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TURNIERE Die schönsten Bilder vom Ryder Cup Meisterschaften der Behinderten P EOPLE Interview mit Robert Trent Jones jr. REISE PGA of Catalunya Reunion Resort/Orlando Senior Tour: Bernhard Langer Superstar Das eMagazin für Golfer Ausgabe November 2014

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TURNIERE Die schönsten

Bilder vom Ryder Cup

Meisterschaften der Behinderten

PEoPlE Interview mit Robert Trent Jones jr.

REISE PGA of Catalunya Reunion Resort/Orlando

Senior Tour: Bernhard langer Superstar

Das eMagazin für Golfer Ausgabe November 2014

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Kein Zweifel: 2014 war das Jahr des Bernhard Langer. Keiner der

aktuellen deutschen Golfer kann mit seinen Erfolgen mithalten.

Langer eilt von Sieg zu Sieg und dominiert die Champions Tour.

Dagegen sehen selbst Martin Kaymers tolle Erfolge fast schon ge-

wöhnlich aus. Sorry Martin!

Imponiert hat mir auch der „große, alte Mann“ des Golf-Design.

Robert Trent Jones, Jr.. Ein unglaublich netter, freundlicher und

humorvoller Mensch mit unheimlich klaren, realistischen Gedan-

ken über Golf und die Welt. Doch lesen Sie mehr ab Seite 35.

Ein schönes SpielIhr

Bernd StegmaierChefredakteur golf.en

Je älter, je besser

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TURNIERE

Meisterschaften

der Behinderten

PEoPlE

Interview mit Robert

Trent Jones jr.

REISE

PGA of Catalunya

Reunion Resort/Orlando

Seniors Tour: Bernhard langer Superstar

Das ePaper für Golfer Ausgabe Oktober 2014

golf.enAusgabe November 2014Titelbild: Chris Condon für Bernhard Langer

IMPRESSUM golf.en - das E-Magazin ist ein Produkt der stegmedia GmbH

CHEFREDAKTEUR Bernd Stegmaier verantwortlich i.S.d.Pr.Ges.

REDAKTION Redaktionsbüro CBSMBecker-Gundahl-Str. 67

81479 MünchenTel. 089/43573943, Fax 089/43573988

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TECHNIK stegmedia Graphics

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ANzEIgEN stegmedia GmbHPostfach 71 08 31, 81458 München

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HERAUSgEBER Bernd Stegmaier

VERLAg stegmedia GmbHPostfach 71 08 31, 81458 München Amtsgericht München HRB 158161

Geschäftsführung: Cornelia Bruckner

VERTRIEB über Pressekatalog.de und soziale Netzwerke

Nachdruck von Berichten und Fotos, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung des Verlags

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TURNIERE

Ryder Cup 2014 in Schottland

Die Heimat der Fan-Kultur

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Ryder Cup 2014 in Schottland

Die Heimat der Fan-Kultur

von Cornelia Bruckner

Die Schotten waren in früheren Zeiten ein kriegerisches Völkchen. Nicht unähnlich den Bayern in Deutschland. Das Referendum über die Unabhängigkeit wurde zwar abgeschmettert, aber dennoch gab es hitzige Diskussionen in den Pubs. Einig war sich das ganze Land allerdings beim Ryder Cup. Schottland ist die Heimat des Golfs. Die Fankultur ist hier so ausgeprägt wie nirgendwo anders. Deutsche Fans unterstützten ihre schottischen Kollegen stimmgewaltig beim triumphalen Sieg

der Europäer über die US-Auswahl mit 16,5 zu 9,5 Punkten.

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Das Gleneagles Resort in Auchterader/Perthshi-re in Schottland war drei Tage im September ein Wallfahrtsort für solche Fans. Jeden Tag mehr als 50.000 Menschen, teils in Schotti-

schen Kilts, teil in Phantasie-Kostümen mit Europa-Ster-nen übersät – schottische Fans sind anders.

Am frühen Morgen noch in der Dunkelheit kommen sie auf den Grandstand an Loch eins des Gleneagles Cen-tenary Course, proben ihre Fangesänge. Wenn die Ryder Cup-Akteure durchs Tor auf den Abschlag treten, nehmen die Fanchöre Orkanstärke an, alle stehen auf, begrüßen die Spieler - egal ob Europäer oder Amerikaner. Fan ja, unfair nein!

Jeder Probeschwung wird mit einem lautstarken „Wuu-uusch“ kommentiert. Dann, ganz plötzlich, der Spieler spricht den Ball an: Totenstille. Kein leisester Ton mehr.Kaum hat der Ball den Driver verlassen, abermals orgiasti-scher Lärm. Kein verblödetes „in the hole“, was an langen Par 4- oder Par 5-Löchern wahrlich nicht möglich ist. Kei-ne Beleidigung der gegnerischen Spieler, keine Unflätig-keiten. Natürlich ist der Beifall für das europäische Team lauter, enthusiastischer als für die Gegner. Aber Respekt ist allemal da.

Das selbe wiederholt sich dann an jedem Loch. So wie der Grandstand sind auch die Hügel um die einzelnen Spiel-bahnen von Fanmassen besetzt. Am Beginn der schotti-schen Highlands eignen sich Landschaftsformen und Hü-gel besonders gut für Naturtribünen. Kein Weg ist den Fans zu weit, keine Aktion zu unbedeutend, um sie nicht mit lautstarkem Beifall zu begleiten.

Über viele Spielbahnen hinweg, lassen sich Erfolge der Europäer akustisch mitverfolgen. Beifall, Jubelstürme oder lautes Raunen, „Ooooohs“ kommentieren jeden Ball. Die Großleinwände auf diesem Turnierplatz sind zwar nett, aber nicht wirklich nötig. Das Publikum ist aktueller.

Als am Sonntagnachmittag Jamie Donaldson mit dem 170-Meter-Eisenschlag ins Grün den Ball 60 Zentimeter neben die Fahne legt und der Siegesputt nur ein Kinder-spiel ist, steigert sich der Beifall in einen Orkan. Captain Paul McGinley und seine Vize-Captains liegen sich in Ar-men. Spieler, die bereits mit ihrer Einzelrunde fertig sind, tanzen Freudentänze. Doch wenige Minuten nach dem Beifall, sind die Fans und europäischen Akteure wieder ru-hig, lassen die restlichen Flights zu Ende spielen. Anders als in zurückliegenden Ryder Cup-Matches auf US-Boden, versucht niemand den Gegner aus dem Konzept zu brin-gen.

Auch wenn sie die US-Boys als nicht besonders gute Ver-lierer zeigten und Störungen ihrer Spieler geortet haben wollen. Europa freut sich auf Minnesota und ebenso faire amerikanische Fans.

TURNIERE

Da ist der PottEr ist der Architekt des Sieges, des dritten europäischen Sieges in Folge: Der Ire Paul McGinley. Er nahm seine Aufgabe ernst wie kaum einer seiner Vorgänger. Er besuchte Seminare in Management und Menschenführung, in Rethorik und öffentlichem Auftreten. Golferisch traute er den Novizen viel zu - und gewann. Sein amerikanischer Kol-lege Tom Watson hingegen ernetete für seine Entscheidungen sehr unterschiedliche Kritik. Fotos: BMW Golfsport

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Punktegarant Martin KaymerDer Held des Ryder Cup 2012 in Medina, Martin Kaymer, erwies sich in Gleneagles als Punktegarant. Im Einzel besiegte er Bubbba Watson mit 4 auf 2. Beim Fourball holte er einen, bei den Foursomes einein-halb Punkte. Fotos: BMW Golfsport

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Überschäumende FreudeDer Sieg wurde ausgiebig gefeiert. Keine Faser der Spieler blieb trocken, als die obligatorische Champagnerdusche erfolgte. Rory McIllroy verfolgte den franzöischen Novizen Victor Dubuisson mit der Flasche auf dem Schlußloch. Als es dann so weit war, löste sich der Korken vorzeitig und Rory und die anderen wurden mehr nass als der Neuling. o: BMW G Foto: BMW Golfsport

Gruppenbild mit CupDie Freude der Europäer und die Anspannung der letzten Tage ist den 12 Euro-Boys ins Gescht geschrieben. Zu dritten Mal in Folge gehört der Ryder Cup den Europäern. Foto: BMW Golfsport

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Die gigantische Public Areades Ryder Cup 2014 unterscheidet sich von deutschen Turnieror-ten. Hier reiht sich eine Hospitality-Suite an die andere. Wer kei-nen VIP-Pass, sondern nur eine gewöhnliche Einladung hat, kann drinnen Speisen und Getränke kaufen. Schottische Sparsamkeit eben. Foto: Mouton Rothschild

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Das Phänomen Bernhard Langer

Er gewinnt scheinbar nach Belieben die Turnie-re der Champions Tour, war sogar im Gespräch

für das europäische Ryder Cup-Team und setzt die Fachwelt in Staunen. Bernhard Langer ist wie Rot-

wein: Je älter, desto besser.

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Dieser Mann ist ein Phänomen. Bernhard Lan-ger ist mittlerweile 57 und kein Bisschen müde. Er spielt und spielt und … Sie kennen das Ende.

Bernhard Langer, der Anhausener mit Familien-sitz in Florida mischt seitdem er auf der Champi-onstour spielt, so richtig mit. Kein Colin Mont-gomerie, kein Kenny Perry, kein Fred Couples kann derzeit seine Kreise stören. Mal sind es die US-Veteranen Hal Sutton oder Tom Watson, die das eine oder andere Turnier gewinnen. Fünfmal in diesem Jahr hatte der Wahl-Amerikaner die Nase vorn und er scheint nicht lange nicht satt zu sein.

Am überzeugendsten war in diesem Jahr der Auftritt bei den Senior British Open. Mit einem Vorsprung von 13 Schlägen kochte er die Kon-kurrenz so richtig ab. Dabei ist Bernhard nicht der Mann der wuchtigen Drives, war er noch nie. In der Statistik bei den Senioren belegt er gera-de einmal Platz 10 mit knapp 240 Metern. Nein, er spielt unspektakulär aber beständig seine Bir-

die-Chancen heraus. Zuverlässig wie eh und je bedient er seinen inzwischen Broomstick-Putter. Nicht auszudenken, wenn mit dem Jahr 2016 das Verbot kommt, die langen Putter, die am Kör-per fixiert werden, zu verwenden. Aber, Bernhard Langer ist trainingsfleissig und es wird ihm sicher die passende Antwort einfallen.

Vor allem seine gesunde Lebensweise, von vielen als asketisch tituliert, ist es, die den 57jährigen fit hält. So sind die inzwischen 23 Titel auf der Seniorentour, die Langer auf sich vereinigt, noch lange kein Endpunkt. Jetzt schon ist der An-hausener mit 2,65 Millionen Dollar Preisgeld in 2014 auf dem Weg zum finanziell erfolgreichsten Jahr seiner Karriere.

Am Ende des Jahres gab es bei der Vergabe des Charles-Schwab Cups, der Trophäe (und dem Preisgeld) für den Ranglistenersten bei den Se-nioren nur einen Sieger: Bernhard Langer. Der Zweitplatzierte, Colin Montgomerie, ist ja auch kein Leichtgewicht im internationalen Golfsport.

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lingseisen und den Hölzern eine Frisch-zellenkur! Neue Griffe kosten pro Schlä-ger unter zehn Euro. Ihr Pro-Shop, der Pro oder das Fittingcenter bieten diesen Service an. Sie werden sehen: Im nächs-ten Frühling vermitteln die neuen Griffe ein neues Schlaggefühl.

Bag ausräumenRäumen Sie Ihr Bag am Saisonende aus. Ihr Bag wird es Ihnen danken und so manche alte Banane oder angebissener Powerriegel kann dabei ans Tageslicht kommen. Eine Innenreinigung mit Schwamm und Spülmittel ist bei Kunst-lederbags angesagt.

Schuhe pflegenGolfschuhe sind stundenlang der bes-te Begleiter, sie gehen mit Ihnen durch dick und dünn. Gönnen Sie Ihren Lieb-lingsschuhen eine Winterkur: Ausstop-fen oder auf den Spanner. Mit einem feuchten Tuch und einer Wurzelbürste reinigen. Bei Lederschuhen mit leich-ten Rissen dick Leder darauf und lüften lassen. Nach einigen Wochen mit einem

In der Winterpause

Was tun mit Bag & Co?

trockenen weichen Tuch oder einer Bürste abreiben.

Handschuhe trocknenSie sind entweder aus speziell bearbeite-tem Cabretta-Leder oder aus Synthetik. Cabretta-Leder kann dünner als Syn-thetik verarbeitet werden und vermit-telt dadurch ein besseres Tragegefühl und mehr Grip am Griff. Synthetik wird meist für Allwetter-Handschuhe eingesetzt und spielt seine Stärke bei Regen aus. In der Pflege über den Win-ter sind beide gleich anspruchslos: Ein-fach glattziehen und in einem warmen, trockenen Raum aufbewahren. Weder in den Heizungskeller noch auf die Heizung legen, denn hier ist die Hitze zu groß und der Handschuh würde aus-trocknen.

Auch Schlägergrif-fe brauchen eine

Frischzellenkur.

Sind Ihre sieben Sachen auch gut vorbereitet für den Winterschlaf? Wir haben für Sie zusammengestellt, was Ihre treuen Begleiter des

Golfsommers im Winter brauchen. E-Caddies: Akku wartenDer Akku ist das anfälligste Teil eines E-Caddies. Michael Bärwald von Mo-tocaddy rät: „Der Winter ist die ideale Zeit für eine Generalüberholung Ihres Caddies. Sollten Sie Ihren E.Caddy sel-ber einwinter, empfehlen wir auf alle Fälle, den Akku am Ladegerät zu lassen. Das Ladegerät schaltet nach Vollladung wieder auf Ruheladung. Der Stromver-brauch ist dabei zu vernachlässigen.

Schläger: Griffe erneuernIhre Schläger haben viele Runden ihren Dienst getan. Gönnen Sie ihren Lieb-

Handschuhe einfach an der Luft trocken lassen oder sich im Frühjahr für eine der neuen, aufregenden

Farben (mehr auf Seite 50)

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Die wahren Helden des golf

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Die wahren Helden des golf

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Manuel de los Santos: Bei einem Motor-rad-Unfall verlor er ein Bein. Sein Golfschwung verdient Bewunderung.

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Die wirklich wichtigen Dinge eines Wettkampfs spie-len sich manchmal nicht bei der Siegerehrung, son-dern eher am Rande des Geschehens ab. Ende August 2014: Bei ihrem 1. Internationalen Behinderten-Golf-turnier in Maria Bildhausen hattensich die Gastgeber vom Bayerischen Golfverband (BGV) und der Hypovereinsbank (HVB) noch kurz vor dem Start entschlossen, die Aschheimer Trainerin Elizabeth Höh zu engagieren und auf der Übungswie-se einen Schnupperkurs für all diejenigen anzubieten, die mit diesem Sport noch etwas fremdeln und es nun genauer wissen wollten.

Extra deswegen war die Familie Jäger mit ihren drei Kindern aus Bad Brückenau angereist. Maxi (14), der Älteste, sollte den Reiz des Spiels mit Schläger und

Ball einmal erleben und dann entscheiden, ob er sich neben dem Ski- und Kanufahren noch eine dritte Säule seines jungen Sportlerlebens vorstellen könnte. Er holte aus, schwang durch und beförderte – unter feinfühliger Anleitung der Trainerin - schon bei die-ser Premiere die Bälle auf Höhenflug. Der Newcomer („cool, das macht ja richtig Laune“) hatte sich mit dem berühmten Golfvirus infiziert und wollte mit den Übungen auch am nächsten Tag gar nicht mehr aufhören.

Was diese Kurzgeschichte so berichtenswert macht: Maximillian Jäger ist durch einen vorgeburtlichen Schlaganfall seit dem ersten Tag seines Lebens halb-seitig gelähmt. Seine komplette linke Körperhälfte funktioniert faktisch nicht. Fortsetzung nächste Seite

von Friedrich Bräuninger

Für alle, die jammern, wenn ihr Ball nicht so steigt, wie gewollt, denen schon eine Laus über die Leber läuft,

wenn der Vorlflight nicht gleich vom Grün geht,sei ein Blick auf diese außergewöhnlichen Sportler empfohlen.

Bei den Internatonalen Behinderten-Meisterschaften in Maria Bildhausen waren Golfer am Start, vor denen alle anderen den Hut ziehen sollten.

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TURNIERE

Informationen zum Thema

http://www.bgc-golf.deDie Plattform des Behinderten Golf Clubs Deutschland e.V. (BGC) bie-tet viel für Golfer mit gesundheitlichem Handicap und solche, die sich für diesen Sport und seine therapeutischen Möglichkeiten interessieren. Der BGC hat nicht nur zwei Dutzend Behinderten-affine Partnerclubs ausgewählt, sondern veranstaltet viele Integrationsturniere, bei denen die Kontakte zwischen behinderten und nicht behinderten Golfern aufge-baut bzw. intensiviert werden. Kooperiert eng mit dem Deutschen Golf Verband (DGV).

http://www.sportmed-prof.euBreit angelegtes Ausbildungs-Portal für Physiotherapeuten, Masseure, Ärzte, Sportwissenschaftler und vor allem auch Golflehrer, die ihre Qua-lifikationen gezielt ausbauen wollen. Denn gesundheitlich behinderte Golfspieler brauchen ganz spezielle Trainings und eine Betreuung, die in Abstimmung mit den Ärzten auf individuelle Anforderungen und Be-sonderheiten im Bewegungsablauf einzugehen weiß.

http://www.haxterpark.de An der Universität Paderborn spielen der Golfsport und seine therapeuti-schen Möglichkeiten eine ganz zentrale Rolle. Auf den Plätzen im Hax-terpark läßt der Universitäts-Golfclub Paderborn die sportwissenschaft-lichen Erkenntnisse in die Spielpraxis einfließen und sorgt so ständig für neue Impulse. Gerade in puncto Schlaganfall & Golf gelten die Westfa-len deutschlandweit als führend. FB

Medallien fest im Blick: Golf-Newcomer Maxi Jäger

beim Spiel auf der Driving Range (Foto: pr)

Impulse in Maria Bildhausen: Trainerin

Elizabeth Höh mit Golf-schülern Kathi und Maxi

(Foto: pr)

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Fortsetzung

Aber sein Faible für den Sport gibt ihm wohl die Kraft, die Dinge des Alltags mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein, mit viel Energie und Cle-verness zu meistern. „Mein großes Ziel sind die paralympischen Winterspiele 2018 in Korea, wo ich in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom eine Medaille gewinnen will“, gibt der Youngster zu Protokoll. Und was ist mit der neu entdeckten Sportart?

Bis Golf ins paralypische Programm aufgenom-men wird, dürften noch ein paar Jahre vergehen. Zu uneinig sind sich bis dato die internationa-len Verbände über die Festlegung der Behinder-ten-Klassen und der Spiel-Modalitäten. Dabei zeigten gerade die 1. HVB Internationalen Bay-erischen Meisterschaften für Golferinnen/Golfer mit gesundheitlichem Handicap, wie entspannt und zugleich spannend ein solches zweitägiges Turnier – eine Premiere wie bei Maxi – verlaufen kann.

Was mit Golf möglich ist, demonstrierte beispiels-weise der in Paris lebende Spieler Manuel de Los Santos, der bei einem Motorrad-Unfall sein lin-kes Bein verloren hatte und sich konsequent mit Krücken zum jeweils nächsten Schlag auf einem mehrere Kilometer langen Platz fortbewegt. Mit 61 Bruttopunkten gewann er mit weitem Abstand die Wertung in seiner Klasse und würde ohne weiteres bei so manchem Profi-Turnier vorne landen. Oder zum Beispiel Konrad Czoppik aus Landau an der Isar. In reifem Alter und erst nach Eintritt der Behinderung hatte er mit dem Golf-spielen aus medizinisch-therapeutischen Grün-den begonnen. Heute liegt sein Vorgabewert bei 14, einem Handicap, vom dem die meisten „nor-malen“ Golfer nur träumen können. Oder der aus Bern angereiste Schweizer Heinz Schönemann. Er fährt in einem speziellen Golf- Rollstuhl, kann nur den rechten Arm hinreichend bewegen und trifft dennoch den kleinen weißen Ball mit einer Präzision, die seinen zwei Mitspielern immer wieder ein anerkennendes „Super“ entlockt.

Insgesamt spielten in Maria Bildhausen 46 be-hinderte Golferinnen und Golfer aus neun Län-dern. Ein GdB (Grad der Behinderung) von 50

Die Sieger in ihren Behinderten-Klassen

Golfspieler mit Behinderung am Bein 1. de Los Santos, Manuel Grand Club (Fr) 612. Horsley, Mick Marriot Breadsall (GB) 483. Pegau, Katharina München Valley 44

Golfspieler mit Behinderung am Arm 1. Schels, Wolfgang GC Schloss Maxlrain 192. Schmedding, Martin GC Sellinghausen 173. Mause, Hans Peter GC Gut Neuenhof 10

Golfspieler im Rollstuhl 1. Maspfuhl, Jens GC Friedberg/H. 142. Nachtwey, Christian Rothenberger GC 123. Bucher, Urs Rastenmoos (CH) 10

mit Beeinträchtigung des Golfschwungs1. Haustein, Peter Hetzenhof, GC 292. Ahrens, Wilfried Bad Arolsen, G&LC 263. Prouza, Tomas NovaAmerika CC 25

ohne Beeinträchtigung des Golfschwungs 1. Süli, Andreas GR Augsburg 462. Hartung, Robert GC Pottenstein 353. Stürmer, Roland GC Lilienthal 26

Prozent galt als Mindestvoraussetzung für die Teilnahme. In der fränkischen Rhön wurde ge-wissermaßen auch eine Blaupause geliefert, wie Inklusions-Turniere in den über 180 bayerischen Golfclubs funktionieren können. Emilia Mül-ler, zuständige bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration im Kabinett von Horst Seehofer, brachte es in ihrem Grußwort auf den Punkt. Ein solches Turnier leiste einen „unschätzbaren Beitrag dafür, dass Behinderung als ein Teil der Vielfalt menschli-chen Lebens wahrgenommen wird.“ Dies  helfe den Betroffenen, Vertrauen in die eigenen Stär-ken zu gewinnen, gebe ihnen Motivation, Kraft und Energie und fördere das Gefühl von Zugehö-rigkeit und gleichberechtigter Teilhabe.

Eine gute Übersetzung des Fachbegriffs „Inklusi-on“, der die Golfclubs und ihre Manager in den kommenden Jahren zu Spitzenleistungen á la Ma-ria Bildhausen herausfordern dürfte.

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golf.enPeopleAls Golf-Resort des Jahres wurde Casa de Campo auf der Dominikanischen Republik ausgezeichnet. v.l.n.r.: Petra Cruz, Direktorin des Tourismusministe-riums, Peter Bonell, CMO von Casa de Campo.

Große Ehre für die italienische Golf-Le-gende Costantino Rocca. Der dreifache Ryder Cup-Spieler wurde in Como mit dem IAGTO-Award ausgezeichnet. Die Delegierten spendeten dem Golfer mi-nutenlang stehenden Applaus. Die IAG-TO ist die Internationale Dachorganisa-tion der Golf-Reiseveranstalter. Fotos: IAGTO

IAGTo-Awards vergeben

Wetter ist für Golfer sehr wichtig. Aus diesem Grund ging vor 18 Monaten ging eine eigene Wetter-station für Bad Griesbach in Betrieb. Seither werden die Daten gesammelt. Nun ist es aufgrund der durchgängigen Messreihe möglich, eine lokalspezifische, präzise Wetterprognose für Bad Griesbach zu erstellen. Die Vorhersagen sind ab sofort online abrufbar unter www.hartl.de/wetter. Unser Bild zeigt Hartl Resort-Geschäftsführer Volker Schwartz mit Wetter-Onkel Jörg Kachelmann an der Meßstation.

Exakte Wettervorhersage für Bad Griesbach

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PeopleDer Blick schweift über den See, Champagner per-lt die Kehle hinunter und Alba Trüffel umschmei-cheln den Gaumen: ein Fest für die Sinne, das im Hotel La Villa am Starnberger See gefeiert wird. Sahnehäubchen on top: Sternekoch (und passio-nierter Hobby-Golfer) und Patron des „181“ auf dem Münchner Olympiaturm Otto Koch - erst-mals im Hotel La Villa zu Gast - kreiert gemeinsam mit Küchenchef Christoph Gessner das exklusive Menü des Abends. Kennengelernt haben sich die beiden Männer bereits vor 20 Jahren . Damals ar-beitete Christoph Gessner unter der Leitung von Otto Koch i 1-Stern-Michelin-Restaurant Le Gourmet-Schwarzwälder. Die gemeinsame Arbeit wurde zum Beginn einer Freundschaft, die noch heute anhält.

Zwei Köche - eine Passion

Star-Golfer Justin Rose dreht nach dem Sieg des europäischen Teams im schottischen Gleneagles weiter auf. Um Aufmerksamkeit für die von ihm und seiner Frau gegründete „Kate and Justin Rose Foundation“ zu erzielen und das Spenden aufkommen für die Stiftung zu erhöhen, schlug er am London Heathrow Airport auf dem Flügel einer Boeing 747 stehend aus über sechs Metern Höhe eine spektakuläre Ballfolge ab und traf ein mehr als 160 Meter weit entferntes Ziel.

Drive vom Jumbo-Flügel

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TURNIERE

Wiesn-Turnier in Schloss EgmatingZünftig und trachtig ging es beim traditionel-len Wiesn Turnier im Golfclub Schloss Egma-ting her. Diese traumhafte Anlage vor den Toren Münchens sah vor kurzem Dirndl und Leder-hosen am Abschlag. Bei Sonderwertungen wie „nearest to the Bierfassl“ gab es vor allem kuli-narische Köstlichkeiten zu gewinnen. Die Sieger, (unser Foto v.l.n.r.: Andreas Kammerer, Peter Baier, Otto Clemens und Felix Leib) wurden so-gar ins Paulaner Wiesn-Bierzelt eingeladen. Foto: GCE

Prominenter Besuch in Eichenried: Im Som-mer fand das dritte YoungWings Benefiz-Golf-turnier mit Botschafter Thomas Müller statt. Der Fußball-Nationalspieler und frisch geba-ckene Weltmeister tauschte den großen gegen den kleinen Ball und ließ es sich nicht nehmen, nach dem Turnier bei einem Schnupperkurs für Kinder von Co-Sponsor Logicalgolf dabei zu sein. Ebenfalls mit von der Partie war der ehe-malige Bayern-Spieler Hasan Salihamidžić.

Gut gebrüllt Thomas Müller

Graeme Storm fährt elektrischRiesen-Glück für Tourspieler Graeme Storm. Der Engländer lochte in der dritten Runde des Omega European Masters im Crans-sur-Sierre GC in der Schweiz am 11. Loch, einem 198 Me-ter langen Par 3, ein. Mit dem Ass sicherte sich der Engländer einen aufregenden Hole-in-One Award: den Plugin-Hybrid-Sportwagen BMW i8. „Das ist ein unglaubliches Gefühl, mit einem so großartigen Fahrzeug belohnt zu werden,“ sagte Storm, der gerade erst ein Auto verkaufen mußte, weil er finanziell klamm war.

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golf.en 27www.motocaddy.de

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Zu kurz für dieDamen anno 2014?

Quizfrage: Wie hat sich das Da-mengolf in den letzten 25 Jahren entwickelt? Sicher nicht anders als das Herrengolf. Die durch-schnittliche Drivelänge hat deutlich zugenommen. Ama-teure erreichen heute Längen, die in den Neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gerade ei-nem Professionals vorbehalten waren.

Der durchschnittliche Drive bei den Herren liegt aktuell bei rund 300 Yards, also rund 270 Metern. 1990 erreichten die Herren im Schnitt 270 Yards, rund 245 Meter. Alles in al-lem ein Distanzgewinn von gut 10%. Die US-Frauen-Spieler-vereinigung LPGA mißt diese Daten ebenfalls. 2014 lagen die Top 30 der Damen bei rund 260 Yards, 1994 waren es nur 230 Yards und damit 10% kürzer. Ein Trend, der also bei Herren und Damen gleichermaßen ein-gesetzt hat.

Was aber sind die Gründe für das Längenwachstum auf den

Zuschauer und Fachleute verwundert über das Birdie-Feuerwerk bei der diesjährigen Ladies German Open - Ex-Profispielerin wegen klarer

Worte in Facebook angefeindet

GC Wörthsee

Touren? Zum einen sind es na-türlich die Spielgeräte. Die Bälle haben großen Anteil an größe-ren Weiten. Driver, Fairwayhöl-zer und Hybrids sowie Eisen sind heute mehr denn je Hoch-leistungs-Geräte, die mit ihren Köpfen, aber auch den immer besser werdenden Schäften und vor allem die Maßanpassung,

das Schlägerfitting, an den je-weiligen Sportler genau die kör-perlichen Voraussetzungen ide-al umsetzen.

Dazu kommt die zunehmende Fitness und Athletik der Sport-ler. Der Spielertypus „Typ mit Bauch und Bewegungsgefühl“„ stirbt immer mehr aus. Modell- athleten, die ebenso viel Zeit im Fitnessstudio wie auf dem Platz und der Range zubringen, sind immer mehr die Norm.

Der DGV beschäftigt seit Herbst 2013 auch für die Damen einen eigenen Trainer für den Bereich Athletik. Der 36-jährige Chris-tian Marysko kümmert sich um die körperliche Fitness des „Golf Team Germany“ und hat dabei die „Vision Gold“ bei den olympischen Spielen in Rio de Janeiro fest im Auge.

Was aber hat die LET dazu be-wogen, den Golfplatz des GC Wörthsee, der ohenhin auch für Herren kein „Monsterplatz“ ist, für die besten europäischen

TURNIERE

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Zu kurz für dieDamen anno 2014?

Proetten so kurz zu machen? Tagelanges Schönwetter, ent-sprechend harte und schnelle Fairways mit viel Run sorgten für große Weiten, kürzere Schlä-ge ins Grün und beinahe über-irdische Ergebnisse. Die ersten 25 Proetten des finalen Lea-derboards lagen im zweistelli-gen Minusbereich. Die Siegerin unterspielte den Platzstandard nach 72 Löchern um 25 Schläge. Die Par 5-Löcher des Platzes wa-ren für die Proetten nur ein Par 4, Birdie war die Regel. CB

Die frühere deutsche Profigolferin und LET-Spielerin Martina Eberl-Ellis, die heute ein umfassendes Golftraining-scenter in München-Eichenried betreibt, machte sich in ihrem facebook-Account Luft. Die Mutter zweier Töchter schrieb: „Ich würde es Platzvernichtung nennen ... Schade.“

Kurze Zeit später hagelte es bereits die ersten Posts, die ihr entweder beipflichteten oder sie hart kritisierten und ihr Neid vorwarfen. Dabei kann die ehemalige Proette sich durchaus ein Urteil über den Platz erlauben - sie war lange Jahre dort Mitglied.

Martina Eberl-Ellis: Platzvernichtung

Bundestrainer für Athletik: Christian Marysko

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KontrolleEs ist ein Milliardengeschäft, das Business mit den Golfbällen. Jeder der weltweit rund 60 Millionen Golfspieler hat in diesem Moment mindestens 40 Golfbälle in seinem Besitz. Das bedeutet, weltweit sind etwa 2,4 Milli-arden Golfbälle im Umlauf, die vielen hundert Schachteln in den Proshops und Outlets noch gar nicht mitgerechnet. Kaum ein anderes Sportgerät im Golfbag der Golfer ist so unterschätzt wie der kleine, meist weiße Ball. Viele Frauen denken, jeder Fundball ist gerade gut für ihre Runde. Weit gefehlt:

Das Beste ist gerade gut genug!

Wer heute in einen Proshop geht, wird erschla-gen von der Vielzahl der unterschiedlichen Bälle. Schon mehrfach haben wir darüber berichtet, warum Frauen eigene Damenbälle

kaufen und Fundbälle sowie die Bälle der Ehemänner, die sie beim Aufräumen finden, nicht in ihre Golftasche stop-fen sollen.

Über 14.000 Golfball-Fittings mit Frauen wurden in den USA von Ballhersteller Brigdestone Golf durchgeführt. Das Ergebnis war erschreckend: Zu viele Frauen spielen Männergolfbälle. Frauen jedoch haben eine niedrigere Schlägerkopfgeschwindigkeit und benötigen daher Golf-bälle, die schon bei geringeren Geschwindkeiten ihre volle Leistungskraft entwickeln. Gleiches gilt auch für die Her-ren, wenn sie einen Ball spielen, der für Tourspieler entwi-

Die ganze Wahrheit über Golfbälle

längevsUnser Bild zeigt links den Schnitt durch

einen Titleist Pro V1, den dreiteiligen Aufbau und den inneren Kern

ckelt wurde. Auch sie kommen nur dann in den Ge-nuss der Vorzüge dieses Balles, wenn sie als Amateure die Schlägerkopfgeschwindigkeit von Tiger Woods und Co. entwickeln würden. Damenbälle werden eigens für die niedrigere Schlä-gerkopfgeschwindigkeit von Frauen entwickelt. Brid-gestone Golf, einer der ersten Hersteller von Damen-golfbällen auf dem Markt, legt bei seinen Bridgestone Lady Precept zum Beispiel eine Schlägerkopfgeschwindig-keit von 75 Meilen pro Stunde zugrunde. Das sagt jedoch auch in Kilometern umgerechnet wenig aus, denn kaum jemand kann seine Schlägerkopfgeschwindigkeit verläss-lich einschätzen. Hier kann nur ein Ball-Fitting genauen Aufschluss geben. Bei einem Ball-Fitting bzw. auch beim Schläger-Fitting wird die Schlägerkopfgeschwindigkeit ge-messen. Über kurz oder lang sollten alle Golfspielerinnen

EqUIPMENT

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HISTORISCHESKaum ein Spielgerät für Golf hat ähnliche Fortschritte gemacht wie der Golfball. In der Urzeit des Golfs waren Golfbälle aus Holz, dann aus Leder und hatten später eine Füllung aus Federn, der „Feathery“ war geboren. Später, ab Mitte des 19. Jahrhunderts, kam Kautschuk dazu, die Schalen wurden aus Guttapercha, eine Art härterer Gummi, gefertigt. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert wurde dann der Hartgummikern mit Gummifäden umwickelt: der Haskell-Ball war erfunden. Die harte, heute bekannte, Schale mit Dimples gibt es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts.

ges, sondern für das Spiel und den Score entscheidend, sind die Schläge rund um das Grün. Ein Abschlag, der 10 oder 20 Meter kürzer ist, kann mit einem längeren Eisen oder Holz beim zweiten Schlag wieder ausgeglichen werden. Zwar erreichen die Spielerinnen das Grün "in regulation", spricht mit dem zweiten oder dritten Schlag, aber der Ball rollt über das Grün hinaus. Auch ein Chip, der den Ball über das Grün hinwegdonnert, ist ein verlorener Schlag.

"Wenn wir eine Verbesserung an einem Titleist Golfball vornehmen, so es ist eine direkte Reaktion auf das, was Golfer uns sagen und sich wünschen. Wir sind ständig draußen im Feld im Gespräch mit Golfspielern, erfassen deren Ballstartbedingungen für alle Arten von Schlägen und beobachten, welche Leistung verschiedene Golfbälle für deren Spiel erzielen. All diese Informationen fließen in den Produktentwicklungsprozess ein. Sie ermöglichen es uns, dass wir uns in unseren Design- Bemühungen und schließlich den Prototypen-Tests ganz darauf konzentrieren können, was die Leistung für diese Golfer verbessert."

Bill Morgan, Senior Vice PresidentForschung und Entwicklung Titleist-Golfbälle

Ernüchternde Statistik: Abhägig von der Drivelänge benö-tigen Amateure mehr Annährerungsschläge, Chips sowie Pitches und lassen auch beim Putten viele Schläge liegen.

Grafik: Titleist

ein solches Fitting durchführen, um zu wissen, ob sie in-nerhalb der Norm für die Damenbälle liegen oder doch zu einer höheren Schlägerkopfgeschwindigkeit neigen. Im Allgemeinen können nur sehr sportliche und dynamische Spielerinnen mit einem niedrigen Handicap davon aus-gehen, dass sie eine höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit haben. Für sie sind dann andere Bälle, die meist mit dem Begriff "Tour"gekennzeichnet sind, die richtige Wahl. Andere Ballhersteller wie zum Beispiel Wilson handhaben

es einfacher: Sie trennen nicht nach Damen und Herren, sondern nach den Balltypen, die entweder mit "Feel" oder "Distanz" gekennzeichnet sind. Auch hier wieder dassel-be System: Spieler mit niedrigen Schlägerkopfgeschwin-digkeiten, egal ob Herren oder Damen, bekommen einen Ball, der auch schon bei geringeren Schlägerkopfgeschwin-digkeiten die Bewegungsenergie voll aufnimmt und in Länge umsetzt.

Erkennbar sind Bälle der Markenhersteller, die mehr Län-ge bringen, an Produktbeschreibungen wie:

● längerer und stabilerer Ballflug ● effiziente Kraftübertragung ●weniger Backspin ●größere Distanzleistung ●höhere Flugkurve.

Doch wie immer im Leben gibt es zwei Seiten: Wenn der Ball die übertragene Bewegungsenergie in Distanz um-setzt, bleibt meistens die sogenannte Kontrollierbarkeit des Balles im langen, und vor allem im kurzen Spiel auf der Strecke. Marktführer Titleist begann die Entwicklung als Erster, heute folgen ihm viele Hersteller: Er bietet Bälle an, die ein extrem hohes Ballgefühl vermitteln. Für den US-Hersteller gibt es weder Damen- noch Herrenbälle, denn weder der Ball auf dem Fairway noch der Schläger wissen, ob ein Mann oder eine Frau schlagen wird. Auch in Sachen Schläger bietet Titleist für Damen und Herren Unisex-Schlägerköpfe an, für Frauen mit leichteren Gra-phitschäften.

Eine ähnliche Philosophie vertritt der Marktführer bei den Bällen. Nicht entscheidend ist die Länge eines jeden Schla-

Wenn ein Ball mehr Spin und Stop-Kontrolle liefert, bleibt der Ball auf dem Grün und kann geputtet werden. Titleist entwickelte Bälle, die mit einer weicheren Schale diese Anforderung erfüllen und ein weiches Schlaggefühl im Treffmoment vermitteln. Der Ball kommt schneller auf dem Grün zur Ruhe, bleibt kontrollierbar, vor allem im kurzen Spiel. Fortsetzung nächste Seite

Reaktion auf Golferwünsche

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MARKIERENEs gibt verschiedene Möglichkeiten, den Ball zu markieren. Die einen nehmen einen Permanentmarker, kritzeln Symbole oder die Initialen darauf. Schöner und eleganter sind Stempel mit Stem-pelfarbe nach Wunsch, die den Ball mit individuellen Bildern oder Worten bedrucken. Wer keinen Stift oder Stempel zur Hand hat, fragt vorher im Flight, welche Bälle benutzt werden, sucht sich ein anderes Modell aus und merkt sich Fabrikat, Logo oder zumindest die Zahl, die der Hersteller unter den Markennamen druckt. Damit sollten Verwechslungen ausgeschlossen sein.

ABMESSUNGENEin Golfball besitzt einen Durchmesser von mindestens 42,67 Millimeter und darf maximal 45,93 Gramm wiegen. Die Oberfläche ist mit bis zu 450 Dimples übersät, die den Ball zusammen mit seiner Rotation erst flugstabil machen. Man unterscheidet zwischen 2-piece-, 3-piece- und 4-piece-Bällen, je nachdem, wie das Innenleben des Balles gestaltet ist.

REKORDEDer Rekord eines mit dem Driver geschlagenen Balles liegt bei über 320 Stundenkilometern. Die größte erzielte Weite bei einem offiziellen Profiturnier wurde im Jahr 2004 mit 465 Metern gemessen, erzielt vom US-Profi Mike Austin.

Dazu Mary Bohn, Vice President of Golf Ball Marketing and Titleist Communications: "Häufig fragen uns Golf-spielerinnen, wie wichtig sei der Golfball für ihren Score? Sollen sie einen speziellen Damenball spielen und welcher Golfball passe am besten zu ihrer Schwunggeschwindig-keit? Das Spiel der Golferinnen liegt uns am Herzen, da-her führen viele Produkttests mit Golfern durch, um zu erfahren, was die Produktanforderungen und -präferenzen (in Schlaggefühl, Farbe und vielem mehr) sind.

Viele Frauen tun sich schwer, Grüns "in regulation" zu treffen. Wählen sie auf der Suche nach mehr Länge einen Low-Spin-Ball mit Surlyn®-Schale, wird es schwer, den Ball auf dem Grün zum Stoppen zu bringen. Meist reichen die paar extra Meter immer noch nicht aus, um den nächs-ten Schlag aufs Grün zu setzen. Golfer, für die Länge eine Herausforderung darstellt, haben naturgemäß häufiger die Gelegenheit auf ein Up-and-down. Ein Hochleistungsball wie der Pro V1 kann daher zu einer Score-Verbesserung beitragen. Zum einen, weil er extrem lang ist, zum anderen aber, weil er konkurrenzlos gut im kurzen Spiel ist. CB

Fortsetzung von Seite 19

Zusammen mit TomFox hat „golfen.“ den Golfball-Stem-pel A12 aufgelegt. Der handliche Golfballstempel A12 eignet sich sehr gut für Initialen oder einfache Symbole, aber auch kurze Namen können abgebildet werden. Der Durchmesser des Stempelabdrucks beträgt max. 12 mm. Der Stempel ist mit den Abdruckfarben Schwarz, Blau, Rot und Grün erhältlich und kann sehr einfach nachge-füllt werden. So haben Sie lange Freude an dem Produkt. Der Stempel kostet 79 Euro.

Exklusiv für golf.en-Leser gibt es sechs Bälle zum Ausprobieren dazu.

Online zu bestellen bei: tomfox-golf.deTel.: +49 8341 908 200 60Fax: +49 8341 908 200 65gol

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REGELKUNDEJeder Spieler spielt seinen eigenen Ball. Eigentlich eine einfache und klare Golfregel. Dies ist vom Tee aus einfach, auf dem Fairway oder gar im Rough wird es etwas komplizierter. Wie alles Wichtige im Golf ist auch das Identifizieren des Balles durch eine Regel festgelegt.

Weil gerade im Rough die Verwechslungsgefahr eines Balles groß ist, muss jeder Spieler seinen Ball eindeutig identifizieren. Regel 12-2 be-sagt, dass der Ball zum Zwecke der Identifizierung straflos aufgenommen werden darf. Der Spieler muss das aber vorher seinem Zähler mitteilen, die Lage des Balles markieren und ihn auch exakt dorthin wiederzurück-legen. Sollte der Ball nur dann identifiziert werden können, wenn er von Schmutz gereinigt wird, ist auch das straffrei. Wer den Ball jedoch nicht genau an die Fundstelle zurücklegt, läuft Gefahr, zwei Strafschläge zu kassieren.

MEIN BALLDie Golfball-Rebellen von Vice Golf revolutionieren den Ballmarkt auch bei den individualisierten Bällen: Mit Bildern, Schrift oder Symbolen lassen sich die Bälle von Vicegolf einfach im Internet konfigurieren und bestellen. So ein Unikat kostet bei einer Bestellmenge von 60 Stück weniger als 3 Euro pro Ball. vicegolf.com

ABZIEHBILDCHENVon Signyourflight.com gibt es witzige Abziehbildchen. Mit ganz unterschiedlichen Symbolen lassen sie damit die Bälle unver-wechselbar machen. Nach Herstellerangaben halten die Bildchen einige Runden, bevor sie sich abreiben. Gesehen bei golfhouse.de

Gut zu wissenOnlinehandel. Seit dem 13. Juni gelten für den Online-Handel neue, europaweite Bestimmun-gen. Unverändert bleibt es bei der 14-tägigen Widerrufsfrist, allerdings muss der Händler neu-erdings nur die günstigste Versandart ersetzen und kann mit der Erstattung warten, bis die Ware eingetroffen ist. Für den Verbraucher heißt dies, dass er Mehrkosten für eine versicherte Rücksendung selbst tragen muss.

Deutlich einschneidender ist, dass Rücksen-dungen auch bei einem Warenwert von über 40 Euro nicht mehr kostenfrei sein müssen. Die Händler dürfen, müssen aber nicht, dem Käufer die Rücksendekosten in Rechnung stellen. Dies ist natürlich besonders wichtig, wenn sperrige oder unhandliche Gegenstände, wie zum Beispiel Golfschläger im Internet bestellt werden. Leicht können hier nicht unbedeutende Rücksendekosten anfallen. Deshalb unbedingt vor Bestellung der Ware die „Folgen des Widerrufs lesen“. Darin ist festgelegt, wer im Falles des Widerrufs, sprich der Rückgabe, die Kosten trägt. Allerdings müssen die Händler vor der Bestellung darüber aufklären, was der Rücktransport im Falle eines Widerrufs kostet.

GolfWomen hat Deutschlands führenden Golf-Fachhändler befragt, wie sich dieses Neu-regeldung auf Online-Handel auswirkt. Dazu Tillmann Mueller-Hillebrand, Leiter e-Commerce und New Media: "Das Unternehmen Golf House hat sich schnell dafür entschieden die Kosten für Retouren auch weiterhin zu tragen. Ich verstehe das als Teil unseres Rundum-Sorglos-Service für den Kunden. Genau wie in unseren Filialen soll er auch Online ein stets positives Einkauf-serlebnis haben.

Im Fall der neuen Retourenregelung haben sich nur wenige Händler getraut die Kosten auf die Kunden abzuwälzen. Einen Rückgang im On-line-Markt erwarte ich somit nicht, sondern eher ein stetiges Wachstum in den kommenden Jahren. Gerade kleinere Online-Händler werden aber kräftig zu kämpfen haben, um den steigenden Ansprüchen der Kunden im Onlinehandel gerecht zu werden. Wir grenzen uns beispielsweise durch die Möglichkeit der kostenlosen Filialreservierung oder durch unsere Beratungs- und Preisgarantie klar vom Wettbewerb ab und bieten so einen echten Mehrwert."

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Der Mann ist eine Legende. Er hat eine beeindruckende Bilanz als Golfplatz-Ar-

chitekt. Nach der Anzahl seiner Golfplätze gefragt, zuckt er nur mit den Achseln:

„Das müsst ihr zählen, ich zähle nicht.“ Könnte eine mürrische Antwort sein,

ist es aber bei Weitem nicht. Dem inzwischen 75jährigen Robert Trent Jones, Jr.

steht der Schalk ins Gesicht geschrieben. Er ist ein nachdenklicher und witzi-

ger Gesprächspartner zugleich. golf.en-Chefredakteur Bernd Stegmaier traf den

Stararchitekten (Foto rechts/Foto: C. Rehart) auf einem seiner jüngsten Plätze in

Costa Navarino (Griechenland).

Ihr Deutschennehmt Golf viel zu ernst

Interview mit Robert Trent Jones, Jr.

INTERVIEW

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"Robby" in seinem Element. Der Star-Architekt erzählt aus seinem Leben.

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golf.en: Robert, haben Sie unter den vielen hundert Plätzen (exakt sind es mehr als 270 Projekte in 44 Län-dern) einen Lieblingsplatz?

Robert Trent Jones, Jr.: (schmunzelt): „Darauf gibt es zwei Antworten, eine politische und eine ehrliche. Die po-litische Antwort lautet. Immer der nächste Platz. Für die ehrliche allerdings muss ich nachdenken. Natürlich ist es der Bay Course hier in Costa Navarino, denn diese un-glaubliche Vereinigung zwischen Land mit wilder Natur und Felsen einerseits und dem tiefblauen Ionischen Meer andererseits, hat mich von Anfang an fasziniert. Und na-türlich der Moskau Country Club.

golf.en: Was führt einen US-Amerikaner, der in Kalifor-nien lebt, auf den Peloponnes!

Robert Trent Jones, Jr.: Eine Begegnung, die ich nicht vergessen werde. Der leider inzwischen verstorbene Cap-tain Vasilis, Gründer von Costa Navarino, traf mich beim Golf in Sacramento/Kalifornien und erzählte mir von sei-ner Heimat, seinen Plänen und seiner Golfbegeisterung. Vom Ionischen Meer und der Anmut der Landschaft. Das weckte mein Interesse in zweierlei Hinsicht. Meine Mut-ter, hiess mit Vornamen Ion, das weckte meine Neugier und natürlich die Herausforderung Golfplätze in einem Land zu bauen, in dem es bis dahin gerade einmal eine Handvoll Golfplätze gab.

golf.en: Robert, lassen Sie uns später auf den Bay Course zurückkommen. Was hat es mit dem zweiten Projekt auf sich, das Sie erwähnten, Moskau?

Robert Trent Jones, Jr.: Die kurze Geschichte ist. Wir bekamen den Auftrag, brauchten 20 Jahre und bekamen kein Geld, sondern eine Medaille.

golf.en: Und die etwas längere Story?

Robert Trent Jones, Jr.: Die beginnt in der Zeit des kalten Kriegs, als der Kreml nahe Moskau einen Golfplatz bauen lassen wollte. Die Herren ließen mich einfliegen, gaben mir den Auftrag und ich wollte, wie es in dem Gewerbe so üblich ist, die Pläne des Grundstücks haben. Die gab man mir nicht mit der Begründung, die „nationale Sicherheit“ stünde auf dem Spiel (lacht herzlich).

golf.en: Ohne Landkarten, kein Plan, keinen Moskau Country Club?

Robert Trent Jones, Jr.: Nein ganz so war es nicht. Ich habe den Kreml-Herren erklärt, dass ich Landkarten nicht brauche. Ich habe meine Füße, einen Kompass und Me-termaß. Das sollte genügen. Was natürlich folgte, waren endlose Sitzungen, Diskussionen und Gespräche, 20 Jahre lang. Schlußendlich bekamen wir dann doch ganz brauch-bares Kartenmaterial.

INTERVIEW

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golf.en: Warum dann Ihr Festhalten an dem Projekt. Es gibt doch viele andere Länder auf dieser Welt, in denen Ihre Arbeit einfacher wäre?

Robert Trent Jones, Jr.: Natürlich, aber Russland war eine Mission. Zu dieser Zeit gabe es in diesem Riesenreich keinen einzigen Golfplatz, keinen Golfspieler. Ich wollte die Mission, meine Mission erfüllen, den Russen Golf zu bringen, sich eines Tages mit den Amerikanern auf dem Fairway und nicht auf dem Schlachtfeld zu messen.

golf.en:So etwas wie eine Friedensmission in Zeiten des kalten Krieges?

Robert Trent Jones, Jr.: Ja Natürlich. Unsere erste Begeg-nung mit dem Politbüro war bei einer Reise 1974, die ich mit meinem Vater und Dr. Armand Hammer unternahm, der als erster mit Leonid Beschnew über einen Golfplatz der Sowjetunion diskutierte. Breschnew dachte damals an einen Golfplatz, weil er an die Investoren aus dem Westen und Japan dachte, die der Wirtschaft auf die Sprünge hel-fen sollten.golf.en: Lassen Sie uns diese Zeit überspringen. Was war dann als die Planungen wirklich reiften?

Robert Trent Jones, Jr.: Die Politik mischte sich immer ein. Auch auf Seiten der USA. Wir starteten 1979 mit dem Projekt und hatten bereits zehn Jahre später nach vielen Toasts und literweise Wodka einen Vertrag. Den mussten wir dann bei der US-Regierung einreichen. Ein Akt der meist nur wenige Wochen zu Genehmigung dauert. In diesem Falle dauert es lange, unendlich lange. Auf meine Nachfrage, bekam ich zur Antwort: Ihr Vertrag liegt beim Verteidigungsministerium.

golf.en: Sind Golfbälle taktische Waffen?

Robert Trent Jones, Jr.: (lacht herzlich): Vielleicht, wir hätten „sandtraps“ und nicht „Bunker“ schreiben sollen, Die haben allen Erstes geprüft, ob wir da militärische Anlagen bauen oder auf den Fairways haben. Wir haben doch tatsächlich unter den 25 Millionen amerikanischen Golfern einen Beamten erwischt, der kein Golfer war und „Bunker“ wörtlich nahm. Man muss das natürlich vor dem Hintergrund der damaligen Weltlage sehen. Es standen sich die Weltmächte hochgerüstet gegenüber.

golf.en: Der Moskau Country Club ist ja doch irgend-wann fertig geworden. Wer hat ihn denn eröffnet?

Robert Trent Jones, Jr.: Im September 1994 schlug ein Mann den ersten Golfball in diesem Riesenreich. Es war aber kein Generalsekretär oder Ministerpräsident, son-dern ein junger Armeesoldat, dem ich im Schnellkurs die Grundbegriffe von Golf beigebracht habe.

golf.en: 20 Jahre zwischen der ersten Reise und dem ers-ten Ball sind eine lange Zeit. Wie war es mit der geänder-ten weltpolitischen Lage?

Robert Trent Jones, Jr.: Um es auf den Punkt zu bringen. Russland hatte den Vertrag mit uns nicht unterschrieben, das war die Sowjetunion, die es aber nicht mehr gab. Statt-dessen bekam ich einen Orden und einen Händedruck, kein Geld.

golf.en: Robert, lassen Sie uns auf die Gegenwart zu-rückkommen. Hier in Costa Navarino entsteht das Golf-zentrum Griechenlands. Sie bauten den Bay Course, es gab bereits den Bernhard Langer Course, den Dunes Course. Was halten Sie von diesem Platz, vom Architekten Bern-hard Langer?

Robert Trent Jones, Jr.: Wissen Sie, es gibt Golfplatzar-chitekten und Golfplatzarchitekten. Die einen leben ihre Projekte, arbeiten vor Ort, setzen sich mit dem Rohma-terial, dem Land und der Geschichte auseinander. Die anderen kassieren für ihren Namen. Nach meinem Wis-senstand war Langer einmal in Costa Navarino. Den Rest hat mein Bruder im Geiste, wie ich ihn nenne, Iacovos Iacovou, gemacht. Von ihm stammt eigentlich dieser Platz. Er ist lang herausfordernd und sehr schön. golf.en: Warum „Bruder im Geiste“?

Robert Trent Jones, Jr.: Iacavos wurde mein Bruder, weil wir drei Jahre beim Bay Course Seite an Seite gearbeitet haben, uns mit der Natur, der Erhaltung derselben, den vielen kleinen Problemen auseinandersetzen mussten. Das schweißt zusammen. .golf.en: Wie würden Sie Ihren Bay Course charakterisieren?

Robert Trent Jones, Jr.: Das sollten Sie selber tun. Ich kann Ihnen nur sagen, dass er eine wunderbare Verschmel-zung von Land und See ist. Für mich selber hatte dieses unglaubliche Meer, die Ionische See einen ganz besonde-res mythischen Zugang. Meine Mutter hieß Ion, das Meer hier ist das Ionische Meer und als ich zum ersten Mal in die Fluten sprang war das für mich so etwas wie eine Wie-dergeburt.

golf.en: Was halten Sie von deutschen Golfplätzen, vom deutschen Golf?

Robert Trent Jones, Jr.: Ich denke, Ihr Deutsche nehmt Golf zu wichtig, Ihr seid sehr an den Zahlen orientiert. Kann mir irgendjemand erklären, warum Ihr Golf so kom-pliziert machen müsst: Platzreife, Handicap 54? Der Deut-sche scheint Hürden zu lieben. Habt doch einfach Spaß beim Golfen, sonst nichts!

golf.en: Martin Kaymer hält auf dem von Ihnen desig-neten Südplatz am Seddiner See den Platzrekord. Er hatte offenbar viel Spass auf den breiten Fairways und den gro-ßen Bunkern.

Robert Trent Jones, Jr.: Am Seddiner See konnten wir eine tolle Symbiose aus Natur und Golf erreichen. Viele reihen ihn unter die besten deutschen Plätze.

INTERVIEW

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golf.en: Robert, warum sind Sie nach Griechenland ge-kommen. Ein weiter Weg von Kalifornien hierher. Wohin führt Ihre Reise?

Robert Trent Jones, Jr.: Ich bin hier für einen Zwischen-stopp, weil ich diese Region liebe und der Bay Course in prächtiges Kind geworden ist. Wir haben jetzt die Bauge-nehmigung für das Clubhaus und werden nach der Fertig-stellung des Clubhauses die Spielbahnen vom augenblick-lichen Stand drehen, damit sie den richtigen Rhythmus bekommen. Ich fliege jetzt weiter nach Belek, um dort ein neues Projekt zu besichtigen.

Robert Trent Jones, Jr. und sein Bruder im Geiste Iacovos Iacovou

golf.en: Sie sind viele Monate Ihres Lebens mit dem Flugzeug unterwegs. Wie vertreiben Sie sich Ihre Zeit?

Robert Trent Jones, Jr.: Ich habe mein Notizbuch immer dabei. Ich zeichne, mache mir grafische und schriftliche Notizen. Ich habe eine Symphonie geschrieben und ein Gedicht für unsere Soldaten. Das ist so etwas wie mein Geschenk an die Nation.

golf.en: Dann gute Reise weiterhin und wir danken für das ausführliche Gespräch.

Das Gespräch führte Bernd Stegmaier

Fotos: BS, Temes SA

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REISE

Die große Weite...

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Die große Weite...Wer den PGA Catalunya spielen will, sollte im Package den „Real Club el Prat“ gleich mitbuchen. Selten findet man die Weite und die Unendlichkeit Kataloniens zwi-schen Pyrennäen und Meer so gut dokumentiert wie hier.

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... in Katalonien

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... in Katalonien

Der „Real Club el Prat“ hat unseren Fotografen inspiriert, Bunker und Fairways zu einem optischen Erlebnis zu ver-quicken. Von hier aus ist es nur eine halbe Autostunde in die vibrierende Großstadt Barcelona.

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Eigentlich liegt dieser Platz im Nirgendwo. Das chice Barcelona fernab, ebenso die wilde Küste der Costa Brava. Das Resort „PGA of Catalunya“ liegt bei Girona an der Costa Brava ist gute 90 Kilometer von der katalanischen Hauptstadt ent-fernt. Vielleicht gerade deswegen ist er bei ein-heimischen Golfern so beliebt, denn das Getriebe der Millionenstadt, die Staus und die Hektik sind weit, weit weg.

Die Appartements und Villen, die sich vereinzelt neben den Fairways ducken, trotzten der Immo-bilienkrise und stehen mit sechs- bis siebenstel-ligen Summen im Verkaufsprospekt, wenn man überhaupt eine Immobilie ergattern kann.

Amerikanische Golf-Resorts standen hier Pate: Vom Lieferservice der Lebensmittel bis zur 24-Stunden-Security ist hier alles zu haben, was gut und teuer ist.

Klar gibt es ein eigenes Clubhaus nur für Im-mobilien-Besitzer. Bei den Appartements und Häusern haben zeitgenössische Architekten und Designer ihre Visitenkarte abgegeben, nicht althergebrachter Finca-Stil, sondern edles Weiß, klare Linien und viel Glas lassen Licht und Land-schaft in die Wohnräume.

Die beiden Plätze aus der Designfeder von Angel Gallardo und Neil Coles, der „Stadium

PGA of Catalunya

Juwel im Nirgendwo

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Was es kostetGreenfees:Die Preise für ein Greenfee liegen zwischen 80 und 143 Euro (Stadium Course) und bei 72 bis 116 (Tour Course). Billiger wird das Greenfee mit dem „Ear-ly-Bird“-, dem Twilight“- oder dem Senioren-Tarif (Damen ab 50, Herren ab 55 Jahren am Montag und Dienstag).

Hotels:Relativ günstig sind Packages mit Hotel. Ab 166 Euro (zuzgl. Mehrwertsteuer) gibt es eine Übernach-tung in einem Doppelzimmer mit Frühstück, ein Greenfee pro reservierter Nacht auf dem Tour Course oder dem „Real Club de Golf El Prat“ (ca. 85 km entfernt). Wer sich für eine Immobilie interessiert, bekommt über die Verkaufsabteilung des Resorts un-schlagbare günstige Schnupperangebote, um vor Ort Wohnungen, Häuser und Plätze zu besichtigen.

Crta. Nacional II, Km 701 Caldes de Malavella E-17455 Girona Gironawww.pgacatalunya.comwww.barcelonagolf.com

Course“ (Slope-Wert 130) und der „Tour Cour-se“ (Slope-Wert 128) sind kein Streichelzoo für High-Handicapper und werden wahrlich jedem Profigolfer gerecht. Dabei rangiert in Sachen Anspruch der Stadium Course als Austragungs-ort der Spanish Open 2014 noch deutlich vor dem Tour Course. Hohe Schirmpinien und Kor-keichen begleiten die hügeligen Fairways.

Ausgiebige Wasserhindernisse bereiten so man-chem Hobbygolfer Kopfzerbrechen, ob ihrer Größe und Positionierung. Ergebnisse großer Turniere sind oft ein Hinweis darauf, wie schwie-rig Golfplätze sind. Bei den „Spanish Open“ im Mai dieses Jahres siegte Altmeister Miguel Angel Jimenez mit nur vier Schlägen unter Par.

Leichtfertige oder gar aggressive Spielweise ist hier nicht angesagt, Überlegung und defensi-ve Spielweise dagegen sind Trumpf. Wer dann noch nach einem großen Turnier auf den Platz kommt, kann erahnen, was 15 Stimpmeter auf dem Green bedeutet: Putten auf einer Glasplatte.

Bergab-Putts finden nur dann ins Loch, wenn sie die Lochmitte treffen.

Aber auch zu gewöhnlichen Zeiten, sind die Grüns schnell und stark kupiert, oft mit mehre-ren Plateaus.

Selbst Single-Handicapper (unter HCP 5) brau-chen die Zustimmung des Starters und dürfen dann von den weißen Turnier-Tees abschlagen. Ansonsten gelten für Herren die gelben und Da-men rote Tees. Auch von Gelb zeigt der Platz mit über 6.300 Metern noch ordentlich die Zähne. Von weiß sind es weit mehr als 6.500 Meter.

Das Clubhaus strahlt Wohlhabenheit aus, eben-so wie die Wache am Tor. Die Villenbesitzer und die Greenfee-Golfer, die hier ihren Tag verbrin-gen, lassen am Eingang den Alltag und Probleme hinter sich. Die Autos und deren Hubräume auf dem Parkplatz vor dem Clubhaus kennen keine Spanien-Krise.

Bernd Stegmaier

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Marrakesch

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MarrakeschDas Land aus 1001 Nacht entwickelt

sich mehr und mehr zu einer attrakti-ven Golf-Destination. Allein Marrakech kann jetzt mit acht Golfplätzen aufwar-ten. Und gleich hinter der mystischen

Stadt baut sich der Hohe Atlas auf.

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Es ist Nacht über Marrakesch. Sie ist am Djemaa el Fna, dem Hauptplatz von Marrakesch, aber gar nicht so dunkel wie anderswo. Die Schlangenbeschwörer,

die aufdringlich ihre Kriechtiere zum Fotogra-fieren oder Umhängen anpreisen, haben einige Lampen, packen ihre bedauerswerten Kreaturen bald ein. Die Affendompteure mit den beina-he noch bemitleidenswerteren Geschöpfen sind schon weg. An ihre Stelle treten Tanzgruppen mit sich irrwitzig drehenden Derwischen. Am Abend machen sich auf dem „Platz der Gehenkten“ dann zusätzlich die vielen Garküchen breit, die jeden Abend aufs Neue aufgebaut werden und mit Scheinwerfern erhellt sind. Für wenige Dirham lassen sich hier Salate und Gegrilltes, Fisch und Hammel verkosten. Überall lodern die Flammen der Feuerschlucker oder die offenen Grillfeuer der Küchen.

Das alles lässt sich für weniger im Nahkampf geübte Menschen am besten aus gebührender Entfernung beobachten. Beispielsweise von der Terrasse des Café de France oder der Residence La Place, die in drei Stockwerken über dem quirligen Platz thront oder ein paar Meter abseits des Plat-zes im angesagten Restaurant Le Salama. In dem beinahe plüschigen Boudoir werden exzellente marokkanische Speisen und westliche Drinks zu Pianomusik serviert. Später am Abend wirbelt dann eine Bauchtanzgruppe durch die Tischrei-hen. Dass Bauchtanz nie zur marokkanischen Kultur gehörte, stört die meist europäischen Tou-risten wenig.

Ganz anders, ruhiger, gepflegt und beschaulich dann das Leben hinter den Mauern des Mosaic Palais Aziza. Rund zehn Autominuten vom bro-delnden Stadtkern entfernt im Stadtviertel Pal-merai, hat dieses exklusive Boutique-Hotel im letzten Jahr seine Pforten geöffnet. Unter der Lei-tung des welterfahrenen Hotel-Managers Karim El Ghazzawi kümmern sich rund 70 Mann Perso-nal um die ebenso vielen Gäste. Eine Shuttle-Li-mousine steht zum Shopping ins Zentrum ebenso zur Verfügung wie zu den Golfplätzen des Stadt-teils Palmeraie. Das Hotel ist klein, aber fein. So fein, dass die britische Schauspielerin Liz Hurley ihre Bademoden-Kollektion hier fotografieren ließ.

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Der Innenhof des Mosaic Palais Aziza

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sich auch von Aziza-Chefkoch Jonathan Spite-ri aus Malta mediterrane oder marokkanische Gerichte zubereiten lassen. Die große Stärke der Hotelküche im Mosaic Palais Aziza besteht aller-dings aus der gelungenen Vereinigung der medi-terranen und der marokkanischen Küche Maroli-ano getauft.

Einmal pro Woche vormittags geben Chef Jonat-han und Köchin Fatima dann auch ihre Tricks und Rezepte die Kochschüler, die in der Schau-küche des Restaurants La Pergola am Pool wei-ter. Jeder bekommt Mütze und Schürz sowie eine Einführung in die Vielfalt orientalischer Ge-würze. Anschließend wird das im traditionellen Spitztopf Tagine angerichtete Hühnchen mit ein-gelegten Salzzitronen, Oliven und zehn verschie-denen Gewürzen dann dem jeweiligen Hobby-koch serviert.

Golfern wird das Leben sehr einfach gemacht: Die Rezeption reserviert die Abschlagzeit und der hoteleigene Range Rover bringt die Gäste zum Clubhaus. Übernachtungen, Halbpension, Greenfees und Shuttle sind in den Packages des Mosaic Palais Aziza enthalten. Sieben Nächte, fünf Greenfees und drei Anwendungen im Ham-mam kosten pro Person ab 1.300 Euro.

Im PalmGolf Club in Palmerai etwa warten drei Mal neun Loch auf die Golfer. Ein Platz mit we-nig Überraschungen, breiten Fairways und jeder Menge Erfolgserlebnisse, denn marokkanische Fairways sind trocken und bringen jede Menge Run und dadurch Weite. Ein typisch fairer Ro-bert Trent Jones-Course. Wasser ist im Spiel, aber bis auf die Bahn 17 nirgends an wirklich spielent-scheidenden Stellen. Alles in allem ein leicht zu spielender Resort-Course, der Golfer glücklich macht. Weitere Golfplätze wie The Royal Golf (englischer Parkland-Course) oder der Samanah Country Club (langer Platz südlich des Flugha-fens) werden ebenfalls ab Hotel angeboten.

Eine ganz andere Art von Herausforderung ist der neue Golfplatz Assoufid ebenfalls im Süden des internationalen Flugplatzes von Marrakech, rund 30 Minuten vom Mosaic Palais Aziza entfernt. Dieser Platz, immer die beeindruckende Kulisse des Hohen Atlas vor Augen, besticht durch sein

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Chefkoch Jonathan Spitieri

Villen am Palmerai-Golfcourse

Kochkurs im Palais Aziza

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Konzept. Sattgrüne Fairways werden begleitet von großen Waste Areas, sind durchzogen von Canyons und die Fairways führen über sanfte Hügel.

Das einer Festung gleichende Clubhaus bekommt in zwei Jahren ein Hotel dazu. Villen am (und nicht auf) dem Golfplatz werden hier bereits ge-baut. Wer allerdings glaubt, Marokko insbeson-dere Marrakesch sein ein billiges Pflaster, irrt gewaltig. Unter zwei Millionen Euro geht hier nichts. Insgesamt wurden allein in diesem Jahr drei neue Golfplätze in Marrakech eröffnet, da-runter auch der „Montgomerie Marrakesch“ di-rekt am Airport. Marrakesch, mitten in der Stein-wüste, verfügt damit über neun Golfanlagen.

Bernd Stegmaier

www.mosaicpalaisaziza.comwww.visitmorocco.com

Shopping in Marrakech

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Shopping in MarrakechFrauen an der Argon-Ölmühle

In nordafrikanischen Ländern geht es zum Einkaufen in den Souk. Dort in der Altstadt in verwinkelten Gassen findet man alles, was Marokkaner so brau-chen kann. Auch für Urlauber ist jede Menge dabei. Angefangen von Souve-nir-Nippes über bunte Taschen, Stoffe und Schuhe bis hin zu Gewürzen und gefälschte Markenkleidung. Wer wirklich Markenware kaufen will, sollte per Taxi in die Neustadt fahren. Dort gibt es all die großen Marken.

Gewürze: Ein großes Bild im Verkaufsraum beweist es - TV-Koch und Ge-würzpapst Alfons Schuhbeck war hier und dort sein berühmtes Ras el Hanout gekauft. Bei Herbal Medina gibt es auch ungepanschtes Arganöl und viele Teesorten.

Klassische Djellabas: Kaufen Sie dort ein, wo VIPs wie Mick Jagger und Lyo-nel Richie aus- und eingehen. Bei Kaftan Ghazali direkt an der Mouassine Moschee findet sich Buntes und Elegantes nicht nur für den Karneval.

Feilschen? Feilschen wie auf dem Bazar ist hier sprichwörtlich. Beginnen Sie mit 40 Prozent der geforderten Summe und einigen Sie sich dann auf 60 bis 65 Prozent. In den Geschäften der Neustadt gibt es Festpreise und bei Feil-schen kein Pardon.

Wie finden? Im Gewirr der Souk-Gassen findet man sich selbst höchstens durch Zufall zurecht. Der Tipp des Concierge ist eindeutig: Fragen Sie! Fragen Sie aber keinen Mann, sondern nur Frauen! Marokkanische Männer wollen für jeden Fingerzeig Geld und machen lange Umwege, um das „Honorar“ in die Höhe zu treiben.

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Das schwimmende GolfhotelSeit mittlerweile zehn Jahren gibt es das schwimmende Golfhotel auf Europas Flüssen. Die Flussschiffe der Arosa-Flotte sind von Mai bis September jeweils eine Woche lang Basis für Golfausflüge der Extraklasse. Während die andere Fluss-Kreuzfahrer ihre Land-gänge absolvieren, spielen die Golfer drei erstklassige Golfplätze entlang der Donau, der Rhone und des Rheins. Der erfahrene Golf- und Physiotrainer Frank Richter begleitet jede Gruppe, kümmert sich um das Land- und Bordprogramm sowie um die Ausrichtung der nicht vorgabewirksamen Turniere. a-rosa.de

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Das schwimmende Golfhotel

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Orlandos

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4In Floridas Erlebnis-Metropole lassen sich die vier Großen des Golfsports besuchen. Arnold Palmer, Jack Nicklaus und Tom Watson haben im Reunion Resort spektakuläre Golfplätze gebaut und Annika Sörenstam wartet mit ihrer Golf-Akademie auf.

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Die Big 5 sind allen Welt gereisten Touristen ein Inbegriff für die Erfüllung ihrer Wün-

sche: Einmal alle großen fünf, Nashorn, Büffel, Elefant, Leo-pard und Löwe in freier Wild-bahn zu sehen und fotografie-ren.

Um die golferischen Big 4 zu sehen bzw. zu spielen muss sich niemand auf Safari in die Savan-ne begeben , sondern einen Gol-furlaub im Reunion Resort in der Nähe von Orlando buchen. Im Städtchen Reunion südlich der Erlebnis-Metropole Flori-das reihen sich Golfplätze der Extraklasse um ein Golfhotel. Familien, die es vorziehen, in einem Haus mit eigenem Pool, direkt am Fairway zu wohnen, kommen hier ebenfalls auf ihre Rechnung.

Doch zurück zu den Big 4: Ar-nold Palmer, Tom Watson und vor allem der „goldene Bär“ Jack Nicklaus haben hier eine Probe ihrer Designkunst abgegeben.

Drei Golfplätze, die kaum un-terschiedlicher sein könnten, wurden von den Großmeistern geschaffen.

Familien, die während des Tages mit den Kids in den zahllosen Erlebnisparks Orlandos waren und am Nachmittag noch Lust auf Golf verspüren, kommen ab 15 Uhr in den Genuss besonde-rer Tarife. Dann kostet das Gen-fee für Erwachsene 50 und für Kids 15 Dollar (rund 39 bzw. 11 Euro).

Bei den Big 4 fehlt aber noch ein Teil. Richtig: Annika Sö-renstam, die einzige Frau, die je-mals auf einem Turnier eine 58 spielte und bereits zu Lebzeiten einen Legende ist, lebt in Orlan-do und arbeitet im ReunionRe-sort. Dort führt sie die „An-nika Golfakademie“, ist selber häufig anwesend und hat ihre Golf-Professionals ganz auf ih-ren Unterrichtsstil eingeschwo-ren. Ihr Credo: in der Annika Golfakademie gibt nur Tech-niken, die jeder lernen kann,

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unabhängig davon, welches Handicap er und sie mitbringen. Ein wesentlicher Teil der Golfausbil-dung geht Richtung körperliche Fitness und auch Ernährung. Die Mutter zweier Kinder wird 2015 auch als Vize-Kapitänin des europäischen Sol-heim Cup-Teams viel mit den europäischen Top-spielerinnen in St. Leon-Rot zu tun haben.

Das Reunion Resort ist wie eine kleine Golfstadt, bestehend aus dem mächtigen 5-Sterne-Hotel in der Mitte und den vielen Golf-Villen an den Fairways der drei verschiedenen Golfplätze. Dazu kommen noch Übungseinrichtungen, die erwähnte Annika Golfakademie und ein Wasser-park, der zu den Hotel- und Villenpools die Son-ne Floridas leichter ertragen lässt.

Wer sich mit dieser Art Golfurlaub angefreundet hat, kann im selben Konzern noch unter weiteren Highlights wählen. Ebenfalls in Florida liegen an der Golfküste das Golf Resort Innisbrook mit dem weltberühmten Copperhead Golfcourse und an der Atlantikküste das Hammock Beach Resort mit zwei 18-Loch-Championship-Golfplätzen. Eine weitere Destination ist das Salamander Resort & Spa in Middleburg, Virginia. Bernd Stegmaier

Info:reunionresort.com

visitflorida.com/devisitorlando.com/de

Annika Sörenstam vor ihrer Golf Akademie (links oben)Der Signature Golfcourse von Tom Watson, Fairways in einem Meer von Bunkern (oben Mitte)Jack Nicklaus spielt mit Wasser (rechts oben)Arnold Palmer liebt trickreiche Bunkerlandschaften und erhöhte Greens (unten)

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Annikas Akademie: Golftraining für die ganze Familie.

Das Reunion Golf-Resort

Mit Soarin´® den kalifornischen Traum

erleben

Der Cirque de Soleil gas-tiert mit Nouba in Orlando

Harry Potters Fabel-welt hautnah erleben

Nachtleben im Disney-Resort: Das Blue Martini

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ORANGE COUNTYCONVENTION

CENTER

Die I-4 ist die Lebensader, die Orlandio durchzieht. Der rote Punkt markiert das Reunion Resort. Von dort ist es eine halbe Autostunde zun den Erlebnisparks der Disney World oder zu den Shopping-Outlets.

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La Cana Golf Club von P.B. Dye

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Wer ist der Schönste im Land?Auf der Dominikanischen Republik wetteifern eine ganze Zahl von

Golfplätzen um die Krone – Schöpfer ist oft das selbe Architektenteam

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Wer ist der Schönste im Land?Auf der Dominikanischen Republik wetteifern eine ganze Zahl von

Golfplätzen um die Krone – Schöpfer ist oft das selbe Architektenteam

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Unter den knapp 30 Golfanlagen auf der Dominikanischen Republik lohnt es, einen inoffiziellen Wettbewerb auszuschreiben: Wer hat den attraktivsten Golfplatz? Lan-

ge Jahrzehnte lang war dies unbestritten der Klip-penplatz „Teeth of the Dog“ im Ferien-Resort Casa de Campo im Südosten der Insel. Ein gutes halbes Dutzend Löcher, die sich direkt an der Karibischen See entlang schlängeln, neben tollen Blicken auf das türkisblaue Meer auch golferische Herausfor-derungen bieten.

Vor kurzem kam deutliche Konkurrenz für diesen „Platzhirschen“ dazu. Pete Dye und Sohn P.B.Dye (Paul Burke) sind so etwas wie die Lokalmatado-ren. Aus diesem Grunde stolpert man auf der Ka-ribik-Insel immer wieder über den Familiennamen Dye, wenn es um Spektakuläres geht. Übrigens: P.B.Dye haßt es, auswärts zu übernachten, darum baut er vermehrt Golfplätze auf der Dominikani-schen Republik.

So wohnt Paul Burke Dye auch auf der Insel und zwar gleich neben einem seiner Meisterwerke im Punta Cana Golf Club. Rund um den Badeort Punta Cana hat Dye denn auch Golfplätze von Weltgeltung gebaut. Neben den Highlights La Cana Golf Course und Corales GC ist vor kurzem ein spektakulärer Parkcourse, der Hacienda GC,-fertig geworden.

P. B. Dye ist ein Mann der Tat. Er klettert gern sel-ber auf den Bulldozer und gestaltet so die Fairways. So kann es vorkommen, dass P.B. für einen seiner Signature-Courses mehr als 120 Tage am Steuer ei-ner schweren Baumaschine verbringt.

Zugegeben: Diese Plätze der Extraklasse sind nicht gerade ein Schnäppchen. So kostet der Los Corales (Architekt Tom Fazio) schlappe 380 Dollar Green-fee. Allerdings sind Eile und Gedränge hier Fremd-worte. Täglich dürfen nur 48 Spieler auf den Platz, so gibt es auch nur 24 Carts und 24 Caddies. Mit einem Package, das die Hotels und Villas im Pun-ta Cana Resort anbieten, wird das Ganze natürlich erträglicher.

www.godominicanrepublic.com

GC Los Corales Loch 8

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