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FORUM GEMEINDE PLIEZHAUSEN · MITTELSTADT · RÜBGARTEN Ein reifer Glaube ist stets ein durch den Schmerz der Welt verwundeter, wir erkennen ihn an den Narben – so wie sich der auferstandene Christus bei den Jüngern mit seinen Wundmalen zu erkennen gibt. Tomás Halík April / Mai 2017

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FORUM GEMEINDEPLIEZHAUSEN · MITTELSTADT · RÜBGARTEN

Ein reifer Glaube ist stets ein durch den Schmerz der Welt verwundeter, wir erkennen ihn an den Narben – so wie sich der auferstandene Christus bei den Jüngern mit seinen Wundmalen zu erkennen gibt.

Tomás Halík

April / Mai 2017

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FORUM GEMEINDE - IMPRESSUM

HERAUSGEBER Evangelisch­methodistische Kirche Gemeindebezirk Pliezhausen

INTERNET www.emk­pliezhausen.de

GEMEINDEN Friedenskirche Pliezhausen Esslinger Str. 24

Eben­Ezer­Kapelle Mittelstadt Am Wieslenbach 5

Immanuelskapelle Rübgarten Riedweg 1

Die nächste Ausgabe des Forum erscheint voraussichtlich zum 4. Juni 2017. Beiträge dafür werden gerne bis Montag, 22. Mai 2017 entgegengenommen.

BANK Volksbank Reutlingen Konto: IBAN DE56 640901000086294008 BIC: VBRTDE6R

REDAKTION / GESTALTUNG

Martin GeißlerWengertweg 572124 PliezhausenFon: 07127­77653.E­mail: [email protected]

LAIEN-DELEGIERTE

Monika BrennerEsslinger Str. 24 (Büro), 72124 PliezhausenTelefon (Büro) 07127­9499859

Ute Schneider(montags) E­mail: [email protected]

GEMEINDE-BÜRO

Joachim BöhringerWinzerstrasse 20/172766 ReutlingenFon: 07127­7767E­mail: joa.boehringer@t­online.de

PASTORIN

Dieter MackFon: 07127­71522E­mail: dieter­[email protected]

PASTOR Ulrich Ziegler

Esslingerstr. 2472124 PliezhausenFon (Büro): 07127­972 117E­mail: [email protected]

IMPRESSUM

Himmelweit

Viermal haben wir uns schon getroffen zu Himmelweit – Singen und Gebet. Einmal im Monat eine ¾ Stunde zur Ruhe kommen, zu mir selber finden, Gott begegnen. Wir hören auf Texte, nehmen uns Zeit zur Stille, singen neue und alte Lieder, tauschen uns aus, was uns gerade bewegt und nehmen es mit ins Gebet. Herzliche Einladung an alle! Die Uhrzeit haben wir ein wenig nach vorne verändert: Jetzt immer um 18.45 Uhr!

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DAS PERSÖNLICHE WORT

Raum und Zeit sind relativ……das wissen wir Dank Albert Einstein. Dem Käpsele aus Ulm hat die Welt ganz unglaubliche Erkenntnisse zu verdanken. Er konnte das Phänomen der Gravitationswellen beschreiben, das hundert Jahre später messbar wurde, und das wiederum auf Geschehnisse von vor Milliarden Jahren zurückgeht. Das lässt mir vor Staunen den Mund offen stehen. Was für ein heller Kopf… Humor hat er scheinbar auch gehabt. Er hat einmal den Ausspruch getan: „der einzige Grund, warum es Zeit gibt, ist, damit nicht alles auf einmal passiert“. Dass Zeit keine konstante Größe ist, ist nicht nur ein physikalisches Phänomen. Wie oft erlebe ich, dass eine Stunde, in der ich auf etwas warte, so zäh vergeht wie Kaugummi, während ein glücklicher Tag wie im Flug vergeht. Und wenn ich viel Arbeit habe, hat der Tag zu wenig Stunden.Auch das Erleben von Glück und von Schmerz

ist relativ. So oft muss ich mir anhören: was sind deine Probleme in Relation zum Leid in der Welt? Und natürlich kann ich das mit Vernunft bejahen. Aber da, wo es mir weh tut, da tut’s eben weh. Und ich kann mich an Kleinigkeiten freuen, über die ein anderer nur mitleidig lächelt.Meine Seele verlangt danach, dass ich Freude und Schmerz ernst nehme. Sonst nimmt sie’s mir übel und kompensiert an einer anderen, vielleicht unangemessenen Stelle.

C.G Jung beschreibt in seiner Theorie der Schattenintegration: Wenn du die negativen Bereiche in deinem Leben nur ausblendest, werden sie dich einholen. Beschäftige dich damit, integriere sie in deinen Alltag, sie sind ein Teil von dir.

Die Bibel sagt: Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. Weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit. Ein Plädoyer dafür, Befindlichkeiten zuzulassen und jedem Gefühl Raum zu geben. Bei mir und bei anderen. Genauso beschreibt es der Römerbrief: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“.

Die Befindlichkeit der Menschen um mich herum geht mich etwas an. Und auch wenn ich mich nicht immer hineinversetzen kann in die Gefühlswelt des anderen, kann ich doch Anteil nehmen. Mich mitfreuen und mitleiden. Und das geht dann wiederum auch über meine Familie, meine Gemeinde, meinen Freundeskreis, meinen Wohnort hinaus. Ich sehe in den Nachrichten, wie es Menschen überall auf der Welt ergeht und ich will nicht, dass es mich kalt lässt. Will mir mein Mitgefühl bewahren und für andere da sein. Und doch habe ich ein Recht auf meine Wehwehchen. Auch wenn sie relativ sind.

Eure Monika

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors Aike Arndt

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LITFASS

Termine

Samstag, 1. April19.00 Uhr Jugendgottesdienst in Pliezhausen

Sonntag, 2. April10.10 Uhr Gottesdienst zum Thema „Unterwegs mit Gott“ in Pliezhausen

Donnerstag, 6. April19.30 Uhr Gemeindeabend zum Thema „Unterwegs mit Gott“ in Pliezhausen

Sonntag, 9. April10.10 Uhr Gottesdienst zum Thema „Unterwegs mit Gott“ in Pliezhausen

Unsere Veranstaltungen in der Karwoche und an OsternMontag, 10. April18.45 Uhr „Himmelweit“ – Passionsandacht in Pliezhausen

Donnerstag, 13. April19.00 Uhr Passa­Abend in PliezhausenDas letzte Mahl, das Jesus mit seinen Jüngern teilte – wir sprechen Texte der Passafeier mit und können Jesu Gemeinschaft mit seinen Jüngern erleben.

Karfreitag, 14. AprilWir feiern in allen Gemeinden das Abendmahl und denken an Jesu Weg für uns (9.15 Uhr in Rübgarten, 10.10 Uhr in Pliezhausen, 10.30 Uhr in Mittelstadt).

Ostern, 16. AprilIn Mittelstadt beginnt der Ostermorgen mit einer Andacht auf dem Friedhof um 7.30 Uhr. Dort wird der frohe Ruf, dass der Herr auferstanden ist, vom Posaunenchor unterstützt, ertönen.Zum Osterfrühstück laden wir dann herzlich ein um 9 Uhr nach Pliezhausen und Mittelstadt.Die Osterfestgottesdienste beginnen in Rübgarten um 9.15 Uhr, in Pliezhausen um

10.10 Uhr und in Mittelstadt um 10.30 Uhr.In Pliezhausen wird im Gottesdienst Pauline Gienger getauft werden. Es sind alle Kinder und Erwachsenen eingeladen, ihre Taufkerze mitzubringen (so sie eine haben).

Sonntag, 23. AprilIm Rahmen der Gottesdienste in Rübgarten und Mittelstadt findet eine Gemeindeversammlung mit Finanzinformationen statt.

Donnerstag, 27. April14.30 Uhr KLm in Mittelstadt. Monika Brenner stellt sich vor: Bibel, Natur und Weisheit.

Sonntag, 30. April10.10 Uhr Pliezhausen. Im Rahmen des Gottesdienstes findet eine Gemeinde­versammlung mit Finanzinformation statt.

Dienstag, 2. Mai20.00 Uhr Gemeindevorstand Mittelstadt

Sonntag, 7. MaiBesuchssonntag des Superintendenten Johannes Knöller in Rübgarten und MittelstadtAktion der Sonntagsschule in Pliezhausen

Montag, 8. Mai18.45 Uhr „Himmelweit“ – Andacht in Pliezhausen

Dienstag, 9. Mai19.00 Uhr Einsegnungsgespräch in Pliezhausen

Mittwoch, 10. Mai14.30 Uhr Kirchlicher Nachmittag im Cafe Kännle, Pliezhausen

Sonntag, 14. Mai10.10 Uhr Bezirksgottesdienst in Pliezhausen zur Einsegnung von Tom Friedrichsohn und Nico Kern

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LITFASS

Donnerstag, 18. MaiAusflug des Klm nach Schiltach

Freitag, 19., bis Sonntag, 21. MaiFreizeit der Mädchenjungschar Mittelstadt

Sonntag, 21. Mai10.10 Uhr Am­Puls­Gottesdienst in Pliezhausen

Dienstag, 30. Mai19.30 Uhr Elternabend für den Kirchlichen Unterricht

Abwesenheit des Pastors und der Pastorin18.­23.4. Urlaub Brenner 24.­28.4. Gemeindeleitungskurs Stuttgart (Ziegler)24.­28.5. Kirchentag (Brenner)3.­18.6. Urlaub Ziegler

Einsegnung

Gemeinsam mit Nico Kern und Tom Friedrichsohn feiern wir am 14. Mai um 10.10 Uhr ihren Abschluss des Kirchlichen Unterrichts.

Bezirksfreizeit 2018

Ein Termin zum Vormerken: 20.­22. April 2018 findet eine Bezirksfreizeit in der evangelischen Tagungsstätte in Löwenstein statt. Ab Sommer dieses Jahres wird es eine Anmeldemöglichkeit geben. Bis dahin steht ein Rahmenprogramm, sind Zimmer und Kosten klar. Für jetzt ist wichtig: Termin freihalten!

Elternabend Kirchlicher Unterricht

Am Dienstag, den 30. Mai laden wir herzlich zu einem Elternabend für den Kirchlichen Unterricht ein. Die Eltern der dann „Alten“ und die Eltern der Kinder, die neu in den KU kommen, sind dazu gebeten. Was der KU soll, ist ein Thema, natürlich wann er stattfindet, und alles weitere drumherum. Die Einzelnen werden dazu noch per Brief angeschrieben.

Dazu gibt es einen Festgottes­dienst, zu dem wir den ganzen Bezirk und natürlich Freunde und Familie der beiden ganz herzlich einladen! Außerdem gibt es für alle Interessierten den Abschluss­abend am Dienstag, den 9. Mai um 19 Uhr; herzliche Einladung auch dazu! Der Abend wird mitgestaltet vom Teenykreis, wir singen, gucken Bilder vom KU, hören Beiträge von Tom und Nico und den anderen Jugendlichen.

Wer nicht kommt, verpasst was!

Monika Brenner

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Redaktionsteam "Forum Gemeinde"

In der Dezember­Ausgabe wurde im Rahmen der Ankündigung in unserer "Zwischenausgabe zum Gemeindebrief" nach Interessenten für ein Redaktionsteam gesucht.Ihr werde es nicht glauben, aber dieses neue Team hat sich schon zu seiner ersten Sitzung getroffen.Fleur Hummel und Wolfgang Halter ergänzen das bisherige Team (Dieter Mack, Hilde Schwaiger, Monika Brenner, Uli Ziegler).Es ging gleich richtig los – mit vielen Ideen, Anregungen und deren Umsetzung in die Praxis.Wir haben Berichte und Ausblicke für den neuen Gemeindebrief zusammengetragen. Daraus ist auch die eine oder andere Idee für die zukünftigen Ausgaben entstanden. Lasst euch einfach überraschen.

Weitere Interessenten sind weiterhin herzlich willkommen. Also wer gerne in der Gemeinde mitgestaltet, wer gerne mithelfen möchte, Gemeindeaktivitäten im Blick zu behalten oder wer seine Gaben im Gestalterischen hat, ist gerne eingeladen, bei unserer nächsten Sitzung am Mittwoch, 03.05.2017 um 17:30 Uhr in der Friedenskirche Pliezhausen reinzuschnuppern.

Was immer noch gesucht wird, ist ein guter Name für unsere elektronische Zwischen­ausgabe. Legt Eure Vorschläge einfach, mit eurem Namen versehen, in mein Fach.Wir werden alle Vorschläge aushängen und den Favoriten ermitteln.Für den Vorschlag mit den meisten Stimmen, werden wir uns eine kleine Überraschung einfallen lassen.

Im Auftrag des RedaktionsteamsWolfgang Halter

Gottesdienste auf "CD"

In einem der letzten Gottesdienste wurde der Vorschlag geäußert,von unseren Gottesdiensten Aufnahmen zu erstellen und diese dann Personen zur Verfügung zu stellen, die nicht mehr so regelmäßig in die Gottesdienste kommen können. Das ist grundsätzlich eine sehr gute Idee, sofern zum einen der Bedarf vorhanden ist, aber zum anderen müssen sich auch Menschen finden, die dies umsetzen (können). Wenn ihr also jemanden kennt, der sich über eine Gottesdienst­Aufnahme freuen würde, gebt mir dies bitte weiter. Ich werde alle Interessenten sammeln. Gut wäre auch, wenn schon mal das gewünschte Medium dazu notiert werden würde: CD, MP3 als Download o.ä.. Für den Fall, dass sich dafür einige Interessenten melden, möchte ich gleich die Gelegenheit nutzen, um die etwas technisch versierten Leute anzusprechen, die sich vorstellen können, in regelmäßigem Abstand am Mischpult dieses Angebot auch zu unterstützen. Dafür dürfen sich gerne alle Altersgruppen angesprochen fühlen.

Ich bin auf eure Reaktionen gespannt.Wolfgang Halter

Forum Gemein.de

Das hat nichts mit Gemeinheiten zu tun, sondern mit Gemeinde digital . Wer die E­Mail­Zwischenausgabe des Gemeindebriefes erhalten möchte, schreibe doch einfach eine e­mail an mit der Bitte, in den Verteiler aufgenommen zu werden.

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Gemeindebrief – was steht dennda drin?

Naja, das was ihr schreibt! Wenn ihr Anliegen, Gedanken, Humoriges, Tiefsinniges, Persönliches, Selbstgeschriebenes oder Gelesenes habt, was ihr gerne teilen möchtet, dann schreibt doch einfach einen Gemeindebriefartikel! Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Juni; der Redaktionsschluss ist am 22. Mai. Einfach per mail oder direkt an Monika Brenner.

Am 7. Mai um 10.10 Uhr findet es zum ersten Mal statt, unser erstes SOS­Special: parallel zum Gottesdienst in der Friedenskirche sind Kinder und Eltern eingeladen, gemeinsam in die Sonntagsschule zu kommen. Es gibt Spiele, wir Singen gemeinsam, genießen Kaffee und Kekse, und dann dürfen die Eltern sich zurücklehnen und ein paar praktische Pädagogiktipps für den Alltag hören. Währenddessen haben die Kinder Programm. Also, eine Sonntagsschule für die ganze Familie . Also, an alle Kinder: nehmt eure Eltern mit in die Sonntagsschule! Es folgen Flyer mit näheren Infos

Monika Brenner

Sonntagsschule und mehr

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Kirchentag in Berlin

Wer kommt mit? Wär doch super, in diesen Tagen durch Berlin zu laufen und sozusagen die Methofahne hochzuhalten. Ich bin auf jeden Fall dabei. Beim Markt der Möglichkeiten und verschiedenen Veranstaltungen ist die EmK vertreten. Ein vielfältiges Programm, Vorträge, Seminare, Workshops und viel Musik in einer wunderbaren Stadt. Wer kann dazu schon nein sagen.

Monika Brenner

1. Mai-Bezirks-Wanderung

Wer hat Lust, am 1. Mai mal wieder Wandern zu gehen? Dann komm mit! Wir wandern am Vormittag und die Tour endet dann an einem Grillplatz. Dort Grillen, Essen, Spielen, Singen und Schwätzen wir dann gemütlich. Wer nicht so gut zu Fuß ist oder ganz kleine Kids dabei hat kann auch ohne Wanderung direkt zum Spiel­ und Grillplatz kommen. Grillgut, sonstiges Essen und Getränke bringt jede/r selbst mit. Treffpunkt und Uhrzeit stehen noch nicht fest, die Infos bekommt ihr dann über die Bekanntgaben oder ihr fragt bei Ralf Gaubatz nach. Wäre schön, wenn wir ganz viele sind! Junge und Alte und die dazwischen!

Monika Brenner

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FORUM BEZIRKSGEMEINDE

Neujahrsempfang

Am 17. Februar fand in unserer Friedenskirche in Pliezhausen der diesjährige Neujahrs­empfang statt. Pastor Ulrich Ziegler konnte neben Bürgermeister Dold einige Gemeinde­räte der kommunalen Gemeinde, Kirchen­gemeinderäte der anderen Kirchen des Ortes und zahlreiche Gemeindemitglieder sowie weitere Gäste begrüßen.

Festredner war an diesem Abend Dr. Albrecht Haizmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemein­ schaft Christlicher Kirchen in Baden­Württem berg (ACK). Er referierte zu dem Thema „Das christliche Abendland und die Religionen – Zusammenleben in der pluralen Gesellschaft“. Das Christliche Abendland ist wieder in aller Munde, so Dr. Haizmann, nicht aber etwa, weil wir Christen hier im Abendland so mutig unseren Glauben bezeugt hätten, sondern vielmehr, weil Angehörige anderer Religionen uns herausgefordert oder sogar in die Defensive gedrängt haben – teils durch ihre alltägliche und auch öffentliche Religionspraxis hier mitten unter uns, teils durch bedrohliche Formen des Missbrauchs von Religion weltweit.

Dr.Haizmann zeigte zunächst auf, was eigentlich christlich am Abendland ist und wie es zu uns kam: Alles was christlich sein soll, lässt sich zurückführen auf das Evangelium – nämlich auf Jesus, den Messias und Retter aller Völker. Es kam zu uns durch Mission, Zivilisation und Migration.Doch mittlerweile, so führte Dr.Haizmann weiter aus, haben wir den Untergang des Abendlandes längst hinter uns – u.a. durch den Nationalismus mit zwei Weltkriegen, Faschis­mus, Ost­West­Konflikte und neuerdings durch populistischen Egoismus, der Hass erzeugt.Eine Rettung des Abendlandes kann nur von einer echten Gemeinschaft mit gegenseitigem Vertrauen geschehen. Echte, offene Gemein­schaften setzen Pluralität voraus und leben von Einheit und Verschiedenheit. Eine Gemeinschaft aus Vielfalt – da ist z.B. die Europäische Gemeinschaft, in der die Mitgliedsstaaten gemeinsame Interessen und Ziele verfolgen und daraus entstehen gemein­sam formulierte Werte.

Lt. Dr.Haizmann bietet der christliche Glaube die beste Voraussetzung dafür, die europäischen Grundwerte, die Grundwerte der Humanität, die Grundwerte jeder echten menschlichen Gemeinschaft mit Leben zu füllen, sie zu begründen, zu verstehen und sie im Glauben und aus Überzeugung zu leben. Keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung für echte Gemeinschaften ist aber auch das Aufnehmen Andersgläubiger in die Gemein­schaft. Christen und Muslime können sich gemeinsam einsetzen für die Werte in der pluralen Gesellschaft eines christlich mitgestalteten Abendlandes.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von Schülerinnen der Begabtenförderung der Musikschule gestaltet. Annalena Straub (Altblockflöte), Lisa Wild (Altblockflöte) und Hannah Fröhlich (Flöte) begeisterten die Zuhörer mit ihren jeweiligen brillant vorgetragenen Musikstücken. Begleitet wurden

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FORUM BEZIRKSGEMEINDE

die Schülerinnen von Dieter Alber auf dem Klavier.Viele gute Gespräche ergaben sich im Anschluss beim Sektempfang, bevor der diesjährige Neujahrsempfang ausklang.

Hilde Schwaiger

Viel zu schnell verflog die Zeit, vieles hätte noch angesprochen werden können… zum Glück ist das Gespräch mit diesem Tag ja nicht beendet. Wichtig ist, dass wir immer ein offenes Ohr füreinander haben und es wird sicherlich wieder einmal ein Forum geben, an dem die Themen der Teens und Twens im Mittelpunkt stehen.Eindrücke und Ausdrücke der Teilnehmenden über den Tag auf der fiktiven Heimfahrt im Auto: „ War echt gut und sehr produktiv!“„ Ich dachte zuerst, das ist aber eine große

Forum Jugend

Am Samstag 4.2.2017 trafen sich Teens und Twens vom Teenykreis über den Jugendkreis bis zum Kreis junger Erwachsener. In einer großen Runde von bis zu 23 Teil­nehmern wurde überlegt, was es an Angeboten für diesen Personenkreis gibt, welche Projekte und Aufgaben wichtig sind und wo und wie dabei das Herz des Einzelnen schlägt.Wichtig war, dass es auch Raum gab, Wünsche auszusprechen und daraus neue Ideen zu entwickeln. Toll, dass sich zu den einzelnen Punkten auch gleich Teams gefunden haben, die am Thema dranbleiben.Klar ist auch, dass das gemeinsame Reden und Träumen ein erster Schritt war, dem weitere folgen müssen… manches wird sich schnell umsetzen lassen, manches braucht Zeit – wir dürfen also alle gespannt sein, was sich daraus entwickelt: Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, dann kommt doch einfach auf die Einzelnen zu und fragt nach.

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FORUM BEZIRKSGEMEINDE

Am 11. Februar 2017 machten sich ca.25 Frauen von unserem Bezirk auf den Weg zum Regionalen Frauentag nach Herrenberg. Es war ein fröhliches Begrüßen von bekannten und unbekannten Gesichtern. Etwa 110 Frauen hatten sich eingefunden, um über das Thema “Das wirft mich nicht um­und machmal doch“ nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Nach der freundlichen Begrüßung werden, führte uns die Referentin Claudia Schlenker aus Tübingen sehr abwechslungsreich durch das Thema. Es war für mich sehr interessant zu erfahren, wie verschiedene Faktoren, schon in früher Kindheit, unsere Wiederstandkraft und Fähigkeit mit Problemen und Schwierigkeiten

in unserem Leben umzugehen, beeinflussen können, (z.B. soziales Umfeld, Familiensituation. Mich hat die Frage wie wir unsere Widerstandkraft stärken können sehr bewegt. Claudia Schlenker hat uns dafür einige Möglichkeiten aufgezeigt. Dabei wurden mir unter anderem wichtig dass sich, wenn ich den Blickwinkel auf manche Dinge ändere, auch meine Einstellung dazu verändert.Es macht etwas mit mir, ob ich sage mein Glas ist halb voll, oder halb leer.

Blickwinkel­ Die Dinge sind nicht so, wie man dir sagt, dass sie sind, sondern so, wie du sie siehst.

Regionaler Frauentag in Herrenberg

Gruppe, das wird sicher eher chaotisch, aber wir waren jetzt echt produktiv und effektiv, dass sogar ganz konkrete Ergebnisse dabei herauskamen!

„ Ich habe den Eindruck, dass die Ideen auch eine breite Unterstützungsbasis haben“„ Das Mittagessen war super und der

Nachtisch voll geil!“ (Ein herzliches Dankeschön an Uli und Wolfgang Halter)„ In dieser Konstellation waren wir noch nie zusammen“„ dass so viele ihre Meinung gesagt haben“„vormittags, war ich noch unsicher, als alle noch so müde in die Runde geschaut haben –nachmittags hat die Sache dann richtig Drive bekommen“„ viele coole Ideen, jetzt bin ich gespannt, was daraus wird!“

Was bleibt uns als Vorbereitungsteam in Erinnerung?Ihr seid eine tolle Gruppe, mit super Ideen, viel Kreativität und Energie – SCHÖN DASS ES EUCH GIBT!“

Gela Gaubatz, Uli Ziegler und Monika Brenner

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FORUM BEZIRKSGEMEINDE

Am Freitag, 03.03.2017 reihte sich auch Pliezhausen in die „lebendige Gebetskette“ ein, die sich alljährlich rund um den Globus spannt. Bei der größten ökumenischen Basisbewegung christlicher Frauen findet in über 170 Ländern der Weltgebetstag statt. Dieses Jahr fand er unter dem Motto „Was ist denn fair?“ statt. Schwerpunktland waren die Philippinen. Frauen aus neun unterschiedlichen Konfessionen von dort bereiteten den Gottesdienst vor. Mit „Mabuhay“ begrüßten sich alle Anwesenden gegenseitig. Es bedeutet „Willkommen“, aber auch „Hab ein langes Leben“ oder „Hurra“. Dorothea Dolan berichtete, untermalt von Bildern, viel Wissenswertes über die Philippinen. Anhand von drei philippinischen Frauen, immer wieder unterbrochen von dem schwungvollen Lied „Come to the circle“ (Komm, und erzähl uns!), wurden anschließend die Lebensumstände dieses Inselstaates exemplarisch geschildert.

Die gesamte Inselgruppe zeichnet sich durch eine Vielfalt an Völkern, Kulturen und Sprachen aus. Allerdings prägt eine krasse soziale Ungleichheit die Philippinen ­ trotz ihres Reichtums an natürlichen Ressourcen und Bodenschätzen. Wie Jesus das Thema „Gerechtigkeit“ versteht, wurde anhand des Gleichnisses der Arbeiter im Weinberg (Matthäus 20, 1­15) verdeutlicht. Ein herausforderndes Gleichnis, das uns vor die Frage stellt, ob es gerecht ist, wenn jeder das Gleiche bekommt? Mit einem persönlichen Beispiel schilderte Monika Brenner eindrücklich, wie leicht es in der Theorie scheint, großherzig zu sein und wie schwer es einem dann doch fallen kann, wenn man selbst betroffen ist. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten sich in einem Moment der Stille selbst Fragen stellen: Wann hörst Du Gottes Ruf, gerecht zu handeln? Wie würdest Du darauf antworten? Was ist für dich „fair“? Am Ende stand die Vision von einem weiten,

Weltgebetstag 2017

Natürlich ist das kein Allheilmittel, wir dürfen auch jammern und wütend sein, wenn unser Leben aus den Fugen gerät und wir manchmal kein Licht am Ende des Tunnels sehen.In solchen Situationen wurde mir bewusst, dass ich nicht nur aus mir selbst heraus stark sein muß, sondern dass auch mein Glaube und die Gemeinschaft untereinander meine Widerstandkraft stärken können. Wenn mir aber manchmal die Kraft zum Gebet und die Nähe zu Gott fehlt, habe ich persönlich erfahren dürfen, dass in der Gemeinde Menschen an mich denken und für mich beten.In diesem Vertrauen, dass man nicht allein ist, lässt sich manches leichter tragen.Nach diesem abwechslungsreichen Vormittag

wurden wir mit einem leckeren Mittagessen verwöhnt, das einige Männer der Herrenberger Gemeinde für uns gekocht hatten.Am Nachmittag fanden wieder verschiedene Workshop statt, wo sicher für jede etwas dabei war. Zum Ende der Veranstaltung feierten wir einen schönen liturgischen Abschluss, der von Ellen Schwarzwälder gestaltet wurde. Ich denke und hoffe, dass für jede Frau etwas zum Nach­und Weiterdenken dabei war.Es wäre schön, wenn wir uns, vielleicht auch mit noch mehr neuen Gesichtern, nächstes Jahr beim Regionalen Frauentag in “alter Frische“ wiedersehen würden.

Sabine Gienger

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FORUM BEZIRKSGEMEINDE

Dienstagnachmittag, unsicher stehe ich vor der Evangelisch­methodistischen Kirche in Pliezhausen.

em­Kaffee geöffnet!Was erwartet mich? Soll ich einfach reingehen?Ich trau mich.Ja – einfach so reingehen!

Und schon auf der Treppe nach unten werde ich strahlend begrüßt:"Schön, dass du kommst, hier ist noch Platz für dich – magst du Kaffee oder Tee, selbstgebackenen Kuchen oder lieber eine Brezel". Meine innere Scheu schwindet schnell bei so viel Herzlichkeit. Und es ist schön hier. Der Raum ist geschmackvoll ein­ gerichtet. An den Tischen sitzen Gäste jeden Alters und unterhalten sich über Gott und die Welt. Sie genießen offensichtlich die fröhliche und ungezwungene Gemeinschaft. Ich fühl mich sofort wohl in dieser heiteren Atmosphäre. Kaffee und Kuchen sind einfach köstlich. – Danke.

Miteinander statt nebeneinander – das fühlt sich gut an. Es ist nicht nur die buchstäblich kleine Aus­Zeit vom Alltag – es kann auch eine bereichernde und erfüllende IN­Zeit für den Alltag sein ­ geht mir so durch den Kopf. Heimat – miteinander vertraut werden und gut aufgehoben sein, still sein dürfen, zuhören oder mitmischen, jede und jeder wie er mag.Sei gut zu dir selbst und den anderen – das fällt

in dieser Gemeinschaft leicht.Oder wie es in einer berühr­enden Geschichte heißt: "ich liebe mich, weil ich bei euch sein darf." Seither gehören die Begegnungen und Gespräche im em­Kaffee auch für mich zu einem liebgewordenen Ritual.Ob Gemeindemitglieder oder nicht, Freunde, Fremde und Bekannte: Alle sind willkommen – diese schöne Erfahrung hab ich hier machen dürfen.

Doris Ditzel

großzügigen Herz, das sich an der Fülle (auch und gerade für andere) freuen kann. „Dagyaw“ könnte ein möglicher Weg dahin sein. So heißt eine philippinische Tradition: bei der Ernte hilft jeder mit, man freut sich mit dem anderen und am Ende bekommt jeder, so viel er braucht. Auch die Kollekte will ein Zeichen für eine gerechte Welt setzen. Damit werden verschiedene Frauen­ und Mädchenprojekte weltweit unterstützt, darunter auch acht Partnerorganisationen auf den

Philippinen, die sich u.a. für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder engagieren. In diesem Sinne bekam jede und jeder ein Tütchen Reis zur Erinnerung mit nach Hause, verbunden mit dem Wunsch „Lass die Früchte Deines Geistes in uns reifen, damit Gerechtigkeit wächst“.

Fleur Hummel

em kaffee

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Die Mitteilungen aus Mosambik sind alles andere als schön. Nach einer langen Dürreperiode im vergangenen Jahr gab es im Januar sintflutartige Regenfälle. Renate und Claus Härtner, die in der Missionsstation Cambine tätig sind berichten im Januar 2017 von furchtbaren Zuständen. Es sei wie im Fernsehen – erst die Trockenheit, dann nicht mehr aufhörender Regen, der die Straßen in Flüsse verwandelt. Die letzte Ernte ist vertrocknet, die jetzige Ernte wird wohl weggespült, oder das Saatgut wird im Boden verfaulen.Dann die nächste Hiobsbotschaft – im Februar fegt der tropische Wirbelsturm „Dineo“ mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h über Mosambik. Das Zentrum der Verwüstungen liegt in der Provinz Inhambane, wo sich auch die Missionsstation Cambine befindet. Dort wurden etliche Dächer fort­gerissen. Personen kamen in Cambine nicht zu Schaden. Nachdem die Stromversorgung und die Internetverbindungen zusammengebrochen waren, war die Festnetzverbindung der letzte Draht zur Außenwelt. Der Zyklon hat von vielen Gebäuden die Dächer fortgerissen. Insbesondere Wohnheime für Schüler/innen und Studierende und einige alte Gebäude des Kinderheims haben unter dem Wirbelsturm gelitten. Dazu kamen sintflutartige Regenfälle.In anderen Gebieten Mosambiks gab es leider auch Verletzte und Tote durch umstürzende Bäume und herumfliegende Gebäudeteile. Insgesamt sieben Menschen starben, über 130.000 Menschen sind von den Folgen des Wirbelsturms betroffen. Allein in der Provinz Inhambane sind 20.000 Häuser zerstört und über 100 Klassenräume beschädigt worden.Wiederaufbauhilfe für Cambine nötigInzwischen konnte die Verbindungsstraße zur Missionsstation in Cambine wieder frei geräumt werden und unsere Missionare Renate

und Claus Härtner haben sich nach Beendigung den ersten Aufräum­ und Evakuierungsarbeiten nach Maputo aufgemacht, um dort dringend benötigte Materialien für den Wiederaufbau sowie die Wiederherstellung der Wasserversorgung zu beschaffen. Mit zwei neuen Stromgeneratoren und viel anderem Material sind sie inzwischen zurück in Cambine. Dort gibt es sehr viel zu tun: Wohl mehr als die Hälfte der Hausdächer wurde ganz oder teilweise abgedeckt, manche durch umfallende Bäume noch weiter beschädigt.Die ersten Schätzungen gehen von Schäden aus, die mehrere 100.000 Euro betragen.Claus Härtner berichtet: »Dank der Generatoren haben wir mittlerweile wieder Wasser und das Gästehaus Strom. Langsam kehrt so etwas wie »Normalität« ein. Die Schule hat wieder begonnen und es werden hastig die alten Wellbleche – sofern sie noch verwendbar sind – aufs Dach genagelt um das »Mobiliar« zu schützen. An der Behebung der Schäden werden sich die verschiedenen Partner der EmK in Mosambik beteiligen.

Hilde Schwaiger

Unterstützen Sie den Wiederaufbau in Mosambik mit einer Spende an den Katastrophenfonds der EmK­Weltmission:EmK­WeltmissionIBAN: DE65 5206 0410 0000 4017 73Stichwort: Zyklon Mosambik Bei Beträgen bis 200 Euro erkennen die Finanzämter den Einzahlungsbeleg als Quittung an.Bei Nennung der Anschrift (Straße und PLZ) im Feld »Verwendungszweck« wird eine Spendenbescheinigung zugeschickt.

Neues aus der Weltmission – Mosambik

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Die Wiederentdeckung der Guten Nachricht, des Evangeliums in der Reformation – wie setzen wir das heute um? Durch effizientere Strukturen, weniger Bürokratie, mehr Demokratie? Ja, sicher auch. Wie andere Organisationen oder auch Firmen müssen sich Kirchen immer wieder „neu erfinden“, sonst siechen sie als Fossilien dahin und sind irgendwann nur noch im Museum zu bewundern. Aber, das alles führt nicht dahin zu erkennen und zu leben, was Kirche Jesu Christi ausmacht. Pastor Ulrich Ziegler nennt in der Auftaktpredigt seine Überzeugung, dass das Wort Gottes den Kern ausmacht. Dass wir eine Nachfolgegemeinschaft Jesu sind, Gott loben und die Gaben der Erde mit Menschen zu teilen haben. All das können wir tun über das hinweg, was Kirchen dieser Erde noch trennt. Und indem wir es tun, leben wir „Kirche­sein“. Die drei Gesprächsabende in der Eben­Ezer­Kapelle in Mittelstadt griffen die Themen Rechtfertigung, die Freiheit des Christenmenschen und das Abendmahl auf. Sie wurden in wunderbarer Weise von den Sängerinnen und Sängern der katholischen, evangelischen und evangelisch­methodistischen

Chöre unter der Leitung von Dietmar Pietsch und Nikolai Ott bereichert. Spielte die Erfindung des Wäschetrockners in der Geschichte der Ökumene in Württemberg eine entscheidende Rolle? Mit einem Augenzwinkern kommt mir die Frage beim Schreiben dieses Berichtes in den Sinn. Was es damit auf sich hat? Dazu später mehr. Durchaus spannend wurden wir mitgenommen in die Geschichte der damaligen Zeit, als die Ständeordnung galt, in der wenige beten, einige „wehren“ und viele arbeiten. An die Grenze von Mittelalter zur Neuzeit, als gerade erst der Buchdruck erfunden worden war. Messen werden in lateinischer Sprache gehalten, das Wissen um die Inhalte der Bibel ist meist dem Klerus vorbehalten, der Ablasshandel blüht, Abendmahl feiert der Priester stellvertretend für die Gemeinde.

Von heute aus gesehen, ist kaum vorstellbar, wie und warum während der Reformation über der Frage von Rechtfertigung und Gnade die Einheit der Christen zerbrochen ist. Pfarrer Dietmar Hermann führte in einem historisch­theologischen Exkurs zum Kern des Problems, das vor allem der Kirchenvater Augustinus, der doctor gratiae, wie er genannt wurde, in aller Vielschichtigkeit thematisierte. Der Sünder wird gerechtfertigt, also gerecht gemacht, durch die Gnade, wenn er an Jesus Christus glaubt. Aber es bleiben zumindest zwei Fragen: Kann man die Gnade ablehnen, kann man sie verdienen, z. B durch gute Werke?

Für Augustinus wird im Laufe seines Lebens klar: der Mensch hat den freien Willen, er kann die Gnade ablehnen; es liegt bei ihm, ob er sündigt oder nicht. Und: die Gnade ist gratis, sie kommt dem Tun des Menschen zuvor, d.h., die guten Werke sind nicht die Voraussetzung, sondern die Frucht des Glaubens und der Gnade. Gnade befähigt also zu guten Werken;

500 Jahre Reformation – Kirchen auf dem Weg zur Veränderung

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sie wird angeboten, nicht aufgezwungen.Vor 500 Jahren veröffentlicht Martin Luther seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Er unterscheidet zwischen einem äußeren Menschen, der in fleischlicher Gestalt in Zeit und Welt existiert und einem inwendig geistlichen Menschen. Der inwendige Mensch, die Seele, kann nur in Christus leben und aus diesem Glauben erwachsen gute Werke. So kann er formulieren: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Pfarrerin Gerlinde Henrichsmeyer beschreibt, wie der Glaube an Christus und sein Geschenk des Sterbens für uns als positives Vorzeichen analog der Regeln in Mathe alles in der Klammer, also im Leben, ins Positive verändert. Hier in unserer Gegend, in der Aufklärung, Rationalismus und Pietismus dafür sorgten, dass die evangelischen und reformierten Gemeinden dem Abendmahl eher reserviert gegenüberstanden, war es bis vor 40 / 50 Jahren nicht selten der Fall, dass man den jeweils anderen Glaubensbrüdern einen Anlass zum Ärgern bot. Musste doch gerade am Hohen Feiertag der

Anderen dringend der Mist gefahren oder die Wäsche rausgehängt werden.Glücklicherweise sind diese Zeiten überwunden, und sicher nicht nur, weil es inzwischen den Wäschetrockner gibt. Pastor Ulrich Ziegler erläutert, dass in mühsamen, Jahre dauernden kleinschrittigen Prozessen über das 2. Vatikanische Konzil, die Leuenberger Konkordie, die Vereinbarung von reformierter und lutherischer Kirche gemeinsam das Abendmahl zu feiern und letzten Endes in der Lima­Erklärung von 1982 – der auch die methodistische Kirche beitrat ­ die Basis für die weltweite Ökumenische Arbeit gelegt wurde. Seither wird die Taufe gegenseitig anerkannt. Man hat allerdings auch festgestellt, dass es unüberwindliche Unterschiede gibt. Der fruchtlose Versuch eine gemeinsame Formel zu finden wurde aufgegeben. Man hat sich darauf verständigt das jeweils Andere unangefochten stehen lassen zu können – wenn auch eine Angleichung durchaus gewollt ist. Was uns aber im Abendmahl über alle Grenzen vereint: Christus lädt uns ein, es ist Danksagung an Gott, wir vergegenwärtigen Christus und den heiligen Geist und es vereint die Glaubenden in der Gemeinschaft mit Christus untereinander und mit Jesu Kirche weltweit.

Und so stimmen die Chöre in das Lob Gottes ein, bitten darum „Reicht euch die Hand“ und stellen in Aussicht „so erlebt ihr einen Vorgeschmack des Himmels“. Und das ist jede Veränderung ­ wie sie auch aussehen mag ­ allemal wert.

Angela Madaus/Doris Kütterer

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Am 14.3. 2017 hat in Pliezhausen ein Treffen von historischem Ausmaß stattgefunden. Vertreter der lokalen Kirchen haben sich im katholischenGemeindehauszusammengefunden, um sich über gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen im Ort auszutauschen, sowie über die weitere Zusammenarbeit zu beratschlagen. Das letzte Treffen dieser Art soll über 20 Jahre zurückliegen.Auf Initiative des katholischen Pfarrers Dietmar Hermann hat sich auch unser Gemeindevorstand auf den Weg gemacht. Alle haben sich in gespannter Erwartung im neu renovierten Gemeindehaus eingefunden. Als ich die Tagesordnung gesehen habe, dachte ich nicht, dass wir das vor 24Uhr schaffen werden. Aber Pfarrer Hermann hat uns zielgerichtet und sehr gut mit viel Einfühlungsvermögen durch diesen Abend geleitet, so dass wir kurz nach 22Uhr mit einem Gefühl nach Hause gehen konnten, dass an diesem Abend etwas Besonderes passiert ist.Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der 24 Anwesenden, sind wir mit der Frage eingestiegen, was unserer Kirchengemeinden derzeit bewegt. Substanzverlust, Kirchenaustritte, Frage nach dem Weg mit Gott, fehlende Verbindlichkeit der Jugend sind ein paar Schlagworte der genannten Statements. Die nächste Frage war schon deutlich schwieriger zu beantworten, wie wir als Christen persönlich oder als Gruppe in Pliezhausen war genommen werden. Außer den Pfarrern und Pastoren, die sich schon Berufs wegen als gläubige Menschen outen (müssen), werden wir eher nur punktuell als Christen erkannt und wahrgenommen und spielen somit gesellschaftspolitisch eine untergeordnete Rolle. Das sollte sich ändern, darüber waren wir uns einig.In die Tat umsetzen wollen wir das gleich bei unserem nächsten Punkt, bei der Gestaltung und Grobplanung des ökumenischen Gottesdienstes zum 925­jährigen Jubiläum von

Pliezhausen am 16./17. September 2017. Dies soll ein etwas anderer Gottesdienst werden, an dem wir uns als Gemeinden und als einzelne öffentlich zu Gott bekennen können. Es wird also nicht wieder ein Gottesdienst an dem sich die Pastoren die einzelnen Programmpunkte teilen werden. Es kann und soll sich jeder Interessierte mit einbringen können – vor oder hinter den Kulissen. Also dafür unbedingt den Montag 24.4. 20Uhr notieren. Da treffen wir uns wieder im katholischen Gemeindehaus um den Gottesdienst genauer zu planen und vorzubereiten.In die Öffentlichkeit gehen können wir auch in ökumenischen Friedensgebeten z.B. auf dem Marktplatz. Wir haben uns darauf verständigt, dass wir solch eine Veranstaltung einfach mal ausprobieren und abwarten was passiert. Dazu werden sich Uli Ziegler, Pfarrerin Sibylle Rupp und der katholische Diakon Roland Hummler treffen. Wer zu diesem Team dazu stoßen möchte, darf sich gerne bei Uli melden.Als Schluss­Punkt informierte uns Uli über den Stand der Gespräche mit Vertretern der neuapostolischen Gemeinde. Grundsätzlich findet ein zaghafte Öffnung für die anderen Kirchen statt, die Hoffnung machen, dass wir auch diese Kirchengemeinde in nicht mehr allzu weiter Zukunft mit ins Boot nehmen können, wenn wir gemeinsame Aktionen für Pliezhausen durchführen möchten.Es ist ein ausdrücklicher Wunsch der ACK Baden­Württemberg, dass wir aufeinander zugehen und uns besser kennenlernen sollen.Die Abschluss­Frage lautete, ob wir uns für unser nächstes Treffen wieder 20 Jahre Zeit nehmen wollen. Das wurde einstimmig verneint und so werden wir einen Termin Anfang nächsten Jahres anpeilen. Insgesamt war es ein sehr harmonischer und ergebnisreicher Abend, der erst einmal für die Pliezhäuser Öffentlichkeit unbedeutend ist, es sein denn, dass er nicht folgenlos bleibt.

Wolfgang Halter

Historisches Treffen in Pliezhausen

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Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Christuskirche Hamburg Hamm ging sie los, meine erste Zentralkonferenz (ZK)! Ca 120 Delegierte und teilweise internationale Gäste und viele Besucher aus den umliegenden EmK­Gemeinden haben gemeinsam den Beginn der Tagung und 30 Jahre Kanzel­und Abendmahlsgemeinschaft zwischen EmK und Ev. Landeskirche gefeiert. Bischöfin Rosemarie Wenner hielt ihre letzte Predigt in ihrem Amt. Am Mittwoch starteten wir in die Sitzungen.

Nachdem Rosemarie Wenner ihre Bischofs­botschaft "Christus ist unser Friede" vorgestellt hatte, waren alle aufgeregt und gespannt auf die Bischofswahl. Nominiert waren Lothar Elster, Hans­Martin Niethammer, Harald Rückert (alle drei aus der Süddeutschen Jährlichen Konferenz) und Werner Philipp (Ostdeutschen Jährlichen Konferenz). Die vier Kandidaten hatten jeweils drei Minuten Zeit, sich dem Plenum vorzustellen. Die Wahl wurde geleitet von Bischof Paul Leeland aus North Carolina, USA. Während der Auszählung der jeweiligen Wahlgänge hat die ZK die Wartezeit mit leidenschaftlichem Singen überbrückt. Das war sehr berührend! Im 4. Wahlgang erhielt Harald Rückert 57 von 82 abgegebenen Stimmen und hatte somit die erforderliche 2/3­Mehrheit: Harald Rückert ist

neuer Bischof der EmK Deutschland! Das war natürlich das emotionale Highlight der Zentralkonferenz.Danach begann die Sitzungsarbeit in den ordentlichen Ausschüssen und im Plenum. Schwerpunkte waren folgende Themen: Die ZK hat eine neue Grundform für unsere Gottesdienste verabschiedet. Sie setzt sich aus vier Teilen zusammen: Ankommen ­ Hören ­ Teilen ­ Weitergehen .Bei dieser neuen Form des Feierns

bekommen das Abendmahl, die Zeit der Gemeinschaft und das Einsammeln der Kollekte einen höheren Stellenwert, und die verschiedenen Abschnitte des Gottesdienstes werden inhaltlich klarer strukturiert. Bezirke werden ermuntert, Schulungen zum Thema Gottesdienst wahrzunehmen, um die Neuerungen von ihrer Intention her gut zu verinnerlichen. Die vier Elemente sollen uns sowohl einen verbindenden Rahmen für einen methodistischen Gottesdienst bieten, als auch gleichzeitig Freiheit für Kreativität im Füllen der verschiedenen Abschnitte geben.

Die in Teilen Ostafrikas drohende Hungersnot hat die Mitglieder der Zentralkonferenz sehr bewegt und dazu bewogen, ein kleines Zeichen der Anteilnahme zu setzen: eine spontane Kollekte von ca. € 1650 wurde eingesammelt und soll auch die Gemeinden ermuntern, über die Katastrophenhilfe die Menschen in den betroffenen Gebieten zu unterstützen. (EmK ­ Brot für die Welt / Katastrophenhilfe IBAN: DE 00 BIC: GENODEF1EK1 Kennwort Ostafrika)

Im Bereich Mission und Evangelisation beschloss die ZK ein weiteres Mal, dass jeder Distrikt im Jahrviert eine Gemeindegründung anstreben soll. Außerdem empfiehlt sie jedem

Zentralkonferenz in Hamburg vom 14.-19. März - In Christus verbunden - in Liebe verbinden

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Bezirk die 40­Tage­Aktion "Frühling in der Kirche". Das Konzept dient zur inneren geistlichen Erneuerung der Gemeinden und ermutigt, neue Formen der Gemeindearbeit zu entdecken und zu entwickeln.

Richtungsweisend und bahnbrechend war schließlich der Beschluss, eine Strukturreform für die EmK in Deutschland einzuleiten. Eine Planungsgruppe aus Mitgliedern des Kabinetts, des Kirchenvorstands und zugewählten Personen entwickelt Modelle, wie die EmK in Zukunft strukturell arbeiten soll. Eine Möglichkeit, die hier ausgearbeitet werden soll, ist es, zukünftig mit einer gesamtdeutschen jährlichen Konferenz zu tagen.

Am Samstagabend haben wir dann im Wichernsaal des Rauhen Hauses feierlich die Bischöfin Rosemarie Wenner aus ihrem Amt verabschiedet. Mit gutem Essen, Musik, Programm und internationalen Gastrednern ging ihre Amtszeit würdig, bewegend und unterhaltsam zu Ende. Und schließlich ­ bei typischem Hamburger Schietwetter ­ versammelten sich am Sonntagmorgen die Teilnehmer der Zentralkonferenz mit Gästen

aus Ökumene und Kommune und vielen Hamburger EmKlern in der Ev. Kirche St. Petri zum Einführungsgottesdienst von Bischof Harald Rückert. Ein wunderschöner Auftakt für seine Amtszeit!

Wir sagen Danke liebe Rosemarie Wenner und lieber Harald Rückert und wünschen euch beiden Gottes Segen im neuen Lebensabschnitt!

Für mich war es spannend und aufregend, Teil der Zentralkonferenz sein zu dürfen und ein bisschen EmK­Geschichte in der schönen Stadt Hamburg mitzuschreiben!

Monika Brenner

Rosemarie WennerRosemarie WennerRosemarie WennerRosemarie Wenner Harald Rückert

Kabinettchor der Zentralkonferenz

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Hilfe die ankommt

13.000 km entfernt liegt das diesjährige Partnerland der EmK­Weltmission, das Swasiland im südlichen Afrika. Halb so groß wie Baden­Württemberg, jedoch mit einer überaus jungen Bevölkerung, die unserer Hilfe bedarf. Die Jungscharen aus Mittelstadt nehmen diese Hilfe ganz praktisch in Angriff. Seit Wochen werden die Nöte, aber auch die Chancen, die sich aus unserer Hilfe ergeben, in den verschiedenen Gruppen vorbesprochen. Wie muss der Gottesdienst gestaltet werden, wie kann man eindrücklich vermitteln was mit unserem Geld passiert? Bald schon sprudeln die Ideen und werden flugs in die Tat umgesetzt. Eine schon seit Jahren bewährte Idee ist „gut Essen“. Und zwar selbstgemachte Maultaschen. Alfred schätzt, dass er zu diesem Zweck schon seit 10 Jahren die rohen Maultaschen behutsam ins kochende Wasser gleiten lässt. Dass hier Routine herrscht, ist sofort zu erkennen. Auch im großen Saal, in dem es auf den ersten Blick wuselt, wird konzentriert und fröhlich gearbeitet. Die jeder Gruppe zugeteilten Zutaten werden schließlich fein gemischt und gleichmäßig portioniert im Fladenteig landen. Leni und Greta mischen dabei am liebsten mit den Händen. Ulla schneidet gerne Petersilie und betont „das Grüne kommt extra!“. Julius und Robin bedienen mit Hingabe eine der

Küchenmaschinen, derweil Jona die Geschmackskontrolle übernimmt. Die Tricks der Großen, wie man am besten den Fladen in gleichmäßig große Stücke bekommt, wird von Melina und Mandy genau beobachtet. Tja, und auf diese Weise werden von 106 Händen am Ende knapp 400 Maultaschen hergestellt sein und auf die hungrigen Gäste nach dem Gottesdienst am Sonntag warten.

Am Sonntagmorgen im Gottesdienst „Kinder helfen Kindern“ erfahren wir, dass in Swasiland nur jedes vierte Kind einen Kindergarten besuchen kann, um sich auf die Schule vorzubereiten. Auch kann nicht jedes Kind in die Schule gehen, oder sie bis zum

Abschluss besuchen. Oft sind die Kinder auf sich alleine gestellt, da die Eltern HIV infiziert sind, AIDS bei Ihnen ausgebrochen ist, oder die Eltern bereits daran gestorben sind. Und das in einer Größenordnung, die einem fast den Atem raubt. Und dann ist ja noch der ganz reale Hunger zu stillen. Dass

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Kinder in der Landwirtschaft mithelfen ist ganz selbstverständlich, die Schule muss da oft hintanstehen. Aber darüber hinaus haben die Kinder ganz ähnliche Bedürfnisse wie die Kinder hierzulande. Sie wollen in Sicherheit spielen – wobei es hier eher die Autos sind, die das verhindern, als in Swasiland die Schlangen. Wollen etwas lernen, wollen unterstützt und ermutigt werden. Und wir werden etwas dazu beitragen, dass Unterstützung und Ermutigung geschieht. Die Methodist Church in Southern Africa betreibt 24 Grundschulen und 7 weiterführende Schulen. In Ihnen wird der Hunger nach Wissen und der für den Bauch gestillt. Die Kinder werden mit Medizin versorgt und lernen Grundlagen der Hygiene. Auch in die Hühnerzucht werden sie eingewiesen, und besonders die Mädchen lernen Pilze zu züchten. Diese ergänzen den Speiseplan und lassen sich auf dem Markt verkaufen. So liegt der Predigttext von der Speisung der 5.000 nahe am Thema. Jesus, der sagt „Ich bin das Brot des Lebens“. Der sein Leben mit uns teilen und unser Freund sein will, der unsere Seele „satt“ macht. Er weckt Begabungen und lässt uns wissen, dass wenn man teilt, mehr als genug für alle da ist. Ulrich Ziegler fasst diese

Gedanken in einer kurzen Geschichte zusammen, die in wunderbarer Weise simultan, von Lorena Veit gemalt, mit dem Projektor vor unseren Augen entsteht. Anschließend wird vom Projekt des letzten Jahres berichtet. Mit dem gespendeten Geld wurden über 100 Regenzisternen im trockenen Nordosten in Brasilien gebaut, die es den Familien seitdem ersparen, für Wasser einen vierstündigen Fußmarsch auf sich zu nehmen. Erfreulicherweise wurden alle Erwartungen übertroffen und es konnten viel mehr als die ursprünglich geplanten 66 Zisternen gebaut werden. Die brasilianischen Familien sagen herzlichen Dank. Und so packen wir es wieder an, Hand in Hand, in Jesu Namen. Das Lied, getextet von Fabian Vogt macht Mut vom Wollen zum Tun überzugehen. Ganz praktisch gehen wir nun dazu über, die leckeren Maultaschen und den gespendeten Kartoffelsalat mit Genuss zu verzehren. Die fröhliche Runde lässt sich da nicht lange bitten und wird von den Kindern und erwachsenen Helfern umsichtig versorgt. Vielen Dank an alle, die in irgendeiner Form zum Gelingen beigetragen haben.

Doris Kütterer