gemeinde mauerstetten
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Gemeinde Mauerstetten
Rechenschaftsbericht
nach § 77 Abs. 2 Nr. 5 KommHV Kameralistik
zur Jahresrechnung 2013
1. HAUSHALTSVOLUMEN 2
2. PLANVERGLEICH 3
3. WICHTIGE EINNAHME- UND AUSGABEARTEN 4
3.1. EINNAHMEN AUS VERWALTUNG UND BETRIEB 4 3.2. GRUNDSTEUER A 5 3.3. GRUNDSTEUER B 6 3.4. GEWERBESTEUER 7 3.5. EINKOMMENSTEUERBETEILIGUNG 7 3.6. VERWALTUNGS- UND BETRIEBSAUSGABEN 8 3.7. PERSONALAUSGABEN 9 3.8. EINWOHNERZAHL 11
4. INVESTITIONEN 12
5. SCHULDEN 13
6. ZUFÜHRUNG ZUM VERMÖGENSHAUSHALT 15
7. ALLGEMEINE RÜCKLAGE 16
8. KASSENLAGE 16
9. ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN 16
9.1. ABWASSERBESEITIGUNG 16 9.2. MEHRZWECKHALLE SONNENHOF 16 9.3. BESTATTUNGSEINRICHTUNG 17
10. ANALYSE 17
Gemeinde Mauerstetten Rechenschaftsbericht 2013
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1. Haushaltsvolumen Die Haushaltsrechnung des Haushaltsjahres 2013 schließt im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit
5.375.908,44 EUR und im Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit
4.444.399,34 EUR ab. Als Jahresabschlussbuchung konnte der Allgemeinen Rücklage ein Betrag von 2.089.076,09 EUR zugeführt werden.
Das Haushaltsvolumen des Jahres 2013 bewegt sich im oberen Bereich der vergangenen Jahre. Aufgrund der in den nächsten Jahren anstehenden Investitionstätigkeit ist mit Volumen in der Höhe weiterhin zu rechnen. Das Jahresergebnis im Vermögenshaushalt mit einer Rücklagenzuführung von historischen 2.089.076,09 EUR ist sehr erfreulich, der Stand der Rücklage zum Jahresende übersteigt den Schuldenstand der Gemeinde von 99.999,85 EUR damit deutlich.
‐ €
2 €
4 €
6 €
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10 €
12 €
Millionen
Vermögenshaushalt Verwaltungshaushalt
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Der Verwaltungshaushalt liegt mit 5.375.908,44 EUR im Beobachtungszeitraum der letzten über 20 Jahre im oberen Bereich. Hauptursache sind sicherlich die positiven Entwicklungen bei den Realsteuern und der Einkommensteuerbeteiligung. Das Volumen hat sich in den letz-ten 10 Jahren gegenüber den Durchschnittswerten früherer Jahre in etwa verdoppelt.
2. Planvergleich Verwaltungshaushalt Vermögenshaushalt Gesamt Haushaltsansatz 5.237.300,00 EUR 4.483.620,00 EUR 9.720.920,00 EUR Rechnungsergebnis 5.375.908,44 EUR 4.444.399,34 EUR 9.820.307,78 EUR Veränderung +2,64% ./. 0,88% + 1,02% Der Planvergleich zeigt dass die Haushaltsplanung sowohl im Verwaltungs- wie auch im Ver-mögenshaushalt nahezu eine Punktlandung war. Dies mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass der Haushalt erst im September verabschiedet wurde und deshalb eine recht gute Planungssicherheit gegeben war. Insgesamt ist bei Betrachtung auch der Vorjahre jedoch eine relativ genaue Planungsgenauigkeit feststellbar.
1,0 €
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3,0 €
4,0 €
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7,0 €
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Mill
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nVolumen Verwaltungshaushalt
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3. wichtige Einnahme- und Ausgabearten
3.1. Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb Die Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb lagen mit 934.781,04 EUR um rund 3% unter dem Vorjahresergebnis. In den letzten Jahren hat die Gemeinde in einige Objekte investiert, die vermietet bzw. verpachtet sind. An Miet- und Pachteinnahmen wurden im Haushaltsjahr 102.726 EUR, damit etwas weniger als vergangenes Jahr, verbucht. Der deutliche Sprung gegenüber dem Jahr 2006 ist durch die Umstellung der Förderung der Kindertagesbetreuung und den damit eingeführten Staatszuschüssen, die über die Gemein-den abgerechnet werden, zu erklären.
400.000 €
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Verwaltungs‐ und Betriebseinnahmen
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3.2. Grundsteuer A Bei den Realsteuern liegt das Aufkommen der Grundsteuer A mit einem Jahressoll von 26.840 EUR etwas über dem Ansatz von 26.500 EUR im Haushaltsplan, im mehrjährigen Vergleich ein durchschnittlicher Betrag. Strukturell bedingt ist dieses Steueraufkommen keinen großen Schwankungen unterworfen und wird sich künftig in der Höhe seitwärts bewegen.
27.0
61€
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28.5
78€
27.4
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20.000 €
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3.3. Grundsteuer B Das Aufkommen der Grundsteuer B erreicht im Haushaltsjahr mit 290.135 EUR einen durch-schnittlichen Wert. Das Aufkommen des Jahres 2011 war ein Ausreißer bedingt nur Nachzah-lungen für Vorjahre. Durch das moderate Wachstum der Gemeinde und entsprechende Neu- und Ausbauten wird das Aufkommen auch zukünftig kontinuierlich maßvoll ansteigen. Leider nimmt die Bewer-tungsstelle beim Finanzamt die entsprechenden Veranlagungen sehr schleppend vor.
190.000 €
210.000 €
230.000 €
250.000 €
270.000 €
290.000 €
310.000 €
330.000 €
350.000 €
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Euro
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3.4. Gewerbesteuer Die Gemeinde hat im Haushaltsjahr ganz erheblich davon profitiert, dass eine gute Konjunk-tur vorherrschte und es den ansässigen Betrieben wirtschaftlich sehr gut ging. Ein Aufkommen von brutto über 2,3 Mio. EUR ist ein eher durchschnittlicher Wert der vergangenen 10 Jahre. Die Gemeinde sieht sich auch in der Verpflichtung, den ansässigen Unternehmen beste Rah-menbedingungen zu bieten und auch künftig in die Ausweisung von weiteren Gewerbeflä-chen zu investieren. Nachdem die Flächensituation sehr angespannt ist, gilt es, hier eine Stra-tegie im Rahmen des von der Gemeinde auf den Weg gebrachten Entwicklungskonzeptes zu finden. Es ist in jedem Fall zu vermeiden, dass aufgrund fehlender Planungssicherheit jeder Grundstückshandel zu einem Spekulationsgeschäft wird. Bei der Gewerbeentwicklung muss die Sicherung bereits ansässiger Betriebe Vorrang vor Neuansiedlungen haben.
3.5. Einkommensteuerbeteiligung Ein weiteres Zeichen einer guten Konjunktur mag die Einkommensteuerbeteiligung sein, die heuer mit 1.320.756 EUR den historisch höchsten Wert erreicht. In dem Bereich hat die gemeindliche Ansiedlungs- und Wohnungsbaupolitik sicherlich Ein-fluss auf diese Einnahmen. Wenn es gelingt, ein attraktiver und begehrter Wohnort zu blei-ben, wird sich das langfristig auch in der auf die Gemeinde entfallenden Einkommensteuer-beteiligung niederschlagen. Der spürbare Anstieg seit dem Jahr 2006 dürfte auch den Neu-baugebieten Oberried und Dorfanger zuzuschreiben sein.
807.544 €
1.052.637 €
1.037.231 €
1.951.214 €
3.291.501 €
2.073.725 €
2.440.634 €
2.550.903 €
1.587.810 €
2.120.096 €
2.625.238 €
3.033.471 €
2.303.145 €
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500.000 €
1.000.000 €
1.500.000 €
2.000.000 €
2.500.000 €
3.000.000 €
3.500.000 €
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
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3.6. Verwaltungs- und Betriebsausgaben Die Ausgaben für den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand lagen bei 799.008 EUR und damit deutlich unter denen des Vorjahres. Bei diesen Kosten schlägt vor allem der Unter-halt und die Bewirtschaftung aller gemeindlichen Einrichtungen und Gebäude zu Buche. Je nach Gebäudealter müssen regelmäßige Unterhaltsarbeiten vorgenommen werden, um die Gebäude und sonstige Einrichtungen im Wert zu erhalten. Mit zunehmendem Altern des Ge-bäudebestandes werden diese Kosten entsprechend ansteigen.
873.335
784.176
368.735
1.298.861
1.020.939
1.133.003
1.145.841
1.108.181
1.155.924
1.222.500
1.320.756
300.000 €
500.000 €
700.000 €
900.000 €
1.100.000 €
1.300.000 €
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634.902 €
477.163,47 €
574.414,36 €
524.044,40 €
593.692,40 €
679.440,06 €
627.905,58 €
644.754,12 €
728.180,07 €
916.581,80 €
799.008,05 €
300.000 €
400.000 €
500.000 €
600.000 €
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Im Sachaufwand sind keine Personalkosten des Gemeindebauhofes und der Verwaltung ent-halten.
3.7. Personalausgaben Die gesamten Personalausgaben der Gemeinde liegen mit 674.787 EUR im geplanten Um-fang und etwa 3,6% über dem Vorjahr, was im Grunde lediglich der tariflichen Lohnsteige-rung entspricht. Ein Teil der Personalkosten wird durch andere Kostenträger bzw. Weiterverrechnungen wieder ersetzt. Hier sind vor allem die Lohnkosten für das am Wertstoffhof beschäftigte Personal auf-zuführen, die allein schon bei ca. 15.000 EUR liegen. Auch Bauhofeinsätze werden teilweise auf andere Kostenträger weiterverrechnet.
Die Personalkosten umfassen sämtliches Personal, das bei der Gemeinde Mauerstetten be-schäftig ist, das sind folgende Bereiche:
Gemeindeorgane (Bürgermeister, weitere Bürgermeister, Gemeinderat) Gemeindeverwaltung Amtsboten Hörmannschule Mittagsbetreuung Feuerwehr Gemeindebauhof Reinigungspersonal für Schule und Rathaus Wertstoffhof
Insgesamt beschäftigt die Gemeinde Mauerstetten aktuell 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit sowie in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen.
427.474 €
422.589 €
443.544 €
478.940 €
499.700 €
545.010 €
565.475 €
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651.292 €
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200.000 €
300.000 €
400.000 €
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Nachstehend ist die Aufteilung der Personalkosten innerhalb der verschiedenen Aufgabenbe-reiche ersichtlich.
‐ €
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400.000 €
500.000 €
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Personalkosten
Finanzverwaltung Hauptverwaltung
Gemeindeorgane Sonstige
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3.8. Einwohnerzahl
Zum Stichtag 30.06.2013 hatte die Gemeinde Mauerstetten 3.016 Einwohner mit Haupt-wohnsitz, was gegenüber dem bisherigen Höchststand einen Rückgang um 27 Einwohner oder rund 1 Prozent markiert. Durch das vom Gemeinderat beschlossene anzustrebende Wachstum, das zum größeren Teil bereits umgesetzt ist, wird sich die Einwohnerzahl wieder spürbar über 3.000 Einwohner festigen. Die Gemeinde wird –nicht zuletzt um wichtige Infra-struktureinreichungen nachhaltig zu sichern– mittelfristig auf ein gewisses Wachstum angewie-sen sein. Der Gemeinderat hat deshalb bereits im November 2010 beschlossen, dass inner-halb der nächsten 4-6 Jahre ein Wachstum von etwa 200 Einwohnern angestrebt werden soll. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt auch auf, dass die Einwohnerzahl sich redu-ziert, wenn keine zusätzlichen Wohneinheiten im Ort geschaffen werden, weil in vielen zum Teil großen Wohnhäusern inzwischen nur noch ein Paar bzw. gar nur noch eine Person lebt. Hier wird der demografische Wandel auch die Gemeinde fordern, sich zukunftssicher aufzu-stellen, um auch insbesondere die Einrichtungen zur Kinder- und Jugendbetreuung sowie die Grundschule aufrecht erhalten zu können. Die Gemeinde arbeitet seit dieser Legislatur intensiv an der Schaffung eines positiven Images, um als attraktiver Wohn- und Arbeitsort mit guter Infrastruktur wahrgenommen zu werden. Ziel ist die verstärkte Ansiedlung von Familien, die in der Region arbeiten und damit auch im Vereinsleben zur Verfügung stehen.
2657
2742
2822
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30.06.1997
31.12.1997
30.06.1998
31.12.1998
30.06.1999
31.12.1999
30.06.2000
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31.03.2013
30.06.2013
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4. Investitionen Die Investitionsmaßnahmen waren im Haushalt mit rund 2,915 Mio. EUR veranschlagt wor-den. Davon wurden rund 2,1 Mio. EUR tatsächlich investiert, Schwerpunkte waren der Bau der Kinderkrippe Regenbogen sowie der Bau eines Sickerbeckens und der Kreuzungsumbau in der Ortsmitte mit neuer Ampel. Gemeindeverwaltung Es mussten rund 15.000 EUR für die Erneuerung der EDV ausgegeben werden, für den Ein-bau einer barrierefreien Eingangstür im Rathaus wurden weitere 6.000 EUR fällig. Feuerwehren Rund 12.000 EUR wurden für Ausrüstung ausgegeben, es wurde insbesondere im Bereich der technischen Hilfeleistung für Hochwassereinsätze Augenmerk auf Ergänzung der Ausrüstung gelegt. Im Gegenzug erhielt die Gemeinde aus dem sog. Löschfahrzeugkartell eine Aus-gleichszahlung von 2.200 EUR. Kindergärten/Krippen Rund 910.000 EUR fielen für Grunderwerb und Baukosten der Kinderkrippe Regenbogen an. Das Gebäude wurde zum Jahresende bezugsfertig. Freizeitanlagen An einigen Spielplätzen mussten aufgrund entsprechender Mängel außerplanmäßig diverse Spielgeräte ersetzt werden, was mit einem Aufwand von rund 5.700 EUR zu Buche schlug. Straßenbau An Grunderwerb für (künftigen) Straßenbau fielen rund 12.100 EUR an. Die Tiefbaukosten aus den Abrechnungen für das Baugebiet Dorfanger und den Kreuzungsumbau in der Orts-mitte mit Geh- und Radweg entlang des Baugebietes betrugen rund 220.000 EUR. Für die Straßenbeleuchtung wurden rund 57.800 EUR investiert. Diverse Nebenkosten zum Straßen-bau betrugen rund 50.000 EUR. Abwasserbeseitigung Die Planungskosten für die durchgeführten Maßnahmen betrugen rund 8.600 EUR, die Tief-baukosten schlugen mit rund 335.000 EUR zu Buche. Mit 138.500 EUR schlug die Investiti-onsumlage an den Zweckverband Wertach-Ost für die Ertüchtigung der Kläranlage Pforzen zu Buche.
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Mehrzweckhalle Sonnenhof Ein Windschott für die Terrasse der Gastronomie schlug mit rund 9.000 EUR zu Buche. Allgemeines Grundvermögen Für diverse Grunderwerbsvorgänge wurden etwa 474.000 EUR investiert.
5. Schulden Im Haushaltsjahr 2013 wurden wie auch schon in den Vorjahren keine Darlehen aufgenom-men. Es wurden Tilgungen von 86.667 EUR geleistet, die Verschuldung der Gemeinde Mauerstetten beträgt damit zum 31.12.2013 noch
99.999,85 EUR, was einer Verschuldung von rund 33 EUR pro Einwohner entspricht. Das bereits seit den letz-ten Jahren gesteckte Ziel einer deutlichen Reduzierung der Verschuldung der Gemeinde konnte somit auch im Haushaltsjahr 2013 wiederum nachhaltig umgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der Rücklagenzuführung von 2,09 Mio. EUR zum Jahresende ist die Gemeinde somit nicht nur schuldenfrei, sondern verfügt per Saldo über eine Rücklage von rund 2,0 Mio. EUR, was sicherlich in den letzten über 20 Jahren als historisch bezeichnet werden kann.
Die Belastung durch Zinszahlungen betrug 2013 lediglich 2.100 EUR, darin enthalten sind schon die Sollzinsen für die Kassenkredite. Durch diese inzwischen gegenüber Vorjahren deutlich gesunkene Zinsbelastung wird der Handlungsspielraum im Verwaltungshaushalt spürbar vergrößert. Insbesondere die hohen Zinsbelastungen bis zum Jahr 2003 haben die
0,0
1,0
2,0
3,0
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Ende 90
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Ende 98
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Ende 2000
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Ende 2013
Millionen Euro
Schulden Gemeinde Mauerstetten
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Handlungsfähigkeit sehr stark eingeschränkt. In den Jahren 1991 bis 2013 wurden insgesamt Zinszahlungen für Darlehen in Höhe von rund 4,98 Mio. EUR geleistet.
364.628 €
399.772 €
339.057 €
401.437 €
436.114 €
353.004 €
319.804 €
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293.335 €
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151.413 €
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27.446 €
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50.000 €
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Zinsbelastung
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6. Zuführung zum Vermögenshaushalt Als Jahresabschlussbuchung konnte ein Betrag von 808.823,11 EUR dem Vermögenshaus-halt zugeführt werden. Im Haushaltsplan waren lediglich 554.720 EUR veranschlagt worden.
Nach § 22 Abs. 1 Satz 2 KommHV muss die (Mindest-)zuführung zum Vermögenshaushalt mindestens so hoch sein wie die ordentliche Tilgung von Krediten. Dieser Betrag konnte im Haushaltsjahr 2013 fast um den Faktor 10 überschritten werden, die ordentlichen Darlehens-tilgungen betrugen lediglich 86.667 EUR. Die Mittel der Zuführung an den Vermögenshaushalt –gekürzt um die Darlehenstilgungen– sind letztendlich die einzige disponible Finanzmasse der Gemeinde für Investitionen ohne auf Leistungen der Bürger bzw. die Verwertung gemeindlichen Vermögens zurückgreifen zu müs-sen. Nachdem in früheren Jahren wegen exorbitanter Zinsbelastungen teilweise nicht einmal die vorgeschriebene Mindestzuführung erwirtschaftet werden konnte, zeigt sich inzwischen der Erfolg der jahrelangen Konsolidierungspolitik der Gemeinde.
329.339
1.176.839
2.198.935
939.954
957.169
1.165.125
565.002
851.938
1.462.540
1.669.582
808.823
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250.000
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2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
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7. Allgemeine Rücklage Im abgelaufenen Haushaltsjahr konnte der allgemeinen Rücklage als Abschlussbuchung ein Betrag von 2.089.076,09 EUR zugeführt werden. Nachdem im Jahr 2013 eine Rücklagenentnahme von 1.754.322,87 EUR zur Deckung des Haushalts herangezogen wurde, ergibt sich bereinigt ein Ergebnis von 334.753,22 EUR, d.h. ein echter Haushaltsüberschuss. Der Rücklagenstand von 2.089.076,09 EUR abzüglich der noch laufenden Darlehen von 99.999,85 EUR ergibt somit einen positiven Saldo von 1.989.076,24 EUR für die Gemein-de. Mit dieser Allgemeinen Rücklage werden geplante Zukunftsinvestitionen finanziell abgesi-chert.
8. Kassenlage Die Kassenlage war im abgelaufenen Haushaltsjahr sehr positiv zu bewerten, es traten nahe-zu niemals Liquiditätsprobleme auf, die zur Aufnahme von Kassenkrediten führten. Kassenmittel, die über längere Zeiträume nicht benötigt wurden, konnten als Termingelder angelegt werden. Aus diesen Anlagen wurden Zinsen in Höhe von 4.962 EUR erwirtschaftet.
9. öffentliche Einrichtungen
9.1. Abwasserbeseitigung Aus der Abwasseranlage wurde im Rechnungsjahr ein buchhalterisches Defizit von 55.315 EUR erwirtschaftet. Derzeit ist eine Neuberechnung der Einleitungsgebühren nicht geplant.
9.2. Mehrzweckhalle Sonnenhof Mit 20.330 EUR Defizit aus dem laufenden Betrieb schließt auch der Betrieb der Mehrzweck-halle Sonnenhof. Nachdem die erheblichen Investitionen im Zuge der Neuverpachtung im Jahr 2008 unberücksichtigt sind, ist diese Zahl jedoch ohnehin nicht sehr aussagekräftig. Ziel der Gemeinde ist zumindest, im laufenden Betrieb des Hauses ohne nennenswertes Defi-zit auskommen zu können. Die Zukunft des Gebäudes wird sich im Rahmen der Erweiterungs-strategie für die Firma Mayr Antriebstechnik ergeben. Dort ist langfristig eine Übergabe des Gebäudes an die Firma Mayr geplant. Die notwendigen Verträge werden im Jahr 2014 ge-schlossen werden können. Unter diesem Aspekt sind künftige Investitionen immer unter dem Focus der Restnutzungsdauer des Gebäudes zu sehen.
Gemeinde Mauerstetten Rechenschaftsbericht 2013
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9.3. Bestattungseinrichtung Aus dem laufenden Betrieb ergibt sich ein Defizit von ca. 30.097 EUR, erst ab dem Haus-haltsjahr 2011 sind den Vorschriften entsprechend kalkulatorische Kosten für Abschreibungen und Verzinsung des Anlagekapitals eingestellt worden. Weil die gemeindlichen Friedhöfe auch eine wichtige Infrastruktureinrichtung der Gemeinde ist, wurde ein Teil des kalkulierten Aufwandes nicht über Gebühren finanziert, sondern wird aus Steuermitteln bestritten.
10. Analyse Der Haushalt 2013 hat sich entsprechend der Planung entwickelt. Die Investitionen wurden in der Höhe wie geplant durchgeführt und mit der Rücklagenzuführung zum Jahresende hat die Gemeinde das liquide Geldvermögen erhöhen können. In der Grafik sind die Ergebnisse der Jahresrechnungen der Vorjahre einschließlich des Haus-haltsjahres 2013 dargestellt. In den Jahren mit positivem Ergebnis konnten am Jahresende Rücklagenzuführungen vorgenommen werden, bei den negativen Jahresergebnissen schloss die Jahresrechnung jeweils mit einem Sollfehlbetrag ab. Zu Bedenken ist jedoch, dass die Rücklagenzuführungen jeweils im Folgejahr wieder als Deckungsmittel bei den Einnahmen des Vermögenshaushaltes herangezogen werden müssen, es werden auf diese Weise also keine „bleibenden“ Rücklagen erwirtschaftet.
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2,25 €
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Millionen
Jahresergebnis
Gemeinde Mauerstetten Rechenschaftsbericht 2013
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Wesentlich aussagekräftiger ist das „bereinigte Jahresergebnis“, in dem der Überschuss zum Jahresende um den Betrag vermindert wird, der jeweils im Vorjahr der Allgemeinen Rücklage zugeführt und im Haushaltsjahr wieder zur Deckung entnommen wurde.
Hier wird das jeweils tatsächlich erwirtschaftete Jahresergebnis ablesbar. Im Beobachtungs-zeitrum 1991 bis 2013 wurde hier ein kumulierter Überschuss von rund 1,85 Mio. EUR er-wirtschaftet. Diese Auswertung ist natürlich nur von bedingter Aussagekraft, da sie sich nur auf die tatsächlich geflossenen Einnahmen und Ausgaben bezieht, der durch die Investitionen geschaffene Vermögenszuwachs ist dabei unberücksichtigt, da dieser im Rahmen der kameralen Buchführung nicht bilanziert wird. Es ist auch festzustellen, dass einige Investitionen der vergangenen Jahre (z.B. Photovoltaikan-lage auf Bauhof und Wertstoffhof) durch entsprechende Einnahmen nunmehr nachhaltige Erträge erbringen, die sich in der Summe durchaus positiv im Haushalt bemerkbar machen. 87665 Mauerstetten, 19. Februar 2014 Armin Holderried, 1. Bürgermeister
‐750.000,00 €
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250.000,00 €
500.000,00 €
750.000,00 €
1.000.000,00 €
1.250.000,00 €
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
bereinigtes Jahresergebnis