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GEMEINDE KÖFERING ENERGIENUTZUNGSPLAN Abschlussbericht 2016 / 2017 217001

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GEMEINDE KÖFERING

ENERGIENUTZUNGSPLAN

Abschlussbericht 2016 / 2017

217001

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

2

Im Auftrag von:

Gemeinde Köfering

Schulstr. 11

93096 Köfering

Tel.: 09406 / 28 32 0

Fax: 09406 / 28 32 29

[email protected]

Gefördert durch:

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft

und Medien, Energie und Technologie

Prinzregentenstraße 28

80525 München

Erstellt durch:

Institut für Umwelt und Boden

GmbH & Co. KG

Flurweg 12

84069 Schierling

Tel.: 09451 / 944 68 0

Fax: 09451 / 944 68 25

[email protected]

Dipl.-Ing., Dipl.-Umweltwiss. (Univ) Dieter Hantke

Umwelttech. Christine Jahn

B.Sc.Geowiss. Olivia Szakály

M.Sc. Christian Schmelmer

Dipl. Geol. Tim Zgoll

Dipl. Geol. Gudjon Olafsson

Hannah Charig

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

3

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung 6

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 6

1.2 Förderprogramm und Auftrag der Gemeinde 8

1.3 Inhalt des Energienutzungsplans 9

1.4 Umsetzung des Energienutzungsplans 12

1.5 Controlling 13

2. Bestandsanalyse 17

2.1 Fläche 17

2.2 Bevölkerung 19

2.3 Geologische Lage 21

2.4 Gewässer 24

2.5 Klimatische Verhältnisse 25

2.6 Kulturlandschaft 25

3. Potenzialanalyse 26

3.1 Was ist eine Potenzialanalyse? 26

3.2 Vom theoretischen Gesamtpotenzial zum

erschließbaren Potenzial 27

3.3 Potenzial in der Region 29

3.4 Wärmeerzeugung durch Wärmepumpen 30

3.4.1 Tiefengeothermie 31

3.4.2 Oberflächennahe Geothermie 33

3.4.3 Aerothermie 36

3.4.4 Abwasserwärmerückgewinnung 37

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

4

3.5 Stromerzeugung aus Solarenergie 39

3.5.1 Solarthermie 39

3.5.2 Photovoltaik 40

3.6 Stromerzeugung aus Wasserkraft 46

3.7 Stromerzeugung durch Windkraft 48

3.8 Wärme- und Stromerzeugung aus Biomasse 51

3.8.1 Potenzial Forstwirtschaftsflächen - Holz 52

3.8.2 Potenzial Landwirtschaftsflächen - Biomasse 53

3.9 Zusammenfassung der Energieerzeugungspotenziale 56

4. Wärmebedarf 59

4.1 Datenherkunft Wärme 59

4.2 Gebäudebezogene Wärmebedarfsermittlung 59

4.3 Wärmebedarf der Gemeidne Köfering 61

4.4 Wärmeverbrauch öffentliche Liegenschaften 63

4.5 Wärmeerzeugung 64

4.6 Ist-Zustand der Wärmeerzeugung in Köfering 68

5. Strombedarf 73

5.1 Datenherkunft Strombedarf 73

5.2 Stromverbrauch der Gemeinde Köfering 73

5.3 Strombedarf der öffentlichen Liegenschaften 76

5.4 CO2-Emissionen der öffentlichen Liegenschaften 79

5.5. Ist-Zustand der Stromerzeugung in Köfering 81

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

5

6. Prognose / Entwicklung bis 2035 83

6.1 Entwicklung der Gemeinde Köfering 83

6.2 Studie Energiereferenzprognose 85

7. Maßnahmen 89

7.1 Bereits begonnene Maßnahmen 90

7.2 Maßnahmen der Gemeinde 91

7.3 Stand der Technik / Speichertechnologien 95

8. Förderungs-/Durchführungsmöglichkeiten 98

9. Zusammenfassung 101

10. Anhang 105

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Innovative Bürger gehen voran!

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1. EINFÜHRUNG

1.1 Anlass und Aufgabenstellung

Klimaschutz als kommunale Aufgabe

Aus den Ergebnissen des 1. Teilbandes des 5. Sachstandsberichtes des

Intergovernmental Panel on Climate Change [1] geht hervor, dass die

Klimaänderung und der Einfluss des Menschen auf das Klima

wissenschaftlich belegt werden kann. Demnach ist im Zeitraum von 1880 bis

2012 eine Erwärmung der globalen Mitteltemperatur (Land- und Ozean-

Oberflächentemperaturdaten) in Höhe von 0,85 °C zu verzeichnen.

Folgen der Erwärmung des Klimasystems sind die Anstiege der mittleren

globalen Luft- und Meerestemperaturen, das ausgedehnte Abschmelzen von

Schnee und Eis sowie der Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels.

Der Klimawandel wird - aller Voraussicht nach - in Europa die regionalen

Unterschiede bezüglich natürlicher Ressourcen und Gütern verstärken.

Des Weiteren werden flutartige Überschwemmungen, begleitet mit Unwettern

im Landesinneren sowie häufige Überschwemmungen und verstärkte Erosion

an den Küsten diagnostiziert.

In den Gebirgs- und Mittelgebirgsregionen wird ein Rückgang der

Schneedecke und damit verbunden ein Einbruch im Bereich des

Wintertourismus erwartet.

In den Gebirgs- und Mittelgebirgsregionen wird es zudem zu einem

erheblichen Verlust an Tierarten kommen.

Der Klimawandel wird voraussichtlich auch das Gesundheitsrisiko der

Menschen durch Hitzewellen sowie die Häufigkeit von Waldbränden

erhöhen[1].

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

7

In Bayern sind die Jahresmittel der Lufttemperatur der letzten hundert Jahre

mit rund 0,8 Grad etwas stärker gestiegen als der globale Wert. Die stärkste

Erhöhung vollzog sich in den letzten beiden Jahrzehnten in regional

unterschiedlicher Ausprägung.

Im innerjährlichen Verlauf sind die Lufttemperaturen in Bayern insbesondere

im hydrologischen Winterhalbjahr angestiegen, während im hydrologischen

Sommerhalbjahr die Temperaturänderungen weniger ausgeprägt ausfielen.

Die Niederschlagsverteilung stellt sich in Bayern ebenfalls regional

unterschiedlich dar. Die niederschlagsarmen Gebiete Nord- und

Nordwestbayerns stehen den niederschlagsreichen Gebieten der

Mittelgebirge und des Alpenvorlandes mit den Alpen gegenüber. Es wurde

beobachtet, dass sich zwar an den Niederschlagssummen kaum etwas

geändert hat, jedoch kam es zu einer saisonalen Umverteilung der

Niederschläge mit trockeneren Sommern vor allem im Nordwesten Bayerns

und niederschlagsreicheren Wintern vor allem im nordöstlichen Bayern [2].

Die Ursachen für den Klimawandel sind vielfältig. Vor allem Treibhausgase,

deren Entstehung anthropogen bedingt ist, stehen im Focus bei der

Betrachtung der Erderwärmung. Dabei ist es insbesondere Kohlendioxid, das

den vom Menschen bedingten Treibhauseffekt verursacht.

Kohlendioxid entstammt überwiegend aus Verbrennungsprozessen fossiler

Energieträger. Mit rund 87 % in Deutschland und etwa 60 % weltweit stellt

Kohlendioxid den weitaus größten Anteil der Treibhausgase [9].

Den Klimawandel und seine nicht mehr beherrschbaren Folgen zu stoppen ist

eine der größten Aufgabe und Herausforderung der Menschheit.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

8

1.2 Förderprogramm und Auftrag der Gemeinde

Der Europäische Rat hat sich im Oktober 2009 auf das Ziel verständigt, im

Rahmen der laut Weltklimarat [1] erforderlichen Reduzierungen seitens der

Industrieländer die Emissionen der EU bis zum Jahr 2050 um 80 - 95 %

gegenüber dem Niveau von 1990 zu verringern. Im Jahr 2007 hat die

Bundesregierung das integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm der

Bundesregierung [3] beschlossen, mit dessen Hilfe eine

Treibhausgasemission bis 2020 um 40 % unter das Niveau von 1990 zu

senken. Im September 2010 hat die Bundesregierung weitere Ziele

beschlossen; so soll die Treibhausgasemission neben der Reduzierung um

40 % im Jahr 2020, bis zum Jahr 2030 um 55 %, bis zum Jahr 2040 um 70 %

und bis Jahr 2050 um 80 - 95 % unter das Niveau von 1990 gesenkt werden.

Ein Anteil der Treibhausgasemissionen entsteht in den Kommunen.

Gleichzeitig liegt in den Kommunen ein hohes Potential zur Minderung dieser

Treibhausgasemissionen.

Daher wird seit 2008 die Erstellung kommunaler Klimaschutz- und

Energienutzungskonzepte für alle klimarelevanten Bereiche einer Kommune

finanziell unterstützt. Die Förderprogramme der Klimaschutzinitiative dienen

dazu, ergänzende Anreize zum integrierten Energie- und

Klimaschutzprogramm der Bundesregierung zu setzen und die Potentiale zur

Emissionsminderung durch Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung

regenerativer Wärme kostengünstig und breitenwirksam zu erschließen.

Um dies zu erreichen, sollen bestehende Hemmnisse und

Informationsdefizite abgebaut, die Marktdurchdringung vorhandener

hocheffizienter Technologien unterstützt sowie Modellprojekte

öffentlichkeitswirksam verbreitet werden.

Die Gemeinde Köfering hat die Problemstellung erkannt und hat die

Erstellung eines Energienutzungsplans in Auftrag gegeben. Die Finanzierung

des Energienutzungsplanes wird gefördert durch das Bayerische

Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.

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1.3 Inhalt des Energienutzungsplans

Vom Grundgedanken her soll ein Energienutzungsplan soll ein Konzept

darstellen, das aus den Grundlagen eines Vorhabens und seiner Ziele die

Mittel und Wege definiert, mit denen diese Ziele erreicht werden können.

Ausgangspunkt ist in jedem Fall eine umfassende Analyse des Ist-Zustandes,

der Bedingungen seiner Entwicklung und der dafür zur Verfügung stehenden

Ressourcen. In der Gegenüberstellung mit den Zielen müssen diese unter

Umständen verändert oder der Handlungsrahmen für die Realisierung des

Vorhabens erweitert werden (z.B. durch die Gewinnung von Partnern).

In vielen Fällen wird eine kreative Leitidee entwickelt, mit der das Konzept

dem Projekt neue Impulse verleiht.

Ein Energienutzungsplan weißt regelmäßig folgende Moduli auf:

- Bestandsanalyse (Modul 1)

- Potentialanalyse (Modul 2)

- Konzeptentwicklung (Modul 3)

Nach der Erstellung des Konzeptes und nach Annahme des Konzeptes durch

die zuständigen Gremien erfolgt die

- Umsetzung

Zur „Messung“ ob und in welchem Zeitraum die einzelnen Maßnahmen

umgesetzt wurden und werden, wurde das zusätzliches Modul

- Controlling (Modul 4) erarbeitet.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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10

Modul 1 :

Grundlage für die Erarbeitung eines Energienutzungsplanes ist die

Bestandsanalyse des aktuellen Energieverbrauchs in Abhängigkeit

zu den einzelnen Sektoren. Hierbei wird der momentane

Energieverbrauch, das heißt der Verbrauch leitungsgebundener

Energieträger, wie zum Beispiel Strom, ermittelt und der

Energieverbrauch nichtleitungsgebundener Energieträger, wie zum

Beispiel Holz, abgeschätzt.

Modul 2:

Zeitlich parallel zur Energie-Bestandsanalyse wird die

Potenzialanalyse erarbeitet. Dabei werden die kurz- und mittelfristig

technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparungsmöglichkeiten in

Abhängigkeit zu den einzelnen Sektoren ermittelt. Zudem werden

Potentiale zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung

erneuerbarer Energien aufgezeigt. Des Weiteren können CO2-

Minderungspotentiale, das heißt mögliche Emissionssenkungen

gezielt ermittelt werden.

Modul 3:

Auf Basis der Bestands- und Potentialanalyse wird ein

Maßnahmenkatalog erstellt, der als Grundlage eine Übersicht über

die wichtigsten in der Vergangenheit bereits durchgeführten

Maßnahmen und deren Wirkung enthält. Weiterhin werden alle neuen

kurz- und mittelfristig wirksamen Maßnahmen vorgestellt. Bei der

Erstellung des Maßnahmenkataloges bleiben auch die Grundsätze

von Ökologie, Ökonomie, Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit nicht

unberücksichtigt.

Modul 4:

Nach der Erarbeitung des eigentlichen Energienutzungsplans sollte

ein Controlling-System entwickelt werden, mit dem die Umsetzung

des Maßnahmenkataloges überprüfen kann. Dadurch wird auch die

Zielerreichung einzelner Aktivitäten und Maßnahmen messbar.

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Denkbar ist zum Beispiel die Einrichtung einer Stelle im Rathaus der

Gemeinde Köfering, die sich in den folgenden Jahren ausschließlich

mit dem Management des Energienutzungsplans befasst. Zudem sind

jährliche Kurzberichte sowie deren Diskussion im Rahmen von jährlich

stattfindenden Energiekonferenzen sinnvoll.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass eine umfassende

Öffentlichkeitsarbeit wichtig und grundlegend für das Gelingen eines

solchen Projektes ist.

Das heißt, die breite Öffentlichkeit sollte vor der Umsetzung des Konzeptes

informiert und aufgeklärt werden.

Innerhalb der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit könnte zum Beispiel einmal

pro Woche ein Mitarbeiter als Ansprechpartner für Erörterung und Diskussion

möglicher Fragen und Probleme zur Verfügung stehen.

Zudem könnten öffentliche Informationsabende abgehalten werden, an denen

wichtige Fortschritte im Rahmen der Umsetzung des Energienutzungsplans

vorgestellt werden.

Des Weiteren wird die Erarbeitung von Zwischenberichten vorgeschlagen, die

nach entscheidenden Arbeitsschritten erstellt und für die Öffentlichkeit

zugänglich ins Internet gestellt werden.

Durch derartige Maßnahmen wird in der Öffentlichkeit eine Transparenz

erzeugt, die für eine breite Akzeptanz des Energienutzungplans notwendig ist.

Nicht zuletzt könnten durch Vortragsveranstaltungen mit

allgemeinwissenschaftlichem Charakter und/oder durch Workshops

klimatologische Grundbegriffe und Zusammenhänge zwischen

Ressourcenknappheit, CO2-Emission, globalem Klimawandel etc. und der

Umsetzung des Energienutzungsplans erläutert und dadurch die Sensibilität

der Bevölkerung gesteigert werden.

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1.4 Umsetzung des Energienutzungsplans

Zur Umsetzung der Maßnahmen und zum Erreichen der ehrgeizigen Ziele

des Energienutzungsplans sind strukturelle und personelle Mittel notwendig,

die einen effektiven und effizienten Ablauf gewährleisten sollen. Hierzu bietet

die Einrichtung eines kommunalen

Klimaschutzmanagements/Energiemanagements einen optimalen Ansatz.

Das kommunale Management soll die Verwaltungsabläufe, die

Projektentwicklung und die Projektumsetzung nachhaltig in Richtung

Klimaschutz/Energieeinsparung verbessern und die Kommunikation zwischen

öffentlichen und privaten Akteuren optimieren.

Über die „technischen „ Gesichtspunkte hinaus sollen durch ein

Klimamanagement die Information und Aufklärung der Bevölkerung erfolgen

und so für die notwendige Transparenz der Entscheidungs- und

Handlungsprozesse sorgen. So können diffus negative Tendenzen gegen den

Energienutzungsplan, die oftmals auf nicht ausreichender

Information/Kommunikation beruhen, abgebaut werden.

Hierzu würde die Stelle eines Klimaschutz-/Energiemanagers beitragen.

Diese Stelle kann zu einem Teil aus Fördermitteln des BMU finanziert

werden.

Neben den oben genannten Aufgaben gehört auch die Erfolgskontrolle und –

bewertung sowie eine regelmäßige Positionsbestimmung (Controlling-

System) zu den Pflichten eines Klimaschutzmanagements.

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1.5 Controlling

Die Implementierung eines Controlling-Systems ist ein wesentlicher

Bestandteil des Managementprozesses. Das Controlling-System umfasst

dabei alle Bereiche, die mit dem Klimaschutz und der Energieeinsparung in

Zusammenhang stehen. Dieser Sachverhalt ist in Abb. 1.5.1 dargestellt [4].

Entscheidung

Konzeption,Planung

Zielentwicklung,Anpassung

Analyse, Kontrolle,Feedback

Umsetzung

Abb. 1.5.1: Controlling und Klimaschutzmanagement-Kreislauf

Im Rahmen des Controllings werden die vorgegebenen Ziele kontrolliert und

analysiert. Auf der Basis dieser Analysen werden die Zielvorgaben und die

Zielentwicklungen überprüft und gegebenenfalls neuen Bedingungen

angepasst, konzeptioniert und geplant. Bei größeren Änderungen in den

Zielsetzungen oder den Planungen muss gegebenenfalls ein Beschluss in

den Entscheidungsgremien der Kommune getroffen werden. Nach dem

Umsetzen der Maßnahmen beginnt mit der Analyse, der Kontrolle und dem

Feedback der Prozess-Kreislauf von vorn.

Um den Kreislauf „am Leben zu erhalten“ ist es grundsätzlich

empfehlenswert, Zwischenziele zu formulieren; beispielsweise könnte ein

Zwischenziel sein, die CO2-Emissionen in den öffentlichen Einrichtungen im

2-Jahres-Turnus um jeweils 10 Prozent zu senken.

In einem Controlling-System sollte klar geregelt sein, wer für was zuständig

ist bzw. wer die Verantwortung trägt. Die Gemeinde Köfering plant, einen

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Klimaschutzmanager einzustellen. Damit bietet es sich an, dem

Klimamanager die Verantwortlichkeiten zu übertragen. Damit können die

Ergebnisse von Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen an einer zentralen

und kompetenten Stelle gesammelt und aufbereitet werden. Der

Klimamanager hat somit stets den Gesamtüberblick über den

Maßnahmenkatalog und über das Erreichen von Zielen.

Controlling-Elemente

Zur Evaluation der Maßnahmenergebnisse kann eine Reihe von Controlling-

Elementen empfohlen werden, die auf die unterschiedlichen Aktivitäten von

verschiedenen Akteuren abgestimmt sind.

Zur Beobachtung von komplexen Systemen hat sich das „Top-down und

Bottom-up“-Prinzip bewährt. Dabei wird der Prozess in zwei

entgegengesetzten Richtungen analysiert. Zum einen wird schrittweise vom

Übergeordneten zum Untergeordneten (Top-down) und zum anderen

ebenfalls schrittweise in umgekehrte Richtung von unten nach oben (Bottom-

up) vorgegangen.

Ein zentrales Element des Controlling-Systems ist eine fortschreibbare

Energie- und CO2-Bilanz. Mit fortschreibbaren Bilanzen lassen sich die

Entwicklungen der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs beobachten.

Im Allgemeinen werden CO2-Bilanzen im 5–Jahres-Rhythmus umfangreich

berechnet und berichtet, um so den Erfolg an der Reduzierung der

Treibhausgase darstellen und kommunizieren zu können. Dazwischen sollten

aber in ihrem Umfang reduzierte jährliche Zwischenberichte erstellt werden;

anhand derer Trends erkennbar werden. Gegebenenfalls können oder

müssen auf Grund der Ergebnisse sowohl in den 5-Jahresberichten als auch

in den Kurzberichten entsprechende Maßnahmen zur

Energieeinsparung/CO2-Reduzierung justiert werden.

Zu empfehlen ist überdies auch die Beobachtung von unterhalb der

angesiedelten Indikatoren. Dies kann zum Beispiel die Veränderung des

Anteils an erneuerbaren Energien oder Veränderung der Energieverbräuche

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bezogen auf verschieden Sektoren. Durch die Einbeziehung solcher

untergeordneter Indikatoren lässt sich die Interpretation von Bilanzen

vereinfachen.

Mit Hilfe der Energie- und CO2-Bilanz lässt sich also der Gesamterfolg in der

Summe der Maßnahmen betrachten und bewerten. Dabei ist es oftmals

schwierig die genaue Ursache beispielsweise bei der CO2-Reduzierung zu

finden, weil sich in der Bilanz die Gesamtwirkung aller Maßnahmen und

Randbedingungen wiederspiegelt.

Möchte man die Klimaschutzerfolge im Detail betrachten, so müssen die

zahlreichen Einzelmaßnahmen analysiert werden (Bottom up). Dabei geht es

darum herauszufinden, unter welchem Einsatz an Kosten, Personal und

Ressourcen wie viel CO2 vermieden und wie viel Energie eingespart werden

konnte. Dieser Ansatz würde eine genaue wissenschaftliche Untersuchung

sämtlicher Einzelmaßnamen erfordern. Realistisch betrachtet ist die finanziell

und zeitmäßig kaum durchführbar. In der Literatur wird deshalb angeregt, ein

einfaches Controlling durchzuführen, mit dem die Effekte der eingeleiteten

Maßnahmen dargestellt werden kann [5]. Lassen sich „harte“ technische

Maßnahmen anhand von konkretem Kennwerten wie zum Beispiel

Energieverbrauch in kWh/m2 noch vergleichbar einfach beurteilen, so ist die

das Erfolgs-Controlling bei „weichen“ Maßnahmen wie

Informationsveranstaltungen, Beratungsgutscheine und ähnlichem schon

bedeutend schwieriger. Deshalb ist es bei weichen Maßnahmen sinnvoller,

den Erfolg einer Maßnahme an leicht quantifizierbaren Faktoren zu messen

wie zum Beispiel anhand der Anzahl der durchgeführten

Informationsveranstaltungen bezogen auf die Anzahl der geplanten

Veranstaltungen. Im Rahmen einer genaueren Evaluation können die

Teilnehmer von Informationsveranstaltungen und ähnlichem in einer

nachgeschalteten Fragebogenaktion gefragt werden, inwieweit die

Information zum Klimaschutz/Energieeinsparung einer entsprechenden

Investition oder einer Verhaltensänderung beigetragen hat.

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Die Gemeinde im Focus

Im Rahmen des Klimaschutzes steht naturgemäß die Gemeinde selbst im

Fokus und nimmt so eine gewisse Vorbildfunktion für die Bevölkerung ein. Die

Gemeinde ist damit nicht nur offizieller Initiator des Energienutzungsplans

sondern auch „Zugpferd“ des Prozesses. Eine Anzahl von Maßnahmen ist

speziell auf die Gemeinde zugeschnitten.

Die Energieverbrauchszahlen in den öffentlichen Liegenschaften lassen sich

ohne größere Umstände erfassen und können – statistisch aufbereitet – den

Erfolg von Maßnahmen dokumentieren. Im Aufgabenbereich eines

zukünftigen Klimaschutzmanagers könnte die Schaffung eines

Gebäudemanagements oder weitergehend, eines Energiemanagements für

die öffentlichen Liegenschaften angesiedelt werden.

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2. BESTANDSANALYSE

2.1 Fläche und Zahlen

Die Gemeinde Köfering mit der Einwohnerzahl von 2452 (Stand 31.12.2015)

befindet sich im südlichen Landkreis Regensburg. Dabei stellt die Stadt

Regensburg einen Verdichtungsraum mit oberzentraler Funktion dar. Das

Siedlungsgebiet liegt in einer Höhe zwischen 339 und 354 m über dem

Meeresspiegel, und umfasst eine Fläche von 5,28 km². Die Gemeinde

untergliedert sich in zwei Ortsteile: Köfering und Egglfing.

Abb.2.1.1:Geographische Lage der Gemeinde Köfering [10]

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Das Gebiet beinhaltet unter anderem 9 ha Waldfläche und 400 ha

Landwirtschaftsfläche, wie Tab. 2.1.1 zu entnehmen ist:

Nutzungsart ha %

Gebäude- und Freifläche 67 12,7

Erholungsfläche 4 0,8

darunter Grünanlagen 3 0,6

Verkehrsfläche 35 6,6

darunter Straßen, Wege, Plätze 29 5,5

Flächen anderer Nutzung 9 1,7

Waldfläche 9 1,7

Wasserfläche 3 0,6

Landwirtschaftsfläche 400 75,8

Gebietsfläche insgesamt 528 100

darunter Siedlungs- und Verkehrsfläche 107 20,3

Tab. 2.1.1: Nutzflächen der Gemeinde Köfering [8]

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2.2 Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung der Gemeinde Köfering nimmt stetig zu, wie sich aus

Abb. 2.2.1 und Tab. 2.2.1 entnehmen lässt. Am 31.12.2015 lag die

Einwohnerzahl bei 2452.

Abb. 2.2.1: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Köfering

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Köfering Jahr 1970 1987 2005 2011 2014

Anzahl 1.026 1.030 2.307 2.357 2.423

Tab. 2.2.1: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Köfering [8]

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

1970 1987 2005 2011 2014

Anzahl

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20

Altersstruktur

Die Altersstruktur der Bevölkerung im Jahr 2015 zeigen Abb. 2.2.2

und Tab. 2.2.2.

Abb. 2.2.2 : Altersstruktur der Bevölkerung 2015 [8]

Anzahl

unter 6 Jahre 149

6 - 15 Jahre 264

15 - 18 Jahre 103

18 - 25 Jahre 218

25 - 30 Jahre 140

30 - 40 Jahre 328

40 - 50 Jahre 420

50 - 65 Jahre 529

über 65 Jahre 272

Tab.2.2.2: Altersstruktur der Bevölkerung 2015 [8]

0

100

200

300

400

500

600

unter 6Jahre

6 - 15Jahre

15 - 18Jahre

18 - 25Jahre

25 - 30Jahre

30 - 40Jahre

40 - 50Jahre

50 - 65Jahre

über65

JahreAnzahl

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21

Beschäftigungsstruktur

Die niedrige Arbeitslosenquote der Gemeinde Köfering beträgt rund 2 %.

Zum 31. Dezember 2014 lag die Einwohnerzahl bei 2423. Dabei befanden

sich 1738 Einwohner im erwerbsfähigen Alter, und davon waren 1064 sozial-

versicherungspflichtig beschäftigt (Stand 30. Juni 2014).Wobei im

Jahresdurchschnitt im Jahr 2014 35 Arbeitslose gemeldet waren.

Von den im Jahr 2014 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiteten

145 direkt in Köfering, 919 waren Pendler wie in Tab. 2.2.3 zu erkennen ist:

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer 2014

Beschäftigte in Köfering 145

Pendler 919

gesamt 1.064

Tab.2.2.3: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer im Jahr 2014 [8]

Begünstigt wird dies durch die Infrastruktur. Ein eigener Bahnhof an der

Bahnstrecke Regensburg – München ist leicht erreichbar. Desweiteren

verläuft die Bundesstraße 15 durch den Ort, was eine gute Anbindung an den

öffentlichen Personennahverkehr des Einzugsgebietes des Wirtschafts-

zentrums Regensburg bedeutet.

2.3 Geologische Lage

Die Gemeinde Köfering befindet sich am Nordrand des Unterbayrischen

Hügellandes, einem Teil des Tertiärhügellandes. F. J. Bronner in Bayerisch

Land und Volk, ca. 1900 [7] ordnet die Region dem Gäuboden zu.

Nordöstlich wird das Unterbayerische Hügelland vom Bayerischen

Wald begrenzt, nordwestlich von der Fränkischen Alb, westlich von

der Donau-Iller-Lech-Platte sowie südlich bis südöstlich von der Isar-Inn-

Schotterplatte, die sich speziell im Südosten unmittelbar mit dem Tal

des unteren Inn anschließt.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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Köfering

Das Siedlungsgebiet liegt in einer Höhe zwischen 339 und 354 m über

dem Meeresspiegel.

Die Ablagerungen drei differenzierbarer geologischer Einheiten bilden den

Untergrund des Gemeindegebietes.

Südwestlich von Köfering befinden sich donau- bis günzzeitliche Schotter

(Älterer Deckenschotter), die sich vorwiegend aussandigen Kiesen

zusammensetzen.

Die Älteren Deckenschotter werden nordöstlich von mindelzeitlichen

Schottern überlagert (Jüngerer Deckenschotter), bei denen es sich ebenfalls

primär um sandige Kiese handelt.

An die Jüngeren Deckenschotter schließen sich nördlich der Egglfinger

Straße, nordöstlich des Wasserschlosses Köfering und nördlich des

Gewerbegebietes Köfering äolische Sedimente und Fließerden an. Dies

können Löß, Lößlehm, sowie Decklehm und Schluff sein.

Abb.2.2.4: Geologische Karte Köfering [10]

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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23

Egglfing

Das Siedlungsgebiet liegt in einer Höhe zwischen 342 und 352 m über dem

Meeresspiegel.

Die Ablagerungen zweier differenzierbarer geologischer Einheiten bilden den

Untergrund des Ortsgebietes.

Der Großteil des Siedlungsgebietes ist durch äolische Sedimente und

Fließerden geprägt. Dies können Löß, Lößlehm, sowie Decklehm und Schluff

sein.

Lediglich am äußersten östlichen Randbereich von Egglfing befinden sich

donau- bis günzzeitliche Schotter (Älterer Deckenschotter), die sich

vorwiegend aus sandigen Kiesen zusammensetzen.

Abb. 2.2.5: Geologische Karte Egglfing [10]

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2.4 Gewässer

In der Gemeinde Köfering münden sowohl der Wolkeringer Mühlbach als

auch der Augraben in die Pfatter. Durch den Ortsteil Egglfing fließt der

Lohgraben. Dies ist Abb. 2.4.1 zu entnehmen.

Abb.2.4.1: Fließgewässer der Gemeinde Köfering [10]

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2.5 Klimatische Verhältnisse

Das Klima in der Gemeinde Köfering ist allgemein warm und gemäßigt. Die

Jahresdurchschnittstemperatur beträgt rund 8,0°C. Das Klima ist nach

Köppen-Geiger als Cfb klassifiziert und bezeichnet als europäisch-atlantisch

warm gemäßigt. Es werden jährlich durchschnittlich 1600 bis 1649

Sonnenstunden verzeichnet. Die mittlere Jahressumme der Globalstrahlung

liegt bei 1120 bis 1149 kWh/m². Der Jahresniederschlag betrug

durchschnittlich 661 mm. 10 m über Grund ist mit mittleren

Windgeschwindigkeiten um die 3,0 m/s zu rechnen. Sowohl in 100 m Höhe,

als auch in 160 m Höhe liegen die Windgeschwindigkeiten durchschnittlich

bei 4,5 - 5,0 m/s [22].

2.6 Kulturlandschaft

In der Gemeinde Köfering bestehen unter anderem folgende Baudenkmäler:

Abb.2.6.1: Gasthof zur Post, Wasserschloss.[30]

- Wasserschloss mit Wassergrabe: Dreiflügelanlage mit Mansardwalm-

dächern, aus dem 12. Jahrhundert, als Veste Köfering erbaut, während eines

Aufstandes und im Dreißigjährigen Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Die

heutige Form besteht seit ca. 1700.

- Kirche St. Michael: Spätbarock, aus dem 17. Jh.

- Gasthaus zur Post: Halbwalmdachbau mit Eckerker, aus dem 17. Jh.

- Ehemaliger Pfarrhof: Mansardwalmdachbau von 1780.

- Stadel in Egglfing: Köferinger Str. 6, Giebelständiger Blockbau mit

Halbwalmdach, aus dem 18. Jh.

- Kirche St. Margareta: Romanisch, aus dem 13. Jh.

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3. POTENZIALANALYSE

3.1 Was ist eine Potenzialanalyse?

Unter Potenzial versteht man im Allgemeinen die noch nicht ausgeschöpfte

Möglichkeit zur Ertüchtigung von Kraftentfaltung.

Die Potenzialanalyse ist demnach die Suche und anschließende strukturierte

Untersuchung und Bewertung der Möglichkeiten zur Kraftentfaltung.

In einem Energienutzungsplan geht es um Potenziale zur Minderung von

CO2-Emissionen.

Einsparungspotenziale lassen sich in verschieden Bereichen lokalisieren, wie

zum Beispiel:

Minderung der Nachfrage nach Energieleistung

Erhöhung der Energieeffizienz sowohl bei Anlagentechnik als auch bei

Gebäuden

Umstellung von CO2-intensiven Energieträgern auf erneuerbare

Energien

Änderung der individuellen Verhaltensmuster bei CO2-intensivem

Energieverbrauch

Potenzialanalysen im Rahmen von kommunalen Energienutzungsplänen

werden auf dem Status quo der untersuchten Kommune in Bezug auf den

vorhandenen Gebäudebestand, der Verkehrssituation und auch – falls

vorhanden – dem aktuellen Stand an erneuerbaren Energien aufgebaut.

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3.2 Vom theoretischen Gesamtpotenzial zum

erschließbaren Potenzial

Bei der Ermittlung von CO2 – Minderungspotenzialen wird ausgehend vom

theoretischen Gesamtpotenzial auf das in wirtschaftlich und technischer

Hinsicht zurzeit mögliche erschließbare Potenzial geschlossen.

Das letztlich ausweisbare erschließbare Potenzial wird naturgemäß auf Grund

technischer, rechtlicher, wirtschaftlicher und weiterer Randbedingungen

geringer ausfallen als das theoretisch mögliche Gesamtpotenzial.

Der geschilderte Sachverhalt ist in Abb. 3.2.1 prinzipmäßig dargestellt.

Abb. 3.2.1: Vom theoretischen Gesamtpotenzial zum erschließbaren

Potenzial

Die dargestellten Potenziale lassen sich wie folgt definieren

Das theoretische Gesamtpotenzial ist das gesamte physikalisch

nutzbare Energieangebot eines Energieträgers oder einer

Energietechnik innerhalb des Untersuchungsgebietes Gemeinde

Köfering zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Theoretisches

Gesamt-

potenzial

Technisches

Potenzial

Wirtschaftliches

Potenzial

Erschließbares

Potenzial

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Das technische Potenzial ergibt sich aus dem theoretischen

Gesamtpotenzial, das nach dem derzeitigen Stand der Technik

umsetzbar ist.

Das wirtschaftliche Potenzial beschreibt das Potenzial, das unter

ökonomischer Betrachtung sinnvoll nutzbar ist. Dies bedeutet unter

anderem, dass sich die Investitionskosten innerhalb eines bestimmten

Zeitraums amortisieren.

Das erschließbare Potenzial ist dann letztlich das maximal

umsetzbare Emissionsminderungspotenzial. Das erschließbare

Potenzial ist zwar in der Regel geringer als das wirtschaftliche

Potenzial. Dies muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein, wenn

beispielsweise bestimmte Techniken subventioniert werden und/oder

der Wirtschaftlichkeitsfaktor bei bestimmten Investoren

ausgeklammert wird.

In Rahmen des Energienutzungsplans für die Gemeinde Köfering wird in der

Regel jeweils für die einzelnen Bereiche das theoretische Gesamtpotenzial

und das technische Potenzial untersucht. Für das wirtschaftliche und das

erschließbare Potenzial sind überwiegend Wirtschaftlichkeits- und/oder

Machbarkeitsstudien erforderlich, die in der Umsetzungsphase des

Energienutzungsplans ggf. notwendig werden.

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3.3 Potenzial in der Region

Die Möglichkeiten der Nutzung verschiedener Energieträger ist zum einen

geographisch begrenzt, zum anderen jahreszeitlich reguliert. So kann in

unseren Breiten durch die kürzere Sonnenscheindauer in den Winter-

monaten prinzipiell weniger Sonnenenergie produziert werden. So wäre in

dieser Region generell folgender Energiemix möglich:

Abb. 3.3.1 : Saisonaler Energiemix – Potenzial der Region Oberpfalz [12]

Im Jahresdurchschnitt werden in Köfering zwischen 1600 und 1649

Sonnenstunden verzeichnet. Die mittlere Jahressumme der Globalstrahlung

liegt bei 1120 bis 1149 kWh/m² [22].

10 m über Grund ist mit mittleren Windgeschwindigkeiten um die 3,0 m/s zu

rechnen. Dieser Wert liegt sowohl in 100 m Höhe, als auch in 160 m Höhe

durchschnittlich bei 4,5 - 5,0 m/s [22].

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3.4 Wärmeerzeugung durch Wärmepumpen

Potenzial Wärmepumpen:

Tiefengeothermie: derzeit kein Potenzial

Oberflächennahe Geothermie: unbegrenztes Potenzial

Aerothermie: unbegrenztes Potenzial

Abwasserwärmerückgewinnung: möglich

Das Potenzial zur Nutzung der Umweltwärme mittels Wärmepumpen ist groß,

jedoch kaum quantifizierbar. Zur Nutzung der Energie von Erdwärme oder

auch Außenluft bedarf es keiner Verbrennung. Es muss kein Energieträger

zugekauft werden, diese Energie wird von der Erde kostenlos und jederzeit

zur Verfügung gestellt. Dabei unterscheiden sich folgende Arten:

- Tiefengeothermie (Erdwärme aus über 400 m Tiefe)

- Oberflächennahe Geothermie ( Erdwärme des oberflächennahen

Bereichs)

- Aerothermie (Wärme aus der Umgebungsluft)

- Abwasserwärmerückgewinnung

Wärmeerzeugung durch Wärmepumpen

Hierbei wird die Energie aus der Umwelt wie Grundwasser, Erdreich, Luft

oder Abwasser genutzt. Die Wärme wird durch den Einsatz einer

Wärmepumpe der Umwelt entzogen und in Heizwärme umgewandelt.

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Je geringer der Temperaturunterschied zwischen Umgebungswärme und

erforderlicher Heizwärme ist, desto weniger Antriebsenergie ist erforderlich.

Optimal in Kombination mit einer Wärmepumpe ist eine Flächenheizung wie

beispielsweise Fußbodenheizung, da hier geringere Vorlauftemperaturen von

nur 30 – 35 °C erforderlich sind. Ab einer Vorlauftemperatur von über 55 °C

sind Wärmepumpen dazu in der Regel nicht mehr effizient nutzbar.

Abb.3.4.1 : Funktionsweise einer Wärmepumpe [30]

3.4.1 Tiefengeothermie

Bei der Tiefengeothermie wird die Wärme der Erdkruste in über 400 m Tiefe

genutzt. Durch Bohrungen wird das heiße Tiefenwasser erschlossen hoch

gepumpt. Allerdings ist dies nicht überall möglich, aus Technik- oder

Wirtschaftlichkeitsgründen.

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In Abb. 3.4.2 sind die hierfür günstigen Gebiete aufgezeigt. Diese liegen in

der Voralpenregion und sind für Köfering vorerst leider nicht erschließbar.

Abb.3.4.2: Standorteignung Tiefengeothermie [27]

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3.4.2 Oberflächennahe Geothermie

Bei der oberflächennahen Geothermie wird die Wärme aus dem Erdreich

oder dem Grundwasser gewonnen. Wie Abb. 3.4.3 zeigt, ist dies im Orts-

bereich der Gemeinde Köfering prinzipiell durch Grundwasserwärmepumpen

und Erdwärmekollektoren möglich. In den hell eingefärbten Bereichen am

östlichen und südlichen Ortsrand sind zusätzlich auch Erdwärmesonden

nutzbar, was allerdings einer Einzelfallprüfung bedarf.

Abb. 3.4.3: Standorteignung oberflächennaher Geothermie [22]

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Die wichtigsten Typen der Wärmequellenanlagen der oberflächennahen Geothermie sind in Abb. 3.4.4 kurz erklärt:

Übersicht oberflächennahe Geothermie

mit Erdwärmesonden mit Grundwasser- mit Erdwärmekollektoren Wärmepumpe Abb.3.4.4: Übersicht der verschiedenen Arten oberflächennaher Geothermie [27]

- Erdwärmesonden sind Bohrungen, in die ein oder zwei U-Rohre als

Wärmetauscher eingebracht sind.

- Grundwasser-Wärmepumpen nutzen direkt die im Grundwasser

gespeicherte Wärmeenergie, mit einem Förder- und einen

Schluckbrunnen.

- Erdwärmekollektoren, dabei werden Kollektoren flächenmäßig verteilt

und 0,80 – 1,60 m tief im Erdreich verlegt, in der ein Fluid in den

Kollektoren die Erdwärme aufnimmt.

Die Umgebungstemperatur von Erdreich und Grundwasser ist während des

ganzen Jahres auf einem gleichbleibenden Temperaturniveau von ca. 10°C.

Dies hat den Vorteil, dass die Energiequelle ganzjährig gleichbleibend, ohne

Schwankungen zur Verfügung steht.

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Tab.3.4.5: Beispielhafte Auslegungswerte bei der Nutzung oberflächennaher

Geothermie [11]

Vorhergehender Abbildung 3.4.5 sind die jeweiligen Auslegungswerte zum

Vergleich entnehmbar.

Ein Potenzial zur energetischen Nutzung der Tiefengeothermie

ist auf Grundlage der oben genannten Bedingungen nach

derzeitigem Stand in der Gemeinde Köfering nicht vorhanden.

Ein Potenzial zur energetischen Nutzung der oberflächennahen

Geothermie ist in den beiden Varianten Grundwasser-

Wärmepumpe und Erdwärmekollektoren in der Gemeinde

Köfering uneingeschränkt vorhanden. Dieses Potenzial ist aber

rechnerisch nicht ausweisbar, da die Energiequelle Erdwärme

sowohl unendlich als auch dauerhaft zur Verfügung steht.

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3.4.3 Aerothermie

Abb.3.4.5: Schematische Darstellung einer Aerothermischen Heizanlage [18]

Auch hier wird der Umwelt mittels eines Wärmetauschers Energie entzogen,

in diesem Fall aus der Umgebungsluft. Dies funktioniert auch bei tieferen

Temperaturen, selbst bei – 20°C können Wärmepumpen der Außenluft noch

Energie entziehen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist einfach zu installieren,

denn umfangreiche Erdarbeiten oder Bohrungen entfallen. Auch zur

Sanierung des Gebäudebestandes eignet sich diese Heizart hervorragend,

und ist besonders in Verbindung mit Fußbodenheizung sehr effizient. Und

dieses Potenzial ist unbegrenzt vorhanden.

Ein Potenzial zur energetischen Nutzung der Aerothermie mit der

Energiequelle Luft ist in der Gemeinde Köfering uneingeschränkt

vorhanden. Dieses Potenzial ist aber rechnerisch nicht

ausweisbar, da die Energiequelle Luft sowohl unendlich als auch

dauerhaft zur Verfügung steht.

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3.4.4 Abwasserwärmerückgewinnung

Abb.3.4.6: Prinzip der Abwasserwärmerückgewinnung [31]

Wie wirtschaftlich die vorhandene Abwärme genutzt werden kann, hängt vor

allem von den Kosten für die Wärmeauskopplungsanlagen und von den

vorhandenen potenziellen Wärmenutzern und deren Entfernung zur

Abwärmequelle ab. So müssten bestimmte Grundbedingungen gegeben sein:

- Mindestabwasserdurchfluss im Kanal 15 Liter pro Sekunde

(Tagesmittelwert Trockenwetter)

- Abwassertemperatur möglichst höher als 10°C (auch im Winter)

- Kanalquerschnitt min. 80 cm (Wärmetauscher)

- Kanalverlauf an Entnahmestelle möglichst ohne Kurven; idealerweise

gerader Kanalanschnitt mit min. 20 m Länge (100 m bei großen

Anlagen)

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- gute Anbindung an zu versorgende Gebäude

- Einbau idealerweise bei Kanalsanierung

- günstig ab einer Gesamt-Heizleistung von ca. 150 kW nahe

geeigneter Abwasserkanäle

Je nach eingesetzter Wärmepumpe und der Jahresarbeitszahl kann dann

gemäß Leitfaden Energienutzungsplan [11] die maximale Heizleistung nach

folgender Formel berechnet werden:

Eine energetische Nutzung von Abwasser aus der Kanalisation auf Grundlage

der oben genannten Bedingungen scheint in der Gemeinde Köfering zwar

möglich, ist aber nach derzeitigem Kenntnisstand nicht praktikabel und

wirtschaftlich.

Abschätzung der maximalen Entzugsleistung aus einem gegebenen Abwasserkanal [kW]

= Tagesmittelwert des Trockenwetterabflusses [l/s] * 8

Annahmen:

- mittlere Abkühlung des Abwassers: 3 K

- Sicherheitsfaktor: 0,64

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3.5 Stromerzeugung durch Solarenergie

Potenzial Solarenergie:

Dachflächen-Photovoltaik

und Solarthermie: max. 43143 m² nutzbar

Freiflächen-Photovoltaik: je nach Flächengröße

ausbaubar

3.5.1 Solarthermie

Abb.3.5.1: Schema einer Solarthermieanlage [9]

Die zweite Nutzungsart der Solarenergie ist die Solarthermie. Auch hierbei

werden Kollektoren auf Dachflächen montiert, allerdings nicht zur Strom-

sondern zur Wärmeerzeugung. In den Kollektoren strömt ein fluides

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Wärmetransportmedium (z. B. Wasser) und nimmt die Wärme der

Sonnenstrahlung auf. Diese Energie kann anschließend in eine

Heizungsanlage eingespeist werden. In den Potenzialberechnungen dieses

Konzeptes wird diese Energienutzungsform im Folgenden des Photovoltaik-

Potenzials der Dachflächen zugeordnet.

Tab.3.5.1: Richtwerte zu Solarthermie-Anlagen [11]

Eine Übersicht der Richtwerte zu Solarthermie-Anlagen ist in Tab. 3.5.1

dargestellt.

3.5.2 Photovoltaik

Bei der Photovoltaik wird einfallendes Sonnenlicht in den Photozellen eines

Kollektors auf Dachflächen oder Freiflächen in elektrischen Strom

umgewandelt. Dieser kann anschließend für den Betrieb elektrischer

Verbraucher genutzt, mittels eines Wechselrichters in das öffentliche

Stromnetz eingespeist oder in Energiespeicher gespeichert werden. Die

Weiterentwicklung der Modultechnik unterliegt einem sehr starken

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41

Wettbewerb, weswegen binnen kürzester Zeit immer wieder deutliche

Leistungssteigerungen und Verbesserungen der Bauform zu verzeichnen sind

und die zu erbringende Investition (Kosten/kWh) kontinuierlich abnimmt.

In der Gemeinde Köfering werden jährlich durchschnittlich 1600 bis 1649

Sonnenstunden verzeichnet. Die mittlere Jahressumme der Globalstrahlung

liegt bei 1120 bis 1149 kWh/m². Damit ist ein uneingeschränktes Potenzial

der Nutzung der Solarenergie in der Gemeinde Köfering gegeben. Dieses

unterteilt sich in der Nutzung der Freiflächen der vorhandenen Dachflächen.

Diese wurden anhand der digitalen Orthophotos mittels GIS-Software

ausgemessen, Verschattungen und ungünstig ausgerichtete Dachflächen

nicht mit einbezogen. Es bedarf einer Prüfung auf Eignung der bestehenden

Gebäudedachflächen durch einen erfahrenen Fachmann.

Gemeindebereiche: Potenzial PV [m²]

Rechts der Hauptstraße, incl. Hauptstraße, Straßäcker 9.423

Nördlich der Schulstraße, incl. Schulstraße 12.210

Südlich der Schulstraße, Ortsmitte 17.020

Egglfing 4.490

gesamt 43.143

Tab.3.5.2: Potenzial der verfügbaren Dachflächen für Photovoltaik

Bei vollständiger Dachflächenausnutzung – was in der Realität eher schwierig

zu erreichen ist, wären dies theoretisch rund 5400 kWp und 4.981.000 kWh

erzeugter Strom pro Jahr.

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Abb. 3.5.2: Schema einer Photovoltaik-Anlage[9]

Ein Potenzial zur energetischen Nutzung der Solarenergie mit der

Energiequelle Sonne ist in der Gemeinde Köfering

uneingeschränkt vorhanden. Dieses Potenzial ist aber rechnerisch

nicht ausweisbar, da diese Energiequelle sowohl unendlich als

auch dauerhaft zur Verfügung steht.

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Bei einer Freiflächen-Photovoltaik-Anlage kann derzeit von einer Rendite von

2-6 % ausgegangen werden. Der Ertrag ist abhängig von:

- der geographischen Lage, der ortsabhängigen Globalstrahlung,

- Ausrichtung und Neigungswinkel,

- möglicher tagesabhängiger Verschattungen,

- Größe der Fläche

- Jahr der Inbetriebnahme

- Installierte maximale Leistung

- Art und Qualität der Module und Wechselrichter (Ertragsentscheidend)

- Zusammenstellung der zusätzlichen Komponenten

- Investitions- und Wartungskosten

- Höhe des Eigenverbrauchs

- Fördermittel

- Art der Finanzierung

und wird optimiert durch:

- eine möglichst geringe Verschattung,

- eine ideale Kombination der Komponenten, wie Leitungsquerschnitt

und –länge, sowie

- Qualität, Ausrichtung und Verschaltung der Wechselrichter damit sie

untereinander gut zusammenarbeiten können

- Anlagenwirkungsgrad und vor allem die

- Auswahl der Module (am leistungsfähigsten sind monokristalline

Module)

Um einen möglichst hohen Anlagenwirkunsgrad erreichen zu können, sollten

Planung und Durchführung von einem erfahrenen Fachbetrieb durchgeführt

werden.

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44

Die Einspeisevergütung hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich

verringert, aber dem gegenüber stehen die stark gesunkenen Marktpreise der

Solartechnik, und die damit deutlich niedrigeren Investitionskosten.

Fortschreitende technische Entwicklung der Module und

Großserienproduktion lassen den Fertigungspreis deutlich sinken.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz regelt die Vergütung für Solarstrom. Das

EEG legt fest, dass die in das öffentliche Stromnetz eingespeisten

Kilowattstunden dem Eigentümer der PV-Anlage im Inbetriebnahmejahr und

den folgenden 20 Kalenderjahren gleichbleibend vergütet werden. Die Höhe

der Vergütung hängt vom Inbetriebnahmejahr, dem Installationsort und der

installierten Leistung und des Eigenverbrauchs ab.

Die Einspeisevergütung ist ein staatliches Förderinstrument zum Ausbau der

erneuerbaren Energien. Erst durch die Vergütung für netzgekoppelte

Photovoltaik-Anlagen werden diese als Investitionsobjekt wirtschaftlich

attraktiv.

Es gibt dabei die Unterscheidung zwischen zwei Arten der Vergütung. Die

- Freiflächenvergütung gilt auf bereits versiegelten Flächen,

Konversionsflächen, Neubau-Dächern ausgenommen Wohngebäude

und landwirtschaftlichen Gebäuden und in Entfernungen bis zu 110m

zu Eisenbahn oder Autobahn.

Im Gegensatz dazu gilt die

- Dachflächenvergütung auf bestehenden Dachflächen, auf neuen

Wohn- und landwirtschaftlichen Gebäuden und auf

Lärmschutzwänden bei maximaler Anlagengröße von 10 MW.

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45

Im Dezember 2016 wurden vom Deutschen Bundestag Nachbesserungen am

EEG 2017 verabschiedet, darin sollen verbesserte Förderkonditionen,

geringere Abgaben und eine höhere Investitionssicherheit den Markt für

Solarstromanlagen und Batteriespeicher beleben. Hinzu kommen die

weiterhin sehr guten Finanzierungskonditionen und niedrigen Kosten für die

Solartechnik. Dies bildet die Basis für attraktive Projektrenditen, die das

Interesse an der Solarenergie wieder deutlich steigern sollen.

Im Tab. 3.5.2 wurde eine Beispielberechnung zur Rendite einer Photovoltaik-

Anlage eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit Eigenverbrauch und

einer Freiflächenanlage ohne Eigenverbrauch zur Einspeisung ins Stromnetz

dargestellt:

Beispielberechnungen: Einfamilien-

haus Freiflächen-

PV

Fläche: 42 m² 802 m²

Nennleistung: 5 kWp 100 kWp

jährliche Stromproduktion: 4.640 kWh 91.780 kWh

Investitionskosten: 7.240 € 123.120 €

Amortisationszeit: 8 Jahre 10 Jahre

jährliche Rendite: 6,07 % 2,02 %

Gesamte Einnahmen (20 Jahre): 23.624 € 223.012 €

Mittlere gesparte Stromkosten pro Jahr: 830 € 997 €

Mittlere Einspeisevergütung pro Jahr: 310 € 9.623 €

Tab.3.5.2 : Beispiel Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen mit und ohne

Eigenverbrauch [17]

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3.6 Stromerzeugung aus Wasserkraft

Potenzial Wasserkraft: kaum ausbaubar

Hierbei nutzt man die Bewegungsenergie des Wassers durch das Fließen.

Diese Bewegungsenergie wird genutzt, um durch einen Generator Strom

zu erzeugen. Durch die Gemeinde Köfering fließen sowohl der

Wolkeringer Mühlgraben als auch der Augraben in die Pfatter, und

durch Egglfing der Lohgraben, wie Abb. 3.6.1 zu entnehmen ist.

Abb. 3.6.1: Fließgewässer der Gemeinde Köfering [10]

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Es ist bereits ein Wasserkraftwerk installiert. Dieses produziert rund

17.000 kW Strom pro Jahr. Die Richtwerte zu Wassserkraftanlagen sind in

Tab. 3.6.1 dargestellt. Für einen weiteren Ausbau wäre eine

Mindestströmungsgeschwindigkeit und genügend Wasserführung notwendig.

Obwohl die existierenden Wasserkraftpotentiale insgesamt noch nicht

vollständig ausgenutzt werden, ist ein weiterer Ausbau nur begrenzt sinnvoll

und möglich. Der Betrieb von Wasserkraftwerken stellt immer einen

bedeutenden Eingriff in die Ökologie eines Gewässers und des daran

angrenzenden Naturraums dar, so dass Aspekte des Natur- und

Gewässerschutzes verstärkt zu berücksichtigen sind. Deshalb ist ein

weiterer Ausbau kaum sinnvoll.

Tab.3.6.1: Richtwerte zu Wasserkraftanlagen [11]

Das Potenzial zur energetischen Nutzung der Wasserkraft ist in

der Gemeinde Köfering nach derzeitigem Stand aus Gründen der

oben genannten Bedingungen kaum ausbaubar.

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3.7 Stromerzeugung aus Windkraft

Potenzial Windkraft: kaum Potenzial

Für die Analyse möglicher Windkraftanlagenstandorte werden zunächst die

Möglichkeiten bezüglich der topographischen Bedingungen untersucht.

Hierbei wird davon ausgegangen, dass sich die Gemeinde Köfering im

Bereich der außertropischen Westwindzone befindet. Dadurch bedingt sind

die auf die Gemeinde einwirkenden Hauptwindrichtungen Nordwest und

West. In Abb.3.7.1 ist die Windrose für den Landkreis Regensburg dargestellt.

Hierbei ist der Anteil der einzelnen Windrichtungen prozentual aufgeführt. Aus

der Abbildung wird ersichtlich, dass Wind aus West und Nordwest zusammen

30,8 % des Gesamtwindes ausmachen.

Abb.3.7.1 : Windrose für den Landkreis Regensburg [22]

Entscheidend für die Effizienz von Windkraftanlagen sind Standort,

Nabenhöhe und Rotordurchmesser, da die Windgeschwindigkeit und damit

auch das Ertragspotenzial mit zunehmender Höhe steigt.

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Für die Gemeinde Köfering ist mit mittleren Windgeschwindigkeiten in 10 m

über Grund um die 3,0 m/s zu rechnen. Sowohl bei einer Nabenhöhe von 100

m als auch in 160 m Höhe können 4,5 – 5,0 m/s erreicht werden.

Aufbauend auf die topographische Standortwahl sind zudem durch den

Gesetzgeber vorgegebene verfahrensrechtliche Anforderungen zu beachten,

vorrangig sind hierbei immissionsschutzrechtliche Vorgaben verpflichtend.

Die in Abb. 3.7.1 violett eingezeichnete Linie markiert das Gemeindegebiet.

Die dichte Besiedelung mit Kumpfmühle, Egglfing, Einthal, Embach,

Scheuermühl und Alteglofsheim verhindert die Nutzung der Windkraft in der

Gemeinde Köfering, da die Abstandsflächen für Windräder so nicht

eingehalten werden können.

Abb. 3.7.2: Übersicht der bewohnten Gebiete rund um Köfering [10]

Bei der Standortwahl nach topographischen Gesichtspunkten ist als

Grundlage von den Windrichtungen West beziehungsweise Nordwest

auszugehen. Die potentiellen Standorte dürfen in dieser Himmelsrichtung

nicht durch eine Tallage oder durch Bewaldung vom Windsystem

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abgeschnitten sein. Dazu sind vom Gesetzgeber vorgegebene

verfahrensrechtliche Anforderungen wie immissionsschutzrechtliche

Vorgaben und Abstandsregelungen zu Wohngebieten und Einzelgehöften

einzuhalten. Dies ist wegen der dichten Besiedelung und den unmittelbar

angrenzenden Wohngebieten von Alteglofsheim, Kumpfmühle, Gebelkofen,

Egglfing, Einthal, Embach, Niedertraubling, und Scheuermühl ausschließend.

Auf Grundlage dieser Kriterien ergeben sich für die Gemeinde Köfering leider

keine potentiellen Windkraftanlagenstandorte.

Abb. 3.7.3: Richtwerte zu Windkraftanlagen [11]

Das Potenzial zur energetischen Nutzung der Windkraft ist in der

Gemeinde Köfering nach derzeitigem Stand aus Gründen der

oben genannten Bedingungen kaum ausbaubar.

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3.8 Wärme- und Stromerzeugung aus Biomasse

Bei der Ermittlung des Biomassepotentials werden das forstwirtschaftliche

Potential, das landwirtschaftliche Potential und das Reststoffpotential

ermittelt.

Potenzial Biomasse:

Biomasse Holz: max. 9 ha nutzbar

Biomasse: max. 212 ha nutzbar

Nutzflächen

Aus Abb. 3.8.1 und Tab. 3.8.1 geht hervor, dass die Nutzflächen der

Gemeinde Köfering zu 2 % als Waldfläche und zu 97 % als

Landwirtschaftsfläche zur Verfügung steht.

Abb. 3.8.1: Prozentuale Anteile der Nutzflächen der Gemeinde Köfering

2% 1%

97%

Waldfläche

Wasserfläche

Landwirtschaftsfläche

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3.8.1 Potenzial Forstwirtschaftsflächen – Holz

Hackschnitzel und Holz als Brennstoff kann die Gemeinde Köfering

aufgrund der eher geringen Waldfläche selbst nicht im notwendigen Umfang

liefern. Man müsste hier zukaufen. Da allerdings das Ziel der Gemeinde

Köfering ist autark zu werden, tritt diese Möglichkeit der Wärmenutzung nur

aus diesem Grund in dieser Beurteilung in den Hintergrund, auch wenn es

eine umweltschonende Art zu heizen darstellt. Sie ist CO2-neutral, da die

Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie bei der Entstehung aufgenommen

worden ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Brennstoff nachwachsend ist. In

der Energieerzeugung in Kombination mit Blockheizkraftwerken ist dieser

Brennstoff sehr effizient.

Die gesamte Waldfläche der Gemeinde Köfering beträgt im Jahr 2015 laut

Statistik kommunal 2015: 9 ha. Davon ausgeschlossen werden Waldflächen,

die eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild, den Bodenschutz,

den Immissionsschutz, den Klimaschutz oder den Biotopschutz darstellen.

Zudem werden Waldflächen, die als Sichtschutz oder als Schutz von

Verkehrsflächen dienen, ausgeschlossen. Auch davon abgezogen werden

die Mengen, die der stofflichen Verwertung zugeführt werden, aufgrund

ökologischer und/oder wirtschaftlicher Belange im Wald verbleiben oder aus

anderen Gründen nicht mobilisiert werden können. Aus diesem Grunde ist

zwar eine forstwirtschaftlich nutzbare Fläche von 9 ha ausgewiesen, die aber

nicht als ein nennenswert ausbaubares Potenzial zur Wärmegewinnung

ausgewiesen werden kann.

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3.8.2 Potenzial Landwirtschaftsflächen – Biomasse

Energieerzeugung durch Biomasse ist durch mehrere Arten möglich:

- Thermo-chemisch mittels Wärmezufuhr: Pyrolyse, Vergasung und

Verkohlung

- Pyro-thermische Umsetzung von cellulosehaltiger Biomasse:

Verbrennung von Holz in Form von Hackschnitzeln oder Pellets

- Physikalisch-chemische Aufbereitung pflanzenölhaltiger Biomasse

- Biochemische Umsetzung durch bakterielle Prozesse: Biogas

Der große Vorteil für die Umwelt bei der Verbrennung von Biomasse ist, es

wird genau so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze während des Wachstums

aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Ihre Nutzung gilt als nahezu CO2-

neutral, das anzurechnende CO2 entsteht durch Anbau, Ernte, Aufbereitung

und Transport.

Biogasanlagen machen unabhängig. Sie produzieren regelmäßig Strom und

Wärme, sind nicht von Sonneneinstrahlung und Witterung abhängig,

erzeugen auch nachts weiter. Leider konkurriert der Anbau z. B. des

benötigten Silomaises mit dem Nahrungsmittelanbau auf den

Landwirtschaftsflächen, was die Beliebtheit bei der Bevölkerung stark

schmälert und sehr umstritten ist. Landwirtschaftsflächen hätte die Gemeinde

Köfering ausreichend. In Abwägung der Unabhängigkeit wäre dies aber

durchaus eine Option zur Energiegewinnung.

Von den 480 ha Landwirtschaftsflächen sind 18 ha Dauergrünland,

250 ha werden zum Getreideanbau genutzt. Daraus ergibt sich eine

maximal für Biomasseanbau nutzbare Fläche von 212 ha. Dies bedeutet

einen theoretischen Maximalertrag von 10,6 MWh/a an Energie.

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54

In Abb. 3.8.2 ist dargestellt, wie sich die Landwirtschaftsflächen in Bezug auf

Nutzung aufteilen:

Bodennutzung im Jahr 2010 Fläche [ha]

Davon Dauergrünland 18

Davon Ackerland Getreideanbau 250

Landwirtschaftlich genutzt insgesamt 480

Tab.3.8.2 : Nutzung der Landwirtschaftsflächen in Köfering [8]

Tab.3.8.3 : Ertragswerte verschiedener Energiepflanzen [11]

Die Ertragswerte verschiedener Energiepflanzen und Reststoffe sind

Tab. 3.8.3 und Tab. 3.8.4 zu entnehmen.

Tab. 3.8.4: Überschlägige Massen- und Wärmeerträge ausgewählter

biogener Reststoffe[11]

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55

Abb. 3.8.3: Biogas - Alternativen zum Mais [9]

Abb.3.8.4: Biogasanlagen im Ökolandbau nutzen vor allem Gülle und Mist [9]

„Die Grafik zeigt die Unterschiede bei den EInsatzstoffen zur

Biogasproduktion in konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. Zwar

liefern in beiden Fällen die Abfallstoffe Gülle und Mist den größten Beitrag, in

der ökologischen Landwirtschaft macht diese Reststoffnutzung jedoch noch

einen deutlich größeren teil der Einsatzstoffe aus. Zudem wird in der

ökologischen Landwirtschaft auch weniger auf Mais- und dafür mehr auf

Grassilage als Basis der Biogasproduktion gesetzt.“ [9]

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3.9 Zusammenfassung der

Energieerzeugungspotenziale

Abb.3.9.1: Potenzial der Erneuerbaren Energiequellen im Bezug zum

Jahresstrombedarf der Gemeinde Köfering

In Abb. 3.9.1 sind die prozentualen Anteile der verschiedenen

Energienutzungspotenziale dargestellt. 100 % bedeutet, dass der

Gesamtstrombedarf eines Jahres in der Gemeinde Köfering zu 100 % selbst

produziert werden kann, dies ist bei der oberflächennahen Geothermie und

Aerothermie der Fall.

Die Energiegewinnung durch Freiflächen-Photovoltaik ist je nach verfügbarer

Fläche frei nutzbar. Die Photovoltaik auf Dachflächen wird derzeit bereits

genutzt, und ist soweit ausbaubar, dass auch durch Photovoltaik-Anlagen

der Gesamtstrombedarf eines Jahres ausreichend gedeckt werden kann.

Sowohl Tiefengeothermie als auch auch Windkraft sind nicht ausbaubar.

Wasserkraft wird bereits genutzt, ist aber nicht ausbaubar, ähnlich auch bei

der Energiegewinnung durch Biomasse aus Forstwirtschaft.

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Windkraft

Wasserkraft

Dachflächen-PV

Freiflächen-PV

Biomasse Forstwirtschaft

Biomasse Landwirtschaft

Aerothermie

Oberflächennahe Geothermie

Tiefengeothermie

Potenzial

derzeit genutzt

nicht ausbaubar

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Für die Untersuchung im Rahmen des vorliegenden Energienutzungsplans

konnten für die Gemeinde Köfering bei den Energieträgern Wasser und Wind

keine nennenswerten weiter erschließbaren Potenziale ausgewiesen werden,

da sie einer Eingrenzung durch die geografischen Rahmenbedingungen

unterliegen. Es sind keine weiteren größeren Flüsse mit genügend Strömung

vorhanden. Auch für die effiziente Stromerzeugung durch Windkraft sind

keine ausreichenden Abstandsflächen - geografisch bedingt - verfügbar. Für

die Energieerzeugung durch Biomasse wären zwar ausreichend

Landwirtschaftsflächen vorhanden, allerdings wurde diese Möglichkeit in den

Vorgesprächen mit der Gemeinde Köfering in den Hintergrund gestellt. Dies

gilt auch für die Wärmerückgewinnung durch Abwasser.

Somit konzentrieren sich die Energieerzeugungspotenziale in der Gemeinde

Köfering – neben der durch Zukauf möglichen Energiequelle Holz –

hauptsächlich auf die Energiegewinnung durch Wärmepumpen und

Solarenergie.

Energienutzungart: Ausbaufähig:

Geo- und Aerothermie √

Solarenergie √

Biomasse Holz begrenzt

Biomasse für Biogas bedingt

Wasserkraft -

Windkraft -

Abb.3.9.2: Überblick zur Ausbaufähigkeit der Energienutzungsarten

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Energieerzeugung durch Wärmepumpen:

Wärmeerzeugung durch Tiefengeothermie: derzeit kein Potenzial

Wärmeerzeugung durch oberfl. Geothermie: unbegrenztes Potenzial

Wärmeerzeugung durch Aerothermie: unbegrenztes Potenzial

Abwasserwärmerückgewinnung: möglich

Energieerzeugung durch Solarenergie:

Stromerzeugung durch Dachflächen-PV: ausbaubar

Stromerzeugung durch Freiflächen-PV: ausbaubar

Stromerzeugung durch Solarthermie: ausbaubar

Energieerzeugung aus Wasserkraft:

Stromerzeugung aus Wasserkraft: kaum ausbaubar

Energieerzeugung aus Windkraft:

Stromerzeugung aus Windkraft: kaum Potenzial

Energieerzeugung aus Biomasse:

Wärmeerzeugung aus Forstwirtschaftsflächen: begrenzt möglich

Wärmeerzeugung aus Landwirtschaftsflächen: begrenzt möglich

Abb. 3.9.3: Übersicht der Energieerzeugungspotenziale der Gemeinde

Köfering

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59

4. Wärmebedarf

4.1 Datenherkunft Wärmebedarf

Für die Analyse der Energienutzungspotenziale wurden die Daten von

verschiedenen Stellen ausgewertet:

Bayernwerk AG: Netzabsatzdaten Strom

REWAG: Netzabsatzdaten Gas

Landratsamt Regensburg: Digitale Orthofotos

Gemeinde Köfering: Daten der öffentlichen Liegenschaften

Schornsteinfeger: Kehrbuchdaten

Vor-Ort-Begehung

Die Daten beruhen auf den Angaben der Jahre 2014 und 2015. Die

Kehrbuchdaten der Schornsteinfeger sind auf dem Stand Dezember 2016.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen standen uns keine detaillierteren Daten

zur Verfügung, die die Brennstoffarten nach Straßenzug auf Karten sichtbar

gemacht hätten. Dies trifft auch auf Alter und Sanierungsgrad der Öl- und

Speicherheizungen zu, somit sind bereits erfolgte Sanierungsmaßnahmen

damit nicht erfasst.

4.2 Gebäudebezogene Wärmebedarfsermittlung

Für eine umfangreiche und regionale Datenerhebung wurde zur Berechnung

des Wärmebedarfs der Gemeinde Köfering eine Vor-Ort-Begehung

durchgeführt. Dabei wurde jedes Gebäude erfasst, und nach Gebäudetyp,

Baualter, Sanierungszustand (soweit von außen ersichtlich), Geschosszahl,

Art und Nutzung beurteilt. Zusätzlich wurden die digitalen Orthofotos mittels

GIS-Software ausgewertet, jedes Gebäude einzeln vermessen und daraus

die Gebäudefläche errechnet. Anschließend wurde der Gesamtwärmebedarf

nach Vorlage des Leitfadens für Energienutzungspläne straßenzugweise

berechnet.

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60

Abb. 4.2.1 und 4.2.2 zeigen die Orte Köfering und Egglfing in ihrer

geographischen Struktur. Danach wurden die Ortsbereiche eingeteilt:

- Südlich der Schulstraße, Ortsmitte

- Nördlich der Schulstraße, incl. Schulstraße

- Rechts der Hauptstraße, incl. Hauptstraße, Straßäcker

- Egglfing.

Abb. 4.2.1: Geographische Karte Köfering [10]

Abb. 4.2.2: Geographische Karte Egglfing [10]

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4.3 Wärmebedarf der Gemeinde Köfering

Wie aus Abb. 4.3.1 und Tab. 4.3.1 zu entnehmen ist, werden in der

Gemeinde Köfering mindestens 19,4 GWh Wärmeenergie pro Jahr benötigt.

Diese verteilen sich auf die Ortsbereiche wie folgt:

Abb.4.3.1:Wärmebedarfe der Ortsbereiche mit Gesamtwärmebedarf in kWh/a

Gemeindebereiche: Gesamtwärmebedarf

[MWh/a] [MWh/ (a*ha)]

Rechts der Hauptstraße, incl. Hauptstraße, Straßäcker 3.705,06 204

Nördlich der Schulstraße, incl. Schulstraße 5.109,92 246

Südlich der Schulstraße, Ortsmitte 9.035,27 307

Egglfing 1.524,20 145

gesamt 19.374,45 -

Tab.4.3.1: Wärmebedarfe der jeweiligen Ortsbereiche pro Jahr in kWh

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

16.000

18.000

20.000

Gesamtwärmebedarf

[M

Wh

/a]

Egglfing

Südlich der Schulstraße,Ortsmitte

Nördlich der Schulstraße,incl. Schulstraße

Rechts der Hauptstraße,incl. Hauptstraße,Straßäcker

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Wärmebedarfskarte der Gemeinde Köfering:

Abb. 4.3.2: Wärmebedarfskarte der Gemeinde Köfering

Die Wärmebedarfsdichte bezeichnet den Gesamtwärmebedarf eines Gebiets,

bezogen auf die entsprechende Gebietsfläche. Und sie lässt darauf

schließen, wie die Bausubstanz der Gebäude einzuschätzen ist.

Allerdings muss eine hohe Wärmebedarfsdichte nicht zwangsläufig auf eine

durchgängig schlechte Bausubstanz hindeuten, sondern kann ebenso das

Ergebnis einer sehr hohen Bebauungsdichte sein.

Die Wärmebedarfsdichten der Gemeinde Köfering sind im rot markierten

Bereich der Legende ausgewiesen.

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63

4.4 Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften

Der Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften ist in Abb. 4.4.1

aufgelistet. Zusammen benötigen die öffentlichen Liegenschaften rund

389,5 MWh an Wärmeenergie.

Abb.4.4.1: Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften im Jahr 2015

in kWh

Öffentliche Liegenschaften Wärme [kWh] Wärme pro m²

[kWh/m²]

Grundschule Rathaus 185.531 142,72

Kiga St. Josef 70.560 83,01

Gemeindezentrum 98.928 76,10

Kinderkrippe mit Kindergarten 34.433 43,04

Öffentliche Liegenschaften gesamt 389.452 -

Tab.4.4.1:Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften im Jahr 2015

in kWh

Grundschule und Rathaus nehmen den größten Anteil vom Wärmeverbrauch

mit 185,5 MWh ein. Gefolgt vom Gemeindezentrum mit 98,9 MWh und Kiga

St. Josef mit 70,6 MWh. Die Kinderkrippe mit Kindergarten liegt bei 34,4 MWh

Wärmeverbrauch.

0

50000

100000

150000

200000

185.531

70.560 98.928

34.433

Wärme [kWh]

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64

Abb.4.4.2: Prozentuale Anteile am Wärmeverbrauch der öffentlichen

Liegenschaften 2015

In Abb. 4.4.2 sind die prozentualen Anteile des Wärmeverbrauchs der

öffentlichen Liegenschaften dargestellt. Mit 48 % den größen Teil des

Wärmeverbrauchs nehmen Grundschule und Rathaus ein. Das

Gemeindezentrum verbraucht einen Anteil von 25 % der Wärme, und der

Kindergarten St. Josef liegt bei 18 %. Auf die Kinderkrippe mit Kindergarten

entfallen 9 % des Wärmeverbrauchs der öffentlichen Liegenschaften.

48%

18%

25%

9%

Grundschule Rathaus Kiga St. Josef

Gemeindezentrum Kinderkrippe mit Kindergarten

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65

4.5 Wärmeerzeugung

Fossile Energieträger – Heizöl und Erdgas

Abb. 4.5.1: Übersicht über die begrenzten Rohstoffvorkommen der Erde [9]

Die Vorkommen von Erdöl und Erdgas auf der Erde sind begrenzt, siehe auch

Abb. 6.1.1. Bei Erdöl wird davon ausgegangen, dass in Zukuft von einem

Rückgang der Ölförderraten ausgegangen werden muß. Dadurch wird Erdgas

zum wichtigsten fossilen Energieträger aufsteigen, gerade wenn die

Erdölvorkommen zur Neige gehen und Erdöl nicht mehr zum Heizen zur

Verfügung steht. Dabei ist zu bedenken, dass die Erdgasvorkommen

langfristig auch nur begrenzt erschließbar und vorhanden sind.

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Heizwert

Heizöl 10,00 kWh/l

Erdgas 10,00 kWh/m3

Flüssiggas 6,96 kWh/l

Diesel 9,89 kWh/l

Benzin 9,00 kWh/l

Abb4.5.2: Heizwerte der fossiler Brennstoffarten

Die heutzutage üblichen Energieträger sind in Abb. 6.1.2 mit ihren Heizwerten

aufgelistet. Allerdings werden bei der Verbrennung fossiler Energieträger

klimaschädliche Gase freigesetzt, die zur Klimaerwärmung beitragen.

Deshalb sollten diese fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger

ersetzt werden.

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67

Abb.4.5.3 : Gasnetzkarte REWAG [26]

Die Gemeinde Köfering liegt im erschlossenen Gebiet des Gasnetzes der

REWAG. Somit ist eine Belieferung uneingeschränkt möglich, allerdings ist

die Kommune somit in diesem Bereich direkt abhängig von den

Gaszulieferern. Dies sollte im gegebenen Zeitrahmen bis etwa ins Jahr 2035

nach heutiger Kenntnis kein Problem darstellen. Dennoch ist Erdgas

langfristig nur begrenzt verfügbar.

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68

4.6 Ist-Zustand der Wärmeerzeugung in Köfering

Für die Analyse der Energienutzungspotenziale wurden die Daten von

verschiedenen Stellen ausgewertet:

Bayernwerk AG: Netzabsatzdaten Strom

REWAG: Netzabsatzdaten Gas

Schornsteinfeger: Kehrbuchdaten

Abb.4.6.1: Wärmeerzeugung in Köfering 2016 – Zahl der jeweiligen Heizungsanlagen

[15]

Demnach sind derzeit 404 Ölheizungen und 201 Gasheizungen in der

Gemeinde Köfering in Betrieb. Diese zählen zu den meldepflichtigen

Heizungsanlagen, wie auch 22 Festbrennstoffheizungen (Holz, Hackschnitzel,

Pellet). Außerdem bestehen im Gemeindegebiet 47 Speicherheizungen und

46 Wärmepumpen-/Direktheizungen. In Tab. 4.6.1 sind sowohl Verbräuche

als auch die jeweiligen CO2-Emissionen aufgelistet.

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

[An

lag

en

an

za

hl]

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69

Wobei bei den strombasierten Anlagen die Gesamtmenge CO2- Äquivalente inkl.

Vorkette angerechnet wurde. Diese kann sich je nach Zusammensetzung und

Art der Stromproduktion (Mix) verändern.

Heizungen

Gesamt-verbrauch

CO2 Emission

CO2 Emission pro Hz.

Heizöl 404 1.010.000 L 3139,86 t 7,77 t / Hz.

Erdgas 201 3216 m³ 7,81 t 0,39 t / Hz.

Festbrennstoff (Holz, Hackschnitzel, Pellet)

22

55,44 t

6,76 t

0,31 t / Hz.

Wärmepumpen/Direktheizung 46 222.448 kWh *137,03 t 2,98 t / Hz.

Speicherheizung 47 359.068 kWh *221,19 t 4,71 t / Hz.

Tab.4.6.1: Wärmeerzeugung und die damit verbundenen CO2-Emissionen der

Gemeinde Köfering im Jahr 2016

* Gesamtmenge CO2- Äquivalente inkl. Vorkette

Erläuterungen zur Berechnung

Die Umrechnung von Energieträgern in CO2 - also beispielsweise

Benzinverbrauch in Litern in kg CO2 - hängt von mehreren Faktoren ab. Daher

müssen Sie sich zunächst Gedanken machen, wie und was Sie genau

bilanzieren wollen. Nur dann können Sie Ihre Zahlen mit anderen vergleichen

und nur dann sind Ihre Zahlen aussagekräftig.

CO2 oder CO2-Äquivalente?

Da CO2 das bedeutendste Treibhausgas ist, werden zur Bilanzierung der

Klimawirksamkeit oft nur die CO2-Emissionen herangezogen. Mit der Nutzung

bestimmter Energieträger können aber auch Emissionen weiterer

klimarelevanter Gase, z.B. Lachgas oder Methan, verbunden sein.

Beim Einsatz von Erdgas z.B. sind Methanemissionen als Methanschlupf durch

unvollständige Verbrennung oder durch Entweichen aus undichten

Förderanlagen möglich. Bei der Bilanzierung der CO2-Äquivalente werden die

weiteren emittierten Treibhausgase entsprechend Ihrer Klimawirksamkeit in

CO2-Emissionen umgerechnet und dann zusammen mit den CO2-Emissionen

als CO2-Äquivalente angegeben.

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70

Direkte Emissionen oder Gesamtemissionen (= direkte + indirekte)?

Die Bilanzierung der direkten Emissionen berücksichtigt nur die Emissionen,

die am Ort der Energieumwandlung auftreten, also z.B. die Emissionen aus

dem Kohlekraftwerk. Das Verfahren wird auch als Quellenbilanz bezeichnet.

Nicht enthalten sind die Emissionen, die bei der Gewinnung und Bereitstellung

des Energieträgeres auftreten. Daher werden bestimmte Energiesysteme wie

Kernenergie oder Windkraft oft als CO2-frei bezeichnet, weil an ihrem Einsatzort

keine direkten CO2-Emissionen auftreten.

Werden auch die indirekten und vorgelagerten Emissionen berücksichtigt, z.B.

die Herstellung von Kernbrennstäben und Holzpellets oder der Bau von

Photovoltaikanlagen, so ergeben sich Zahlen für die Gesamtemissionen, die mit

der Nutzung bestimmter Energiesysteme verbunden sind.

Am besten lässt sich die Klimarelevanz verschiedener Energiesysteme

vergleichen, wenn man die Gesamtemissionen ihrer CO2-Äquivalente ermittelt

und gegenüberstellt. In Abb. 4.6.2 sind die in der folgenden Berechnung

zugrunde gelegten CO2-Emissionsfaktoren für ausgesuchte Brennstoffe

zusammengefasst:

Abb. 4.6.2: CO2-Emissionsfaktoren für Brennstoffe [29]

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Abb.4.6.3: Prozentuale Anteile an der Wärmeerzeugung der Gemeinde Köfering 2016

56 % der Heizungsanlagen in der Gemeinde Köfering produzieren Wärme

durch Heizöl. Dies erzeugt aber im Vergleich zu anderen Brennstoffen ein

Vielfaches an klimaschädlichem CO2. Allein dadurch werden in der

Gemeinde 3.140 t CO2 jährlich ausgestoßen. Deshalb wäre es sehr wichtig,

den Brennstoff Heizöl durch andere Heizarten zu ersetzen. Das könnte bei

Umstellung der 404 Heizungsanlagen – je nachdem durch welche

Heizungsart diese ersetzt werden – bis zu 3000 t an CO2 jährlich

einsparen und vermeiden.

In der Gemeinde Köfering bestehen zur Zeit 404 Ölheizungen. Bei einem

Durchschnittsverbrauch von 2500 L Heizöl im Jahr bedeutet dies einen CO2-

Ausstoß von rund 3.140 t pro Jahr.

Würde man alle zur Zeit bestehenden Ölheizungen Köferings durch

Wärmepumpenheizungen ersetzen, verringert sich der Ausstoß pro Jahr

um 2.393 t CO2.

Das ist umso attraktiver, da die BAFA bei Umstellung der Heizung auf

Wärmepumpen bei Gebäudebestand/Sanierung fördert. [14]

56%

28%

3% 6% 7% Heizöl

Erdgas

Festbrennstoff (Holz,Hackschnitzel, Pellet)

Wärmepumpen/Direktheizung

Speicherheizung

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Tab.4.6.4: Richtwerte zu Feuerungsanlagen [11]

Aus Tab. 4.6.4 und 4.6.5 sind Richtwerte und Jahresnutzungsgrade

verschiedener Kesseltypen zu entnehmen.

Tab.4.6.5: Jahresnutzungsgrade verschiedener Kesseltypen [11]

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5. Strombedarf

5.1 Datenherkunft Strombedarf

Für die Analyse de Strombedarts wurden die Daten von verschiedenen

Stellen ausgewertet:

Bayernwerk AG: Netzabsatzdaten Strom

Gemeinde Köfering: Daten der öffentlichen Liegenschaften

5.2 Stromverbrauch der Gemeinde Köfering

Zur Ermittlung des Stromverbrauchs wurden die Netzabsatzdaten vom

Netzbetreiber Bayernwerk AG vom Bezugsjahr 2014 erfragt. Die erhaltenen

Zahlen sind in der Abb. 5.2.1 abgebildet, und Tab.5.2.1 aufgelistet.

Abb.5.2.1: Stromverbrauch in der Gemeinde Köfering 2014 in kWh

0

500.000

1.000.000

1.500.000

2.000.000

2.500.000

3.000.000

3.500.000

4.000.000

4.500.000

[kW

h]

Landwirtschaft

Private Letztverbraucher

GewerblicherStromverbrauch

AnteilStraßenbeleuchtung

Anteil ÖffentlicheLiegenschaften

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74

Stromverbrauch 2014 [kWh]

CO2 Emission [t]

Gesamtstromverbrauch 4.915.188 3.027,756

Öffentliche Liegenschaften gesamt* 106.190 65,413

Anteil Öffentliche Liegenschaften* 18.307 11,277

Anteil Straßenbeleuchtung 87.883 54,136

Gewerblicher Stromverbrauch 567.415 349,528

Private Letztverbraucher 2.941.201 1.811,780

Landwirtschaft 68.099 41,949

Speicherheizungen 359.068 221,186

Wärmepumpen 222.448 137,028

Tab. 5.2.1: Stromverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen der

Gemeinde Köfering im Jahr 2014

*nach eigenen Angaben

Abb. 5.2.2: Prozentuale Anteile zum Stromverbrauch der einzelnen Sektoren

in der Gemeinde Köfering 2014

*nach eigenen Angaben

1% 2% 13%

69%

2% 8% 5%

Anteil ÖffentlicheLiegenschaften*

Anteil Straßenbeleuchtung

GewerblicherStromverbrauch

Private Letztverbraucher

Landwirtschaft

Speicherheizungen

Wärmepumpen

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75

Den weitaus größten Anteil des Stroms in der Gemeinde Köfering

verbrauchen die privaten Haushalte. So ist es überaus wichtig, die

Bürger zu aktivieren am Klimaschutz teilzunehmen:

Abb.5.2.3: Stromverbrauch der einzelnen Sektoren in der Gemeinde Köfering

2014 in kWh

In Abb. 5.2.3 sind die einzelnen Stromverbräuche aufgezeigt.

Der größte Anteil wird in den privaten Haushalten genutzt.

0

500.000

1.000.000

1.500.000

2.000.000

2.500.000

3.000.000

3.500.000

[kWh]

Wärmepumpen

Speicherheizung

Landwirtschaft

gewerblicheLetztverbraucher

private Letztverbraucher

Straßenbeleuchtung

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76

5.3 Strombedarf der öffentlichen Liegenschaften

Der Abb. 5.3.1 und Tab. 5.3.1 sind die einzelnen Stromverbräuche der

öffentlichen Liegenschaften zu entnehmen:

Abb. 5.3.1: Stromverbrauch der jeweiligen öffentlichen Liegenschaften 2015

Öffentliche Liegenschaften Strom [kWh] CO2 Emission [t]

Grundschule Rathaus 7.591 4,676

Kiga St. Josef 10.053 6,193

Gemeindezentrum 8.631 5,317

Kinderkrippe mit Kindergarten 5.439 3,350

Öffentliche Liegenschaften gesamt 31.714 19,536

Tab.5.3.1: Stromverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen

der öffentlichen Liegenschaften im Jahr 2015

02.0004.0006.0008.000

10.00012.000 7.591

10.053 8.631

5.439

Strom [kWh]

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Abb.5.3.2 : Prozentuale Anteile am Stromverbrauch der öffentlichen

Liegenschaften 2015

In Abb. 5.3.2 sind die derzeitigen Anteile des Stromverbrauchs in den

einzelnen öffentlichen Liegenschaften abgebildet.

24%

32%

27%

17%

Grundschule Rathaus Kiga St. Josef

Gemeindezentrum Kinderkrippe mit Kindergarten

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Entwicklung des Stromverbrauchs der öffentlichen

Liegenschaften in den Jahren 2012 - 2015

Der größte Anteil am Stromverbrauch der öffentlichen Liegenschaften wird

durch die Straßenbeleuchtung verursacht. Diese wird bereits durch

energiesparendere LED-Lampen ersetzt.

Abb. 5.3.3: Entwicklung des Stromverbrauchs der

öffentlichen Liegenschaften

Stromverbrauch 2012 [kWh] 2013 [kWh] 2014 [kWh] 2015 [kWh]

Gemeindezentrum 8.502 8.470 8.921 8.987

Schulstraße 11 6.769 7.016 8.989 9.320

Straßenbeleuchtung 84.005 87.472 87.659 87.883

Tab 5.3.2 : Entwicklung des Stromverbrauchs der öffentlichen Liegenschaften

In den vergangenen Jahren nahm der Stromverbrauch der öffentlichen

Liegenschaften stetig zu. Hier sind die Liegenschaften Gemeindezentrum,

Schulstraße 11 und der Anteil Straßenbeleuchtung aufgezeigt.

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

100.000

110.000

Strom[kWh]2012

Strom[kWh]2013

Strom[kWh]2014

Strom[kWh]2015

Straßenbeleuchtung

Schulstraße 11

Gemeindezentrum

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79

5.4 CO2-Emissionen der öffentlichen Liegenschaften

(Wärme und Strom)

Auch die Öffentlichen Liegenschaften verursachen durch Wärme- und

Stromverbrauch CO2-Emissionen. In Abb. 5.4.1 und Tab. 5.4.1 ist der

Wärmeverbrauch der einzelnen Einrichtungen der Gemeinde Köfering für das

Jahr 2015 aufgeschlüsselt. Erst für den Wärmeverbrauch, dann in Abb. 5.4.2

und Tab. 5.4.2 für den Stromverbrauch der Gemeindeeinrichtungen.

Folgende Abbildungen zeigen den CO2-Ausstoß in Tonnen pro Jahr auf:

Abb.5.4.1 : CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Wärmeverbrauch im Jahr 2015

Öffentliche Liegenschaften Wärme [kWh] CO2 Emission [t]

Grundschule Rathaus 185.531 114,287

Kiga St. Josef 70.560 43,465

Gemeindezentrum 98.928 60,940

Kinderkrippe mit Kindergarten 34.433 21,211

Öffentliche Liegenschaften gesamt 389.452 239,902

Tab.5.4.1 : CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Wärmeverbrauch im Jahr 2015

0,020,040,060,080,0

100,0120,0

114,3

43,5 60,9

21,2

Wärme CO2 Emission [t]

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80

Abb.5.4.2: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Stromverbrauch im Jahr 2015

Öffentliche Liegenschaften Strom [kWh] CO2 Emission [t]

Grundschule Rathaus 7.591 4,676

Kiga St. Josef 10.053 6,193

Gemeindezentrum 8.631 5,317

Kinderkrippe mit Kindergarten 5.439 3,350

Öffentliche Liegenschaften gesamt 31.714 19,536

Tab.5.4.2: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Stromverbrauch im Jahr 2015

Die Gesamtemission der Öffentlichen Liegenschaften der Gemeinde

Köfering liegt jährlich bei 259.438 t CO2.

0,0

5,0

10,0

4,676 6,193

5,317

3,350

CO2-Emissionen [t]

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81

5.5 Ist-Zustand Stromerzeugung in Köfering

Bereits jetzt produzieren Anlagen in der Gemeinde Köfering umweltschonend

Strom durch Wasserkraft und Solarenergie. Dadurch können etwa 32 % des

Strombedarfes selbst erzeugt werden. Dies ist in Abb. 5.5.1, Abb. 5.5.2

und Tab. 5.5.1 dargestellt.

Abb.5.5.1: Prozentuale Anteile an der Stromerzeugung in der Gemeinde

Köfering 2014 in Bezug zum Gesamtstrombedarf

Stromerzeugung 2014 [%] [kWh]

Erzeugung durch Dachflächen-PV 31,48 1.547.174

Erzeugung durch Wasserkraft 0,35 17.103

Erzeugung durch KWK 0,03 1.612

Stromverbrauch ungedeckt 68,14 3.349.299

Tab. 5.5.1: Stromerzeugung in der Gemeinde Köfering 2014 [24]

31,48

0,35 0,03

68,14

Erzeugung durchDachflächen-PV

Erzeugung durchWasserkraft

Erzeugung durch KWK

Stromverbrauchungedeckt

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82

Abb.5.5.2: Stromerzeugung in der Gemeinde Köfering 2014 in kWh

Die Stromproduktion durch Kraft-Wärme-Kopplung war im Jahr 2014 erst

angelaufen, die Werte der folgenden Jahre stehen uns zu diesem Zeitpunkt

noch nicht zur Verfügung.

Derzeit kann der Strombedarf nur zu einem Drittel durch eigene

Stromproduktion abgedeckt werden, es müssen jährlich

rund 3.350 MWh zugekauft werden.

0

1.000.000

2.000.000

3.000.000

4.000.000

5.000.000

6.000.000

Stromerzeugung 2014

[kW

h]

Stromverbrauchungedeckt

Erzeugung durch KWK

Erzeugung durchWasserkraft

Erzeugung durchDachflächen-PV

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83

6. Prognose - Entwicklung bis 2035

6.1 Entwicklung der Gemeinde Köfering

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie wurde im

Juni 2014 eine Studie [6] veröffentlicht, die die Entwicklung der

Energiemärkte bis zum Jahr 2030 prognostiziert. Die Prognose stellt die

wahrscheinliche energiewirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik

Deutschland bis zum Jahr 2030 dar, ergänzt um ein bis ins Jahr 2050

reichendes Trendszenario. Darin wird von einem Rückgang des

Stromverbrauches und einem Rückgang des Wärmeverbrauches

ausgegangen, aufgrund effizienteren Geräten und Anlagen, verbesserter

Qualität der Gebäude und der abnehmenden Bevölkerung. Bei der Studie

handelt es sich um eine bundesweite Trendanalyse, die pauschal nicht auf

jede Kommune übertragen werden kann.

Dementsprechend formuliert das Institut für Umwelt und Boden für die

Gemeinde Köfering aufgrund folgender Fakten einen von der Studie

abweichenden Trend. Die Gemeinde Köfering liegt im Naheinzugsgebiet der

aufstrebenden Wirtschaftsregion Regensburg. Der Zuzug von Erwerbstätigen

und Familien ist ungebrochen hoch, es werden neue Baugebiete erschlossen.

Wir gehen davon aus, dass sich das auch weiterhin fortsetzen wird, wenn die

Gemeinde weiterhin Bauland erschließt. Diese Annahme gilt auch in Zeiten

des demographischen Wandels.

Wenn man den Trend der Einwohnerzahl der Gemeinde Köfering verfolgt,

wächst sie in den letzten Jahren stetig an. Aufbauend auf dem Trend bis ins

Jahr 2035 könnte man von der heutigen Einwohnerzahl ausgehend

extrapolieren, dass die Einwohnerzahl um ca. 30% steigt. Dies ist aus

heutiger Sicht für die Gemeinde Köfering realistisch, je nachdem, wie viele

Zuzüge aufgrund von Haus- und Wohnungsbau ermöglicht werden.

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84

Da der derzeitige gesamte Stromverbrauch in der Gemeinde Köfering bei ca.

4.915.188 kWh pro Jahr liegt, ist deshalb aus heutiger Sicht bis ins Jahr 2035

trotz Rückgang durch effizientere Geräte mit einem Strombedarf von bis zu

6.400.000 kWh pro Jahr zu rechnen. Dies sollte in der Gesamtplanung der

Anlagen zur Stromerzeugung berücksichtigt werden.

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85

6.2 Studie Entwicklung der Energiemärkte –

Energiereferenzprognose [6]

- Kurzfassung- Projekt Nr. 57/12

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie Juni 2014

Kern des Projekts „Entwicklung der Energiemärkte –

Energiereferenzprognose“ stellt die Prognose der wahrscheinlichen

energiewirtschaftlichen Entwicklung bis zum Jahr 2030 dar, ergänzt um ein

bis ins Jahr 2050 reichendes Trendszenario. […]

In den Rahmendaten gehen Energiereferenzprognose und Trendszenario

davon aus, dass die Integration der Weltwirtschaft im Betrachtungszeitraum

2011-2050 weiter voran schreitet. […] Die deutsche Wirtschaft wächst mittel-

und langfristig mit 1% p.a. Gebremst wird das Wachstum von der rückläufigen

Bevölkerung und der damit verbunden abnehmenden Zahl von

Erwerbspersonen. […]

Auf den internationalen Märkten für Rohöl, Erdgas und Kesselkohle sind reale

Preisanstiege gegenüber derzeitigen Marktpreisen zu erwarten. […] Die

Verbraucherpriese für Mineralölprodukte, Erdgas und Kohle erden im

Wesentlichen von Weltmarktpreisen und Wechselkursen sowie durch Steuern

und Abgaben bestimmt. Hinzu kommen ab 2020 CO2-Zuschläge für private

Haushalte und Unternehmen, die nicht am Emissionshandel teilnehmen. […]

Bis 2025 steigen die Strompreise in Deutschland für Haushalte, Handel und

Gewerbe sowie Industrie. Für stromintensive Industrien sinken die Kosten für

den Strombezug bis 2020 und nehmen danach kontinuierlich zu.

Der Primärenergieverbrauch verringert sich im Betrachtungszeitraum

durchgehend. Bei gleichzeitig zunehmender Wirtschaftsleistung führt dies zu

einer deutlich steigenden Primärenergieproduktivität.

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86

Die Erneuerbaren leisten einen weiter schnell wachsenden Beitrag zur

Energieversorgung. Wind und Photovoltaik weisen auch in Zukunft hohe

Zuwachsraten auf. Biomasse bleibt langfristig die wichtigste erneuerbare

Energiequelle. Mehr als die Hälfte aller Erneuerbaren werden zur

Stromerzeugung genutzt. Fossile Energien bilden aber auch langfristig die

Basis der Energieversorgung. […]

Der Endenergieverbrauch geht mittel- und langfristig in allen

Verbrauchssektoren zurück. Die Endenergieproduktivität steigt um knapp 2 %

p. a. Fossile Energien verlieren an Bedeutung, der Anteil der Erneuerbaren

steigt deutlich. Strom wird bis 2050 zum wichtigsten Energieträger. […]

Bei ausgeweiteter Wohnfläche und zunächst noch steigender Zahl der

privaten Haushalte verringert sich deren Energieverbrauch mittel- und

langfristig deutlich. Dazu tragen neben Einsparungen im Gebäudebereich

auch effizientere Elektrogeräte bei. Der Anteil fossiler Energieträger geht

zurück. […]

Insgesamt verringert sich der Energieverbrauch im Verkehr im

Betrachtungszeitraum, vor allem als Folge zunehmend effizienter Pkw und

Lkw. Dazu trägt auch der Ausbau der Elektromobilität bei. Benzin und Diesel

verlieren zugunsten von Biokraftstoffen, Strom und Erdgas an Bedeutung.

Die nationalen Marktgebiete für elektrischen Strom in Europa werden weiter

zusammenwachsen. Diesbezüglich spielt auch der Netzausbau eine zentrale

Rolle, der aufgrund des geänderten institutionellen Rahmens in Deutschland

weiter voranschreiten wird. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird nach

2020 ebenfalls zunehmend grenzüberschreitend organisiert. […]

Über den gesamten Betrachtungszeitraum nimmt die Stromerzeugung aus

erneuerbaren Energien deutlich zu. Nach 2030 entfällt auf die Windenergie

der größte Anteil an der deutschen Stromerzeugung. Mit zunehmenden

grenzübergreifenden Kooperationen werden Synergien erschlossen und die

Kosten der Förderung gedämpft.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

87

Erneuerbare Energien stehen im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken in

einem frühen Stadium der Entwicklung. Aufgrund von Lern- und

Skaleneffekten sind in diesem Bereich daher in den kommenden Jahren

weitere Kostendegressionen vor allem bei Windkraft- und Photovoltaik-

Anlagen zu erwarten. […]

Die Bruttostromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wächst bis

2040 an. Aufgrund unterschiedlicher Zielkonflikte bleibt der Ausbau allerdings

deutlich hinter den energiepolitischen Zielen zurück. […]

Eine wesentliche Voraussetzung, um die Energie- und klimaschutzpolitischen

Ziele zu erreichen, stellt die effizientere Energienutzung dar. Die Steigerung

der Energieeffizienz erfordert oft Investitionen in Einspartechnologien. In allen

Verbrauchssektoren und Anwendungsbereichen bestehen bislang ungenutzte

und teilweise wirtschaftliche Potenziale für Energieeinsparungen. Neue und

weiterentwickelte Technologien in der Nutzung und Umwandlung von Energie

sind die Schlüssel zur Steigerung der Energieeffizienz und zum

kostengünstigen Ausbau erneuerbarer Energien. […]

In fünf Sensitivitätsrechnungen wurde geprüft, wie sich unterschiedliche

Preise für fossile Energieträger, andere Annahmen für die Kostenentwicklung

von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie höhere CO2-Preise

auf zentrale Ergebnisse auswirken. […] Die Grundaussagen der

Referenzprognose und des Trendszenarios bleiben auch bei geänderten

Annahmen in den Sensitivitäten erhalten.

Zur Einordnung der Ergebnisse wurden die im Rahmen des Projekts erstellte

Referenzprognose und das Trendszenario sowie das Zielszenario mit

ähnlichen Arbeiten Dritter verglichen. Dabei zeigte sich, dass die

Energiereferenzprognose eine ähnliche Entwicklung der

Primärenergieproduktivität aufweist wie eine vergleichbare Prognose von

ExxonMobil.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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88

Endenergieverbrauch der privaten Haushalte:

[…] Trotz einer Ausweitung der Wohnflächen um 7 % wird für die Erzeugung

von Raumwärme im Jahr 2030 rund 21 % weniger Energie benötigt als 2011

(2050: -43 % ggü. 2011). Die Gründe hierfür liegen in einer energetisch

verbesserten Qualität der Gebäude, effizienteren Heizanlagen und im

wärmeren Klima.

Der Stromverbrauch verringert sich bis ins Jahr 2030 um 17 % und bis 2050

um 28 %. Dieser Effekt ist auf effizientere Geräte, den Rückgang an

konventionellen Stromheizungen und die abnehmende Bevölkerung

zurückzuführen. […]

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89

7. Maßnahmen

Ziel: STROMAUTARK 2035

Abb.7.1.1 : Der Weg zur Energieautarkie

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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90

7.1 Bereits begonnene Maßnahmen:

- Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED

- Energieberatunsgutscheine

- Installation einer Schnelladesäule

- E-Auto mit Carsharing

- Umstellung der Heizungsanlagen der Öffentlichen Liegenschaften

- Arbeitskreis Energie

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91

7.2 Maßnahmen der Gemeinde

Maßnahmen der Gemeinde für die zukünftigen Baugebiete:

- Die Gemeinde vergibt Anreiz-Prämien:

- für empfohlene Heizungsarten, wie z. B. Wärmepumpenheizungen

- für Dachflächennutzung mit Photovoltaik-Anlage + Speicher

- Empfehlung im Bebauungsplan festlegen:

- Plus-Energie-Haus

- KfW 55, 40, 40+ [13] als Standard

- Wärmepufferspeicher

- Intelligente Haustechnik

- Bau eines Plus-Energie-Hauses im Neubaugebiet als postitives

Beispiel- und Anschauungsobjekt

- Vorausschauende Planungsweise

- Platz für nachträgliche Maßnahmen (wie weitere Schnelladesäulen,

Nachrüstung Straßenbeleuchtung) einplanen und bereits im Vorfeld

Leerrohre verlegen

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92

Stelle Klimamanager/Marketing:

Aktivieren der Bürgerschaft:

- Informationen vermitteln und zum Energiesparen anregen

- Aktionstage durchführen

- Bürgerberatungstage durchführen

- mittels Energiesparwettbewerb die Bürger einbinden

- Bürger beraten und für Klimaschutz werben

- Sanierungsförderungsmöglichkeiten aufzeigen

- Stromverbrauchsmesser verleihen

- Aktivierende Befragungen des Energieverbrauchs

durchführen

- Meldungen der Bürger auswerten und bearbeiten

- Pressearbeit zur Informationsverbreitung

- Flyer, Internetauftritt, Newsletter erstellen

- Grundschüler durch Aktionstage über Klimaschutz

informieren und Interesse wecken durch kleine Experimente

- Bereitschaft der Bürger zur Nutzung der vorhandenen

Dachflächen wecken

- Senioren miteinbeziehen

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93

Gründung einer „Bürgerenergiegesellschaft/

-genossenschaft Köfering“:

Mit der Gemeinde als Hauptträger, an der sich die Bürger durch

Anteile beteiligen können.

Solarpark(s) mit Speicher:

Errichtung von Freiflächen-Photovoltaik-Anlage(n) mit Speicher

Weitere Maßnahmen der Gemeinde:

- Strom und Wärme dort erzeugen, wo sie verbraucht werden

- Die Gemeinde verhält sich aufgeschlossen gegenüber den

zukünftigen ökologischen und ökonimischen Entwicklungen,

und trägt die zukünftigen technischen Entwicklungen mit.

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94

Weitere Maßnahme der Gemeinde:

- Nutzung der bestehenden Dachflächen mit Photovoltaik + Speicher

Maßnahmen im Gebäudebestand der Bürger:

- Altbestand der Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien umrüsten

- Gebäudebestand dämmen, ggf. sanieren

- Nachrüsten bestehender Photovoltaik-Anlagen mit Speicher

- Nutzung der bestehenden Dachflächen mit Photovoltaik + Speicher

- Haushaltsaltgeräte durch energiesparendere ersetzen

- Beleuchtung auf LED umstellen

- Stromtarife vergleichen, prüfen und ggf. umstellen

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95

7.3 Stand der Technik / Speichertechnologien

Die Wärmeversorgung der Zukunft basiert auf dem Zusammenspiel

verschiedener erneuerbarer Wärmetechnologien, einer effizienten Kopplung

mit dem Stromsektor, sowie Speichertechnologien.

In ländlichen Regionen werden dezentrale Technologien wie Wärmepumpen

zur Versorgung von Gebäuden immer mehr zunehmen, gerade wenn sich

aufgrund einer geringen Wärmebedarfsdichte eine netzgebundene

Wärmeversorgung nur bedingt lohnt.

Wärmenetze

Ein Wärmenetz versorgt mehrere Verbraucher über ein Rohrleitungsnetz mit

Wärme und wird meist von einer Heizzentrale gespeist. Das Verlegen von

Leitungstrassen erfordert in der Regel die größten Investitionen bei der

Realisierung von Wärmenetzen. Um die Wirtschaftlichkeit eines

Wärmenetzes schon bei der ersten Konzeption pauschal abschätzen zu

können, sind in Tab. Typische Richtwerte zusammengefasst. Bei der

konkreten Planung von Wärmenetzen sind detaillierte Analysen und

Kalkulationen erforderlich. [11]

Tab.8.1.1: Kosten der Wärmeverteilung bei Wärmenetzen [11]

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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96

Intelligente Stromnetze vernetzen alle Bestandteile des

Energieversorgungssystems (Netze, Erzeugungsanlagen, Speicher und

Verbraucher) mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnik.

Ziel ist es, sowohl Stromangebot als auch Stromnachfrage optimal

aufeinander abzustimmen und die Anlagen dadurch effizient auszulasten. So

werden diese intelligenten Stromnetze zusammen mit der intelligenten

Steuerung von Anlagen mit Energiespeicher dezentral vor Ort zukünftig für

eine bessere Ausnutzung des Stromangebotes, und für eine gezielte

Bereitstellung des Stroms zu den Bedarfszeiten sorgen. Deshalb ist es

wichtig, sich immer wieder über Angebot, Preise und neue Technolo-

gien am Markt zu informieren.

Abb. 7.3.1: Speichersysteme im Vergleich [9]

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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97

Speicher gelten als wichtige Flexibilitätsoption im Stromsystem der Zukunft.

Bei einem hohen Anteil der wetterabhängigen Erneuerbaren Energien

Windkraft und Photovoltaik wird es perspektivisch nötig sein, überschüssige

Strommengen zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Verschiedene

Speichersysteme verfügen jedoch über verschiedene Eigenschaften, weshalb

sie eine jeweils andere Funktion im Gesamtgefüge erfüllen werden.

Derzeit liegen die Kosten für Speicher, die für eine 5 kWp-Anlage benötigt

werden, bei einem Preis von rund 5.000 €. Dies wird in den kommenden

Jahren unter anderem aufgrund von Serienfertigung und Verbesserungen

deutlich sinken. Bei größeren Energiespeichern, die für Solarparks eingesetzt

werden können, sind derzeit vielversprechende Ergebnisse in der

Wasserstoffspeichertechnologie zu erkennen, die nach derzeitigem Stand

innerhalb von 2 Jahren dem Markt zur Verfügung stehen werden.

Abb. 7.3.2: Übersicht der Kapazitäten verschiedener Energiepeicher [9]

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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98

8. Förderungs-/Durchführungsmöglichkeiten

Bürgerenergiegesellschaft/-genossenschaft

Für die Gründung ist es förderlich, wenn bereits im Vorfeld die Bedürfnisse

und Ziele der Gemeinde analysiert werden, da somit der größtmögliche Ertrag

und auch größtmögliche Zufriedenheit der Bürger gewährleistet werden kann.

Es ist zukunftsbestimmend welche Unternehmensform gewählt wird. Deshalb

sollte bereits zu den Planungen sowohl steuerliche als auch rechtliche

Beratungen eingeholt werden. Häufig werden bei solchen Projekten mit

Bürgerbeteiligung eingetragene Genossenschaften oder auch Gesellschaften

mit beschränkter Haftung gegründet. Aber es sind auch andere

Unternehmensformen möglich. Am einfachsten wäre es, wenn die Gemeinde

selbst die Gründung und Organisation als Hauptträger durchführt, dann liegt

die Hauptverantwortung der Energieerzeugung bei der Gemeinde selbst.

Abb.8.1.2: Übersicht der Unternehmensformen [32]

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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99

Förderungsmöglichkeiten

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert ab

März 2017 im Bundesprogramm Ladeinfrastruktur den Aufbau von E-

Ladesäulen [30].

Für Förderungsmöglichkeiten im Gebäudebestand sind durch mehrere

Förderprogramme des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BAFA [14] bereit gestellt. So wird beispielsweise einen Austausch von

Heizungspumpen nach bestimmten Kriterien im Zuge einer Sanierung im

Gebäudebestand gefördert. Desweiteren sind derzeit verschiedene

Förderprogramme für Neubau oder Sanierung abrufbar:

- BAFA – Programm: Heizungsoptimierung

- BAFA – Programm: Wärmepumpen

- BAFA – Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) – Zusatzbonus

für Heizungsmodernisierung

- BAFA – Programm: Elektromobilität (Umweltbonus)

- BAFA – Förderung von automatisch beschickten Biomassefeuerungen

(Pellets) von 5 kW bis 100 kW

- BAFA – Förderung von Scheitholzvergaserkesseln von 5 kW bis 100 kW

- BAFA – Programm: Solarthermie

- BAFA – Programm: Nachträgliche Optimierung (Heizungscheck)

Die KfW-Bankengruppe vergibt Zuschüsse bei Neubau oder Sanierung zu

bestimmten Konditionen.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

100

Stelle eines Klimaschutzmanagers

Die Stelle eines Klimaschutzmanagers wir zu 65 % gefördert. Diese

Förderung ist zeitlich befristet. Dabei ist es auch möglich, die Stelle

in Teilzeit zu beantragen. Desweiteren können sich mehrere Gemeinden

diesen Klimaschutzmanager teilen, sofern jede Gemeinde ein bereits

abgeschlossenes Klimaschutzkonzept oder einen Energienutzungsplan

vorlegen kann.

Anmerkungen

Passivhaus:

Passivhäuser weisen einen sehr niedrigen Heizwärmebedarf auf, der zum

größten Teil durch interne Wärmequellen und passive Solarenergienutzung

gedeckt wird.

Plus-Energie-Haus:

Plus-Energie-Gebäude gehen noch weiter als Null-Energie-Gebäude und

erzeugen dementsprechend mehr Energie als die selbst benötigen.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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101

9. Zusammenfassung

Für die Gemeinde Köfering wurde im Zeitraum vom März 2016 bis

Januar 2017 ein Energienutzungsplan erarbeitet. Hauptinhalte eines

Energienutzungsplans sind Bestands- und Potenzialanalyse und die daraus

ableitbaren Maßnahmen.

Zum von der Gemeinde Köfering gesetzen Ziel bis 2035 stromautark zu sein,

müssten nach derzeitigem jährlichen Verbrauch von überschlägig 4.915 MWh

bis zum Jahr 2035 6.400 MWh eigener Strom pro Jahr erzeugt werden.

Derzeit werden 32% des Strombedarfes in der Gemeinde Köfering selbst

produziert. Dieser Anteil muss gesteigert werden, wenn man das Ziel verfolgt,

stromautark zu werden. Rund 3.350 MWh müssen zusätzlich erschlossen

werden. Damit dies gelingt, wurden die verschiedenen Energieerzeugungs-

formen auf Durchführbarkeit geprüft. Hierbei stellt sich die relativ geringe

Fläche und die angrenzenden, nah bebauten Nachbargemeinden als

limitierender Faktor für die Energiegewinnung dar.

Sowohl Wind- als auch Wasserkraftenergie sind in der Gemeinde Köfering

nicht nennenswert ausbaufähig, da die geologischen Gegebenheiten einen

Rahmen setzen. Zum einen wegen der nicht ausreichenden Abstandsflächen

zu bebauten Wohngebieten für Windräder, zum anderen wegen fehlender

Fließgewässer mit genügend starker Strömung und Wasserführung. Dies

lässt nur wenige Möglichkeiten zur Energiegewinnung zu.

Bezüglich der Energieerzeugung in Biogasanlagen scheint momentan die

Akzeptanz durch die Bevölkerung nicht gegeben. Sollte in Zukunft durch

anlagentechnische Weiterentwicklung die Akzeptanz für eine derartige

Energiegewinnung steigen, könnte diese Energiegewinnungsform

erschlossen werden. Positiv bei dieser Form der Energiegerzeugung ist zu

erwähnen, dass sie unabhängig von äußeren Einflüssen ist, und auch nachts

ausreichend Strom und Wärme liefern kann. Gerade weil das Ziel der

Gemeinde Köfering ist, bis 2035 stromautark zu werden, sollte man diesen

Aspekt nicht vernachlässigen. Autark bedeutet unabhängig zu sein, also

eigenen Strom zu produzieren und den Bedarf damit zu decken.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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102

So liegt das Hauptaugenmerk der Stromerzeugung in der Gemeinde Köfering

bei der Solarenergie. Bereits in den Vorjahren wurde dieses Ziel schon

verfolgt und die Planung einer Freiflächenphotovoltaik-Anlage diskutiert.

Dieses Ziel sollte weiter verfolgt werden, da es eine der wenigen

Möglichkeiten zur Energiegewinnung ist, die für die Gemeinde Köfering in

Betracht kommt. Es muss nicht zwingend eine einzige Großanlage gebaut

werden. Vielmehr können mehrere kleinere Anlagen, die sukzessive bis zum

Jahr 2035 aufgebaut werden auch zielführend sein.

Zusätzlich zu den vergleichsweise großen Freiflächenanlagen könnten aber

auch die Bürger ihre Dachflächen für Photovoltaik zur Verfügung stellen.

Diese Flächen sind bereits vorhanden und müssten daher nicht erst erstellt

werden. Mittels einer Art „Bürgerenergiegesellschaft/-genossenschaft“

- mit der Gemeinde als Hauptträger - könnten sich die interessierten Bürger

beteiligen, und so diese schon vorhandenen Flächen im Sinne des Slogans

„innovative Bürger gehen voran“ nutzbar gemacht werden. Dies hat zum

einen den Vorteil, dass damit der eigene Strom selbst verbraucht werden

könnte. Zum anderen steigert der Eigenverbrauch die Einspeisevergütung;

Analog steigt die Rendite der Anteile der Bürger. Dadurch entsteht eine win-

win-Situation; Zum einen für die beteiligten Bürger als Rendite, zum anderen

für den Klimaschutz durch saubere, alternative Sonnenenergiegewinnung.

Hierbei ist zu beachten, dass die Zeiten, in denen kein Sonnenlicht verfügbar

ist, mit Energiespeicher zu überbrücken sind.

Die Speichertechnik entwickelt sich stetig weiter, man sollte in Abständen von

beispielsweise 5 Jahren den Status Quo kontrollieren, das Angebot auf dem

Markt und den Stand der Technik überprüfen. Denn in relativ kurzer Zeit

können sich weitere Möglichkeiten zur Stromspeicherung ergeben,

Neuheiten und Verbesserungen auf den Markt kommen oder Technikpreise

durch Serienfertigung sinken, so dass sich dann auch beispielsweise ein

Anlagenzukauf lohnt. Dies muss man immer wieder überprüfen.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

103

Diese Überprüfung sollte Aufgabe des Arbeitskreises Energie und/oder des

Klimamanagers sein. Aber auch die Bürger als aktive Akteure sollten sich der

Kontrolle nicht verschließen. Es ist wichtig, das Umdenken im Umgang mit

Energie zu erreichen, da der größte Anteil des gesamten Stroms in Köfering

in den privaten Haushalten verbraucht wird. Dieser Umdenkprozess benötigt

Zeit. Dann sollten die Bürger erkennen (und auch umsetzen), dass das

Ersetzen von Altgeräten im Haushalt, das Anbringen von Dämmung am

Gebäude, die Erneuerung der alten Heizungsanlagen, das Ersetzen von

Altgeräten durch energieeffizientere Geräte in der Summe der gesamten

Bürger viel Strom und damit viel Geld und auch viel CO2 einsparen kann.

Und sich zusätzlich der Erderwärmung entgegenstellt. Ein Austausch der

Ölheizungsanlagen durch Wärmepumpen würde in der Gemeinde Köfering

jährlich bis zu 3.000 t CO2 einsparen und den Heizölverbrauch jährlich

um 1.010.000 L senken.

Für die Heizungsanlagen sind zwar Gas und Holz als Brennstoff relativ

klimaschonend. Allerdings ist dies immer mit Zukauf verbunden, da die

eigenen Ressourcen der Gemeinde Köfering dies nicht zulassen, und somit in

Bezug auf die gewünschte Autarkie in den Hintergrund tritt. Eine von

Brennstoffen unabhängige Wärmeerzeugung ist die Wärmepumpentechnik,

wie Geothermie oder vor allem auch die Aerothermie, bei der die Energie von

der Außenluft erzeugt und durch eine Wärmepumpe auf ein höheres

Temperaturniveau gebracht wird. Dies ist in Kombination mit einer

Flächenheizung sehr effektiv und von allen Faktoren unabhängig. Dies

müsste man den Bürgern nahe bringen und vermitteln, damit sie bereit sind,

dies auch umzusetzen.

Dazu wäre es von Vorteil, eine Stelle zu schaffen, die sich in der Gemeinde

dem Marketing widmet, die die Aufklärung und Aktivierung der Einwohner zur

Aufgabe hat. Die privaten Haushalte verbrauchen den weitaus größten Anteil

des Stroms und auch den größten Anteil der Wärme in Köfering, und wären

deshalb ein sehr wichtiger Ansatzpunkt.

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

104

Andere Maßnahmen wie Schnelladesäulen und E-Autos sind bereits in der

Gemeinde Köfering etabliert. Darin ist zu sehen, dass Köfering bereits jetzt

aktiv am Klimaschutz teilnimmt. Dass man die Probleme, die die

Klimaerwärmung mit sich bringt, schon länger erkannt hat, und bereits

Anstrengungen, wie die Umstellung der Straßenbeleuchtung, im Rahmen des

Klimaschutzes umgesetzt hat. So motiviert gehen innovative Bürger voran!

Energienutzungsplan – von der Erstellung zur Umsetzung

Abb. 9.1.1: Energienutzungsplan – von der Erstellung zur Umsetzung

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

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105

10. Anlagen:

Abbildungsverzeichnis 109

Abkürzungsverzeichnis 106

Einheitenverzeichnis 108

Tabellenverzeichnis 112

Quellen- und Literaturverzeichnis 114

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

106

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

Abs. Absatz

Art. Artikel

BAB Bundesautobahn

BAFA Bundesamt für Wirtschaft und

Ausfuhrkontrolle

BDSG Bundesdatenschutzgesetz

BG Biogas

BHKW Blockheizkraftwerk

BZE Bezugseinheit

bzgl. bezüglich

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CO2 Kohlendioxid

COP „Coefficient of Performance“

(Leistungszahl)

DFK Digitale Flurkarte

EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz

EnEV Energieeinsparverordnung

ENP Energienutzungsplan

EnWG Energiewirtschaftsgesetz

Erw. Erwerbstätige

etc. et cetera

EU Europäische Union

EVU Energieversorgungsunternehmen

evt. Eventuell

e. G. Eingetragene Genossenschaft

e. V. eingetragener Verein

FCKW Flourchlorkohlenwasserstoffe

ff folgende

FFA Freiflächenanlage

FNP Flächennutzungsplan

ggf. gegebenenfalls

getr. getrennt

GIS Geographisches

Informationssystem

GmbH Gesellschaft mit beschränkter

Haftung

GO Gemeindeordnung

H2 Wasserstoff

HKW Heizkraftwerk

IEKP Integriertes Energie- und Klima-

schutzprogramm

incl. inklusive

IPCC Intergovernmental Panel on

Climate Change

inst. installiert

JAZ Jahresarbeitszahl

Jh. Jahrhundert

KEM Kommunales

Energiemanagement

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau

KWK Kraft-Wärme-Kopplung

LED lichtemittierende Diode

lfd. laufend

LKW Lastkraftwagen

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

107

max. maximal

min. minimal

Min. Minute

Mio. Million

od. oder

ÖL Öffentliche Liegenschaft

östl. östlich

NTH Niedertemperatur-Heizsystem

pa pro Jahr

PAFC „Phosphoric Acid Fuel Cell”

(Phosphorsäure-Brennstoffzelle)

PV Photovoltaik

PKW Personenkraftwagen

ptj Projektträger Jülich

rd. rund

reg. regenerative

Si Silizium

sog. Sogenannt

Spez. spezifisch

T Temperatur

Tab. Tabelle

u. a. unter anderem

u. ä. und ähnlich

UBA Umweltbundesamt

UVP Umweltverträglichkeitsprüfung

U-Wert Wärmedurchgangskoeffizient

v. a. vor allem

vgl. Vergleich

Vol. Volumen

WKM Wärme-Kraft-Maschinen

z. B. zum Beispiel

zw. zwischen

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

108

Einheitenverzeichnis

A Jahr

°C Grad Celsius

g Gramm

Gew. % Gewichtsprozent

h Stunde

ha Hektar

K Kelvin

kcal Kilokalorie

kJ Kilojoule

km Kilometer

kW Kilowatt

kWh Kilowattstunden

kWhel Kilowattstunden elektrisch

kWhth Kilowattstunden thermisch

kWp Kilowatt peak

l Liter

m Meter

m2 Quadratmeter

m3 Kubikmeter

MW Megawatt

MWh Megawattstunden

t Tonnen

tFM Tonnen Frischmasse

Vol % Volumenprozent

W Watt

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

109

Abbildungsverzeichnis

Abb.1.5.1: Controlling und Klimaschutzmanagement-Kreislauf 13

Abb.2.1.1: Geographische Lage der Gemeinde Köfering 17

Abb 2.2.1: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Köfering 19

Abb.2.2.2: Altersstruktur der Bevölkerung 2015 20

Abb.2.2.4: Geologische Karte der Gemeinde Köfering 22

Abb.2.2.5: Geologische Karte Egglfing 23

Abb.2.4.1: Fließgewässer der Gemeinde Köfering 24

Abb.2.6.1: Gasthof zur Post, Wasserschloss. 25

Abb.3.2.1: Vom theoretischen Gesamtpotenzial zum erschließbaren

Potenzial 27

Abb.3.3.1: Saisonaler Energiemix – Potenzial der Region Oberpfalz 29

Abb.3.4.1: Funktionsweise einer Wärmepumpe 31

Abb.3.4.2: Standorteignung Tiefengeothermie 32

Abb.3.4.3: Standorteignung oberflächennaher Geothermie 33

Abb.3.4.4: Übersicht der verschiedenen Arten oberflächennaher

Geothermie 34

Abb.3.4.5: Schematische Darstellung einer Aerothermischen

Heizanlage 36

Abb.3.4.6: Prinzip der Abwasserwärmerückgewinnung 37

Abb.3.5.1: Schema einer Photovoltaik-Anlage 39

Abb.3.5.2: Schema einer Solarthermieanlage 42

Abb.3.6.1: Fließgewässer der Gemeinde Köfering 46

Abb.3.7.1: Windrose für den Landkreis Regensburg 48

Abb.3.7.2: Übersicht der bewohnten Gebiete rund um Köfering 49

Abb.3.7.3: Richtwerte zu Windkraftanlagen 50

Abb.3.8.1: Prozentuale Anteile der Nutzflächen der Gemeinde

Köfering 51

Abb.3.8.3: Biogas - Alternativen zum Mais 55

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

110

Abb.3.8.4: Biogasanlagen im Ökolandbau nutzen vor allem Gülle

und Mist 55

Abb.3.9.1: Potenzial der Erneuerbaren Energiequellen im Bezug zum

Jahresstrombedarf der Gemeinde Köfering 56

Abb.3.9.2: Überblick zur Ausbaufähigkeit der Energienutzungsarten 57

Abb. 3.9.3: Übersicht der Energieerzeugungspotenziale der Gemeinde

Köfering 58

Abb. 4.2.1: Geographische Karte Köfering 60

Abb. 4.2.2: Geographische Karte Egglfing 60

Abb.4.3.1: Wärmebedarfe der Ortsbereiche mit Gesamtwärmebedarf 61

Abb. 4.3.2: Wärmebedarfskarte der Gemeinde Köfering 62

Abb. 4.4.1: Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften

im Jahr 2015 63

Abb.4.4.2: Prozentuale Anteile am Wärmeverbrauch der öffentlichen

Liegenschaften 2015 64

Abb. 4.5.1: Übersicht über die begrenzten Rohstoffvorkommen der Erde 65

Abb. 4.5.2: Heizwerte der fossiler Brennstoffarten 66

Abb. 4.5.3: Gasnetzkarte REWAG 67

Abb. 4.6.1: Wärmeerzeugung in Köfering 2016 – Zahl der jeweiligen

Heizungsanlagen 68

Abb.4.6.2: CO2-Emissionsfaktoren für Brennstoffe 70

Abb.4.6.3: Prozentuale Anteile an der Wärmeerzeugung der Gemeinde

Köfering 2016 71

Abb. 5.2.1: Stromverbrauch in der Gemeinde Köfering 2014 in kWh 73

Abb. 5.2.2: Prozentuale Anteile zum Stromverbrauch der einzelnen

Sektoren in der Gemeinde Köfering 2014 74

Abb.5.2.3: Stromverbrauch der einzelnen Sektoren in der Gemeinde

Köfering 2014 in kWh 75

Abb. 5.3.1: Stromverbrauch der jeweiligen öffentlichen Liegenschaften 76

Abb.5.3.2: Prozentuale Anteile am Stromverbrauch der öffentlichen

Liegenschaften 2015 77

Abb. 5.3.3: Entwicklung des Stromverbrauchs der öffentlichen

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

111

Liegenschaften 78

Abb.5.4.1: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Wärmeverbrauch im Jahr 2015 79

Abb.5.4.2: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Stromverbrauch im Jahr 2015 80

Abb.5.5.1: Prozentuale Anteile an der Stromerzeugung in der Gemeinde

Köfering 2014 in Bezug zum Gesamtstrombedarf 81

Abb. 5.5.2: Stromerzeugung in der Gemeinde Köfering 2014 in kWh 82

Abb. 7.1.1: Der Weg zur Energieautarkie 89

Abb. 7.3.1: Speichertechnologien im Vergleich 96

Abb. 7.3.2: Übersicht der Kapazitäten verschiedener Speicher 97

Abb. 8.1.2: Übersicht der Unternehmensformen 98

Abb. 9.1.1: Energienutzungsplan – von der Erstellung zur Umsetzung 103

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

112

Tabellenverzeichnis

Tab. 2.1.1: Nutzflächen der Gemeinde Köfering 18

Tab. 2.2.1: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Köfering 19

Tab. 2.2.2: Altersstruktur der Bevölkerung 2015 20

Tab. 2.2.3: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer im

Jahr 2014 21

Tab.3.4.5: Beispielhafte Auslegungswerte bei der Nutzung

oberflächennaher Geothermie 35

Tab.3.5.2: Potenzial der verfügbaren Dachflächen für Photovoltaik 41

Tab.3.5.1: Richtwerte zu Solarthermie-Anlagen 40

Tab.3.5.3: Beispiel Rentabilität von Photovoltaikanlagen

mit und ohne Eigenverbrauch 45

Tab.3.6.1: Richtwerte zu Wasserkraftanlagen 47

Tab. 3.8.2: Nutzung der Landwirtschaftsflächen der Gemeinde Köfering 54

Tab. 3.8.4: Überschlägige Massen- und Wärmeerträge ausgewählter

biogener Reststoffe 54

Tab.3.8.3: Ertragswerte verschiedener Energiepflanzen 54

Tab.4.3.1: Wärmeverbrauch der jeweiligen Ortsbereiche pro Jahr 61

Tab.4.4.1: Wärmeverbrauch der öffentlichen Liegenschaften in kWh 63

Tab.4.6.1: Wärmeerzeugung und die damit verbundenen CO2-Emissionen

der Gemeinde Köfering im Jahr 2016 69

Tab. 4.6.4: Richtwerte zu Feuerungsanlagen 72

Tab. 4.6.5: Jahresnutzungsgradde verschiedener Kesseltypen 72

Tab. 5.2.1: Stromverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen

der Gemeinde Köfering im Jahr 2014 74

Tab.5.3.1: Stromverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen

der öffentlichen Liegenschaften im Jahr 2015 76

Tab 5.3.2: Entwicklung des Stromverbrauchs der öffentlichen

Liegenschaften 78

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

113

Tab.5.4.1: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen Liegenschaften

durch Wärmeverbrauch im Jahr 2015 79

Tab. 5.4.2: CO2-Emissionen der einzelnen öffentlichen

Liegenschaften durch Stromverbrauch im Jahr 2015 80

Tab.5.5.1: Stromerzeugung in der Gemeinde Köfering 2014 81

Tab.8.1.1: Kosten der Wärmeverteilung bei Wärmenetzen 95

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

114

Quellen- und Literaturverzeichnis

[1] IPCC 5. Sachstandsbericht: Erneuerbare Energien - Homepage.

http://www.ipcc.ch/ (Dezember 2016)

[2] StMUG Bayern (2016): Klima-Report Bayern 2015

https://www.stmuv.bayern.de

/themen/klimaschutz/forschung/klimareport2015.htm

[3] Deutscher Bundestag: Integriertes Energie- und Klimaprogramm

(IEKP) https://www.bundestag.de

[4] Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Klimaschutz in

Kommunen. https://www.ifeu.de/

[5] Klimaschutz in Kommunen, Praxisleitfaden

https://leitfaden.kommunaler-klimaschutz.de

[6] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2014), Studie

Energiereferenzprognose https://www.bmwi.de

[7] Bayerisch Land und Volk , ca. 1900 F. J. Bronner

[8] Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

(Dezember 2016): Statistik kommunal 2015.

https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09375161.pdf

[9] AEE (Dezember 2016): Agentur für Erneuerbare Energien -

Homepage. https://www.unendlich-viel-energie.de/

[10] Bayernatlas (Dezember 2016): http://www.geoportal.bayern/

[11] StMUG (2011): Bayerische Staatsministerium für Umwelt und

Gesundheit: Leitfaden Energienutzungsplan

[12] EnergyMap (Dezember 2016): Deutsche Gesellschaft für

Sonnenenergie e.V. (DGS):Zahlen und Fakten zu erneuerbaren

Energiequellen. http://www.energymap.info

[13] KfW (2015): Kreditanstalt für Wiederaufbau - Förderangebote.

http://www.kfw.de

[14] BAFA (Dezember 2016): Bundesamt Für Wirtschaft und

Ausfuhrkontrolle. http://www.bafa.de/DE/Home/home_node.html

ENERGIENUTZUNGSPLAN KÖFERING

Innovative Bürger gehen voran!

115

[15] Kaminkehrer Daten (Dezember 2016): Daten der zuständigen

Kaminkehrer für das Gemeindegebiet Köfering.

[16] C.A.R.M.E.N e. V. (Dezember 2016): http://www.carmen-ev.de

[17] Photovoltaik.org (Dezember 2016): Photovoltaik.org, Solarwirtschaft

Preisentwicklung. http://www.photovoltaik.org/

[18] LfU (2016): Bayerisches Landesamt für Umwelt -

https://www.lfu.bayern.de/index.

[20] LfU (2016): Bayerisches Landesamt für Umwelt –

http://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?0

[21] URL: http://www.huber.de/de/produkte/energie-aus-abwasser/huber-

abwasserwaermetauscher-rowin.html (Dezember 2016)

[22] Energie Atlas (Dezember 2016): Energie Atlas Bayern -

Kartendienst der bayerischen Vermessungsverwaltung.

[24] Bayernwerk (August 2016): Daten des Netzbetreibers Strom.

[25] DWA (2009): Merkblatt, DWA-M 114, Energie aus Abwasser –

Wärme- und Lageenergie (Juni2009), ISBN 978-3-941089-65-5

[26] REWAG (2016): Daten des Netzbetreibers Erdgas.

[27] Kaltschmitt, M., 2013: Erneuerbare Energien – Systemtechnik,

Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte; Heidelberg: Springer Verlag

[29] Deutsches Institut für Urbanistik (Dezember 2016): URL: http://difu.de

[30] BMVI (Januar 2017): URL: https://www.bmvi.de

[31] Ochsner (Dezember 2016): URL: http://www.ochsner.com/de-de/

[32] Führich, E. R., Wirtschaftsprivatrecht, 6. Auflage, Verlag Vahlen, 2002

[33] Huber (Dezember 2016): URL: http://www.huber.de

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