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Industrie- und Handelskammern in Bayern Forschung und Entwicklung in Bayern 2017 |2018 Wirtschaft und öffentlicher Sektor in Zahlen

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Industrie- und Handelskammernin Bayern

Forschung und Entwicklung

in Bayern 2017 | 2018

Wirtschaft und öffentlicher Sektor in Zahlen

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2 | INHALT

Inhalt

Auf einen Blick 4

1. Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Bayern 6

2. Finanzierung von Forschung und Entwicklung 9

3. Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 12

4. Regionale Verteilung der Industrieforschung 15

5. Forschung und Entwicklung in Wissenschaftseinrichtungen 20

6. Akademischer Nachwuchs für den Innovationsstandort Bayern 22

Anhang 25

Ansprechpartner 26

Impressum 27

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VORWORT | 3

Forschungsaktivitäten von Unternehmen, Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen tragen maßgeblich zur Weiterent-wicklung der Wirtschaft bei. In den letzten 30 Jahren wurde noch nie so viel in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert wie heute. Von den insgesamt 88,8 Mrd. Euro, die 2015 in Deutschland für FuE aufgewendet wurden, kamen mehr als zwei Drittel aus der Wirt-schaft. Bayerische Unternehmen leisteten dazu einen Beitrag von 22 %. Mit einem Anteil der FuE-Aufwendungen in Höhe von 3,17 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zählt Bayern zu den forschungsstärksten Bundesländern in Deutschland. Mit seinem breit aufgestellten wirtschaftlichen Fundament, ausgeprägtem Unternehmertum sowie hervorragend ausgestatteten Forschungseinrichtungen hat Bayern das Potenzial, dauerhaft ein Spitzenstandort für FuE zu bleiben.

Die vorliegende Auswertung beruht auf einer Untersuchung der Wissenschaftsstatistik GmbH im Stifterverband für die Deutsche Wis-senschaft, die bereits zum fünften Mal im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages e. V. durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt steht dabei das FuE-Geschehen in Bayern innerhalb der letzten 15 Jahre im Vergleich der Bundesländer, der verschiedenen Branchen und im regionalen Vergleich innerhalb des Freistaates.

Vorwort

Dr. Eberhard SassePräsident Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e. V.

Peter DriessenHauptgeschäftsführerBayerischer Industrie- und Handelskammertag e. V.

INHALT

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4 | AUF EINEN BLICK

Auf einen Blick

Regionale Unterschiede wachsen weiterDie Ausgaben für FuE in Deutschland lagen 2015 auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren. Die regionalen Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands wachsen jedoch immer weiter.

Bayern erreicht Ziel der Wachstumsstrategie Europa 2020 erneutSeit 2009 wendet Bayern mehr als 3 % des BIP für FuE auf und gehört damit zu den Spitzenreitern innerhalb Deutschlands.

Wirtschaft finanziert FuE-Aktivitäten selbstBayerische Unternehmen finanzieren ihre FuE-Tätigkeiten zu fast 93 % selbst und sind damit 2015 für 22 % aller FuE-Ausgaben der Wirtschaft in Deutschland verantwortlich.

Unternehmen steigern Ausgaben für FuEBayerns Unternehmen steigerten ihre FuE-Aufwendungen im Vergleich zur letzten Erhebung 2013 um 10 %. Die Wachstumsraten sind vor allem auf die Branchen Automobil und Elektrotechnik sowie die Anstrengungen großer Unternehmen zurückzuführen.

Deutliche regionale Unterschiede bei der IndustrieforschungIndustrieforschung in Bayern findet zum größten Teil in Oberbayern statt. Besonders hohe FuE-Aufwendungen und hohe Beschäf-tigtenzahlen in FuE werden aber auch in der Industrieregion Mittelfranken gemessen. Eine beachtliche Dynamik im Zuwachs von FuE-Personal verzeichnet die Region Augsburg.

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AUF EINEN BLICK | 5

Erläuterung zur Errechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und zur Generalrevision 2014

Die Methodik der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) wurde 2014 einer Generalrevision unterzogen. Diese diente in erster Linie der europaweiten Einführung des neuen Europäischen VGR-Systems aus dem Jahr 2010, kurz: ESVG 2010. Das ESVG 2010 basiert auf dem weltweit gültigen System of National Accounts 2008 (SNA 2008).

Die konzeptbedingten Änderungen bringen für das deutsche BIP eine Niveauerhöhung mit sich, die sich im Bundesdurchschnitt etwa in der Größenordnung von 3 % bewegt. Hauptursache ist die geänderte Verbuchung von Leistungen für Forschung und Entwicklung. Entsprechend höher fällt die Abweichung in den Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg aus, in denen viel FuE betrieben wird.

Werden Kennzahlen, wie im vorliegenden Report, auf das nun etwas größere BIP bezogen (BIP im Nenner), verringern sich diese Werte entsprechend und die daraus errechneten Kurven sinken etwas ab. Da alle Revisionsänderungen immer die komplette Zeitreihe betreffen, fallen die Auswirkungen auf die Veränderungsraten aber vergleichsweise gering aus.

Weitere Informationen unter: Statistisches Bundesamt www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Methoden/revision2014.html (7.12.2017)

Anteil der FuE-Aufwendungen von Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen sinktGemessen am Anteil des BIP sind die FuE-Aufwendungen der staatlichen Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat im Vergleich zu 2013 gesunken und liegen unter dem Bundesdurchschnitt.

Vor allem KMUs setzen auf Kooperationen mit ForschungseinrichtungenBayerische Unternehmen setzen stärker auf FuE-Kooperationen mit der Wirtschaft als Unternehmen im Bundesdurchschnitt. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Bayern investieren deutlich häufiger in Hochschulkooperationen und Auftragsfor-schung an staatlichen Forschungseinrichtungen als große Unternehmen.

Wenige Studienanfänger in Bayern, aber großes Interesse am MINT-StudiumBei der Quote der Studienberechtigten und -anfänger bildet Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern das Schlusslicht. Das Interesse an einem MINT-Studium sowie die Quote der Hochschulabsolventen in diesen Fächern liegen jedoch über dem Bundes-durchschnitt.

INHALT

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6 | DER FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSSTANDORT BAYERN

Kernaussagen

Die Aufwendungen für FuE lagen 20151 in Deutschland auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren. Knapp 61 Mrd. Euro hat die Wirt-schaft für FuE ausgegeben. Weitere 27,8 Mrd. Euro investierten Hochschulen und staatliche Forschungseinrichtungen. Das waren insgesamt 5,4 % mehr als bei der letzten Erhebung 2013.

Die FuE-Aktivitäten verteilen sich jedoch regional sehr unterschiedlich und konzentrieren sich auf den Süden Deutschlands. Von den 88,8 Mrd. Euro in 2015 entfallen ein Viertel (rund 22 Mrd. Euro) auf Baden-Württemberg und ein Fünftel (rund 17 Mrd. Euro) auf Bayern. Damit zählt Bayern nach wie vor zu den Spitzenreitern bei den FuE-Aufwendungen.

Seit 2009 erfüllt Bayern die Vorgabe der Wachstumsstrategie Europa 2020, 3 % des BIP für FuE aufzuwenden (Abb. 1). Der Wirt-schaftssektor leistet dazu einen Anteil von 2,44 %, der Hochschulsektor von 0,42 % und 0,31 % trägt der staatliche Sektor2 bei. Damit übertrifft Bayern mit seiner FuE-Intensität3 den Bundesdurchschnitt von 2,9 %. Der Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP der staatlichen Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat ist im Vergleich zu 2013 jedoch gesunken und liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 0,92 %. Bayerns Stärke geht also von der Wirtschaft aus, die ihre Investitionen in FuE im Vergleich zur vorherigen Erhebung um 10 % auf 13,4 Mrd. Euro erhöhte.

Innerhalb der deutschen Bundesländer hat Baden-Württemberg seit Jahren die höchste FuE-Intensität (Abb. 2). Nachdem sich der Abstand zwischen Baden-Württemberg und Bayern bei der vorherigen Erhebung verringerte, hat er sich 2015 wieder vergrößert.

Bayern kann mit einer FuE-Intensität von 3,17 % seine Position im internationalen Vergleich vor Österreich, Taiwan, Finnland und den USA behaupten, liegt jedoch weiterhin hinter Korea, der Schweiz, Japan und Schweden zurück (Abb. 3). Außer in Israel, Japan und Taiwan ist in anderen Nationen der Anteil der FuE-Aufwendungen im staatlichen Sektor deutlich höher als in Bayern.

Schlussfolgerungen

Die regionalen Unterschiede der finanziellen Aufwendungen für FuE wachsen in Deutschland weiter. Auch von dem vorgeschlage-nen Ziel der EFI-Kommission, bis zum Jahr 2025 3,5 % des BIP für FuE einzusetzen4, ist Bayern noch deutlich entfernt. Die Anstren-gungen, mehr in FuE zu investieren, müssen konsequent fortgesetzt werden. Voraussetzungen dafür sind eine leistungsfähige Wirt-schaft mit innovativen Unternehmen, qualifizierte Fachkräfte sowie eine flächendeckende, gut ausgebaute Forschungsinfrastruktur an Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen im Freistaat.

1 Bezugsjahr 2015 als Jahr der aktuellsten Vollerhebung der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.2 Der staatliche Sektor umfasst staatliche Institute einschließlich der vom Staat finanzierten wissenschaftlichen Einrichtungen ohne Erwerbszweck. Dazu gehören Bundes-, Landes- und kommunale Forschungseinrichtungen, Helmholtz-Zentren, Institute der Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft, Einrichtungen der Leibnitz-Gemeinschaft und Akademien.3 Der Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP charakterisiert die Forschungsintensität einer Region. Sie setzt die finanziellen Aufwendungen für FuE ins Verhältnis zur volkswirtschaftlichen Leistung. Mit Hilfe dieser Relativierung lassen sich die Forschungsintensitäten unterschiedlich gearteter Regionen direkt miteinander vergleichen.4 EFI - Expertenkommission Forschung und Innovation (2017): Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2017, Berlin.

1. Der Forschungs- und Entwicklungsstandort Bayern

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DER FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSSTANDORT BAYERN | 7

0,0 %

0,5 %

1,0 %

1,5 %

2,0 %

2,5 %

3,0 %

3,5 %

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

0,310,320,290,28

0,250,250,240,23

0,420,430,420,41

0,350,310,360,35

2,442,392,292,362,212,322,402,33

WirtschaftHochschulenStaat

Deutschland

2,91 3,00 2,89 2,823,003,05

3,13 3,17

Abb. 1: FuE-Aufwendungen als Anteil am BIP in Bayern nach Sektoren 2001 - 2015

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, StBA, VGRdL BIP Stand: März 2017

2.0 %

2.5 %

3.0 %

3.5 %

4.0 %

4.5 %

5.0 %

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

Baden-Württemberg BAYERN Hessen Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland

4,94

3,172,932,82

1,96

2,73

Abb. 2: FuE-Aufwendungen als Anteil am BIP im Vergleich ausgewählter Bundesländer 2001 – 2015

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Destatis, VGRdL BIP Stand: März 2017

INHALT

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8 | DER FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSSTANDORT BAYERN

Israel

Korea

Schweiz*

Japan

Schweden

BAYERN

Österreich

Taiwan

Deutschland

Finnland

USA

Frankreich

China

EU-28

0.0 % 0.5 % 1.0 % 1.5 % 2.0 % 2.5 % 3.0 % 3.5 % 4.0 % 4.5 %

0.71

0.48

0.77

0.79

0.97

0.92

0.68

0.91

0.73

0.99

0.71

0.99

0.95

0.62

1.25

1.59

1.44

1.99

1.93

2.01

2.37

2.21

2.44

2.29

2.58

2.43

3.28

3.63

0.72

0.47

0.79

0.81

1.02

0.93

0.73

0.87

0.74

1.03

0.79

0.91

0.89

0.65

1.21

1.52

1.45

1.93

2.26

1.90

2.27

2.10

2.39

2.28

2.52

2.29

3.26

3.49

Wirtschaftssektor 2013 Staatl. Forschungsinstitute und Hochschulen 2013Wirtschaftssektor 2015 Staatl. Forschungsinstitute und Hochschulen 2015

1.96

2.07

2.22

2.79

2.9

2.93

3.05

3.12

3.17

3.28

3.29

3.42

4.23

4.25

1.93

1.99

2.24

2.74

3.29

2.82

3.00

2.97

3.13

3.31

3.31

3.20

4.15

4.15

Abb. 3: FuE-Aufwendungen als Anteil am BIP im internationalen Vergleich 2013 und 2015

Quelle: MSTI, Stifterverband Wissenschaftsstatistik, VGRdL * Schweiz: 2012

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FINANZIERUNG VON FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG | 9

2. Finanzierung von Forschung und Entwicklung

Kernaussagen

Bayerische Unternehmen finanzierten ihre FuE-Tätigkeiten zu fast 93 % selbst, das entsprach im Jahr 2015 rund 14,2 Mrd. Euro. Nur ca. 4 % der FuE-Leistungen der bayerischen Wirtschaft wurden vom Staat erbracht. Der ausländische Finanzierungsanteil, der auch EU-Förderprogramme einschließt, betrug insgesamt 3,2 % (Abb. 4).

Der Anteil der FuE-Aufwendungen aus staatlichen Mitteln lag bei bayerischen Unternehmen, die den forschungsintensiven In-dustrien5 zuzuordnen sind, bei nur 2 % (242 Mio. Euro). Bei dieser Gruppe entsprach der Anteil der FuE-Aufwendungen durch die Wirtschaft fast 95 %.

Bayerische Unternehmen, die den forschungsintensiven Dienstleistungen6 zuzurechnen sind, finanzierten ihre FuE-Tätigkeiten 2015 zu knapp 72 % selbst. In diesen Branchen war der Anteil der staatlichen Finanzierung deutlich höher als bei den forschungsinten-siven Industrien und lag bei fast 22 %. Auch ausländische Quellen, vor allem verbundene Unternehmen und EU-Förderprogramme, hatten einen doppelt so hohen Anteil an der Finanzierung von FuE im Vergleich zur gesamten Wirtschaft.

Externe FuE-Aufwendungen von Unternehmen fließen zum überwiegenden Teil in die Wirtschaft. Bayerische Unternehmen verga-ben 2015 rund drei Viertel ihrer Forschungsaufträge an den Wirtschaftssektor. Das entspricht 4,8 Mrd. Euro (Abb. 5). Weitere 17 % der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft flossen ins Ausland, dabei insbesondere an verbundene Unternehmen. 96 % der externen FuE-Investitionen (knapp 6 Mrd. Euro) wurden von großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern aufgewendet, wovon mehr als drei Viertel (78,2 %) an andere Unternehmen flossen.

Im Bundesvergleich befand sich Bayern bei der Verteilung der FuE-Ausgaben des Bundes 2015 an dritter Stelle (Tab. 1). 13,6 % der Bundesmittel für FuE kamen den Unternehmen, Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen des Freistaates zugute. Dieser Anteil ist im Vergleich zur vorherigen Erhebung um mehr als einen Prozentpunkt gesunken. Auch in Bezug auf den Anteil an der gesamtdeutschen Wirtschaftsleistung (18,1 % des BIP) schnitt Bayern schlechter ab als noch 2013 (17,8 % des BIP).

Der Anteil der FuE-Finanzierung durch den Freistaat selbst ist in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben und lag 2014 bei 16,9 %. Das entspricht in absoluten Zahlen etwa den Aufwendungen des Bundes, die für FuE nach Bayern fließen.

Schlussfolgerungen

Die ausgeprägten FuE-Aktivitäten der Unternehmen stellen eine Stärke der bayerischen Wirtschaft dar. Insbesondere Unternehmen der forschungsintensiven Branchen finanzieren FuE zum überwiegenden Teil selbst. KMU kann die Finanzierung jedoch vor Heraus-forderungen stellen, da zum Teil ausreichende Mittel für FuE fehlen. Diese Unternehmen drohen im Wettbewerb um Innovationen abgehängt zu werden.

5 Als forschungsintensiv werden Branchen des produzierenden Gewerbes bezeichnet, die mindestens 3 % ihres Umsatzes für FuE ausgeben. Branchen mit einem FuE-Anteil von 3-9 % am Umsatz werden als Hochwertige Technik bezeichnet, über 9 % gelten als Spitzentechnologie, vgl. Anhang. 6 Als forschungsintensive Dienstleistungen gelten die Wirtschaftszweige 62, 71 und 72 gemäß Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008, vgl. Anhang.

INHALT

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10 | FINANZIERUNG VON FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

sonstige Inländer* Ausland Wirtschaftssektor Staat

(+15,8 %)

(+21,8 %)

(-8,8 %)

(-6,3 %)

(-39,0 %)

(-26,3 %)

(-54,5 %)

(-3,7 %)

(-1,1 %)

(-17,8 %)

(-34,6 %)

(-40,9 %)

(-9,0 %)

(-11,6 %)

(-11,3 %)

Ausland 3,2 %

Wirtschaftssektor 94,8 %

Forschungsintensive Industrien

Staat 2,0 %

verbundene Unternehmen im Ausland 2,5 %

andere Unternehmen im Ausland 0,1 %

EU-Förderprogramme 0,4 %

sonstiges Ausland** 0,2 %

sonstige Inländer* 0,0 %

Auslandsonstige Inländer* WirtschaftssektorStaat

(+15,8 %)

(+21,8 %)

(-8,8 %)

(-6,3 %)

(-39,0 %)

(-26,3 %)

(-54,5 %)

(-3,7 %)

(-1,1 %)

(-17,8 %)

(-34,6 %)

(-40,9 %)

(-9,0 %)

(-11,6 %)

(-11,3 %)

Ausland 6,1 %

Wirtschaftssektor 71,8 %

Forschungsintensive Dienstleistungen

Staat 21,9 %

verbundene Unternehmen im Ausland 4,5 %

andere Unternehmen im Ausland 0,3 %

EU-Förderprogramme 1,1 %

sonstiges Ausland** 0,2 %

sonstige Inländer* 0,2 %

Auslandsonstige Inländer* WirtschaftssektorStaat

(+15,8 %)

(+21,8 %)

(-8,8 %)

(-6,3 %)

(-39,0 %)

(-26,3 %)

(-54,5 %)

(-3,7 %)

(-1,1 %)

(-17,8 %)

(-34,6 %)

(-40,9 %)

(-9,0 %)

(-11,6 %)

(-11,3 %)

Ausland 3,2 %

Wirtschaftssektor 92,7 %

Wirtschaft insgesamt

Staat 4,0 %

verbundene Unternehmen im Ausland 2,4 %

andere Unternehmen im Ausland 0,2 %

EU-Förderprogramme 0,5 %

sonstiges Ausland** 0,2 %

sonstige Inländer* 0,1 %

unter 250 Beschäftigte

250 - 499 Beschäftigte

500 und mehr Beschäftigte

Wirtschaft insgesamt

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 %

16.9

16.5

23.4

27.3

1.5

1.5

2

2.6

1.7

1.5

5.4

9.9

2.6

2.3

4.1

12.5

77.3

78.2

65.0

47.8

WirtschaftssektorHochschulinstitute und -professorenStaatsonstige InländerAusland

Deutschland

2,913,00 2,89

2,82 3,003,05

Aufträge an:

3,17

Abb. 4: Finanzierung der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Bayern nach Herkunft der Mittel 2015

Abb. 5: Externe FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Bayern nach Auftragnehmern 2015

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik

* Sonstige Inländer umfassen gemeinnützige wissenschaftliche Forschungsinstitute in privater Hand, z. B. Stiftungen, gemeinnützige, nicht-staatliche Institute.

** sonstige internationale Organisationen und sonstiges Ausland

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FINANZIERUNG VON FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG | 11

Tab. 1: Regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes 2015 und der Länder 2014

* Maßgebend für die regionale Aufteilung der FuE-Ausgaben des Bundes ist in der Regel der Sitz der FuE ausführenden Stelle. Im Fall der gemeinsamen Forschungsförderung durch Bund und Länder werden die FuE-Ausgaben des Bundes nach dem Zuwendungsbedarf der geförderten Einrichtungen bzw. Arbeitsstellen aufgeteilt. Bei den bundeseigenen Forschungseinrich-tungen werden die FuE-Ausgaben auf den Hauptsitz und die angeschlossenen Außen- bzw. Arbeitsstellen mit institutionellem Charakter aufgeteilt.

** Schätzung auf der Grundlage der Haushaltspläne der Länder.

BundeslandBUND* 2015 LÄNDER** 2014 BIP-ANTEIL

EINWOHNER- ANTEIL

Mio. € in % Mio. € in % in % in %

Baden-Württemberg 2.113 15,4 1.542 14,1 15,2 13,2

BAYERN 1.869 13,6 1.853 16,9 18,1 15,6

Berlin 1.502 11,0 690 6,3 4,1 4,3

Brandenburg 399 2,9 239 2,2 2,2 3,0

Bremen 290 2,1 140 1,3 1,0 0,8

Hamburg 596 4,4 351 3,2 3,6 2,2

Hessen 758 5,5 731 6,7 8,6 7,5

Mecklenburg-Vorpommern

304 2,2 208 1,9 1,3 2,0

Niedersachsen 1.054 7,7 957 8,8 8,5 9,6

Nordrhein-Westfalen 2.633 19,2 2.302 21,0 21,4 21,7

Rheinland-Pfalz 293 2,2 435 4,0 4,5 4,9

Saarland 111 0,8 113 1,0 1,1 1,2

Sachsen 852 6,2 581 5,3 3,7 5,0

Sachsen-Anhalt 268 2,0 283 2,6 1,9 2,7

Schleswig-Holstein 360 2,6 243 2,2 2,9 3,5

Thüringen 298 2,2 276 2,5 1,9 2,6

Deutschland 13.700 100,0 10.944 100,0 100,0 100,0

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Bildung und Forschung, VGRdL Rundungsabweichungen

INHALT

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12 | FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN DER WIRTSCHAFT

Kernaussagen

Bayerns forschungs- und entwicklungsstarke Branchen sind der Kraftfahrzeugbau, die Elektrotechnik, die forschungsintensiven Dienstleistungen, der Maschinenbau und die Chemie (inkl. Pharma) (Abb. 6). Im Betrachtungszeitraum der letzten 15 Jahre konnten diese fünf Branchen insgesamt einen Zuwachs von 3,9 Mrd. Euro bzw. 52,7 % an FuE-Aufwendungen verbuchen. Hierbei ragten vor allem die Automobilindustrie mit einer Zunahme von 80 % seit 2001 und die FuE-Dienstleistungen mit einer Zunahme von 220 % heraus.

FuE-Aufwendungen werden in zunehmendem Maße von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten getätigt. Dieser Trend ist sowohl bundes- als auch bayernweit festzustellen (Abb. 7). In Bayern wurden 2015 lediglich 7,1 % der FuE-Aufwendungen von KMU erbracht, was deutlich unter dem Bundeswert von 8,6 % lag. Dieser Trend setzt sich seit den letzten Erhebungen fort: 2011 kamen 8,6 % der bayerischen FuE-Aufwendungen von KMU, 2013 waren es 7,6 %. Im Vergleich dazu waren es 2013 in Deutschland durch-schnittlich 9,7 % und 2011 noch 10,5 %.

Aus technologischer Sicht zeigt sich Bayerns Stärke vor allem in der Spitzentechnologie. Nahezu 29 % der internen FuE-Auf-wendungen der bayerischen Unternehmen entfielen 2015 auf diesen Bereich, was deutlich über dem Bundeswert von 22,1 % lag (Abb. 8).

Schlussfolgerungen

Bayern ist ein Wirtschaftsstandort, an dem viel FuE-Budget in die Herstellung von hochtechnologischen Gütern fließt. Diese schaf-fen die Basis für aktuelle und zukünftige Innovationen. Eine Dominanz kommt dabei insbesondere der Automobilindustrie zu, sie ist der Motor des bayerischen FuE-Geschehens.

FuE-Kapazitäten wurden in den vergangenen Jahren nicht nur im verarbeitenden Gewerbe aufgebaut, sondern auch im Bereich der forschungsintensiven Dienstleister. Dadurch haben sich an einzelnen Standorten regelrechte „Wissens-Ballungsgebiete“ entwickelt, die sich unter anderem in Spitzenclustern widerspiegeln.

Die für die wirtschaftliche Zukunft wichtigen FuE-Aktivitäten in Bayern werden in erster Linie von Großunternehmen erbracht. Für den Erfolg regionaler Innovationssysteme ist die FuE-Beteiligung von KMU jedoch ebenso wesentlich. Daher müssen diese noch stärker in ihren Innovationsbemühungen unterstützt werden.

3. Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN DER WIRTSCHAFT | 13

Abb. 6: Interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen nach ausgewählten Bundesländern und Hauptbranchen 2001 und 2015

2001

2015

2001

2015

2001

2015

2001

2015

2001

2015

2001

2015

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0

1,5

0,6

0,7

0,2

0,6

0,3

0,6

0,7

1,6

0,5

2,3

0,7

4,9

2,2

0,0

0,0

1,2

0,6

1,7

1,0

4,5

2,5

9,1

4,4

1,6

1,7

0,3

0,3

1,6

0,8

0,5

0,3

3,3

3,0

2,5

1,9

1,1

0,7

0,1

0,1

0,9

0,6

0,3

0,3

1,2

0,8

1,9

1,2

2,5

1,7

0,0

0,0

1,6

1,8

1,6

1,2

0,7

0,6

1,3

0,6

Chemie (inkl. Pharma)MaschinenbauElektrotechnikKraftfahrzeugbauForschungsintensive Dienstleister

Deutschland

Bade

n-W

ürtt

embe

rg

in Mrd. €

2,892,82 3,003,05 3,13 3,17

BAYE

RNH

esse

nN

RWSa

chse

nRe

stlic

he L

ände

r

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik 2001: WZ 19932015: WZ 2008

INHALT

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14 | FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN DER WIRTSCHAFT

Abb. 7: Interne FuE-Aufwendungen nach Beschäftigtengrößenklassen und Bundesländern 2015

Abb. 8: Interne FuE-Aufwendungen der Wirtschaft nach Technologieklassen in ausgewählten Bundesländern und Deutschland 2015

Sachsen-Anhalt

Thüringen

Sachsen

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Berlin

Bremen

Schleswig-Holstein

Saarland

Nordrhein-Westfalen

DeutschlandRheinland-Pfalz

BAYERNHamburg

Hessen

Baden-Württemberg

Niedersachsen

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

93.5

90.6

89.5

89.8

88.8

88.2

86.7

80.4

69.1

67.1

73.8

76.4

72.4

70.3

64.3

35.9

33.7

1.8

3.7

4.5

3.2

4.1

4.4

4.6

7.8

15.5

15.8

8.6

3.9

2.0

3.8

5.5

23.9

15.7

4.7

5.7

6.0

7.0

7.1

7.4

8.6

11.8

15.4

17.1

17.6

19.7

25.6

25.9

30.2

40.2

50.6

unter 250 Beschäftigte 250 - 499 Beschäftigte 500 und mehr Beschäftigte

Deutschland

2,913,00 2,89

2,82 3,003,05 3,13 3,17

(+15,8 %)

(+21,8 %)

(-8,8 %)

(-6,3 %)

(-39,0 %)

(-26,3 %)

(-54,5 %)

(-3,7 %)

(-1,1 %)

(-17,8 %)

(-34,6 %)

(-40,9 %)

(-9,0 %)

(-11,6 %)

(-11,3 %)

5,2 %

Wirtschaftssektor 94,8 %

Stromsteuer 6,86

KWK-Aufschlag 0,44§19 StromNEV-Umlage

0,57

Offshore-Haftungsumlage 0,83

12,6 %

12,0 %

53,3 %

22,1 %

Spitzentechnologie Hochwertige Technik Restliche WZ

Deutschland

Staat 2,0 %

Ausland 3,2 %

6,7 %12,7 %

63,0 %

17,6 %

Baden- Württemberg

11,9 %

12,0 %

47,3 %

28,8 %

BAYERN

16,3 %

10,5 %

47,9 %

25,3 %

Hessen

23,5 %

7,9 %

51,6 %

17,0 %

Nordrhein- Westfalen

16,3 %

51,7 %

13,2 %

18,8 %

Sachsen

Forschungsintensive Dienstleistungen

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik

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REGIONALE VERTEILUNG DER INDUSTRIEFORSCHUNG | 15

4. Regionale Verteilung der Industrieforschung

Kernaussagen

Industrieforschung in Bayern findet zum größten Teil in Oberbayern statt. Die Region war 2015 mit 8,1 Mrd. Euro für 60 % der in-ternen FuE-Aufwendungen der bayerischen Wirtschaft verantwortlich. Allein aus der Raumordnungsregion München kamen davon knapp 6 Mrd. Euro. Rund 2 Mrd. Euro waren es im Regierungsbezirk Mittelfranken und knapp 1 Mrd. Euro in Schwaben (Tab. 2).

Ein besonders hoher Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP sowie hohe FuE-Beschäftigtenzahlen wurden 2015 auch in der Industrie-region Mittelfranken und in Ingolstadt gemessen. Die Region Augsburg verzeichnet einen sehr großen Zuwachs von FuE-Personal im Zuge der Ansiedlung von neuen Forschungseinrichtungen im „Augsburg Innovationspark“. Eine hohe Dynamik im Wachstum von FuE-Personal lässt sich auch in den Regionen Oberland und Regensburg beobachten (Tab. 3, Tab. 4).

Gemessen am Anteil der FuE-Beschäftigten der Wirtschaft an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ergibt sich die höchste Dichte der Industrieforschung auf Kreisebene in Ingolstadt (7,4 %), Erlangen (5,2 %), Lindau (4,4 %) und Landshut (4,3 %) (Abb. 9).

Schlussfolgerungen

Die Verteilung von FuE auf die bayerischen Regionen stellt sich weitgehend stabil dar. Die Region München ragt weit heraus. Durch die Ansiedlung neuer Forschungseinrichtungen konnten erfolgreich neue Impulse auch an anderen Standorten Bayerns gesetzt werden. In der aktuellen Erhebung fallen insbesondere die Raumordnungsregionen Augsburg, Ingolstadt und das Oberland durch eine positive Dynamik im Aufbau von FuE-Personal auf.

INHALT

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16 | REGIONALE VERTEILUNG DER INDUSTRIEFORSCHUNG

Tab. 2: FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor und deren Anteil am BIP in Deutschland 2001 – 2015 nach Regionen

Region

INTERNE FUE-AUFWENDUNGEN IM WIRTSCHAFTSSEKTOR

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Mio. €

Anteil am

BIP in %

Deutschland 36.332 1,67 38.029 1,71 38.651 1,68 43.034 1,71 45.275 1,84 51.077 1,89 53.566 1,90 60.952 2,01

Baden-Württemberg 9.434 2,92 9.750 2,97 10.966 3,26 12.759 3,39 12.995 3,66 15.698 3,87 16.268 3,85 18.511 4,02

Stuttgart 5.586 4,07 5.432 3,91 6.286 4,53 7.849 4,95 7.865 5,46 9.549 5,67 9.764 5,51 11.287 5,73

Berlin 1.766 2,05 1.575 1,85 1.473 1,69 1.184 1,25 1.365 1,38 1.402 1,30 1.682 1,49 1.819 1,47

Hamburg 583 0,71 864 1,03 934 1,06 992 1,07 1.075 1,18 1.181 1,23 1.333 1,33 1.365 1,26

BAYERN 8.682 2,33 9.090 2,40 9.201 2,32 9.588 2,21 10.056 2,36 11.008 2,29 12.142 2,39 13.360 2,44

Oberbayern 5.575 3,43 5.873 3,57 6.142 3,55 6.139 3,23 6.238 3,38 6.605 3,19 7.430 3,35 8.080 3,34

Niederbayern 98 0,34 127 0,43 100 0,32 381 1,12 343 1,02 333 0,86 428 1,07 498 1,14

Oberpfalz 505 1,88 566 2,04 536 1,84 547 1,70 653 2,03 739 2,01 569 1,49 653 1,56

Oberfranken 259 0,99 278 1,08 241 0,91 277 0,96 350 1,20 409 1,27 438 1,31 499 1,38

Mittelfranken 1.273 2,69 1.176 2,41 1.154 2,28 1.090 1,99 1.418 2,55 1.567 2,56 1.811 2,83 1.960 2,82

Unterfranken 516 1,48 492 1,38 565 1,51 581 1,44 545 1,40 705 1,60 773 1,70 714 1,49

Schwaben 457 1,00 578 1,24 463 0,95 574 1,09 509 0,97 650 1,10 693 1,10 954 1,42

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Bildung und Forschung, VGRdL Rundungsabweichungen

BIP Stand: März 2017

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REGIONALE VERTEILUNG DER INDUSTRIEFORSCHUNG | 17

Tab. 3: Interne FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor nach bayerischen Raumordnungsregionen 2001 – 2015

Raumordnungsregion

INTERNE FUE-AUFWENDUNGEN

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2015

in Mio. €

Anteil am BIP in %

Bayerischer Untermain 109 121 155 182 189 226 252 202 1,46

Main-Rhön 166 174 331 217 204 241 279 311 1,99

Würzburg 242 197 78 183 152 238 241 202 1,10

Oberfranken-Ost 62 75 82 86 125 147 161 173 1,10

Oberfranken-West 197 203 159 191 225 262 277 326 1,60

Industrieregion Mittelfranken

1.237 1.137 1.097 1.049 1.354 1.501 1.747 1.906 3,34

Westmittelfranken 36 39 57 41 64 66 64 53 0,42

Oberpfalz-Nord 73 77 84 114 140 144 162 150 0,90

Regensburg 444 497 462 446 526 610 421 512 1,77

Donau-Wald 76 108 66 101 91 89 110 139 0,64

Landshut* 10 10 24 267 240 229 304 352 1,91

Ingolstadt 810 715 555 637 579 620 1.057 1.421 4,93

München 4.211 4.671 5.085 4.969 5.098 5.353 5.816 5.996 3,52

Oberland 169 217 174 186 210 226 153 191 1,38

Südostoberbayern 385 271 328 347 351 406 403 471 1,65

Allgäu 127 167 156 147 233 283 300 310 1,84

Augsburg 275 348 220 325 201 272 258 476 1,47

Donau-Iller (BY) 55 63 87 102 75 95 135 168 0,93

BAYERN 8.682 9.090 9.201 9.588 10.056 11.008 12.142 13.360 2,44

Deutschland 36.332 38.029 38.651 43.035 45.275 51.077 53.566 60.952 2,01

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, VGRdL Rundungsabweichungen

* Untererfassung bis einschließlich 2005BIP Stand: März 2017

INHALT

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18 | REGIONALE VERTEILUNG DER INDUSTRIEFORSCHUNG

Tab. 4: FuE-Personal im Wirtschaftssektor nach bayerischen Raumordnungsregionen 2001 – 2015

Raumordnungsregion FUE-PERSONAL (VOLLZEITÄQUIVALENTE)

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

Bayerischer Untermain 937 1.103 1.416 1.440 1.466 1.645 1.539 1.376

Main-Rhön 1.709 1.955 3.058 2.046 2.020 2.149 2.366 2.778

Würzburg 1.912 1.317 688 1.559 1.520 1.925 2.168 2.208

Oberfranken-Ost 701 792 839 1.084 1.120 1.251 1.326 1.439

Oberfranken-West 2.090 1.765 1.385 1.613 1.695 2.007 1.961 2.092

Industrieregion Mittelfranken

12.044 9.734 8.996 8.038 9.560 10.301 10.211 10.965

Westmittelfranken 386 461 728 451 709 729 685 472

Oberpfalz-Nord 615 834 891 944 1.107 946 999 866

Regensburg 5.067 4.799 4.444 2.471 2.913 3.390 2.746 3.546

Donau-Wald 802 1.149 782 1.022 936 915 1.047 1.204

Landshut *) 124 123 235 1.904 1.834 1.607 1.615 2.024

Ingolstadt 5.737 5.691 4.733 5.137 5.192 5.062 6.169 9.132

München 36.518 35.538 39.363 34.834 36.401 36.949 36.884 39.641

Oberland 1.310 1.625 1.290 1.243 1.363 1.451 860 1.151

Südostoberbayern 2.603 2.272 2.856 2.855 3.039 3.231 2.882 3.521

Allgäu 1.154 1.458 1.387 1.405 2.026 2.439 2.708 2.804

Augsburg 2.390 2.127 2.118 2.701 1.848 2.092 2.079 4.054

Donau-Iller (BY) 568 618 851 938 765 955 1.286 1.480

BAYERN 76.665 73.360 76.061 71.684 75.514 79.043 79.531 90.752

Deutschland 307.257 298.072 304.503 321.853 332.491 357.129 360.375 404.767

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesministerium für Bildung und Forschung, VGRdL Rundungsabweichungen

*) Untererfassung bis einschließlich 2005

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REGIONALE VERTEILUNG DER INDUSTRIEFORSCHUNG | 19

Abb. 9: Anteil der FuE-Beschäftigten der Wirtschaft an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Kreisen und kreisfreien Städten in Bayern 2015

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik und eigene Darstellung

IHK-Bezirk

FuE-Beschäftigte je 1.000 Beschäftigte in %

< 2,5

2,5 bis < 5

5 bis < 10

10 bis < 15

15 bis < 20

20 bis < 30

> 30

INHALT

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20 | FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN WISSENSCHAFTSEINRICHTUNGEN

Kernaussagen

Der Beitrag der bayerischen Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen zur FuE-Finanzierung ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich von 0,56 % in 2005 auf 0,73 % in 2015 gestiegen. Er lag jedoch noch immer deutlich unter dem Bundes-durchschnitt (0,92 %). 2015 betrug der Anteil der FuE-Aufwendungen bayerischer Hochschulen am BIP 0,42 %, bei staatlichen Forschungseinrichtungen in Bayern waren es nur 0,31 % (Abb. 10).

Bayerische Unternehmen vergaben 2,6 % ihrer FuE-Aufträge an Hochschulen, das entsprach ca. 160 Mio. Euro. Staatliche For-schungseinrichtungen erhielten 108 Mio. Euro (1,7 %) Drittmittel von der bayerischen Wirtschaft (Tab. 5). KMU investierten einen verhältnismäßig großen Teil ihrer FuE-Aufwendungen (22 %) in Form von Forschungsaufträgen in Hochschulen und staatliche Forschungseinrichtungen. Dies entsprach 2015 knapp 33 Mio. Euro.

Schlussfolgerungen

Bayerische Unternehmen setzen bei externen FuE-Aufwendungen deutlich stärker auf Kooperationen in der Privatwirtschaft als Unternehmen im Bundesdurchschnitt. KMU in Bayern investieren signifikant häufiger in Hochschulkooperationen und Auftrags- forschung an staatlichen Forschungseinrichtungen als große Unternehmen.

Der Anteil bayerischer FuE-Aufwendungen im Hochschulsektor und in staatlichen Forschungsinstitutionen liegt nach wie vor deutlich hinter anderen Bundesländern zurück. Im Vergleich dazu ist der Anteil an FuE-Aufwendungen in diesen Bereichen im Freistaat Sachsen mehr als doppelt so hoch. Dies wird dem Anspruch Bayerns, deutschlandweit führendes Bundesland in FuE zu sein, nicht gerecht.

5. Forschung und Entwicklung in Wissenschaftseinrichtungen

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG IN WISSENSCHAFTSEINRICHTUNGEN | 21

Abb. 10: FuE-Aufwendungen im Hochschulsektor und in staatlichen Forschungsinstitutionen als Anteil am BIP nach Bundesländern 2015

Tab. 5: Externe FuE-Aufwendungen der Wirtschaft in Bayern nach Auftragnehmern 2015

0,0 %

0,5 %

1,0 %

1,5 %

2,0 %

Sachsen Baden-Württemberg Deutschland Nordrhein-Westfalen BAYERN Hessen

0,240,310,320,410,41

0,78

0,430,420,510,510,510,76

Hochschule Staat

Deutschland

2,913,00 2,89

2,82 3,003,05 3,13 3,17

0,0 %

0,5 %

1,0 %

1,5 %

2,0 %

0,670,730,83

0,920,92

1,54

Quelle: Statistisches Bundesamt, VGRdL

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik Rundungsabweichungen

INSGESAMT

AUFTRÄGE AN

den Wirtschafts-sektor

Hochschul- institute und -professoren

staatliche Forschungs-

einrichtungen

sonstige Inländer

das Ausland

Mio. € Mio. € % Mio. € % Mio. € % Mio. € % Mio. € %

unter 250 Beschäftigte 147,3 70,3 47,8 18,4 12,5 14,5 9,9 3,8 2,6 40,2 27,3

250 - 499 Beschäftigte 90,4 58,8 65,0 3,7 4,1 4,9 5,4 1,8 2,0 21,2 23,4

500 und mehr Beschäftigte 5.983,7 4.679,9 78,2 138,1 2,3 88,9 1,5 89,7 1,5 987,0 16,5

insgesamt 6.221,4 4.809,0 77,3 160,3 2,6 108,3 1,7 95,4 1,5 1.048,4 16,9

INHALT

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22 | AKADEMISCHER NACHWUCHS FÜR DEN INNOVATIONSSTANDORT BAYERN

Kernaussagen

Bayern verfügt mit seinen 32 staatlichen Hochschulen7 (darunter neun Universitäten) und weiteren Hochschulen in kommunaler, kirchlicher oder privater Trägerschaft über ein differenziertes und flächendeckendes Angebot an Studienmöglichkeiten.

Auch wenn Bayern bezüglich der Absolventenquote bundesweit mit an der Spitze liegt, sind die quantitativen Zahlen eher ernüch-ternd: Nach wie vor ist die bayerische Studienberechtigtenquote8 die niedrigste im Vergleich zu anderen ausgewählten Bundeslän-dern. Sie wuchs allerdings seit vielen Jahren von 30,4 % im Jahr 2000 auf 46,5 % in 2015 (Abb. 11). Bayern konnte noch vor einigen Jahren dieses Manko durch den Zuzug von Studienberechtigten aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland ausgleichen. Seit 2013 ist das nicht mehr gelungen. Somit lag auch 2015 die Studienanfängerquote in Bayern mit 52,1 % deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 58,2 % (Abb. 12).

Im Gegensatz dazu kann die bayerische Hochschulabsolventenquote positiv bewertet werden: Trotz der unterdurchschnittlichen Studienberechtigten- und Studienanfängerquote befand sich Bayern nach Baden-Württemberg und Hessen 2015 auf Platz drei mit 33,2 %. Das spricht für ein effizientes und qualitativ hochwertiges Hochschulsystem.

Ein ähnliches Bild ergibt der Blick auf die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – die sogenannten MINT-Fächer (Abb. 13). In Bayern liegen das Interesse an einem MINT-Studium sowie die Quote der Hochschulabsolventen über dem bundesweiten Durchschnitt. Mehr als zwei Fünftel der Studienanfänger entschieden sich 2015 für ein MINT-Studium. In der Rangliste nimmt Bayern damit den vierten Platz ein.

Schlussfolgerungen

Eine FuE-intensive Wirtschaft erfordert eine höhere Anzahl an Hochschulabsolventen, insbesondere in den MINT-Fächern, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Hierfür sind ein erweitertes MINT-Studienplatzangebot an bayerischen Hochschulen sowie Motivationsanreize für junge Menschen – insbesondere für Frauen – ein MINT-Studium aufzunehmen, hilfreich.

Im aktuellen „IHK-Innovationsreport 2017“9 geben über 60 % der Unternehmen an, dass der Mangel an Auszubildenden und Facharbeitern sowie an Fach- und Hochschulabsolventen die Innovationsanstrengungen stark einschränken. Gerade dem Mittel-stand fällt es zunehmend schwer, geeignetes Personal zu finden. Bereits jetzt fehlen laut „IHK-Fachkräfte-Report 2017“10 in Bayern 195.000 Fachkräfte. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Somit bleibt der Fachkräftemangel eines der größten Herausforderungen und Risiken für die bayerische Wirtschaft.

7 Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: www.km.bayern.de/studenten/hochschulen.html (7.12.2017).8 Anteil der Hochschulzugangsberechtigten an der altersspezifischen Bevölkerung.9 BIHK: „Innovationsreport 2017 – Ergebnisse für Bayern“.10 BIHK: IHK-Fachkräfte-Report 2017. Ergebnisse für Bayern.

6. Akademischer Nachwuchs für den Innovationsstandort Bayern

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AKADEMISCHER NACHWUCHS FÜR DEN INNOVATIONSSTANDORT BAYERN | 23

Abb. 11: Entwicklung der Quoten von Studienberechtigten, Studienanfängern und Hochschulabsolventen an der altersspezifischen Bevölkerung in Bayern 2000 – 2015

Abb. 12: Anteil der Studienberechtigten, Studienanfänger und Absolventen an der altersspezifischen Bevölkerung* 2015

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.3.1, 1980-2015 * doppelter Abiturjahrgang 2011

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011* 2012 2013 2014 2015

Studienberechtigtenquote Studienanfängerquote (Land des Erwerbs der HZB)Studienanfängerquote (Land des Studienortes) Hochschulabsolventenquote

Deutschland

0 %

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

Baden-Württemberg BAYERN Hessen Nordrhein-Westfalen Sachsen Deutschland

32,330,831,233,433,2

39,8

58,2

68,7

61,761,0

52,1

60,858,2

39,0

50,754,6

42,0

49,053,0

48,0

53,856,6

46,5

59,7

Studienberechtigtenquote Studienanfängerquote (Land des Erwerbs der HZB)Studienanfängerquote (Land des Studienortes) Hochschulabsolventenquote

Deutschland

2,913,00 2,89

2,82 3,003,05 3,13 3,17

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.3.1, 1980-2015 * Quotensummenverfahren

INHALT

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24 | AKADEMISCHER NACHWUCHS FÜR DEN INNOVATIONSSTANDORT BAYERN

Abb. 13: MINT-Anteil der Studienanfänger* und Absolventen aller Fächer 2015

Deutschland

Sachsen

Nordrhein-Westfalen

Hessen

BAYERN

Baden-Württemberg

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 %

42,2

39,2

36,7

36,2

42,8

37,6

45,0

42,4

43,3

39,5

45,9

40,5

Studienanfänger Absolventen

Deutschland

2,913,00 2,89

2,82 3,003,05 3,13 3,17

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.3.1, 1980-2015 * Studienanfänger (1. Fachsemester) im Sommer- und nachfolgenden Wintersemester.

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ANHANG | 25

Definition der forschungsintensiven Wirtschaftszweige

Als forschungsintensiv werden Branchen des produzierenden Gewerbes bezeichnet, die mindestens 3 % ihres Umsatzes für FuE ausgeben. Branchen mit einem FuE-Anteil von 3-9 % am Umsatz werden als Hochwertige Technik bezeichnet, über 9 % gelten als Spitzentechnologie.

Spitzentechnologie nach WZ 2008: 20.20 Herstellung von Schädlingsbekämpfungs-, Pflanzenschutz- und Desinfektionsmitteln, 21.10 Herstellung von pharmazeutischen Grundstoffen, 21.20 Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen pharmazeutischen Erzeugnissen, 25.40 Herstellung von Waffen und Munition, 26.11 Herstellung von elektronischen Bauele-menten, 26.20 Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten, 26.30 Herstellung von Geräten und Ein-richtungen der Telekommunikationstechnik, 26.51 Herstellung von Mess-, Kontroll-, Navigations- und ähnlichen Instrumenten und Vorrichtungen, 26.60 Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten, 26.70 Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, 29.31 Herstellung von elektrischen und elekt-ronischen Ausrüstungsgegenständen für Kraftwagen, 30.30 Luft- und Raumfahrzeugbau, 30.40 Herstellung von militärischen Kampffahrzeugen

Hochwertige Technologie nach WZ 2008: 20.13 Herstellung von sonstigen anorganischen Grundstoffen und Chemikalien, 20.14 Herstellung von sonstigen organischen Grundstoffen und Chemikalien, 20.52 Herstellung von Klebstoffen 20.53 Herstel-lung von ätherischen Ölen, 20.59 Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen anderweitig nicht genannt, 22.11 Her-stellung und Runderneuerung von Bereifungen, 22.19 Herstellung von sonstigen Gummiwaren, 23.19 Herstellung, Veredlung und Bearbeitung von sonstigem Glas einschließlich technischer Glaswaren, 26.12 Herstellung von bestückten Leiterplatten, 26.40 Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik 27.11 Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Trans-formatoren, 27.20 Herstellung von Batterien und Akkumulatoren, 27.40 Herstellung von elektrischen Lampen und Leuchten, 27.51 Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten, 27.90 Herstellung von sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten anderweitig nicht genannt, 28.11 Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßen-fahrzeuge), 28.12 Herstellung von hydraulischen und pneumatischen Komponenten und Systemen , 28.13 Herstellung von Pumpen und Kompressoren anderweitig nicht genannt, 28.15 Herstellung von Lagern, Getrieben, Zahnrädern und Antriebsele-menten, 28.23 Herstellung von Büromaschinen (ohne Datenverarbeitungsgeräte und periphere Geräte), 28.24 Herstellung von handgeführten Werkzeugen mit Motorantrieb, 28.29 Herstellung von sonstigen nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen anderweitig nicht genannt, 28.30 Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen, 28.41 Herstellung von Werk-zeugmaschinen für die Metallbearbeitung, 28.49 Herstellung von sonstigen Werkzeugmaschinen, 28.93 Herstellung von Maschinen für die Nahrungs- und Genussmittelerzeugung und die Tabakverarbeitung, 28.94 Herstellung von Maschinen für die Textil- und Bekleidungsherstellung und die Lederverarbeitung, 28.95 Herstellung von Maschinen für die Papiererzeugung und -verarbeitung, 28.99 Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige anderweitig nicht genannt, 29.10 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, 29.32 Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, 30.20 Schienenfahrzeugbau, 32.50 Herstellung von medizinischen und zahnmedizinischen Apparaten und Materialien.

Forschungsintensive Dienstleistungen nach WZ 2008: 62 Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie, 71 Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung sowie 72 wissenschaftliche Forschung und Entwicklung.

Quelle: Gehrke, B., R. Frietsch, P. Neuhäusler, C. Rammer (2013): Neuabgrenzung forschungsintensiver Industrien und Güter, NIW, Fraunhofer-ISI, ZEW, Studien zum deutschen Innovationssystem Nr. 8-2013, Berlin: EFI.

Schasse, U.; Belitz, H.; Kladroba, A.; Stenke, G.; Leidmann, M. (2016): Forschung und Entwicklung in Staat und Wirtschaft, Studien zum deutschen Innovationssystem Nr. 2-2016, Berlin: EFI.

Statistisches Bundesamt (2007): Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008, Wiesbaden.

Anhang

INHALT

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26 | ANSPRECHPARTNER

Ansprechpartner

IHK Aschaffenburg Kerschensteinerstraße 9, 63741 Aschaffenburg Andreas Elsner

+49 6021 880-132 [email protected] aschaffenburg.ihk.de

IHK zu Coburg Schloßplatz 5, 96450 Coburg Rico Seyd

+49 9561 7426-46 [email protected] coburg.ihk.de

IHK für München und Oberbayern Balanstraße 55-59, 81541 München Dr. Ute Berger

+49 89 5116-1341 [email protected] ihk-muenchen.de

IHK für Niederbayern in Passau Nibelungenstraße 15, 94032 Passau Erich Doblinger

+49 851 507-234 [email protected] ihk-niederbayern.de

IHK Nürnberg für Mittelfranken Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg Dr.-Ing. Robert Schmidt

+49 911 1335-299 [email protected] nuernberg.ihk.de

IHK für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstraße 25, 95444 Bayreuth Dr. Wolfgang Bühlmeyer

+49 921 886-114 [email protected] bayreuth.ihk.de

IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim D.-Martin-Luther-Straße 12, 93047 Regensburg Thomas Genosko

+49 941 5694-201 [email protected] ihk-regensburg.de

IHK Schwaben Stettenstraße 1+3, 86150 Augsburg Dr. Matthias Köppel

+49 821 3162-205 [email protected] schwaben.ihk.de

IHK Würzburg-Schweinfurt Mainaustraße 33-35, 97082 Würzburg Oliver Freitag

+49 931 4194-327 [email protected] wuerzburg.ihk.de

Die bayerischen IHKs unterstützen ihre Mitglieder seit über 30 Jahren mit Innovations- und Technologieberatungen. Diese Dienst-leistung, mit den Schwerpunkten FuE-Finanzierung und -Förderung, Patente und Lizenzen sowie Produktsicherheit und Qualitäts-management, wird in erster Linie von Mittelständlern, kleinen Unternehmen und Erfindern nachgefragt.

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IMPRESSUM | 27

Impressum

Herausgeber und Verleger:Bayerischer Industrie- und Handelskammertag (BIHK) e. V. Vorstand Dr. Eberhard Sasse undPeter Driessen

Balanstraße 55-59, 81541 München +49 89-5116-0 [email protected] bihk.de

Ansprechpartner:Frank Albert IHK Würzburg-Schweinfurt

Dr. Elfriede Eberl IHK Nürnberg für Mittelfranken

Caroline Leißl IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim

Georg Muschik IHK Schwaben

Karen Tittel IHK für München und Oberbayern

Gestaltung: Word Wide KG, München

Druck: Oberländer GmbH & Co. KG, Bodenseestraße 18, 81241 München

Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Ge-nehmigung des Herausgebers gestattet.

Fotos: Titel: Fotolia©sinhyu; S. 4: Fotolia©zapp2photo; S. 15: Fotolia©Gorodenkoff; S. 20: Fotolia©Kzenon.

Stand: Januar 2018

INHALT

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Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) ist die Dachorganisation der neun IHKs in Bayern. Alle bayerischen Unternehmen – ausgenommen Handwerksbetriebe, freie Berufe und landwirtschaftliche Betriebe – sind per Gesetz Mitglied einer IHK. Folglich sprechen die bayerischen IHKs für über rund 990.000 Unternehmen aller Größen und Branchen: vom global operierenden Konzern bis zum inhabergeführten mittelständischen Unternehmen. Die IHKs sind nicht abhängig von einer bestimmten Gruppe von Unternehmern, sondern repräsentieren das Gesamtinteresse der gewerblichen Wirtschaft in Bayern. Seit der Gründung des BIHK im Jahr 1909 ist er die größte Wirtschaftsorganisation im Freistaat Bayern.

IHK zu Coburg

IHK für OberfrankenBayreuth

IHK Aschaffenburg

IHK Würzburg- Schweinfurt

IHK Nürnberg fürMittelfranken

IHK Schwaben

IHK für München und Oberbayern

IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim

IHK für Niederbayern in Passau