freunde der antike veranstaltungen 1018

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VERANSTALTUNGEN 2018 / 2019 Oktober November Dezember Januar Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel Winckelmann-Feier Johann Joachim Winckelmann und die Begründung der Archäologie als Universitätsdisziplin Die Klassische Archäologie war bis in jüngste Zeit grund- legend durch Gedanken Johann Joachim Winckelmanns (1717-1768) geprägt. Zu Recht wird er im Doppeljubi- läumsjahr 2017/18 als „Vater der Archäologie“ gefei- ert. Doch wie wurde aus seiner Lehre ein Universi- tätsfach? Zu verdanken ist dies in erster Linie dem Wirken von Christian Gottlob Heyne (1729-1812) in Göttingen, der seit 1767 zum ersten Mal an einer Universität Vorlesungen zur Kunst der Antike an- bot und den Grundstock zur berühmten Göttinger Gipsabguss-Sammlung legte. Der Vortrag wägt die Bedeutung Winckel- manns und Heynes für die Fachwerdung der Ar- chäologie kritisch gegen- einander ab. Daniel Graepler ist seit 1999 Kustos der Sammlungen am Archäologischen Institut der Georg-August-Univer- sität Göttingen. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt in der Wissenschaftsgeschichte der Archäologie. Vortragssaal, Kunsthalle zu Kiel Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel Eintritt für Mitglieder frei Nichtmitglieder EUR 2,50 Studenten/Schüler EUR 1,00 Dr. Daniel Graepler (Göttingen) Do., 13.12.2018, 18 Uhr Prof. Dr. Jörg Rüpke (Erfurt) Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel Do., 31.01.2019, 18 Uhr Jörg Rüpke ist Professor für Vergleichende Religions- wissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Polytheismen an der Universität Erfurt und gehört zu den weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der antiken Religion. Vortragssaal, Kunsthalle zu Kiel Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel Eintritt für Mitglieder frei Nichtmitglieder EUR 2,50 Studenten/Schüler EUR 1,00 Gelebte antike Religion statt „civic religion“: Ein Perspektivwechsel In einer Wende gegen einen Begriff von „Glauben“, der zu sehr christlich geprägt scheint, ist antike Religion in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als Teil politi- scher Identität und politischer Strategien verstanden worden: ein System von Regeln, das die Pflichten von Menschen gegenüber Göttern regelt und damit zugleich die Menschen an ihre Stadt bindet: „civic religion“. Das „Votiv“, die „Weihgabe“ scheint diesen Befund selbst für individuelles religiöses Handeln zu bestätigen. Der Vortrag schlägt einen Perspektivenwechsel vor: Gerade am Beispiel des Einsatzes von Objekten in der Kommu- nikation zwischen Menschen und dem Göttlichen lässt sich aufzeigen, das antike religiöse Praxis vor allem „ge- lebte Religion“ war, die sich immer wieder veränderte.

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VERANSTALTUNGEN

2018 / 2019

OktoberNovemberDezember

Januar

Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel

Winckelmann-Feier

Johann Joachim Winckelmann und die Begründung der Archäologie als UniversitätsdisziplinDie Klassische Archäologie war bis in jüngste Zeit grund-legend durch Gedanken Johann Joachim Winckelmanns (1717-1768) geprägt. Zu Recht wird er im Doppeljubi-läumsjahr 2017/18 als „Vater der Archäologie“ gefei-ert. Doch wie wurde aus seiner Lehre ein Universi-tätsfach? Zu verdanken ist dies in erster Linie dem Wirken von Christian Gottlob Heyne (1729-1812) in Göttingen, der seit 1767 zum ersten Mal an einer Universität Vorlesungen zur Kunst der Antike an-bot und den Grundstock zur berühmten Göttinger Gipsabguss-Sammlung legte. Der Vortrag wägt die Bedeutung Winckel-manns und Heynes für die Fachwerdung der Ar-chäologie kritisch gegen-einander ab.

Daniel Graepler ist seit 1999 Kustos der Sammlungen am Archäologischen Institut der Georg-August-Univer-sität Göttingen. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt in der Wissenschaftsgeschichte der Archäologie.

Vortragssaal, Kunsthalle zu KielDüsternbrooker Weg 1, 24105 KielEintritt für Mitglieder freiNichtmitglieder EUR 2,50Studenten/Schüler EUR 1,00

Dr. Daniel Graepler (Göttingen)

Do., 13.12.2018, 18 UhrProf. Dr. Jörg Rüpke (Erfurt)

Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel

Do., 31.01.2019, 18 Uhr

Jörg Rüpke ist Professor für Vergleichende Religions-wissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Polytheismen an der Universität Erfurt und gehört zu den weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der antiken Religion.

Vortragssaal, Kunsthalle zu KielDüsternbrooker Weg 1, 24105 KielEintritt für Mitglieder freiNichtmitglieder EUR 2,50Studenten/Schüler EUR 1,00

Gelebte antike Religion statt „civic religion“:Ein PerspektivwechselIn einer Wende gegen einen Begriff von „Glauben“, der zu sehr christlich geprägt scheint, ist antike Religion in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als Teil politi-scher Identität und politischer Strategien verstanden worden: ein System von Regeln, das die Pflichten von Menschen gegenüber Göttern regelt und damit zugleich die Menschen an ihre Stadt bindet: „civic religion“. Das „Votiv“, die „Weihgabe“ scheint diesen Befund selbst für individuelles religiöses Handeln zu bestätigen. Der Vortrag schlägt einen Perspektivenwechsel vor: Gerade am Beispiel des Einsatzes von Objekten in der Kommu-nikation zwischen Menschen und dem Göttlichen lässt sich aufzeigen, das antike religiöse Praxis vor allem „ge-lebte Religion“ war, die sich immer wieder veränderte.

PD Dr. Alfred Schäfer (RGM Köln) Prof. Dr. Wulf Raeck (Frankfurt)

Hafenlogistik im römischen Köln

Vortragssaal, Kunsthalle zu KielDüsternbrooker Weg 1, 24105 KielEintritt für Mitglieder freiNichtmitglieder EUR 2,50Studenten/Schüler EUR 1,00

Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel

Vortragsabend in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel

Do., 18.10.2018, 18 Uhr Do., 08.11.2018, 18 Uhr

Abendmusik in der Antikensammlung Kunsthalle zu Kiel

Sa., 17.11.2018, 18 Uhr

Wulf Raeck war Professor für Klassische Archäologie in Greifswald und Frankfurt sowie langjähriger Leiter der Ausgrabungen in Priene in der heutigen Türkei.

Vortragssaal, Kunsthalle zu KielDüsternbrooker Weg 1, 24105 KielEintritt für Mitglieder freiNichtmitglieder EUR 2,50Studenten/Schüler EUR 1,00

Schön oder ähnlich?Ansichten zur antiken PorträtkunstWährend man früher davon ausging, dass antike Por-träts das wirkliche Aussehen der dargestellten Per-sonen getreu abbildeten, überwiegt heute die Auf-fassung, das reale Äußere der Porträtierten habe in der griechisch-römischen Antike keine oder nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Dies widerspricht der Quellenlage und ignoriert vor allem ein entscheiden-des Charakteristikum fast der gesamten Porträtkunst: die Mischung von typischen und individuellen Elemen-ten. Die unterschiedliche Gewichtung beider Darstel-lungsweisen bei Porträts verschiedener Personen bie-tet erhebliches Potential für die Interpretation antiker Porträts, wie im Vortrag gezeigt werden soll.

KONZERTIm Rahmen der 1. Abendmusik in der Antikensamm-lung präsentiert das Ensemble col legno Kompositi-onen, Chansons und eigene Arrangements querbeet durch Stile und Jahrhunderte, die sich um das Thema Antike drehen.

Alfred Schäfer war u.a. Gastprofessor am Winckel-mann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin und ist seit 2007 wiss. Referent am Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln. Zuletzt ist als Monographie von ihm erschienen: Götter, Gaben, Heiligtümer. Römi-sche Religion in Köln (Darmstadt 2016).

Detaillierte Informationen zum Kartenvorverkauf ent-nehmen sie bitte im Vorfeld des Konzertes den offi-ziellen Aushängen oder der Homepage der Antiken-sammlung.

Am Fallbeispiel des römischen Köln, das bis zu seiner rechtlichen Erhebung zur Colonia Claudia Ara Agrippi-nensium (CCAA) im Jahre 50 n. Chr. als oppidum Ubi-orum angesprochen wurde, soll das enge räumliche Verhältnis von Stadtzentrum und Hafen erörtert wer-den. Inwiefern prägte die Lage am Rhein die Raum-ordnung der antiken Innenstadt von Köln? Ergaben sich aus der Ordnung der Stadt bauliche Konsequen-zen für den Rheinhafen? Im Fokus steht die Qualität der Verkehrsverbindungen, die Konnektivität zwischen Zentrum und Hafen.

Ensemble col legno