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Gemeindefinanzkommission:Darstellung der Reformmodelle
- Prüfmodell-- Kommunalmodell -
- "Niedersachsen-Modell" -
Hochschultag der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen am 21. Februar 2011
Ministerialrat Roland Franz
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Folie 2
"Prüfmodell"• Abschaffung der Gewerbesteuer
Wegfall der Gewerbesteuerumlage Wegfall der Gewerbesteueranrechnung
• Abschaffung des bisherigen Gemeindeanteils an der ESt• Ersatz durch
Gemeindezuschlag zur ESt (mit Hebesatzrecht) Absenkung des ESt-Tarifs um 15 % Gemeindezuschlag: 17,65 % ( 2,47 Prozentpunkte)≙
Gemeindezuschlag zur KSt (mit Hebesatzrecht) Anhebung der KSt auf 24,65 % Gemeindezuschlag: 17,65 % ( 4,35 Prozentpunkte)≙
• Ausgleich durch stärkere Beteiligung an der USt
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Folie 3
Kommunalmodell• Revitalisierung der Gewerbesteuer durch
Verbreiterung der Bemessungsgrundlage volle Hinzurechnung von Finanzierungskosten und -anteilen
Hinzurechnung der gesamten Schuldzinsen
Hinzurechnung der gesamten Finanzierungsanteile 25 % bei beweglichen Wirtschaftsgütern (derzeit 20 %)
75 % bei unbeweglichen Wirtschaftsgütern (derzeit 50 %)
100 % bei immateriellen Wirtschaftsgütern (derzeit 25 %)
Senkung des Freibetrags auf 25 000 € (derzeit 100 000 €) Verbreiterung des Personenkreises
Einbeziehung der Freiberufler Erhaltung des Hebesatzrechts
Senkung der Steuermesszahl von 3,5 % auf 2,5 %
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Folie 4
Gemeindefinanzkommission - Erkenntnisse• Prüfmodell
erhebliche Administrierungsprobleme durch Zuschlag zur ESt Arbeitgeber muss Hebesätze berücksichtigen Einführung erst ab 2014 möglich, besser erst ab 2016
Verschärfung der Stadt-Umland-Problematik durch Wechsel des Steuergläubigers GewSt = Betriebsstättengemeinde, ESt-Zuschlag = Wohnsitzgemeinde Problem lösbar, aber weitere Komplizierung
Aufkommenserhöhung bei den Kommunen um 5,5 bis 6 Mrd. € Hauptgrund = keine Beteiligung der Kommunen an der Kinderentlastung Problem lösbar
Günstigerprüfung unter Beachtung des jeweiligen Hebesatzes sehr verwaltungsaufwendig
• Kommunalmodell Ausweitung der Hinzurechnungen
Stärkung ertragsunabhängiger Elemente = Substanzbesteuerung Einbeziehung der Selbständig Tätigen
erheblicher Verwaltungsaufwand für nichts
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Folie 5
Aktuelles Angebot von BMF Schäuble
• Gewerbesteuer bleibt
• Kommunen erhalten Zuschlagsrecht auf ESt (mit Hebesatzrecht) Stärkung des Demokratieprinzips, aber gleiche Administrierungsprobleme wie Prüfmodell jährliche Festsetzung contra Dreijahresrhythmus bei Gemeindeanteil zusätzliche Mechanismen im kommunalen Finanzausgleich erforderlich
• Bund entlastet Kommunen bei den Sozialleistungen sollte als Hebel für Zugeständnisse der Kommunen genutzt werden möglichst Aufgabe der ertragsunabhängigen Komponenten
• Haltung BW keine ertragsunabhängigen Elemente möglichst keine Einbeziehung der Freien Berufe
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Folie 6
"Niedersachsen-Modell"
≙ Stiftung Marktwirtschaft
• Bürgersteuer aufkommensneutraler Ersatz des bisherigen Gemeindeanteils 4 % des zu versteuernden Einkommens mit Hebesatzrecht Stärkung des Demokratieprinzips Administrierungsprobleme wie beim "Prüfmodell"
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Folie 7
"Niedersachsen-Modell"• Ersatz der Gewerbesteuer durch
Kommunale Unternehmensteuer 8 % des Gewinns (= reine Ertragsabhängigkeit)
mit Hebesatzrecht
Einbeziehung von Freiberuflern und Land- und Forstwirten
Erhöhung der KSt auf 22 % (Erhaltung der Belastung von ca. 30 %)
Erhalt der Anrechnung auf die ESt (aber geringeres Anrechnungsniveau) Beteiligung am Lohnsteueraufkommen
2 % der Lohnsumme in der Betriebsgemeinde
reiner Finanzausgleich
kein Hebesatzrecht
Ausgleich für Bund und Ländero höhere Einkommen- und Körperschaftsteuer
o Beteiligung an Kommunaler Unternehmensteuer (Bund = 15 %, Länder = 35 %)
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Grundsteuerreform:Darstellung der Reformmodelle
- Verkehrswertmodell -- Äquivalenzmodell -
- Kombinationsmodell -
Hochschultag der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen am 21. Februar 2011
Ministerialrat Roland Franz
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Folie 9
Verkehrswertmodell
• "Nordländermodell"= Berlin, Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein
• Bemessungsgrundlage (EFH, ZFH, ETW) Ausgangspunkt = wesentliche wertbestimmende Grundstücksdaten wie Lage
(Bodenrichtwert), Grundstücks- und Wohnfläche sowie Baujahr
keine Berücksichtigung weiterer individuelle Merkmale, wie z.B. der Ausstattungsstandard oder der Erhaltungszustand
automationsgestützte Verknüpfung mit den Vergleichsdaten der Gutachterausschüsse
Basis = Kaufpreissammlungen
Ermittlung von Vergleichsfaktoren zur Ableitung des Grundstückswerts aus den Vergleichswerten
Anwendung der Vergleichsfaktoren auf den Vergleichswert = Grundsteuerwert des Grundstücks
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Folie 10
Verkehrswertmodell
• Beispiel
Einfamilienhaus in Oldenburg (Niedersachsen) mit folgenden Daten:Baujahr 1975Grundstücksfläche 800 m²Wohnfläche 140 m²Lage/Bodenrichtwert 150 €/m²
Vergleichsfaktor der Stadt Oldenburg
in Abhängigkeit von Wohnfläche und Bodenrichtwert 1 167 €/m²Korrekturfaktor für abweichendes Baujahr 0,95Korrekturfaktor für abweichende Grundstücksgröße 1,06korrigierter Vergleichsfaktor (1 167 €/m² x 0,95 x 1,06) 1 175 €/m²Grundsteuerwert (1 175 €/m² x 140 m²) 165 000 €
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Folie 11
Verkehrswertmodell
• Bemessungsgrundlage Unbebaute Grundstücke = Bodenrichtwert
Standardgrundstücke mit Renditeorientierung (insb. Mehrfamilienhausgrundstücke, Grundstücke mit gewerblicher Nutzung, gemischt genutzte Grundstücke) = vergleichendes Verfahren mit Ertragsfaktoren
Land- und Forstwirtschaft landwirtschaftlich genutzte Grundstücke ≙ unbebaute Grundstücke
Wohnteil ≙ EFH
Sachwertverfahren, wenn Vergleichswerte fehlen
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Folie 12
"Äquivalenzmodell"
• "Südländermodell"= Baden-Württemberg, Bayern, Hessen
• Unbebaute Grundstücke BG Boden = Bodenfläche x 0,02 €
• Bebaute Grundstücke BG Boden + BG Gebäude nicht betrieblich genutzte Gebäude
= Geschossflächen x 0,20 € betrieblich genutzte Gebäude
= Geschossflächen x 0,40 € Vereinfachungsregelung
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Folie 13
Vereinfachte Flächenermittlung
• BG (Gebäude) Gebäudefläche x Höhenzahl x Äquivalenzzahl (Gebäude)
• HöhenzahlenGebäudehöhe bis 5 Meter Höhenzahl 1
bis 10 Meter Höhenzahl 2bis 15 Meter Höhenzahl 3bis 19 Meter Höhenzahl 4bis 21 Meter Höhenzahl 5
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Folie 14
Vereinfachte Flächenermittlung
Einfamilienhaus, nicht unterkellert
Gebäudegrundfläche: 8 m x 10 m = 80 m²
x
Anzahl Geschosse: 2 (typisiert bei 9,5 m Höhe)
=
Gebäudefläche: 160 m²
8 m
10 m
9,5 m
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Folie 15
"Äquivalenzmodell"
Beispiel
Einfamilienhaus mit Keller, Gebäudehöhe 8 mGrundstücksfläche 700 m²Gebäudegrundfläche 100 m²Hebesatz 350 %
Lösung
• Grundstücksfläche:700 m² x 0,02 €/m2 = 14 €
• Gebäudefläche (vereinfachte Berechnung):100 m² bebaute Fläche x Höhenzahl 2 x 0,20 €/m² = 40 €
54 €• Grundsteuer: (54 € x 350 % Hebesatz =) 189 €
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Folie 16
Weiteres Verfahren
• Kenntnisnahme durch die Finanzministerkonferenz am 27. Januar 2011 ohne abschließende Festlegung
• Verprobung unter Einbindung der kommunalen Spitzenverbände und Hinzuziehung des Statistischen Bundesamts
• Ermittlung der Bürokratiekosten und der Verwaltungskosten Kosten des Finanzamtes und anderer Stellen bzw. der
Kommune, je nach Umfang der Aufgabenzuweisung für die Grundsteuererhebung
• Vorlage der Ergebnisse an die FMK bis Ende 2011