griechischer appetithappen juli 2011

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EG Kolleg, Griechisch 30.06.2011 1 © EG Kolleg, Volker Heckl, 2011, www.eg-kolleg.de Griechischer Appetit-Happen Juli 2011 Eph. 5, 18 – 21 Liebe Griechen, hier kommen 4 kurze Verse als kleine Leseübung – nach Pfingsten… Laut lesen (mehrmals )! 18 καὶ μὴ μεθύσκεσθε 1 οἴνῳ, Und nicht betrinkt euch mit Wein ἐν ἐστιν ἀσωτία 2 , in welchem ist Ausschweifung ἀλλὰ πληροῦσθε 3 ἐν πνεύματι, sondern lasst euch erfüllen mit Geist 19 λαλοῦντες 4 ἑαυτοῖς [ἐν] ψαλμοῖς 5 Redend untereinander mit Psalmen καὶ ὕμνοις 6 und Hymnen καὶ ᾠδαῖς 7 πνευματικαῖς, und Oden geistlichen ᾄδοντες 8 καὶ ψάλλοντες 9 τῇ καρδίᾳ ὑμῶν τῷ κυρίῳ, singend und spielend in Herzen euren dem Herrn 20 εὐχαριστοῦντες 10 πάντοτε ὑπὲρ πάντων 11 Danksagend allezeit für alles ἐν ὀνόματι τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ im Namen des Herrn unseres Jesus Christus τῷ θεῷ καὶ πατρί. dem Gott und Vater 21 Ὑποτασσόμενοι 12 ἀλλήλοις ἐν φόβῳ 13 Χριστοῦ 14 , Unterstellend einander in Furcht Christi Bedeutung : Vers 18 stellt den Gegensatz auf: Nicht sich betrinken, sondern sich erfüllen lassen mit dem Geist Got- tes. Die griechischen Dionysos-Feste waren Trinkgelage mit sexueller Ausschweifung, die dem Gott Di- 1 μεθύσκεσθε Imp. Präs. Pass. 2. Pers. Pl. von metu,skw „betrunken machen“. Pass.: „Sich betrinken“. Das Passiv be- tont die eigene Verantwortung dessen, der sich betrinkt. 2 ἀσωτία von swthri, a Heil“ mit av als Verneinung: Das Gegenteil von Heil, „Heillosigkeit“, „Liederlichkeit“, „Aus- schweifung“. Adjektiv: av swtoj „unrettbar“: eigentlich, was menschlich nicht mehr gerettet werden kann. 3 πληροῦσθε Imp. Präs. Pass. von plhro, w „erfüllen“. Das Präsens betont die ständige Wiederholung in der Gegen- wart. Befehl im Passiv: „lasst euch ständig erfüllen“. 4 λαλοῦντες Part. Präsens von lale, w reden“, „sprechen“. Modales Partizip, zeigt die Art und Weise, wie etwas ge- schieht. Hier: Wie die ständige Erfüllung mit dem Geist in der Gemeinde geschieht. 5 ψαλμοῖς Das auf Seiteninstrument gespielte Tonstück. 6 ὕμνοις Pl. Hymnen = Loblieder 7 ᾠδαῖς Pl. Lieder, Gesang, Loblieder 8 ᾄδοντες modales Partizip Präs. von av |dw singen“ 9 ψάλλοντες modales Präs. Partizip von ya, llw spielen“, ein Musikinstrument spielen. 10 εὐχαριστοῦντες Partizip Präs. von euv cariste, w danken“. 11 πάντων entweder Neutrum: „alles“, oder Maskulinum: „alle Menschen“ 12 ὑποτασσόμενοι Partizip Präs. Med. von u`pota, ssomai „unterordnen“, Med.: wörtlich: sich unterstellen“. Das Me- dium betont: ein solches Verhalten geschieht aus freiem Willens- und Liebesentschluss (Rienecker) 13 φόβῳ (Ehr)furcht 14 Christus ist entweder Genitiv Objektivus = (Ehr)Furcht vor Christus – um seinetwillen haben wir Respekt vor den Geschwistern, oder Genitiv Subjektivus = die Furcht, die von Christus ausgeht, die er uns einflößt – hilft uns, die Ge- schwister zu respektieren).

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4 kurze Verse (Epheser 5, 18-21) als kleine Leseübung nach Pfingsten

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  • EG Kolleg, Griechisch 30.06.2011 1

    EG Kolleg, Volker Heckl, 2011, www.eg-kolleg.de

    Griechischer Appetit-Happen Juli 2011 Eph. 5, 18 21

    Liebe Griechen,

    hier kommen 4 kurze Verse als kleine Lesebung nach Pfingsten Laut lesen (mehrmals )!

    18 1 , Und nicht betrinkt euch mit Wein

    2, in welchem ist Ausschweifung

    3 , sondern lasst euch erfllen mit Geist

    19 4 [] 5 Redend untereinander mit Psalmen

    6 und Hymnen

    7 , und Oden geistlichen

    8 9 , singend und spielend in Herzen euren dem Herrn

    20 10 11 Danksagend allezeit fr alles

    im Namen des Herrn unseres Jesus Christus

    . dem Gott und Vater

    21 12 13 14, Unterstellend einander in Furcht Christi

    Bedeutung: Vers 18 stellt den Gegensatz auf: Nicht sich betrinken, sondern sich erfllen lassen mit dem Geist Got-

    tes. Die griechischen Dionysos-Feste waren Trinkgelage mit sexueller Ausschweifung, die dem Gott Di-

    1 Imp. Prs. Pass. 2. Pers. Pl. von metu,skw betrunken machen. Pass.: Sich betrinken. Das Passiv be-

    tont die eigene Verantwortung dessen, der sich betrinkt. 2 von swthri,a Heil mit av als Verneinung: Das Gegenteil von Heil, Heillosigkeit, Liederlichkeit, Aus-

    schweifung. Adjektiv: avswtoj unrettbar: eigentlich, was menschlich nicht mehr gerettet werden kann. 3 Imp. Prs. Pass. von plhro,w erfllen. Das Prsens betont die stndige Wiederholung in der Gegen-

    wart. Befehl im Passiv: lasst euch stndig erfllen. 4 Part. Prsens von lale,w reden, sprechen. Modales Partizip, zeigt die Art und Weise, wie etwas ge-

    schieht. Hier: Wie die stndige Erfllung mit dem Geist in der Gemeinde geschieht. 5 Das auf Seiteninstrument gespielte Tonstck.

    6 Pl. Hymnen = Loblieder

    7 Pl. Lieder, Gesang, Loblieder

    8 modales Partizip Prs. von av|dw singen

    9 modales Prs. Partizip von ya,llw spielen, ein Musikinstrument spielen.

    10 Partizip Prs. von euvcariste,w danken.

    11 entweder Neutrum: alles, oder Maskulinum: alle Menschen

    12 Partizip Prs. Med. von u``pota,ssomai unterordnen, Med.: wrtlich: sich unterstellen. Das Me-

    dium betont: ein solches Verhalten geschieht aus freiem Willens- und Liebesentschluss (Rienecker) 13

    (Ehr)furcht 14

    Christus ist entweder Genitiv Objektivus = (Ehr)Furcht vor Christus um seinetwillen haben wir Respekt vor den

    Geschwistern, oder Genitiv Subjektivus = die Furcht, die von Christus ausgeht, die er uns einflt hilft uns, die Ge-

    schwister zu respektieren).

  • EG Kolleg, Griechisch 30.06.2011 2

    EG Kolleg, Volker Heckl, 2011, www.eg-kolleg.de

    onysos (Gott der Freude, Fruchtbarkeit und Ekstase)15

    , geweiht waren und Menschen begeisterten!

    Dem gegenber sollten Christen sich fr Gott begeistern lassen durch stndige Erfllung mit dem Geist

    Gottes.

    An dem Hauptverb sich erfllen lassen (hier blau markiert) hngen 5 modale Partizipien (hier gelb

    markiert), die zeigen, wie die Erfllung mit dem Geist geschieht. Sie werden im Dt. am besten mit in-

    dem bersetzt:

    Indem man sich gegenseitig in der Gemeinde Psalmen zuspricht, vorliest, trstet, ermutigt

    Indem man gemeinsam Hymnen (Loblieder) und Oden (Danklieder gegenber Gott) singt und spielt (=

    auf Instrumenten musikalisch begleitet) und das von ganzem Herzen.

    Indem man Gott dankt fr alles all das Gute erkennt, das er geschenkt hat und auch mit der eigenen

    Vergangenheit vershnt ist. Das Gute erkennen wir besonders in dem Heilswerk Jesu und seiner Beglei-

    tung unseres Lebens.

    Indem wir uns gegenseitig unterstellen, einander unterordnen, respektieren, achten im Blick auf

    Christus, um seinetwillen.

    Anwendungen fr uns/fr die Gemeinde:

    Christen sind erfllt und versiegelt mit dem Heiligen Geist (Eph. 1, 13). Jeder Christ ist mit dem Geist

    getauft und braucht keine zweite Bekehrung oder Erfllung mehr mit dem Heiligen Geist, im Sinne ei-

    ner hheren Stufe seines Christseins.

    Aber Christen brauchen stndig Erneuerung ihres geistlichen Lebens und in diesem Sinne die stndige

    Erfllung mit dem Geist Gottes. Dies geschieht nicht durch Handauflegung oder intensives Bitten um

    den Geist, sondern durch gemeinsames Geschehen in der Gemeinde: Von Herzen singen, musizieren,

    Gott loben, anbeten, danken, und durch eine Haltung von gegenseitigem Respekt z.B. im Gottesdienst

    am Sonntag, in unseren Hauskreisen, in den Gebetsversammlungen, im gemeindlichen Gesang. Diese

    Dinge drfen nicht Selbstzweck (!) werden, sondern mssen auf Gott bezogen bleiben.

    Wann bist Du das letzte Mal geistlich erneuert, vom Geist Gottes erfrischt und erfllt worden?

    Lieben Gru

    Volker Heckl

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    er wurde auch Bacchus (Rufer) genannt, wegen des Lrms der Feste