frauenbilder – Über medien, macht und politik: neujahrsempfang für frauen: dornbirn, 16.1.2008
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Frauenbilder – Über Medien, Macht und Politik: Neujahrsempfang für Frauen: Dornbirn, 16.1.2008
Küssen Männer anders?
Eine Frau muss aussehen wie ein Mädchen, sich benehmen wie eine Dame, denken wie ein Mann und schuften wie ein Pferd Der Mann sieht, die Frau wird gesehen: Klischées, Medienhypes, Schlagzeilen machen die Runde, Expertentauglichkeit wird durch Live-Präsenz beurteiltWer die Bilder beherrscht, beherrscht die Köpfe
Zwei Klischées sind lächerlich, 100 ergreifend
• Einstimmung
DiE EINFLUSSREICHSTE PHILOSOPHIN DES 20.Jahrhunderts - MEDIENSICHT
Frauen haben achmal grössere Chance Mit Bild als mit Bezeichnung zu erscheinen
ARD: Geschichte „Was ausländische Fans über uns Deutsche denken“
Männer spielen, Frauen jubeln zu
Frauen fragen, Männer antworten
•„Entscheidet die Frisur?“ (BZ, 2.12.2002), „Sicher nicht wegen der Frisur gewählt“ (Neue Luzerner Zeitung, 5.12.2002), „Man diskutiert nie die Frisuren der Männer“ (Annabelle, 2.7.2003), „Nur ihre Strähnen können Calmy-Rey noch die Wahl kosten“ (SonntagsZeitung, 1.12.2002), „Aber Calmy-Rey hat eine Frisur“ (NZZamSonntag, 3.8.2003)
•Weitere übliche Medienbetitelungen: Miss Schweiz, Die schönsten Regierungschefinnen der Welt, Grossmutter Calmy-Rey, Offizierstocher Royal
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Braucht Angela Merkel blonde Strähnen?
Sueddeutsche, 16.12.2007: Geschmacksfrage.
Udo Walz gibt auf Paris Hilton Entwarnung
Farah Facett statt Fräulein RottenmeierStern: 18. April 2007
Latex-Fotos in Park Avenue: Gabriele Pauli
Dieter Hildebrandt: 21.6.2007 in der Sueddeutschen: „Merkel ein bisschenzu thatcherig“
Zoten über die kurzen Röcke von Ursula von der Leyen
Evelyn Roll: Das Mädchen und die Macht
Kanzlerin der Unschärfe 8.1.2008 Spiegel(TV-Doku Merkels Macht)Heiligendamm: „Miss World“„Die Marionette“
Frauen, Vorarlberg, Politik, Macht 53 Hits, ein Büsi und Susanne Leutenegger-Oberholzer
Benita Ferrero-Waldner
Ferrero-Küsschen: Freitag, 18.2.2000“Sie hat nie einen Zweifel gelassen, wie sie zu arbeiten gedenkt: Es gilt eine unbedingte Loyalität gegenüber dem Regierungschef. Es beflügelt ein beachtlicher Ehrgeiz, den sie als Außenamts-Staatssekretärin (von 1995 bis 2000) schon dann und wann erkennen ließ. Letztlich dürfte sie auch dieser Ehrgeiz getrieben haben, trotz ihrer mehrfach artikulierten Ablehnung der FPÖ, dennoch in einer schwarz-blaue Regierung einen Posten anzunehmen. Es helfen ein enormer Fleiß sowie absolute Professionalität, im Ausland eine Reputation zu verteidigen, der sich auch der politische Gegner nicht verschließen kann. In diesem Zusammenhang blitzt auch manchmal ihr größtes Manko auf - sie kann äußerst ungehalten sein, wenn etwas nicht so klappt wie geplant.War Ferrero-Waldner zu Beginn ihrer Karriere im rotweißroten Außenamt von den Medien wegen eitler Attitüden verrissen und von Kollegen als zu steif verlacht worden, gewann sie zunehmend an Statur und Ansehen. Tatsächlich war sie anfangs als "Sekretärin, die sich hochgedient hat" abqualifiziert worden. Ihr einnehmender Charme brachte der in zweiter Ehe mit einem Spanier verheirateten Spitzendiplomatin aber bald den Spitznamen "Ferrero-Küsschen" ein. Als die Politikerin 1995 in die Regierung berufen wurde, war sie gerade zehn Jahre im diplomatischen Dienst, hatte aber schon zahlreiche Stationen durchlaufen. Nach Einsätzen in Madrid, Dakar und Paris rückte sie zur UN-Protokollchefin in New York auf.“
„Kein Ferrero-Küsschen“ – Medienmitteilung gegenÖsterreich-Besuch 2000 in die Schweiz – von allen TagesZeitungen übernommen
„Auffällig ist an der ansonsten eher medienscheuen Außenministerin ist ihre überdurchschnittliche Körpergröße von 192 Zentimeter. Damit überragt sie die meisten ihrer Kabinettskollegen bei weitem.“
Wikipedia-Eintrag
•Spiegel, 2. 1. 2008 „Das Obama- Girl“ – Pulitzerpreisträgerin, Harvardprofessorin
•„Sie wirkt wie ein verliebtes Mädchen, das von ihrem Schwarm berichtet: Obama (sie ist seine aussenpolitische Beraterin)
•„Jeanne d‘Arc der amerikanischen Aussenpolitik“
Anteil Frauen in den Nachrichten von 12 Prozent im Jahr 2000 auf 22 Prozent im Jahr 2005 in Deutschland gestiegen (Opferberichterstattung, da eine im Irak entführte Journalistin Thema der Hauptnachrichten wurde)Österreich nimmt 2005 zum erstenmal teil: 11 Prozent der Hauptnews (Nummergirls ja, Powerfrauen nein)Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid – wieviele Chefredaktorinnen kennen Sie in Deutschland und in der Schweiz?„Angela Merkel und dann lange nichts“: Medientenor-Bilanz über Frauen in den Medien
•Was meinen Sie als Feministin?, Was meinen Sie als Mutter?, Was macht eigentlich Ihr Mann beruflich?, Was sagt Ihr Mann dazu?, Wo sind Ihre Kinder?
•Problem wie bei allen vernunftverletzenden Medienfragen: Reagiert frau, gibt man den vernunftverletzenden Themen Raum, reagiert frau nicht, bleiben die Klischées unwidersprochen
•Wie wehrt frau sich gegen Etikettierungen, die, falls älter als 25, kaum die Frau als Subjekt, sondern eher als Imagination wiedergeben?
•Thematisiert eine Frau Frauenprobleme, gilt sie als Feministin, wehrt sie sich für die Familie, gilt sie schnell hausbacken, sagt sie, sie habe Freude an Macht, dann ist sie karrieregeil, reklamiert sie als Philosophin Grundsatzfragen, gilt sie als kompliziert: Nochmals Nummergirls ja, Frauen als eigenständige Subjekte eher hä?
•Klassische Machtmechanismen
•„Ach, noch niemand da?“
•„Es hat immerhin 3 Referentinnen“ (unter 15 Männern, und auch die nur auf dem Podium)
•„Bist Du beleidigt, weil Du nicht eingeladen?“
•„Sie sind enorm dominant“ (mit einem Drittel der Redezeit der beteiligten Männer)
•Thema von Frau vorgeschlagen, alle finden: Prima! Thema wird kollektiv, Frau wird vergessen. Wehrt sich die Frau, dann gilt sie als „überempfindlich, leicht hysterisch“
•Kennst Du eine junge Politologin, die wir porträtieren könnten?
•Frauen dürfen zu Frauenthemen reden – diese machen jedoch weniger als 8 Prozent aller Berichterstattung aus
•Männer reden zu allem und zu 100%
•Frauen, die sich in ausgesprochenen Männerthemen bewegen (Politik, Wirtschaft, Philosophie und Kunst) sind weltweit weniger als 10 Prozent in den Medien präsent – in der Schweiz kommen die Frauen nicht einmal gemäss Kandidatinnenanteil zu Wort
Frauenkarrieren werden nach wie vor
als Musterfälle, Zufälle, Unfälle oder
(bestenfalls) Glücksfälle,
aber nie als „Normalität“ gedeutet.
Prominenz statt Kompetenz hindert Frauen
Männer auch, aber weniger
Die wahre Miss Schweiz
Macht des richtigen Friseurs So sexy sind unsere Politiker und Politikerinnen
Parteipräsidenten auf Elefantenrücken
Attraktivste RegierungschefinnenHilfe, meine Frisur
fliegt weg
•In media, ergo sum- Berühmt für ....nichts
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•Prominenz statt Kompetenz
•Das blonde Nummerngirl der deutschen Tagesschau
•Eva Hermann (Eva-Prinzip) verkauft mehr Bücher als die
•(10 Jahre jüngere)
• Zeit-Redakteurin Susanne Gaschke (Emanzipationsfalle)
•Bücher mit demselben Thema, eines antiquitiert und schlecht,
•das andere brilliant – Bestseller ist der Schrott
•Eva Hermann wird aus einer Sendung geschmissen, Johannes B. Kerner
•entschuldigt sich, Eva vergibt, alle vergessen den Schrott
•(nationalsozialistische Familienpolitik gut? Tötungs-und Abtreibungs-
•Industrie)
Kein Wunder gibt es gegenüber solch menschlichen Widersinn oft Neid und schliesslich Hass. Denn in einem Wettbewerb, der sich zwischen dummen, schönen, jungen und unanständigen „People“ und „Leuten mit Gesichtern, die nichts einbringen“ abspielt, geht die breite Masse leer aus und kann sich an „Nichts“ orientieren. Das kreiiert Frustrationen, Neid, Vandalismus und eine Gier- und Neidkultur, der die Politik nur wenig entgegenzusetzen hat. Aber genau hier ist die Politik gefordert. Wer sagt denn, dass öffentlich-rechtliche Gelder Schrott produzieren müssen?
Gier- und Neidkultur
•Berühmtheiten für Nichts verdienen Millionen, Miss Schweiz ist bekannter als die eigene Regierungsrätin, halbbelichtete Moderatoren raffen mit öffentlich-rechtlichen Steuergeldern mehrere hunderttausende Franken während sich das Lehrpersonal, welches sich die Seele aufreisst, um wenigstens einen Hauch der Bildungsfreude zu vermitteln, ständig mit fehlenden Ressourcen kämpft. Pervers daran ist, dass derselbe Moderator, dieselbe Berühmtheit für Nichts und die Missen zu Rollenmodellen der heutigen Gesellschaft mutieren.
Ettiketten: Nach der Präsentation einer 800seitigen Dissertation: „Ist es notwendig, Anderen zu beweisen, wie gescheit Sie sind?“
•Beim Shoppen mit der Freundin: „Die Hose ist super – sie kachiert perfekt fette Hintern“
•Warum schreien wir zwischendurch nicht einfach laut: AUA
Bilder Macht Menschen
Wann sehen wir hin?
Es beginnt alles harmlos
Moderne Gesundheitskampagnen: Menschen sind Maschinensiehe Schweizerische Gesundheitsförderung
Sex sells
In der Werbung – Klar!
Sex sells
Auch Staaten, EU-Präsidentschaften?
Sex sells
Auch nationale Eigenschaften?
Sex sells
Politik?
Identität - Repräsentativität
Auf der Suche nach Antworten, weshalb sich die mediale Wirklichkeit in der Sicht von Menschen
mit gesundem Menschenverstand nicht mehr erklären lässt, bin ich auf folgende Antworten gestossen:
Gleichzeitigkeit von Bildern statt Worten, von Materie statt Werten, von Genen statt Sprache,von Menschen als Datenreihen(85-63-91 oder 11.1.2008, 3200kg53 cm oder 3.8.1924- 8.12.2007)von Geld statt Geist, Von Biologie statt Kultur
(immer fehlt das Wörtchen „und“)
Bei der Biologie hört das Denken auf
Liebe ist Oxytocin
Corpus Delicti Frau: In der Biologie immer Mangelwesen
Liebe ist nicht Sprache, sondern Sex – „Boogie Woogie der Hormone“ – Bayrischer Rundfunk –
Logische Folge: Mitgefühl, Kommunikation, Verständnis, Imagination – Fehlschaltungen der Hormone?
TagesAnzeiger: Fotoserie 30. Oktober 2007: „Blutauffrischung im Parlament“
Was tun?
Kompetenzen, „Aua“ rufen und sich einmischen
Es geht auch anders
Frauenfussball ohne Blatter-Slip
Wiens Schilder wechseln das Geschlecht
Ganz zum Schluss noch ein Hinweis an alle Medienschaffenden, die sich dieses Buches annehmen: „Dieses Buch kann kluge Gedanken enthalten. Bei allfälligen Nebenwirkungen wie unbändige Lust auf kritische Recherche, lobende Rezensionen, demokratisches Handeln, Einstehen für andere Menschen, Entlarvung unglaublicher Klischees, intelligenter Diskussionsbeiträge wenden Sie sich umgehend an Ihre nächste Buchhandlung oder Bibliothek, um Ihre gewonnenen Kompetenzen weiterzupflegen.“
„Lesen Sie nie ein Buch, sondern beschränken Ihren Weiterbildungskonsum auf TV-Formate à la ‚Deal or No Deal’ oder die ‚Miss Schweiz Wahlen’. So bleiben Sie in Ihrer Philosophie, dass der Sinn des Lebens in Nichts ausser vielleicht in einem Geldgewinn besteht, ungestört.“ Der zweite: „Repetieren Sie so oft wie möglich den Satz: ‚Das Volk hat immer recht’. Ignorieren Sie jeden historischen und staatsphilosophischen Verweis, der Sie an die ‚Tyrannei der Mehrheit’ erinnert. Der dritte: „Vereinfachen Sie jeden politischen Zusammenhang. Nur eine Kampfrhetorik bringt Sie in die Medien.“ Der vierte: „Nennen Sie alle Ideen Ihrer politischer Gegner „unrealistisch“ und verkaufen Sie Ihr eigenes Fantasieprogramm als ‚realistisch’.“ Der fünfte: „Verschieben Sie das Verhältnis von Intelligenz und Dummheit. Dumm sind fortan all diejenigen, die es wagen auf Geschichte, Demokratie, Bildung oder gar selbstverfasste Bücher hinzuweisen“ - (hier ein Insidergruss an mehrere Schweizer Medienschaffende). Der sechste: „Verunglimpfen Sie jede Frau, die sich für die Menschwerdung von Frauen einsetzt, sofort als vertrocknete, alte und frustrierte Emanze.“ Der siebte: „Werfen Sie sich in die Position des Querdenkers und etikettieren Sie jede Ihnen überlegene Gesprächspartnerin mit „links und nett“, „Kulturpessimistin“, „Alt-68er“, „populistische Feministin“, „Birkenstockträgerin“ u.ä. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob Ihr Gegenüber Jahrgang 68 hat, wie ein Topmodell aussieht und über den IQ eines Einsteins verfügt. Solange Sie die Lügen, die Sie verbreiten, selber glauben, gibt ihnen das Publikum immer recht.“