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Abschlussarbeit KomplementärTherapie, Methode Shiatsu Ko Schule für Shiatsu, Zürich GesundSein & Shiatsu unter besonderer Berücksichtigung der Nebennierenschwäche von Esther Ritschard 27. November 2017 © ER

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  • Abschlussarbeit KomplementärTherapie, Methode Shiatsu

    Ko Schule für Shiatsu, Zürich

    GesundSein & Shiatsu

    unter besonderer Berücksichtigung der Nebennierenschwäche

    von Esther Ritschard

    27. November 2017

    © ER

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 2

    Inhaltsverzeichnis

    A Vorwort S. 4

    B Einführung S. 4

    C GesundSein

    1 Definitionen S. 5

    2 Salutogenese S. 6

    3 Resilienz S. 6

    4 Ressourcen S. 7

    D Stress

    1 Definitionen – Was ist Stress? S. 8

    2 Stress-Auslöser (Stressoren) S. 8

    3 Eu-Stress versus Di-Stress S. 9

    4 Stress-Reaktionen S. 9

    5 Stress-Folgen S. 9

    6 Stress-Anfälligkeit S. 10

    7 Stress-Verhalten S. 10

    8 Stress-Verstärker S. 10

    9 Aktive Stress-Bewältigung S. 10

    M Psychosomatische Sichtweise S. 25

    E Nebennierenschwäche

    1 Einführung S. 11

    2 Nebennieren S. 11

    2.1 Nebennierenrinde S. 11

    2.2 Nebennierenmark S. 12

    2.3 Stressreaktion S. 12

    3 Nebennierenschwäche S. 13

    3.1 Symptome der Nebennierenschwäche S. 14

    3.2 Weitere Auswirkungen der Nebennierenschwäche S. 15

    3.3 Nebennierenschwäche vermeiden S. 15

    3.4 Alle 1½ bis 2 Stunden einen Happen essen S. 16

    M Psychosomatische Sichtweise S. 25

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 3

    Inhaltsverzeichnis

    F GesundWerden mittels Obst und Gemüse

    1 Einführung S. 17

    2 Granatäpfel S. 18

    3 Wilde Blaubeeren (Heidelbeeren) S. 19

    4 Meine Erfahrungen S. 20

    G Unterstützung mit Shiatsu

    1 Einfach Sein S. 21

    2 Berührung und Körperkontakt S. 21

    3 Wie wirkt Shiatsu bei Stress? S. 22

    4 Herz-Nieren-Achse S. 22

    H Zusammenfassung S. 23

    I Rückblick und Schlusswort S. 23

    J Quellen- und Literaturverzeichnis S. 24

    K Abbildungsverzeichnis S. 24

    L Fotoverzeichnis S. 24

    M Anhang

    1 Psychosomatische Sichtweise von Stress S. 25

    2 Psychosomatische Sichtweise einer Nebennierenerkrankung S. 25

    3 Wenn Adrenalin zur Droge wird S. 26

    4 Äpfel S. 29

    5 Bananen S. 30

    6 Kokosnuss S. 31

    7 Knoblauch S. 32

    8 Spargel S. 33

    9 Honig S. 34

    10 Heilkräuter und Nahrungsergänzungen S. 35

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 4

    A Vorwort

    GesundSein ist für mich sehr wichtig und war es schon immer. Schon seit Jahren vertraue ich auf meine Selbstheilungskräfte und ich glaube fest daran, dass der Körper sich selbst nicht angreift. Aber was war es dann, was mich müde, energielos und schlapp machte?

    Zum grossen Glück habe ich vor einem Jahr ein Buch in die Hände bekommen, welches mir all die Antworten gab und immer noch gibt, nach denen ich so lange gesucht habe. Ein Kapitel klang besonders bei mir an, nämlich dasjenige der Nebennierenschwäche. Der englische Ausdruck für die Nebennierenschwäche ist „adrenal fatigue“, was direkt übersetzt Nebennierenmüdigkeit heisst und den Zustand sehr genau beschreibt.

    Und nun ein paar interessante Fakten zum Titelbild:

    Flechten, eine Lebensgemeinschaft von Pilzen und Algen, reagieren äusserst empfindlich auf Luftschadstoffe

    Flechten ernähren sich aus der Luft und dem Niederschlag Flechtenvielfalt als Mass zur Bestimmung der Gesamtbelastung der Luft Schwermetalle in Flechtenproben – ein getreues Abbild der Luftbelastung

    Fazit: Je farbiger und vielfältiger die Flechten, desto gesünder die Luft!

    B Einführung

    Wie schon gesagt liegt mir viel an meinem GesundSein und auch am GesundSein der anderen. Bei Gesprächen mit Freunden, Bekannten, Klienten oder auch unterwegs als ungewollte Zuhörerin höre ich oft ein anderes Wort, nämlich das Wort Stress: „ich bin gestresst“ – „das stresst mich“ – „der oder die stresst“ etc.

    Neben den Begriffen GesundSein und Stress habe ich mich mit folgenden Themen aus-einandergesetzt:

    Was sind Ressourcen? Das Fotografieren einer wunderschönen Landschaft stellt für mich eine Ressource dar, und wenn ich dabei noch gesunde Luft einatme umso besser!

    Was passiert mit dem Körper, wenn er aus dem GesundSein fällt und in Stress kommt?

    Was passiert, wenn der Stress über einen zu langen Zeitraum anhält?

    Eine Erkrankung, die durch Stress ausgelöst wird, ist die Nebennierenschwäche. Das Gute ist, dass es wunderbare Lebensmittel gibt, welche die Nebennieren schützen und sie gesund machen.

    Das GesundWerden mittels Obst- und Gemüse ist purer Genuss und enorm wirkungsvoll.

    Auch Shiatsu stimuliert unsere natürlichen Selbstheilungskräfte und bringt uns in

    , sowohl körperlich als auch geistig und seelisch.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 5

    C GesundSein

    Mit Textauszügen aus dem Skript „Gesundheitsverständnis“ von Peter Itin

    Mit Textauszügen aus den Ausbildungsunterlagen der Ko Schule für Shiatsu, Zürich

    Mit Textauszügen aus https://www.shen-praxis.de/methoden/resilienz-training/

    1 Definitionen

    Gesundheit wird in der Schweiz rechtlich nirgendwo explizit definiert – implizit wird Gesundheit als Freiheit von Beeinträchtigungen verstanden.

    Gesundheit wird im Volksmund oft mit körperlicher Unversehrtheit und Leistungs-fähigkeit gleichgesetzt.

    Gesundheit wird in der Gründungsurkunde der WHO als „Zustand des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens definiert und nicht nur das FreiSein von Krankheit oder Gebrechen.“

    Gesundheit als subjektives Wohlbefinden ist eng verbunden mit den Begriffen Lebens-qualität, Lebensfreude und Glück. Die subjektive Sichtweise bringt mit sich, dass Gesundheit und Krankheit nicht als alternative Zustände verstanden werden, sondern als Endpunkte eines gemeinsamen „Kontinuums“. Wir sind also nicht entweder gesund oder krank, sondern wir fühlen uns mehr oder weniger gesund und können auf einer Skala von 0 – 10 einen Wert für das subjektiv empfundene, aktuelle Wohlbefinden angeben.

    Gesundheit definiert sich sowohl als funktionierender Selbstregulationsmechanismus im menschlichen Organismus (Homöostase) als auch als Flexibilität und Anpassungsfähig-keit des Menschen (Heterostase).

    © ER

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 6

    2 Salutogenese

    Der Begriff setzt sich aus den Wörtern salus (lat. für Wohlbefinden) und genesis (griech. für Entstehung) zusammen. Der geistige Vater dieses Modells, Aaron Antonovsky, rückte die Frage „Wie entsteht Gesundheit?“ ins Zentrum. Gesundheit wird von ihm als ein dynamischer, selbstverantwortlich gestalteter Prozess verstanden – entscheidend dabei ist das Kohärenzgefühl (lat. cohaerere = zusammenhängen), das sich auf drei Faktoren abstützt:

    Das Gefühl der Verstehbarkeit – die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen, seine Probleme zu erkennen und die Herausforderungen einzuordnen.

    Das Gefühl der Handhabbarkeit – die Zuversicht, das eigene Leben gestalten zu können im Vertrauen, dass dazu die benötigten Ressourcen zur Verfügung stehen.

    Das Gefühl der Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit – die Überzeugung, dass es sich lohnt, sich den Problemen zu stellen und diese als Herausforderung zu nehmen.

    Die salutogenetische Orientierung der KomplementärTherapie zeigt sich darin, dass das Berufsbild sich explizit auf die Ziele der Selbstregulation und der Genesungskompetenz bezieht und der Aktivierung von Ressourcen eine hohe Bedeutung beigemessen wird.

    3 Resilienz – das Geheimnis der inneren Stärke

    Der Begriff resilire (lat. für zurückspringen‚ abprallen) stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden, ohne dabei Schaden zu nehmen.

    Der resiliente Mensch ist in der Lage, in extremen Belastungssituationen nicht zu zer-brechen, sondern im Gegenteil elastisch darauf zu reagieren – zum Zuge kommt somit die innere (körperliche und psychische) Widerstandskraft – und sich als StehaufFrau oder StehaufMann nicht so schnell unterkriegen zu lassen.

    Resilienz beschreibt keine Methode, sondern umschreibt eine Reihe von Strategien, die zur Entwicklung und Wachstum auf allen Ebenen (körperlich und gesundheitlich, geistig und intellektuell, psychisch und emotional, seelisch und spirituell) nötig sind.

    Folgende Grundhaltungen bedingen sich gegenseitig und stehen in Wechselwirkung:

    Humor, Optimismus und Zuversicht – mit dem Besten rechnen Handlungsorientiert – Prioritäten setzen und auf ein Ziel hinarbeiten Lösungsorientiert – Chancen erkennen, statt Probleme sehen Netzwerkorientiert – von aussen Hilfe annehmen Selbst-Akzeptanz und Selbst-Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten Selbst-Konzept – positives Selbst-Bild und Selbst-Verständnis Selbst-Verantwortung für das eigene Tun übernehmen Selbst-Wirksamkeitsüberzeugung – Lösungen durch Rückgriff auf eigene

    Ressourcen

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 7

    4 Ressourcen – eigene Kraftquellen

    Der Begriff resurgere (lat. für wieder aufstehen, wieder aufblühen) oder ressource (franz. für Mittel, Möglichkeiten) hat viele Bedeutungen, vorab in der Betriebs- und Volks-wirtschaft aber auch im Bildungswesen.

    Die KomplementärTherapie definiert die Ressourcen als Faktoren, welche jedem einzelnen von uns zur Verfügung stehen (in unterschiedlicher Weise) und von uns aktiviert werden müssen, um Genesungsprozesse selbstkompetent zu unterstützen und unser Wohlbefinden nachhaltig zu stabilisieren.

    Die Aktivierung der Ressourcen stärkt unser seelisches Gleichgewicht, unser körper-liches Wohlbefinden, unsere Lebensqualität und befähigt uns mit Stress umzugehen.

    Zu den inneren (personalen) Ressourcen zählen: Ausdauer, Flexibilität, Kreativität, Stärken (bspw. humorvoll sein), Talente (bspw. musikalisch sein), die Fähigkeit, die Körperempfindungen wahrzunehmen und auch Gefühle zu spüren.

    Zu den äusseren (sozialen) Ressourcen zählen: Verbindungen zu anderen Menschen oder Tieren, Unterstützung oder Hilfe naher Menschen, bevorzugte Umgebungen (bspw. Berge, Seen, Strände, Vulkane, Wälder) und auch Aktivitäten (bspw. Schwimmen, Tanzen, Wandern).

    Der Sonne beim Untergehen zusehen ist eine starke Ressource, denn dies ist nicht nur heilend, sondern auch vertrauensfördernd, denn die Sonne ist bisher jeden Tag aufge-gangen und sie wird dies auch Morgen wieder tun

    © ER

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 8

    D Stress

    Mit Textauszügen aus dem Skript „Gesundheitsverständnis“ von Peter Itin

    1 Definitionen – Was ist Stress?

    In der heutigen Zeit sind viele Menschen gestresst und fühlen sich überfordert, sei es durch Zeitdruck oder Erschöpfung. Ruhe- und Entspannungsphasen kommen oft zu kurz. Aber eigentlich sind doch glückliche und ausgeglichene Menschen weniger anfällig für Krankheiten als Menschen, die gestresst sind.

    Der Begriff Stress wird im Alltag meist sehr allgemein und ungenau benutzt und das Wort Stress ist meist negativ besetzt – doch genau genommen wird zwischen „positivem Stress“ (Eustress) und „negativem Stress“ (Distress) unterschieden.

    Synonyme für Stress sind u. a. Anspannung, Anstrengung, Beanspruchung, Belastung oder auch Druck.

    Es ist zu berücksichtigen, dass jeder eine andere Empfindlichkeit hat und somit auch anders auf Stress reagiert. So kann eine bestimmte Situation bei einer Person nur leichten Stress auslösen, während eine andere Person starken Stress erlebt. Es besteht somit ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen, die an einen Menschen gestellt werden und den Möglichkeiten und Ressourcen, die zur Bewältigung zur Verfügung stehen.

    Auf der körperlichen Ebene lösen (starke) Stress-Situationen eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion aus, welche die Nebennieren u. a. Adrenalin ausschütten lässt. Das wäre auch nicht weiter schlimm, hätten wir es mit einem Bären zu tun und müssten um unser Leben kämpfen. Wenn wir jedoch das Adrenalin, das die Organgewebe durchdringt (besonders das Gehirn) nicht körperlich abbauen können, führt dies zu Schäden.

    2 Stress-Auslöser (Stressoren)

    Es kann zwischen privatem und beruflichem Stress, akutem und chronischem Stress, verschiedenen Typen von Alltags-Stress (z. B. Mobbing) sowie Lebensereignissen (z. B. Tod eines geliebten Menschen) unterschieden werden.

    Viele Situationen können im Körper Stress auslösen, z. B. Arbeitslosigkeit, Ängste wie Existenzangst, Angst vor Ablehnung, Angst vor Kritik, Angst vor Misserfolg, Angst vor dem Alleinsein, Angst vor Tieren oder auch Höhenangst, Unter- oder Überforderung, Schlafprobleme, Zeitdruck, Lärm und Streit.

    Dazu kommen alle neuzeitlichen Stressoren, wie der „Fitness-Stress“, wo wir vom Shiatsu zum Lauftreff hetzen oder der „Handy-Stress“, welcher uns von morgens bis abends in Bann hält.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 9

    3 Eu-Stress versus Di-Stress

    nach den Erkenntnissen des bekannten Stressforschers Hans Selye

    Eustress ist die Art von Stress, welche vom Organismus zwar belastend, jedoch durchaus positiv empfunden werden kann. Eustress trägt zur Gesundheit des Organismus bei und befähigt zur Lösung und Bewältigung schwieriger Aufgaben. Im Rahmen einer Adaptions-reaktion versucht der Organismus sich an die als übermächtig, jedoch positiv empfun-denen Stressoren (z. B. bevorstehende längere Ferien, Hochzeit) anzupassen.

    Distress ist derjenige Stress, der vom Organismus als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfunden wird und wird von sogenannten negativen Stressoren hervor-gerufen (z. B. Krankheit, Unfall, Mobbing).

    4 Stress-Reaktionen

    Stress hat Auswirkungen auf das Autonome Nervensystem (Sympathikus-Aktivierung) und das Hormonsystem (Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol). Stress führt zu emotionalen Reaktionen (z. B. Angst, Ärger) und beeinflusst das geistige Be-finden (z. B. Anspannung, Tunnelblick, Gefühle von Hilflosigkeit). Auch die Verhaltens-ebene wird beeinflusst (Kampf, Flucht, Erstarren).

    5 Stress-Folgen

    In kurzen Zeitabständen wiederkehrender Stress oder stetiger Stress ohne genügend Erholung kann körperlich und psychisch krank machen.

    Körperliche Stressfolgen zeigen sich durch:

    Allergien Atemnot Durchblutungsstörungen Erschöpfung Herzkreislaufprobleme Kopfschmerzen Magen- und Darmbeschwerden Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen Nebennierenschwäche Schlaflosigkeit, Schlafstörungen Verspannungen, Verkrampfungen

    Psychische Stressfolgen zeigen sich durch:

    Burnout Depression Gereiztheit Konzentrationsprobleme Nervosität, innere Unruhe Niedergeschlagenheit Selbstzweifel Unzufriedenheit

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 10

    6 Stress-Anfälligkeit

    Die Stressanfälligkeit ist abhängig von Faktoren wie äussere Belastung, Selbstkonzept, soziale Integration, Resilienz und auch Selbstwirksamkeitsüberzeugung (selbstbewusst glauben, Kontrolle (über einen bestimmten Zustands-, Prozess- oder Zielbereich) zu haben, um fähig zu sein, so zu agieren, dass bestimmte Effekte entstehen bzw. verhindert werden).

    7 Stress-Verhalten

    Die Menschen haben verschiedene Verhaltensmuster entwickelt, wie sie unter Stress reagieren, so bspw. emotionale Überempfindlichkeit und Reizbarkeit, Überengagement unter gleichzeitiger Vernachlässigung physiologischer Bedürfnisse wie Essen und Ruhe, sozialer Rückzug und Vernachlässigung von Beziehungen oder Kontrollzwang.

    8 Stress-Verstärker

    Einerseits gibt es innere Grundüberzeugungen, die oft schon in der Kindheit entwickelt wurden, wie z. B. „ich bin unfähig“ oder „ich bin nichts wert“, andererseits auch Glaubens-sätze, die als Stressverstärker wirken, wie bspw. „sei brav“, „sei gehorsam“, „sei lieb“ oder auch „sei stark“.

    9 Aktive Stress-Bewältigung

    Wer Stress aktiv bewältigt, wird nicht so leicht davon überrollt. Eine gute Idee ist, sich zu überlegen, welches die persönlichen Stressauslöser sind und wie sie am besten ver-mindert werden können.

    Hier ein paar Tipps, die dabei helfen können:

    Entspannungsmöglichkeiten schaffen Erwartungen, vor allem an sich selbst, nicht zu hoch setzen Familienleben und Freundschaften pflegen Lernen „Nein“ zu sagen Spannungen schnell ansprechen und klären Spaziergänge, Sport und genügend Schlaf einplanen Viel Obst und Gemüse essen und auch Honig nicht vergessen Zeitmanagement (Arbeitszeit so einteilen, dass genügend Freizeit bleibt)

    Auch Atemtechniken, in Stress-Momenten bewusst eingesetzt, sind äussert effektiv. Wer sich auf seine Atmung konzentriert, kann störende Gedanken oder Einflüsse ausblenden und so zur Ruhe kommen. Das bewusste und ruhige Atmen wirkt entspannend und sorgt für mehr Energie und ein besseres Wohlbefinden.

    Und wenn das Gefühl da ist, sich nicht selbst aus der Stressfalle befreien zu können, gibt es kompetente Hilfe in allerlei Formen.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 11

    E Nebennierenschwäche

    1 Einführung

    Als ich das Kapitel der Nebennierenschwäche im Buch „Mediale Medizin“ von Anthony William gelesen hatte, wurde mir augenblicklich bewusst, dass auch ich mehrmals eine Nebennierenschwäche erlitten hatte, denn es gab genug Stresssituationen in meinem Leben, welche meine Nebennieren bestimmt stark in Mitleidenschaft gezogen haben.

    Da meines Erachtens viele Menschen in der heutigen Zeit gestresst sind, ist das Wissen über die Nebennierenschwäche und darüber, wie wir konkrete Schritte unternehmen können, um unsere Nebennieren vollständig zu regenerieren und zur gewohnten Stärke zurückzukehren, brandaktuell und fundamental.

    Nehmen wir zuerst die Nebennieren etwas genauer unter die Lupe.

    2 Nebennieren

    aus „Biologie, Anatomie, Physiologie“ von Nicole Menche (Hrsg.)

    Die Nebennieren sind paarig angelegte, zwergenhutförmige, jeweils ungefähr 5 g schwere Organe. Sie sitzen beidseits den oberen Nierenpolen auf. Man unterscheidet Nebennierenrinde und Nebennierenmark (Abb. 11.14).

    2.1 Nebennierenrinde

    Volumenmässig macht die Nebennierenrinde mehr als ¾ der gesamten Nebenniere aus. Man kann histologisch drei Schichten unterscheiden, in denen jeweils verschiedene Hormone produziert werden:

    Mineralokortikoide (z. B. Aldosteron) in der äusseren Zona glomerulosa Glukokortikoide (z. B. Kortisol) in der mittleren Zona fasciculata Eine geringe Menge Sexualhormone, vorwiegend Androgene (männliche Sexual-

    hormone), in der inneren Zona reticularis

    Alle Nebennierenhormone sind Steroidhormone. Sie werden aus der Grundsubstanz Cholesterin synthetisiert.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 12

    2.2 Nebennierenmark

    Im Gegensatz zur Nebennierenrinde ist das Nebennierenmark keine Hormondrüse im engeren Sinne. Vielmehr kann es als verlängerter Arm des vegetativen Nervensystems aufgefasst werden. Deshalb findet man dort hoch spezialisierte Neurone des Sympa-thikus. Diese Zellen schütten – nach Stimulation durch vegetative Neurone des Zentral-nervensystems – Adrenalin und Noradrenalin ins Blut aus.

    Adrenalin und Noradrenalin gehören (zusammen mit Dopamin) zu den Katecholaminen und sind Neurotransmitter des Nervensystems. Sie steigern als Hauptwirkung sehr rasch die Energiebereitstellung. Vom Nebennierenmark werden sie zwar ständig in einer nied-rigen Rate sezerniert, charakteristisch sind aber die hohen Ausschüttungen in Stress-situationen.

    2.3 Stressreaktion

    Stress auslösende Ereignisse – dabei kann es sich um physische Stresssituationen wie Infektionen, Operationen oder Verletzungen, aber auch um psychische Belastungen wie Angst, Ärger, Leistungsdruck oder Freude handeln – setzen im Zentralnervensystem zwei parallel verlaufende Reaktionsketten in Gang, die zusammen als Stressreaktion bezeichnet werden (Abb. 11.16): Über den Sympathikus wird das Nebennierenmark aktiviert, was in Sekundenschnelle zur Ausschüttung eines Katecholamingemischs von etwa 80 % Adrenalin und 20 % Noradrenalin führt. Der Hypothalamus wird aktiviert und beginnt CRH (Corticotropin Releasing Hormon) auszuschütten. Dies führt in der Hypophyse zur Freisetzung von ACTH (adrenocorticotropes Hormon), welches dann in der Nebennierenrinde die Ausschüttung von Glukokortikoiden stimuliert.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 13

    3 Nebennierenschwäche

    Die Nebennierenschwäche ist eine Ansammlung von Symptomen, die auf eine unzu-reichende Nebennierenfunktion zurückzuführen ist.

    Immer dann, wenn wir uns zu wenige Erholungspausen gönnen, besteht die Gefahr einer Überforderung der Nebennieren, welche dann zu einer Funktionsstörung führen kann. Der hauptsächliche Grund für eine Erschöpfung der Nebennieren ist chronischer Stress! Wenn dieser Stress über einen langen Zeitraum anhält, bspw. wenn wir in Scheidung leben oder wenn der Tod eines geliebten Menschen oder auch andere schwere emotionale Ereignisse uns zu überrollen drohen, nehmen die Nebennieren Schaden, weil sie dauernd auf der „Überholspur“ laufen. Was passiert ist, dass die erschöpften Nebennieren zu wenig oder auch zu viel Hormone produzieren.

    Dank des schnelllebigen und stressigen Lebensstils bekommen viele Menschen eine Nebennierenschwäche – oft sogar mehrmals im Leben. Stress veranlasst die Neben-nieren, Adrenalin auszuschütten. In einem Notfall lebensrettend, bei permanent hohem Stresspegel jedoch absolut schädigend.

    Textauszug aus „Mediale Medizin“ von Anthony William

    Zum Beispiel kann es zu einer Depression kommen, wenn Nebennieren überreagieren und Sie mit zu viel Adrenalin überfluten. Das überschüssige Adrenalin kann dann die Dopaminreserven (für das Glücksempfinden notwendige Neurotransmitter) im Gehirn wegbrennen und Sie dadurch depressiv werden lassen. Gerade dieses schwankende Verhalten und seine plötzlichen hormonellen Ausschläge in beide Richtungen kenn-zeichnen eine echte Nebennierenschwäche.

    © ER

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 14

    3.1 Symptome der Nebennierenschwäche

    Liegt bei uns eine Nebennierenschwäche vor, kennen wir wahrscheinlich mehrere der nachfolgend aufgeführten Symptome:

    Abends sehr erschöpft, jedoch Mühe einzuschlafen Besseres Befinden, wenn der Stress nachlässt, wie bspw. in den Ferien

    Depression und Angst Durstig und nichts kann den Durst löschen Energiecrash im ersten Teil des Tages oder immer wieder tagsüber Energiemangel oder geringe Energie

    Gier nach Stimulanzien Heisshungrig auf Salz Kein erholtes Gefühl nach dem Erwachen Konzentrationsschwierigkeiten Leicht aus der Fassung zu bringen Müdigkeit und Schwäche Schlaflosigkeit Schlechte Verdauung Schwierigkeiten, einfache Aufgaben zu erledigen, die früher leicht von der Hand

    gingen Schwitzen unter den Achseln (selbst bei einfachen Tätigkeiten) Trockener Mund Vergesslich und verminderte Merkfähigkeit Verminderte Libido Verschwommenes Sehen Verstopfung Während der Arbeit müde, aber abends zu Hause in Hochform

    Textauszug aus „Mediale Medizin“ von Anthony William

    Sie sind ständig durstig, und nichts kann Ihren Durst löschen; oder Sie haben ständig einen trockenen Mund; oder Sie sind heisshungrig auf Salz: Dies kommt daher, weil eine Vielzahl von Elektrolyten im Blut und Nervensystem durch einen plötzlichen Anstieg von Kortisol zerstört werden. Wasser, Softdrinks, Kaffee oder Alkohol und die meisten anderen Getränke schaffen keine Abhilfe. Sie müssen die Elektrolyte durch das richtige Verhältnis von Kalium, Natrium und Glukose ersetzten – Kokos-nusswasser, frisch gepressten Apfel- oder Selleriesaft oder eine Sellerie-Apfelsaft- bzw. Sellerie-Gurkensaft-Mischung.

    Ständige Gier nach Stimulanzien: Wenn Sie immerfort das Bedürfnis nach Anregungen haben, um weitermachen zu können – etwa nach Zigaretten, Kaffee, koffeinhaltigen Ge-tränken, süssen Zwischenmahlzeiten wie Keksen oder sogar verschreibungspflichtigen „Wachmachern“ wie zum Beispiel Amphetaminen – suchen Sie womöglich instinktiv nach einem Ersatz für das fehlende Adrenalin. Obwohl Stimulanzien für einen schnellen Energieschub sorgen, kommt es danach genauso schnell zum „Crash“, wenn der Effekt nachlässt. Hinzu kommt, dass Ihre Nebennieren erschöpfen, wenn sie ständig am Limit arbeiten, und schliesslich nachlassen. Die Stimulanzien führen zu Auf- und Ab-schwüngen, die eine Unterfunktion mit der Zeit noch verstärken.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 15

    3.2 Weitere Auswirkungen der Nebennierenschwäche

    Textauszug aus „Mediale Medizin“ von Anthony William

    Erschöpfte Nebennieren haben ebenfalls oft Auswirkungen auf andere Drüsen und Organe. So kann sich zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse entzünden und vergrössern, weil sie aufgrund der mangelnden Nebennierenleistung Überstunden machen muss. Auch Ihr Herz muss vielleicht mehr arbeiten, weil es ungewöhnliche Kortisol- und Blutzuckerspiegel auszugleichen hat. Wenn etwa zu viel Kortisol durch den Körper strömt und die Leberreserven von Glukose, Glykogen und Eisen erschöpft, dann wird die Leber noch mehr arbeiten müssen. Zentralnervensystem und Gehirn wiederum geraten durch einen plötzlichen Kortisolanstieg aus dem Gleichgewicht.

    Doch zu wenig Kortisol kann auch schädlich sein, spielt es doch eine wichtige Rolle bei der Umwandlung des Schilddrüsenspeicherhormons T4 in das bioaktive Hormon T3, was Letzterem den Zelleintritt ermöglicht und deren „Aufladung“ besorgt.

    3.3 Nebennierenschwäche vermeiden

    Der beste Ansatz, die Nebennieren bei Kräften und gesund zu halten, ist die Vermeidung von dauerndem und starkem Stress sowie Schlafmangel.

    Ebenfalls stressig für die Nebennieren sind starke Emotionen, jedoch bedeutet das nicht, dass wir alle starken Gefühle unterdrücken sollen, denn wenn wir uns freuen, produzieren die Nebennieren ein Hormon, das für den Körper sehr gut ist. Doch wenn wir bspw. Furcht empfinden, schütten die Nebennieren eine Form von Adrenalin aus, die unser System schädigen kann. Im Idealfall lassen wir negative Emotionen (Angst, Furcht, Hass, Scham, Schuld, Wut) zu und dann vorbeiziehen, anstatt sie zu unterdrücken oder sich zu sehr darauf einzulassen.

    Fazit: Wenn wir uns von den schmerzlichen Empfindungen ab- und uns den freudvollen zuwenden, fühlen wir uns immer wohler und ausgeglichener, was wiederum der Gesun-dung der Nebennieren zugutekommt.

    „Alle Wünsche werden klein gegen den GESUND zu SEIN.“

    aus dem Volksmund

    Textauszug aus „Mediale Medizin“ von Anthony William

    Nun fragen Sie womöglich: „Wie kann es sein, dass manche Gefühle für den Körper besser sind als andere? Schütten die Nebennieren nicht bei allen Gefühlen das gleiche Adrenalin aus?“ Das glaubt zumindest die Medizin – und sie irrt sich. In Wahrheit produzieren die Nebennieren 56 verschiedene Mischungen je nach Emotion und Situation. Genauer gesagt produzieren sie 36 Adrenalinsorten in alltäglichen Situationen (zum Beispiel beim Angsthaben, schnellen Spazierengehen, den Darmbewegungen, beim Baden/Schwimmen, Träumen) und weitere 20 für seltenere Gelegenheiten (etwa bei der Geburt, der Verteidigung, beim Trauern).

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 16

    3.4 Alle 1½ bis 2 Stunden einen Happen essen

    Bei uns ist es nach wie vor üblich, drei (grosse) Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Da-zwischen essen wir oftmals nichts und wenn doch, dann eher Schokolade und „Güezi“ als Äpfel und Bananen.

    Wenn wir über einen längeren Zeitraum nichts essen, setzen wir die Nebennieren unter einen beständigen Druck und gönnen ihnen keine Erholung. Dies ist für sie äusserst ungünstig, da anderthalb bis zwei Stunden nach dem Essen der Blutzuckerspiegel abfällt. Ist dies der Fall, sind die Nebennieren gezwungen, mehr Hormone wie das Kortisol zu produzieren, um uns am „Laufen“ zu halten.

    Die nachfolgenden Beispiele von Zwischenverpflegungen sind kein Ersatz für Frühstück, Mittag- und Abendessen, sondern sie halten unseren Blutzuckerspiegel zwischen den grösseren Mahlzeiten konstant. Dadurch müssen die Nebennieren nicht eingreifen und können sich regenerieren.

    Textauszug aus „Mediale Medizin“ von Anthony William

    Deshalb ist es das Beste für die Heilung der Nebennieren, eine leichte, ausgewogene Mahlzeit alle anderthalb bis zwei Stunden zu essen. Mit anderen Worten: Gewöhnen Sie sich das Essen vieler kleiner Mahlzeiten an. Das ist wichtig zu wissen, weil momentane Diättrends genau in die entgegengesetzte Richtung weisen und Sie damit der Möglichkeit berauben, dass Ihre Nebennierenschwäche auskuriert werden kann.

    Jede Mini-Mahlzeit sollte idealerweise ein ausgewogenes Verhältnis von Kalium, Natrium und Glukose enthalten. Wobei es sich bei Letzterem um natürlichen Frucht-zucker aus Obst handelt, der auch wichtige Mineralien und Nährstoffe enthält, und nicht um Haushaltszucker oder Laktose, den Zucker in Milchprodukten.

    Hier einige Beispiele für Zwischenverpflegungen, die die Nebennieren gesund machen:

    1 Dattel (Kalium), 2 Selleriestäbchen (Natrium) und 1 Apfel (Zucker) ½ Avocado (Kalium), Spinat (Natrium) und 1 Orange (Zucker) 1 Süsskartoffel (Kalium), Petersilie (Natrium) und Grünkohl (Zucker)

    mit 1 Zitronenspritzer

    Ausser dem Essen von häufigen Zwischenmahlzeiten gibt es auch noch bestimmte Lebensmittel, welche die Regeneration der Nebennieren unterstützen.

    Ein Top-Tipp ist, jeden Morgen auf nüchternen Magen 5 dl frisch gepressten Stauden-sellerie-Saft zu trinken, denn dieser Saft ist hochwirksam und hilft den Nebennieren gesund zu werden.

    Mehr dazu im Kapitel F „GesundWerden mittels Obst und Gemüse“.

  • GesundSein & Shiatsu Esther Ritschard 17

    F GesundWerden mittels Obst und Gemüse

    1 Einführung

    Im zweiten Buch von Anthony William „Medical Food – Warum Obst und Gemüse als Heilmittel potenter sind als jedes Medikament“ werden die fünfzig heilsamsten Obst- und Gemüsesorten der aktuellen Zeit vorgestellt und uns ihre seelische Unterstützung und spirituelle Aufgabe ans Herz gelegt.

    Obst und Gemüse helfen bei unzähligen Krankheiten und Symptomen. In diesem Kapitel stelle ich zwei Top-Foods vor, welche die Nebennieren schützen oder ihre Erholung be-günstigen, indem sie das Nervensystem stärken, Entzündungen abbauen, Stress vermindern oder wichtige Nährstoffe für die Funktion der Nebennieren bereithalten.

    Weitere Steckbriefe von Obst- und Gemüsesorten sind im Kapitel M (Anhang) zu finden.

    Die entsprechenden Top-Foods bei Nebennierenschwäche sind: rotbackige Äpfel, Bananen, wilde Blaubeeren (Heidelbeeren), Beeren (Brombeeren, Himbeeren), Datteln, Granatäpfel, Kirschen, Kiwis, Mangos, Orangen & Mandarinen, Zitronen & Limetten, Blattgemüse, Brokkoli, Gurken, Keimlinge & Sprossen, Grünkohl, Spargel, Stauden-sellerie, Süsskartoffeln, Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Petersilie und last but not least Honig und Kokosnuss.

    Auch unterstützend wirken folgende Heilkräuter und Nahrungsergänzungen: Brenn-nesselblätter, Hagebutte, Rotklee, Süssholzwurzel, Zitronenmelisse, Ester-C, Gersten-saftextrakt, Magnesium und Spirulina.

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    2 Granatäpfel

    aus „Medical Food“ von Anthony William

    Die vom Fruchtfleisch umhüllten Kerne des Granatapfels funkeln wie Edelsteine und sind kleine Universen, die ihre ganze Kraft zu unserem Wohl freisetzen, wenn wir darauf beissen.

    Granatäpfel sind sehr beliebt geworden, seit wir um ihren hohen Antioxidantiengehalt wissen. Die Granatäpfel enthalten auch Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Chrom sowie das Mengenelement Kalium in hoch bioverfügbarer Form.

    Diese Frucht hilft Nieren- und Gallensteine sowie Kalkeinlagerungen aufzulösen. Da-neben besitzt sie tumorhemmende Eigenschaften. Der Granatapfel ist zudem ein Blut-bildner (weisse und rote Blutkörperchen) und stockt die kostbare Glukosereserve der Leber auf, die den Zucker dann nach Bedarf ans Blut abgeben kann, was wiederum die Nebennieren schützt. Die hochwertige Glukose macht den Granatapfel auch zur opti-malen Gehirnnahrung, die Konzentration und Ausdauer fördert.

    Im Weiteren wirken Granatäpfel reinigend auf verstopfte Poren und Haarbälge, der Haar-wuchs wird gefördert und die Haut, insbesondere die Kopfhaut, wird angeregt.

    Ausserdem regulieren Granatäpfel den Hormonhaushalt, wobei sie schädliche Hormon-substanzen ausschwemmen, die krebsfördernd wirken können. Darüber hinaus be-teiligen sich Granatäpfel an der Auflösung von DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) und anderen Pestizid-Depots, beseitigen überschüssige Milchsäure in den Muskeln, bauen Ohrenschmalz ab und reduzieren dessen Neubildung.

    Fazit: Granatäpfel schaffen nicht nur ausgeglichene Verhältnisse für unsere Neben-nieren, sondern stabilisieren auch unseren Blutzucker, regulieren den Hormonhaushalt und helfen dabei, Pestizid-Depots aufzulösen.

    Textauszug aus „Medical Food“ von Anthony William

    Seelische Unterstützung

    Wer alle Tage mit seiner Ungeduld zu kämpfen hat, aber die Schuld nicht bei sich selbst, sondern grundsätzlich bei anderen sieht, braucht dringend Granatäpfel. Wenn Sie jemanden kennen, auf den das zutrifft, bieten Sie ihm oder ihr einen Granatapfel an. Das verändert die Energie und wird denjenigen in Richtung Fassung, Mitgefühl und Langmut umstimmen. Wenn Sie spüren, dass jemand sehr ungeduldig mit Ihnen ist und Sie aus der Fassung bringt, greifen Sie zu Granatäpfel, um Ihre Gelassenheit und Ausrichtung zu wahren.

    Spirituelle Aufgabe

    Wenn man einen Granatapfel zerlegt, geht es nie ganz reinlich zu, da kann man gar nichts machen. Irgendetwas spritzt immer, und dann hat man Flecken auf der Kleidung, an den Wänden und auch sonst überall – die Finger sind sowieso schon rot. Sie werden sich doch nicht abwenden, bloss weil es ein paar Flecken geben könnte? Oder sich ohne Vorbereitung auf die Sache stürzen? Der Granatapfel lehrt uns zweierlei: Vorkehrungen zu treffen, die Bescherung dann aber mit Fassung zu tragen.

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    3 Wilde Blaubeeren (Heidelbeeren)

    aus „Medical Food“ von Anthony William

    Allgemein bekannt sind die wilden Heidelbeeren für ihren ausserordentlich hohen Gehalt an Antioxidantien. Dieser ist bei ihnen höher als bei allen anderen Pflanzen der Welt.

    Doch zuerst ein paar interessante Fakten: Die wilden Heidelbeeren haben sich über Jahr-tausende – allen Klimaschwankungen zum Trotz – gehalten und sogar angepasst, d. h. sie existieren in über hundert Varianten, die zwar alle gleich aussehen, aber genetische Unterschiede aufweisen. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass einige Unterarten überleben werden, komme was wolle. Die Heidelbeersträucher können bis zum Boden abbrennen und treiben anschliessend stärker denn je wieder aus – keine andere Pflanze der Welt gedeiht unter solchen Umständen.

    Auch verlieren die wilden Heidelbeeren ihren Nährwert nicht, wenn sie Frost bekommen, sondern der Nährwert nimmt dabei noch zu. Die Herausforderung des Frosts treibt die Pflanze an, ihr Äusserstes zu geben, und das bedeutet für uns, dass die Beeren dann von höchstem Nährwert und idealer Bioverfügbarkeit sind.

    Die wilden Heidelbeeren, als Präbiotikum unübertroffen, helfen dem gesamten Körper. Dank ihrer Hilfe können giftige Metalle dingfest gemacht und ausgeleitet werden und die Beeren sind obendrein ein ideales Mittel gegen Strahlung, Viren und DDT. Zudem unter-stützen sie die Leber und unser Gehirn.

    Nach Auffassung von Anthony William sind die wilden Heidelbeeren der Schlüssel zum Geheimnis des Heilens und ein einziger Heidelbeerstrauch birgt mehr Informationen als das gesamte Internet. Wow – diese Aussage gibt Hoffnung und zeigt, dass das Wahre im Einfachen liegt und die Natur alles, was wir brauchen, für uns bereithält.

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    Textauszug aus „Medical Food“ von Anthony William

    Seelische Unterstützung

    Wilde Blaubeeren bieten uns mehr Inspiration als selbst der beste Motivationsredner der Welt, einfach weil sie uns auf der psychischen und emotionalen Ebene wiederherstellen. Sie stärken uns in dem, was wir wahrhaft sind, sodass wir bei Ablehnung, Gering-schätzung, Demütigung, Erniedrigung oder bei niederschmetternden Ereignissen nicht mehr den Boden unter den Füssen verlieren. Wilde Blaubeeren können Ihre Heilnahrung sein, wenn Sie unter Kritik und Herabsetzung leiden, wenn Sie missachtet, verleumdet oder schlecht behandelt worden sind.

    Spirituelle Aufgabe

    Soll ich Ihnen ein Geheimnis der Fülle verraten? Die wilde Heidelbeere. Damit haben Sie jetzt sicher nicht gerechnet, aber es stimmt trotzdem: Die kleinen Beeren besitzen wahrhaftig diese Kraft. Wenn Sie sich irgendetwas wünschen, sich nach einem gesegneten, erfüllten Leben sehnen, essen Sie wilde Heidelbeeren – und dann sehen Sie zu, wie deren Magie wirkt.

    4 Meine Erfahrungen

    Im Moment fragen mich viele Menschen, ob ich abgenommen habe. Ja, das ist mir vor einem Monat auch selber aufgefallen, als ich eine Wanderhose wieder problemlos anziehen konnte, welche ich vor Monaten weggelegt hatte, weil sie mir zu eng war.

    Es ist genau ein Jahr her, seit ich begonnen habe, mich zu einen sehr grossen Teil von Obst und Gemüse sowie Honig zu ernähren. Das Abnehmen war nie ein Thema, sondern es ging und geht mir darum, mich gesund und nachhaltig zu ernähren nach dem Motto: „Du bist, was du isst“.

    Bis vor einem Jahr bestand ein grosser Teil meiner Nahrung aus Käse und Joghurt – Nahrungsmittel, welche mich heute kaum noch interessieren, ausser es handelt sich um ein feines Raclette.

    Seit ich mich von Obst und Gemüse ernähre, fühle ich mich viel freier und leichter und das Zubereiten von feinen Smoothies macht richtig Spass

    Bemerkenswert ist auch, wie sich meine Konzentration und Leistungsfähigkeit verbessert hat, seit ich alle zwei Stunden eine Kleinigkeit esse.

    Inzwischen habe ich verschiedene Obst- und Gemüsesorten kennengelernt, welche ich früher nie beachtet habe. So ein Wunder- und Kunstwerk ist der Granatapfel. Das Herauspflücken der Kerne macht richtig Spass, obwohl es tatsächlich eine kleinere Bescherung gibt – doch bei so viel Spass ist die Küche im Nu wieder geputzt.

    Tipp: Den Granatapfel zuerst eine halbe Stunde im warmen Wasser einlegen. Danach die Schale nur bis aufs Fruchtfleisch einritzen ohne in die Kerne zu schneiden. Jetzt ein Stück der Schale entfernen, die Häutchen ablösen und die Kerne herauslösen und in eine Schüssel purzeln lassen. Dann das nächste Stück der Schale entfernen usw.

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    G Unterstützung mit Shiatsu

    1 Einfach Sein

    Im Moment leben wir Menschen, von jung bis alt, in einer mehr oder weniger stressvollen Zeit. Um die Gesundheit zu erhalten, wird es immer wichtiger, für sich Auszeiten zu nehmen. Eine wohltuende Möglichkeit ist eine Shiatsu-Behandlung, wo wir einfach Sein dürfen und nichts tun müssen und so zur Ruhe kommen können. Diese tief entspannende Erfahrung hilft uns auch dabei, die eigene Wahrnehmung zu verbessern. Die leichten Druck-, Dehnungs- und Rotationsbewegungen kurbeln unsere Lebensenergie an. Dank Shiatsu gehen wir regeneriert, voller Energie und ausgeglichen ins Alltagsleben zurück.

    2 Berührung und Körperkontakt

    In der immer stärker digitalisierten Welt bleibt der Körperkontakt oft auf der Strecke. Doch ist Berührung für uns Menschen wichtig, wenn nicht sogar (über)lebenswichtig!

    Der Weltknuddeltag – ja, den gibt’s wirklich und er findet jedes Jahr am 21. Januar statt – will daran erinnern, wie gut uns Menschen eine herzliche und liebevolle Umarmung tut.

    Durch feine Berührungen, wie sie in einer Shiatsu-Behandlung vorkommen, werden die natürlichen Selbstheilungskräfte stimuliert. Körperkontakt, welcher im Shiatsu ein grosser Bestandteil der Behandlung ist, hilft gesund zu werden und zu bleiben.

    Wenn die Haut berührt wird und wir damit einverstanden sind, reagiert unser Körper positiv, d. h. er schüttet u. a. das Glückshormon Dopamin aus und wir haben zudem ein starkes Immunsystem. Bei Menschen mit negativen Erfahrungen ist es wichtig, ihnen Zeit zu lassen und so viel Nähe zu geben, wie sie gut vertragen, ohne in Stress zu kommen.

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    3 Wie wirkt Shiatsu bei Stress?

    aus „Shiatsu bei Stress“ von der Shiatsu Gesellschaft Schweiz

    Stress und stressbedingte Symptome gehören zu den häufigsten Motiven für die Inan-spruchnahme von Shiatsu. Die Wirksamkeit von Shiatsu bei Stress wurde in einer inter-nationalen Repräsentativstudie der Universität Leeds1 nachgewiesen.

    Der Körper gewinnt seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulierung zurück. Energetische Blockaden und muskuläre Verspannungen lösen sich auf. Der achtsame, rhythmische Druck auf den Körper und seine Energieleitbahnen (Meridiane) vermitteln ein spürbares und nachklingendes Gefühl von Weite, Raum und Ganzheit. Seele und Geist finden eine tiefe Ruhe, Klarheit und Gelassenheit. Im behandlungsergänzenden Gespräch kann die Therapeutin helfen, Stressmuster und Lebenssituation zu reflektieren und einfache Körper- oder Imaginationsübungen zu vermitteln, die entspannend und stärkend wirken.

    4 Herz-Nieren-Achse

    Die Hormone der Nebenniere und ihre Funktionen geben Aufschluss über die dem Wasser zugeschriebenen Emotionen und Triebkräfte. Das sind einerseits die Androgene und ihre direkte Wirkung auf die Libido, andererseits Adrenalin, Noradrenalin, die Glukokortikoide und das den Blutdruck und Wasserhaushalt regulierende Aldosteron. Eine wirkliche oder eingebildete Gefahr, die in uns Angst auslöst, ist der stärkste Stimulus auf die Ausschüttung dieser Hormone in den Blutkreislauf. Textauszug aus „Das heilende TAO“ von Achim Eckert.

    Im Zusammenspiel der 5 Wandlungsphasen bewirkt Angst, die wir nicht fühlen wollen, ein Übermass an Freude (ständig fröhlich sein, übertriebene Freude) oder aber Angst überwindet Freude, denn Wasser (Angst) löscht Feuer (Freude) oder Feuer (Freude) verdampft Wasser (Angst).

    Stress, Panik, Schock und Trauma können zur Trennung von Herz und Nieren führen. Da die Meridiane das Bindeglied zwischen Körper und Geist sind, ist es wichtig, die Herz-Nieren-Achse wiederherzustellen. Dazu eignet sich die Behandlung des Nieren- und Herz-Meridians oder auch des Herzkreislauf-Meridians. Im Grunde genommen eignet sich jeder Meridian, denn alles ist mit allem verbunden – auch im Shiatsu

    „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

    Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz

    „Jemanden auf Herz und Nieren prüfen“

    1 Long AF (2007) The Effects and Experience of Shiatsu: A Cross-European Study. Final Report http://eprints.whiterose.ac.uk/42957/

    http://eprints.whiterose.ac.uk/42957/

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    H Zusammenfassung

    Für unser (Selbst)Vertrauen: Der Sonne beim Untergehen zusehen ist eine starke Ressource, denn dies ist nicht nur heilend, sondern auch vertrauensfördernd, denn die Sonne ist bisher jeden Tag aufgegangen und sie wird dies auch Morgen wieder tun.

    Für unsere Widerstandskraft: Der resiliente Mensch ist in der Lage, in extremen Belastungssituationen nicht zu zerbrechen, sondern im Gegenteil elastisch darauf zu reagieren – zum Zuge kommt somit die innere (körperliche und psychische) Widerstandskraft – und sich als StehaufFrau oder StehaufMann nicht so schnell unterkriegen zu lassen.

    Für unser Gedeihen: Ausreichend Schlaf, gesundes Essen und genügend Bewe-gung (Spaziergang von mind. 30 Minuten pro Tag) sowie Berührung und Körper-kontakt sind von enormer Wichtigkeit.

    Für unsere Nebennieren: Das Beste ist, alle 1½ bis 2 Stunden eine leichte, ausgewogene Mahlzeit zu essen – mit anderen Worten: „Gewöhnen wir uns das Essen vieler kleiner Mahlzeiten an.“

    Für unsere Wiederherstellung: Die wilden Blaubeeren stellen sich den widrigen Umständen und wachsen daran – und diese Essenz der Unzerstörbarkeit geht auf uns über, wenn wir diese Beeren verzehren.

    Für unsere Auszeit: Eine wohltuende Shiatsu-Behandlung, wo wir einfach Sein dürfen und nichts tun müssen. Und nochmals: „Ent-Spannung stellt sich dann ein, wenn wir uns selbst sein lassen wie wir sind!“

    I Rückblick und Schlusswort

    Während dem Schreiben dieser Abschlussarbeit habe ich viel über die Wirkungsweise von Stress gelernt und welch grosser Einfluss Stress auf unsere Gesundheit hat. Nun, zum Glück gibt’s Shiatsu und auch heilsame Lebensmittel, welche uns auf dem Weg zum GesundSein unterstützen.

    Ich habe bereits vor mehreren Jahren den Stress in meinem Leben markant reduziert. Das Wissen, dass wir uns mit dem richtigen Essen Gutes tun, ist nicht neu, doch bei mir haben erst die Erkenntnisse aus den Büchern „Mediale Medizin“ und „Medical Food“ die wirklich grosse Veränderung eingeleitet.

    Die Einfachheit der Natur – „Göttliches ist einfach“ – zeigt sich für mich auch in den wilden Heidelbeeren, die es in unseren schönen Alpen alljährlich im Herbst zu pflücken gibt – diese kleinen blauen Beeren sind für unser GesundSein von enormer Bedeutung.

    Ich bin mit viel Schwung und Elan an diese Arbeit herangegangen und habe grandioses Wissen in den PC „getöggelet“ bis zum Augenblick, wo ich bemerkte, dass ich bereits viel zu viel Text habe, denn anstatt die Zeichen zu zählen habe ich die Wörter gezählt! Halb so wild, den dieser Text befindet sich nun im Kapitel M (Anhang)

    Ich bin dankbar für meine Abschlussarbeit und gleichzeitig glücklich darüber, dass ich

    nun wieder mehr Zeit für meine Ressource habe.

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    J Quellen- und Literaturverzeichnis

    Achim Eckert – Das heilende TAO – Verlag Müller & Steinicke, München

    Anthony William – Mediale Medizin – Arkana, München

    Anthony William – Medical Food - Warum Obst und Gemüse als Heilmittel potenter sind als jedes Medikament – Arkana, München

    Jacques Martel – Mein Körper - Barometer der Seele (Das psychosomatische Lexikon, das schon beim Lesen hilft) – VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg

    Ko Schule für Shiatsu, Zürich – Ausbildungsunterlagen

    Nicole Menche (Hrsg.) – Biologie, Anatomie, Physiologie – Urban & Fischer, München

    Peter Itin – Skript Gesundheitsverständnis

    Shiatsu Gesellschaft Schweiz – Shiatsu bei Stress

    www.shen-praxis.de/methoden/resilienz-training/

    K Abbildungsverzeichnis

    Nicole Menche (Hrsg.) – Biologie, Anatomie, Physiologie – Urban & Fischer, München

    L Fotoverzeichnis

    © ER – Esther Ritschard