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Grafschafter

Beratungs- und Unterstützungssystem

für Schülerinnen und Schüler

mit Förderbedarf im Bereich

der emotionalen und sozialen Entwicklung

im Landkreis Grafschaft Bentheim

Evaluationsbericht 2016

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GraBUS Evaluationsbericht 2016

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Inhalt

1. Das Grafschafter Beratungs- und Unterstützungssystem für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung im Landkreis Grafschaft Bentheim (GraBUS) ....................................................... 3

1.1. Entstehungsgeschichte .................................................................................. 3 1.2. Konzept ......................................................................................................... 3 1.3. Gründe für eine Evaluation ............................................................................ 4 1.4. Daten aus der Statistik ................................................................................... 5

1.4.1. Geschlecht ................................................................................................ 5 1.4.2. Schulform .................................................................................................. 5 1.4.3. Regionale Verteilung ................................................................................. 5

2. Der Fragebogen ................................................................................................... 6

2.1. Durchführung der Befragung ......................................................................... 6 2.2. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage .............................................. 6 2.3. Schulformbezogene und regionale Verteilung der Teilnehmer ....................... 8 2.4. Häufigkeit der Kontakte zum GraBUS ............................................................ 9 2.5. Informationen über das GraBUS .................................................................... 9

3. Die Beratung ...................................................................................................... 10

3.1. Beginn der Beratung .................................................................................... 10 3.1.1. Kontaktaufnahme .................................................................................... 10 3.1.2. Wartezeiten ............................................................................................. 11

3.2. Der Beratungsverlauf ................................................................................... 12 3.2.1. Anzahl und Abstand der Termine ............................................................ 12 3.2.2. Beteiligte.................................................................................................. 12 3.2.3. Beratungsschwerpunkte .......................................................................... 13 3.2.4. Der Ratsuchende / Die Ratsuchende im Beratungsprozess .................... 14

3.3. Erfolg der Beratung ...................................................................................... 15 3.3.1. Beratung als Hilfestellung ........................................................................ 15 3.3.2. Veränderungen bei der Schülerin / dem Schüler...................................... 15 3.3.3. Veränderungen in der Zusammenarbeit mit den

Erziehungsberechtigten ........................................................................... 16 3.3.4. Auswirkung auf die Handlungssicherheit ................................................. 16

4. Das GraBUS im Rahmen der Inklusion .............................................................. 17

4.1. Erfahrungen mit der Beratung durch das GraBUS ....................................... 17 4.2. Die Bedeutung des GraBUS in der Inklusion und innerhalb des

Beratungsangebots der Grafschaft .............................................................. 18 4.3. Anmerkungen und Wünsche der Teilnehmer an das Angebot des GraBUS 19

5. Fazit und Ausblick .............................................................................................. 19

6. Das Team .......................................................................................................... 20

7. Kontaktdaten ...................................................................................................... 20

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1. Das Grafschafter Beratungs- und Unterstützungssystem für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung im Landkreis Grafschaft Bentheim (GraBUS)

1.1. Entstehungsgeschichte

Das GraBUS entstand aus einer engen Kooperation der Eylardus-Schule, Förderzentrum Schwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung i.f.Tr. und dem Schulverbund der Förder-schulen Schwerpunkt Lernen in der Grafschaft Bentheim. Dem Schulverbund gehörten zu dem Zeitpunkt an: die Erich Kästner-Schule, Schüttorf, die Schule auf dem Esch, Emlichheim und die Anne-Frank-Schule, Nordhorn. Dem Start des Projektes im Jahre 2011 gingen zwei Jahre der Konzeptentwicklung und ein aufwändiges Genehmigungsverfahren voraus. Im Einzugsgebiet der Grafschaft Bentheim werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpäda-gogischem Unterstützungsbedarf im Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung seit 1978 von der Eylardus-Schule sonderpädagogisch gefördert. Für Schülerinnen und Schüler, die auf Wunsch der Erziehungsberechtigten in einer allgemeinen Schule beschult wurden, waren die Förderschullehrkräfte, die im Rahmen der sonderpädagogischen Grundversorgung in den Grundschulen eingesetzt waren, zuständig. In der Sekundarstufe I erfolgte keine sonderpäda-gogische Betreuung. Bis zur Einrichtung des GraBUS gab es kein Beratungs- und Unterstüt-zungssystem im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, das gemäß dem In-klusionsgedanken präventiv arbeitete und die Lehrkräfte in den allgemeinen Schulen beratend unterstützte. Basierend auf den Erfahrungen, dass sich bei Schülerinnen und Schülern mit Auffälligkeiten in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung langfristig meistens auch Probleme mit der Lern- und Leistungsentwicklung einstellen, wurde im GraBUS der Idee einer engen Vernetzung meh-rerer Professionen Rechnung getragen. Dementsprechend erfolgt die Leitung des GraBUS gemeinsam durch eine Schulleiterin / einen Schulleiter des Schulverbundes der Förderschulen Lernen und den Schulleiter / die Schulleite-rin der Eylardus-Schule. Zudem bilden im GraBUS Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen beider Einrichtungen gemeinsam ein Beratungsteam, so dass deren unter-schiedliche Kompetenzen für die Beratung eingesetzt werden können. Geplant und beantragt war ein sukzessiver Aufbau des Beratungssystems bis zu einer Vollbe-setzung von 5 Förderschullehrerstellen. Gestartet wurde mit einer Stelle. Im 2. Jahr des Beste-hens wurde eine weitere Stelle durch die Niedersächsische Landesschulbehörde genehmigt. Seitdem ist trotz wiederholter Antragstellung kein weiterer Ausbau erfolgt. Entsprechend der Besetzung war geplant, die Beratungstätigkeit im Primarbereich zu starten und sie sukzessive auf die Sekundarstufe auszuweiten.

1.2. Konzept Neben den planerischen und schulrechtlichen Voraussetzungen, die für das Konzept unerläss-lich waren, lässt sich das GraBUS-Konzept in zwei Bereiche unterteilen: Multiprofessionelle Kooperation und Systemische Beratung. Der Aspekt der Multiprofessionalität bezieht sich in erster Linie auf die Kooperation zwischen Fachkräften der am GraBUS beteiligten Förderschulen mit den Förderschwerpunkten Lernen und Emotionale und Soziale Entwicklung als auch auf die Zusammenarbeit von Förderschul-lehrkräften und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen.

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In zweiter Linie sind hier die Lehrkräfte der allgemein bildenden Schule gemeint, da das Tätig-keitsfeld des GraBUS in der allgemein bildenden Schule angesiedelt ist und eine Zusammenar-beit mit den dort tätigen Lehrkräften erfolgt. Diese ersten Schritte gemeinsamer Arbeit finden sehr häufig bereits vor und unabhängig von der Feststellung eines sonderpädagogischen Unter-stützungsbedarfs im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung statt. In dritter Linie erfolgt eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen Erziehungsberechtigten oder /und außerschulischen Institutionen, wie z.B. Jugendamt, Jugendhilfeeinrichtungen und weitere Unterstützungssystemen. Das Aufgabenfeld schließt somit mehrere Bereiche der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ein und findet häufig in multiprofessionellen Bera- tungs-, Be-gleitungs- und Unterstützungskontexten statt. Die Beratungstätigkeit im GraBUS basiert auf den Grundsätzen der Systemischen Beratung. In diesem Rahmen wird der Blick auf die bei dem Klienten vorhandenen Bedingungen und Res-sourcen gelegt. Ziel dieser Vorgehensweise ist, von Beginn an lösungsorientiert zu arbeiten. Indem Ressourcen aktiviert, Handlungsspielräume und Sichtweisen erweitert werden, können bereits vorhandene Kompetenzen weiterentwickelt und Lösungen angestrebt werden. Neben dem Gesprächsangebot für alle am Prozess Beteiligten bietet das GraBUS die Teilnahme an Fallbesprechungen, schulischen Konferenzen und Elternabenden an. Die Begleitung bei der Kontaktaufnahme zu anderen Institutionen oder auch die Moderation zwischen verschiedenen Gesprächspartnern sind weitere Unterstützungsangebote. Ziel dieser Maßnahmen ist es, mög-lichst vor dem Entstehen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs, präventiv in den Prozess einzugreifen und Entlastung für alle Beteiligten zu schaffen.

1.3. Gründe für eine Evaluation Fünf Jahre Beratungsarbeit durch das GraBUS waren der Anlass, Bilanz zu ziehen und die Schulen in der Grafschaft Bentheim um eine Rückmeldung zur Zufriedenheit zu bitten. Da es in den vergangenen Jahren bedingt durch die Ausweitung der Inklusion starke Verände-rungen in der Schullandschaft gegeben hat und deutlich mehr Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf auch im Bereich der Sekundarstufe beschult wer-den, stellte sich die Frage, inwiefern dieses bei der Beratung durch das GraBUS stärker berück-sichtigt werden sollte. Ziel ist es, die Arbeit des GraBUS beständig weiterzuentwickeln, um den aktuellen Bedürfnis-sen von Lehrkräften, Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schülern entsprechen zu kön-nen. Die Evaluation der Beratungs- und Unterstützungsarbeit ist, neben regelmäßigen Fortbildun-gen, Teilnahme an Fachtagen und Supervision, ein Teil der Qualitätssicherung.

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1.4. Daten aus der Statistik

1.4.1. Geschlecht Zum Zeitpunkt der Evaluation sind bei dem GraBUS 306 Beratungsfälle statis-tisch erfasst. Dabei handelt es sich um 240 Schüler und 49 Schülerinnen. In 17 Fällen fand eine Beratung statt, die sich auf die gesamte Klasse bezogen hat. Hierbei handelt es sich überwiegend um Beratungen, die auf eine Verbesserung des Klassenklimas abzielten.

1.4.2. Schulform Im Großteil der Beratungfälle be-suchten die Schülerinnen oder Schüler die Grundschule. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im ersten Jahr nach der Einrichtung des Gra-BUS die Unterstützung und Bera-tung nur durch Lehrkräfte des Pri-marbereichs angefragt werden konnte. Erst mit der Erweiterung um eine Stelle im Jahr 2012 konnte das GraBUS auch in der Sekundar-stufe I tätig werden. Das frühzeitige Einholen von Be-

ratung entspricht dem Präventionsgedanken, der in den (Grund-)Schulen der Grafschaft Bentheim bereits seit vielen Jahren im Vordergrund steht.

1.4.3. Regionale Verteilung Die Grafik macht deutlich, dass der größte Teil der Beratungsfälle aus Nordhorner Schulen stammt, dicht gefolgt von Schulen der Niedergraf-schaft. Ein Grund hierfür mag sein, dass in den Regionen die Anzahl der Schulen differiert: In Nordhorn und Wietmarschen be-finden sich 23 Schulen, davon 5 in der Sekundarstufe I, in der Niedergraf-schaft gibt es 17 Schulen, davon 6 in der Sekundarstufe I. In der Obergrafschaft gibt es lediglich 11 Schulen, davon 4 in der Sekundarstufe I.

17

240

49

Klasse

männlich

weiblich

Geschlecht

1

7

11

1994

54

15

15

Förderschule geistige Entwicklung

Förderschule Lernen

Förderschule Sprache

Grundschule

Gymnasium

Hauptschule

Oberschule

Realschule

Schulform

113

158

35

0 50 100 150

Niedergrafschaft

Nordhorn

Obergrafschaft Region

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2. Der Fragebogen 2.1. Durchführung der Befragung

Alle Schulleiterinnen und Schulleiter der Schulen in der Grafschaft Bentheim wurden ange-schrieben und gebeten, ihre Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme an der Befragung anzu-regen, unabhängig davon, ob sie bereits Kontakt zum GraBUS hatten. Auch die Gründe für den bisher unterbliebenen Kontakt sollten angegeben werden. Die Schulleiterinnen und Schulleiter selbst wurden ebenfalls gebeten, den Fragebogen auszufüllen und ihre Einschätzung abzuge-ben. Der Fragebogen konnte online ausgefüllt werden und war etwa vier Wochen freigeschaltet. Name und Schule mussten nicht angegeben werden, um die Anonymität zu gewährleisten. Außerdem bestand die Möglichkeit, den Fragebogen als Ausdruck ohne Angabe des Absenders per Post zurückzusenden. Die Bearbeitungsdauer betrug fünf bis zehn Minuten.

2.2. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage An der Umfrage haben 175 Personen teilgenommen, davon hatten 28 (13,1%) noch keinen di-rekten Kontakt mit dem GraBUS. Bei den einzelnen Fragen ist die Anzahl der Antwortenden (N) sehr unterschiedlich. Dies ist begründet in der unterschiedlichen Funktion der Antworten-den im Beratungsprozess. Während die Schulleitung zumeist nur außenstehender Beobachter ist, sind die Fachlehrkräfte bzw. Förderschullehrkräfte an Teilen der Beratung beteiligt, die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer aber in vollem Umfang eingebunden. Die Prozentanga-ben beziehen sich immer auf die Gesamtzahl der Antwortenden der jeweiligen Frage (N). Das Anschreiben bezüglich der Evaluation richtete sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulen. Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter wurden im Anschreiben nicht angesprochen. Auf eine Befragung der Erziehungsberechtigten wurde im Rahmen der Evaluation verzichtet, weil der Großteil der Anfragen von Seiten der Schulen erfolgte und die vorliegenden Anschrif-ten wegen der zum Teil bereits mehrere Jahre zurückliegenden Beratungen nicht mehr aktuell waren oder nicht vorlagen.

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Die größte Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer (50%) gefolgt von den Fachlehrerinnen und Fachlehrern (17,7%). An dritter Stelle kommen die Förderschullehrerinnen und Förderschullehrer (12,4%), danach die Schul-leiterinnen und Schulleiter (10,2%). Die Einschätzungen in allen Fragebereichen sind so ähnlich, dass im Weiteren auf eine diffe-renzierte Darstellung nach Personengruppen verzichtet wird und ausschließlich die Ergebnisse der Gesamtgruppe dargestellt werden.

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2.3. Schulformbezogene und regionale Verteilung der Teilnehmer Die meisten Teilneh-mer und Teilnehme-rinnen arbeiten in Nordhorn/Wietmar- schen (52,5%) und der Niedergrafschaft (35,2%) und dort je-weils im Primarbe-reich (54%). Diese Angaben entsprechen auch den unter 1.4 ge-nannten Zahlen zur re-gionalen Verteilung der Beratungsfälle und der Zuordnung zu den Schulstufen. Dass der Schwerpunkt der Be-ratung im Primarbe-reich liegt, lässt sich unter Anderem da-durch erklären, dass im ersten Jahr der Be-ratungstätigkeit diese auf Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 beschränkt war und erst mit der Erwei-terung der Stunden im Jahre 2012 auf die Se-kundarstufe I ausge-weitet werden konnte. Dennoch betreffen auch weiterhin die meisten Anfragen Kin-der im Grundschulalter (65%). Entsprechend der Ver-teilung der Beratungs-fälle arbeiten die meis-ten der Teilnehmerin-nen und Teilnehmer in Nordhorn/Wietmar- schen, gefolgt von der Niedergrafschaft.

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2.4. Häufigkeit der Kontakte zum GraBUS Die meisten Lehr-kräfte hatten in ein bis sechs Beratungsfällen mit dem GraBUS zu tun. Diejenigen, die noch keinen Kontakt hat-ten, gaben als Begrün-dung an, dass noch kein Bedarf bestand (z.B. keine Schülerin-nen und Schüler mit Auffälligkeiten in der Klasse, erst kurz Klas-senlehrerin oder gar nicht Klassenlehrer).

2.5. Informationen über das GraBUS

Informationen über die Arbeit des Gra-BUS erfolgten vorran-gig über die Schullei-terinnen und Schullei-ter (32,5%) auf Dienstbesprechungen oder über Lehrkräfte, die das GraBUS durch Förderschullehrkräfte kannten oder bereits Kontakt hatten (32,2%). Eine geringe Anzahl an Teilnehme-rinnen und Teilneh-mern wurde durch die Homepage oder den Flyer vom GraBUS auf das Beratungsan-gebot aufmerksam.

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3. Die Beratung 3.1. Beginn der Beratung

3.1.1. Kontaktaufnahme Die Kontaktaufnahme erfolgte in den meis-ten Fällen telefonisch oder per E-Mail über die offiziellen Kon-taktdaten, in vielen Fällen aber auch per-sönlich über die Gra-BUS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die an den Schulen ar-beitenden Förder-schullehrkräfte.

Die Kontaktaufnahme wurde als (eher) ein-fach empfunden (100%) und kam meist auf Initiative der Lehrkräfte selbst (40,5%) oder der För-derschullehrkräfte bzw. anderer Lehr-kräfte (32,6%) zu-stande und in einigen wenigen Fällen durch die Schulleitung oder das Jugendamt.

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Die Kontaktaufnahme erfolgte zumeist auf Initiative der Lehr-kräfte selbst (40,5%) oder der Förderschul-lehrkräfte bzw. ande-rer Lehrkräfte (32,6%) und in eini-gen wenigen Fällen auf der der Schullei-tung oder des Jugend-amtes. Lediglich in 4,8% wurden die Lehrkräfte durch die Erziehungs-berechtigten auf das GraBUS aufmerksam gemacht.

3.1.2. Wartezeiten Die Wartezeit bis zum ersten Termin wurde als (eher) kurz wahrge-nommen (96,3%). Auf-grund der Fragestel-lung lässt sich hier lei-der nicht entnehmen, ob die Anfragenden mit der Wartezeit zu-frieden waren. Es ist aber davon auszuge-hen, dass die Ratsu-chenden dankbar über möglichst kurze War-tezeiten sind.

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3.2. Der Beratungsverlauf 3.2.1. Anzahl und Abstand der Termine

Sowohl die Anzahl (99,3%) als auch die Abstände (100%) zwischen den Termi-nen wurden als ange-messen wahrgenom-men.

3.2.2. Beteiligte An der Beratung wa-ren in erster Linie so-wohl die Klassenleh-rerinnen und –lehrer (27,5%) als auch die Erziehungsberechtig-

ten (18,6%) und För-derschullehrkräfte (14,8%) beteiligt. Auch das Jugendamt und Beratungslehre-rinnen und Beratungs-lehrer waren invol-viert, sie wurden unter „Sonstiges“ genannt. Die geringe Einbin-dung der Schülerinnen und Schüler (8,2%) in den Beratungsverlauf ist aus dem systemi-schen Beratungsan-satz zu erklären. Die Mitarbeiter des Gra-BUS arbeiten vorwie-

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gend mit den Protagonisten des umgebenden Systems und nicht mit und an der Schülerin oder dem Schüler.

3.2.3. Beratungsschwerpunkte

In der Beratung ging es schwerpunktmäßig eindeutig um einzelne Schülerinnen und Schüler (55,2%). Danach ging es um die Beratung der Erziehungsberechtigten (14,3%), um die Einbe-ziehung außerschulischer Stellen (12,7%), anderer schulischer Beratungsangebote (6,8%) bzw. um die Lehrkräfte (5,2%), um die gesamte Klasse (3,6%) bzw. um Gruppen innerhalb des Klassenverbandes (1,2%).

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3.2.4. Der Ratsuchende / Die Ratsuchende im Beratungsprozess

Die Ratsuchenden ha-ben sich insgesamt vom Beratungsteam verstanden und akzep-tiert gefühlt (98,5%).

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3.3. Erfolg der Beratung 3.3.1. Beratung als Hilfestellung

Etwa 94,1% der Be-fragten gaben an, dass das Team ihnen wei-terhelfen konnte.

3.3.2. Veränderungen bei der Schülerin / dem Schüler Positive Veränderun-gen bei den Schülerin-nen und Schülern stell-ten (89,8%) der Be-fragten fest.

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3.3.3. Veränderungen in der Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten Positive Veränderun-gen im Umgang mit den Erziehungsberech-tigten wurden von 79,3% zurück gemel-det.

3.3.4. Auswirkung auf die Handlungssicherheit 95,5% der Befragten gaben an, selbst mehr Handlungssicherheit bekommen zu haben. Bei der Interpretation dieses Ergebnisses muss berücksichtigt werden, dass zum Zeitpunkt der Befra-gung in vielen Fällen die Beratung noch nicht abgeschlossen war.

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4. Das GraBUS im Rahmen der Inklusion

4.1. Erfahrungen mit der Beratung durch das GraBUS Insgesamt wurde die Beratung als sehr po-sitiv eingestuft (96,4%). Lediglich 3,6% stuften sie als nicht hilfreich ein.

Aufgrund der ge-machten Erfahrungen wären 96,4% bereit, sich erneut vom Gra-BUS beraten zu las-sen, wohingegen 3,6% eine erneute Anfrage beim Gra-BUS ablehnten.

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4.2. Die Bedeutung des GraBUS in der Inklusion und innerhalb des Beratungsangebots der Grafschaft

Das GraBUS wurde von den meisten Be-fragten (98,7%) als ein im Rahmen der Inklusion (eher) notwendiges Bera-tungsangebot einge-stuft.

100% sehen das GraBUS als einen wichtigen Bestand-teil des gesamten Beratungsangebots

in der Grafschaft Bentheim. Das GraBUS wird somit nicht als Konkurrenz zu an-deren Beratungsan-geboten und der Tä-tigkeit der Förder-schullehrkräfte in der Inklusion ein-geschätzt, sondern vielmehr als sinn-volle und notwen-dige Ergänzung zu bestehenden Syste-men.

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4.3. Anmerkungen und Wünsche der Teilnehmer an das Angebot des GraBUS

Es gab für die Teilnehmer der Befragung die Möglichkeit, zum Abschluss Anmerkungen, ei-gene Wünsche und Anregungen an das GraBUS zu formulieren. Die Teilnehmer der Befragung beurteilten die Vermittlung von Kontakten zum Jugendamt und anderen Institutionen durch das GraBUS als hilfreich. Positiv angeführt wurde ebenfalls, dass im Rahmen der Beratung überhaupt erst Kenntnis von bestehenden Unterstützungsangeboten gewonnen wurde. Als hilfreich wurde ebenfalls angemerkt, dass durch den Blick „von außen“ eine neue Einschät-zung der Problematik, verbunden mit einer veränderten Sichtweise, erfolgte. Dadurch wurden weitere Lösungswege aufgezeigt, die auf vergleichbare problematische Situationen übertragen werden konnten und auch hier weiterhalfen. Nach Ansicht der Befragten gelänge es Außenstehenden – wie dem GraBUS – leichter, eine konstruktive Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten in die Wege zu leiten. Aber auch die Grenzen der Beratung wurden den Befragten hier in dem Sinne deutlich, dass sich eine Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten in den Fällen, in denen diese nicht dazu bereit oder in der Lage waren, auch von Außenstehenden nicht initiieren ließ. Die Teilnehmer der Befragung wünschten sich insgesamt eine bessere Ausstattung mit Förder-schullehrkräften für die inklusive Arbeit. Bezogen auf das GraBUS wünschten sie sich auch hier mehr Stunden für die Beratung, für die Betreuung von mehr Schülerinnen und Schülern, für die Intensivierung der Zusammenarbeit z.B. um GraBUS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig als feste Ansprechpartner an den Schulen haben zu können. Der Wunsch nach Erweiterung der präventiven Arbeit durch das GraBUS wurde ebenfalls for-muliert. Auch die konkrete Arbeit der GraBUS Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Schülerinnen und Schülern wurde gewünscht wie z.B. Unterrichtsstunden, in denen Maßnahmen mit der Klasse erarbeitet werden, regelmäßige Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern selbst oder auch Angebote, die beispielsweise am Nachmittag durchgeführt werden, wurden vorgeschlagen.

5. Fazit und Ausblick Die Auswertung der Antworten der Teilnehmer der Befragung stimmt bezogen auf regionale und altersbezogene Schwerpunkte der Beratung überein mit den Daten aus der von dem Gra-BUS geführten Statistik. Die Ergebnisse sind daher repräsentativ. Die meisten Anfragen kamen aus dem Primarbereich und regional aus Nordhorn und der Nie-dergrafschaft. Daher sollte zukünftig der Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit in die Schulen der Sekundarstufe I gelegt werden. Der Großteil der Items der Evaluation bezog sich auf die Strukturen von GraBUS, auf die zeit-liche Organisation, die Kontaktaufnahme und den Ablauf der Beratung. Diesbezüglich waren die Rückmeldungen eindeutig positiv. Deshalb besteht zurzeit nicht die Notwendigkeit, vor-handene Organisationsstrukturen zu ändern. Die durch das GraBUS geführte Statistik besagt, dass es inhaltlich überwiegend um auffällige Jungen mit externalisierenden Verhaltensweisen ging.

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Eine Konsequenz für das GraBUS daraus ist, die Lehrkräfte zu ermutigen, auch stillere Schü-lerinnen und Schüler mit internalisierenden Verhaltensweisen im Blick zu haben. Die von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewünschte intensivere Begleitung bei der Förderung schwieriger Schüler und Schülerinnen und im Umgang mit ihnen, z.B. durch mehr Präsenz der Beraterinnen und Berater vor Ort, lässt sich nur durch eine Erhöhung der Kapazi-täten bewirken, die von der Zuweisung der Stunden durch die NLSchB abhängt. Der Landkreis als Träger der Förderschulen hat dem GraBUS in der Bachstr. dankenswerter-weise angemietete Geschäftsräume zur Verfügung gestellt und die Arbeit in der beschriebenen Form durch finanzielle Zuwendungen erst ermöglicht. Wünschenswert wäre darüberhinaus eine Unterstützung in dem Sinne, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes fest im GraBUS mitarbeiten und das jetzigeTeams verstärken. Hierdurch könnte einerseits die Präsenz des Jugendamtes in Schulen erhöht und andererseits die Zusammenarbeit zwischen dem Gra-BUS und dem Jugendamt weiter verbessert werden. Abschließend lässt sich feststellen, dass sich das GraBUS in den Jahren seines Bestehens in-nerhalb des Beratungsangebotes der Grafschaft etabliert und zu einer intensiveren Vernetzung beigetragen hat.

6. Das Team Doris Buchholz-Holtgrave Förderschullehrerin Anne-Frank-Schule Dorothee Rohleder Förderschullehrerin Anne-Frank-Schule Gerd van Remmerden Diplom-Sozialpädagoge Eylardus-Schule Judith Kamps Förderschullehrerin Anne-Frank-Schule Rita Hoegen-Terwey Förderschullehrerin Anne-Frank-Schule Die Leitung Hannelore Schönrock Förderschullehrerin Eylardus-Schule Josef Lakeberg Förderschullehrer Anne-Frank-Schule

7. Kontaktdaten GraBUS, Bachstr. 3, 48527 Nordhorn Tel.: 05921 962805 /06 Fax: 05921 962804 [email protected] www.grabus.afsnoh.de