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schaftsminister Dr. Thomas Goppel, "ist ein besonderes Gütezeichen für die Forschung an einer Universität. . . . Sonderforschungs- bereiche werden durch die DFG nach einem strengen Begutachterverfahren mit hohen Qualitätsanforderungen vergeben und bedeuten für die Universitäten einen Zuwachs an Stellen und Mitteln für den jeweiligen Forschungsbereich". 6 30. Jahrgang Dezember Inhalt Nr. 6 Telegramm Zwei neue Sonderforschungsbereiche an der Universität Regensburg Der Halbleiterforschung ist der SFB 689 “Spinphänomene in reduzierten Dimen- sionen” gewidmet. Mit Hilfe dieses For- schungsvorhabens im Bereich der Nanotechnologie sollen Computer der Zukunft optimiert und damit leistungs- fähiger werden. Der SFB 699 “Strukturelle, physiologische und molekulare Grundlagen der Nieren- funktion” zielt darauf ab, das Verständnis der Nierenfunktion voranzutreiben und so häufig vorkommende Fehlfunktionen der Niere, die Bluthochdruck verursachen und bis zum Nierenversagen führen können, in Zukunft besser behandeln zu können. rund um die Kugel Mit exzellenten Forschungsleistungen und strategischen Berufungen im Zuge des in den letzten Jahren vollzogenen Generati- onswechsels hat sich die Universität wieder in die Liga der Forschungsuniversitäten emporgearbeitet. Jüngst gelang ihr das Kunststück, gleich zwei DFG-Sonderfor- schungsbereiche auf einmal bewilligt zu bekommen. "Die Bewilligung von Sonder- forschungsbereichen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft", so Wissen- •• siehe Seite 2 2005 Regensburger Universitätszeitung Glückwünsche des Rektors 3 1. Immobilien-Symposium 4 Reise nach Galizien 5 forost - eine Erfolgsgeschichte 6 Weiße Flecken - Belarus 7 Archäologisches Kolloquium 8 aus der Forschung 9 Praktikum in Prag 10 9. Regensburger Forum 11 Dies academicus 13 Neues Entsorgungszentrum 14 Lebensraum Universität 15 Ausstellung: Paul Ernst 17 aus dem Klinikum 18 aus den Fakultäten 18 Personalia 20 Uni-Termine 24 neu berufen 25 neue Bücher 26 Prof. Dr. Dieter Weiss (3. v. r.), der Sprecher des SFB 689, mit den am Sonderforschungsbereich beteiligten Wissenschaftlern (abwesend Dr. Gianaurelio Cuniberti, der in Tokio weilte). Die am Sonderforschungsbereich 699 beteiligten Wissenschaftler (zu denen auch der abwesende Prof. Dr. Dr. Hans Robert Kalbitzer gehört) mit ihrem Sprecher, Prof. Dr. Armin Kurtz, derzeit einer der Prorektoren der Universität (4. v. l.). ,,, Fotos: R. F. Dietze Doppelschlag: Zwei DFG-Sonderforschungs- bereiche für die Universität Regensburg

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Page 1: Glückwünsche des Rektors 3 Doppelschlag: Zwei DFG ... · Angewandte Physik G. Cuniberti, Dr., Theoretische Physik H. Ebert, Prof. Dr., Department Chemie und ... produkten des Stoffwechsels

schaftsminister Dr. Thomas Goppel, "ist einbesonderes Gütezeichen für die Forschungan einer Universität. . . . Sonderforschungs-bereiche werden durch die DFG nach einemstrengen Begutachterverfahren mit hohenQualitätsanforderungen vergeben undbedeuten für die Universitäten einenZuwachs an Stellen und Mitteln für denjeweiligen Forschungsbereich".

630. Jahrgang DezemberInhalt Nr. 6

TelegrammZwei neue Sonderforschungsbereiche ander Universität Regensburg

Der Halbleiterforschung ist der SFB 689“Spinphänomene in reduzierten Dimen-sionen” gewidmet. Mit Hilfe dieses For-schungsvorhabens im Bereich derNanotechnologie sollen Computer derZukunft optimiert und damit leistungs-fähiger werden. Der SFB 699 “Strukturelle, physiologischeund molekulare Grundlagen der Nieren-funktion” zielt darauf ab, das Verständnisder Nierenfunktion voranzutreiben und sohäufig vorkommende Fehlfunktionen derNiere, die Bluthochdruck verursachen undbis zum Nierenversagen führen können, inZukunft besser behandeln zu können.

rund um die Kugel

Mit exzellenten Forschungsleistungenund strategischen Berufungen im Zuge desin den letzten Jahren vollzogenen Generati-onswechsels hat sich die Universität wiederin die Liga der Forschungsuniversitätenemporgearbeitet. Jüngst gelang ihr dasKunststück, gleich zwei DFG-Sonderfor-schungsbereiche auf einmal bewilligt zubekommen. "Die Bewilligung von Sonder-forschungsbereichen durch die DeutscheForschungsgemeinschaft", so Wissen- •• siehe Seite 2

2005R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Glückwünsche des Rektors 31. Immobilien-Symposium 4Reise nach Galizien 5forost - eine Erfolgsgeschichte 6Weiße Flecken - Belarus 7Archäologisches Kolloquium 8aus der Forschung 9Praktikum in Prag 109. Regensburger Forum 11Dies academicus 13Neues Entsorgungszentrum 14Lebensraum Universität 15Ausstellung: Paul Ernst 17aus dem Klinikum 18aus den Fakultäten 18Personalia 20Uni-Termine 24neu berufen 25neue Bücher 26

Prof. Dr. Dieter Weiss (3. v. r.), der Sprecher des SFB 689, mit den am Sonderforschungsbereich beteiligtenWissenschaftlern (abwesend Dr. Gianaurelio Cuniberti, der in Tokio weilte).

Die am Sonderforschungsbereich 699 beteiligten Wissenschaftler (zu denen auch der abwesende Prof. Dr.Dr. Hans Robert Kalbitzer gehört) mit ihrem Sprecher, Prof. Dr. Armin Kurtz, derzeit einer der Prorektorender Universität (4. v. l.). ,,, Fotos: R. F. Dietze

Doppelschlag: Zwei DFG-Sonderforschungs-bereiche für die Universität Regensburg

Page 2: Glückwünsche des Rektors 3 Doppelschlag: Zwei DFG ... · Angewandte Physik G. Cuniberti, Dr., Theoretische Physik H. Ebert, Prof. Dr., Department Chemie und ... produkten des Stoffwechsels

Uni intern U-Mai l 66//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 2

•• Fortsetzung von Seite 1

Sonderforschungsbereich 689Spinphänomene in reduziertenDimensionenUniversität Regensburg Sprecher: Prof. Dr. Die-ter Weiss

In elektronischen Bauelementen, zum Bei-spiel in einem Transistor, wird ausschließ-lich die elektrische Ladung eines Elektronsgenutzt. Mit elektrischen Feldern (also demAnlegen von elektrischen Spannungen)kann der Strom dieser Elektronen an- oderabgeschaltet werden. Jedes Elektron trägtaber auch ein elementares magnetischesMoment (hat also einen magnetischenNord- und Südpol), das auf den Spin desElektrons zurückzuführen ist. Stellt mansich ein Elektron als Kugel vor, dann kannman sich diesen Spin als Drall des Elektronsum seine eigene Achse vorstellen. DieserDrall ist im Wesentlichen für alle magneti-schen Phänomene (vom Haften einesMagneten an der Kühlschranktür bis zumSpeichern von Daten auf der magnetischenFestplatte eines Computers) verantwort-lich. Derzeit wird weltweit intensiv darangeforscht wie der Spin z.B. in Metallen,Halbleitern, Isolatoren oder auch in organi-schen Materialien manipuliert werdenkann und ob Ladung und Spin in bestimm-ten Systemen gemeinsam genutzt werdenkönnen und so neue Funktionalitätenermöglichen (z.b. dass Transistoren auchnach Abschalten des Stroms „ihr Gedächt-nis“ behalten).

Dieses Forschungsgebiet nennt man mitt-lerweile Spintronik, eine Wortneuschöpfung,die sich aus den Begriffen Spin und Elektronikzusammensetzt. Im Rahmen des RegensburgerSFB sollen primär spinabhängiger elektrischerTransport sowie optische Eigenschaften indimensionsreduzierten Systemen untersuchtwerden. Spinabhängiger Transport liegt bei-spielsweise vor, wenn der Widerstand einesLeiters von der Magnetisierung der elektri-schen Kontakte abhängt. Während dieses Phä-nomen in metallischen Leitern schon Einzug indie aktuelle Speichertechnologie gefunden hat,stehen die Untersuchungen an organischenMaterialien und Halbleitern erst am Anfang.Systeme wie Moleküle und Kohlenstoffnan-oröhren, zweidimensionale Elektronensy-steme oder auch dünne Schichten aus demneuartigen ferromagnetischen Halbleiterma-terial GaMnAs werden in den nächsten vierJahren deshalb in Regensburg intensiv unter-sucht werden. Das langfristige Ziel, das imRahmen der maximal zwölfjährigen Förde-rungsdauer des SFB angestrebt wird, ist dieBereitstellung der Schlüsselelemente einerzukünftigen Raumtemperatur-Spintronik.

Beteiligte Projektleiter:C. Back, Prof. Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik G. Bayreuther, Prof. Dr., Experimentelle undAngewandte Physik

G. Cuniberti, Dr., Theoretische Physik H. Ebert, Prof. Dr., Department Chemie undBiochemie, LMU München J. Fabian, Prof. Dr., Theoretische Physik S. Ganichev, Dr. habil., Experimentelle undAngewandte Physik M. Grifoni, Frau Prof. Dr., TheoretischePhysik K. Richter, Prof. Dr, Theoretische Physik J. Schliemann, Prof. Dr., Theoretische Physik D. Schuh, Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik C. Schüller, Prof. Dr., Experimentelle undAngewandte Physik J. Siewert, PD Dr., Theoretische Physik C. Strunk Prof. Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik J. Vancea, Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik W. Wegscheider, Prof. Dr., Experimentelle undAngewandte Physik G. Woltersdorf, Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik D. Weiss, Prof. Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik J. Zweck, Prof. Dr., Experimentelle und Ange-wandte Physik

Finanzvolumen:ca. 8 Mio. Euro für vier Jahre

Stellen:Pro Jahr können im Rahmen des SFB ca. 30

Doktoranden und vier Postdocs finanziertwerden. Nur mit guten wissenschaftlichenMitarbeitern kann erfolgreich Wissenschaftbetrieben werden. Auch wichtig: Wenn dieFakultät nicht aus Drittmitteln finanzierte Mit-arbeiter in der Lehre einsetzen würde, wäreeine Ausbildung auf höchstem Niveau nichtmöglich (Bem: Beim CHE-Ranking haben wirhinsichtlich der Ausbildung einen Spitzenplatzzu verteidigen).

Projekt Z:Im Rahmen eines SFB werden Mittel zur

Verfügung gestellt, die wissenschaftlichesArbeiten und wissenschaftlichen Austauscherst möglich machen. Dies ist insbesondere vordem Hintergrund einer unzureichenden staat-lichen Finanzierung zu sehen. Im SFB stehenden Projektleitern insgesamt pro Jahr 55.000Euro zur Verfügung um Gastwissenschaftlereinzuladen. In den vergangenen Jahren hattenwir z.B. einen intensiven Austausch mit Wis-senschaftlern des Ioffe-Institutes in St. Peters-burg (weltweit ein Zentrum derHalbleiterphysik, der Nobelpreisträger desJahres 2000, Alferov, ist wissenschaftlicherDirektor dieses Instituts). Mit den Mittelnkönnen Reise- und Aufenthaltskosten vonGastwissenschaftlern bezahlt werden. 20.000� stehen uns pro Jahr zur Verfügung, um SFB-spezifische Seminare und Workshops abzu-halten. Um Studenten und Studentinnenfrühzeitig an die aktuelle Forschung heranzu-führen stehen pro Jahr 60.000 � für Studenti-sche Hilfskräfte zur Verfügung. Um die imSFB erzielten Ergebnisse publik machen zukönnen, stehen pro Jahr Publikationskostenin Höhe von 12.000 � und Reisemittel in Höhevon 50.000 (für Konferenzbesuche) zur Ver-fügung.

Sonderforschungsbereich 699Strukturelle, physiologischeund molekulare Grundlagen derNierenfunktionUni Regensburg Sprecher: Prof. Dr. Armin Kurtz

Im Gegensatz zu Herz und Gehirn stehendie Nieren nicht immer im Vordergrund dermedizinischen Sicht des Normalbürgers,obwohl die beiden jeweils ca. 300g schwerenOrgane ganz zentrale Aufgaben im Körpererfüllen. Sie reinigen das Blut von Abfall-produkten des Stoffwechsels (z.B. Harn-stoff), sorgen für einen ausgeglichenenHaushalt von Salzen (Natrium, Kalium,Kalzium etc.) und Wasser, bilden wichtigeHormone für die Blutbildung (EPO) unddie Knochenbildung (Vitamin D3) undgreifen zentral in die Regulation des Blut-druckes ein.

Anlagebedingte (genetische) und krank-heitsbedingte (z.B. Diabetes mellitus) Fehl-funktionen der Nieren führen deshalb zustarken Störungen des Körpers wie Bluthoch-druck (Hypertonie), Blutarmut (Anämie) undzur inneren Vergiftung mit allen lebensbe-drohlichen Folgeerscheinungen wie Schlagan-fall und Herzinfarkt bis hin zum Tod.

Nierenerkrankungen und Nierenfehlfunk-tionen verlaufen sehr oft stumm und machenleider erst dann Beschwerden, wenn die Funk-tionen der Nieren bereits stark eingeschränktsind . Zwar stehen heute mit der Blut- undBauchfelldialyse exzellente technischeMethoden zur Verfügung um die Ausschei-dungsfunktion der Nieren zu überbrücken,einen wirklichen Ersatz für die Nierenfunktionstellen sie jedoch nicht dar. Dieser kann heuteeigentlich nur durch den echten Ersatz derNiere, also durch eine Nierentransplantationmit all ihren Einschränkungen gewährleistetwerden.

Besser als jede Hilfsreparatur ist jedocheine Fehlfunktion der Niere frühzeitig zuerkennen und zu korrigieren. Dazu ist not-wendig zu verstehen was genau in der Nierefalsch läuft, wenn sie den Blutdruck nichtmehr richtig kontrollieren kann, wenn sie beider Neubildung der roten Blutkörperchen ver-sagt, wenn sie die Stoffwechselgifte des Kör-pers nicht mehr ordnungsgemäß ausscheidet,oder wenn sie anfängt statt einer geordnetenOrganstruktur flüssigkeitsgefüllte Blasen(Zysten) zu bilden. Erst das Verständnis dernormalen Funktionsweise ermöglicht daswirkliche Verständnis der Fehlfunktion underöffnet so die Möglichkeit einer frühenErkennung einer Störung und eine ursachen-bezogene Behandlung, welche die Nieren-funktion wieder normalisiert.

Im Sonderforschungsbereich 699 „Struktu-relle, physiologische und molekulare Grund-lagen der Nierenfunktion“ widmen sich an derUniversität Regensburg 15 Projekte der Erfor-

•• siehe Seite 3

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schung der normalen Nierenfunktion und Nie-renstruktur, wobei Fachleute aus der Ana-tomie, der Physiologie, der Pharmakologieund der Klinik intensiv zusammenarbeiten.

Beteiligte Projektleiter:Name, Vorname, akad. Titel Institut M. Bucher, PD Dr., Anästhesiologie W.H. Castrop, Dr., Physiologie K. Höcherl, PD Dr., Pharmazie H.R. Kalbitzer, Prof. Dr. Biophysik B.K. Krämer, Prof. Dr. Innere Medizin II K. Kunzelmann, Prof. Dr., Physiologie A. Kurtz, Prof. Dr., Physiologie M. Mack, Prof. Dr., Innere Medizin II R. Rachel, PD Dr., Biologie R. Schreiber, PD Dr., Physiologie F. Schweda, PD Dr., Physiologie E. Tamm, Prof. Dr., Anatomie C. Wagner, PD Dr., Physiologie R. Warth, Prof. Dr., Physiologie R. Witzgall, Prof. Dr., Anatomie

Finanzvolumen: ca. 8 Mio. Euro für 4Jahre

Stellen: Pro Jahr können im Rahmen desSFB ca. 8 Postdocs, 10 Doktoranden und 11Techniker finanziert werden.

Projekte Z:Im Rahmen des SFB finanziert die DFG ein

Zentrum für Bildgebung, in welchem alleArbeitstechniken und Gerätschaften zur Zell-und Gewebedarstellung wie z.B. Lichtmikro-skopie, Elektronenmikroskopie, konfokaleMikroskopie etc. zusammengefasst sind, undallen Teilprojekten als Infrastruktur zur Verfü-gung steht.

Im SFB stehen den Projektleitern weiterhininsgesamt pro Jahr 35.000 Euro zur Verfügungum Gastwissenschaftler einzuladen. In denvergangenen Jahren hatten wir z.B. einenintensiven Austausch mit Wissenschaftlern desNIH, Bethesda, USA (Prof. J. Schnermannvom NIH ist diesjähriger Preisträger einesHumboldt-Forschungspreises).

Mit den Mitteln können Reise- und Aufent-haltskosten von Gastwissenschaftlern bezahltwerden. 18.000 � stehen uns pro Jahr zur Ver-fügung, um SFB-spezifische Seminare undWorkshops abzuhalten. Um die im SFBerzielten Ergebnisse publik machen zukönnen, stehen pro Jahr Publikationskostenin Höhe von 12.000 � und Reisemittel in Höhevon 40.000 (für Konferenzbesuche) zur Ver-fügung.

Glückwünsche 2005

Gegen Ende des Jahres gewinnt man immermehr den Eindruck, als würde die Zeit mitrasender Geschwindigkeit verrinnen undgleichzeitig scheint es beim Rückblickhäufig, als sei im Jahr 2005 mehrgeschehen, als eigentlich in diese Zeit-spanne hineinpasst. Für die Zeit „zwischenden Jahren“ können wir uns alle nur wün-schen, Klarheit über die Fragen zugewinnen, die noch offen sind, und überdie Probleme, denen wir uns in 2006werden stellen müssen.

Für die bayerischen Universitäten hatdas Jahr 2005 Veränderungen gebracht, dieunsere Wissenschaftslandschaft im Frei-staat nachhaltig verändern werden. Ausmeiner Seite besteht die wichtigste Verän-derung darin, dass sich die Universitätenuntereinander als Partner in der Förderungvon Wissenschaft in Forschung und Lehreverstehen, d.h. prüfen, ob nicht durchKooperation in vielen Bereichen mehrerzielt werden kann, als durch egozentri-sche Konkurrenz. Gleichzeitig ist dieBereitschaft zur Partnerschaft aber auch dieVoraussetzung für einen fairen und damitlangfristig wirkungsvollen Wettbewerbzwischen den Universitäten. Sicher istdieser Mentalitätswechsel auch dadurchentstanden, dass die hochschulpolitischeLandschaft unter dem Diktat des Finanz-ministers als bedrohlich erlebt wird. DieEinstellungsänderung an den Universitätenist begleitet worden durch den sog. Mittel-straß-Bericht, der eine Perspektive bis zumJahr 2020 anzielt und dabei gleichermaßenReformen innerhalb der Universitäten undeine bessere Finanzierung des Wissen-schaftsbereichs fordert. Angesichts desZiels der Bayerischen Staatsregierung, imJahr 2006 einen neuverschuldungsfreienHaushalt vorzulegen, konnte statt derErhöhung des Ansatzes für Wissenschaftnur eine Planungssicherheit bis zum Jahr2008 im Rahmen des Innovationspaktesangeboten werden. Zur Unterstützung derinneren Reform der Universitäten ist einneues Hochschulgesetz, zusammen miteinem Hochschulpersonalgesetz und einemHochschulklinikengesetz auf den Weggebracht worden; wobei diese Gesetze erstnoch im Detail darauf überprüft werdenmüssen, ob und wie sie die Universitäten„fit for more“ machen, wie es einmal dasMotto der Elite-Akademie war.

Bei aller hochschulpolitischen Aufge-regtheit sollten wir nicht vergessen, dass esan der Universität Regensburg im Jahr2005 bedeutende Erfolge in Forschung undLehre gegeben hat. Diese Erfolge sindumso höher zu werten, als sie sich nicht aufmehr oder minder subjektive „Rankings“stützen, sondern auf harte Fakten wie dieGenehmigung einer Forschergruppe undzwei Sonderforschungsbereichen durch dieDeutsche Forschungsgemeinschaft oder diePositionierung der Examenskandidaten derMedizin im bundesweiten Wettbewerb.Diese Erfolge sind nicht zuletzt dadurchmöglich geworden, dass in einer gemein-samen Kraftanstrengung der Generationen-wechsel als Chance für eine klareProfilierung genutzt worden ist. DieRegensburger Erfolge in der Wissenschaftwerden von externen Gutachtern immerwieder auf die konsequente und von dergesamten Universität getragene Politikgezielter Neubesetzungen zurückgeführt.Diese Mentalität, gemeinsam das Beste zuschaffen, hat es uns an der UniversitätRegensburg auch möglich gemacht, denschwierigen Prozess der Bildung vonSchwerpunktbereichen und des Verzichtsauf wichtige Teilbereiche durchzuführen,ohne dass unversöhnliche Frontenbil-dungen entstanden sind.

Im Zuge der „Ökonomisierung derWelt“ werden auch Universitäten immermehr als Unternehmen (miss-)verstanden;missverstanden deshalb, weil Universitätennatürlich eine Unternehmung darstellen,die Risiken und Chancen abwägt, aberdiese Unternehmung ist langfristig ange-legt und lässt sich nicht analog zu Aktien-gesellschaften durch Vierteljahresberichtebewerten. Vielleicht steckt hinter derBetrachtung von Universitäten als Wirt-schaftsunternehmen schlichtweg ein Über-setzungsfehler, denn sowohl „Corporation“wie auch „Enterprise“ werden im Deut-schen als Unternehmen übersetzt undwerden dadurch aber eben nicht bedeu-tungsgleich. Ich glaube, dass wir uns alledem Enterprise Universität verschriebenhaben, ohne aber dabei die Universität alsfor-profit corporation anzusehen.

Ich wünsche Ihnen allen und auch mirselbst über die Feiertage die Muße, die not-wendig ist, um Neues zu denken.

Regensburg, 25. November 2005Prof. Dr. Alf Zimmer

Rektor der Universität Regensburg

Prof. Dr. Alf Zimmer,Rektor

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Uni regional U-Mai l 66//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 4

Das Institut für Immobilienwirtschaft ver-anstaltete am 8. Oktober 2005 das 1. Immo-bilien-Symposium mit dem Thema „RealEstate Private Equity“ in Regensburg.

Bei dem Symposium standen Überle-gungen im Vordergrund, ob es sich bei denMilliardeninvestitionen im Immobilienbereichdurch vorwiegend internationale Private-Equity Investoren um eine vorübergehendeKombination aus niedrigen Zinsen und densich von der Krise erholenden Immobilien-märkten handelt –mithin außergewöhnlicheUmstände mit relativ sicheren und wenig risi-kobehafteten Mieteinnahmen einhergehen –oder ob sich die Immobilienbeteiligungs-märkte in einer Phase der Globalisierungbefinden.

Die „Phase des Erwachens“ hatte in Ame-rika die Krise der Sparbanken (Savings &Loans) Ende der achtziger Jahr eingeleitet;Deutschland wird seit Ende der neunzigerJahre davon erfasst, als zum ersten Mal ingroßem Umfang Wohnungsgesellschaften und-bestände von Finanzinvestoren erworbenwurden.

Über Generationen hinweg lag Immobilie-neigentum in Privathand oder als wertvolleReserve in den Bilanzen der Unternehmen unddenen öffentlich-rechtlicher Körperschaften.Während in Amerika rund 25 Prozent derUnternehmen in eigenen Gebäuden sitzt, sindes in Deutschland rund 70 Prozent. Der Anteilvon Grundstücken und Gebäuden an derBilanzsumme bei deutschen Dax und MDax-Unternehmen liegt auf Buchwertbasis bei über230 Milliarden Euro (Anschaffungs- und Her-stellungskosten) und auf Buchwertbasis zwi-schen 10 und 30 Prozent. DieImmobilienkosten liegen bei 5 bis 10 Prozentder jährlichen Gesamtkosten und hätten einenAnteil von 3 bis 10 Prozent an den Umsatzer-lösen. Das in Immobilien gebundene Kapital-potential liegt bei schätzungsweise 50 bis 80Milliarden Euro. Darüber berichtete WolfgangSchäfers, Professor für Immobilienmanage-ment an der Universität Regensburg, auf demSymposium.

Neben klassischen Immobilienfonds mitgeringem Fremdkapital („Core und Coreplus“-Fonds) werden mit steigendem Risikoneue Beteiligungsformen wie „Value-added“Fonds bis hin zu „Opportunity“-Fonds mithohem Fremdfinanzierungsanteil und entspre-chend hohem Risiko aufgelegt. Als Real EstatePrivate Equity kann vereinfacht externesEigenkapital oder eigenkapitalähnliche Mittelvon Finanzintermediären für großvolumigeImmobilieninvestitionen verstanden werden.Typischerweise werden diese Investitionen nurdrei bis sieben Jahre gehalten. Seit Anfang

2000 sind in dieser Klasse zwei Dutzendgroßer Transaktionen abgeschlossen worden,darunter mit 7 Milliarden Euro die Übernahmeder EON-Wohnungsgesellschaft Viterra durchTerra Firma (London) über die DeutscheAnnington. Ihr folgt mit 5 Milliarden Euro dieÜbernahme eines immobilienbesicherten Kre-ditportfolios (Non Performing Loans) derDresdner Bank durch die amerikanische Betei-ligungsgesellschaft Lone Star und für 3,5 Mil-liarden Euro die Übernahme der GAGFAH mitrund 80.000 Wohnungen durch die amerikani-sche Gesellschaft Fortress Investment Group.

Schäfers, der dem von der Vielberth-Gruppe und Eurohypo AG finanzierte Institutfür Immobilienwirtschaft als Geschäftsführervorsteht, zeigte auf, welche Wege sich denInvestoren für Wertschöpfungsstrategienbieten und auf welche Ausstiegsmöglichkeiten(Exitstrategien) sie bauen können. Hierkönnten steuertransparente, börsennotierteImmobiliengesellschaften (Real Estate Invest-ment Trusts, kurz: REIT) für neue Impulsesorgen. In diesem Zusammenhang berichteteFriedrich Merz als Mitglied der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, über diebevorstehende mögliche Einführung vonREITS in Deutschland.

Es sind nicht nur originäre Immobilienbe-teiligungen, die auf den Bildschirm der großenBeteiligungsfonds registriert werden, sondernauch Ausgründungen (Buy-outs), bei denendie Konzerne Randaktivitäten im Immobilien-

1. Immobilien-Symposium der Universität RegensburgReal Estate Private Equity auf dem globalen Vormarsch

Lehre innovativ

bereich abstoßen, um gebundenes Eigenka-pital freizusetzen und sich auf Wert-generierungsstrategien konzentrieren zukönnen. Darüber berichtete Jochen Drukar-czyk, Professor für Finanzierung der Univer-sität Regensburg. Dabei ist Eigenkapital rar inder deutschen Wirtschaft. Es habe eine drama-tische steuerliche Privilegierung des Fremd-kapitals gegeben. So konnte einst einFremdkapitalzins von 7 Prozent nach Steuernauf 2,7 Prozent herabgeschleust werden; diesePrivilegien beständen – wenn auch in abge-schwächter Form – immer noch, sagte Druk-arczyk.

Die Eigenkapitalkosten für die großenUnternehmen lägen – je nach Branche undFinanzstruktur dagegen zwischen 7,2 und 10,2Prozent. Deutschland habe ein äußerst ausge-klügeltes Kreditsicherungssystem; auchwürden Rechnungslegung und Gesellschafts-recht von Gläubigerschutzregeln durchzogen.Mit der zunehmenden Kapitalmarktorientie-rung, der neuen Ratingkultur und der Diffe-renzierung von Fremdkapitalkosten nachBonitätsgraden im Rahmen von Basel II werdejedoch eine Zeit der Eigenkapitalorientierungeingeleitet. Auch belegten Untersuchungen,dass Unternehmen, die privates Equity-Kapitalaufnehmen, schneller wachsen und höhereRenditen erzielen. Damit wird letztlich demTrend zu weiteren Private Equity-Investi-tionen weiter Vorschub geleistet.

Wolfgang Schäfers

Die Hauptakteure (v. l. n. r.) mit Moderator Jens Friedemann (FAZ): Dr. Johann Vielberth, Friedrich Merz, MdB;Prof. Dr. Wolfgang Schäfers und Prof. Dr. Dr. h.c. Jochen Drukarczyk. Foto: Sandra Mück

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Im Rahmen zweier Seminare zum Thema„Galizien, eine literarische Landschaft“, dieim letzten Sommersemester an den Partne-runiversitäten Regensburg und Brno ange-boten worden sind, fand eine Exkursion indie heutige Westukraine statt.

Germanistik- und Slavistikstudenten ausDeutschland und Tschechien begaben sichnach einem Seminar an der Brünner Masaryk-Universität unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Peter Neureuter und Dr. Alexander Wöll vonder Universität Regensburg und Lektor Win-fried Adam aus Brno, auf eine literarische Spu-rensuche. Textgrundlagen dafür waren vorallem Werke von Joseph Roth, Karl-EmilFranzos und Soma Morgenstern die teilweisegar nicht so weit vom bekannten germanisti-schen Kanon entfernt sind.

Weit entfernt scheint die heutige Ukraine zuliegen, und das trotz vielfältiger Medienbe-richte über die „Orange Revolution“ 2005. DieWahrnehmung des Landes leidet in Westeu-ropa an der geographischen und politischenRandlage zwischen neuen EU-Ländern undRussland. So ist es erfreulich, dass die in denJahren zwischen 1772 und 1918 zum habsbur-gischen Imperium gehörigen westlichen Land-striche Galizien und die Bukowina derheutigen Ukraine zumindest als literarischeLandschaften ins Bewusstsein Vieler zurück-gekehrt sind.

Interkulturalität erfahrenIm Zusammenhang mit Post-Colonial-Stu-

dies und Interkulturalitätsforschung gewinnenliterarische Zeugnisse aus der damals vonPolen, Ruthenen, Juden, Deutschen undanderen Ethnien bewohnten europäischenRegion für Germanistik und Slavistik anBedeutung. Lemberg, auf ukrainisch Lwiw, istdas aufstrebende und pulsierende Zentrum derWestukraine und erstes Ziel unserer Reise. Esist ein erstes Beispiel für die vielen kulturellenEinflüsse, die die Region bis heute prägen. Sostieß die Gruppe auf eine riesige sowjetischePlattenbausiedlung, während die Altstadt hin-gegen sehr mitteleuropäisch wirkt. Architekturund Kneipenkultur zeugen von der Besetzungwährend der K&K-Monarchie und dem polni-schen Einfluss, während die allgegenwärtigekyrillische Schrift und die griechisch-katholi-schen und orthodoxen Kirchen dem Gesamt-bild einen zusätzlichen, fremdartigeren Reizverleihen. Reiseleiter Roman Dubasevychwies wiederholt auf die Bedeutung dieserunterschiedlichen Schichten hin, die in ihrerGesamtheit erst den Zauber dieser Stadterklären.

Mit Geschichte und Gegenwart des jüdi-schen Lebens der Stadt machte uns BorisDorfman in einem Kauderwelsch aus Jiddischund Deutsch bekannt. Er berichtete von derheutigen jüdischen Gemeinde, die seit 1991einerseits mehr Möglichkeiten zur Entfaltunghat, andererseits stark von der Abwanderung

nach Israel und Deutschland betroffen ist. Hierstand auch eine Besichtigung eines der größtenVerladeplätze für Judendeportationen imZweiten Weltkrieg auf dem Programm. DieBesichtigung des von Joseph Roth besuchtenGymnasiums in der abgelegenen ProvinzstadtBrody war dank einer außerordentlich fach-kundigen Führung des Germanisten und Über-setzers Jurko Prohasko vielleicht derHöhepunkt der Exkursion.

GrenzüberschreitungenIn diesem letzten Winkel des früheren

Habsburgerreiches, unmittelbar an der histori-schen Grenze zum Russischen Reich, istzumindest architektonisch noch ein Hauch von„Kakanien“ zu erahnen. Interessant war dieÜberquerung dieser Grenze in Richtung Pot-schajiw, einem nach streng russisch-ortho-doxem Ritus geführten Kloster, das von vielenMenschen der stark prowestlichen Lembergund Ternopil als religiöser Vorposten Moskausempfunden wird. Neben Lemberg war dasbukowinische Czernowitz der zweite Hauptortunserer Exkursion. Den Germanisten ist diekleingliedrige Bukowina – im Gegensatz zumweitläufigen „Prosa-Raum“ Galizien - eher alsHeimat von Lyrikern ein Begriff. Paul Celan,Rose Ausländer und Alfred Gong wurden hiergeboren. Trotz gemeinsamer östereichischerGeschichte und teils ähnlicher Architekturunterscheidet sich Czernowitz doch deutlichvon Lemberg, was Tanja Berezhna in ihrerStadtführung deutlich machte. In Czernowitzist weniger die Nähe Polens, als vielmehr derEinfluss der südlichen Nachbarstaaten Rumä-nien und Moldau prägend, was man sogar amMusikstil der Straßenmusiker spürt.

SprachenvielfaltObwohl in vielen Städten der Ukraine rus-

sisch spricht, spricht man in Lemberg vorallem Ukrainisch. In Czernowitz herrscht einSprachgemisch aus Ukrainisch, Russisch undRumänisch. Der EU-Beitritt Polens ist fürLemberg die größte Herausforderung, ist fürdie während in Czernowitz der baldige EU-Beitritt Rumäniens ein wichtiges Thema ist.Auf unserer Heimreise machten wir nocheinen kurzen Abstecher in die neue Literatur-hauptstadt der Ukraine Iwano-Frankiwsk,deren liebevoll renovierte Innenstadt undWeltoffenheit viele Exkursionsteilnehmerüberraschten. Ein echtes klangliches Erlebniswar die Stadtführung von Halyna Petrosanyak,eine der zentralen ukrainischen Gegenwartsly-rikerinnen. Sie führte uns auf Deutsch undTschechisch durch die Stadt und rezitierte ihreeigenen Gedichte teils auf Ukrainisch.

Wenngleich die Ukraine aufgrund enormerInfrastruktur- und Imageprobleme noch langebrauchen wird, um für deutsche Reisendemehr zu werden als ein Geheimtipp für Einge-weihte, sollte man die Fortschritte in denletzten Jahren doch würdigen. Die Aufhebungder Visapflicht für EU-Bürger im Sommer

Deutsch-tschechische Reise auf kakanischen Spuren

Kooperationen

2005 und allmählich aufkommendes Service-denken dürfen als herzliche Einladung undErmutigung verstanden werden, die Geheim-nisse und Chancen dieses faszinierendenLandes zu entdecken. Robert Jodlbauer

zu Gast

“Visiting Professor in WorldEnglishes“ aus Kapstadt unter-richtet in Regensburg

Mit Unterstützung der Regensburger Uni-versitätsstiftung Hans Vielberth kann dasInstitut für Anglistik und Amerikanistik seinenStudierenden und Mitarbeitern im WS 2005/06ein besonderes Highlight bieten: Im Dezember2005 und Januar 2006 hält sich Prof. Dr.Rajend Mesthrie von der University of CapeTown in Südafrika am Institut auf. Prof.Mesthrie ist einer der international bekannte-sten und dynamischsten Soziolinguisten undForscher zu Varietäten des Englischen. Zuseinen bekanntesten Büchern gehören z.B.English in Language Shift und Language inSouth Africa (beide bei Cambridge UniversityPress erschienen), Introducing Sociolingui-stics, und die Concise Encyclopedia of Socio-linguistics.

Den Regensburger Studierenden bietet sichdamit die aussergewöhnliche Möglichkeit, vorOrt bei einem weltweit renommierten Fach-mann eine reguläre Lehrveranstaltung absol-vieren zu können. Prof. Mesthrie bietet inBlockform ein Hauptseminar zum Thema“New Englishes” an. Die Nachfrage ist groß:Für das Seminar liegen 45 Anmeldungen vor(was Prof. Mesthrie zu einer überraschtenBemerkung über die Größe von Seminaren andeutschen Universitäten auf graduate levelveranlasste).

Prof. Mesthrie wird sich der Öffentlichkeitauch in einem allgemein zugänglichen Gast-vortrag vorstellen, für den auch an Regens-burger Gymnasien geworben wird: am 11.Januar 2006 um 20 Uhr wird er im H 5 zumThema „Language Policy and Democracy inPost-Apartheid South Africa: Gains,Dilemmas and Losses“ sprechen.

Prof. Mesthrie ist damit der erste Inhaberder „Regensburg Visiting Professorship inWorld Englishes“, einer Einrichtung, die inden nächsten Jahren fortgeführt und zu einerguten Tradition werden soll. Sie ist einErgebnis der Gespräche des RegensburgerLehrstuhlinhabers, Prof. Edgar W. Schneider,mit der Hochschulleitung, die ihn veranlas-sten, einen Ruf an die LMU München abzu-lehnen. Prof. Mesthrie wird selbstverständlichauch intensiven Kontakt mit den Angehörigendes Instituts und der Fakultät, auch bezüglichder hier ansässigen Forschungsaktivitäten,pflegen. Die Professur trägt so wesentlich zurInternationalisierung der Fakultät bei.

U-Mail

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Der „Forschungsverbund Ost- und Südost-europa“ („forost“) ist eine Einrichtung desLandes Bayern. Seit seiner Gründung imJahre 2001 führt er Forschungsprojekte zuden Ländern Ost-, Mittel- und Südosteu-ropas vor allem aus den BereichenGeschichte, Sozialwissenschaften, Sprach-und Literaturwissenschaften, Jura, Wirt-schaftswissenschaften gemeinsam und –durch die Münchner Geschäftsstelle - koor-diniert durch.

Insgesamt haben zu Beginn acht For-schungseinrichtungen „forost“ getragen,davon vier Universitäten. Die mit den meistenProjekten vertretenen Universitäten waren vonBeginn an jene in Regensburg und München(LMU). An „forost“ wirkten auch von Anfangan jene Münchner Institute mit, die nachRegensburg verlagert werden, das Südost-Institut, das Institut für Ostrecht sowie das Ost-europa-Institut, daneben aber auch dasUngarn-Institut und das Collegium Carolinumin München.

„forost“ wurde bisher in zwei Phasen, 2001bis 2003 und 2003 bis 2005 durchgeführt, einedritte, voraussichtlich letzte Förderphase miteiner geringeren Zahl von Projekten folgt 2006bis 2008. Mitte Oktober 2005 wurden durcheine interdisziplinär zusammengesetzte Gut-achtergruppe die abschließenden Evaluationenfür „forost“ 2 vorgenommen und die Projektefür „forost“ 3 ausgewählt.

Wandel und Kontinuität in den LändernOst- und Südosteuropas

In „forost“ 1 wurden noch in 18 Einzelpro-jekten von etwa 50 Wissenschaftlern Fragenvon Wandel und Kontinuität in den LändernOst- und Südosteuropas, besonders mit Blickauf die Erweiterung der Europäischen Uniondurchgeführt. In den Projekten wurde ver-sucht, die Vorbedingungen und Auswirkungender Transformation in den Staaten des östli-chen Europa zu beleuchten. Dadurch solltenGrundlagen für konkrete wirtschafts-, sozial-und kulturpolitische Entscheidungengeschaffen werden. In mittlerweile zahlrei-chen Publikationen des Verbunds, der übereine eigene kleine Schriftenreihe verfügt,

wurden hierzu konkrete Hilfsmittel erarbeitet.„forost“ 1 konzentrierte sich auf drei Themen-gebiete: die Transformation vor dem Hinter-grund der Ost-Erweiterung, die Kulturen imPostsozialismus (Voraussetzungen und Verän-derungen) und Nationale Identität, ethnischerPluralismus und internationale Beziehungen.In „forost“ 1 waren von Regensburger Seiteinsgesamt sieben Projekte aus den Rechtswis-senschaften (Arnold, Schroeder), aus denGeschichtswissenschaften (zwei Projekte E.Völkl), zwei Projekte aus der Slavistik (Kneip,Koschmal) sowie ein Projekt aus der Germa-nistik (Greule) beteiligt. Dabei ging es u. a. umdie Bedeutung der Verfassungsgerichtsbarkeitim Transformationsprozess, um das deutscheund polnische Russlandbild im Vergleich oderum Sprachkultur im östlichen Europa.

Verändertes FächerspektrumDie zweite Phase „forost“ 2 umfasste ins-

gesamt sogar 19 Projekte in vier Themen-gruppen. Themenschwerpunkte waren„Wirtschaftliche, rechtliche und sprachlicheFaktoren der europäischen Integration“, „Ver-trauen als Voraussetzung wirtschaftlicher undsozialer Integration“, „Zivilgesellschaft alsIntegrationsfaktor“ sowie „Ethnischer Plura-lismus und nationale Identitätspolitik imeuropäischen Kontext“. Erneut wurden vonden Gutachtern sieben neue Projektvorschlägeaus der Universität Regensburg ausgewählt.Das Fächerspektrum verschob sich allerdingsein wenig: Neben die zwei Projekte aus denRechtswissenschaften (Arnold, Schroeder)traten erneut zwei aus der Slavistik bzw. ausdem Bohemicum (Koschmal, Nekula), sowieeines aus der Interkulturellen Psychologie(Thomas) und eines aus der Germanistik(Greule). Hinzu kam außerdem die Verglei-chende Kulturwissenschaft (Drascek). In denProjekten ging es nun u. a. um die Sicherungder unternehmerischen Tätigkeit in Mittel- undOsteuropa, die Vollstreckung von Gerichtsur-teilen im östlichen Europa, um Probleme derPersonalführung in tschechisch-deutschenGemeinschaftsunternehmen oder um Fremd-und Selbstbilder im deutsch-tschechischenund deutsch-polnischen Vergleich.

„forost“ – eine bayerische Erfolgsgeschichte

Kooperationen

Themenschwerpunkte von forost 3Im Oktober 2005 erfolgte die Evaluation

der für „forost“ 3, d. h. der für 2006 bis 2008beantragten Projekte. Der neue Themen-schwerpunkt lautet „Europa als Aufgabe:Grenzen und Chancen von Erweiterung undVertiefung der EU“. Das Finanzvolumen unddie Zahl der Projekte wurden für diese voraus-sichtlich letzte Phase erheblich reduziert. DieZahl der Projekte sinkt nun von 18 bzw. 19 aufwohl nur mehr neun. Zwar liegt der offizielleBescheid des Ministeriums noch nicht vor,doch wurde den Beteiligten bereits dasErgebnis der Begutachtung mitgeteilt. Danachwerden aus den 16 beantragten Projekten nochneun dem Bayerischen Wissenschaftsministe-rium zur Förderung 2006 bis 2008 vorge-schlagen. Die Universität Regensburg ist mitfünf Projekten erneut sehr gut vertreten. Eshandelt sich dabei um Projekte aus den Rechts-wissenschaften (Arnold, Schroeder), aus denWirtschaftswissenschaften (Möller), der Inter-kulturellen Psychologie (Thomas) sowieerneut der Slavistik (Koschmal). Das Themen-spektrum reicht von Themen wie Korruptions-bekämpfung, die Grenzen supranationalerIntegration über antieuropäische Diskurse inTschechien bis zu plurikulturellen Trainings-formaten zur Qualifizierung für Wirtschafts-kooperation. Die Projekte Schroeder undMöller stammen dabei jeweils von den derzeitnoch in München ansässigen Forschungsinsti-tuten, dem Institut für Ostrecht und dem Ost-europa-Institut.

Insgesamt darf der Forschungsverband„forost“ als eine Erfolgsgeschichte betrachtetwerden, vor allem für Bayern und seine auf dasöstliche Europa bezogene Forschung, aberauch für die Universität Regensburg. Das LandBayern hat durch „forost“ mit Unterstützungder bayerischen Wirtschaft in einem nachah-menswerten Kraftakt die interdisziplinäre undinteruniversitäre Forschung in einem Maßeund Umfang gestärkt, die in Deutschland undim ganzen deutschsprachigen Raum einmaligsind. Die an „forost“ beteiligten Professorender Universität Regensburg haben in diesemRahmen für die genannten geisteswissen-schaftlichen Disziplinen mehr als 1 MillionEuro eingeworben.

Rainer ArnoldWalter Koschmal

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Wir befinden uns im Jahre 2003. Ganz Ost-europa ist vom Sozialismus befreit. GanzOsteuropa? Nein, ein kleines, unbelehr-bares Land leistet unerbittlich Widerstandgegen Demokratie und Marktwirtschaft . . .Zwar befinden wir uns im Jahre 2003,jedoch nicht am Beginn eines „Asterix“-Bandes: Elf Tage lang erkunden acht Stu-denten und zwei Professoren derUniversität Regensburg zusammen miteiner polnischen Studentengruppe dieGegenwart und die Vergangenheit derRepublik Belarus.

Die Kontakte von Prof. Jerzy Macków(Lehrstuhl Vergleichende Politikwissen-schaft/Schwerpunkt Ost- und Mitteleuropa)zur Warschauer Universität machten es mög-lich, dass sich eine Gruppe von Politikwissen-schaftsstudenten an die jährlich stattfindendeExkursion des Instituts für Oststudien ansch-ließen konnte. Einen ersten Bezug hatte dieVorlesung „Nation und Gesellschaft in Mittel-und Osteuropa“ von Prof. Macków gegeben, inder es unter anderem um die Nationsbildungauf dem Gebiet der heutigen Republik Belarusging. Der Reiz des ungewöhnlichen Reisezielslag nicht zuletzt darin, ein weitgehend unbe-kanntes Land nach eigenen Vorstellungen zubereisen. Ein Land an den Außengrenzen derEuropäischen Union, das in einem Jahr wohlhäufiger als zurzeit ins öffentliche Bewusst-sein rücken wird. Die Vielberth-Stiftung finan-zierte das Vorbereitungsseminar und dieUniversität übernahm die Visakosten.

Weiße Flecken der Deutschen ...Schon bei der Vorbereitung der Reise wirdklar, dass das Land zwischen Polen und Rus-sland für die meisten Deutschen einen weißenFleck auf der Landkarte darstellt. „Belarus?Weißrussland? Ist das nicht dasselbe wie Rus-sland?“ fragen viele, die von der Exkursionerfahren. Zwar sind die Studenten nach einemBlockseminar und Gastvortrag der belarussi-schen oppositionellen Publizistin Tatjana Rev-jaka an der Universität vorbereitet auf das, wassie erwarten wird. Ein Staat, der durch einautoritäres politisches System gekennzeichnetist, der die zentrale Planwirtschaft beibehaltenhat, der um der politischen Stabilität willenökonomisch von der Russländischen Födera-tion abhängt, der die Opposition unterdrückt,die Massenmedien kontrolliert. Die gute Vor-bereitung schützt dennoch nicht vor Überra-schungen. Hier sind wieder die weißenFlecken: Unverständnis dafür, dass man derdeutschen Gruppe nur ungern und erst nachIntervention des deutschen Botschafters dieVisa erteilt (Will man keine Besucher, die offi-ziell von einer oppositionellen Organisationeingeladen wurden?), Überraschung darüber,dass man nur ca. 1200 km entfernt von hiertatsächlich Stunden an einer scharf bewachtenGrenze warten muss, Unwissen über denAlltag, über das Leben in einem Land, wo dieZeit stehen geblieben zu sein scheint – würde

nicht ab und zu ein Handy klingeln oderzischend eine Dose Coca-Cola geöffnetwerden.

… und bei den BelarussenBei Diskussionen mit Studenten und

Dozenten an den Universitäten in Minsk,Vitebsk und Gomel erfährt man wenig überihre politische Einstellung, über ihre Zufrie-denheit mit dem Leben im Land. Es wird sehrbedacht, oft auch ausweichend geantwortet.Doch auch in privaten Gesprächen wird deut-lich, dass lieber der Status quo akzeptiert alseine ungewisse Zukunft riskiert wird. „In Rus-sland werden die Löhne nicht ausgezahlt, inPolen sind viele arbeitslos - hier funktioniertwenigstens alles“ erzählt die 19-jährige Stu-dentin Olga aus Vitebsk. Es stimmt, es bietetsich einem der Eindruck eines am Funktio-nieren gehaltenen Landes. Die Geschäfte sindrelativ voll (allerdings steht die große Anzahlvon Verkäufern in keinem Verhältnis zurMenge der angebotenen Ware), die Infra-struktur scheint ausreichend ausgebaut zu sein,nur selten wird man von bettelnden Menschenangesprochen, es scheint auf den ersten Blickan kaum etwas zu fehlen. Die Unterschiede inden Lebensstandards von Deutschen, Polenund Belarussen kommen stark zur Geltung, alsdie polnisch-deutsche Studentengruppe nacheinem Gespräch mit dem polnischen Bot-schafter zu einem Empfang des deutschen Bot-schafters in seiner Residenz eingeladen wurde.Speisen, Räumlichkeiten und die offeneAtmosphäre sorgten schon nach zwei Tagenstrapaziöser Reise für einen „Kulturschock“,der sich auch auf der letzten Etappe der Exkur-sion in Warschau wieder einstellte. Ein deut-scher Student sagte da nur: „Endlich wieder imWesten!“

Dominanz des Russischen …1995 führte Belarus durch ein Referendum,

in dem es hauptsächlich um die Verlängerungder Amtszeit des Präsidenten Aljaksandr Luka-senka ging, die russische Sprache erneut alsStaatssprache ein (heute allerdings parallelzum Belarussischen). Nur eine verschwindendgeringe Zahl von Belarussen spricht Belarus-sisch. „Wenn ich am Kiosk eine Zeitung aufbelarussisch verlange, werde ich als Nationa-listin beschimpft“, erzählt eine Vertreterin voneiner oppositionellen Nichtregierungsorgani-sation. Dass jedoch Nationalismus bezie-hungsweise überhaupt eine nationale Identitätgenau das ist, was von westlichen Politikwis-senschaftlern als Mangelerscheinung im Landdiagnostiziert wird, lässt das Sprachenproblemin einem anderen Licht erscheinen. Denn alsdem Land 1991 die Unabhängigkeit in denSchoß fiel, da gab es zwar zweifelsohne soetwas wie eine belarussische Ethnie, aberkeine Nation. Der Wunsch nach einem eigenenStaat war im Gegensatz beispielsweise zumbenachbarten Baltikum nur rudimentär vor-handen. Pläne für eine erneute Union mit derRussländischen Föderation belegen ein Defizit

Weiße Flecken bei uns und bei den Belarussen

Exkursionen

an Bewusstsein für die eigene Staatlichkeit.

… auf Kosten des BelarussischenDas geringe Maß an nationaler Identität

spürt man als Tourist schon bei der Frage,warum man denn gerade ein solch „unattrak-tives“ und unkomfortables Reiseziel gewählthabe. Tatsächlich war die zweiwöchige Reiseoftmals wenig komfortabel und dadurch sehrkräftezehrend. Attraktivität aber besitzt dasLand und zieht sie unter anderem daraus, dasses an der Nahtstelle von Ost und West gelegenist. Neben in neuem Glanz erstrahlendenorthodoxen Kirchen finden sich in geringererZahl und in schlechterem Zustand katholischeKirchen, die auf die jahrhundertelange Latini-sierung im Großfürstentum Polen-Litauen ver-weisen. Auch von der jüdischen Kultur - bisAnfang des 20. Jahrhunderts in vielen Städtendie Mehrzahl der Bevölkerung - sieht mankaum Überbleibsel. Marc Chagall zum Bei-spiel wurde in Vitebsk, einer ostbelarussischenStadt geboren. Heute hängen im dortigen Cha-gall-Museum gerade mal drei seiner Bilder - inseinem Geburtshaus keins.

Und wie sieht es mit den weißen Fleckenbei den Belarussen aus? Sie wissen erstaunlichviel über das Leben in Deutschland, warenzum Teil dort zu Besuch, lernen die Sprache,kennen aktuelle Filme. Weiße Flecken sind fürdie Belarussen etwas ganz anderes: Regime-kritische Zeitungen haben angeblich oft große,weiße Flecken. Dann wurde mal wieder zen-siert.

Sarah SchollMartin Lenz

Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., Pressereferent Beratung: Prof. Dr. Maria Thurmair

Zeichnung S. 1 “rund um die Kugel”: Vladimir KomirenkoGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 6.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerischer Verlag KG RegensburgAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

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Archäologen griechischer Universitätenund Ephorien (Gebietsdenkmalämter)haben während der letzten Jahre im Verlaufgeplanter Forschungsprojekte wie auch inNotgrabungen eine große Zahl neuer, nichtselten spektakulärer Funde zutage geför-dert. Da jedoch die Funde und Forschungenoft nur mit deutlicher zeitlicher Verzöge-rung und in außerhalb Griechenlandskaum erhältlichen Zeitschriften publiziertwerden, sind viele wichtige Entdeckungenim Ausland bisher weitgehend unbekanntgeblieben. Um einen regeren Austausch mitden griechischen Kollegen anzustoßen, ver-anstaltete das Institut für KlassischeArchäologie am 4./5. November 2005 einKolloquium, in dessen Rahmen griechischeForscher über ‚Neue Funde in griechischenStädten und Heiligtümern’ berichteten.

Das Kolloquium wurde zu Ehren des Lehr-stuhlinhabers Prof. Dr. Burkhardt Wesenbergabgehalten, der am 14. Okt. seinen 65.Geburtstag feierte. So war es möglich, eineReihe hoch renommierter Wissenschaftler füreinen Vortrag zu gewinnen. Prof. Dr.-Ing. Dr.phil. h.c. Manolis Korres (Technische Univer-sität Athen) ist durch seine langjährige Restau-rierungsarbeit am Parthenon auf der AthenerAkropolis und die parallel dazu durchge-führten baugeschichtlichen Untersuchungenweltweit bekannt geworden. In seinem Vortragmachte er den erst 1997 entdeckten, hochal-tertümlichen Tempel von Mitropolis in Thes-salien zum Ausgangspunkt weitreichenderÜberlegungen zur Entstehung griechischerArchitekturformen. Er thematisierte damit einzentrales Forschungsgebiet des Jubilars, den erin einer Tischrede beim geselligen Abschlußdes Kolloquiums als den besten Kenner desParthenon außerhalb Griechenlands würdigte.

Einen weiteren Höhepunkt bot der Beitragvon Prof. Dr. Alexandros Mazarakis Ainian(Universität Volos), der ein neu entdecktesHeiligtum auf der Kykladeninsel Kythnos vor-stellte. Der durch einen Brand zugrundegegangene Tempel hat die in einem abge-trennten Raum aufbewahrten Weihgeschenkeund anderen Gegenstände so bewahrt, wie siebeim Einsturz des Gebäudes zu Boden fielen.Der bislang einmalige ungestörte Befund istvon herausragender Bedeutung für die grie-chische Kultgeschichte. Einen aufregendenNeufund stellte auch Frau Dr. Xeni Arapogi-anni (Leiterin der Ephorie Olympia) vor, diebei der modernen Ortschaft Prasidaki einenTempel der Athena entdeckt hat; unter demklassischen Bau des frühen 5. Jhs. v.Chr.konnte sie die Reste eines archaischen Vor-gängers ausgraben, der frühe dorische Säulen-architektur aus Stein erstmalig auch für diewestliche Peloponnes bezeugt. Frau Dr. AnnaKarapanagiotou (Ephorie Sparta) machte eineauf der Peloponnes gelegene Stadt klassischerZeit (5./4.Jh. v.Chr.) bekannt, die dem Braun-kohletagebau zum Opfer zu fallen droht; ihre

städtebauliche Besonderheit sind Straßenzüge,die in einer bisher beispiellosen Länge unver-bunden nebeneinander herlaufen. EvangelisPavlidis (Ephorie Ioannina) berichtete überdas archäologische Großprojekt Nikopolis.Die “Siegesstadt” am Eingang des Ambraki-schen Meerbusens wurde von dem späterenrömischen Kaiser Augustus anläßlich seineswelthistorisch bedeutsamen Sieges über Anto-nius und Kleopatra gegründet, der 31 v.Chr. ineiner Seeschlacht beim nahegelegenen Actiumerrungen wurde. Bei den Ausgrabungen wurdeu.a. ein gewaltiges, reich mit Skulpturengeschmücktes Siegesmonument freigelegt.

Die von der Universitätsstiftung Hans Viel-berth, der e.on Bayern und der SparkasseRegensburg geförderte Veranstaltung wardurchgehend sehr gut besucht. Sie zog mitihrem hoch aktuellen Programm auswärtigeForscher nicht nur aus München und demübrigen Bayern an; auch Wissenschaftlern ausFreiburg, Mainz, Bonn und Köln, aus Jena undBerlin war das Regensburger Kolloquium dielange Reise wert. Prof. Wesenberg freute sichin seinem Dankeswort besonders über diestarke Präsenz der an den technischen Univer-sitäten angesiedelten archäologischen Baufor-schung. Aber auch Studenten der UniversitätRegensburg und interessierte Bürger der Stadtwaren zahlreich vertreten; die Veranstalterhatten einem breiteren öffentlichen Interessevon vornherein Rechnung getragen, indem dieVorträge nur in deutscher und englischerSprache gehalten wurden - eine im Fach nicht

Neueste griechische Forschungen und Funde in Regensburg bekannt gemacht

Treffpunkt Regensburg

selbstverständliche Beschränkung, welche diegriechischen Kollegen dankenswerterweiseausnahmslos auf sich nahmen, obwohl dies fürmanchen Redner eine Premiere war.

Rektor Prof. Zimmer, der sich dem Kollo-quium gegen Ende angeschlossen hatte,betonte in seiner Abschlußrede die Bedeutungder Grundlagenforschung für sämtlicheLebensbereiche und bekräftigte dasBekenntnis der Universität Regensburg zu densogenannten kleinen Fächern. Die großeBegeisterung, die am Ende der Veranstaltungunter Vortragenden wie Zuhörern herrschte,mündete in den Wunsch, den deutsch-griechi-schen Austausch in Zukunft verstärkt weiter-zuführen. Eine Kooperation wurde noch amAbschlußabend vereinbart: ab dem nächstenJahr werden einige der begehrten Grabungs-plätze in Nikopolis für Regensburger Archäo-logiestudenten freigehalten.

Heide Frielinghaus

Mit einem Kolloquium über “Neue Funde in griechischen Städten und Heiligtümern” wurde Prof. Wesenberg(r.) anlässlich seines 65. Geburtstags geehrt.

U-Mail Redaktionsschluss

Januar 2006ist der

10. Januar

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Ein dialektologisches Forschungsprojektam Institut für Germanistik unter Leitungvon Dr. Alfred Wildfeuer widmet sich denbisher der Forschung unbekannten deut-schen Sprachinseln in der Ukraine.

Bairische und fränkische Mundarten in derUkraine? Bis vor kurzer Zeit völlig unbe-kannte Sprachinseln in der Gegend vonU�horod in der Transkarpaten-Ukraine warendas Ziel eines dreiwöchigen Forschungsauf-enthalts von Dr. Alfred Wildfeuer, Dr. UlrichKanz und Julie Zehetner im August 2005. Dieersten Tage des Aufenthalts standen ganz imZeichen der Informantensuche, wobei die For-scher tatkräftig von Prof. Dr. Georg Melika(Universität U�horod) und Josef Penzenstadler(Unterhrabovnitz) unterstützt wurden. Eskonnten anschließend umfangreiche Sprach-aufnahmen in den Dörfern Synjak,Pusnjak/Puznakuvci, Dorndorf/Draèyno,Schwalbach/Svaljava und Unterhrabov-nitz/Ny�na Hrabovnyca und in der Stadt Mun-kacs/Mukaèevo erstellt werden. Während in

Munkacs noch zahlreiche Deutsche, die einefränkisch-bairische Mischmundart sprechen,siedeln, leben in den fünf Dörfern nur nochwenige Nachfahren von Auswanderern, die zuBeginn des 19. Jahrhunderts aus dem Böh-merwald hierher übersiedelten. Deren Dialektist noch heute praktisch frei von anderssprach-lichen Einflüssen, es hat sich bei den Spre-chern ein altertümliches Bairisch erhalten, dasgroße Ähnlichkeiten zu den heutigen deut-schen Dialekten des Bayerischen Waldes unddes Böhmerwaldes aufweist. Neben dem Mit-schnitt von freien Gesprächen wurde derjeweilige Ortsdialekt mit den umfangreichenFragebüchern des Atlas der deutschen Mund-arten in Tschechien erhoben. Die Fragebücherhaben sich aufgrund ihrer Themenauswahl alsideal für Erhebungen in osteuropäischen Spra-chinseln erwiesen; sie wurden den Wissen-schaftlern dankenswerterweise von Dr. ArminBachmann (Institut für Germanistik) zur Ver-fügung gestellt, der die Forscher zudem tat-kräftig mit Hinweisen zur Spracherhebungunterstützte. Die bisher erhobenen Aufnahmen

Deutsche Mundarten in der Transkarpaten-Ukraine

aus der Forschung

umfassen über 500 Fragebuchseiten, derUmfang der aufgezeichneten Gespräche liegtbei etwa 50 Stunden Sprachmaterial.

Für April und September 2006 sind bereitsweitere Forschungsaufenthalte vorgesehen,neben den fünf genannten Dörfern existierennoch fünf weitere Dörfer mit bairisch Spre-chenden, zudem neun Orte mit fränkisch Spre-chenden. Weitere deutsche Dörfer gab es imnördlich angrenzenden Galizien und in der öst-lichen Bukowina. Ob dort noch vereinzeltDeutsche siedeln, wollen die Forscher eben-falls herausfinden. Ziel der Spracherhebungensoll die Herausgabe eines Sprachatlasses zuden Deutschen Mundarten der Transkarpaten-Ukraine sein, nachdem bis Ende 2007 alle Orteerhoben worden sind. Erscheinen wird derSprachatlas in der hiesigen Publikationsplatt-form Regensburger Dialektforum.

Rupert Hochholzer(Regensburger Dialektforum,

Institut für Germanistik)

Erste Übersetzer-Werkstatt zur polnischen Literatur

Erstmals wurde vom 27. bis 29. Oktober2005 Oktober an einer deutschen Univer-sität eine Übersetzerwerkstatt zur polni-schen Gegenwartsliteratur durchgeführt.Anlass und Rahmen bildeten das deutsch-polnische Jahr. Veranstaltet wurde derWorkshop von der Slavistik der Universitätim Verbund mit dem Bayerischen Hoch-schulzentrum für Mittel- Ost- und Südost-europa (Bayhost). Bayhost konnte dank derfinanziellen Unterstützung der BayerischenStaatskanzlei in diesem Jahr mehrere Ver-anstaltungen durchführen.

Schwierige UmgangsspracheDrei der derzeit wohl kompetentesten

Übersetzerinnen und Übersetzer polnischerLiteratur unterrichten drei Tage lang Studie-rende und Dozenten aus ganz Deutschland inder hohen Kunst des literarischen Übersetzens.Die Übersetzerin Renate Schmidgall (Darm-stadt) übersetzt aktuell u.a. den Shooting-Starder polnischen Literatur, Andrzej Stasiuk, aberauch Pawel Huelle. Fast gleichzeitig mit derWerkstatt erhielt Stasiuk den bedeutendstenpolnischen Literaturpreis, den NIKE-Preis.Olaf Kühl (Berlin) bringt unter anderemgerade die noch junge polnische Skandalau-torin Dorota Mas³owska ins Deutsche: Derenschwierige Umgangssprache mutete er auchden TeilnehmerInnen an der Werkstatt zu, dieso in seine aktuelle Übersetzerarbeit Einblickerhielten. Schließlich nahm mit Hans-PeterHoelscher-Obermaier (Ammerhof bei Pähl)der derzeit wohl bedeutendste Übersetzer pol-nischer Lyrik aus dem Mittelalter bis zur

Gegenwart teil. Alle drei Übersetzer habenzahlreiche Bände der berühmten „PolnischenBibliothek“ im Suhrkamp-Verlag übersetztund ediert. Ohne sie wäre die vergleichsweisegute Kenntnis polnischer Literatur in deut-scher Sprache um vieles ärmer. Alle drei Über-setzer wurden in jüngster Zeit, Olaf Kühl nochim Sommer dieses Jahres, mit den bedeutend-sten Übersetzerpreisen für polnische Literaturausgezeichnet.

Die etwa zwei Dutzend TeilnehmerInnenaus ganz Deutschland, die in zwei Gruppenarbeiteten, waren überwiegend Studierende,aber auch Polnisch-DozentInnen. Sie allesahen sich bei drei so unterschiedlichen Typenvon Übersetzern in besten Händen. Doch auchdie Dozenten konnten der intensiven Textar-beit mit Studierenden manches abgewinnen.Sie meinten manches Übersetzertalenterkennen zu können. Die drei Übersetzerhatten den Teilnehmenden vorab Texte ver-schiedener Gattungen zur Verfügung gestellt.Die von allen TeilnehmerInnen eine Wochevor Beginn der Werkstatt eingereichten Über-setzungen bildeten die Grundlage der gemein-samen Arbeit. Die Slavistik knüpfte damit anihre wiederholten Übersetzerwerkstätten zurrussischen Literatur vor einigen Jahren an.

Gesellschaftlicher Wert und WertschätzungDas Übersetzen von Literatur, von dem die

Leser, also wir alle, so vielfältig profitieren, istimmer noch eine wenig anerkannte, für denkulturellen Austausch aber grundlegende Ver-mittlertätigkeit. Übersetzer, vor allem jene aus

‚kleineren’ Sprachen, haben – trotz der gesell-schaftlichen Bedeutung dieses Tuns - keineMöglichkeit, davon leben zu können. Auchdeshalb ist es erfreulich, dass Bayhost dank der– unabdingbaren - staatlichen Unterstützungdiese Übersetzerwerkstatt für polnische Lite-ratur unter der Regie der Slavistik realisierenkonnte. Man wird damit die Diskrepanz zwi-schen Übersetzerleistung einerseits und ihrerfehlenden Anerkennung andererseits nichtbeseitigen können. Zumindest aber kann so aufdiese zutiefst unbefriedigende Situation hin-gewiesen werden.

Die zahlreichen Regensburger Teilnehme-rInnen an der Werkstatt hatten dabei beson-deres Glück. Denn zwei der führendenpolnischen Autoren konnten sie schon wenigeTage später in Lesungen persönlich kennenlernen: Pawel Huelle und Andrzej Stasiuk.Beide werden von ihrer Übersetzerin RenateSchmidgall durch Deutschland begleitet. ZurÜbersetzerwerkstatt war Frau Schmidgall erst-mals in ihrem Leben nach Regensburggekommen. Die beiden Dichterlesungenließen sie in kurzer Folge ein zweites unddrittes Mal an die Donau reisen. RenateSchmidgall käme aber auch gerne wiedereinmal zu einer Übersetzerwerkstatt nachRegensburg.

Walter Koschmal

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Forschungsaufenthalt in PragRegensburger Chemiestudent absolviert Praktikum an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften

Auf Vermittlung von Prof. Dr. B. König hinbot sich mir die Gelegenheit, bereits nachmeinem Vordiplom in Chemie einen kurzenForschungsaufenthalt im Ausland zu orga-nisieren. Als Ziel der Wahl für den nur vier-wöchigen Zeitraum in der vorlesungsfreienZeit erwies sich die Arbeitsgruppe von Dr.Ivo Starý am Institut für OrganischeChemie und Biochemie der TschechischenAkademie der Wissenschaften in Prag. Derspröde Charme der Chemie der 50er Jahre,der einen beim Betreten des Gebäudesunmittelbar gefangen nimmt, sollte michdabei nicht darüber hinwegtäuschen, dasses sich beim Institut um eine der erstenAdressen in Sachen Organischer Chemie inder Tschechischen Republik handelt. Undtatsächlich muss es den internationalen Ver-gleich durchaus nicht scheuen, wobei nochvorhandene Nachteile, was etwa Ausstat-tung oder Räumlichkeiten angeht, durchErfindungsreichtum und Improvisationsta-lent ausgeglichen werden.

Mit großer Gastfreundschaft, Aufgeschlos-senheit und unermüdlicher Hilfsbereitschaft inorganisatorischen Fragen wurde ich in„meiner“ Arbeitsgruppe aufgenommen. MeinForschungsprojekt, ein neuer Syntheseweg fürein Pentahelicen, war bereits vorbereitet. Eswar von technischem Anspruch und zeitlichemUmfang her gut zu bewältigen und nichtzuletzt aufgrund der intensiven 1:1-Betreuungdurch meine Gastgeber, von der man in einemPflichtpraktikum an der Uni ja nur träumenkann, konnte ich es innerhalb der vier Wochenzu einem guten Ende führen. Außerdem hatteich am Institut die Möglichkeit, Vorträge hoch-karätiger Chemiker wie Robert H. Grubbs zuhören, was für mich eine willkommene Ergän-zung zur Laborarbeit war.

Alles in allem war mein Forschungsprak-tikum fachlich eine lehrreiche Abwechslungund sinnvolle Bereicherung des Uni-Alltags.Die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe, für die inden nächsten Jahren nicht zuletzt aufgrund derEU-Mitgliedschaft viele Chancen warten undgroße Veränderungen anstehen werden, hatden Blick weit über den Tellerrand der heimi-schen Universität hinaus geweitet. Auch per-sönlich war der Aufenthalt wertvoll und hatmir unseren östlichen Nachbarn ein gutesStück näher gebracht. Und natürlich war dieTatsache, dass Prag eine herrliche Stadt ist,dem durchweg positiven Eindruck, den ichvon meinem Aufenthalt mitgebracht habe,nicht gerade abträglich.

Markus Schmid

Markus Schmid in Prag, flankiert von Dr. Ivo Starý und Dr. Irena Stara.

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9. Regensburger Forum

Das Regensburger Forum für Unterneh-mungsführung, Personalwirtschaft undOrganisation wurde 1989 von Prof. Dr.Hans Jürgen Drumm ins Leben gerufenund besteht als Kontaktseminar zwischenWissenschaft und Praxis somit seit 16Jahren. Das Forum wurde bisher im Zwei-jahresturnus veranstaltet. Das 9. und letzteForum hat unter der Leitung des Initiatorsam 14. Oktober 2005 im Hans Lindner-Hör-saal (H 13) der Wirtschaftswissenschaftli-chen Fakultät mit rund 90 Teilnehmerinnenund Teilnehmern stattgefunden. DasRegensburger Forum wird nach der Emeri-tierung des Veranstalters von der Fakultätweiter geführt. Es wird ferner mit der Ver-einigung der ehemaligen Studenten derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät,ROOTS, verknüpft werden. Das Forum hatin den eineinhalb Jahrzehnten seines Beste-hens stets neueste Erkenntnisse aus den imForumstitel genannten Arbeits- und For-schungsgebieten und daneben aktuelle Ent-wicklungen in der Praxis aufgearbeitet undden studierenden sowie den berufstätigenTeilnehmern nahe gebracht.

Den Eröffnungsvortrag des 9. Forums hieltnach der Begrüßung und Würdigung dieserVeranstaltung durch Prorektor Prof. Dr. Kurtzder Berichterstatter zum Thema „Wozu brau-chen wir Eliten und wie bekommen wir sie“. Indiesem Vortrag wurden die Schaffung von Ver-netzungseliten neben den Spezialeliten sowieeine ganzheitliche differenzierte Erziehungvom Elternhaus über die Schulen und Hoch-schulen bis hin zur Berufstätigkeit gefordert.Der aktuellen Förderung von ausschließlichSpezialeliten wurde eine eingehend begrün-dete Absage erteilt.

Prof. Dr. Hyeon Cheol Bong von derChobuk National-Universität, Korea, stellteein Personalentwicklungsmodell auf der Basisdes Action Learning vor, das die konfuziani-sche Idee des lebenslangen freiwilligen Ler-nens mit dem Prinzip des Vertrauens derUnternehmung in ihre Mitarbeiter verbindet.Dipl.-Kfm Tomo Raic und Dipl.-Kffr. KerstinSchuck beleuchteten ein bisher kaum behan-deltes Problem der Schaffung von Strategie-kompatibilität für personalwirtschaftlichesowie sonstige Strategien der Unternehmung.Prof. Dr. Reinhard Meckl von der UniversitätBayreuth stellte Private Equity als Form inter-nationaler Direktinvestition vor. Bei dieser,von dem SPD-Politiker als Heuschrecken-plage diskriminierten Form der Investitionschaffen private Investoren zunächst einenKapitalfond und kaufen dann mit Mittelndieses Fonds Ertrag versprechende mittelstän-dische Unternehmungen auf, rationalisierendiese und verkaufen sie dann mit Gewinn anandere Investoren.

Karl-Heinz Raster ging als Unterneh-mungsberater auf das Outsourcing von Per-sonal-Prozessen ein. Er identifizierteentscheidungsrelevante Kriterien für ein Out-sourcing, die sich von den Überlegungen der

Theorie sowie der gängigen Praxis deutlichabheben. Dr. Christoph Plein, Finanzvorstandder Allianzvertretung in der tschechischenRepublik, zeigte in seinem Vortrag ein völliganderes Versicherungsverhalten der Tschechenim Vergleich zu den Deutschen. Erstere sindoffensichtlich wesentlich risikofreudiger alsletztere. Dr. Karl A. May, Leiter der Logistikbei der BMW AG, zeigte Möglichkeiten zurOptimierung logistischer Prozesse bei derBeschaffung von Ressourcen, der innerbe-trieblichen Ressourcenverteilung und der Dis-tribution der Endprodukte auf, die sichzunehmend als Wettbewerbsvorteil und alsErtragsquelle der Unternehmung erweisen.

Prof. Dr. Christian Scholz von der Universitätdes Saarlandes stellte in seinem bewegendenVortrag fest, dass Wissenschaft und Praxis dasFunktionsfeld der Personalwirtschaft zuneh-mend vernachlässigen. Die Folgen dieses Ver-zichts sind einerseits schädliche Versuche derNormierung weniger Teilfunktionen der Per-sonalwirtschaft mit Wegfall aller übrigen. DerForschungsverzicht auf zukunftsträchtigenneuen Feldern der Personalwirtschaft ent-spricht andererseits auf der Seite der Wissen-schaft den Fehlentwicklungen der Praxis. AlleVorträge wurden ausführlich und lebhaft dis-kutiert.

Hans Jürgen Drumm

Herbsttagung des Forum Mittelalter„Regensburg im Spätmittelalter – Bestandsaufnahme und Impulse“

Wie gut ist die Regensburger Geschichte imSpätmittelalter erforscht? Dieser Fragewidmete sich die diesjährige Tagung desForum Mittelalter, die am 13. und 14.Oktober im geschichtsträchtigen Runtin-gerhaus stattfand.

Schon bei der Begrüßung wies der Organi-sator der Veranstaltung, Prof. Dr. PeterSchmid, Lehrstuhl für Bayerische Landesge-schichte, darauf hin, dass zwar einzelneBereiche der spätmittelalterlichen Kultur- undStadtgeschichte Regensburgs hinreichenderforscht seien, etwa der Aufstieg der Bürgerzur Stadtherrschaft, dass es allerdings viele„weiße Flecken“ und „schwarze Löcher“ gäbe.Im Verlauf der Tagung trat immer deutlicher zuTage, dass für die Geschichte des spätmittelal-terlichen Regensburg und für die Rekonstruk-tion seiner Verflechtung mit anderen deutschenund europäischen Städten noch wahre Schätzeunerforschter Dokumente geborgen und unter-sucht werden können. Im Bayerischen Haupt-staatsarchiv etwa, so referierte dessen DirektorProf. Dr. Joachim Wild, lagern noch ca. 16.000städtische Urkunden aus der Zeit von 1151 bis1500, die es zu sichten gilt. Aber auch im Spi-talarchiv und in der Bischöflichen Zentralbi-bliothek liegen noch unentdeckte Dokumenteund Urkunden, die den Rang Regensburgs imSpätmittelalter verdeutlichen können.

Forum Mittelalter wird verstärktErfreut wurden daher die Begrüßungsworte

des Prorektors Armin Kurtz von den zahlrei-chen Tagungsteilnehmern aufgenommen, derankündigte, dass das Forum Mittelalter imRahmen des Bayerischen Innovationspakteszu einem Forschungsschwerpunkt der Univer-sität Regensburg ausgebaut und deshalb nachMöglichkeit auch personell verstärkt werdensoll. Dies soll sowohl zur Verankerung derUniversität in der Region als auch zur überre-

gionalen Wahrnehmung der RegensburgerMittelalterforschung beitragen. Prof. Dr. EdithFeistner vom Lehrstuhl für Deutsche Philo-logie des Mittelalters, wies als Sprecherin desForums Mittelalter in diesem Zusammenhangauf die Bedeutung der interdisziplinären For-schung hin, die vom Forum Mittelalter auch inder Lehre unterstützt werde. Neben der Inter-disziplinären Studieneinheit „Mittelalter“haben die Studierenden der UniversitätRegensburg seit diesem Wintersemester auchdie Möglichkeit, sich in dem fächerübergrei-fend angelegten Masterstudiengang “Kultur-geschichtliche Mittelalter-Studien” denverschiedenen Facetten der Kultur des Mittel-alters zu widmen. Über den wissenschaftlichenErkenntnisgewinn hinaus wird dabei vor allem

Prof. Dr. Peter Schmid, der Organisator der Herbst-tagung des Forum Mittelalter. Foto: Franz Kufner

•• siehe Seite 12

Tagungsort Regensburg

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Das Institut für Biochemie und Biophysiksowie das Institut für Biochemie, Mikrobio-logie und Genetik – beide in der Naturwissen-schaftlichen Fakultät III angesiedelt – habenvom 1.11. bis 2.11.2005 das erste gemeinsameSymposium veranstaltet. Tagungsort war dasKloster Kostenz bei Schwarzach (Bay. Wald).Diese Konferenz sollte vor allem Doktorandender beteiligten Arbeitskreise die Möglichkeitgeben, ihre Arbeit einem größeren Publikumvorzustellen und sie kritisch diskutieren zukönnen. Darüber hinaus sollten Anknüpfungs-punkte für laufende und zukünftige Projektegefunden werden. Insgesamt referierten wis-senschaftliche Mitarbeiter von sechs verschie-denen Lehrstühlen über ihre Arbeit.

Thematischer Schwerpunkt des Symposiumswaren makromolekulare Komplexe, derenStruktur und Dynamik mit unterschiedlichenTechniken in den einzelnen Arbeitskreisenuntersucht werden. Als Gastredner für denAbendvortrag am 1. November, konnte PD Dr.Gernot Längst vom Butenandt-Institut derLMU München gewonnen werden. Dr. Längstreferierte über das Thema „Regulation of DNAAccessibility Within Chromatin“. Sowohl aufMitarbeiter-Ebene als auch auf der Ebene derArbeitsgruppenleiter fand ein außerordentlichreger Gedankenaustausch statt, der zur Bil-dung eines gemeinsamen biochemischen/bio-physikalischen Forschungsschwerpunktswesentlich beitragen wird. Die Resonanz sei-tens der Teilnehmer war durchwegs positiv,deshalb wird die Fortführung der Konferenzfür die nächsten Jahre ins Auge gefasst. DerTermin für das 2. Symposium dieser Art ist fürHerbst 2006 bereits festgelegt. Als Gastrednersoll dann Prof. Joost Zomerdijk von der Uni-versity Dundee, UK gewonnen werden.

Herbert Tschochner

1. Symposium des Regensburger Zentrums für Biochemie und Biophysik

Tagungsort Regensburg•• Fortsetzung von Seite 11

Wert auf einen größeren Praxisbezug gelegt,wie der Organisator des neuen StudiengangesProf. Dr. David Hiley betont.

Angewandte Interdisziplinarität Auch die Herbsttagung „Regensburg im

Spätmittelalter – Bestandsaufnahmen undImpulse“ trug mit dem breit angelegtenFächerspektrum, repräsentiert von den Vortra-genden, den Chancen und Herausforderungenvon Interdisziplinarität Rechnung. Der ersteTag war für die Geschichtswissenschaftenreserviert, beginnend mit dem Blick auf dieProfan-, sodann auf die Kirchengeschichte.Der zweite Tag begann mit einem Vortrags-block, in dem Literatur- und Sprachwissen-schaft sowie Philosophie gebündelt waren,bevor am Nachmittag Rechts- und Wirt-schaftswissenschaft das Fächerspektrum wei-terführten und Musikwissenschaft schließlichden harmonischen Endpunkt setzte. Die Vor-träge wurden größtenteils von Fachvertreternder Universität Regensburg und Mittelalter-forschern im Dienst von Stadt und DiözeseRegensburg gehalten.

Das mediävistisch zentrale Fach der Mit-tellateinischen Philologie musste importiertwerden, da es an der Regensburger Universitätnicht vertreten wird. Der Vortrag von Prof. Dr.Konrad B. Vollmann, dem emeritierten

Inhaber des Lehrstuhls für Mittellatinistik ander Ludwigs-Maximilian-Universität Mün-chen, wies auf eine für die Regensburger Mit-telalterforschung unbedingt noch zuschließende Lücke im Fächerspektrum hin.

Franz Kufner

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Der diesjährige Dies academicus, der den38. „Geburtstag“ der Universität Regens-burg und zugleich den Beginn des akademi-schen Jahres 2005/2006 markiert, standganz im Zeichen einer Patenschaftsverein-barung zwischen der Universität und Sie-mens VDO.

Das teilrenovierte Audimax erstrahlte inneuem Glanz, und schon im Audimax Foyerwurden die Gäste vom Kammerorchester derUniversität musikalisch eingestimmt.

Im Hörsaal begrüßte Rektor Alf Zimmerdie Gäste zwar in der durch das StudentenliedGaudeamus igitur vorgegebenen Reihenfolge,der Tenor seiner Rede war allerdings wenigerfreudenvoll. Er beklagte, dass die Investi-tionen in Bildung in diesem Lande noch immerals konsumptive Ausgaben, ja als Subven-tionen gesehen würden anstatt als Investi-tionen in die Zukunft des Landes. AlsGegenbeispiel führte er Singapur an, wo manes als nationale Aufgabe ansehe, „den Kuchenfür alle größer zu machen“, und wo der Mini-sterpräsident persönlich eine Arbeitsgruppe fürInnovation und Forschung leitet, den Etat fürWissenschaft von 3 % des BIP auf 5 % steigernwill und mit der Gründung von Biopolis denGrundstein gelegt hat für das in den nächstenJahren wahrscheinlich weltweit größte Zen-trum für Life Sciences.

Demgegenüber hat The Economist alsprimäre Probleme des deutschen Hochschul-systems „massification, microregulation andunderfinancing“ attestiert, also Massenausbil-dung, Überregulierung und Unterfinanzierung.

„Wenn die Hochschulen mehr Geld fürWissenschaft und Bildung fordern“, so RektorZimmer, „dann nicht, weil sie im üblichen Ver-teilungsstreit auch einmal beteiligt seinwollen, sondern weil sie nachweisen können,dass ihr Beitrag den ‚Kuchen’ nachweislichvergrößert, der zur Sicherung des commonwealth einer alternden Gesellschaft unbedingtnotwendig ist“.

Unmittelbar nach dem Rektor ergriff derVorstandsvorsitzende der Siemens VDO Auto-motive AG, Wolfgang Dehen, das Wort, umdarzulegen, was sein Unternehmen „zu einergesunden Entwicklung“ der UniversitätRegensburg beitragen kann: den Blick auf diePraxis und über die Stadtmauern Regensburgshinaus. Als Chef einer global gut aufgestelltenFirma in einer dynamisch gewordenen Welt, soDegen, könne er sich z. B. Gastvorträge vonleitenden Angestellten aus asiatischen Märktenwie Korea oder China vorstellen. Da sich seinUnternehmen das Ziel gesetzt hat, der bevor-zugte Arbeitgeber für den Führungsnachwuchszu werden, fördert es gezielt die „Honors“Elite-Studiengänge der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät. Er plädierte für Praxis-nähe und warnte vor Technikverliebtheit, dienicht nach dem technischen Nutzen fragt. Mitseiner Forderung nach überdurchschnittlicher

Leistung, Fremdsprachenkenntnissen undinterkultureller Handlungskompetenz spielteer – bewusst oder unbewusst – auf die Stärkender Regensburger Ausbildung mit eben diesenSchlüsselqualifikationen an. Den zehn Besten,so Wolfgang Dehen, winkt künftig der Sie-mens VDO Automotive Excellence Award, einmit 3.000 Euro dotierter Preis für Abschluss-arbeiten, die sich durch wissenschaftliche Lei-stung, innovative Ideen und praktischeUmsetzbarkeit auszeichnen. Gemeinsam mitRektor Alf Zimmer unterzeichnete er sodanndie Patenschaftsvereinbarung.

Erst als dieser Vertrag „in trockenenTüchern“ war, durfte Prof. Dr. Achim Göpfe-rich, Lehrstuhl für Pharmazeutische Techno-

Der Dies academicus 2005Die Universität schließt Patenschaftsvereinbarung mit Siemens VDO

Uni in der Region

logie, den Festvortrag „Über die Kunst desVerpackens in der Pharmazie – Drug Delivery,Targeting und Magic Bullets“ beginnen.

Anschließend verlieh Alfons Metzger, derVorsitzende der Freunde der UniversitätRegensburg e. V. die Habilitationspreis derFreunde an PD Dr. Judith Korb für ihre Habi-litationsschrift Entstehung und Aufrechterhal-tung kooperativer Beziehungen bei Termiten.Sie zeigt, welche Parameter die „Entschei-dung“ von Helfern im Termitenstaat beein-flussen, weiter im Staat zu verbleiben undVerwandte aufzuziehen oder den Staat zu ver-lassen, sich zu verpaaren und eine eigeneKolonie zu gründen. Durch ihre selbständigenArbeiten, so der Laudator, hat sich Dr. JudithKorb einen Namen in der internationalen Gildeder an sozialen Insekten Forschendengemacht. Mehrfach wurde sie zu Vorträgen beiSymposien und in Universitätskolloquien ein-geladen. Sie ist als eigenständige Wissen-schaftlerin mit einem unabhängigenForschungsprofil anerkannt.

Abschließend vergab Prof. Dr. ReinhardWirth, der Vorsitzende der Ehemaligen Stu-dierenden der Universität Regensburg e. V.,die Studienabschlusspreise 2005 an die Bestenihres Faches: Alexander Krömer (Medizini-sche Fakultät), Christoph Lehner (Anglistik),Maria Lehner (WirtschaftswissenschaftlicheFakultät), Gerhard Peters (NWF II – Physik)und Christine Thoma (NWF III – Biologie).

Mit Gustav Holsts St. Paul’s Suite, darge-boten vom Kammerorchester der UniversitätRegensburg unter der Leitung von UMDGraham Buckland, und einem Empfang imAudimax Foyer klang die Veranstaltung aus.

Rudolf F. Dietze

An Ort und Stelle unterzeichneten Wolfgang Dehen und Rektor Alf Zimmer die Patenschaftsvereinbarung.

Alfons Metzger verlieh den Habiliationspreis derFreunde an PD Dr. Judith Korb. Fotos: R. F. Dietze

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BIOCAM lädt nach Regensburg ein

Über zwei Übernachtungen für je zwei Per-sonen im Regensburger Luxushotel Herzoginklusive Abendessen und Stadtführungund Mietwagen dürfen sich die vierGewinner des BIOCAM-Gewinnspielsfreuen. Aus Franken, Sachsen, Berlin undBonn kommen die glücklichen Gewinner,die am Rande der in Regensburg veranstal-teten 7. Tagung der Deutschen Dermatolo-gischen Akademie (DDA) ermittelt wurden.Prof. Michael Landthaler, Chefarzt fürDermatologie der Uniklinik Regensburg,und Prof. Wilhelm Stolz, Chefarzt für Der-matologie am Krankenhaus München-Schwabing, wirkten als Glücksfeen.

Anlass der Lotterie war die Neuentwick-lung und Markt-Wiedereinführung des Früh-diagnostiksystems für MelanomeDermoGenius®. Das System hatte Ende der90er Jahren die Rodenstock Präzisionsoptik -ein Unternehmen der LINOS AG – entwickeltund war dafür 2002 mit dem BayerischenInnovationspreis ausgezeichnet worden. 2005wurde das System vom BioRegio-Unter-nehmen Biocam GmbH aufgekauft. Dermo-Genius ist das führende Expertensystem zurDiagnoseunterstützung des schwarzen Haut-krebses (malignes Melanom).

Schwarzer Hautkrebs ist eine hochgradigbösartige Entartung der Pigmentzellen, diehauptsächlich durch intensive Sonneneinstrah-lung entsteht. Die Häufigkeit der Erkrankungbeträgt allein in Mitteleuropa ca. 2.700 Todes-fälle pro Jahr und zeigt steigende Tendenz. MitHilfe von DermoGenius kann das maligneMelanom von ca. 40 anderen bekannten Haut-

veränderungen differenziert werden. Ohnecomputerunterstützte Diagnose kommen aufein entdecktes Melanom dagegen ca. 15unnötige Entfernungen.

DermoGenius gesellt sich zu dem mit Gel-dern der Bayerischen High-Tech-Offensiveentwickelten DYADERM®, das BIOCAMzum weltweit ersten Komplettsystem zur Flu-oreszenzdiagnostik der Haut entwickelt hat.DYADERM erlaubt die Früh- und Differenti-aldiagnostik von weißem Hautkrebs und ent-

zündlicher Hauterkrankungen. Für welche Art von Hautkrebs und welches

Expertensystem der Firma BIOCAM einge-setzt werden sollte, war denn auch Gegenstanddes BIOCAM-Gewinnspiels. 4500 Dermato-logen in Deutschland, Österreich und derSchweiz erhielten Teilnahmekarten. Die inter-essante Thematik und die überaus attraktivenPreise bewirkten eine große Beteiligung.

Thomas Plän

Als “Glücksfeen” bei der Ziehung der Sieger des BIOCAM-Gewinnspiels assistierten Thomas Plän (Mitte)Prof. Stolz (München) und Prof. Landthaler vom Uni-Klinikum Regensburg (r.). Foto: R. F. Dietze

Mit einem überdimensionierten „Spaten-stich“, den Kanzler Dr. Christian Blomeyerhöchstpersönlich mit einem Schaufelbaggerführte, wurde der Neubau eines Entsor-gungszentrums für die Universität inAngriff genommen, da die bisherigen Ein-richtungen nur schwer zugänglich warenund den gestiegenen Anforderungen aufDauer nicht mehr gerecht werden können.

Das Konzept des neuen Gebäudes, das süd-lich von der Chemie und Pharmazie entlangder Tiefstraße Ost entsteht, wurde durch Bau-direktor Gero Hoffmann, den Leiter des Uni-versitätsbauamts, und Dipl.-Biol. Dr. MartinPostner vorgestellt.

Das Entsorgungszentrum wird in direkterNachbarschaft des Hauptverursachers der zuentsorgenden Sonderabfälle aus dem BereichChemie und Pharmazie errichtet und dient derZwischenlagerung besonders überwachungs-bedürftiger Abfälle aus den Einrichtungen derUniversität und des Universitätsklinikums. Zusolchen Abfällen gehören u. a. organischeLösungsmittel (brennbar, giftig, ätzend), feste

Laborchemikalienabfälle oder Altöl.Außerdem wird das Entsorgungszentrum zurLagerung von herkömmlichem Leergut undvon Großpackmittel genutzt. Bei der Lagerungder Abfälle im neuen Entsorgungszentrumwird, wie bisher auch, besonderes Augenmerk

auf die Sicherheit gelegt. Die Lagerung erfolgtin besonders zugelassenen Behältern, die inGitterboxen auf Schwerlastregalen deponiertwerden. Alle Räume mit besonders überwa-chungsbedürftigen Abfällen sind mit Auffang-wannen und einer stoffundurchlässigenAusführung der Bodenflächen besondersgegen Leckagen gesichert und auch sicher-heitstechnisch überwacht.

Das 2,2 Millionen-Euro-Projekt soll bereitsim September 2006 in Betrieb gehen. Nachden Planungen des Universitätsbauamts wirdein zweigeschossiges Gebäude aus Sichtbetonmit Außenmaßen von 60 mal 9 Meter ent-stehen. Es ist von einem Betriebshofumschlossen und gegen unbefugtes Betretengesichert. Die Gebäudeform ist schmal und dieFassaden erhalten entsprechend ihrer Nutzungnur kleine Fensteröffnungen. Die Längsorien-tierung des Baukörpers entlang derErschließungsstraße, die von der Josef-Engert-Straße abzweigt, erleichtert die Anfahrbarkeitdes Gebäudes durch LKW. Laut BaudirektorHoffmann, dem Leiter des Universitätsbau-amts, wird sich das Entsorgungszentrum ineiner Architektursprache zwar in das Gesam-tensemble der Universitätsgebäude einfügen,seine unterschiedliche Nutzung aber trotzdemmit einem eigenen und zeitgemäßen Gesichtverdeutlichen. U-Mail

Spatenstich für neues Entsorgungszentrum Neubau in der Joseph-Engert-Straße begonnen

Mit großem Gerät und ebensolchem Fingerspitzen-gefühl hob Kanzler Dr. Blomeyer die erste SchaufelErde aus. Foto: R. F. Dietze

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Lebensraum Universität

Über 200 Angehörige der Universität kamenam 25. Oktober zum traditionellen ökumeni-schen Studienjahresanfangsgottesdienst imFoyer der Zentralbibliothek, den Studierendeder katholischen und evangelischen Studen-tengemeinde gemeinsam vorbereiteten. Indiesem Jahr wurde besonders des im August2005 gewaltsam zu Tode gekommenen FrèreRoger Schutz gedacht. Roger hatte 1940 alsprotestantischer Pfarrer im katholischen fran-zösischen Örtchen Taizé eine ökumenischeBruderschaft gegründet und gilt bei katholi-

„Versöhnt leben“ – Gottesdienst zum Studienbeginn

schen wie evangelischen Christen als heraus-ragende Persönlichkeit für ein christlichesMiteinander. Prof. Dr. Martin Bröking-Bort-feldt betonte in seiner Predigt, dass dieserGeist von Frère Roger auch zwischen denunterschiedlichen Konfessionen an der Uni-versität weiterwirken müsse. Dass diese zwi-schen den Hochschulgemeinden bestensfunktioniert, demonstrierten die beiden Stu-dentenpfarrer Fritz Hohenberger und Dr. Chri-stoph Seidl, die den gemeinsamenAbschlusssegen spendeten.

20 Jahre Sportgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte an der Universität Regensburg

Es war im Wintersemester 1985/86, als sichbehinderte und nichtbehinderte Studentendaran machten, einen Verein zu gründen,einen Sportverein wohlgemerkt! Ziel solltesein, im Sport ein gemeinsames Erlebnis-und Handlungsfeld zu schaffen. Was sooftmit dem Begriff „Integration“ umschriebenwird, ist erst gar nicht notwendig, wenn vonAnfang an keine Trennung erfolgt.

Behinderte Sportlerinnen und Sportler tunsich auch heutzutage noch schwer, in einemSportverein sportliche Heimat zu finden.Dabei ist es für viele eine reizvolle Herausfor-derung, regelmäßig zu trainieren und neueKörpererfahrungen in ihrem Rollstuhl oder mitanderen Hilfsmitteln zu machen. Durch indi-viduelle Heranführung an eine Sportart in derSportgemeinschaft erkennen und erfahrenbehinderte Sportler ihr persönliches Potential.Neugierde und Motivation brachten so einigebehinderte Sportler des Vereins schon zuolympischen Ehren und Siegen.

Den Behindertensport gibt es an der Uni-

versität seit 1979. Der damalige Senatsbeauf-tragte für körperbehinderte Studierende nahmAnregungen der behinderten Studierenden aufund das Sportzentrum der Universität (damalsunter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Lutter)bot Rollstuhlbasketball, Schwimmen, Bogen-schießen, Tischtennis und Bewegungsspielean. In den Jahren 1984 bis 1986 war es sogarmöglich, am Sportzentrum ein Projekt Behin-dertensport zu installieren und Aspekte desSports als Rehabilitationsmaßnahme systema-tisch zu untersuchen.

Vor 20 Jahren sind neue Wege im Behin-dertensport eingeschlagen worden und nochheute treiben behinderte und nichtbehinderteStudenten zusammen Sport am Sportzentrum(Termine siehe Allgemeiner Hochschulsport;Auskünfte erteilt auch Frau Monika Jauch,Sozialberatung des Studentenwerks). EineBehinderung setzt manche Grenze. Aber Sporthilft, durch veränderte (Körper-)Wahrneh-mung vermeintliche Begrenzungen zu erwei-tern. Klaus Gürtler, Alfons Kestel,

Florian Stangl

Das Basketballteam der Sportgemeinschaft vor einem Turnier in Berlin (finanziell unterstützt von denFreunden der Universität Regensburg)

Wie vor einigen Wochen durch Rund-schreiben angekündigt, wird die Universitätzwischen Weihnachten und Neujahrgeschlossen bleiben. Die Raumtemperaturwird in dieser Zeit allgemein abgesenktwerden. Grund hierfür sind die drastischgestiegenen Energiepreise, die erheblicheMehrkosten verursachen. Eine solche Spar-maßnahme wurde in der Vergangenheit ersteinmal, zu Zeiten der sog. „Ölkrise“,ergriffen.

Energie kann jedoch nicht nur durch solcheoder ähnliche Maßnahmen eingespart werden.Während der gesamten Heizperiode sind, wiepraktisch jedem bekannt, erhebliche Energie-Einsparpotenziale vorhanden, die es auszu-schöpfen gilt.

Die Regeln sind einfach und schnell aufge-zählt:

·Wenn Heizkörper aufgedreht sind, bleibendie Fenster im Raum geschlossen.

·Lüften der Räume durch Stoßlüften (zweimal fünf Minuten pro Tag); Fenster nichtkippen.

·Raumtemperatur in nicht intensivgenutzten Räumen (Lagerräume, Vorberei-tungsräume, u. a.) herunterregeln.

·Lediglich zeitweise genutzte Räume(Seminarräume, Praktika, u.a.) nur dannheizen, wenn sie voraussichtlich auch benutztwerden.

·Technische Fehler an Heizkörpern an dieTechnische Zentrale melden.

Derartiges Verhalten ist im privaten Umfeldselbstverständlich, um die dort anfallendenEnergiekosten so gering wie möglich zuhalten. Warum ist dieser Standard nicht auchan der Arbeitsstätte selbstverständlich?

Sicherlich ist immer ein organisatorischerAufwand mit der Umsetzung der obengenannten Regeln verbunden. Oft fühlt sichniemand verantwortlich. Der Einsatz von Hei-zenergie könnte auch durch technische Maß-nahmen sehr effektiv erfolgen, wirdargumentiert. Dem sind aber, gerademomentan, sehr enge finanzielle Grenzengesetzt. Organisatorische Maßnahmen wärenkostenlos zu haben.

Es gibt aber auch noch mindestens einenzweiten Grund, der im Hinblick auf den spar-samen Energieeinsatz zum Tragen kommt.Ökonomie und Ökologie sind direkt mitein-ander gekoppelt. Den persönlichen Energie-verbrauch als umweltrelevantes Verhalten imSinne von Klimaschutz zu verstehen liegt nichtjedem nahe, ist aber Fakt.

Auf diesen Zusammenhang soll in dernächsten Ausgabe der U-Mail mit einem aus-führlicheren Beitrag näher eingegangenwerden. Ein spannendes Thema – und einesder wenigen Themen, von dem niemand sagenkann, es beträfe ihn nicht.

Martin Postner

Energiesparwoche

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Lebensraum Universität

Grau raus Digitale Visionen einer farbigeren Uni

Als Semesterabschluss wurde Ende des ver-gangenen WS für Studierende des Studien-ganges Medienpädagogik zu einemBildbearbeitungsworkshop mit dem Profi-Fotografen und Diplom-Psychologen Maxi-milian Weinzierl eingeladen. Gedacht waran einen Einsteiger-Workshop für Interes-sierte, die sich mittels „learning by doing”der digitalen Fotografie und Bildbearbei-tung nähern und die ihren Blick auf diekreativen Ausdrucksmöglichkeiten diesesMediums richten wollten.

In theoretischer und natürlich praktischerHinsicht wurden unterschiedlichste Fragenbeantwortet: Was sollte schon bei der Auf-nahme der Bilder für die spätere Bearbeitungberücksichtigt werden? Wie und in welchemFormat kommen Bilder von der Kamera in denComputer? Wie werden Bilder skaliert, wiewird der Tonwertumfang korrigiert, wie

werden Helligkeit, Kontrast und Farbe einge-stellt? Wie werden die Ansichten verzerrt, per-spektivisch ausgerichtet, Auswahlen erzeugtund wie werden Retuschen mit dem Stempel-werkzeug durchgeführt? Wie bringt man dasfertige Bild aus dem Computer?

Als Motiv fungiert das Unigebäude selbst.Zuerst wurden Architekturaufnahmen angefer-tigt, um diese Gebäudeansichten dann auf digi-talem Weg zu restaurieren und zu verschönern.Wo grauer Beton war, sollten neue Farben,Strukturen, Formen und Muster das Auge desBetrachters erfreuen.

Die digitalen Vorschläge für phantasievolleRealisierungen von Erholungslandschaften fürden durch das Betongrau gestressten Geistkönnen über die von Regine Bachmaier fürdiesen Studiengang eingerichteten Homepageeingesehen werden: http://www.medpaed.de

Helmut Lukesch

So sieht eine der studentischen Wunschvorstellungen vom Philosophikum der Universität aus

Gut über 3.000 Erstsemester haben im WS2005/2006 das Studium an der UniversitätRegensburg aufgenommen. Trotz räumlicherEnge freut sich die Universität über den Nach-wuchs und lädt deshalb alljährlich zur Erstse-mesterbegrüßung mit einer Ansprache desRektors, einem Konzert der Uni-Big Band undeinem Empfang bei Wasser, Bier und Brezenein. Soweit so gut, aber leider funktioniert dasGanze nicht. Kaum 200 Studierende folgtender Einladung. Prorektor Prof. Dr. ArminKurtz, der den auswärts weilenden Rektor ver-trat, hielt eine launige Rede, die Uni-Big Bandmit Markus Englstädter und Julia Hägel-sperger gaben ihr Bestes vor den leerenRängen des Audimax. Bier und Brezen bliebenübrig.

Woran liegt es?Zum einen am Termin. Viele zeigen sich

erstaunt, wenn sie hören, dass die Uni Regens-burg ihre Neuankömmlinge erst fünf Wochen

nach dem Vorlesungsbeginn begrüßt, aberschon Monate vor dem Termin einlädt. So eineEinladung gerät leicht in Vergessenheit. Alsoentweder begrüßt man die Studierenden, wennsie ihr Studium beginnen, oder man muss sieinnerhalb einer vernünftigen Frist einladen,wenn die Begrüßung nach hinten verschobenwerden muss. Ganz unsinnig ist diese Rege-lung nämlich nicht. Vielmehr haben so die Stu-dierenden bereits erste Erfahrungen sammelnkönnen und sind so für die Gespräche mit denProfessorinnen und Professoren nach der Ver-anstaltung im Audimax gut munitioniert.Wenn aber sowohl Mitglieder des Lehrkörpersals auch die Mehrzahl der Erstsemester dieseEinladung zum ersten Kennenlernen in zwang-loser Atmosphäre ausschlagen, dann stellt sichallerdings schon die Frage, wie die vielbe-schworene Gemeinschaft Lehrender und Ler-nender funktionieren soll. Ein Umdenken istdann auf beiden Seiten erforderlich.

Rudolf F. Dietze

Begrüßung der ErstsemesterUmdenken angesagt

Launig trug Prorektor Kurtz das Grußwort des Rek-tors vor.

An die Besten ihres Faches verlieh Prof. Dr. Wirth StudienabschlusspreiseFotos: R. F. Dietze

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Vielseitigkeit in Versform Eine Ausstellung zu Dichter und Schriftsteller Paul Ernst

Paul Ernst (1866-1933) war ein Dichter undDramenschreiber des 19. Jahrhunderts, derinzwischen fast in Vergessenheit gerät. Erzeichnet sich – das macht den Umgang viel-leicht schwierig - durch seine Wandlungs-fähigkeit aus. Literaturgeschichtlich ist ersowohl beim Naturalismus, beim Neoklassi-zismus als auch zwischen den Epochen zufinden. Außerdem wurde Ernst im Natio-nalsozialismus als völkischerAutor tituliert,was lange Zeit vor dem Umgang mit ihmabschreckte.

Dem Künstler, dessen Archiv sich seit 2002in der Bibliothek der Universität Regensburgbefindet, wurde am 10. Oktober eine Ausstel-lung gewidmet, die als Ergänzung zu einemSymposium der Paul-Ernst-Gesellschaftdiente. Anhand von Kopien von Briefen,Handschriften, Fotos und Dokumenten wirdPaul Ernsts Leben und Werk in der Ausstellungdargestellt.

Experimentelles SchreibenPaul Ernst einzuordnen sei schwierig und

interessant, so Paul Gnosa, Betreuer des Paul-Ernst-Archivs an der Universität Regensburg.Seine ersten Werke sind naturalistisch mit ver-störenden Elementen. Um möglichst original-getreu berichten zu können, soll er sogarGespräche in Kneipen stenographiert haben,erläutert Gnosa. Bei einem schlichtenAbschreiben konnte es aber nicht bleiben,denn diese Wirtshaus-Geschichten hätten nie-manden interessiert. Es musste verändertwerden, um Spannung zu haben. Seine Werkesind mehr ein Ausprobieren verschiedenerFormen, und wenn er ein Stück fertig hatte,war er meist schon wieder weiter. Das gilt vorallem für die Reflektionen über andere Stückewie „King Lear“ oder Sophokles’ „Antigone“.Solche finden sich in Der Weg zur Form(1906). Hier reflektiert Ernst über Tragödienund kommt zum Schluss, dass um die Jahr-hundertwende das erste Mal seit der Antikeeine Tragödie überhaupt möglich sei.

Lebens-WandelErnsts Leben ist genauso vielseitig wie sein

Werk. Er begann 1885 ein Studium der Theo-logie in Tübingen, ging ein Jahr später nachBerlin und wurde dort Marxist, konfrontiertmit der Blütezeit der Industrialisierung unddem Elend der Massen. Hier erlebte er seine –wenn man davon sprechen kann – naturalisti-sche Phase, und arbeitete mit Arno Holzzusammen. 1898 wandte er sich schließlich abvom Naturalismus, heiratete zum zweiten Malund zog nach Weimar. 1910 traf er den Philo-sophen Georg von Lukàcs, der ihn beeinflussteund sein Freund wurde.

Nach und nach entwickelte er sich selbstund seine Stücke weiter, hin zu einer neuerenForm, der Neuklassik. Das heißt aber nicht,dass er hier einer bestimmten Konzeptionstrikt folgte. In der „Ariadne auf Naxos“(1912) etwa ist die Einheit von Zeit und Ortnach dem aristotelischen Dramenkonzeptweitgehend eingehalten, im Drama „Deme-trios“ (1905) dagegen findet sich nichts davon.So ist jedes Werk es wert, einzeln betrachtet zuwerden. Für Paul Gnosa macht Paul ErnstsVielseitigkeit ihn „immer wieder spannend.“

Lisa Lipp

Paul Ernst (1866-1933) Foto: Hugo Erfurth, Dresden 1928

Starzinger- Ausstellung in Kallmünz

Im "Haus am Fels" in Kallmünz präsentiertSusanne Starzinger vom Institut für Kunst-erziehung derzeit eine Werkschau, diesowohl malerische als auch plastische Arbei-ten umfasst. Eröffnet wurde die Ausstellungin drangvoller Enge aber originellemAmbiente durch einen Vortrag von Prof.

Hermann Leber, der die künstlerische Ent-wicklung seiner Schülerin Revue passierenließ.

Die Ausstellung ist noch bis 18. Dezemberzu sehen. Der Ausflug nach Kallmünz lohnt sichallemal.

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aus dem Klinikum

Zehn Jahre Gefäßchirurgie an der Uni-Klinik Regensburg

Im Rahmen des bundesweiten „Tages deroffenen Tür“ der Deutschen Gesellschaft fürGefäßchirurgie, an dem auch die Uni-Klinikdas zehnjährige Jubiläum ihrer Gefäßchirurgiefeiern konnte, fand auch am Klinikum ein „Tagder offenen Tür“ Statt. Dabei wurden Besucher

und Besucherinnen in kleinen Gruppengeführt, um ausgewählte Krankheitsbilder undBehandlungsmethoden kennen zu lernen. Siekonnten einen Blick in den Operationssaalwerfen, wo Schlüssellochchirurgie am„Phantom“ demonstriert wurde. Auch die

Ultraschalldiagnostik von Adern und Venenwurde vorgeführt.

Initiator des Programms war der Leiter derGefäßchirurgie, Dr. Piotr M. Kasprzak.

aus den Fakultäten

„Theologia quo vadis? – Theologie ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit

Den Glauben der Kirche für die jeweiligeZeit und Umgebung dialogfähig zu machenund dabei zugleich die Verwiesenheit desMenschen auf Wahrheit hin ins gesell-schaftliche Bewusstsein zu rufen, darinsieht der Festredner beim Actus academicusder Katholisch-Theologischen Fakultät AbtProf. Dr. Christian Schütz eine der Haupt-aufgaben heutiger wissenschaftlicher Theo-logie. In einer veränderten gesell-schaftlichen und multireligiösen Situationsei eine dialogbereite Theologie nicht nur indiesem innerreligiösen Kontext gefragt undgefordert. Auch wenn eine endgültige Syn-these der unterschiedlichen religiösen Tra-ditionen und Überzeugungen außerhalbdes Reiches der Möglichkeiten liegt, so mussdie Theologie auch mit anderen Religionenunter dem Vorzeichen religiöser wie huma-nitärer Forderungen im Gespräch bleiben.

Im Diskurs unter den Wissenschaften seidie Theologie nicht zuletzt der Ort, an demüber die Grenzen der Wissenschaft vor allemHinblick auf die Bestimmung und Bewahrungmenschlicher Würde kritisch zu diskutierensei. Weder von Gesellschaft noch von Kirchekönne auf dem Hintergrund einer verantwor-teten Zukunft Theologie an staatlichen Uni-versitäten als Luxus angesehen werden,vielmehr ist sie Notwendigkeit.

Abt Schütz war der direkte Nachfolger vonProf. Dr. Joseph Ratzinger, Papst BenediktXVI., auf dem Lehrstuhl für Dogmatik undDogmengeschichte der Katholisch-Theologi-schen

Fakultät Regensburg, den er von 1978 bis1982 innehatte.

Dekan fordert Verantwortungsbereitschaftmit Freimut und kritischem Sinn

Schon in der Eröffnungsrede formulierteDekan Prof. Dr. Christoph Dohmen als Ziel dertheologischen Ausbildung, die Studenten zubefähigen, sich „in Verantwortungsbereit-schaft mit Freimut und kritischem Sinn“ denHerausforderungen der Gegenwart zu stellen.Dieses Auftrages müsse sich die Theologie

auch selbst bewusst sein, wenn sie in demDialog mit anderen Wissenschaften ihren Platzan der Universität bestimmt. Jedes wissen-schaftliche Tun müsse jedoch letztlich immerin Verantwortlichkeit für die Menschen undvor Gott geschehen. Ausdrücklich verwiesDohmen in dieser Hinsicht auf die in derletzten Woche von Papst Benedikt XVI. gehal-tene Rede vor der CSU-Fraktion. In Ihr hatteder Papst die positiven Erfahrungen aus seinerZeit als Professor an der RegensburgerFakultät hervorgehoben. Er bezog sich dabeiauf das Zusammenwirken der verschiedenenWissenschaften bei der Suche nach Wahrheit.

In Regensburg wird dieser Auftrag zur

(Papst Benedikt XVI. über seine Zeit ander Universität

Anlässlich des Besuchs von Minister-präsident Dr. Edmund Stoiber und derbayerischen Landtagsfraktion der CSU am3. 11. 2005 in Rom, erinnerte sich PapstBenedikt XVI. an seine Zeit an der Univer-sität Regensburg:

„Ich selbst hatte die Ehre, mich in Mün-chen zu habilitieren und dann wieder alsProfessor an der Theologischen Fakultätzu Regensburg, der ich als Honorarpro-fessor noch angehöre, einige Jahre zu for-schen und zu lehren. An diese Zeit denke ichgerne zurück, auch daran, wie sich in einerjungen und auch eben erst bildenden Uni-versität „universitas litterarum“ gezeigthat, wie eine Begegnung zwischen denFakultäten stattgefunden hat und nicht nursozusagen ein Nebeneinander von Fach-hochschulen unter dem gemeinsamen DachUniversität war; wie wirklich das Bewusst-sein eines gemeinsamen Auftrages in derVerschiedenheit der Forschungen unterdem wissenschaftlichen Disziplinen da war,die alle gemeinsam um die Wahrheit undum den Menschen ringen und die daher alledieses Bewusstsein brauchen, dass sie imLetzten Verantwortung für den Menschentragen und sie nur tragen können, wenndabei die Verantwortung vor Gott nichterlischt.“

interdisziplinären Verantwortung mit demAufbau- und Zusatzstudiengang „Theologi-sche Anthropologie und Wertorientierung“konkret fassbar, in dem ethische Orientierungvermittelt wird, die weit über den engenRahmen der Theologie von Bedeutung ist. Dasstarke Interesse an diesem Fach lässt sich auchdurch steigende Studentenzahlen belegen.

Über 1000 Studenten – 20 % mehr Studi-enanfänger

Diesen „Aufwärtstrend“ bestätigt auch dieZahl der Studienanfänger insgesamt. Hier istein Zuwachs von 20 % festzustellen. Damitbildet die Katholisch-Theologische Fakultätmehr als 1000 Studierende in Diplom- undLehramtsstudiengängen aus.

Neben Berichten aus der Fakultät ist derActus academicus traditionell auch der Festaktzur Würdigung der Abschlüsse, Diplome, Pro-motionen und Habilitationen. Die Diplomur-kunden konnten in diesem Semester UlrichHaug, Elisabeth Hammer, Irene Hartl, Alex-ander Huber, Tobias Magerl, Andreas Ring,Oswald Scheid, Josef Schießl, Elke Schmidtund Thomas Steffl entgegennehmen.

Herr Alexander Flierl, Frau Sabine Holz-schuh und Herr Martin Sander erhielten Pro-motionsurkunden. Sr. Dr. Miriam Schambeckhabilitierte sich über das Thema „Mystagogi-sches Lernen - Zu einer Perspektive religiöserBildung“.

Tobias Weismantel

Die neuen Doctores der Katholisch-TheologischenFakultät mit Dekan Prof. Christoph Dohmen

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aus den Fakultäten

Die faszinierende Welt der Naturstoffe und Proteine3. Internationale Sommerschule Medizinische Chemie

Regensburg/Shanghai: “Naturstoffe undProteine sind Leitstrukturen und Angriffs-punkte von medizinischen Wirkstoffen undbieten ein hohes Potential, Krankheiten zubehandeln, wenn man in die Schlüsselme-chanismen eingreift“, so der Grundtenorbei der vom EU-Netzwerk ASIA-LINK (25.bis 28.9.05) in Shanghai veranstaltetenSommerschule Medizinische Chemie.

Da der Transfer der wissenschaftlichenErgebnisse und die Kommunikation mit Jung-wissenschaftlern immer wichtiger wird,setzten die Koordinatoren des RegensburgerInstituts für Organische Chemie darauf, denenger werdenden Kontakt und Wissenschafts-austausch vor Ort an der Partnerhochschule inChina mitzugestalten.

Durch die Etablierung eines InternationalenQualitätsnetzwerks, des Vertiefungsstudiums,eines Gastlehrstuhls und des Graduiertenkol-legs „Medizinische Chemie“ war bereits eineSchwerpunktsetzung der Fakultät „Chemieund Pharmazie“ an der Universität Regens-burg erreicht, die im Vorfeld die Basis für dieerfolgreiche Antragstellung bei der EU legtenund diese 3. Sommerschule MedizinischeChemie ermöglichten.

Sommerschule in der Boomtown ShanghaiDiese Sommerschule richtete sich an Dok-

toranden und junge Postdoktoranden, wobei25 Reisestipendien an europäische Teilnehmer–unter Kofinanzierung der Schering AG- ver-geben werden konnten. Die Dozenten befas-

sten sich mit der Entwicklung von neuen Wirk-und Arzneistoffen, und stellten dabei in ersterLinie die Fachrichtungen Organische, Phar-mazeutische Chemie, Biochemie und Bio-logie, sowie die Medizin dar. Fragen, diebehandelt wurden, waren die wachsendeBedeutung von Drug Design und Pepti-dchemie in der medizinischen Forschung.Themen waren auch die Aufklärung moleku-larer Wirkungsmechanismen und die Optimie-rung von Leitstrukturen für künftigeArzneistoffe. Die Einschätzung von Natur-stoffen als potentielle Wirkstoffe unter phar-mazeutischen Gesichtspunkten nahm einenbesonderen Raum ein.

Durch internationale Spitzenwissen-schaftler und Dozenten aus der Industrie, dieeinen direkten Praxisbezug vermittelten,wurde das Lehrgebiet facettenreich und umfas-send dargestellt. Die internationale Orientie-rung der „Medizinischen Chemie“ bot auchdie Möglichkeit Firmenkontakte zu knüpfenund eröffnet den Teilnehmern der Sommer-schule eine interessante Perspektive für ihreberufliche Zukunft. Hervorragend waren dieGelegenheiten zum Gedankenaustausch mitden chinesischen und vietnamesischen Dokto-randen. Natürlich sollten die aus aller Weltanreisenden Teilnehmer aber auch einen Ein-druck vom modernen China und der Jahrtau-sende alten chinesischen Kultur mitnehmen.

Was bleibt?„Ich hatte Gelegenheit, mit mehreren Teil-

nehmern aus der Industrie persönlich zu spre-chen; Sei es über die kulinarischen Köstlich-keiten bei Tisch oder ihre jeweiligen Firmenund die von ihnen gebotenen Möglichkeitenfür Nachwuchsforscher. Vor allem aber habeich eine Reise nach China gemacht und dasLand aus einer Perspektive kennen gelernt, dievielen Menschen aus Europa vermutlich ver-borgen bleibt“, so Jan Schmidt. Der jungeDoktorand fügte hinzu: „Diese jungen Chi-nesen wachsen auf in einem Land, welcheseine enorme Dynamik vorweist. Nimmt mansich Zeit und erkundet Shanghai zu Fuß, dannstellt man schnell fest, dass dort, wo man heutenoch bei einer alten Dame altchinesische Spe-zialitäten kauft, morgen schon das höchsteGebäude der Volksrepublik China stehenmag“.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durchdie großzügige Förderung der EU, die finanzi-ellen Zuwendungen der teilnehmenden Indu-strieunternehmen und den Einsatz der SIOCMitarbeiter vor Ort. Die Chairmen der Som-merschulen, Burkhard König (UniversitätRegensburg) und Ma Dawei (SIOC, China),beendeten den offiziellen Teil der Veranstal-tung mit einer Vorausschau und dem gemein-samen Gruß „See you in HoChiMinh-City(Vietnam)“, wo 2006 die nächste SummerSchool Medicinal Chemistry stattfinden wird.

Informationen unter: www.mecicinal-chemistry.de/asialink

Die Doktorandinnen Katrin Silber (U Marburg), Frau Qing Qing Hua (Shanghai Institut of Materia Medica)und Do Quang Hien (HoChiMin-City, Vietnam) waren die Preisträger der Postersession (1. Reihe Mitte). Dieausgezeichneten Jungwissenschaftler im Kreis der Dozenten der Sommerschule Medizinische Chemie ander Partnerhochschule SIOC, Shanghai.

Internationalität wird groß geschrieben. Beson-deres Interesse riefen auch die Posterbeiträge derasiatischen Doktoranden beim ASIA-LINK-Koordi-nator Prof. Dr. Burkhard König hervor.

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Berufungsbilanz

PD Dr. Volker Depkat, Freie UniversitätBerlin, hat einen Ruf auf einen Lehrstuhl fürAmerikanistik an der Universität Regensburgerhalten und angenommen.

Dr. Hans-Gert Penzel wurde zum Honorar-professor für das Fach Wirtschaftsinformatikernannt.

Lehrbefugnis

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung “Privatdozent/in”wurde erteilt:

Dr. Ludwig Aigner für das FachgebietExperimentelle Neurologie;

Dr. Bernd Kinner für das FachgebietUnfallchirurgie.

Prorektorwahl

Prorektor Prof. Dr. Armin Kurtz ist am 16.November für eine weitere Amtsperiode zumProrektor der Universität Regensburg gewähltworden.

Ehrungen und neue Aufgaben

AIESEC, die größte Studentenorganisationder Welt mit dem Media-Tenor Special Award

geehrt. Die Ehrung erfolgte auf der sechsten“Annual International Agenda Setting Confe-rence” im schweizerischen Lugano. MatthiasVollbracht, Geschäftsführer von Media-Tenorkommentierte den Preis folgendermaßen, “Wirvergeben diesen Preis an eine Organisationdie, wie wir meinen, wichtige globale Pro-bleme angreift aber dafür nicht ausreichendAnerkennung in den Medien findet. Media-Tenor vergibt mit diesem Preis zugleich einJahr lang Hilfestellung, eine höhere Medien-aufmerksamkeit für ihre wichtige Arbeit zuerreichen.”

Für ihre Zulassungsarbeit, die sie in derKatholisch-Theologischen Fakultät angefer-tigt hatte, wurde Sandra Schmidt am 11.Oktober von Oberbürgermeister Helmut Heyin Schwandorf der Förderpreis der StadtSchwandorf überreicht.

Am 20.10.2005 erhielt Dr. Timm Ebner,LL.M. (Michigan) den Kulturpreis der E.ONBayern AG für seine juristische Dissertation„Zur Streitbeilegung im Welthandelsrecht“.Die von Prof. Dr. Robert Uerpmann-Wittzackan der Universität Regensburg betreute Dis-

sertation wurde als wichtiger Beitrag zur recht-lichen Einhegung einer zunehmend bedrohlicherscheinenden, globalisierten Wirtschaftgewürdigt. Der mit 5000 � dotierte Preis wurdein einem Festakt im Beisein des Staatsmini-sters für Wissenschaft, Forschung und KunstDr. Thomas Goppel im Regensburger Stadt-theater verliehen.

Die Dissertation von Dr. jur. ChristophSchärtl zum Thema “Das Spiegelbildprinzip

im Rechtsverkehr mit ausländischen Staaten-verbindungen - unter besonderer Berücksich-tigung des deutsch-amerikanischen Rechts-verkehrs” ist mit dem Dissertationsförderpreis2005 der Bayerischen Amerika-Akademieausgezeichnet worden. Die mit summa cumlaude bewertete Dissertation wurde von Prof.Dr. Herbert Roth, Lehrstuhl für BürgerlichesRecht sowie Deutsches, Europäisches undInternationales Verfahrensrecht, und vonZweitkorrektor Prof. Jörg Fritzsche, Lehrstuhlfür Bürgerliches Recht, Handels- und Wirt-schaftsrecht, betreut und ist mittlerweile imMohr Siebeck Verlag Tübingen als Band 145der Schriftenreihe “Studien zum ausländischen

Dr. jur. ChristophSchärtl

•• siehe Seite 21

aus den Fakultäten

Von der Kunst des Tröstens

Unter dem Titel „Tröstende Seelsorge“ veran-staltete der Lehrstuhl für Pastoraltheologie derKatholisch-theologischen Fakultät eine Studi-entagung an der Schnittstelle von Theorie undPraxis, bei nach Chancen und Herausforde-rungen für das seelsorgliche Gespräch in dermodernisierten Gesellschaft gefragt wurde.

Den unmittelbaren Anlass für diese Studi-entagung kurz vor Semesterbeginn bot das25jährige Dienstjubiläum von Konrad Baum-gartner, der sich als Professor für Pastoral-theologie an der Universität Regensburg starkfür die Förderung der Reflexion von Seelsorgein Wissenschaft und Praxis eingesetzt hatte.Kolleginnen und Kollegen aus der univer-sitären Pastoraltheologie in Deutschland trafensich deshalb mit Seelsorgerinnen und Seelsor-gern in unterschiedlichen pastoralen Einsatz-bereichen zu Vorträgen, Workshops und einerKunst-Betrachtung. PD Dr. Peter Scheuchen-pflug erinnerte in seiner Einführung in dieTagung daran, dass mit dem Rückgriff auf den

biblisch-theologischen Topos „Trost“ für dieStudientagung ein Zugang gewählt wurde, derAktualität beanspruchen darf. Denn der unge-bremste Fortschrittsoptimismus des ausge-henden 20. Jahrhunderts ist angesichts vonneuen und alten Kriegsschauplätzen, Terror-anschlägen und Naturkatastrophen wie demTsunami oder dem Erdbeben in Pakistangegenwärtig einer Krisenstimmung gewichen,die in Deutschland zudem durch massivesoziale Einschnitte genährt wurde. In der Bear-beitung der Verlust- und Grenzerfahrungenwird das traditionell christliche Motiv des Trö-stens wieder virulent, obwohl es zeitweise vonReligionskritik und Psychotherapie diskredi-tiert wurde und obwohl es im alltäglichenSprachgebrauch über problembehaftete Kon-notationen im Sinne von „vertrösten“ verfügt.

Nachdem Prof. Dr. Hubert Windisch vonder Universität Freiburg in einer sprachphilo-sophischen Analyse die Rahmenbedingungendes Seelsorgegespräches erörtert hatte, stellteder zweite Referent, Prof. Dr. Georg Langen-

horst (Universität Erlangen-Nürnberg), die alt-testamentliche Figur des Hiob in den Mittel-punkt seiner Ausführungen. Langenhorstkonnte eindrucksvoll Konturen von schei-terndem und gelingendem Trost aufzeigen.

Vor diesem Hintergrund entfachten sichintensive Diskussionen und Gespräche in denWorkshops zu den Themen: Trost für die Trö-ster, psychisch kranke Menschen trösten?, DieBedeutung von Abschiedsräumen für trau-ernde Angehörige sowie: Die tröstendeDimension in der Begleitung von Trauernden.

Unter die ca. 80 Teilnehmer hatten sichübrigens auch zahlreiche Ehrenamtlichegemischt, die etwa in der Notfallseelsorge, inder Hospizarbeit oder in der Begleitung vonTrauergruppen engagiert sind - ein gutes Zei-chen für die Öffentlichkeitswirkung der Pasto-raltheologie auch über die Campusgrenzenhinaus!

Peter Scheuchenpflug

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•• Fortsetzung von Seite 20

und internationalen Privatrecht” des Max-Planck-Instituts für Ausländisches und inter-nationales Privatrecht erschienen.

Der Forschungspreis der Deutschen Opht-halmologischen Gesellschaft (DOG), gestiftetvon der Firma Bausch & Lomb, wurde an Dr.Carsten Framme, Universitäts-AugenklinikRegensburg, verliehen. Der Preis wird jährlichfür herausragende wissenschaftliche Arbeitenjunger operativ tätiger Augenärzte vergeben.Dr. Framme wurde damit für seine For-schungsarbeit „Selektive Behandlung des RPEunter Verwendung eines gescannten CW-Laserstrahls im Kaninchenmodell“ ausge-zeichnet. Die Arbeit entstand in einemKooperationsprojekt am Wellman Center forPhotomedicine, Massachusetts General Hos-pital and Harvard Medical School, Boston,USA, dem Medizinischen LaserzentrumLübeck und der Augenklinik der UniversitätRegensburg.

Der Förderpreis der Deutschen Ophthal-mologischen Gesellschaft (DOG) “InnovativeEntwicklungen und therapeutische Ansätze beialtersbezogener Makuladegeneration“ gestif-tet von Novartis Pharma GmbH wurde ver-liehen an Dr. Jost Hillenkamp für seineArbeiten zum Thema: „Der Einfluß des Alte-rungsprozesses auf den Transport kleinerNährstoffmoleküle zwischen Aderhaut undäußerer Netzhaut“

Anke Walz, Mitarbeiterin von Prof. Dr.Gottfried Schmalz, Poliklinik für Zahnerhal-tung und Parodontologie, hat den ersten Platzim Wettbewerb um den gemeinsamen wissen-schaftlichen Förderpreis der DGZMK und derBundesärztekammer erreicht. Frau Walz wirdim nächsten Jahr Deutschland bei dem ent-sprechenden weltweiten Forschungswettbe-werb anlässlich der Jahrestagung derAmerican Dental Association in Las Vegasvertreten. Das Thema der von Frau Walz vor-gestellten Arbeit lautet: „Rezeptoren für Heli-cobacter pylori im Speichel“. Die prämierteArbeit wurde von Prof. Dr. Stefan Ruihl imRahmen seines Teilprojekts des ehemaligenSFB „Regulation von Immunfunktionen imVerdauungstrakt“ betreut. und angeleitet.

Prof. Dr. Dr. Martin Bröking-Bortfeldt(Lehrstuhl für Evangelische Theologie, Pro-dekan der Phil. Fakultät I) hat kürzlich eineneue Aufgabe übernommen. Er wurde zumErsten Sprecher (Vorsitzenden) der Konferenzder an der Lehramtsausbildung beteiligtenevangelischen Theolog/inn/en in Bayern(KLT) gewählt.

Die KLT hat die Aufgabe, die theologischeund religionspädagogisch-didaktische Arbeitder bayerischen Universitäten mit Standortenfür die Lehramtsausbildung in evangelischerTheologie (derzeit Augsburg, Bamberg, Bay-reuth, Erlangen-Nürnberg, München, Passau,Regensburg und Würzburg) zu koordinieren,Forschungsvorhaben abzusprechen sowie

kontinuierliche Kontakte zu den zuständigenbayerischen Staatsministerien und zur Evan-gelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (Kir-chenleitung und Landessynode) zu halten.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnen-verband hat zwei Wissenschaftler der Univer-sität Regensburg mit dem Preis „Pädagogikinnovativ 2005“ ausgezeichnet.

Der erste Preis, der mit 2500 � dotiert ist,geht an Dr. Rudolf Hitzler vom Lehrstuhl fürGrundschulpädagogik für das Projekt „Inno-vative Schul-Bildungssysteme“, das zum Zielhat herauszufinden, was andere Länder, die beider PISA-Studie erfolgreicher abschnitten,besser machen. .

Der zweite Preis geht an Dr. HeinrichKonen, der mit seinen Studenten das römischeFluss-Schiff „Navis lusoria“ gebaut hat, umim Rahmen der experimentellen Archäologiedie Leistungsfähigkeit dieser Schiffe zu testen.Selbst Wissenschaftsminister hat schon aufeiner der Ruderbänke Platz genommen undErfahrungen sammeln können.

Prof. Dr. Georg Rechenauer (Lehrstuhl fürGriechische Philologie) wurde im Zuge derNeubearbeitung von Friedrich UeberwegsGrundriss der Geschichte der Philosophie mitder Herausgeberschaft des Teils „Die Philoso-phie der Antike I - Frühgriechische Philoso-phie” (zusammen mit Prof. H. Flashar undProf. D. Bremer – Universität München)betraut.

Prof. Dr. Charlotte Förster, Zoologie, istGewinnerin des 10. Aschoff-Honma Preisesder Honma Foundation of Life Sciences. Als

solche hielt sie eine Vortrag beim 1st Aschoff-Honma Memorial Symposium in Tsukuba,Japan, in Verbindung mit dem 12th AnnualMeeting of the Japanese Society for Chrono-biology.

Prof. Dr. Armin Kurtz, Lehrstuhl für Phy-siologie, Prorektor der Universität Regens-burg, wurde zum Generalsekretär(Vorsitzenden) der Gesellschaft für Nephro-logie gewählt.

Im Rahmen der internationalen Tagung„Archaea – The First Generation“ (Juni 2005– Schloss Hohenkammer) erhielt Dr. ChristineMoissl (AG Prof. R. Huber) den 1. Posterpreisfür ihren Beitrag: Grappling hooks and barb-wires: amazing insights into the archaeal

nano-world. An Dipl. Biol. Daniela Näther(AG Prof. R. Wirth) wurde auf derselbenTagung der 2. Posterpreis für den Beitrag: Fla-gella of Pyrococcus furiosus: not only madefor swimming vergeben. Daniela Näthers Bei-trag wurde zudem auch ausgezeichnet miteinem (von insgesamt 6 vergebenen) Poster-preis während der gemeinsamen Tagung derVereinigung für Allgemeine und AngewandteMikrobiologie und der Deutschen Gesellschaftfür Hygiene und Mikrobiologie (September2005 – Göttingen).

Dr. Katharina Brandl, Klinik und Poli-klinik für Innere Medizin I, hat von der Alex-ander von Humboldt-Stiftung einFeodor-Lynen-Langzeitforschungsstipendiumfür ihren Forschungsaufenthalt in den Verei-nigten Staaten zuerkannt bekommen. Sie wirdihre Forschungsarbeit ab Dezember am SloanKettering Cancer Center in New York City beiProf. Eric Pamer fortsetzen.

Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor derOrthopädischen Klinik für die UniversitätRegensburg im Asklepios Klinikum, BadAbbach, wurde zum Präsidenten der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie undOrthopädische Chirurgie e.V. gewählt.

Dr. Marianne Federlin, Mitarbeiterin vonProf. Dr. Gottfried Schmalz, Poliklinik fürZahnerhaltung und Parodontologie, hat fürihre Arbeit „Teilkronen aus Keramik: Präpara-tionsgeometrie und befestigungsmaterialien“den mit 5.000 � dotierten Förderpreis derBayerischen Landeszahnärztekammer 2005erhalten. Die Koautoren sind: C. Sipos, S.Schmidt, K.-A. Hiller, B. Thonemann, G.Schmalz.

Der Preis der Patientenzeitschrift DASSCHLAFMAGAZIN, der Somnus 2005, gehtan den Schlafmediziner Prof. Jürgen Zulley,einen der renommiertesten SchlafforscherDeutschlands. Als einer der ersten erforschte erden Zusammenhang zwischen dem Schlaf undden biologischen Rhythmen (Chronobiologie)am Münchner Max-Planck-Institut, z.B. wiedie sogenannte innere Uhr uns nachhaltigbeeinflusst. Seit 1993 leitet er das Schlafme-dizinische Zentrum am Universitäts- undBezirksklinikum Regensburg und ist dort Pro-fessor für Biologische Psychologie.

Der „Preis des Bayerischen Staatsministersfür Wissenschaft, Forschung und Kunst fürbesondere Verdienste um die Internationalisie-rung der Bayerischen Hochschulen 2005“ gehtan Prof. Dr. Jochen Mecke, Lehrstuhl fürRomanische Philologie (Literaturwissen-schaft) für seine Verdienste im Zusammen-hang mit der Konzeption internationaler,integrierter und interdisziplinärer Bachelor-und Masterstudiengänge mit Doppel- bzw.Dreifachdiplom (in enger Kooperation mitSpanien und Frankreich).

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Dankurkunden des Freistaats Bayern füreine 40-jährige Dienstzeit verlieh KanzlerDr. Christian Blomeyer an:

Renate Meier-Reusch, Verwaltungsange-stellteUdo Mrosek, RegierungshauptsekretärHermine Schmid, VerwaltungsangestellteSabine Silberhorn, OberregierungsrätinRoland Steinhübl, Regierungsamtsrat

Für eine 25-jährige Dienstzeit geehrtwurden:

Georg Berger, DV-AngestellterSiegfried Dorfner, Techn. AngestellterLydia Frommer, VerwaltungsangestellteIngeborg Hees, Med.-techn. AngestellteChristine Huber, RegierungsobersekretärinClaudia Koller, BibliotheksangestellteIngrid Löw, Arbeiterin im techn. DienstBernadette Mayer, Techn. AngestellteRobert Neuhierl, Arbeit techn. DienstMarion Pinkawa, VerwaltungsangestellteChristian Rinner, Arbeiter im techn. DienstJutta Sagmeister, Med.-techn. AngestellteGisela Schirmbeck, VerwaltungsangestellteElke Stauber, Med.-techn. AngestellteGabriele Steinhauer, Bibliotheksoberinspek-torinapl. Prof. Dr. Horst Strunk, AkademischerOberratInes Tietz, Bibliotheksobersekretärin

wir trauern

Durch einen tragischen Unglücksfall ist am22. 11. 2005 Peter Brielmaier, ehemaligerStudierender der Universität und Hochschul-redakteur der Mittelbayerischen Zeitung, umsLeben gekommen. Ein Nachruf folgt in dernächsten Ausgabe der U-Mail.

Auf Vorschlag von Gianaurelio Cuniberti,Prof. Dr. Milena Grifoni und Prof. Dr. KlausRichter (Institut für Theoretische Physik) hatder Auswahlausschuss der Humboldt-Stiftungbeschlossen, Prof. Dr. David Tomanek(Michigan State University, USA) einen Hum-boldt-Forschungspreis zu verleihen.

Prof. Tomanek wird im Jahr 2006 für einenlängeren Aufenthalt nach Regensburgkommen,

um gemeinsam mit den RegensburgerArbeitsgruppen auf dem Gebiet der Moleku-laren Elektronik zu forschen.

Humboldt-Forschungs-preisträger kommt nachRegensburg

zu Gast an der Universität

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Dank für 25-/40-jährige Dienstzeit

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Forschungsförderung

Forschungsförderung durch dieDFG

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hatDr. Oliver Bosch, Institut für Zoologie, eineReisebeihilfe für die Teilnahme am 35thAnnual Meeting der Society for Neuroscienceim November 2005 in Washington, DC,gewährt. Oliver Bosch präsentiert seine For-schungsergebnisse über die neuronale Regula-tion depressiv-ähnlichen Verhaltens inmonogamen Wühlmäusen als Folge partner-schaftlicher Trennung, welche im Rahmeneiner Kooperation mit Prof. Larry Young vonder Emory University in Atlanta, Georgia,USA, entstanden sind. Darüber hinaus wurdeOliver Bosch aufgrund des großen Interessesan seiner Forschung dazu eingeladen, imRahmen einer Pressekonferenz den internatio-nalen Medienvertretern seine Studien näher zuerläutern.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hatProf. Dr. Armin Kurtz, Institut für Physio-logie, eine Sachbeihilfe zum Thema „Moleku-lare Hemmmechanismen der Reningen-expression“

Die DFG hat Frau Prof. Dr. I. Neumann,Institut für Zoologie, eine Sachbeihilfe für ihrProjekt: „Einfluss von psycho-sozialem Stressauf inflammatorische Darmerkrankungen amModell der DSS-induzierten Kolitis“ bewil-ligt, das in Kooperation mit Dr. Florian Ober-meier und Prof. R. Straub (Innere Medizin)durchgeführt wird. Die Förderung erstrecktsich über drei Jahre.

Dr. Jürgen Bock, Mitarbeiter von Prof. Dr.Jürgen Schölmerich, Klinik und Poliklinik fürInnere Medizin I, hat von der DFG eine Sach-beihilfe zum Thema „Die Bedeutung vonCeramid und lipid rafts bei chronisch entzünd-lichen Darmerkrankungen. Evaluation dersauren Sphingomyelinase (ASM) bei Entzün-dung und Apoptose“ bewilligt bekommen.

Die DFG hat Prof. Dr. Burkhard König,Institut für Organische Chemie, im Rahmendes Schwerpunktprogramms „SekundäreWechselwirkungen als Steuerprinzip zurgerichteten Funktionalisierung reaktionsträgerSubstrate“ eine Sachbeihilfe bewilligt. Ziel desForschungsprojekts ist es, Katalysatoren zuentwickeln, die aus Sonnenlicht ihre chemi-sche Reaktionsenergie beziehen können.

Die DFG hat Fördermittel für eine trilate-rale Kooperation zwischen Deutschland, Israelund Palestina bewilligt. Das internationaleConsortium „Single Molecule-Based Memo-ries“, das im September 2005 seine Aktivitätenaufnahm, wird von Regensburg aus koordi-niert (Dr. Gianaurelio Cuniberti)

Forschungsförderung durchandere InstitutionenUniversitätsstiftung Hans Vielberth unter-stützt Neurobiologische Kolloquien

Mit finanzieller Unterstützung der Univer-sitätsstiftung Hans Vielberth konnte 2005die Serie Neurobiologischer Kolloquien amInstitut für Zoologie, organisiert von Frau Prof.Dr. Inga Neumann, mit exzellenten Refe-renten aus dem Ausland erfolgreich ergänztwerden. So weilte Prof. Kazuhito Tomizawavon der Okayama University, Japan, für eineWoche am Lehrstuhl Tierphysiologie/Neuro-biologie und hielt Vorträge zu molekularenMechanismen kognitiver Leistungen desweiblichen Säugers während der Reproduk-tions- (und Laktations-) phase. Er konntezeigen, dass das Neuropeptid Oxytocin, daswährend dieser Zeit im Gehirn hochaktiv ist,nicht nur für das intensive Pflegeverhalten derJungtiere wichtig ist, sondern auch die Lang-zeitpotenzierung im Hippocampus verbessert.Dies führt zu deutlich verbessertem räumli-chen Orientierungsvermögen der Tiere. Einederartige Funktionskopplung des neuroaktivenPeptides erscheint biologisch sinnvoll, mußdas Muttertier doch nach extensiver Futter-suche das Nest wiederfinden! Sein Besuchkann insbesondere als erfolgreich gewertetwerden, da als Ergebnis langstündiger wissen-schaftlicher Diskussionen im kleinsten Kreisein gemeinsamer Forschungsantrag (HFSOP)entstand.

Als weitere Gäste konnten Prof. DanielaJezova von der Slovak Academy of Sciences,Bratislava zum Thema „Stress hormone inrelation to depression and anxiety“, Dr. BaukeBuwalda vom Department of BehaviouralPhysiologiy der University of Groningen(„Longterm behavioural and physiologicaleffects of psychosocial stress“), und Prof.Nicolas Singewald von der Abteilung fürPharmacologie und Toxikologie, UniversitätInnsbruck („Neurobiological correlates ofpathological anxiety“) unserer Einladungfolgen.

Der Besuch von Gastreferenten und diedamit gegebene Möglichkeit direkter persönli-cher Kontakte und ausgiebiger Diskussionenstellt immer wieder eine ideale Basis zumAufbau gemeinsamer Initiativen dar.

Die Bayerische Forschungsstiftungunterstützt im Rahmen der Förderung derinternationalen wissenschaftlichen Zusam-menarbeit einen Antrag von Prof. Dr. Inga.Neumann zur Kooperation mit Frau Prof.Greti Aguilera (NIH, Bethesda). Auf dieserGrundlage konnte ein 3-monatiger Aufenthaltihrer Mitarbeiterin Dr. Annegret Blume amNIH finanziert werden, der genutzt wurde, umNeuropeptid-induzierte intrazelluläre Signal-kaskaden an definierten hypothalamischenNeuronenkulturen zu untersuchen.

ForschungskooperationenForschungskooperation mit der EmoryUniversity (Atlanta) : Initialzündung durch die Vielberth-Stiftung

Die DFG (DAAD) und der NSF (USA)bewilligten Frau Prof. Inga Neumann eineBeihilfe zur wissenschaftlichen Zusammenar-beit mit Prof. L. Young (Emory University,Atlanta). Auf Basis dieser internationalen For-schungskooperation konnten 2004 und 2005bereits drei mehrmonatige wissenschaftlicheForschungsaufenthalte ihres Mitarbeiter Dr.Oliver Bosch und des Studenten der Bio-chemie Felix List in Atlanta absolviert werden.Im Rahmen der Kooperation wird untersucht,welche neurobiologischen Parameter in mono-gamen Wühlmäusen (Voles) sowohl währendder Paarung als auch nach Trennung vom Paa-rungspartner verändert sind. Methoden derVerhaltensgenetik sollen die genetische Basisdes depressionsähnlichen Zustand des Tieresnach Trennung offenbaren. Die langfristig avi-sierte Kooperation wurde insbesondere durcheinen mehrwöchigen Besuch von Prof. Youngam Lehrstuhl Prof. Neumann im Herbst 2002angekurbelt, der durch die UniversitätsstiftungHans Vielberth unterstützt wurde.

Frauen International Uni Regensburg

Im Jahr 2006 laden wir von„Frauen international Uni Regensburg“

ausländische Gaswissenschaftlerinnen unddie Frauen der ausländischen Stipendiatenund Hochschullehrer zu folgenden Veranstal-tungen ganz herzlich ein:

26.1.2006 (Donnerstag): Winterfest imTeppichzimmer der Uni-Mensa (18 Uhr)

9.2.2006 (Donnerstag): Abendtreff bei Kat-harina Dahmen-Zimmer (19.30 Uhr)

14.3.2006 (Dienstag): Abendtreff beiClaudia Greule (19.30 Uhr)

24.4.2006 (Montag): Abendtreff bei AlmutHeine (19.30 Uhr)

10.5.2006 (Mittwoch): Frühstück im Vitus(9.30 Uhr)

23.5.2006 (Dienstag): Gartenfest bei UteSchroeder (15.00 Uhr)

30.6.2006 (Freitag): Sommerfest (18.00Uhr)

21.7.2006 (Freitag): Treff im Biergarten“Drei Bäumerlberg” (18.00 Uhr)

Schauen Sie doch einmal bei uns vorbei!

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bitte vormerken

John Lennon live

Am 8. Dezember 2005, dem 25. Todestagvon John Lennon, veranstaltet das Institutfür Musikpädagogik ein Konzert mit 25Songs von John Lennon. Es spielen dieM.B.E.-Band und Orchester. Karten zu 12Euro, erm. 7,50 Euro über Kartentelefon0941/943 3218.

Gedenkkonzert „Lennon Live“2005 ist ein Lennon-Jahr: im Oktober

dieses Jahres wäre John Lennon 65 Jahre altgeworden, und zum 25. Mal jährt sich heuerjener schwarze Tag, an dem er vor seinemHaus in New York erschossen wurde.

Dem Gedenken an John Lennon, diesenherausragenden Musiker, ist ein Konzertgewidmet, das an seinem 25. Todestag, näm-lich am 8. Dezember um 20 Uhr im Audimaxin Regensburg stattfindet. 25 Songs aus seinerFeder stehen auf dem Programm: Hits der„Beatles“, etwa „A Hard Day’s Night“,„Help!“ und “All you need is love” ebenso wie

bekannte Solosongs, darunter „Working classhero“, “Starting over“ oder „Imagine“. Über30 Musiker haben sich für dieses Projektzusammengefunden - als „M.B.E- Band und–Orchester“ lassen sie Lennon-Songs der1960er und 1970er Jahre Revue passieren.Unter dem Motto „Lennon Live“ möchten sieeinem Künstler die Ehre geben, der wie kaumein anderer das Denken, Fühlen und Handelnseiner Generation beeinflusst hat.

Karten gibt es bei den bekannten Vorver-kaufsstellen in Regensburg und unter0941/943 3218.

Neue Ringvorlesung zum ThemaSprachen und Recht

Sprache und Recht beeinflussen sich invielfacher Weise, weil eine moderne Rechts-ordnung vom Kommunikationsmittel Spracheabhängig ist und die Verwendung von Sprachegesetzlichen Regelungen unterworfen ist. Diesgilt insbesondere in der Europäischen Union,deren einheitliches Recht den Bürgern invielen Sprachen vermittelt werden muss. DieseErkenntnis betrifft Juristen und Linguisten ingleicher Weise. Deshalb haben Rechts- undSprachwissenschaftler unserer Universitätunter der Leitung des Instituts für Germanistikund des Jean-Monnet-Lehrstuhls für Europa-recht im Sommersemester 2004 den interdis-ziplinären Arbeitskreis Sprache und Rechtgegründet. Der Arbeitskreis beginnt in derzweiten Hälfte dieses Wintersemesters miteiner neuen Ringvorlesung, um das span-nungsreiche Verhältnis zwischen Sprache undRecht einem größeren Publikum zuerschließen und Strukturen in der Facetten-vielfalt dieses Verhältnisses aufzuzeigen.

Die Vorträge werden von Prof. Dr. jur.Rainer Arnold im Rahmen seiner Vorlesungam 9. 1. 2006, 12.00 Uhr im Hörsaal H 17 zumThema Rechtsdenken und Rechtsspracheeröffnet.

Die weiteren Vorlesungen finden jeweilsmontags um 18.15 Uhr im Hörsaal H 19 statt.Es sprechen:

Dr. phil. Gabriele Klocke und Christos Pou-lakos, LL.M. am 16. 1. 2006 über GesetzlicheSprachenregelungen im nationalen undeuropäischen Recht

Prof. Dr. jur. W. Christian Lohse am 23. 1.2006 über Auslegung von Rechtstexten

Prof. Dr. phil. Roswitha Fischer am 30. 1.2006 über Fachsprache Recht

Prof. Dr. jur. Dr. jur. h. c. Friedrich-Chri-stian Schroeder am 6. 2. 2006 über die Über-setzung von Rechtstexten

Studieninformationstag 2006Der Studieninformationstag 2006, der

diesmal von Prof. Dr. Stephan Bierling betreutwird, findet – wie üblich – am letzten Samstagwährend der Vorlesungszeit statt – also am 11.Februar 2006.

Anders, oder doch nicht?

Fremdbilder und Selbstbilder von Jugendli-chen in Tschechien, Polen und Deutschland

Diese vom Lehrstuhl für Vegleichende Kul-turwissenschaft betreute Ausstellung ist mon-tags bis freitags ganztägig und samstagsvormittags bis 10. Februar 2006 zu besich-tigen. Auf Wunsch werden nach vorherigerAnmeldung ([email protected] oder0941-943 4304) Führungen angeboten.

Schließung der Universität zumJahresende

Um Energiekosten zu sparen wird die Uni-versität zwischen Weihnachten und Neujahrihre Pforten schließen. Aufgrund der hohenGas- und Strompreise rechnet Kanzler Dr. Blo-meyer mit Mehrkosten von 550.000 Euro, dieeingespart werden müssen.

Winterball der Universität Der Winterball der Universität und der

Freunde der Universität findet am 20. Januar2006 in allen Sälen der Mensa statt. Der Kar-tenvorverkauf beginnt am 10. Januar. Detailsin Kürze!

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Am 29. Dezember 2004 wurde Prof. PeterOefner auf den vom Bayerischen Genomfor-schungsnetzwerk BayGene geförderten Lehr-stuhl für Funktionelle Genomik an derMedizinischen Fakultät der UniversitätRegensburg berufen. Im Juli 2005 wurde erdann zum Leiter des gleichnamigen Institutsbestellt. Vornehmliches Ziel des interdiszi-plinär angelegten Instituts ist die Messung undModellierung von Reaktionen biologischerSysteme auf genetische und umweltbedingteVeränderungen auf allen molekularen Ebenen,von den Genen bis zu den Stoffwechselpro-dukten. Langfristiges Ziel ist ein umfassendesVerständnis normaler und entgleister zellulärerProzesse als Basis zur Entwicklung neuartigerKonzepte der Vorbeugung und Behandlungvon Krankheiten, wozu das Institut die Zusam-menarbeit mit sowohl lokalen, nationalen, alsauch internationalen Partnern sucht.

Nach der Promotion zum Doktor dergesamten Heilkunde in seiner GeburtsstadtInnsbruck wurde Prof. Peter Oefner 1993 Ver-tragsassistent an der Abteilung für AnalytischeChemie der Universität Linz. Noch im selbenJahr erhielt er ein Fulbright Stipendium undging als Visiting Assistant Professor an dieAbteilung für Genetik der Stanford Universityin Kalifornien. 1994 wechselte er an die Abtei-lung für Biochemie der Stanford University.1998 erhielt Dr. Oefner einen Ruf als AssociateProfessor an die Abteilung für Chemie derIowa State University in Ames, und 1999 einenRuf als Associate Professor an die Abteilungfür Genetik der Duke University in NorthCarolina. Er lehnte jedoch beide Angebote abund wurde im Januar 1999 zum Vizedirektordes Stanford Genome Technology Centerbestellt. Im Mai 2000 habilitierte sich Dr.Oefner am Institut für Analytische Chemie undRadiochemie der Universität Innsbruck imFach Bioanalytik.

Prof. Oefner begann seine Forschungsar-beiten im Jahre 1984 an der Universitätsklinikfür Urologie mit der Morphometrie von Sper-matozoen. 1985 wandte er sich der Analyseniedermolekularer Verbindungen in Körper-flüssigkeiten zu, und seit 1989 bildet die Ana-lyse von Nukleinsäuren einen seinerForschungsschwerpunkte. Sein 1992zusammen mit den Professoren Günther Bonn(Universität Innsbruck) und Christian Huber(Universität Saarbrücken) entwickeltes

Polymer für die Trennung von Nukleinsäuren(U.S. Patent No. 5,585,236) bildete die Grund-lage für die Erfindung der denaturierendenFlüssigkeitschromatographie (DHPLC) imJahre 1995 (U.S. Patente 5,795,976 und6,453,244), die heute weltweit zum Nachweisvon Veränderungen im Erbgut zum Einsatzkommt. Die Methode war auch Ausgangs-punkt grundlegender Arbeiten zu Fragen dermenschlichen Evolution und der Kartierungund Klonierung von einfachen und komplexenErbanlagen. 1999 gelang es seiner For-schungsgruppe weltweit erstmals, ein Gen inder Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana),einem der bedeutendsten Modellorganismender Genomforschung, mit Hilfe eines DNS-Chips zu kartieren. 2002 gelang dasselbe erst-mals für die Klonierung von drei Genen einesmultifaktoriell bedingten Merkmales bei derHefe, die auch als Modell für neue Methodender funktionellen Genomik und Proteomik zurIdentifizierung der Bausteine der Mitochon-drien, der sogenannten Kraftwerke der Zelle,diente. Der umfassende Nachweis von Pro-teinen in Zellen und Blut bei Erkrankungendes Stoffwechsels sowie Brustkrebs wird auchin Regensburg einen Arbeitsschwerpunktneben der Entwicklung und Validierung neuerModelle zur Beschreibung komplexer Reak-tionen, wie dem zentralen Kohlenstoff-wechsel, bilden. Der interdisziplinäreCharakter dieser Forschungsaufgaben sollauch eine entsprechende Umsetzung in derLehre finden.

Zu den Auszeichnungen, die Prof. Oefnerzuteil wurden, gehören der Fritz-Feigl-Preisder Österreichischen Gesellschaft für Chemiesowie die letztjährige Erwin-Schrödinger-Lec-ture am Trinity College in Dublin. Er hat meh-rere Tagungen zur Genomforschungveranstaltet, darunter DNA ’2000 in Boston,und das im Januar 2006 zum dritten Mal statt-findende Internationale Symposium der Aus-trian Proteomics Platform, einer Initiative desÖsterreichischen Genomprogrammes GEN-AU, dessen Wissenschaftlichem Beirat er von2001 bis 2004 angehörte. Er ist AssociateEditor von Human Mutation und Genetics,sowie regelmäßiger Gasteditor von Sonder-bänden des Journal of Chromatography undElectrophoresis.

Prof. Jürgen Konczak, Ph. D.,Dr. rer. nat. habil.Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft

Prof. Dr. Jürgen Konczak (47, verheiratet,ein Kind) , zuletzt als Adjunct Professor fürNeurologie an der University of Minnesota,USA, tätig, hat seit 2005 den Lehrstuhl fürBewegungswissenschaft an der UniversitätRegensburg inne.

Prof. Konczaks Erfahrungen in den Verei-nigten Staaten von Amerika reichen weitzurück. Bereits 1985 erwarb er den Master ofScience in Exercise Science (Leistungsphysio-logie) an der University of Idaho, USA. 1991wurde er an der University of Wisconsin,

Prof. Dr. Peter OefnerLehrstuhl für Funktionelle Genomik

neu berufen

USA, zum Doctor of Philosophy in Kinesio-logy (Bewegungsphysiologie) promoviert. DieHabilitation mit dem Erhalt der venia legendifür das Fach Psychologie erfolgte 1998 an derUniversität Düsseldorf.

1990 bis 1991 war er Postdoctoral Fellowim Department of Psychology der Indiana Uni-versity in Bloomington, Indiana, USA, 1991bis 1996 Wissenschaftlicher Angestellter inder Neurologischen Universitätsklinik derUniversität Tübingen und 1996 bis 1999 Wis-senschaftlicher Angestellter im Institut für All-gemeine Psychologie der UniversitätDüsseldorf. Seit 1999 war Prof. KonczakAssociate Professor für Biomechanik undNeurowissenschaften und Mitglied des Cogni-tive Science Center der University of Minne-sota, School of Kinesiology, NeuroscienceProgram, Department of Psychology.

2003 avancierte Jürgen Konczak zumAdjunct Professor für Neurologie an der Uni-versity of Minnesota, USA, wo ihn der Rufnach Regensburg ereilte.

Prof. Dr. Peter Oefner

Prof. Dr. Jürgen Konczak,, PH.D.

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neue Bücher

Konrad Baumgartner, Hrsg., Trauer und Hoffnung feiern. Impulse und

Modelle (Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk,

2005). 170 S., ISBN 3-460-08021-3, 15,60Euro.

Die Durchführung kirchlicher Bestattungenund die Begleitung der Trauernden ist einegroße seelsorgerliche Herausforderung. Umeinen würdevollen Abschied von den Verstor-benen im Lichte des christlichen Glaubens zuermöglichen, gibt dieser Band Hilfen zur Vor-bereitung von Trauerfeiern:

- Bei der Trauer um verstorbene Kinder- Für den Abschied von Verstorbenen in

Krankenhäusern- Bei der Erstellung und Gestaltung von

Abschiedsräumen- Für das Gespräch mit einzelnen Trau-

ernden und für die Begleitung von Gruppen- Für einen kreativen Umgang mit den tra-

ditionellen Ritualen

Sabine Demel, Hanspeter Heinz, und Chri-stian Pöpperl,

»Löscht den Geist nicht aus«, SynodaleProzesse in deutschen Diözesen

(Freiburg: Verlag Herder, 2005); 277Seiten, ISBN 3-451-28517-7, kartoniert 16.90Euro / sFR 30,10.

Was muss geschehen in den deutschen Diö-zesen angesichts des zunehmenden Glaubens-schwundes, der steigenden Kirchenaustritteund des wachsenden Priestermangels? WelchePlanungen und Reformen können und müssenauf den Weg gebracht werden? Welche drän-genden Lebensfragen lassen sich nicht beiseiteschieben?

Seit 1985 wurden in den meisten deutschenDiözesen synodale Prozesse in unterschiedli-chen Formen durchgeführt, auf denenBischöfe mit repräsentativen Vertreterinnenund Vertretern der Laien und Kleriker ihrerDiözesen über solche Fragen berieten. DieAutoren analysieren sie alle, vergleichen,bewerten sie und unterbreiten Vorschläge, wiesolche Beratungen weiterentwickelt und dieLernprozesse der Diözesen gefördert werdenkönnen.

Wer sich für die Kirche und die Mitverant-wortung aller Gläubigen interessiert und offenist für überraschende Einsichten und Konse-quenzen, wird in diesem Buch fündig.

Thomas Hieke, Hrsg., Tod - Ende oder Anfang?Was die Bibel sagt mit Beiträgen von Chri-

stoph Dohmen und Tobias Nicklas (Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk,

2005), 128 Seiten, ISBN 3-460-33173-9, 8,90Euro.

Der Tod ist in unserer Gesellschaft prä-senter denn je. Die Medien halten ihn uns täg-lich vor Augen. Trotzdem, oder geradedeshalb, wird das Thema tabuisiert, und man

tut sich schwer, wenn im persönlichen Umfeldein Mensch stirbt. Die Autoren betrachten dasThema Tod aus der Perspektive der Bibel underörtern unter Berücksichtigung der entschei-denden Texte alttestamentliche und neutesta-mentliche Vorstellungen. Darauf aufbauendwerden ergänzend Fragen zu Todesstrafe,Todeswunsch und auch der Fürbitte für dieToten oder durch die Toten behandelt.

Peter Scheuchenpflug, Hrsg., Tröstende Seelsorge. Chancen und Her-

ausforderungen für christliches Handeln inder pluralen Welt

(Würzburg: Echter Verlag, 2005). 250 S.,ISBN: 3-429-02731-4, 25,00 Euro.

Die Jahrtausendwende hat es gezeigt: Derungebremste Fortschrittsoptimismus des aus-gehenden 20. Jahrhunderts ist angesichts vonneuen und alten Kriegsschauplätzen, Terror-anschlägen und Naturkatastrophen einer Kri-senstimmung gewichen, die in Deutschlandzudem durch wirtschaftliche Stagnation undmassive soziale Einschnitte genährt wird. Inder Bearbeitung gesellschaftlicher wie indivi-dueller Verlust- und Grenzerfahrungen wirdein traditionelles Motiv christlich verstandenerSeelsorge wieder virulent: trösten und Trosterfahren. Die Beiträge verleihen dem Anliegendes Bandes zweifach Konturen: Zum einenwerden über die Trauerbegleitung hinaus wei-tere Kontexte für das tröstende Seelsorge-gespräch benannt; zum anderen verweisen dieAufsätze auf die Dimension des Trostes inunterschiedlichen pastoralen Handlungs-formen, so dass insgesamt gesehen das inte-grative Potential einer „tröstenden Seelsorge“deutlich wird.

Jürgen Schölmerich u.a., Hrsg., Gastroenterology: Yesterday – Today –

Tomorrow: A Review and Preview, Falk Symposium, Vol. 144 (Dordrecht,

Niederlande: Springer Verlag, 2005), 329 S.ISBN-10 1-4020-2896-2, 187,25 Euro

On the occasion of the 80th birthday of Dr.Dr. Herbert Falk an international symposiumwas held in Freiburg, Germany, on 16–17October 2004. The aim of the meeting was tolook back, to assess progress made and to lookforward speculating on the development of thefield of gastroenterology and hepatology.

The symposium was divided into four parts:oesophagus and stomach, liver, pancreaticobi-liary tract, and small/large bowel. Internatio-nally renowned speakers contributed to thesymposium, many of them also contributed tothis book. The organizers of the symposiumhope that this volume will maintain thememory of a remarkable meeting in honour ofan even more remarkable person.

Kurt Franz, Günter Lange, Hrsg., Bilderbuch und Illustration in der Kinder-

und Jugendliteratur, Schriftenreihe der Deutschen Akademie für

Kinder- und Jugendliteratur Volkach, Band 31(Baltmannsweiler: Schneider, 2005), X,

184 S., ISBN 3-8340-0007-8, 19,00 Euro.

In diesem Band sind die zwölf Beiträge zurVolkacher Frühjahrstagung 2005 versammelt.Bekannte Bilderbuchfachleute, Autoren, Illu-stratoren und Didaktiker schreiben über Klas-siker des Kinderbuchs, über Tendenzen imBilderbuch der letzten fünfzig Jahre, über Bil-dersachbücher, über die Märchenillustration,über literarische Klassiker im Comic, über diepsychotherapeutische Bedeutung von Kinder-zeichnungen zum Märchen, über das tabui-sierte Thema ‚Holocaust’ im Bild und über denUmgang mit Bilderbüchern im Unterricht. In

•• siehe Seite 27

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Uni internU-Mai l 66//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 27

•• Fortsetzung von Seite 26

einem Werkstattbericht kommt die bekannteKünstlerin Binette Schroeder zu Wort. Auf-schlussreich, da authentisch, ist das Gesprächdes Autors Paul Maar, der Illustratorin VerenaBallhaus und der Lektorin Sophie Härtlingüber die Entstehung des Großen Paul-Maar-Buches.

Katja Kessel, Sandra Reimann, Basiswissen Deutsche Gegenwarts-

sprache, UTB 2704(Tübingen und Basel: A. Francke, 2005),

276S., ISBN 3-8252-2704-9, 14,90 Euro

Das Einführungsbuch wendet sich an Stu-dierende der Germanistik, die die deutscheGegenwartssprache im wissenschaftlichenSinne durchschauen und unter analytischenGesichtspunkten kennen lernen wollen.Gegenstand sind die wichtigsten Teilbereicheund Methoden der deutschen Sprachwissen-schaft. Besonders ausführlich werden dieKapitel Syntax und Wortbildung behandelt,die zum Kanon der meisten sprachwissen-schaftlichen Prüfungen gehören.

Jedes Kapitel enthält Übungen mitLösungen und weiterführender Literatur,sodass die Studierenden auch die Möglichkeithaben, sich den Stoff selbständig zu erarbeitenund ihre Kenntnisse zu überprüfen. DerTransfer in die Analysepraxis steht stets imVordergrund.

Christian von Tschilschke, Andreas Gelz,Hrsg.,

Literatura – Cultura – Media – Lengua.Nuevos planteamientos de la investigacióndel siglo XVIII en España e Hispanoamerica,Europäische Aufklärung in Literatur undSprache, Bd. 17 (hrsg. v. Siegfried Jüttner,Herbert Kaiser, Jens Kulenkampff)

(Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 2005),309 S., ISBN 3-631-53345-4, 51,50 Euro.

Der Band präsentiert neue Ansätze zurErforschung der Literatur, Sprache und Kulturdes 18. Jahrhunderts in Spanien und Lateina-merika, einem lange Zeit von der Hispanistikvernachlässigten Gebiet, das sich jedoch in denletzten Jahren einer besonderen Dynamikerfreut. Die 21 Beiträge deutscher und spani-scher Hispanisten gehen auf eine Sektionzurück, die von den Herausgebern im Rahmendes 14. Deutschen Hispanistentages veran-staltet wurde, der im März 2003, organisiertvom Institut für Romanistik, an der UniversitätRegensburg stattfand. Die in spanischerSprache veröffentlichten Beiträge knüpfen anaktuelle kultur- und medienwissenschaftlicheFragestellungen an und decken ein weites The-menspektrum ab, das von der Konzeptualisie-rung der Literatur über die sprachtheoretischeReflexion bis zur Rolle der Aufklärung in Lat-einamerika reicht.

Günter Hauska, Hrsg., Gene, Sprachen und ihre Evolution. Wie

verwandt sind die Menschen - wie verwandtsind ihre Sprachen? Schriftenreihe der Uni-versität Regensburg, Bd. 29

(Regensburg: Universitätsverlag, 2005),224 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen,gebunden ISBN 3-930480-46-8, ISSN 0171-7529, 24,90 Euro.

Unter der Fragestellung, wie verwandt sinddie Menschen - wie verwandt sind ihre Spra-chen, bringt der Band Beiträge vornehmlichaus Genetik und Sprachwissenschaft, aberauch aus Archäologie, Kulturgeschichte undPaläobiologie in einen Zusammenhang. Geneund Sprachen weisen überraschende Gemein-samkeiten in ihrer Evolution auf, die – mitFokus auf die europäische Vorgeschichte – kri-tisch behandelt werden. Im Zusammenwach-senden Europa eine höchst inspirierendeSammlung aus aktueller Forschung – über dieGrenzen von Natur- und Geisteswissen-schaften hinweg.

Die Präsentation findet am 13.12. 2005 um11.00 Uhr in der Patrizierstube im Haus derBegegnung, Hinter der Grieb 8, statt.

seit

1856

Umzüge

bitte vormerken

Akrobatikfestival im Sportzentrum

Vom 13. bis 15. Janaur 2006 findet imSportzentrum der Universität das 6. Akroba-tikfestival statt, das von Dr. Marion Lenz undPD Dr. Alexander Lenz ins Leben gerufenwurde.

Besonderes Highlight dürfte wieder dieöffentliche Show am Samstagabend, dem 14.Januar, im Sportzentrum sein (Einlass 19.30Uhr). Aufgrund des großen Andrangs (ca. 350Showbesucher) musste letztes Jahr die Veran-staltung erstmals in die Dreifachturnhalle ver-legt werden – die Organisatoren empfehlenalso rechtzeitiges Erscheinen.

Winterkonzert des Uni-Orchesters

Das Symphonieorchester der Universitätspielt am 26. Januar 2006 um 20 Uhr imAudimax die Beethoven Ouvertüre zu DieRuinen von Athen, das Gitarrenkonzert vonBrouwer und die Symphonie Nr. 1 von Brahms.

Am 9. Februar 2006 um 20 Uhr spielt dasKammerorchester im Audimax die HaffnerSerenade und die Haffner Symphonie vonMozart.

Näheres unter: http://www.uni-regens-burg.de/Uni/Orchester/plakat.php

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Irgendwo beginnt immer ein neuerTag

Mehr zum Thema? Wir halten Sie gerne auf dem Laufenden:BMW AG,Abt. Information,Postfach 50 02 4480972 München

Wo immer auf der Welt Sie morgens aufstehen – bei BMWist man schon wach. In South Carolina ist es sieben Uhrmorgens: Schichtbeginn im amerikanischen BMW Werk.Zwischen der Tochtergesellschaft Designworks inKalifornien (dort ist es vier Uhr morgens) und dem BMWDesign-Zentrum in München übermitteln Computer Ideenfür das Auto von morgen. In Brasilien ist es zehn Uhr:Man diskutiert eine neue Werbekampagne. Im britischenMINI-Werk in Oxford ertönt um zwölf das Mittagssignal.Im niederbayerischen Werk Dingolfing beginnt zu diesemZeitpunkt bereits die Spätschicht. Im südafrikanischenBMW Werk ist es14Uhr,während das Büro Moskau– hierist es bereits 15 Uhr – russische Journalisten zu einerFahrzeugpräsentation einlädt. In Dubai, im BMW Zentrumfür den Mittleren Osten, ist es 16 Uhr,die Hitze des Tagesklingt langsam ab. In den Montagewerken in Thailand undMalaysia wird bereits Feierabend gemacht, in Hongkong ist es um 20 Uhr längst dunkel, und in Tokio beginnt um21 Uhr schon das Nachtleben. Bei BMW Australia inMelbourne ist Mitternacht nur noch eine Stunde entfernt,während für den BMW Importeur auf den Fidji-Inseln der neue Tag bereits begonnen hat.

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