezek

MÜNCHEN. Der Spezialchemie-Konzern Lanxess präsentiert auf der internationalen Leitmesse bauma vom 11. bis 17. April hoch-wertige anorganische Pigmente.

Unterschiedlichste Baustoffe wie z.B. Ortbeton, Betonfertigteile, Be-tondachsteine und -pflastersteine oder auch Asphaltbeläge lassen sich mit der umfangreichen Eisen-oxidpalette Bayferrox mit mehr als 40 Farbtönen und den Chromoxid-pigmenten der Marke Colortherm ästhetisch ansprechend, sicher und nachhaltig gestalten.

Eingefärbter BetonMit der Initiative „Colored Concrete Works“ will Lanxess für neue Im-pulse bei Architekten, Planern und

Baufirmen sorgen. Ein Praxisbei-spiel ist der Rosenplatz in Osna-brück: Im Rahmen einer städtebau-lichen Sanierungsmaßnahme wur-de dank farbig eingefärbtem Beton Design, Ästhetik und Funktionali-tät kombiniert.

Bedingt durch die Ansprüche des Autoverkehrs und die intensive Nutzung als mehrspurige Durch-gangsstraße, machte der Rosen-platz in der niedersächsischen Großstadt seinem Namen keine Ehre mehr. Im Laufe der Zeit wi-chen die ehemals namensgebenden Rosenbeete nach und nach dem Einsatz von tristem, farblosen As-phalt und Beton. Nach Umsetzung eines Entwurfs des Architekten Oliver Borman (yellow z urbanism architecture) und des Landschafts-architekten Martin Diekmann er-

hielt der Rosenplatz seine Aufent-haltsqualität schließlich zurück.

Als wesentliches Gestaltungs-mittel diente mit Bayferrox-Farb-pigmenten in vier verschiedenen Rosétönen eingefärbter Beton als Fahrbahnbelag. In unregelmäßigen Abständen gepflanzte Bäume und inselartig angelegte Grünflächen durchbrechen in Kombination mit der durchgefärbten Fahrbahn die Monotonie üblicher Verkehrsflä-chen. Das Ergebnis gilt sowohl in gestalterischer als auch in technischer Hinsicht als bis dato deutschlandweit einzigartig: Das für einen Straßenraum sehr unge-wöhnliche Farbmuster erfüllt dank dem zweischichtigen Betonierver-fahren die hohen mechanischen Anforderungen an Bundesstraßen mit Schwerlastverkehr.

auch als effiziente Ergänzung zum öffentlichen Verkehr.“

Mehr LebensqualitätAggsbach-Dorfs Altbürgermeis-ter Anton Draxler sieht vor allem die Vernetzung der Infrastruktur beider Gemeinden und weist auf fehlende Grundeinrichtungen von Post, Bankomat oder ein Lebens-mittelgeschäft in Aggsbach-Dorf hin. Umgekehrt habe Aggsbach-Dorf ein Waldbad, eine Burgruine, eine Hammerschmiede und eine Kartause zu bieten. „Eine Seil-bahn brächte allen Bürgern mehr Lebensqualität.“

Touristische Wachau-Attraktio-nen wie z.B. die Burg Aggstein und die Venus von Willendorf könn-ten innerhalb eines Ausflugspro-gramms angesehen werden. Auch

••• Von Paul Christian Jezek

AGGSBACH. Eine Pendelseilbahn über die Donau könnte die beiden nur 300 m Luftlinie voneinander entfernten Wachauer Gemeinden Aggsbach Markt am linken und Aggsbach Dorf am rechten Donau-ufer direkt verbinden.

Bisher sind die beiden Gemein-den in rund einer Stunde mit dem Bus, in 20 Minuten mit dem Auto und in 3,5 Stunden auf dem Fuß-weg erreichbar. „Die Seilbahn wür-de beide Gemeinden als Ausflugs-ort und Naherholungsgebiet noch beliebter machen“, erklärt Josef Kremser, Vizebürgermeister von Aggsbach Markt. „Wir denken bei Seilbahnen meist immer noch an Freizeit mit Bergen und Winter-sport. Dabei funktionieren diese

für Wanderer, die Welterbesteig, Jakobsweg, Jauerling-Wanderwege oder die Dunkelsteinerwald-Runde nutzen, würden sich neue Möglich-keiten öffnen.

Vor diesem Hintergrund hat eine Interessensgemeinschaft aus der Habau Hoch- und Tiefbaugesell-schaft m.b.H., der Porr GesmbH und der Strabag AG, der iC con-sulenten Ziviltechniker GesmbH, der IG Pendelbahn Wachau, der Doppelmayr Seilbahnen GmbH, der Doka GmbH, dem Verband Ös-terreichischer Beton- und Fertig-teilwerke (VÖB), dem Güteverband Transportbeton (GVTB) und der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) unter der fachlichen Begleitung der TU Wien und der TU Graz zum elften Mal die Concrete Student Trophy ausge-

lobt. Der Preis wird für herausra-gende Projekte und Seminararbei-ten vergeben, die interdisziplinär entwickelt wurden und bei deren Gestaltung und Konstruktion dem Werkstoff Beton eine wesentliche Rolle zukommt.

Eine gesamtheitliche Betrach-tung vom Planen und Bauen bis zur Finanzierung und Instandhaltung eines Bauwerks seien heute nicht mehr wegzudenken, meint Sebas-tian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie. „Wir freuen uns, den Studierenden ein Projekt mit dieser Herausforderung anbieten zu können. Eine große Rolle spielt sicher das Gleichgewicht zwischen touristischer Anziehungskraft und langfristigem Schutz. Der Status des Welterbes bedeutet keinen Stillstand, aber einen hochsensib-len Planungs- und Umsetzungsvor-gang. Die Zielsetzung sollte sein, den Status des Welterbes nicht zu gefährden, sondern den Zugang für die Menschen zu entwickeln.“

Damit der Betrieb wirtschaftlich sinnvoll geführt werden kann, soll die Seilbahn automatisch geführt und mittels Jeton oder Wertkarte in Betrieb gesetzt werden. Die Ka-binen sollen für acht Personen ein-schließlich Fahrräder geeignet sein. Auch die Benutzung für Rollstuhl-fahrer und Personen mit Kinderwä-gen muss sichergestellt sein.

Eine Pendelseilbahn für Aggsbach Eine IG aus den Top-Kapazundern der heimischen Bauwirtschaft hofft auf schlaue Ideen des Konstrukteursnachwuchses.

So wird der Bau farbigerAuf der bauma demonstriert Lanxess, wie anorganische Pigmente nachhaltig Farbe in Architektur und Infrastruktur bringen.

Einigkeit Beide Gemeinden engagieren sich für eine Seilbahn.

Praxisorientiert Im Rahmen der Concrete Student Trophy-Wettbewer-be zur Nach-wuchsförderung wurden bereits drei Siegerpro-jekte in die Praxis umgesetzt.

Lanxess offeriert seit neuestem eingefärbten Beton für hochbelastbare Verkehrsflächen.

Der Wettbewerb Einreichungen für die 11. Concrete Student Trophy sind bis 7.10. möglich, die Preis-verleihung findet am 17.11.2016 statt. Der Preis ist mit 12.000 € dotiert. www.zement.at

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