grünland- technik 2012

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MASCHINENRING MAGAZIN menschen.management.maschinen. 02.2012 GRüNLAND- TECHNIK 2012 Neuentwicklungen, die Fahrer, Traktor und Maschine entlasten 2,50 € 16 SEITE 12. MäHDRUSCH-MANAGEMENT DIE RESERVEN STECKEN IM DETAIL Leistungsoptimierung und Kostenkontrolle entscheiden über den wirtschaftlichen Erfolg der Ernte 27. NEUE RUBRIK HIRN MELDET GEFAHR! Mit neuen, speziell auf Landwirte zugeschnittenen Fahrsicherheitstrainings wollen die Maschinenringe einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr leisten 19. PFLANZENSCHUTZ KOSTENDECKUNG – UND FERTIG Überbetrieblicher Pflanzenschutz ist heikel, richtig angewendet lässt sich aber viel Geld sparen

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Neuentwicklungen, die Fahrer, Traktor und Maschine entlasten

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Maschinenringmagazin

menschen.management.maschinen.

02.2012

Grünland-technik 2012Neuentwicklungen, die Fahrer, Traktor und Maschine entlasten

2,50 €

16seite

12. Mähdrusch-ManageMent

Die reserven stecken iM DetailLeistungsoptimierung und Kostenkontrolle entscheiden über den wirtschaftlichen Erfolg der Ernte

27. neue rubrik

hirn MelDet gefahr! Mit neuen, speziell auf Landwirte zugeschnittenen Fahrsicherheitstrainings wollen die Maschinenringe einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr leisten

19. Pflanzenschutz

kostenDeckung – unD fertigÜberbetrieblicher Pflanzenschutz ist heikel, richtig angewendet lässt sich aber viel Geld sparen

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Die Maschinenring-Gemeinschaft verliert mit ihm ihren Grün-dervater und den engagiertesten Vorkämpfer für eine selbstbe-stimmte Landwirtschaft, den man sich nur vorstellen kann. Für Dr. Erich Geiersberger war seine „Maschinenbank“, wie er die erste Gemeinschaft zur überbetrieblichen Nutzung von Agrar-technik 1958 nannte, mehr als eine neue Geschäftsidee. Es war sein Lebenswerk. Dahinter stand eine leidenschaftlich entwickelte Vision: Die Befreiung der Landwirtschaft von Sub-ventionen und Vorgaben und eine echte Alternative zum Zwang nach stetigem Wachstum der Betriebe. „Der Maschinenring und die nur in ihm und durch ihn mögliche Partnerschaft ist für mich derzeit der einzige gangbare und menschlich zu gestalten-de Weg in die Zukunft. Wer einen besseren weiß, soll ihn aufzei-gen!“, rief er 1972 bei einem Vortrag.

Das Leben als kämpferischer Vordenker war ihm keineswegs in die Wiege gelegt worden. Als zehntes von zwölf Kindern kam er 1926 zur Welt. Sein Vater war Volksschullehrer, das Studium zum Agraringenieur finanzierte er über Darlehen bei zwei On-keln. Schon in der ersten landwirtschaftlichen Praktikumsstelle sollte sich jedoch zeigen, dass er hier genau richtig war: Aus den ersten Wochen beim Landwirt Alois Berger in Buchhofen wurde wenige Jahre später die gemeinsame Gründung der ersten „Ma-schinenbank“. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium

machte Erich Geiersberger Karriere als Pressesprecher der BayWa und als Journalist beim Bayerischen Rundfunk. Den Aufbau der Maschinenbanken hat er dabei nie aus den Augen verloren, sondern vielmehr die Chancen genutzt, die seine um-fangreichen Kontakte mit sich brachten.

„Durch Betriebsvergrößerung ist der Wettlauf mit der wissen-schaftlich-technischen Evolution nicht zu gewinnen“ – was Dr. Erich Geiersberger schon vor über 50 Jahren klar erkannt hat, bestätigt sich heute durch die Entwicklungen der modernen Da-tenverarbeitungstechnik. Er war seiner Zeit ein Stück weit voraus – und hat es trotzdem geschafft, seine Vision in die Praxis umzu-setzen: Nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch in Ländern wie Norwegen, Brasilien oder Japan sind Maschinenringe heute ein fester Bestandteil der landwirtschaftlichen Praxis. Dr. Erich Geiersberger durfte erleben, dass seine Ideen auf fruchtbaren Boden fielen. Die volle Zufriedenheit war ihm trotzdem nie vergönnt. Die Maschinenring-Gemeinschaften in der ganzen Welt – vor allem aber in seiner deutschen Heimat – gedenken Dr. Erich Geiersberger in großer Dankbarkeit. Ohne ihn wäre diese grandiose Idee wohl nie geboren worden. In den unzähligen erfolgreichen Gemeinschaften lebt die Vision vom friedvollen Nebeneinander der unterschiedlichen Betriebs-formen und -größen weiter.

Er ist am 16. april 2012 im alter von 85 Jahren gestorben.

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Dr. Erich Geiersberger wurde am 17. Mai 1926 in Taubenbach, Land-kreis Rottal geboren

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12. erntelogistik getreide laufen muss erleistungsfähige mähdrescher erfordern schlagkräftige transportlogistik vom feld ins silo

36. BetrieBshilfe neustart mit traktorscheinauf einem einödhof im allgäu betreut ein landwirt Jugendliche mit sozialen schwierigkeiten

31. techniktest claas Xerionwir haben den großtraktor, der über enorme motorleistung verfügt, für sie getestet.

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der inhalt

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35. 360° leBen mr kids

42. 360° leBen interview gPs statt sternenhimmel ein gespräch mit kapitän klaus müller über Psychologie, beziehungsfähigkeit und moderne navigationstechniken

44. wir neue Produkte und dienstleistungen ihres maschinenringes

48. wir aus den ländern

54. wir Personalien

06. mähdruschmanagement die reserven stecken im detailleistungsoptimierung und kosten- kontrolle entscheiden über den wirtschaftlichen erfolg der ernte

16. grünfutterernte techniktrends 2012wir stellen die wichtigsten neuentwicklungen vor

19. Pflanzenschutz „kostendeckung – und fertig“Durch überbetrieblichen Pflanzenschutz lassen sich kosten senken

23. feldBeregnung der regen aus der erde

27. fahrsicherheitstraining hirn meldet gefahr!

40. werkstatt-tiPP vom richtigen reifen (auf)-drucktipps zur beurteilung von schlepperreifen vom maschinenring tuttlingen-stockach

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Mähdrusch-management

Die ReseRven stecken im DetailJeder Landwirt möchte seine Ernte zum optimalen Zeitpunkt einfahren. Es gilt, die kurzen Erntezeitfenster effektiv zu nut-zen. Ob das Wetter mitspielt, liegt allein in Gottes Hand. Die Ernteplanung muss der Land-wirt selber übernehmen – und zwar lange bevor die ersten Mähdrescher starten

Die Ernte entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden landwirtschaftlichen Betriebs. Leistungsoptimierung und Kostenkontrolle hei-ßen die entscheidenden Faktoren. Gerade eigen-mechanisierte Betriebe dürfen sich „von der Ernte nicht überraschen lassen“. Die rechtzeitige und vernünftige Wartung der Erntetechnik, speziell des Mähdreschers, ist ein unbedingtes Muss, denn technische Ausfälle während des Ernteprozesses werden teuer.

schneidwerk, Lenkautomat, Durchsatzregler & co.Die Vorbereitungsphase eignet sich, über Möglich-keiten der Technikoptimierung nachzudenken,

denn die Entwicklungen bleiben nicht stehen. Bei-spiel Schneidwerk: Auch im mittleren Leistungs-bereich steht eine Vielzahl technischer Optionen zur Verfügung. „Es macht Sinn, in klein struktu-rierten Regionen über ein breiteres Schneidwerk nachzudenken“, meint dazu Bernd Seelmeyer, Pro-duktmanager Mähdrescher bei Claas. Kleine Struktur − kleine Schneidwerke, große Struktur −große Schneidwerke, das stimme so nicht. Größere Schneidwerke führen grundsätzlich zu einer höheren Flächenleistung und zu einem ge-ringeren Kraftstoffverbrauch. Die Zahl der Über-fahrten und damit die Energiekosten lassen sich mit größeren Arbeitsbreiten reduzieren. Der Ar-beitsbreite sind allerdings da Grenzen gesetzt, TexT Friedericke krick

GetReideeRnte

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wo Mähdrescher und Schneidwerk nicht mehr zusammen passen.Breitere Schneidwerke reduzieren die Wendezei-ten am Vorgewende, ein häufig unterschätzter Gesichtspunkt. In der Regel entfallen je nach Struktur fünf bis 15 Prozent der Gesamtzeit auf die nicht effektiven Wendezeiten. Diese „Leer-fahrten“ gehen zu Lasten der Prozesszeit − und nur mit der wird Geld verdient. Natürlich − eine hundertprozentige Prozessarbeit ist illusorisch. Straßenfahrten, Abbunkern am Feldrand, Tanken etc. sind unvermeidbare Zeitfresser. Für mittlere Betriebe dürfte der Idealwert bei ca. 65 Prozent Prozessarbeit liegen, Großbetriebe streben 80 Prozent und mehr an. Ein Vorsatz für verschiedene Fruchtarten eröffnet neue Möglichkeiten in der Arbeitsplanung. Tags-über Getreide dreschen, in den Abendstunden noch einmal in die Rapsbestände fahren − das geht nur, wenn die Möglichkeit zum schnellen Schneid-werksumbau besteht. Die Hersteller bieten dazu verschiedene technische Lösungen an.

Die effektive Planung der Mähdruscharbeiten hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die technische Ausstattung, aber auch pflanzenbauliche Aspekte wie der Anbau früher oder späterer Sorten.

Für mittlere Betriebe liegt der Idealwert für den Anteil der Prozess-zeit bei ca. 65 Prozent, Großbetriebe streben 80 Prozent und mehr an.

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Eigentlich selbstverständlich sollte der Einsatz ei-nes funktionierenden Messerbalkens am Schneid-werk sein. Nur scharfe Messer können sauber schneiden. Die Schärfe der Werkzeuge hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Schnittqualität, auf die Vorfahrtgeschwindigkeit und somit auf den Energiebedarf sowie auf alle folgenden Arbeitsab-läufe im Mähdrescher. Grundsätzlich gilt, dass alle Fehler, die vorne am Schneidwerk gemacht wer-den, später nicht mehr ausgemerzt werden kön-nen. Auch ein zu schnelles Fahren ist eher kontra-produktiv. Geschwindigkeit ist eben nicht alles, vor allem aus energetischer Sicht.Dies gilt auch für den Gutfluss. Das Getreide sollte der Einzugsschnecke möglichst liegend mit der Ähre nach vorne zugeführt werden. Dies erreicht man beispielsweise mit variablen Tischlängen. Vor allem konventionelle Druschsysteme profitieren von dieser Detaillösung.

erntestart: Jetzt zählt der FahrerWenn das Wetter und die Technik stimmen, dann kann es eigentlich nur noch der Fahrer ver-masseln. Gut ausgebildete Fahrer sind der wich-tigste Garant für einen reibungslosen Erntever-lauf. Ein guter oder schlechter Fahrer, das macht laut Prof. Dr. Thomas Rademacher bis zu 20 Pro-zent mehr oder weniger Leistung aus. Beim Kauf eines neuen Mähdreschers bieten die Hersteller umfangreiche Maschineneinweisungen an. Dar-über hinausgehende Fahrerschulungen sind aber sinnvoll. Nur über versierte Fahrer lassen sich die Potentiale der installierten Leistung tatsäch-lich realisieren. Beobachten, beurteilen und Rückschlüsse zie-hen − dazu noch eine Unzahl mechanischer Din-ge beherrschen, der Fahrer stößt immer häufiger an seine natürlichen Grenzen. Allein das Lenken der Maschine bindet 50 bis 60 Prozent der

01 Abbunkern am Feldrand kostet Zeit.

02 Durchsatzverluste soll-ten vermieden werden.

03 Die Landwirte möchten die kurzen Erntezeit-fenster optimal nutzen.

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04 Ein störungsfreier Gut-fluss muss angestrebt werden.

05 In der Regel entfallen je nach Struktur fünf bis 15 Prozent der Gesamtzeit auf die nicht effektiven Wendezeiten.

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Fahreraufmerksamkeit. Laut Klaus Semmler von der Firma AgrarTraining sind die Ursachen dafür die unterschiedlichen Stroh- und Ernte-Bedingun-gen, das fehlende Fingerspitzengefühl, unbewusste Fahr(er)gewohnheiten und die Befürchtung, mit einer anderen Maschinen-Einstellung die Drusch-Qualität zu verschlechtern. Oftmals führt aber auch der „indirekte Druck“ des Kunden auf den Fahrer zu leistungshemmenden Mähdrescher-Ein-stellungen. Häufig wechselnde Bedingungen wäh-rend eines Tages tun das Ihrige dazu.Dem Fahrer müssen darüber hinaus die richti-gen Fahrstrategien an die Hand gegeben werden. Günstig auf die Leistung wirken sich Fahrweisen bzw. -wege aus, die lange Vorgewende bzw. ein häufiges Rückwärtsfahren vermeiden.

Die nützlichen digitalen helferNeben einer intensiven Schulung kann eine ent-sprechende Software den Fahrer darin unterstüt-zen, seine Kampagne-Leistung zu erhöhen. Für die mittleren Leistungsbereiche stehen derzeit noch nicht die ausgereiften bzw. umfassenden Lösungen wie für die großen Klassen zur Verfü-

gung. Es scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auch die Leistungsanforderun-gen mittlerer Betriebe dies erforderlich machen. Die Hersteller haben das längst erkannt und ar-beiten an entsprechenden Lösungen. Abgespeckte, aber sehr effiziente Systeme sind auch heute schon zu haben. Ein wirtschaftlich in-teressanter Einstieg stellt beispielsweise die Nut-zung von Spurführungssystemen dar. Sie verset-zen den Fahrer in die Lage, seine Aufmerksamkeit der Optimierung der Maschine zu widmen. Die Nachrüstung solcher Systeme ist in der Regel möglich. Softwaresysteme im oberen Leistungs-bereich können mehr. Sie erfassen automatisiert eine Vielzahl von Einzeldaten und ermöglichen exakte Fehleranalysen, auf die der Fahrer mit Maschinenanpassungen reagieren kann. Die Entwicklung ist hier aber noch nicht am Ende angekommen.

stillstand ist VerlustStillstandszeiten des Mähdreschers mit vollem Korntank sind das größte Übel, lange Stillstands-zeiten eine Katstrophe, denn der Stillstand mün-

An der Schulung der Fahrer sollte nicht gespart werden.

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det unmittelbar in Kosten. 20 bis 30 Prozent Leistungseinbußen sind in der Praxis nicht unge-wöhnlich. Leistungsbremsend wirken beispiels-weise Überladezeiten am Feldrand. Die sind je nach Gegebenheit zwar unvermeidbar, beispiels-weise bei Ernten am Hang, sollten aber dennoch so kurz wie möglich gehalten werden. Es hilft beispielsweise, im Vorfeld die erwartete Ernte-menge zu errechnen und darauf die Abfuhrlogis-tik abzustimmen. Entsprechend müssen gerade beim Lohndrusch genügend Schlepper mit Überladewagen und ausreichend Fahrer bereit gestellt werden, um den zügigen Abtransport zu gewährleisten. Auch sollten die Abfahrtswege (Länge) und Abladeverhältnisse (zeitlicher Auf-wand zum Entleeren) vorab geklärt werden. Landwirte, die ihren Mähdrescher im Lohn-drusch einsetzen, können auch pflanzenbauliche Aspekte in eine bessere Auslastung der Maschine miteinbeziehen. In Absprache mit den potentiel-len Kunden lohnt es sich, über den Anbau frühe-rer und späterer Sorten zu diskutieren, um so das enge Zeitfenster etwas zu verlängern. Auch die Trocknungsmöglichkeiten einzelner Betriebe

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01 Abbunkern während der Fahrt erhöht den Anteil der Prozessarbeit.

02 Die Logistik muss stimmen.

03 Soll in hofeigenen Silos gelagert oder direkt an den Handel geliefert werden? Auch das beeinflusst die Logistikplanung.

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sind zu berücksichtigen. Ein bis zwei Prozent mehr tolerierbare Feuchtigkeit erweitern den Spielraum der Ernteeinsätze. Gerade im letzten Sommer konnten so einige Landwirte durch ei-nen frühen Erntetermin ihren Weizen trotz wid-riger Witterungsbedingungen mit guten Qualitä-ten einlagern.

Welche Technik passt zu meinem Betrieb?Die Investition in einen Mähdrescher muss gut geplant sein. Welches Dresch- und Abscheidesys-tem das richtige ist, hängt von den unterschied-lichsten Faktoren ab. Einen guten Kompromiss zwischen Schüttler- und Axialmähdreschern stel-len die Hybrid-Lösungen dar. Laut Prof. Dr. Ra-demacher haben diese einen „deutlichen Leis-tungsvorteil“. Die Durchsatzverluste sind nied- riger als bei konventionellen Druschsystemen und die Gutflussgeschwindigkeit ist erhöht. Egal für welche Mähdreschertechnik man sich aber entscheidet, sie muss zum einen zu den betriebli-chen Bedingungen passen, zum anderen müssen alle verfügbaren technischen Möglichkeiten voll ausgereizt werden. Das heißt, dass die Arbeits-

qualität mehr von der Maschineneinstellung als vom Druschsystem abhängig ist.In Verkaufsgesprächen sollte geklärt werden, welche Erwartungen der Landwirt in die neue Technik setzt. Wie viel Hektar pro Tag möchte ich dreschen und welcher Mähdrescher eignet sich dafür am besten? Die Antwort auf diese Fra-ge wird in Mecklenburg-Vorpommern anders ausfallen als beispielsweise in Baden-Württem-berg. Wie hoch ist der Anteil der Straßenfahrten? Die Straßenverkehrsordnung setzt hier klare Grenzen. Welche Fruchtarten sollen gedro- schen werden? Schnelle Wechselsysteme für das Schneidwerk erhöhen die Flexibilität. Nicht zuletzt spielen ein leistungsfähiger Kun-denservice und die reibungslose Ersatzteilver-sorgung eine wesentliche, vielleicht die wesent-lichste Rolle, bei der Kaufentscheidung.

KuRz & BündiGeine effektive und den anforderungen angepasste Technik, gut ausgebildete Fahrer und intensive absprachen im Vorfeld der mähdruscharbeiten sind wichtige Faktoren für eine erfolgreiche getreideernte.

Haben sie Anmerkungen zum Artikel? Wir freuen uns von ihnen zu hören.diskutieren Sie mit uns: facebook.com/ maschinenring.magazin

Nicht immer lässt sich das zeitaufwendige Ab-laden im Stillstand vermeiden.

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TexT und FoTos Dr. Jürgen Buchholtz

Leistungsfähige Mähdrescher erfordern eine schlagkräftige Transportlogistik vom Feld ins Silo. Wie stimmen Ackerbaubetriebe ihre Transportlogistik ab, damit die Mähdrescher ohne Unterbrechungen laufen?

Vor mehr als zwölf Jahren suchte man im Maschinenring Dithmar-schen nach Lösungen, um die Ab-fuhrlogistik bei der Getreideernte zu verbessern und so die Schlagkraft der Mähdrescher zu steigern. MR-Geschäftsführer Thies Siebels schaffte damals für den Ring einen Überladewagen an und führte LKW- Transporte von Raps- und Getreide-saat im mittleren Westen Schleswig-Holsteins ein. Heute verfügen Lohn- betriebe und MR-Mitglieder selbst

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Erntelogistik getreide

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Überladen während des Dreschens steigert die Schlagkraft des 9 m-Mähdreschers

über moderne Überladetechnik. Die Transportgemeinschaft der Maschi-nenringe Schleswig-Holstein vermie-tet Muldenkipper aus dem Rüben- transport für die Straßentransporte.

enges Zeitfenster für die ernteIn den Kögen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins findet man ver-breitet die sogenannten „Minuten-Böden“. Die ton- und schluffreichen Böden brauchen längere Trocken-phasen, um für die Ernte befahrbar

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Mitglieder: 800

Vorsitzender: Jürgen Reimers

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zu werden. Im Karolinenkoog wirt-schaftet die HSW Ackerbau GbR auf insgesamt mehr als 1.000 ha Acker-flächen. Vor elf Jahren haben die MR-Mitglieder Gustav Hagge, Hans-Peter Witt und der geschäftsführende Gesellschafter Karsten Schultz ihre Ackerbaubetriebe in einer GbR zu-sammengefasst. Hauptkulturen sind Winter- und Sommerweizen, Acker-bohnen und rund 200 ha Kohl. Auf spät geerntete Kohlflächen, die im Spätherbst nicht mehr mit Winter-weizen bestellt werden können, wer-den im Frühjahr Sommerweizen oder Ackerbohnen gesät. „Die Weizenern-te 2011 war die bisher schwierigste“, erinnert sich Kristin Schultz, Be-triebsleiterin für die Sparte Ackerbau. Die 800 ha Weizen auf ca. 130 Schlä-gen konnten teilweise nur mit einem

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Mähdrescher mit Raupenfahrwerk geerntet werden. Der betriebseigene Rad-Mähdrescher fuhr sich immer wieder fest. Die Trocknungsanlagen der GbR liefen auf Hochtouren, um das Erntegut mit oftmals 25 % Feuch-tegehalt zu trocknen.

Transportkapazitäten auf mähdrescher abgestimmtDie HSW Agrar GbR mietet jedes Jahr zwei 40-Tonner mit einem fes-ten Fahrer von der Transportgemein-schaft. Eigene Fahrer bekommen aus Sicherheitsgründen grundsätzlich ei-ne Einweisung bei der TG in Albers-dorf. Zwei 9-Meter-Mähdrescher mit jeweils einem Überladewagen à 10 und 12 Tonnen dreschen im Ver-band. „Unsere Transportkapazitäten müssen so abgestimmt sein, dass die Mähdrescher nicht stillstehen“, be-tont Kristin Schultz. „Als Springer setzen wir deshalb zwei Schlepperzü-ge mit zwei 18-t-Anhängern beson-

ders für die hoffernen Flächen bis zu 25 km ein.“ Bei den hofnahen Flä-chen werden die Überladewagen durch Muldenkipper ersetzt, die das Getreide direkt am Lager abkippen können. Ein dritter LKW sei bisher nicht wirtschaftlich gewesen, ergänzt die Betriebsleiterin. Die Agraringeni-eurin rechnet an guten Tagen ohne Lagergetreide mit bis zu 50 ha Dru-schleistung pro Tag und Mähdre-scher. Dabei beginnen „gute Tage“ nach Abtrocknung des Morgentaus gegen 9 Uhr und dauern nicht selten bis Mitternacht und länger. Danach reichen bei idealen Erntebedingun-gen zehn komplette Erntetage mit zwei Mähdreschern für die gesamte Weizenfläche von bis zu 800 ha aus.

erntelogistik beginnt mit der sortenwahlEtwa ein Viertel bis ein Drittel der Weizenflächen wird mit frühen Sorten bestellt, die gleich nach oder parallel

mit der Rapsernte gedroschen werden. Die Flächen für den frühen Drusch liegen dicht beieinander, damit die Drescher möglichst wenig umsetzen müssen. Besonders auf abgelegenen Schlägen wird mittels Ernte-Sikkation die Abreife der Schläge synchronisiert. „Mit diesen Maßnahmen verfolgen wir das Ziel, einerseits das Erntefenster zu verlängern und andererseits ein mehrfaches Anfahren der entfernten Schläge zu vermeiden. Durch Ernte-Sikkation sind die Bestände gleichmä-ßig abgereift, sodass die Druschleis-tung steigt“, begründet Kristin Schultz den Glyphosat-Einsatz.

gute Wege und befestigte Überladeplätze„Für einen reibungslosen Transport sind LKW-geeignete Wege und aus-reichend große, befestigte Überlade-plätze notwendig“, betont GbR-Ge-schäftsführer Karsten Schultz. „Wir haben auch mal 20 m Graben ver-rohrt, um das Überladen ohne auf-wendiges Rangieren möglich zu ma-chen.“ Vor der Ernte werden die Flächen mit allen beteiligten Fahrern für eine Einweisung angefahren. Wenn die Feuchtegehalte stimmen, verkauft die GbR einen Teil des Wei-zens direkt aus der Ernte. Im Ernte-jahr 2011 musste allerdings fast die gesamte Ernte getrocknet werden. Behelfszwischenlager für nassen Weizen mit Belüftungsrohren waren knapp. Die zwei Durchlauftrocknun-gen der GbR trocknen jeweils 8 t bzw. 6 t pro Stunde, wenn der Feuchtege-

ErntE- und AbfuhrtEchnik dEr hSW-AckErbAu Gbr

betriebseigene technik Lohnunternehmer bzw. transportgemeinschaft

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betriebseigene Trocknungs- und Lagerkapazitäten schaffen mehr Flexi-bilität auch bei der Ernte-Logistik.

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Feuchte im Getreidekorn waren in der Ernte 2011 in Schleswig-Holstein keine Seltenheit.

Kristin Schultz ist Betriebsleiterin der HSW Ackerbau GbR und koordiniert die Weizenernte von rund 800 ha verteilt auf ca. 130 Schläge.

14. maschinenring magazin 02.2012

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halt um 5 % vermindert wird. Zwei Getreidelager mit insgesamt mehr als 4.000 Tonnen Lagerkapazität schaf-fen Flexibilität bei der Vermarktung.

Was machen die rüben-LKW eigentlich im sommer?Seit dem Ende der Rübenkampagne 2011 stehen 59 Zugmaschinen und 63 Muldenauflieger der Transportge-meinschaft Schleswig-Holstein e.G. (TG) in den Hallen auf dem ehemali-gen Kasernengelände in Albersdorf. Zusammen mit weiteren Miet-LKW haben diese Sattelzüge fast die ge-samte Zuckerrübenernte Schleswig-Holsteins von 535.000 t Rüben zur Zuckerfabrik Uelzen in Niedersach-sen gefahren. Rund 20 Sattelzüge sind nahezu ganzjährig im Einsatz und transportieren zum Beispiel Maissilage oder andere Schüttgüter. Drei Tankauflieger fahren Gülle und Gärrest meist zwischen Biogasanla-gen und landwirtschaftlichen Betrie-ben. „Zur Getreideernte sind unsere Hallen fast wieder leer“, so Frank Krüger, TG-Mitarbeiter und Dispo-nent. Landhändler, Lohnunterneh-men und größere Ackerbaubetriebe mieten die LKW teilweise mit den er-fahrenen Fahrern. Bis zu 25 LKW der TG laufen allein für den regionalen Landhandel.

Die Rüben-LKW der Transportgemeinschaft Schleswig-Holstein e.G. sind Bestandteil von Getreide-Abfuhrketten in Dithmarschen.

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kurz & bÜndiGzu einer schlagkräftigen getreideabfuhr gehören überladewagen, lkW und Schlep-pergespanne als Springer. richtige Sorten-wahl und erntesikkation vereinfachen die logistikplanung.

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16. maschinenring magazin 02.2012

Mit der Traktor-Ballenpressen-Automatisierung von John Deere und der Krone Ultima stellen wir zwei wichtige Neuentwicklungen des Jahres vor.

Grünlandtrends 2012Landtechnik aktuell

text Dr. WalDemar gruber

John Deere hat seine rundballenpressen der Baureihe 864 Premium und 900r mit einer Traktor-Ballenpressen-automatisierung aus-gerüstet. hierbei signalisieren sensoren in der Presse dem Traktor, wie weit der Press-vorgang vorangeschritten ist und geben dem Traktor die erforderlichen Befehle für den Pressvorgang. Voraussetzung für diese steu-erung ist ein isOBUs system auf dem Traktor und der Presse.

Bei dem ISOBUS-System werden die einzelnen Hy-draulikzylinder oder Elektromotoren nicht mehr durch Hebel oder Schalter im Schlepper einzeln an-gesteuert, sondern es werden über ein einziges Kabel Befehle zum Gerät geleitet. Dort sitzt ein kleiner Computer, der sogenannte „Jobrechner“, der die Be-fehle empfängt und am Gerät die notwendigen Hyd-raulikventile steuert oder Elektromotore startet. Der Vorteil dieser Technik ist, zwischen Schlepper und Gerät sind nicht mehr die vielen Kabel und Hydrau-likschläuche zu kuppeln, sondern nur noch eine Druckleitung und ein druckloser Rücklauf sowie ein ISOBUS-Kabel, über das der Strom und die Befehle zum Gerät geleitet werden. Verfügt der Traktor

John deere TrakTor-Ballenpressen-auTomaTisierung

schon über ein ISOBUS-Terminal, entfallen auch die einzelnen Bedienterminals für jedes Gerät.

Belastung des Fahrers reduzierenDas Ziel der Traktor-Ballenpressen-Automatisie-rung ist, die Belastung des Fahrers während der Ar-beit zu reduzieren und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Hierzu stoppt der Antrieb des Traktors automatisch, sobald die Kammer der Rundballen-presse gefüllt ist. Wurde der Traktor von der Presse gestoppt, stellt der Fahrer den Fahrhebel auf Neutral. Ab dem Moment läuft das Binden und der Auswurf voll automatisch. Nach dem Auswurf wird der Fahr-hebel dann wieder auf Vorfahrt geschoben und das Pressen des nächsten Ballens beginnt. Die Automati-sierung funktioniert derzeit nur mit Traktoren von John Deere, die ISOBUS-fähig sind. Bei den John Deere Traktoren müssen elektrische Steuergeräte für die hydraulischen Funktionen vorhanden sein (E-SCV Steuergeräte), die dann von der Presse ange-steuert werden können. Weitere Voraussetzungen sind an das Traktorgetriebe gestellt, das als Last-schaltgetriebe, automatisches Lastschaltgetriebe oder stufenloses hydraulisch-mechanisches Getrie-be ausgeführt sein muss. Der automatische Stopp

funktioniert allerdings nur, wenn der Traktor mit dem stufenlosen hydraulisch-mechanischen Getrie-be (AutoPower) ausgerüstet ist. Mit den beiden an-deren genannten John Deere Getrieben muss der Fahrer die Traktor/Maschinenkombination selber anhalten. Die Information über die gefüllte Pres-senkammer erhält er durch eine Anzeige auf dem Monitor. An der Rundballenpresse sind folgende Komponenten für die Automatisierung montiet: Ein Jobrechner, der die Messwerte aufnimmt, ver-arbeitet und auf die Steuerung des Traktors ein-greift. Ein Sensor in der Ballenkammer nimmt den Pressdruck auf und ermittelt den Moment, wann das Ballenmaß erreicht ist. Weiterhin wird über Sensoren die Vorfahrtsgeschwindigkeit, Zapfwelle an- oder aus und Klappe geöffnet oder verriegelt ermittelt. Ein weiterer Sensor gibt an, ob ein Ballen auf der Auswurframpe liegt. Derzeit funktioniert die Automatisierung nur an Pressen mit einer Netzbindung, die Automatisie-rung für die Garnbindung ist in Vorbereitung. Für den Einsatz auf der Rundballenpresse auf Grün-land in Zusammenarbeit mit einer Kurzschnittein-richtung hat die Netzbindung gegenüber der Garnbindung klare Vorteile, da die Netze das kurz geschnittene Pressgut stabiler zusammenhalten. Eine Abwurframpe an der Ballenpresse, die optio-nal gewählt werden kann, bietet in Hanglagen die Möglichkeit, beim Auswerfen der Ballen ein Weg-rollen zu verhindern.

Bild oben: Auf dem ISOBUS-Terminal werden alle Vorgänge für das Pressen

eingestellt und mitverfolgt.

John Deere bietet eine Traktor-Ballenpressen-Automatisierung an. Hier steuert die angehängte

Maschine den Traktor.

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maschinenring magazin 02.2012 .17

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Wickelballensilage hat in den vergangenen Jahren einen festen Platz in der Verfahrens-auswahl zur silagebereitung eingenommen. Zwar scheint sie auf den ersten Blick im Vergleich zu anderen Formen der silagebe-reitung ziemlich teuer zu sein.

Bei näherem Hinsehen erkennt man, dass unter verschiedenen Bedingungen Wickeballensilage durchaus ihre Berechtigung hat. Vorzüge der Ballensilage sind für kleine Flächen oder für kleine Erntemengen bei spätem Schnitte zu er-kennen. Denn für kleine Mengen lohnt es nicht, einen neuen Fahrsilohaufen anzulegen oder ei-nen vorhandenen Haufen wieder zu öffnen und die Kleinmengen darüber zu silieren. Hierfür ist der Aufwand oft zu hoch und das Risiko, dass es zu Fehlgärungen besonders im Randbereich kommt, zu groß.

non-stop Ballen pressenWerden Ballen separat gepresst und gewickelt sind im Parallelverfahren zwei Traktoren und zwei Fahrer notwendig. Ist das Pressen und ist das Wickeln zeitlich entkoppelt, was seitens der Arbeitsorganisation durchaus sinnvoll sein kann, liegen die gepressten Ballen mitunter sehr lange in der Sonne, was zu einer Nachtrocknung im Randbereich führt und schlechtere Silagequalität zur Folge hat. Hier setzt Krone mit den Rundballenpressen Ul-tima an. Die Maschine arbeitet Non-Stop. Wäh-rend der Fahrt und ohne Anhalten werden Bal-len gepresst, gewickelt und abgelegt.

mit VorpresshammerDie Arbeitsbreite der Pick-up liegt bei 2,15 m. Das Schneidwerk verfügt über 13 bis 27 Messer,

Krone ultimasomit ist eine theoretische Schnittlänge von 42 mm zu erreichen. Die Ultima hat eine Vorpress-kammer in der das Gut bis zu einem Durchmes-ser von ca. 0,80 m vorverdichtet wird. Von dort gelangt das Erntematerial in die semivariable Presskammer, die bis zu einem Ballendurchmes-ser von 0,80 m als Festkammer arbeitet. Da sich Durchmesser von Vorpresskammer und Haupt-kammer zunächst entsprechen, erfolgt eine rei-bungslose Übergabe des Erntegutes. An der semi-variablen Hauptpresseinheit können Ballengrößen

Mit 13 bis 27 Messern erreicht die Krone Ultima theoretische Schnittlänge von 42mm.

Die Krone Ultima Rundballenpresse ist in der Lage, einen Rundballen zu pressen und diesen anschließend mit Silofolie zu umwickeln.

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18. maschinenring magazin 02.2012

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zwischen 1,25 m und 1,50 m frei eingestellt werden. Erreicht der Ballen den eingestellten Durchmesser, arbeitet die semivariable Presskammer wieder nach dem Festkammerprinzip, indem der Ballen von außen nach innen intensiv verdichtet wird.Nach dem Erreichen des eingestellten Ballendurchmessers schießt Netz in die Hauptpresskammer ein und umwickelt den Ballen. Anschließend erfolgt die Übergabe des Erntegutes auf den Wickeltisch, auf dem für die Silagebereitung, der Bal-len in Silofolie eingepackt wird.Die Verrichtung der beschriebenen Arbeitsgänge ohne anzu-halten ist nur möglich, weil Erntegut in der Vorpresskammer zwischengespeichert wird, während in der Festkammer das Umwickeln mit Netz erfolgt.

elektronik steuertFür einen störungsfreien Arbeitsablauf ist die Ultima mit ei-ner umfangreichen Mess- und Steuerelektronik ausgestattet. Hiermit werden die Arbeitsphasen überwacht und Verstop-fungen in der Maschine verhindert. Gelangt beispielsweise zu viel Erntegut in die Vorpresskammer, was dann in der Haut-presskammer nicht weiterverarbeitet werden könnte, redu-ziert die Elektronik die Vorfahrtsgeschwindigkeit des Trak-tors und verhindert somit Störungen durch zu große Mengen an Erntegut in der Maschine.Die Folienumwicklung für die Silagebereitung übernehmen zwei Wickelarme für 750 mm breite Folienrollen.

Die Krone Ultima verfügt über eine bordeigene Hydraulik. Das Fahrwerk ist mit einer Tandemachse für bis zu 60 km/h ausgerüstet. Für den Ernteeinsatz gewährt das Tandemfahr-werk ein bodenschonendes Befahren. Die Ultima ist die erste Rundballenpresse, die ohne anzuhal-ten Rundballen wickelt und ablegt. Hierdurch ist eine deutli-che Produktionssteigerung möglich.

Durch die Tandemachse können Lasten bodenschonend abgestützt werden.

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Pflanzenschutz ist eine heikle Angelegenheit. Noch heikler ist, Pflanzenschutz für andere durchzuführen. Dazu braucht es viel Vertrauen in das Können und die Zuverlässigkeit der ausführenden Personen. Pflanzenschutz ist aber auch eine teure Angelegenheit. Kosten, die sich bei gemeinsamer Erledigung senken lassen

Pflanzenschutz

text RaineR Rupalla / Fotos Willkomm

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20. maschinenring magazin 02.2012

Wir befinden uns in Nord-Hessen, im Werra-Meißner-Kreis an der Grenze zu Thüringen. Kreisstadt ist Eschwege. Der Werra-Meissner-Kreis ist eine Region mit mehr oder weniger stark kupiertem Gelände. Mit stärker werdenden Hang-lagen gelten Bewirtschaftungsauflagen zum Erosi-onsschutz. Die Bodenpunkte reichen von Anfang 30 bis über 80.

nicht einfach, hier zu wirtschaftenDie Niederschläge waren in früheren Zeiten aus-reichend (680mm). In den vergangenen drei Jah-ren litt man allerdings auch hier unter der Früh-jahrstrockenheit. Zu allem Überfluss gehört Nord-Hessen 2011 zu den am stärksten von Aus-winterungen betroffen Regionen in Deutschland.

steckbrief LFg�Werra�-��Meissner

Mitglieder: 404

Vorsitzender: Peter Feußner

Geschäftsführer: Carsten Hollstein

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Nicht einfach also, hier zu wirtschaften. Die Perso-nen, über die wir berichten, heißen Max-Ulrich Aschhoff und Andreas Kleim. Der eine ist Verwal-ter von drei Rittergütern, der andere leitet seinen eigenen Betrieb. Gemeinsam betreiben sie den Pflanzenschutz auf rund 1.000 ha. Der Löwenan-teil der Fläche entfällt mit 870 ha auf den von Aschhoff verwalteten Ackerflächen der drei Ritter-güter. Auf Landwirt Kleim entfallen 150 ha. Weite-re 100 ha werden im Lohn gespritzt.„Beide Betriebe haben den Pflanzenschutz bis vor einem Jahr jeder für sich separat erledigt. Mit An-hängespritzen, hier mit einer Arbeitsbreite von 27 m und mein Kollege Andreas Kleim mit einer Ar-beitsbreite von 30 m“, berichtet Verwalter Asch-hoff. „Beide Spritzen waren abgängig und da wir

Die fruchtfolGe

„Wir fahren im Betrieb mehrere Fruchtfolgen parallel. In den hängigen und stark hängigen Lagen, in denen weder Zuckerrüben noch Mais angebaut wird, fahren wir eine Fruchtfolge aus Raps-Weizen-Gerste“, berichtet Aschhoff. „In den Tallagen, wo Mais und Rüben stehen, fahren wir entweder Rüben-Weizen-Weizen oder Mais-Weizen-Mais-Weizen oder Mais-Mais-Weizen-Weizen. Da haben wir uns noch nicht 100%ig festgelegt, weil wir Erfahrungen sam-meln wollen, inwieweit wir Probleme mit Fusarien bekommen, wenn wir Mais und Weizen im Wechsel anbauen. Auf der einen Seite ist der Fusariumdruck höher, auf der anderen Seite besteht die Problema-tik Maiszünsler oder eventuell Maiswurzelbohrer. Da versuchen wir im Moment, unseren Weg zu finden, wie die Fruchtfolge auf Dauer am Günstigsten zu gestalten ist.“

01 Max-Ulrich Aschhoff verwaltet den in eine GbR ausgegliederten Ackerbau von drei Rittergütern im Werra-Meiß-

ner-Kreis. Insgesamt 870 ha.

02 Andreas Kleim bewirtschaftet in der Nähe von Eschwege einen Acker-

baubetrieb mit 150 ha Eigen- und Pachtland. Daneben spritzt er im Lohn

weitere rund 100 ha.

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Diese Dammann-Spritze kaufte der Wasser- und Bodenverband. Die beiden Landwirte sorgen für die Auslastung.

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uns schon etliche Jahre kennen und zum Beispiel bei der Maisernte schon viel zusammengearbeitet haben, überlegten wir uns, gemeinsam eine Spritze anzuschaffen, die in der Lage ist, den gesamten Pflanzenschutz zu erledigen.

Zwei anhängerspritzen ersetztAschhoff und Kleim haben sich für eine Selbst-fahrspritze entschieden. „Bei unserem stark ku-pierten Gelände gestaltet sich das Fahren mit einer Anhängerspritze im Hang doch als schwierig. Ins-besondere in Ecken, wenn man rückwärts rangie-ren muss. Auch hat man bei den kleinen Flächen an Vorgewenden viele Bereiche, die überfahren werden, weil die Anhängespritze nicht spurtreu läuft“, so Kleim. Der ziehende Schlepper hing al-lein in Aschhoffs Betrieb, der sich über 30 km er-streckt, im Jahr fast 800 Stunden nur vor der Sprit-ze. Nachdem die 150 ha von Kollege Kleim dazu kamen, wäre der Schlepper 900 bis 1000 Stunden vor der Spritze gefahren. Da sei irgendwann auch ein neuer Schlepper vonnöten gewesen. Die Selbstfahrspritze von Dammann, für die sich Aschhoff und Kleim letztlich entschieden haben,

stärkste reDuktionen bei WachstuMsreGlernAusschöpfung der zugelassenen Aufwandmengen in Winterweizen, Wintergerste und Winterraps in den Vergleichsbetrieben in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2010.

kultur kategorie 2007 2008 2009 2010

WinterWeizen

Herbizide 67 % 69 % 68 % 69 %

Fungizide 58 % 60 % 57 % 57 %

Insektizide 87 % 89 % 91 % 92 %

Wachstumsregler 46 % 44 % 44 % 44 %

WinterGerste

Herbizide 60 % 65 % 68 % 70 %

Fungizide 56 % 54 % 52 % 52 %

Insektizide 92 % 95 % 90 % 94 %

Wachstumsregler 50 % 47 % 47 % 49 %

WinterraPs

Herbizide 73 % 74 % 75 % 75 %

Fungizide in der Blüte 90 % 85 % 85 % 83 %

Insektizide 97 % 101 % 101 % 100 %

Wachstumsregler / Fungizide bis zur Blüte

48 % 52 % 48 % 47 %

Quelle: JKI; Netz Vergleichsbetriebe Pflanzenschutz

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22. maschinenring magazin 02.2012

„Im Bereich Herbizid-Resistenzen können wir uns hier auf dem Betrieb noch glücklich schätzen, denn Ackerfuchsschwanz tritt bei uns bislang kaum auf. Anders sieht es bei Windhalm aus. Doch den haben wir im Griff. Vielleicht auch weil wir schon in den letzten Jahren die Mischungen gewechselt haben. Auf jeden Fall lässt er sich mit den ganz normalen Windhalm-Aufwandmengen noch packen“, berichtet Andreas Kleim.

„Generell versuchen wir den Wirkstoff IPU wieder in die Spritzfolge einzubringen, um die

Sulfonylharnstoffe zu entlasten. Der Wirkstoff-wechsel ist letztlich das Entscheidende. Ältere Mittel mit dem Wirkstoff Pendimethalin wie Stomp sind da ebenfalls wieder interessant geworden“, so Kleim weiter.

„Zum Glück haben wir ja die Möglichkeit, mit dem Glyphosat noch einiges zu bereinigen. Vor dem Hintergrund, dass auch immer mehr Mulchsaat (Erosionsschutzauflagen) ver-pflichtend wird, halte ich ein mögliches Gly-phosatverbot nicht unbedingt für eine ver-nünftige Entscheidung. Bei sachgemäßer

Anwendung - so wie in der Landwirtschaft Usus – wird es auch nicht problematisch sein“, meint Aschhoff. Im Bereich Fungizide im Getreide ist die Situa-tion bezüglich der Resistenz des Septoria-Pil-zes gegenüber dem Wirkstoff Strobilurin „noch nicht so verschärft wie in anderen Re-gionen“. Auch hier ist der konsequente Wirk-stoffwechsel die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung gegen Resistenzen. Außerdem haben beide Betriebe den in der Vergangen-heit vorherrschenden Trend zur Reduzierung der Aufwandmengen nicht mitgemacht.

wurde vom Wasser- und Bodenverband Werra-Meißner gekauft. Hessen ist großflächig von die-sen Körperschaften des Öffentlichen Rechts über-zogen. Die Wasser- und Bodenverbände erhalten zinsvergünstigte Kommunal-Darlehen. Mit diesen kaufen sie auf eigene Rechnung Maschinen für den überbetrieblichen Einsatz. Allerdings nur, wenn sich vorher genügend Landwirte bereit erklären, eine verbindliche Flächen- oder Stundenzahl zur Auslastung der Maschine zu garantieren. Der Bo-denverband Werra-Meißner erledigt die Maschi-nenverwaltung und betreibt in diesem Falle auch eine eigene Werkstatt in Eschwege, wo die Maschi-nen gewartet werden.

„Am Ende des Jahres werden von den Leuten, die gemeinsam eine Maschine nutzen (oder ge-meinsam für eine Maschine gezeichnet haben), die Kosten aufaddiert und auf die bearbeiteten Hektar (oder die gezeichneten Flächen) oder die gezeichneten Stunden umgerechnet und verteilt. Unterm Strich Kostendeckung − und fertig“, so Aschhoff. Günstiger geht’s nicht.

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01 Die Einzeldüsenabschaltung bringt deutliche Einsaprungen.

02 Die Spritze hat ein 30-m-Gestänge.

03 Andreas Kleim erklärt die umfangrei-chen Funktionen der Maschine (zum Beispiel Einzeldüsen-Abschaltung) und die GPS-gestützte Fahrhilfe.

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02 03

resistenzManaGeMent

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Im Nordosten Niedersachsens werden regional bis zu 80 % der Ackerflächen mit Grundwasser beregnet. Besonders Intensivkul-turen wie Kartoffeln und Feldgemüse, aber auch Braugerste, Zu-ckerrüben, Getreide und Mais bekommen drei bis vier Bereg-nungsgaben von jeweils im Mittel 25 mm. In Mecklenburg und Brandenburg erzeugen Milcherzeuger eiweißreiche Grassilage auf Beregnungsgrünland, um damit Soja-Eiweiß zu ersetzen. Lohnt sich die Feldberegnung im Zuge des Klimawandels auch auf „bes-seren“ Standorten? Wann, wie oft und mit welchen Mengen sollten verschiedene Kulturen bewässert werden? Wie können Bau und Betrieb von Brunnen, Pumpen und Leitungssystemen kosten-günstig in Nutzergemeinschaften organisiert werden?

„Wir müssen unsere Stärkekartoffeln beregnen oder den Anbau einstellen.“ Zu dieser Erkenntnis kamen drei landwirtschaftliche

Der regen aus der erde

Feldberegnung mit grundwasser

Beregnung sichert hohe Erträge und Qualitäten. Kartoffeln bringen höhere Stärkeerträge und beregnete Zuckerrüben enthalten mehr Zucker. Getreide und Grünland liefern höhere Eiweißgehalte und Silomais sichere und bis zu 30 % höhere Erträge TexT Dr. Jürgen Buchholtz

Kreis-Beregnungswagen auf einem 160 ha Grünlandschlag in Mecklenburg. Proteinreiches Gras ersetzt im Milchvieh-Großbetrieb von Jakob Aalberts Soja- und Rapsschrot.

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Betriebe im niedersächsischen Lemgow. Sie bauten im Jahr 2010 unter dem Dach des Beregnungsver-bands des „Lüchower Landgraben Niederung“ ge-meinsam ein Leitungssystem von 9 km Länge und erschlossen damit 210 ha Ackerflächen für die Feldberegnung. Die landwirtschaftlichen Betriebe Monika Kohrs-Lichte, Holger Busse und die Kauf-mann GbR konnten mit viel Eigenleistung bei Erd-arbeiten und Hydrantenbau die Kosten auf knapp 1.000 €/ha begrenzen.

Wann lohnt sich Beregnung?Die Betriebe Kaufmann und Kohrs-Lichte verfü-gen über fünf mobile Rohrtrommel-Beregnungs-maschinen mit Großregner in Nutzungsgemein-schaft – eine Maschine für jeweils 35 bis 40 ha Beregnungsfläche. „Unsere Vollkosten für die Be-regnung liegen bei 2,50 € pro mm und Hektar“, rechnet Horst Kaufmann vor. Bei einer Regen-menge von 25 mm sind das 62,50 €/ha für eine Gabe. „Mindestens diesen Betrag müssen wir über Ertragssteigerung erwirtschaften“, so Horst Kauf-mann weiter. Stärkekartoffeln reagierten mit 8 bis 10 t/ha Mehrertrag besonders stark auf intensive Beregnung in drei bis vier Gaben – sogar im som-merfeuchten Jahr 2011. Die Knollenansätze stie-

Flächen-Eigentümer Mitglied im Beregnungsver-band sind und letztlich Brunnen- und Leitungsbau finanzieren, übernehmen die Pächter den Kapital-dienst oder lösen das Darlehen gleich ab. Rechtlich ist der Beregnungsverband als Körperschaft öffent-lichen Rechts Eigentümer der Leitungen.

nicht zu früh beregnen!Sinkt die klimatische Wasserbilanz auf negative Werte unterhalb 30 bis 50 mm, dann wird je nach

Bei welchen Kulturen lohnt sich Beregnung?Unsere beregnungswürdigsten Kulturen sind Gemüse und Kar-toffeln jeder Verwertungsrichtung. Aber auch bei Braugerste oder Zuckerrüben sind zusätzliche Wassergaben in fast jedem Jahr wirtschaftlich. Grundsätzlich gilt, je höher die Anbauinten-sität und der Deckungsbeitrag einer Kultur, umso höher ist de-ren Beregnungswürdigkeit auf leichten Böden. Getreide sollten Beregnungsbetriebe nur dann beregnen, wenn gute Produkt-preise zu erwarten sind.

Wonach richten sich die Termine für die Beregnung?Entscheidend ist die klimatische Wasserbilanz, die sich aus Ver-dunstungsdaten des Deutschen Wetterdienstes und kleinräumi-gen Niederschlagsmessungen berechnen lässt. Beregnungsbe-triebe messen die Niederschläge meist selbst und ziehen davon die Verdunstung ab. Empfehlungen dazu gibt der Fachverband Feldberegnung heraus.

Wie lassen sich die Bodeneigenschaften dabei berück-sichtigen?Die nutzbare Feldkapazität ist der Anteil Bodenwasser in Millime-ter, der pflanzenverfügbar ist und gegen die Schwerkraft vom Bo-denkörper gebunden wird. Nach einer Faustregel entspricht der Wert dem Dreifachen der Bodenzahl bis ca. 50 Bodenpunkte. Sinkt der Bodenwassergehalt unter 50 % der nutzbaren Feldkapazität, sollte meist beregnet werden. Bei verminderter Beregnungsintensi-tät, zum Beispiel in Getreide, liegt der Grenzwert bei ca. 35 %.

Lohnt sich die Feldberegnung im Zuge des Klimawan-dels auch auf „besseren“ standorten?Einen solchen Trend sehe ich derzeit nicht. Aber gerade die stärker ausgeprägten Frühjahrstrockenheiten könnten solche Tendenzen besonders bei Intensivkulturen fördern. Die ersten werden wohl Betriebe sein, die bereits für ihre leichten Flä-chen die Technik angeschafft haben. Probleme macht aller-dings nicht selten der Brunnenbau in diesen Bodenregionen, weil oft keine geeigneten wasserführenden Schichten zu fin-den sind.

Kann die Beregnung im silomais zu einer entschärfung der Flächenkonkurrenz beitragen?Viele Biogasanlagen auf den leichten Standorten in Nieder-sachsen planen die Beregnung gleich mit. Bei hohem Pacht-preisniveau und weniger als 25 Bodenpunkten kann die Be-regnung durchaus wirtschaftlich sein. In jedem Fall steigt die Ertragssicherheit. Die größten Ertragseffekte hat die Bereg-nung in Trockenphasen während der Stärkeeinlagerung.

Welche Technik empfehlen sie für die Beregnung?Die mobile Rohrtrommel-Beregnungsmaschine mit Großreg-ner ist Standard in Niedersachsen. Bei großen Schlägen ab ca. 25 ha kann man auch über Kreis- oder Linear-Beregnungsma-schinen nachdenken. In Kartoffeln werden sehr vereinzelt auch wassereffiziente Tropfbewässerungen eingesetzt.

Ekkehard Fricke ist Beregnungsberater bei der Landwirtschafts-kammer Niedersachsen und Geschäftsführer des Fachverbands Feld-beregnung e.V.

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ekkeharD Frickeexperten-Interview

Die Betriebsleiter aus dem Pumpbezirk Trabuhn vor dem 2010 gebauten Beregnungsbrunnen. (von links) Horst Kaufmann, Holger Busse, Markus Kaufmann und Ralf Kohrs-Lichte.

Mehr als 100 solcher Unterflur-Hydranten installierten die Landwirte im Pumpbezirk

Trabuhn mit viel Eigenleistung.

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gen von 10 - 11 auf 15 - 18 Knollen je Pflanze an. Zuckerrüben reagierten mit höheren Erträgen und Zuckergehalten und Winterweizen mit ge-stiegenen Eiweißgehalten. Bei Mais und Getreide waren Regengaben während einer Trockenphase zur Kornfüllung besonders ertragswirksam.Auch Pachtflächen wurden im Rahmen des Lei-tungsbaus mit Zuleitungen und Hydranten ange-schlossen. „Voraussetzung sind jedoch langfristige Pachtverträge“, betont der Ackerbauer. Weil die

Page 25: Grünland- Technik 2012

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Bodenart und Kultur beregnet. Entsprechende kleinräumige Empfehlungen verbreitet der Fachver-band Feldberegnung über die Beregnungsverbände. Beregnungsbetriebe messen die Niederschläge meist selbst. Zur Berechnung der klimatischen Wasserbilanz wird von der Niederschlagshöhe in mm die Verdunstung in mm abgezogen. Werte für die Verdunstung stellt der Deutsche Wetterdienst bereit. Damit sich die Kulturpflanzen morpholo-gisch und physiologisch den trockenen Bedingun-gen besser anpassen, wird die erste Gabe in der Pra-xis oft um einige Tage hinausgezögert. Die Pflanzen entwickeln dann eine begrenzte Stressresistenz, bei-spielsweise durch intensives Wurzelwerk und Aus-bildung einer kräftigen Wachsschicht auf den Blät-tern. Horst Kaufmann beregnet seine Böden mit 35 bis 40 Bodenpunkten mit Einzelgaben von 25 bis 30 mm. Auf „leichteren“ Böden unterhalb der Boden-zahl 30 sollten die Gaben wegen der geringeren Feldkapazität geringer sein.

20 % der grundwasserneubildung wird genutztMaximal 70 mm jährlich dürfen die Landwirte in Lemgow im Durchschnitt von sieben Jahren für die Feldberegnung dem Grundwasser entnehmen. In sogenannten Grundwasserbewirtschaftungserlassen ist genau geregelt, zu welchem Zweck welche Was-sermengen aus einem Grundwasserkörper entnom-men werden dürfen. Zuständig ist die untere Was-serbehörde des jeweiligen Landkreises. Insgesamt

Mitglieder: 592

Vorsitzender: Heinrich Sasse

Geschäftsführer: Hauke Mertens

Angebote: ÜMV (Silokette, Maissilage, Grassilage, Zuckerrübe, Mähdrusch- arbeiten), Handel organischer Dünger, Grüngutsammlung, Winterdienst, Kartoffelfruchtwasser

Gesamtumsatz 2011: 9,85 Mio. Euro

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Page 26: Grünland- Technik 2012

werden in Niedersachsen von allen Verbrauchern (Trinkwasser, Brauchwasser, Landwirtschaft) rund 20 % der Grundwasserneubildung genutzt. Regional kann dies bei intensiver Beregnung allerdings auch deutlich mehr sein.

grünland - eiweiß braucht WasserTop-Futterqualität vom Grünland auf leichten Bö-den bei Sommertrockenheit – das geht nur mit Be-regnung. Proteinreiches Gras ersetzt auf dem Milch-viehbetrieb von Jakob Aalberts in Mecklenburg Soja- und Rapsschrot. Mehr als 400 ha Ackergras hat der Großbetrieb im Grenzgebiet zu Brandenburg mit Kreisberegnungsmaschinen ausgestattet. Auf drei Schlägen mit jeweils 110 ha, 146 ha und 160 ha

laufen in Trockenzeiten die imposanten Düsenwa-gen fast pausenlos. „Die besten Erfahrungen haben wir mit täglichen Gaben von 7 bis 8 mm gemacht“, betont Jakob Aalberts. Fünf Schnitte etwa alle 30 Tage bringen eine durchschnittliche Netto-Energie-Laktation von 6,4 bis 6,7 MJ NEL/kg TM – ein Spit-zenwert für die leichten Standorte mit durch-schnittlich 22 Bodenpunkten.

„halm für halm Qualität”„Hohe Rohproteingehalte zwischen 20 und 22 % las-sen sich hier nur durch Beregnung erzielen. Das zeigt schon der Vergleich mit 150 ha Grünland, das wegen ungünstiger Schlagstruktur nicht beregnet wird“, betont der aus Friesland stammende Milch-

Von bereGnunGSVerbänden und PuMPbezIrken

Beregnungsverbände sind Körperschaften öffentlichen Rechts nach Wasserver-bandsgesetz und entsprechen den allseits bekannteren Wasser- und Bodenverbän-den, die in Hessen über den Landesverband eng mit den Maschinenringen assozi-iert sind. In Niedersachsen betreut ein Beregnungsverband etwa 300 bis 5.000 ha Beregnungsflächen. Pumpbezirke sind eine Art Abteilung innerhalb des Verbands mit eigener Abrechnung. Grundlage für die Abrechnung sind Verbrauchsdaten, die an Brunnen und Beregnungsmaschinen gemessen werden. Der Beregnungsver-band beantragt die Wasserrechte für seine Mitglieder. Der Fachverband Feldbereg-nung e.V. vertritt die Interessen der Beregner und hat als Mitglieder Beregnungs-landwirte, Verbände, Ingenieurbüros und Beregnungsindustrie. Er ist bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ansässig. Seine Hauptaufgaben sind die politische Vertretung, die Sicherung der Wasserrechte und Beratung, z.B. das Ver-senden wöchentlicher Beregnungsempfehlungen.

viehhalter. Spätestens nach zehn Tagen ohne Regen zeige das Gras bereits Qualitätseinbußen, dann müs-se spätestens die Beregnung einsetzen. Nicht zuletzt steigende Preise für zugekauftes Soja- und Raps-Ei-weiß haben den Grünland-Experten zu der Investiti-on in Beregnungstechnik bewogen. Auch Teile der Maisflächen werden in Trockenphasen durch-schnittlich alle fünf Tage mit 15 bis 20 mm durch Kreisberegnungswagen bewässert. Das schaffe mehr Ertragssicherheit, denn Sommertrockenheit in der Hauptwachstumsphase von Mais, das koste Ertrag.Die Beregnungswagen als Kreis- oder Linearbereg-nung haben sich in der Region rund um Meyenburg bewährt. Die Betriebe, die Beregnung einmal pro-biert haben, bleiben auch dabei.

nur eine Top-grünlandnarbe nutzt das WasserEine leistungsfähige Grünlandnarbe ist Vorausset-zung für die Wirtschaftlichkeit der Beregnung. Nach strengen Wintern werden lückige Grünland-flächen im Frühjahr mit vorwiegend tetraploiden Weidelgräsern nachgesät um wieder eine leis-tungsfähige Grasnarbe herzustellen. „Wir streben eine hohe Grundfutterleistung an, deshalb muss das Rauhfutter top sein“, betont Jakob Aalberts. Das minderwertige Gras von rund 150 ha nicht beregneten Günländereien wird deshalb nur an Jungvieh und Trockensteher verfüttert.

kurz & bündIGFeldberegnung lohnt sich in intensivkulturen und bei hohen erzeugerpreisen, besonders wenn hohe eiweiß-, stärke- oder zuckererträge gefordert sind.

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Jakob Aalberts stammt von einem holländischen Grünlandbetrieb und führt heute einen Milchviehbetrieb

mit 1050 Kühen in Mecklenburg. Fo

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der Grundwasser- neubildung wird in Niedersachsen als Trink- und Brauchwas-ser sowie zur Feldbe-regnung genutzt.

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„Unfall auf der Bundesstraße: Traktorfahrer unter seinem Gespann eingeklemmt“− nur wenige lässt diese Meldung kalt und etliche erinnern sich mit Unbehagen an selbst erlebte kritische Situationen. Die absolute Sicherheit im Straßenverkehr und im Umgang mit Großtechnik gibt es nicht – aber man kann Risiken minimieren.

Hirn meldet Gefahr!

Fahrsicherheitstraining für Schlepper

Im Ringgebiet des Maschinenrings Bayreuth-Pegnitz hatte sich im letz-ten Jahr ein schwerer Unfall ereignet. Ein 19-jähriger war mit seinem Trak-tor und angehängtem Güllefass auf der Bundesstraße von der Fahrbahn abgekommen. Beim Zurücklenken stellte sich das Fahrzeug quer und kippte um. Der Fahrer wurde heraus-geschleudert, unter dem Führerhaus eingeklemmt und schwer verletzt. „Dies war für uns ein Schock und der endgültige Auslöser, uns in Sachen Sicherheit zu engagieren”, erzählt Jo-hannes Scherm, Geschäftsführer des Maschinenrings. Die Fahrzeuge in der Landwirtschaft haben sich in den

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letzten Jahren stark gewandelt: Sie sind größer, schneller und breiter gewor-den. Gleichzeitig wird heute mehr transportiert, die zurückgelegten We- gestrecken nehmen zu. Die Fahrzeuge sind also häufiger auf öffentlichen Straßen. Damit wächst die Gefähr-dung – sowohl für den Schlepperfah-rer als auch für andere Verkehrsteil-nehmer. Studien belegen zudem, dass junge Fahrer überproportional oft in Unfälle verwickelt sind.

Die resonanz war äußerst positivZusammen mit den Landwirtschaft-lichen Lehranstalten Bayreuth, der Landwirtschaftlichen Berufsgenos-

senschaft Franken und Oberbayern und dem Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe wurde ein Fahrsicherheitstraining mit Schleppergespannen konzipiert: Vermittlung von theoretischem Hin-tergrundwissen mit praktischen Elementen an einem Tag in der Land-maschinenschule und ein weiterfüh-rendes Traktor-Training im Fahr- sicherheitszentrum des ADAC Nordbayerns in Schlüsselfeld. Die Re-sonanz der Praktiker auf die zweitägi-ge Schulung war äußerst positiv. So zollte Anton Bodenschatz aus Kir-chenpingarten, der mit seinen 50 Jah-ren zu den älteren Teilnehmern zähl-

TexT + foTos veronika fick-haaS

Die Organisatoren Martin Gehring vom Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe (KBM) e.V., Robert Höfer, Wolfgang Schatz, Karl Bibur-ger von Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft (LBG) Franken und Ober-bayern, Roland Rauchbach vom ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Nordbayern, Johannes Scherm vom Maschinenring Bayreuth-Pegnitz e.V. und Rainer Pris-chenk von den Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) Bayreuth (v.l.n.r.) freuen sich über den guten Ablauf des Fahrsicherheitstrainings.

SteckbrieF MaSchinenring BayreuTh- PeGniTz

Mitglieder: 404

Vorsitzender: Peter Feußner

geschäftsführer: Carsten Hollstein

aufgaben: Klassische Maschinenringarbeit mit Maschinenvermittlung und Betiebshilfe

Verrechnungswert: 5,5 Mio. Euro

internet: www.maschinenring-bayreuth.de

münchen

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te, der Veranstaltung großes Lob: „Das Training war mit dem sehr informativen Teil an der Landma-schinenschule und den praktischen Übungen auf sicherem Gelände abso-lut auf die Bedürfnisse von uns Land-wirten zuschnitten. Das, was man sich hier aneignen kann, lernt man in keiner Fahrstunde. Die Teilnehmer-

Könnens und der eingesetzten Tech-nik heran und lernen so Gefahren bes-ser zu erkennen, zu vermeiden oder aber bestmöglich zu bewältigen.Der Part am ADAC Fahrsicher-heitszentrum ließ bei den Teilneh-mern mehrfach den Adrenalin-Spie-gel steigen und war für viele ein Höhepunkt des Trainings. Seit Herbst letzten Jahres können in Schlüssel-feld Auto-, Motorrad-, Lkw- und Busfahrer auf einer Fläche von rund 12,5 Hektar ihr fahrerisches Können trainieren. Erstmals standen nun sechs Traktoren von 125 PS bis 230 PS mit verschiedenen Anhängern be-reit, um das Beurteilen von Gefahren sowie das Reaktionsvermögen der Fahrer zu schulen.Philipp Minier aus Weidenberg, Junglandwirt und selbst in der Feu-erwehr bei Rettungseinsätzen tätig,

%der Unfallverursacher mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen sind junge Fahrer bis zum Alter von 24 Jahren.

empfiehlt allen Kollegen das Fahr-sicherheitstraining. „Wer übt denn schon am eigenen Hof mit einem Schleppergespann das Kurvenfah-ren oder macht Bremsversuche? Selbst wenn eine Übungsfläche vor-handen wäre, so will doch jeder die eigene Technik schonen und nicht mehr als nötig beanspruchen“, er-klärt er. Der 27-jährige ist als Be-triebshelfer und Fahrer bei Trans-porteinsätzen viel unterwegs und zeigt sich von dem Training sehr angetan. „Ein verantwortlicher Umgang mit der Technik ist wichtig. Und da ge-hören theoretisches Hintergrund-wissen über sicherheitsrelevante Einstellungen ebenso dazu wie fah-rerisches Können und stetige Auf-merksamkeit. Vieles weiß man, aber trotzdem ist es gut, immer wieder

gebühr von 300 € ist gut investiert.“ Gerade als Betriebshelfer müsse man sich mit unterschiedlicher Technik umgehen und bei sicherheitsrelevan-ten Dingen Bescheid wissen.

gelungenes Konzept mit highlight am aDac sicherheitszentrum „Hirn meldet Gefahr: Fuß an Bremse. Hart und aggressiv bremsen. Ein halb-herziges Bremsen hat noch keinen ge-rettet!“, so die Anweisungen des erfah-renen ADAC Trainers Gerd Friese. Zielgerichtet unterstützt der Coach über Funk die Teilnehmer im Parcours − zunächst im Slalom beim Kurven-fahren, später bei der Gefahrenbrem-sung aus unterschiedlichen Geschwin-digkeiten sowie beim Ausweichen von Hindernissen oder in der bewässerten Kreisbahn. Langsam tasten sich die Fahrer an die Grenzen des eigenen

01 02 03

01 Die 40 Teilnehmer waren von dem erstmals durchgeführten zweitägigen Sicherheitstraining an der LLA Bayreuth und am ADAC Sicherheitsgelände in Schlüsselfeld begeistert.

02 Welchen Einfluss die Geschwindigkeit auf die Fliehkraft und damit auf die Sta-bilität des Gespannes hat, konnten die Teilnehmer in der Kreisbahn erfahren.

03 ADAC Trainer Gerd Friese mit inter-essierten Teilnehmern

04 Ein halbherziges Bremsen hat noch keinen gerettet - die Teilnehmer üben den Ernstfall.

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riSiko Von traktoren iM StraSSenVerkehr

Schlepper oft hauptverursacher von UnfällenLandwirtschaftliche Zugmaschinen sind auf Deutschlands Straßen zwar vergleichsweise selten, allerdings werden bei Unfällen mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen überdurchschnittlich viele Personen schwer verletzt oder getötet. (Quelle: Unfallforschung der Versicherer)

Unfallfolge Landwirtschaftliche Zugmaschine ist gesamt

hauptverursacher beteiligter

Unfall mit Personenschaden 62,2 % 38,8 % 73,0 %

Unfall mit Getöteten 57,1 % 42,9 % 2,0 %

Unfall mit Sachschaden 46,2 % 53,8 % 24,9 %

Gesamt 58,1 % 41,9 % 100,0 %

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maschinenring magazin 02.2012 .29

Qualität „Made in Goldenstedt“

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Organische Düngung = optimale Wertstoffnutzung

darauf hingewiesen zu werden“, er-gänzt Landwirt Martin Höhn aus Seulbitz.

Der „Faktor mensch“ Nicht an jedem Tag ist jeder gleich fit, tausend Gedanken jagen mitunter durch den Kopf − Sorgen, Stress, au-ßergewöhnliche persönliche Situati-onen belasten, sodass auch die beste Technik nichts hilft, wenn der Kopf nicht frei ist. Der stellvertretende Leiter des LBG Dienstleistungszent-

rums Prävention, Karl Biburger, rät deshalb: „Organisieren Sie Ihre Ar-beit und teilen Sie Ihre Arbeitskraft und Ihre Arbeitskräfte so ein, dass jeder nach seinen Möglichkeiten ein-gesetzt wird. Wenn es eine Situation erfordert, muss es auch möglich sein, auf Fremdarbeitskräfte oder Dienst-leister zurückzugreifen. Auch das kann der Sicherheit dienen.“

Weitere Veranstaltungen geplantDie Nachfrage nach landwirtschaftli-

chen Fahrsicherheits-Trainings steigt – auch weil sich Landwirte immer mehr der Gefahren und ihrer Verant-wortung im Umgang mit Großtech-nik bewusst werden. Aus diesem Grund plant das KBM in Neuburg in Zusammenarbeit mit den bayeri-schen Landmaschinenschulen be-reits ab Herbst diesen Jahres ein flächendeckendes Angebot. Auch Le-onhard Ost, Präsident des Bundesver-bandes der Maschinenringe ist von dem neuen Angebot überzeugt: „Un-

fälle, die sich nicht ereignen, sind nur schwer in Euro und Cent zu beziffern. Wenn wir aber nur einen Unfall ver-hindern können, so zahlt sich der Auf-wand für die speziell landwirtschaftli-chen Fahrsicherheitsschulungen aus“.

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05 Praxisorientierte Informationen zur Anhängelast und dem Bremsver-

halten von Fahrzeuggespannen an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten

(LLA) Bayreuth.

06 Übungen auf dem ADAC Sicher-heitsgelände in Schlüsselfeld.

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ein herZLicheS Danke an aLLe beteiLigten FirMen Allen voran an die BayWa AG München als Ver-triebspartner von Fendt sowie an die CLAAS Main– Donau GmbH & Co KG, die Gebrüder Graf oHG als Händler von John Deere, Otema als Vertretung von New Holland und an die Hersteller Reisch, Demmler und Krampe. Ohne die unentgeltliche Bereitstellung und den An- und Abtransport der Technik wäre das Fahrtraining nicht zu realisieren gewesen. Finanziell unterstützt wurde das Pilotprojekt ferner von der Pickelmann GmbH, Mineralölhandel sowie von mehre-ren Versicherungsgesellschaften und im besonderen Maße von der LBG Franken und Oberbayern.

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30. maschinenring magazin 02.2012

Mit dieser Ausgabe startet das Maschinenring Magazin eine neue Rubrik zur Sicherheit von Landwirten im Straßenverkehr. Auch wenn man vieles weiß, ist es gut, immer wieder hingewiesen zu werden. In dieser Ausgabe haben wir wichtige Punkte aus dem Training an der LLA für Sie zusammengefasst

neue rubrik im maschinenring magazin

damit nichTs scHief geHt!

Lebensgefahr beim abbremsen von gespannen mit dem Joystick Vor allem jüngere Fahrer sind mit den Motor- Getriebe-Management-Systemen in modernen Schleppern bestens vertraut und steuern viele Funktionen per Joystick. Das ist praktisch und be-quem – kann aber beim Verzögern vollbeladener Anhänger mit Druckluftbremsanlage lebensge-fährlich werden. Die meisten Schlepper leiten dabei (noch) kein Bremssignal an die Anhänger weiter, sodass sich diese ungebremst auf die Hin-terachse des Schleppers schieben. „Bei vollbelade-nen Anhängern mit Druckluftbremsanlagen kann dies zum tödlichen Verhängnis werden. Deshalb im Straßenverkehr ausschließlich das Brems- und Gaspedal nutzen“, warnen Experten.

auf Ladungssicherung achtenGefährlich kann es werden, wenn Ladung verloren geht. Deshalb müssen Transportgüter bei Fahrten auf öffentlichen Straßen immer ausreichend gesi-chert werden, auch wenn der Alltag hektisch und Zeit knapp ist. Verantwortlich sind hierfür Halter, Verlader und Fahrer. Die Folgen fehlender oder ungenügender La-dungssicherung können bei Polizeikontrollen Punkte in Flensburg, Bußgelder oder gar Strafver-fahren sein. Dramatisch sind in jedem Falle mögli-che schwere Unfälle anderer Verkehrsteilnehmer.

anhängelast und BremsverhaltenEin zu hoher Schwerpunkt der Anhängelast und ein schlechtes Bremsverhalten der Fahrzeugge-spanne sind neben der nicht angepassten Fahrge-schwindigkeit häufige Unfallursachen bei schnell-laufenden Traktoren mit großen Anhängern. Besonderer Wert sollte deshalb auf die richtige Anhängung des Transportfahrzeuges und der Funktion der Druckluftbremse gelegt werden. Bei Anhängern über 8000 kg zGG ist eine Druckluft-bremse vorgeschrieben, wobei nur eine Achse bremsen muss, über 25 km/h jedoch alle Achsen. Zum Anschließen der Druckluftbremsanlage sollte grundsätzlich die Bremsleitung „gelb” als erstes angeschlossen und beim Abschließen als letztes

vom Zugfahrzeug getrennt werden. Die Vorratslei-tung steht nie allein. Außerdem ist das manuell einzustellende Anhängerbremsventil dem Bela-dungszustand des Anhängers stetig anzupassen. Ist nämlich die Bremsverzögerung des Anhängers zu gering, wird das Zugfahrzeug über die Hinter-achse weggeschoben. Bei der automatischen lastabhängigen Bremse (ALB) ist eine Überprü-fung der Funktion unerlässlich.

Beleuchtung von Fahrzeugen – zweckmäßige reflektorfolienstreifenVerdeckte Scheinwerfer (z.B. durch Frontanbau-ten) oben am Schlepperdach oder am Arbeitsge-rät müssen wiederholt werden, wobei jeweils nur ein Scheinwerferpaar eingeschaltet sein darf. Überdies ist dann eine Betriebsgeschwindigkeit von maximal 30 km/h vorgeschrieben. Arbeits-scheinwerfer dürfen nicht während der Fahrt be-nutzt werden.Bei schlechten Sichtverhältnissen oder nachts ist es für PKW- oder Motorradfahrer schwierig, die Größe eines Schleppergespannes richtig abzu-schätzen. Ein Umstand, der fatale Folgen haben

kann. Abhilfe können retroreflektierende Folien-streifen, die seitlich und hinten an den Anhängern und Anbaugeräten angebracht werden, schaffen. Weit verbreitet sind solche reflektierenden Bänder z.B. bereits im Zuckerrübentransport.

FahrerlaubnisklassenZum Führen eines schnellen Traktors ist Klasse T erforderlich. Ab 16 Jahren bis 18 Jahren ist maximal eine bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit (bbH) von 40 km/h erlaubt. Ab 18 Jahren kann der Fahrer land- und forstwirtschaftlicher Zugmaschinen, mit und ohne Anhänger, bis zu einer bbH von 60 km/h sowie selbstfahrende land- und forstwirtschaftiche Arbeitsmaschinen bis zu einer bbH v. 40 km/h fah-ren. Fährt der Traktor schneller als 32 km/h und wird er zu einem nicht landwirtschaftlichen Zweck benutzt, so ist ein Führerschein der Klasse C (bei Betrieb ohne Anhänger) bzw. CE (mit Anhänger) erforderlich. Fahren ohne Führerschein ist eine Ordnungswidrigkeit. Fahren Sie aber ohne die ent-sprechende Fahrerlaubnis, egal ob bewusst oder unbewusst, ist das eine Straftat. Informieren Sie sich deshalb bitte entsprechend.

Regelmäßies Auffrischen der Kenntnisse z.B. bei einem Fahrsicherheitstraining

fördern die Sicherheit im Straßenverkehr. fo

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Claas XerionIm Gebiet des Maschinenringes Artland/Nortrup setzt der Landwirt und Lohnunterneh-mer Benno Deters seit über zwölf Jahren den Traktor Xeri-on der Firma Claas ein. Das Maschinenring Magazin hat den Traktor für Sie getestet

Enorme Kräfte im Einsatz

Schon damals lag ein Schwerpunkt des Unterneh-mens in der Getreide- und Maissaat. Man suchte eine schlagkräftige und wendige Kombination, um zwei Kreiseleggendrillkombinationen, für die zwei Traktoren und zwei Fahrer erforderlich waren, durch nur eine 6 m breite Einheit zu ersetzen. Der-zeit wird eine Bestellfläche von rund 1200 ha im Jahr mit Getreide und Mais bestellt.

eine Kotte Gülleverteiltechnik mit Schwanenhals und 24 m breiter Verteiltechnik angeschafft.

gewaltige KräfteBenno Deters erklärt: „Der Xerion ist ein Groß-traktor und deswegen nicht so leicht mit Stand-ardschleppern vergleichbar. Er hat eine enorme Motorleistung, entwickelt gewaltige Kräfte am Font- und Heckkraftheber und kann durch seine Rahmenkonstruktion und seine Achsen ein Fahr-

Für den Claas Xerion wurde eine klappbare 6 m Kreiseleggendrillkombination von Lemken ange-schafft, der Saatguttank wurde auf dem Heckauf-bauraum des Xerion aufgesattelt. Für die Maisaus-saat wird die Lemken Drillmaschine durch ein Einzelkornsähgerät der Firma Amazone ersetzt. Ebenfalls wird ein 6 m breiter Frontpacker zur Rückverfestigung des Saatbettes in der Kombinati-on gefahren. „Solche schweren Anbaugeräte kann kaum ein anderer Traktor tragen“, so Benno De-ters. „Deswegen entschieden wir uns für den Claas Xerion, da er sich durch seine enorme Tragfähig-keit erheblich von den anderen Schleppern unter-scheidet.“ Momentan hat der Betrieb Deters einen Xerion 3300 mit 330 PS aus dem Jahr 2004 und ei-nen Xerion 3800 mit 380 PS aus dem Jahr 2009 im Einsatz. Die erste Xerion Reihe 2500 wurde von Claas aufgrund von technischen Problemen vom Markt genommen und gegen neue Maschinen ge-tauscht. Im Jahr 2005 wurde vom Betrieb Deters

01 Durch die lenkbare Hinter-achse kann der Schlepper auch relativ kleine Kurven-radien fahren.

02 Thomas Wielenberg, Fahrer in dem Unternehmen Deters, schätzt den Komfort und das Leistungspotenzial des Claas Xerion.

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TEchniKTEsT

Der Claas Xerion ist ein Großtraktor im Leistungsbereich über 300 PS.

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class XErion Trac 3800

MoTor

Nennleistung bei 2100U/min ECE R 120 [PS/KW] 364/268Max.Leistung bei 1800 U/min ECE R 120 [PS/KW] 388/285Zylinderzahl 6Hubraum 8,8 lAufladung Turbo/LadeluftkühlungInhalt Kraftstofftank 620 l

GETriEbE

Getriebebauart stufenloser FahrantriebHöchstgeschwindigkeit in beiden Richtungen 50 km/h

hydrauliKsysTEM

max. Fördermenge Hauptkreislauf [l/min] 190max. hydraulische Leistung Hauptkreislauf [kW] 45max. Fördermenge Leistungshydraulik [l/min] 235max. hydraulische Leistung Leistungshydraulik [kW] 90

MassE und GEwichTELeergewicht [kg] 10200 ohne Bereifungzul. Gesamtgewicht bei 10 km/h [kg] 36000Gesamtlänge [m] 6.83Gesamthöhe [m] 3.72Wendekreisdurchmesser [m] 12

verbaute ZF-Getriebe ist stufenlos über vier Fahr-bereiche kraftschlüssig schaltbar. Die stufenlose Schaltung deckt sowohl Vorwärts- als auch Rück-wärtsfahren ab. Der Xerion überträgt seine Leis-tung auf vier gleich große Räder, die bis zu einer Reifenbreite von 900 mm montiert werden können. Allerdings wird bei der breitesten Bereifung auch eine Gesamtfahrzeugbreite von 3,26 m erreicht (bei der Reifendimension 800/70 R 38 beträgt die Fahr-zeugbreite < 3 m). Auf die jeweiligen Verordnun-gen der Bundeslänger bei dem Befahren von öffent-lichen Straßen ist hierbei zu achten. Der Xerion verfügt über einen Tragrahmen, auf den der Motor über Silentblöcke aufgesetzt ist. Front- und Heck-kraftheber sind in den Rahmen integriert. Der Frontkraftheber schafft bis zu 8,2 t, im Heck-kraftheber sind bis zu 11,7 t an maximaler Hubkraft möglich. Nur durch die stabile Rahmenkonstrukti-on sind die hohen Zuladungen möglich. Selbst bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ist technisch ein Fahrzeuggesamtgewicht von 24 t möglich. Bis zu einer Geschwindigkeit von 10 km/h dürfen die Achsen sogar bis jeweils mit 18 t belastet werden. Der Traktor verfügt über einen permanenten All-radantrieb und eine 4-Rad-Lenkung. Mit dieser kann im Hundegang gefahren werden, auch ist das Versetzen der Vorder- zur Hinterachse möglich, um bei Feldfahrten den Multipass-Effekt zu ver-meiden. Durch das automatische Mitlenken der Hinterachse bei Wendemanövern wird der Wende-radius relativ klein gehalten.

Der Unterschied: Die drehbare KabineDie Traktorhydraulik ist mit zwei Axialkolben-pumpen ausgestattet. Eine Pumpe versorgt die Bordhydraulik, die andere Pumpe die Arbeitshyd-raulik. Die Pumpen erreichen einen maximalen Betriebsdruck von 200 bar bei einer Ölfördermen-ge von 150 bzw. 190 l/min. Es können bis zu fünf

zeuggewicht von 36 t im Feldeinsatz tragen.“ Der Motor des Claas Xerion kommt von Caterpillar und ist eine 6-Zylindermaschine mit Turboaufla-dung und Ladeluftkühlung. Die 8,8 l Maschine im Xerion 3800 erreicht eine Leistung von 379 PS und entwickelt das maximale Drehmoment bei 1.400 U/min. Der Kraftstofftank weist einen Inhalt von 620 l auf und reicht selbst bei Arbeiten mit hohem Dieselverbrauch für einen langen Arbeitstag. Das

01 Bei der Saatbettbereitung und Aussaat erzielt die Kombination eine enorme Schlagkraft. Durch die Wendigkeit des Traktors wird auch auf kleineren Feldstücken eine enorme Arbeitleistung erzielt.

02 Die zur Grundausstattung gehörende Anhängeku-gel sitzt sehr tief im Heckanbauraum. Für viele an-gehängte Geräte muss deswegen eine zweite Kugel angebaut werden, die weiter aus dem Heckanbau hinausragt.

03 Für die großen und schweren Anbaugeräte emp-fiehlt sich die Anbaukategorie 4 für den Dreipunkt- anbau im Heck zu wählen.

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doppelt wirkende Steuergeräte angeschlossen wer-den, wobei die Öldurchflussmenge je Ventil maxi-mal 110 l beträgt. Die entnehmbare Ölmenge liegt bei 80 l. Der Fahrer Thomas Wielenberg, der den Xerion bei der Gülleausbringung einsetzt, erklärt: „Unser Xerion ist mit einer dritten Hydraulikpum-pe ausgestattet, die bei einem Betriebsdruck von 260 bar eine Ölfördermenge von 235 l/min bringt. Zum Befüllen des Güllefasses mussten wir den Förderdruck wegen der Ölhydraulik auf dem Fass auf 180 bar reduzieren. Um auf die Ölmenge für eine schnelle Befüllung zu kommen, muss der Traktor allerdings immer mit voller Motordreh-zahl laufen. Es wäre sparsamer, hier drehzahlredu-ziert das Befüllen vornehmen zu können.” Die Kabine ist geräumig, die Rundumsicht wird von Säulen der Kabine nicht wirklich behindert. Der Führerstand ist voll klimatisiert und es sind ausreichend Ablagemöglichkeiten sowie Kühlbo-xen vorhanden. Ein merklicher Unterschied zu an-deren Traktoren ist die drehbare Kabine. Auf Knopfdruck dreht sich die Kabine um 180 ° und fährt über die Hinterachse des Xerion. Somit hat der Fahrer einen optimalen Blick auf den Anbau-raum vor ihm. Da die gesamte Kabine gedreht und verschoben wird, bleiben alle Bedienelemente an dem für den Fahrer gewohnten Platz.

alles im Blick!Der Xerion wird im Betrieb Deters bis auf die Wintermonate immer eingesetzt. Neben der Aus-saat und der Gülleausbringung laufen die beiden Traktoren vor einer Quaderballenpresse und beim Mähen von Gras. Für das Mähen werden die Kabi-nen gedreht und drei Mähwerke angebaut. Die dann 8,50 m breite Mähkombination ist sehr über-sichtlich. Da man von oben steil in den Grasbe-stand sehen kann, entgeht einem bei der Arbeit nichts, so die Fahrer der Kombination. Stündlich

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04 Benno Deters setzt seit 1999 schon Traktoren der Baureihe Xe-rion ein und hat mit diesen über-wiegend sehr gu-te Erfahrungen gemacht.

05 Die Terminals und die Konsole lassen sich be-quem vom Fah-rersitz bedienen.

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34. maschinenring magazin 02.2012

Der Xerion benötigt für den hydraulischen antrieb der güllepumpe auf dem Betrieb Deters die volle motordreh-zahl, um eine schnelle Fassbefüllung zu erreichen. Lie-ßen sich durch eine größere hydraulikpumpe am Traktor solche arbeiten nicht kraftstoffsparender durchführen?

Wir liefern mit der Leistungshydraulik eine Ölmenge von ca. 235 l/min, 260 bar mit ca. 90 kW. Grundsätzlich liefert die Pumpe schon bei einer Motordrehzahl von 1600 U/min ca. 180 l/min Hydrau-liköl, bei 1800 U/min ca. 200 l/min. In den meisten Anwendungen reicht eine Drehzahl zwischen 1400 und 1600 U/min aus, um das Fass mit maximaler Befüllleistung zu befüllen. Im Text erwähnen Sie, dass der Druck aufgrund der Ölhydraulik am Fass auf 180 bar begrenzt werden musste und das ist der Grund, warum hier mit hoher Motordrehzahl gefahren werden muss. Es liegt hier also an der Technik des Fasses. Es gibt Praxisbeispiele, wo mit sehr gerin-ger Motordrehzahl ein Güllefass befüllt werden kann.

grundsätzlich sind die anwender mit dem motor und dessen Leistung zufrieden. sie hätte allerdings lieber ei-nen motor eines deutschen herstellers, da somit eine bessere Wartung und ersatzteilversorgung gewährleis-tet wäre. Denkt man im hause claas darüber nach?

Der Motor ist ein Baustein des gesamten Systems. Der Wirkungs-grad und somit die Betriebswirtschaftlichkeit ist von vielen Kom-ponenten abhängig, u. a. Motor, Getriebe, Fahrwerk, Achsen usw. Der Caterpillar Motor weist eine Leistungscharakteristik auf, die im Zusammenspiel mit den anderen Antriebskomponenten sehr gut harmoniert.

Der Ölmessstab ist nur sehr schlecht zugänglich. sieht man bei den Konstrukteuren von claas keine möglich-keit, eine bessere Zugänglichkeit zu diesem täglichen Wartungspunkt zu erreichen?Aufgrund des TRAC Systems mit den großen Reifen (2,05 m im Durchmesser) ist die Zugänglichkeit eingeschränkt. Bessere Möglichkeiten werden natürlich geprüft und in die zukünftigen Entwicklungen miteinbezogen.

Der Bildschirm des Bordcomputers lässt sich aufgrund der kleinen Zeichen nur schlecht ablesen, eine eingabe ist manchmal sehr mühsam. Durch eine Tastatur zur eingabe könnte laut Fahrer die Bedienung vereinfacht werden. Denkt claas über eine modifizierung des Ter-minals nach? Auch hier wird es in Zukunft innovative Entwicklungen geben!

HarmonisCHes Zusammenspiel der KoMponEnTEnnachgefragt

Tipps und TricKs

Wenn der Xerion mit seiner ho-hen Motorleistung vor der Qua-derballenpresse läuft, empfiehlt Benno Deters zwei Strohschwa-de zu einem Schwad zusam-menzuführen. Durch den zu-sätzlichen Arbeitsgang des Schwadens erreicht man eine bessere Strohqualität, da das Stroh trockner wird. Gleichzeitig reduziert sich der Kraftstoffver-brauch erheblich, da mit gerin-gerer Vorfahrtsgeschwindigkeit gepresst wird. Aufgrund der ho-hen Motorleistung sind die Fah-rer geneigt, bei der Saatbettbe-reitung die Kreiselegge mit zu hoher Werkzeuggeschwindig-keit zu betreiben. Das macht oft die Bodenstruktur kaputt und lässt den Kraftstoffbedarf deut-lich ansteigen.

können bis zu 9 ha mit der Kombination gemäht werden. Den Anwendern fällt auf, dass der Motor im Teillastbereich relativ viel Kraftstoff braucht. Man erklärt sich dies durch das hohe Maschinen-gewicht. Deswegen ist die klare Aussage von Ben-no Deters: „Der Xerion gehört auf die Acker- oder Grünlandfläche, auf der Straße braucht er einfach zu viel Diesel“. Die Erfahrungswerte beim Diesel-verbrauch liegen für die Gülleausbringung bei 24 – 27 l/ha, für die Getreide- und Maissaat bei 12 bis 17 l wobei die 12 l/ha nur erreicht werden, wenn beim Pflügen schon ein Packer lief. Für den Gras-schnitt werden 5 – 6 l/ha genannt, auf Natur-schutzflächen mit hohem Aufwuchs kommen auch 7 l/ha zusammen.

Für die Arbeiten auf dem Maissilo wird ein Ver-teilschild in die Fronthydraulik gebaut, die Kabine bleibt in der Mitte. Dies ist, so Thomas Wielen-berg, für die Übersicht beim Nivellieren besser. Mit dem Xerion lassen sich pro Tag Erntemengen von 28 ha bei einem Ertrag von 55 t/ha verteilen und festfahren. Der Betrieb Deters stattete die Heckkraftheber der beiden Xerion Traktoren mit der Anbaukategorie 4 aus, was bei den großen An-baugeräten absolut zu empfehlen ist.

Kurz & bündiGder claas Xerion ist ein großschlepper, der sich durch sei-ne hohe motorleistung, seine enormen kräfte an front- und heckkraftheber sowie durch die gewaltige tragfähig-keit der achsen von vielen anderen traktoren deutlich unterscheidet

Der stabile Rahmen ist für starke Belastungen ausgelegt. Front- und Hekchubwerk sind in den Rahmen integriert.

ingo ordel Produktmanager Xerion Claas, Harsewinkel

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maschinenring magazin 02.2012 .35

Mr Kids

Wärme und Strom auS AbfAll

Reste verwerten als Biogas

Es klingt wie ein Märchen: Mist, Essensreste und Bioabfälle lassen sich in wertvolle Energie verwandeln. Damit können wir unsere Wohnung heizen oder den Strom nutzen.

Wir hier in Deutschland brauchen ebenso wie Menschen in anderen Industrie ländern jede Menge Energie. Um die Umwelt zu schützen, soll diese Energie in Zukunft aus Rohstoffen entstehen, die sich immer wieder erneuern oder nachwachsen. Solche Stoffe entstehen zum Beispiel in der Landwirtschaft: Die Tiere auf den Bauernhöfen produzieren täglich viel Mist und Gülle.

Die enthalten reichlich Energie, die sich nut-zen lässt. Dazu braucht es allerdings noch zum Beispiel Speisereste oder den Abfall aus der Bio tonne. Für die Biogasproduktion wird dies alles zerkleinert und mit der Gülle in ei-nem großen Behälter gemischt. In dieser Masse leben zahlreiche Bakterien, die sich von der Gülle und den Pflanzenresten ernäh-ren. Dabei passiert etwas, das bei uns Men-schen zum Glück nur manchmal vorkommt: Die Bakterien müssen andauernd „pupsen“. Sie sondern Biogas ab. Gelangen statt des Bioabfalls sogenannte Energiepflanzen wie

etwa Mais, Chinagras oder ein speziell dafür gezüchteter Weizen in den Bottich, funktio-niert die Biogasproduktion noch viel besser. Sogar aus den Schlammresten der Kläranla-gen lässt sich Biogas erzeugen. Egal aus wel-chen Abfällen Biogas entsteht, es enthält hauptsächlich Methan. Und Methan brennt sehr gut. Deshalb eignet sich Bio gas hervor-ragend als Treibstoff für Motoren, die Gene-ratoren antreiben und so Strom produzieren. Dabei entsteht auch Wärme, mit der sich Wohnungen beheizen lassen. Immer mehr Anlagen speisen Biogas in das bestehende Erdgasnetz ein. Vorher muss das Biogas aller-dings „aufbereitet“ werden, wie Fachleute sa-gen. Das ist notwendig, weil Biogas neben Methan andere Stoffe enthält, die nicht in die Erdgasleitungen gelangen dürfen.

ein Film im internet zeigt, wie Biogas entsteht: www.wdrmaus.de/sachge-schichten. einfach im menü „a-Z-Liste“ das Thema Bio gas an-klicken.

Hefe bläst Ballon auf: Der Hefepilz wandelt Zucker in Kohlendioxid um. Weil das Gas mehr Raum braucht als der Zucker, füllt sich der Ballon.

experimenT: biogAs selbst herstellenEine eigene kleine Biogasanlage kann jeder leicht in seinem Zimmer aufbauen. Sie produziert aller-dings kein brennbares Methan. Stattdessen ent-steht Kohlendioxid. Die nötigen Zutaten finden sich in jedem Haushalt.

WaruM funKtioniert das eigentlich?

Der französische Wissenschaftler Louis Pasteur entdeckte vor über 150 Jahren, dass Hefe ein ganz besonderer Pilz ist. Seine winzigen Zellen wandeln Zucker in das Gas Kohlendioxid um. Wir Menschen erzeugen ebenfalls Kohlendioxid – wir atmen es ständig aus. Das Kohlendioxid lässt den Schaum entstehen, es steigt aus der Flüssigkeit auf. Weil es nicht entweichen kann, bläst es den Ballon auf. Übrigens: Bei dem Ex-periment bildet sich neben Kohlendioxid auch Alkohol. Entleere den Inhalt des Ballons im Freien und atme ihn nicht ein.

Fülle Wasser und Zucker in die Flasche und schüttle sie zuge-schraubt so lange, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Flasche aufschrauben und die Hefe in die Zu-ckerlösung schütten. Das funktioniert am einfachsten mit einem Trichter.

Verschließe die Fla-sche und schüttle das Ganze stark durch. Dabei kann schon weißer Schaum auf der Flüssigkeit entstehen.

Schraub den Deckel ab und stülpe nun den Luftballon über die Flaschenöffnung. Lass den Ver suchs-aufbau 20 Minuten stehen. Der Luftballon sollte danach schon ordent-lich aufgeblasen sein.

das Brauchst duFür das Experiment benötigst du 0,1 Liter warmes Wasser, 5 Ess löffel Zucker, 1 Päckchen Trockenhefe, einen Trichter, eine Glasflasche und einen Luftballon.

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Neustart mit traktorschein

Bauernhof statt Jugendheim

Markus Höbel ist Theologe, Landwirt, Landmaschinenmechaniker und manchmal auch Maschinenring-Betriebshelfer. Auf einem Einödhof im Allgäu betreut er Jugendliche mit sozialen Schwierigkeiten.text Katharina geiger

Jugendliche

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maschinenring magazin 02.2012 .37

Der große Radlader gerät zunehmend in Schiefla-ge. Die Vorderräder arbeiten sich an einem Berg aus Hackschnitzeln hoch, um den Inhalt der nächsten Schaufel möglichst weit oben abzukip-pen. Am Steuer der 140-PS-Maschine sitzt David Ortmann, 17 Jahre alt und Schützling im intensiv-pädagogischen „Projekt Katzenloh“. Katzenloh, so heißt ein Einödhof unweit von Al-tusried. Hier bekommen aus der Bahn geratene Jugendliche inmitten einer aktiv betriebenen Landwirtschaft die Chance auf einen Neuanfang. Betreut werden sie dabei von Markus Höbel, der die Einrichtung vor zehn Jahren gegründet hat, und seiner Lebensgefährtin Martina. Höbel ist auch jetzt bei der Hackschnitzel-Verladung mit dabei und schaut den flotten Fahrmanövern von David entspannt zu. „Er hat die Technik sehr gut im Griff “, sagt er, und als der Junge nach erfolg-reich getaner Arbeit mit dem fröhlichen Kommen-tar „Das macht einfach richtig Spaß“ aus der Kabi-ne steigt, gibt es keine Ermahnungen, sondern einen freundschaftlichen Rat: „Wenn die Maschine so steil steht, dann musst du gut aufpassen, dass sie trotzdem immer genügend Öl bekommt“.

„Ich versuche, bei den Stärken der Kinder anzusetzen. “Den Jugendlichen etwas zutrauen, das ist für Mar-kus Höbel einer der wichtigsten Grundsätze bei der schwierigen Aufgabe, sie nach meist dramati-schen Kindheitserlebnissen und vielen Fehlschlä-gen bis hin zur Straffälligkeit zu stärken und ihnen Selbstvertrauen zu geben. „Die meisten von ihnen kennen das Gefühl ja gar nicht, dass jemand be-dingungslos zu ihnen steht“, so der gebürtige All-gäuer Höbel. Auch David sei bei seinem Einzug in

SteckBrief MaschiNeNriNg OberallgäuMitglieder: 1898

Vorsitzender: Xaver Huschnitt

geschäftsführerin: Birgit Ahr

Angebote: Vor allem Betriebshilfe

Die Geschäftsstelle bedankt sich herzlich bei allen Betriebshelfern für die vielen Einsätze auf den Milchviehbetrieben!

SteckBrief Mbr WürtteM-bergisches allgäuVorsitzender: Waldemar Westermayer

geschäftsführer: Dr. Berthold Nuber

münchen

suttgart

dresden

hannoverberlin

düsseldorf

franKfurt

hamburg

Katzenloh extrem schüchtern gewesen und habe bei Gesprächen kaum zu antworten gewagt. Schnell habe sich jedoch seine Begabung im Um-gang mit Landtechnik gezeigt – erst durfte „der Bua“ den Roller- und Traktorführerschein ma-chen, später schaffte Markus Höbel sogar einen gebrauchten Radlader an. Der Maschinenring Württembergisches Allgäu suchte einen Helfer, der regelmäßig die Container an einem Hackschnit-zel-Sammelplatz befüllen sollte. Mit der passenden Technik schien diese Aufgabe perfekt geeignet für David zu sein. Der gebrauchte Volvo BM hat allerdings zu inter-nen Diskussionen in Katzenloh geführt: Martina war gegen den Kauf, damit statt der Arbeit drau-ßen mehr Zeit fürs Lernen bleibt. „Erziehung ist ein mühsame Bastelei und es ist nicht einfach, ei-ne gute Balance zu finden. Man weiß nicht un-mittelbar, was richtig oder falsch ist“, meint Mar-kus Höbel dazu. Eines Tages stand der Radlader dann auf dem Hof, und David war begeistert. Bei der Hackschnitzel-verladung hat er sich bewährt, und inzwischen ist er auch aus einer zweiten Gemeinschaft nicht mehr wegzudenken: Zwei Bauern stellen eine Ballen-presse, Markus Höbel den Wickler, David fährt die Gespanne. „Durch diese Aufgaben ist er richtig aufgeblüht“, freut sich Markus Höbel, „er bekommt Respekt für seine Arbeit und ist inzwischen fest ins Dorfleben integriert.“ David engagiert sich in der freiwilligen Feuerwehr, und im Herbst fängt er eine Ausbildung zum Landwirt an.

„ Die Tiere spielen oft die Hauptrolle.“Nicht alle Jugendlichen gehen in der Landwirt-schaft so auf wie David, und letztlich ist die Arbeit auf dem Hof auch nur ein Angebot. Wer nicht mit-machen will, der muss das auch nicht. Maximal

Die Jugendlichen leben bei Markus Höbel in einer fa-milienähnlichen Struktur.

Bild mitte: mit den hof-Katzen versteht sich david bestens.

Bild rechts: fällt nicht immer ganz leicht: hausaufgaben und

Prüfungsvorbereitung.

Streicheleinheiten für die Esel.

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38. maschinenring magazin 02.2012

zwei Jugendliche leben mit Markus Höbel und sei-ner Lebensgefährtin Martina in Katzenloh zusam-men, und im Alltag geht es ganz ähnlich zu wie in einer ganz normalen Familie: Gemeinsame Mahl-zeiten, Schule, Hausaufgabenzeit, je nach Neigung verteilte Aufgaben im Haushalt und auf dem Bau-ernhof. Momentan gehört neben David noch der 15jährige Patrick zur Hausgemeinschaft. Er ist erst seit wenigen Wochen in Katzenloh und noch in der Eingewöhnungsphase. „Es ist mir sehr wichtig, dass die Buben oder Mädchen hier in einem klaren Lebensrhythmus zur Ruhe und ein Stück weit zu sich selbst kommen“, erklärt Markus Höbel. Dazu sei es hilfreich, dass es auf seinem Hof viel Rück-halt durch die Betreuer, aber wenig Medienkon-sum und keinen Kontakt zu früheren, oftmals des-truktiven Cliquen gebe.Stattdessen bietet der Demeter-Ökobetrieb mit Milchkühen, Mutterschweinen, Ochsen, Eseln und Katzen viele Tiere in möglichst artgerechter Hal-tung. „Wenn man ehrlich ist, spielen sie hier sogar die Hauptrolle und sind oft die besseren Therapeu-ten als wir Menschen“, meint Markus Höbel. Er beobachtet immer wieder, dass die Jugendlichen durch die unmittelbaren und „aufrechten“ Reakti-onen der Tiere viel über das Wesen aller Beziehun-gen lernten. Das ist wohl auch die wichtigste – und gleichzeitig schwierigste − Aufgabe in Katzenloh: Die tief verunsicherten jungen Menschen dazu zu bringen, sich wieder auf andere einzulassen.

„Das soziale Netz ist ganz wichtig für unser Projekt.“

Wie wichtig soziale Kontakte sind, das lebt Markus Höbel seinen Schützlingen täglich vor. Er pflegt freundschaftliche Beziehungen zu den umliegen-den Bauernfamilien und springt ganz selbstver-ständlich ein, wenn Hilfe gebraucht wird. Beim Maschinenring Oberallgäu zum Beispiel ist er im-mer wieder einmal als Betriebshelfer im Einsatz. Das letzte Mal erst vor wenigen Wochen, als ein Landwirt aus der Nachbarschaft schwer krank wur-de. „Wir leben hier zwar auf einem Einödhof, aber nicht abgeschieden von der Gesellschaft“ sagt Mar-kus Höbel, „ganz im Gegenteil. Ohne unsere tollen Nachbarn und das soziale Netz im Dorf würde un-ser Projekt überhaupt nicht funktionieren“. Der gute Kontakt ist nicht ganz selbstverständlich, denn nicht immer funktioniert bei einem schwie-rigen Projekt wie in Katzenloh alles ganz nach Plan: Schon mehrfach in den vergangenen zehn

Jahren kam die Polizei auf den Hof, und manche seiner Schützlinge hätten auch schon betrunken den Heimweg nicht mehr gefunden. „Aber weil sie jeder kennt, hat sie noch immer jemand wohlbe-halten hier abgeliefert.“

„Manchmal ärgert es mich, dass wir die allerletzte Station sind.“Probleme gibt es allerdings immer wieder. Manche Jugendlichen haben den Bauernhof auch schon frühzeitig verlassen. „Es ist schwierig, wenn wir alles wieder gut machen sollen, was in vielen Jah-ren schief gegangen ist. Wir sind die allerletzte Sta-tion, wenn die Ämter keine andere Möglichkeit mehr sehen“, sagt Markus Höbel. Einfach ist seine Aufgabe also sicherlich nicht. Der überzeugte Ökobauer sieht an diesem Frühlingsnachmittag ein wenig erschöpft aus und gibt auch zu, dass we-nig Zeit dafür bleibt, selbst einmal Kraft zu tanken. Die tägliche Arbeit im Stall, auf den Feldern und mit den Jugendlichen fordere ihn und seine Le-bensgefährtin fast rund um die Uhr. An seiner grundsätzlichen Begeisterung für sein Projekt än-dert das freilich nichts. „Es ist ein guter Segen über diesem Hof “, meint Markus Höbel, „wir arbeiten hier nicht im Nichts. Wenn sich ein Jugendlicher so positiv entwickelt wie David, dann ist uns wie-der ganz klar, warum wir das alles hier machen.“

kurz & Bündigauf seinem Ökobetrieb zeigt markus höbel, wie das leben auf dem bauernhof zu einer echten chance für problem-beladene Jugendliche werden kann. der 17-jährige david hat dabei seine liebe für die landwirtschaft entdeckt.

Mit seinen Schützlingen David und

Patrick (rechts).

Der Theologe Markus Höbel hat sich kurz vor der Pries-terweihe gegen ein Leben als Pfarrer entschieden.

Patrick füttert die Schweine. „Früher waren sie im Stall, aber die Haltung im Freigehe-ge tut ihnen viel besser”, so Markus Höbel.

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maschinenring magazin 02.2012 .39

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Bundesweit tätig Verbandsanwalt von 60 landwirtschaft-lichen Verbänden in 13 Bundesländern mit über 20.000 landwirtschaftlichen Betrieben

sie kritisieren, dass Kinder heute in einer im-mer weniger „artgerechten“ Umwelt aufwach-sen. Woran fehlt es ihrer meinung nach?Kinder werden heute von den Erwachsenen oft-mals geradezu durch die Kindheit geschubst oder gezogen. Eigentlich ist in jedem Kind eine gesunde Entwicklung ganz von selbst angelegt – aber es fehlt häufig am Verständnis und dem Vertrauen in die Kinder.

Wie kann die natürliche entwicklung gefördert werden?Durch viel Nähe in den ersten Lebensjahren, damit die Kinder das nötige Urvertrauen entwickeln kön-nen. Wenn ein Baby schreit, dann geht es nicht um Macht oder Launen. Sondern es schreit zum Bei-spiel, weil es am Körper der Mutter getragen werden will. Das ist eine natürliche, gesunde Reaktion: In früheren Urzeiten wäre es lebensgefährlich gewesen, wenn ein Baby allein am Boden gelegen hätte. Da musste es auf sich aufmerksam machen.

Zu viel Zuwendung geht also am anfang gar nicht?Nein. Feinfühlige Eltern spüren ja, dass die Kleinen nicht nur Nähe fordern, sondern auch den Raum brauchen, um selbst zu erforschen und auszuprobie-ren. Das wird ab dem dritten Lebensjahr immer wichtiger. Jetzt brauchen die Kleinen die Möglich-keit, mit anderen Kindern in möglichst gemischten Gruppen auf eigene Faust zu spielen. Dabei lernen sie mehr als in allen Förderkursen oder Computer-Lernprogrammen.

glauben sie, dass bei Kindern auf dem Land die eigenständigkeit prinzipiell mehr geför-

dert wird als in der stadt?Das würde ich so pauschal nicht sagen. Auch Land-kinder leben heute oft nach einem von den Eltern vorgegebenen Zeitplan oder verbringen viel Zeit mit Dingen wie Computerspielen. Einfach mit den an-deren Kindern vom Dorf losziehen – das passiert immer seltener.

Wie kann man gegensteuern?Ich empfehle allen Eltern, sich zusammenzutun und sich gegenseitig bei der Erziehung der Kinder zu hel-fen. „Es braucht ein Dorf, um Kinder zu erziehen“, dieses afrikanische Sprichwort trifft auch für uns zu. Stattdessen landen aber gerade junge Familien oft in der Vereinsamung. Daran müssen wir etwas ändern!

Wie kann die gemeinsame erziehung aussehen?Es kann zum Beispiel jeden Freitagnachmittag ein Elternteil mit den Kindern der Nachbarschaft in den Wald fahren – und sie dann dort eigenständig ihr Ding machen lassen! Von diesen Tagen in der Natur nehmen sie unglaublich viel in ihr Leben mit.

Was wird denn gefördert, wenn Kinder unter ihresgleichen herumtoben?Die wichtigste Fähigkeit überhaupt: Mit anderen in Beziehung zu treten. Gleichzeitig kann sich jeder einzelne ausprobieren und seine Stärken und Schwä-chen herausfinden. Ab ungefähr drei Jahren über-nehmen andere Kindern eine wichtige Rolle bei der Erziehung, denn zu Zeiten der Jäger und Sammler musste sich die Mutter dann meist um ein neues Ba-by kümmern. Dieses Programm tragen auch unsere modernen Kinder noch in sich: Ungefähr mit drei Jahren wollen sie nicht nur das Anhängsel der Eltern sein, sondern auch ihr eigenes Ding drehen. Wenn Eltern das verstehen, wird die sogenannte Trotzpha-se nicht mehr als Machtkampf missverstanden. Die Kinder müssen lernen, sich durchzusetzen, das ist ihre natürliche Aufgabe!

Für eltern ist das oft nicht einfach. Ich plädiere dafür, mehr Verständnis für die Kinder zu entwickeln. Statt bei jeder Trotz-Reaktion gleich einen Tyrannen in dem Kind zu sehen oder ein För-derprojekt zu starten, sollten wir das Verhalten auch als gesunde Entwicklungsphase des Kindes sehen

Für Herbert Renz-Polster ist das freie Spiel unter Kindern wichtiger als Lernförderung und Computerspiele.

tipps für familien auf dem land

„tun sie sich zusaMMeN!“Herbert Renz-Polster ist Kinderarzt, vierfacher Vater und erfolgreicher Buchautor. Im Gespräch mit dem Maschinenring Magazin erklärt der 51-jährige, warum er Kindererziehung gerne wieder zur Aufgabe für das ganze Dorf machen würde.

und akzeptieren. Das gilt auch ganz stark für die Pu-bertät, da kommt es viel zu oft zu überflüssigen Machtkämpfen.

Wie kommt man stattdessen heil durch die Pubertät?Ich glaube, es hilft viel, wenn man den Kindern früh-zeitig ihre eigenen Bereiche lässt. Bereiche, wo sie nicht auf eine passive Rolle festgelegt sind, sondern Ideen entwickeln und etwas ausprobieren können. Das kann gerade auf einem Bauernhof sehr gut funktionieren. Aber es setzt natürlich voraus, dass eine stabile Beziehung zu den Eltern da ist, das ist eine wichtige Voraussetzung.

Und wenn die Kinder und Jugendlichen gar kein interesse zeigen?Dann hilft es auch nichts, sie zu drängen oder gar zu zwingen. Grundsätzlich wollen sich Kinder aktiv einbringen, wenn eine gute Nähe zu den Eltern da ist. Diese innere Begeisterung zu fördern, ist sehr wichtig. Es hilft, ihnen ihre eigene Art zu lassen: Sie sollten sich selbst aussuchen, welche Aufgaben sie gerne übernehmen würden, und sie dann auch nach ihren Vorstellungen steuern können. Da geht viel-leicht auch einmal etwas schief, aber langfristig ent-wickeln sie so viel eher eine echte Begeisterung für den Betrieb.

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40. maschinenring magazin 02.2012

Tipps vom Reifen-Profi

Vom richtigen (Auf)-DruckAus seinen Erfah-rungen bei der Beratung von Landwirten hat Werkstattleiter Rolf Seier die wichtigs-ten Tipps für die Beurteilung von Schlepperreifen zusammengestellt

Der Maschinenring Tuttlingen-Stockach hat seit drei Jahren eine eigene Werkstatt mit drei Mitar-beitern. Das wichtigste Aufgabenfeld der Mecha-niker sind Reifen aller Art: Ob es um Schlepper-, LKW- oder Autoreifen geht, ob Reparaturen, Reifenwechsel oder Bera-tung anstehen – das Team um Werkstattleiter Rolf Seier ist in der Gegend inzwischen längst kein Geheimtipp mehr. Landmaschinenwerk-stätten gehören ebenso zum festen Kunden-

Montage-DRuck

Tipp 01

„Auf jedem Reifen ist der maximale Montage-Druck eingeprägt. Zu erken-nen ist er an dem Warndreieck, das daneben steht. Ich erlebe es sehr häufig, dass dieser Wert von meist 2,5 Bar mit dem empfohlenen Reifeninnen-druck verwechselt wird. Die 2,5 Bar betreffen nur den Druck, der bei der Montage nicht überschrit-ten werden darf! Wenn der Wert erreicht ist und der Reifen noch nicht richtig auf die Felge gesprungen ist, muss er noch einmal drucklos gemacht und mit Reifenmontierpaste eingeschmiert werden. Sonst kann er über die Felge springen und im schlimmsten Fall sogar Verletzungen beim Men-schen und Schäden an der Montiermaschine verursachen.“

Bild links: Rolf Seier ist Ansprechpartner für die

Maschinenring-Werkstatt.

Bild rechts: mR-geschäfts-stelle, Fuhrpark und Werk-

statt unter einem Dach.

TexT KaThaRina geigeR /foTos Lucia gRiLL

stamm wie Landwirte und Privatpersonen. „Landtechnik ist natürlich eines unserer Kernge-schäfte“, erklärt Rolf Seier, „es vergeht kein Tag ohne Schlepperreifen-Montur und wir modellieen häufig herausgerissene Stollen neu.“ Weil der 44-jährige im Arbeitsalltag immer wie-der feststellt, dass teilweise gefährliche Fehl- einschätzungen kursieren, hat er für den Werk-statt-Tipp einige der wichtigsten Begriffe und Erklärungen zusammengestellt.

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maschinenring magazin 02.2012 .41

ReifenaufDRucke veRstehen

(am Beispiel 385/65-r22.5)„Die erste Zahl – also 385 – zeigt an, wie breit der Reifen an der dicksten Stelle in Millimeter ge-messen ist. Diese Angabe betrifft nicht unbe-dingt die Aufstandsbreite! Die zweite Zahl – hier 65 – bedeutet, dass die Reifenhöhe vom Wulst bis zur Aufstandfläche 65 Prozent der Reifendicke ausmacht. In unserem Beispiel 385/65 sind 65% der Reifenbreite 250 mm.

Durchmesser errechnenDer gesamte Reifendurchmesser ergibt sich, wenn zum Wert von 2 x 250 mm noch der Fel-gendurchmesser addiert wird. Der Felgendurch-

PR-angaBe

Tipp 02

Wichtige BegRiffe kuRz eRkläRt

Tipp 05

„Es kommen oft Landwirte zu uns in die Werkstatt, die PR-Angaben falsch inter-pretieren. Diese Angabe stammt aus Zei-ten, als es noch Leinwandlagen im Reifen gab und sagt nichts Genaues über die Tragfähigkeit aus. Um die verbindliche Tragkraft eines Reifen zu ermitteln, führt der PR-Wert in die Irre, weil er von Her-steller zu Hersteller unterschiedlich sein kann – beispielsweise kann 10 PR eine hö-here Tragkraft bedeuten als bei einem an-deren Hersteller 12 PR. Um die verbindli-che Belastungsfähigkeit des Reifens zu ermitteln, empfehle ich, die Tragfähigkeits-kennzeichnung (Lastindex, LI) auf dem Reifen zu beachten. Die Bedeutung der Kennzeichnung finden Sie entweder im In-ternet oder bei Ihrem Reifenhändler.“

keine alten schläuche

Tipp 03

„Beim Kauf von neuen Reifen sollten nicht die alten Schläuche verwendet werden. Neue Reifen kommen meist ohne Schlauch aus, sofern es der Zustand der Felgen erlaubt. Als Grundsatz gilt: Schlauchlos bleibt schlauchlos. Einem Fremdkörper ist es beim Eindringen egal, ob ein Schlauch verbaut ist oder nicht.“

messer wird durch die letzte Zahl, hier also 22,5, beschrieben. Diese Zahl beschreibt den Felgen-durchmesser von Horn zu Horn über die Mitte. Das Horn ist die Stelle, auf der die Wulst des Rei-fens aufliegt. Achtung, diese Angabe wird in Zoll, nicht in Millimeter, gemacht! Ein Zoll ist 25,4 mm, die Felge hat in unserem Beispiel also einen Durchmesser von 571 mm. Insgesamt beträgt der Reifendurchmesser hier 2 x 250 mm plus 571 mm, also 1.071 mm.„R“ steht für Radialreifen. Fehlt das R, handelt es sich um einen Diagonalreifen. Der Aufdruck „Regrovarable“ bedeutet, dass der Reifen nach-geschnitten werden kann.“

  implementreifen sind Reifen für gezo-gene Maschinen ohne eigenen Antrieb.   mPT-reifen sind Mehrzweckreifen

für gezogene Maschinen, Schlepper und Baumaschinen.  Tubetype-reifen sollten nur mit

Schlauch verwendet werden.  Tubeless-reifen können schlauchlos

betrieben werden, müssen aber nicht.   Die 4-stellige Zahl in einem Oval

bedeutet Herstellungswoche und Jahr (findet man nur auf einer Seite).“

Tipp 04

Mitglieder: 550

vorsitzender: Peter Mühlbach

geschäftsführer: Ulrich Diener

angebote: Biogasoptimierung, Reifen- u. Reparaturservice, Maschinenvermittlung, Betriebshilfe, Tankstelle

gesamtverrechnungswert 2011: 5 Mio. Euro

internet: www.mr-tut-sto.de

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Page 42: Grünland- Technik 2012

42. maschinenring magazin 02.2012

Dabei ist die Reisegruppe auch mit dem 74-jähri-gen Kapitän Klaus Müller ins Gespräch gekom-men. Sie erfuhren von ihm einiges über die Bezie-hungsfähigkeit von Seeleuten, über Psychologie auf einem Segelschiff und über moderne Naviga-tions-Technik.

Wie sind sie zur seefahrt gekommen?Es ist eigentlich eine einfache Geschichte. Es war so, dass meine Lehrer in der Schule immer Proble-me mit mir hatten. Als dann die Mittlere Reife im-mer näher kam, wussten meine Eltern einfach nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Da kam dann das Angebot, drei Monate lang als Schiffsjun-ge zu arbeiten, gerade recht.

Von wem kam das angebot?Mein Zwillingsbruder brachte einen Zettel heim, auf dem Informationen über „eine Schiffjungen-schule über drei Monate“ standen. Bis dahin hat-ten wir beide noch nie ein Schiff gesehen. Aber wir haben es trotzdem gemacht und unsere Eltern ha-ben es mitgetragen. Und so fing das alles an.

Was kam nach den drei monaten?Wir haben die damals übliche Ausbildung gemacht. Jeder musste als Schiffsjunge oder als Matrose anfan-

GPS statt sternenhimmel

interview: Klaus Müller

Erwin Ballis, Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland GmbH, hat seinen letzten Urlaub auf einem Segelschiff verbracht: Gemeinsam mit einer Gruppe von Maschinenring-Mitgliedern erkundete er auf der „Star Flyer“ die Pazifikküsten von Costa Rica und Nicaragua.

gen und nach 50 Monaten Fahrzeit ging man zur Seefahrtsschule und machte achteinhalb Jahre lang das erste Offizierspatent. 1962 war ich mit allem fer-tig und Kapitän. Ein Studium war damals noch nicht vorgesehen. Das ist heute anders, heute müsste ich zur Universität gehen.

Wäre Kapitän auch heute ihre erste Berufs-wahl?Ja, sofort. Ohne Einschränkungen. Eigentlich bin ich meinen Lehrern jetzt sogar dankbar, dass sie mir all die Probleme in der Schule bereitet ha-ben. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe in der Schule so gut wie nichts gelernt. Anfang der 1960-er Jahre konnte man zum Glück auch so noch fast jede Karriere machen. Überall wurden Leute gebraucht und jeder konnte sich das aussu-chen, was er wollte.

Verträgt sich das Leben als seemann mit der ehe?Das ist schon eine harte Geschichte. Vor allem, wenn Kinder da sind, wird es problematisch. Ich habe vor zwei Jahren eine Untersuchung mit fast allen Besatzungsmitgliedern gemacht, da waren Philippiner, Indonesier, Russen, Ukrainer und Kroaten dabei. Ich habe alle möglichen Fragen ge-

stellt: Wie ist das Leben am Bord? Wie ist das Le-ben zu Hause? Wie kann man es aushalten, mit vier Mann in so einem engen Loch zu leben? Und dabei kam raus, dass eigentlich jeder Mauern in sich aufbaut. Eine Mauer zum Beispiel, damit man von außen nicht gestört wird. Ungefähr wie bei ei-nem Barkeeper. Der wird ja auch öfter mal aggres-siv angegangen und muss trotzdem lächeln und darf nichts persönlich nehmen. So geht es auch in-nerhalb der Besatzung, man kann die eigenen Ge-fühle nicht zeigen. Es ist schwer, danach wieder daheim anzukommen und umzuschalten.

Wie geht es ihnen persönlich, wenn sie nach einer längeren reise heimkommen?Ich brauche 14 Tage, bis ich wieder eingewöhnt bin. Das war früher alles noch viel schwieriger, da war ich meist sechs Monate am Stück unterwegs. So lange Fahrten gibt es jetzt nicht mehr, zudem kann ich jetzt E-mail-Kontakt mit meiner Familie halten und ich telefoniere auch täglich.

Wie war das früher, ohne moderne Technik?Da hat man verzweifelt auf einen Brief gewartet. Der nächste Stopp war vielleicht Colombo und alle waren am Zittern, hoffentlich kriege ich Post. Es war ja nicht einfach: Die Briefe mussten in

01 02 03

TexT + FoToS Erwin Ballis

Page 43: Grünland- Technik 2012

maschinenring magazin 02.2012 .43

Deutschland genau zum richtigen Zeitpunkt zur Post gebracht werden, damit die Briefe nicht zu spät ankamen.

haben sich bei ihrer Befragung der Besat-zung eigentlich Unterschiede bei den einzel-nen nationalitäten ergeben?Nein. Wir sind alle gleich, ob Deutscher, Russe, Philippiner oder Indonesier, unsere Gefühle, un-ser Sein ist überall gleich. Wir wollen alle ein bisschen Liebe, Freundlichkeit, solche Dinge. Es ist natürlich wichtig, bestimmte kulturelle Hin-tergründe zu kennen. Was zum Beispiel gar nicht geht, ist einen Philippino vor einem Ostasiaten zu tadeln. Das wäre eine bittere Beleidigung. Wenn jemand aus dem Ruder läuft, dann muss ich ihn in meine Kammer holen und mit ihm al-lein darüber sprechen. Ich muss auch aufpassen, dass ich allen Nationalitäten eine gleich hohe Aufmerksamkeit zukommen lasse.

gehört menschenführung zur Kapitäns-ausbildung?Als ich ausgebildet wurde, haben wir schon ein bisschen über Psychologie gesprochen. Es ist na-türlich so, dass jeder seine eigene Art hat. Vieles kann man gar nicht richtig lernen. Heute habe ich den Vorteil, dass ich schon alt bin und viele Dinge nicht mehr so ernst nehme. Vor 20 Jahren habe ich bei Konflikten auch mal zurückgeschrien und ver-sucht, den dicken Mann zu markieren. Das brau-che ich heute nicht mehr.

Was ist ihnen wichtig im Leben?Das hört sich vielleicht komisch an, aber am wich-tigsten ist mir diese alte Geschichte von Jesus. Lie-be, Verständnis, Freude und solche Dinge. Andere annehmen, wie sie sind. Man braucht nicht gleich nervös zu werden, wenn der andere nicht ganz so ist, wie man sich das vorstellt. Das gilt natürlich besonders in einer Beziehung oder Ehe. Vielleicht ist es natürlich in unserem Leben, dass wir als Jün-gere eben ein bisschen Dampf brauchen, von in-nen und außen. Wenn man älter ist, dann kann man das Leben etwas gelassener angehen.

haben sie Pläne für ihren ruhestand?Ja klar, teilweise bin ich ja jetzt schon im Ruhe-stand. Ein Projekt, das ich dann gerne angehen würde, ist zum Beispiel Forschungsarbeit im Schifffahrtsmuseum in Flensburg. Das würde ich gerne mit meinem Bruder zusammen machen. Zu den Sklaventransporten, zur Navigation im 17. und 18. Jahrhundert und solche Dinge. Ich bin ja auch einer der ganz wenigen aktiven Kapitäne, die die Sterne noch praktisch benutzt haben, um den Weg zu finden.

spielt der sternenhimmel heute auch noch eine rolle?Heute ist es natürlich alles anders, heute wird mit GPS navigiert. Deswegen ist aber der Druck nicht geringer geworden, im Gegenteil. Wir müssen heute mehr Leistung bringen. Das stelle ich mir in der Landwirtschaft auch so vor: Da musste man vor 50 Jahren vielleicht körperlich viel härter ar-beiten, aber der Druck, der ist heute viel stärker. Man ist ja heute mehr Unternehmer als Bauer. Und so ist es in der Seefahrt auch.

04 05

06

01 Die ”Star Flyer„ ist 115 Me-ter lang und hat 4 Masten.

02 Stimmungsvolle Momente bei Dudelsack-Klängen.

03 Start zu einem Ausflug im schnittigen Motorboot.

04 Blick über den Bug des Kreuzfahrt-Segelschiffes.

05 Klaus Müller führt an Bord das Kommando.

06 Das Schiff bietet Platz für 170 Passagiere.

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44. maschinenring magazin 02.2012

Landwirt Jakob Späth:

„Die haben richtig gute Leute bei ritec“Maschinenring-Mitglieder können deutschlandweit zu Sonderkonditionen bei RiTec agrar bestellen

Der Fachgroßhändler RiTec Agrar hat über 100.000 Ersatz- und Verschleißteile rund um den landwirt-schaftlichen Fuhrpark im Programm – für alle Fahr-zeuge, Marken und Maschinen. Maschinenring-Mitglieder können dort zu LandBonus-Konditionen einkaufen und erhalten zehn Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. „Wir bestellen fast jede Woche bei RiTec“ meint Milchviehhalter Jakob Späth aus Heidenheim, „der Lieferservice ist schnell und zuverlässig. Wir stehen

Mehr Informationen dazu im Internet unterwww.ritec-agrar.de und www.landbonus.de.

in der Früh auf und das Material liegt auf dem Hof bereit“. Vor allem im Lohnunternehmen seines Soh-nes − das auf Erntetechnik und Winterdienst spezia-lisierte „Agrarteam Thomas Späth“ – ist der Bedarf an Verschleißmaterial wie Messer, Zinken oder Schmierstoffen groß. Service und Preisgestaltung von RiTec kommen bei Vater und Sohn sehr gut an. „Man hat immer richtig gute Leute am Telefon, die einen kompetent beraten und sich reinhängen, damit man möglichst schnell und preiswert genau das richtige Teil geliefert be-kommt“, meint Jakob Späth. Ein bleibendes Erlebnis war für die Familie mitten in der letzten Winter-dienstsaison der Ausfall eines Getriebes an einem Streugerät. „Während vom Händler noch nicht ein-mal ein Angebot da war, hatten wir bei RiTec schon die Bestellung unter Dach und Fach. Die Lieferung ist uns für den übernächsten Tag um 5 Uhr früh zu-gesichert worden – und genau so war es dann auch. Um 5.30 Uhr ist das Gerät wieder im Einsatz gewe-sen.“ Jakob Späth ist seit fast 40 Jahren aktiv im

Maschinenring und ist davon überzeugt, dass die Weitergabe von Einkaufsvorteilen heute zu den wichtigsten Aufgaben im Ring gehört. Ohne sei-nen Heimatring Ulm-Heidenheim würde es die Kooperation mit RiTec vermutlich gar nicht geben: Auf regionaler Ebene arbeiten Maschinenring und RiTec Agrar schon seit sechs Jahren zusammen. Weil es so gut funktioniert, profitieren mittlerweile die Maschinenringe in ganz Deutschland von der Ko-operation mit RiTec agrar.

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Das Ehepaar Späth führt einen Milch-viehbetrieb, Sohn Thomas ein Lohn-unternehmen.

Gute Stimmung: RiTec-Fachberater Sebastian Heitmann (links) und Jakob Späth.

ab dem 01.01.2012 gelten die neuen Qs-Leitfäden im Bereich rind und schwein. Die Änderungen und Neuerungen sind grund-sätzlich überschaubar. Das einzige KO-Krite-rium ist die Neuerung bezüglich der Gewähr-leistung von Futter- und Wasserversorgung im Falle eines Stromausfalls.

Notstromaggregat für den NotfallZukünftig muss in allen Ställen ein Not-stromaggregat bereitstehen, um im Falle eines Stromausfalls die weitere Versorgung

der Tiere sicherstellen zu können. Unter Versorgung versteht man in diesem Fall nicht nur die Futter- und Wasserversor-gung, sondern auch den geregelten Luft-austausch, falls dieser im Stall elektrisch betrieben wird. Um bei Ausfällen schnell reagieren zu kön-nen, wird die Installation einer Alarmanlage vorgeschrieben. Die Notstromaggregate und Alarmanlagen müssen in technisch er-forderlichen Abständen auf ihre Funktions-fähigkeit geprüft werden.

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motorola Defy+

Smartphone im test

Cemo Frühjahrsaktion von 02. April bis 01. Juni 2012Holen Sie sich jetzt die aktuelle Aktionsbroschüre mit zahlreichen Angeboten bei Ihrem örtlichen Maschinenring oder dem Team von LandBonus unter 08431 6499-1300.

Umweltschutz Lagerbehälter Tankanlagen + Pumpen Tierhaltung

Immer mehr Landwirte fragen beim Team Mobilfunk der Maschinenringe nach einem möglichst unverwüstlichen Allround-Smartphone an. Um hier besser beraten zu können, haben die Mitarbeiter das Modell „Motorola Defy+“ auf Herz und Nieren getestet

WaSSeR -& StaubfeStIgkeIt

Testablauf: Zunächst wurde das Defy+ in Staub und Steinen gewälzt. Dann folgte das Eintauchen in einen Eimer mit Wasser, um den Schmutz wieder abzuspülen.

Das Testurteil: Bei beiden Tests erwies sich das Motorola-Gerät als sehr robust. Die Staub- und Wasserbelastung hat es locker weggesteckt. Da-nach funktionierte es tadellos weiter. Auch das Gehäuse und Display zeigten kaum Spuren des Tests auf. Alle Öffnungen waren durch die Gummiüberzüge ausreichend geschützt.

teSt 01

teSt 02 akkulaufzeIt IM DaueRgeSpRäch

Testablauf: Dauereinsatz im GSM-Netz (normale Sprachtelefonie) und im UMTS-Betrieb (inklusive Datenverbindungen)

Das Testurteil: Der 1.700-mAh starke Akku hält, was er verspricht. Im Dauertelefonat hielt er knapp elf Stunden lang durch, und auch im UMTS-Einsatz waren fast vier Stunden Nutzung drin.

teSt 03

fotoqualItät

Testablauf: Foto- und Videoaufnahmen.

Das Testurteil: Die 5-Megapixel-Kamera lieferte sowohl bei Außenaufnahmen wie auch bei Blitzlicht eine ordentliche Fotoqualität. Die Videoaufnahmen konnten eine höhere Auflösung gebrauchen.

teSt 04

geSpRächSqualItät

Testablauf: Die Mobilfunk-Mitarbeiter tele-fonierten während einer Schlepperfahrt.

Das Testurteil: Kaum Rauschen, gute Verständlichkeit und eine laute Freisprechfunktion haben uns überzeugt.

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Hohe Energiepreise belasten natürlich auch land-wirtschaftliche Betriebe. Andererseits nimmt die Zahl der Energiewirte zu, die aus Biomasse und Photovoltaik-Anlagen Strom erzeugen. In diesem Zusammenhang war Norbert Binger von Land-Energie auch beim Maschinen- und Betriebshilfs-ring Oberallgäu eingeladen, um im Rahmen der Jahresversammlung die Entwicklung des Energie-markts zu erläutern. Natürlich habe auch er, so Binger vor 300 Zuhörern im Sulzberger Hirsch-Saal, sich die Folgen der Strommarkt-Liberalisie-rung im Jahr 1999 anders vorgestellt: Der Strom sei

landenergie vor Ort

ChanCen nutzen Norbert Binger, Leiter der Maschinenring Energiemarke LandEnergie erläutert in seiner Vortragsreihe „Energiewende im Strommarkt“ die Lage in Deutschland und ruft bei Maschinen- und Betriebshilfsringen zum Energiesparen auf

danach seit 2005 um 40 Prozent teurer geworden. Ein Großteil der Preissteigerung liegt dabei nicht an der reinen Strombeschaffung. Im Gegenteil – durch den sehr milden Winter sowie der immer noch anhaltenden europäischen Schuldenkrise sind die Stromeinkaufspreise an der Leipziger Strombörse zum Jahresbeginn auf das Niveau von 2007 zurückgekehrt. Vielmehr sind die stetigen Steigerungen bei Umlagen und Abgaben Hinter-grund für die steigenden Stromendverbraucher-preise. Zuletzt Anfang 2012 durch die Einführung einer neuen Sonderkundenumlage. Im Klartext:

Norbert Binger er-klärt, worauf sich Landwirte auf dem Strommarkt einstel-len sollten.

Haben Sie auch genug von Strompreiserhöhungen?Sichere Strompreise bis 31.12.2015 gibt́ s bei uns!Vergleichen Sie jetzt und wechseln Sie in den LandEnergie FIX-Tarif.Angebote und Informationen bei Ihrem Maschinenring oder unterwww.landenergie.de

Strom aus 100% erneuerbaren Energien

Von den gesamten Stromkosten, die der Endver-braucher bezahlt, entfallen rund 46% auf Steuern und gesetzliche Abgaben, rund 21% auf Kosten für Stromnetze und rund 33% auf die reine Strombe-schaffung inklusive Vertriebskosten.

gewaltige Kosten Unterm Strich seien die Kosten der Energiewende „gewaltig“, nichts tun wäre allerdings noch teurer geworden. Eine bedarfsgerechte Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien sowie regionale Konzepte beim Stromtransport könnten hierbei eine Lösung sein, denn die Energieerzeugung von regenerativem Strom findet überwiegend im länd-lichen Raum statt. Um langfristig Stromkosten in der Landwirtschaft senken zu können, sollte das Augenmerk aber nicht nur auf dem Strompreis liegen, denn der Strom, der erst gar nicht verbraucht wird, ist immer noch der günstigste. Deswegen würde sich für Landwirte loh-nen, mal mit einem Energieberater den Betrieb zu begehen und auf effizienten Stromverbrauch hinzu-arbeiten. Bei alten, „Strom fressenden Maschinen“ sei eine Neuanschaffung zu überlegen.

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LandProfi vermittelt baumpflege-auftrag

hoCh hinausSebastian Singer ist Ackerbauer und professioneller Baumpfleger. Auf Vermittlung von LandProfi und seinem Maschinenring Starnberg hin hat er sich jetzt den gesamten Baumbestand einer Parkanlage der Deutschen Post AG am Ammersee vorgenommen

Ohne Schwindelfreiheit, perfekte Ausrüstung und viel Fachwissen geht bei diesem Job gar nichts. Bis zu 200 Jahre alt sind die Bäume auf dem Gelände des Post-Konferenzzentrums direkt am Ufer des Ammersees, die von Sebastian Singer und seinen Mitarbeitern eine Rundumpflege erhalten haben − um hier die Kronen einzukürzen und Totholz auszuschneiden, mussten die Männer in voller Ausrüstung bis zu 30 Meter hoch klettern.

mehr als ein zusatzjobDer Landwirtschaftsmeister ist für solche Aufträge bestens vorbereitet: Er ist ausgebildeter Baumpfle-ger und kann zudem die Fortbildung zum „Euro-pean Tree Technician“ vorweisen. „Anfangs war es nur ein Zusatzeinkommen, aber inzwischen ver-bringe ich mehr Zeit mit der Baumpflege als auf meinen Feldern“, erzählt Sebastian Singer. Die au-ßenwirtschaftlichen Arbeiten vergibt der 32-jährige fast vollständig über seinen Maschinenring Starn-berg an Kollegen: „Nur das Striegeln mache ich selbst, da ist bei unserer ökologischen Bewirtschaf-tung der richtige Zeitpunkt einfach sehr wichtig“.

Weil er bestens in die Maschinenring-Gemeinschaft eingebunden ist, ist natürlich auch seine Firma „Da Hoizknecht“ dort gut bekannt. Er hat in den vergan-genen Jahren schon mehrfach Aufträge vermittelt bekommen und war dann auch erste Wahl, als LandProfi den Zuschlag für das Parkgelände des Management-Zentrums bekommen hatte.

spaziergänger schützenDie Deutsche Post AG veranstaltet dort vor al-lem Schulungen und Konferenzen. Damit die Gäste bei ihren Spaziergängen über das Außen-gelände keinesfalls von abbrechenden Ästen ge-fährdet werden, standen jetzt die grundlegenden Pflegearbeiten an.

„Es ging vor allem darum, mögliche Gefahren zu erkennen und morsche oder von Pilzen geschwäch-te Bäume entweder zu fällen oder zu sanieren“, er-klärt Sebastian Singer, der in allen Arbeitsphasen vom LandProfi-Außendienstmitarbeiter Karl Sei-bold unterstützt wurde. 39 Bäume mussten gefällt werden, 13mal stand eine umfassende Kronensa-nierung an.

Vögel schonenZum Frühlingsbeginn war alles erledigt, die Vögel und anderen Baumbewohner wurden also nicht bei der Aufzucht ihrer Jungtiere gestört. „Es ist klar, dass wir uns an die Vorgaben der Natur-schutzbehörde halten, das gehört zur professionel-len Arbeit mit dazu“, meint Baumpflege-Profi Se-bastian Singer.

Clemens Lübbecke ist in luftiger Höhe mit Feinarbeiten beschäftigt.

Der Auftrag in Inning füllt einen ganzen Ordner. Sebastian Singer, der Chef der Truppe.

gefällt ihnen das neue maschinenring magazin? Wir freuen uns von ihnen zu hören. [email protected]

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48. maschinenring magazin 02.2012

Gemeinschaften weiter entwickelnmaschinengemeinschaften bleiben nicht auf dem stand der gründungsväter. Landwirt-schaftliche Betriebe verändern sich – und mit ihnen die anforderungen an die gemein-schaft. Um damit professionell umzugehen, bilden sich mitarbeiter der bayerischen ma-schinenringe laufend zu diesem Thema fort.

„Konflikte sind wichtig und brechen festgefahrene Strukturen auf“, sagt Dr. Walter Pfadler, Referent der Fortbildungen. Er zeigt, wie sich mithilfe geeigneter Konflikt- und Gruppenmoderationstechniken Aus-einandersetzungen klug entschärfen lassen. „Es hilft sehr, wenn jemand die Gespräche sicher lenkt. Ein Moderator von außen kann Debatten in eine kons- truktive Richtung lenken“, ergänzt Dr. Johann Ha-bermeyer, Leiter Beratung im Kuratorium Bayeri-scher Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. (KBM). Viele Maschinenringe spielen bei der Gründung und Organisation von Maschinenge-

meinschaften eine wichtige Rolle und stehen zum Beispiel bei Unstimmigkeiten oder bei Re-Investi-tionen zur Seite. Um Probleme in Gemeinschaften zu erkennen, verstehen und zu lösen, ist es nötig, die jeweiligen Ursachen herauszuarbeiten. Diese können bereits in Fehlern bei der Konzeption lie-gen. So verursacht eine zu schnelle Abschreibung hohe Kosten und damit Druck auf die Beteiligten. Auch falsche Annahmen der Auslastung können Zündstoff bergen. Wichtig ist die interne Kommunikation. Regelmä-ßige Einsatzbesprechungen, klare Entscheidungs-mechanismen sowie Transparenz bei der Abrech-nung zählen zu den wichtigsten Regeln. Die Entwicklungen in den einzelnen Betrieben erge-ben neue Ansprüche der Gesellschafter an die Ge-meinschaft. Der Generationswechsel schafft weite-re Bedürfnisse und Ansprüche und verändert Rangordnung und Rollenverständnis. Dies alles muss besprochen werden.

Region BayeRn | moderationstraining

Bild oben: „Methoden für die gesprächsführung in gruppen sind erlernbar und trainierbar”, so Semi-narleiter Dr. Johann Habermeyer (rechts stehend) und Referent Dr. Walter Pfadler (rechts sitzend).

Bild unten: Bei dem Seminar erarbeiteten die Teil-nehmer zunächst gemeinsam das breite Themenfeld. in Kleingruppenarbeit wurden weitere Fragen inten-siv diskutiert.

Der Landesmaschinenring mecklenburg- Vorpommern e.V. hat das angebot zur entsorgung von altfolien weiter ausgebaut.

Im vergangenen Jahr habe sich der Recyclingmarkt entspannt, sodass den Mitgliedern nun auch die Entsorgung von Stretchfolie und Folienschläuchen angeboten werden könne, so Geschäftsführer Frank Schwarzer. Zur Abholung muss die Altfolie sortenrein sortiert werden und besenrein sowie frei von Fremdstoffen sein.

Für Maschinenring-Mitglieder ist die Entsorgung von Altsilofolie und Folienschläuchen kostenlos, bei Stretchfolie wird eine Zuzahlung von 12 € pro Ton-ne fällig. Die Transportkosten werden nach bean-spruchtem Ladevolumen in m³ abgerechnet. Diese Regelung kommt Landwirten entgegen, die ihre Altfolien selbst pressen oder in Packen bündeln.Damit die Abholung kostengünstig gewährleistet werden kann, müssen pro Beladestelle mindestens 90 m³ einer Folienart geladen werden.

Region MecKlenBuRg-VoRPoMMeRn | Recycling

altfolien abgeben

nicht alle Silofolien können zu Kunstwerken werden. Kostenfreie entsorgung ist deshalb hilfreich.

Weitere informationen zur Organisation der abfuhr unter www.landesmaschinenring-mv.de.

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besuch im ministerium

Region SacHSen-anHalT | Reise nach Berlin

auf einladung der Bundestagsab-geordneten Waltraud Wolff (sPD) reisten im märz einige Vertreter der Landesverbandes sachsen-anhalt nach Berlin.

Waltraud Wolff ist Mitglied im Aus-schuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und betreut den Wahlkreis im Bereich des MR Hal-densleben und des MR Elb-Havel-Winkel. Zum MR-Landesverband gibt es seit Jahren gute Kontakte, und so kam auch diese Einladung in die Ministerien für Finanzen und für Ar-beit uns Soziales zustande.Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales waren die Schwerpunk-te der Diskussion Fragen zum Bil-dungspaket und zum Nationalen Ak-

Region WeSTFalen | neue anbauverfahren

Dünger exakt in Wurzelnähe platzieren

14 Maschinenring-geschäftsführer, Mitarbeiter und Vorstände des landesverbandes Sachsen-anhalt waren in Berlin mit dabei und erfuhren dabei einiges über das politische leben in der Hauptstadt.

tionsplan. Im Bundesministerium für Finanzen wurden die Griechen-landfrage und die Kalte Progression angesprochen. Ein Besuch des Reichstags mit Teilnahme an einer Plenarsitzung stand ebenso auf dem Programm wie der Besuch der Aus-stellung „Topographie des Terrors“. Im Gespräch mit Waltraud Wolff ha-ben sich die Teilnehmer über die Ar-beit der Abgeordneten und über den Ablauf einer Sitzungswoche infor-miert. Dabei kam ein Problem in der Landwirtschaft zur Sprache, mit dem sich auch der Umweltausschuss be-fasst: der Anstieg des Grundwassers. Ein Problem, das Landwirte in vielen Regionen betrifft. Hier soll zukünftig über spezielle Leader-Programme Abhilfe geschaffen werden.

Mais ohne die Zudüngung von Dia-monphosphat (DAP) anzubauen, stellt eine Möglichkeit dar, mög-lichst effizient eigene Wirtschafts-dünger innerbetrieblich zu verwen-den und dadurch N- und P-Salden viehintensiver Betriebe zu entlasten. Um die Wirtschaftsdünger so effizi-ent wie möglich auszunutzen, wer-den in Westfalen-Lippe derzeit neue Anbauverfahren im Maisanbau ges-testet. Eines davon ist das sogenann-te Strip-Till-Verfahren. Bei der Gül-ledepotdüngung wird der flüssige Wirtschaftsdünger im Boden bis zu 20 cm tief eingegrubbert. Exakt über diesem Gülleband wird dann die Maisaussaat vorgenommen, um eine Nährstoffplatzierung in Wurzelnähe

sicherzustellen. Durch den Einsatz von GPS-Systemen kann eine exakte Ablage des Maissaatgutes über die zu-vor kartierten Güllebänder im Acker gewährleistet werden. Unter der Ver-wendung von PIADIN (Nitrifikati-onshemmer) kann die Verfügbarkeit des Stickstoffs gesteuert werden. Be-sonders in viehintensiven Regionen in Westfalen-Lippe könnte dieses System des Maisanbaus eine zu-kunftsweisende Möglichkeit sein, um umweltschonend und kostenredu-ziert Maisanbau zu betreiben. Wie sich das Anbauverfahren weiterent-wickelt, werden weitere Versuche und Vergleiche der jeweiligen Anbaume-thoden zeigen. Der Landesverband wird weiter daüber berichten.

im Landesverband Westfalen wird derzeit geprüft, ob eine gPs-gesteuerte Kombination von maisaussaat und gülledepotdüngung Vorteile für die Landwirte bringen kann.

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50. maschinenring magazin 02.2012

Freuten sich über die gute Stimmung bei den Workshops: Der bayeri-sche gast gerhard Haag (links) und der landes-vorsitzende Rolf Zobel (rechts).

Unter dem motto „Plattform ehrenamt – ideen, austausch und inspiration für die Vor-standschaft“ hat der Landesverband der ma-schinenringe in Baden-Württemberg nun damit angefangen, sich intensiv um die Vor-stände und ihre stellvertreter zu kümmern.

„Der Austausch mit den Kollegen ist wichtig. Da hört man zum Beispiel, dass bei anderen Ringen 400 Mitglieder bei der jährlichen Versammlung kommen – aber wie machen die das eigentlich?“, erklärt Hansjörg Weber, der Geschäftsführer im Landesverband. Um sich zu solchen praktischen Fragen auszutauschen und mithilfe von MR-erfah-

Region BaDen-WüRTTeMBeRg | Erfolgreicher Start

Region RHeinlanD-PFalZ/SaaRlanD | mRVV stellt sich vor

plattform fürs ehrenamt

sicherheit für hof unD familie„Versicherungen? haben wir genug…!“ Diese antwort mag oft stimmen – aber passen sie auch? Die mrVV bietet maschi-nenringmitgliedern in rheinland-Pfalz, dem saarland und dem rheinland jetzt einen kostenlosen Versicherungs-check.

Stefan Neyses, Geschäftsführer des MR Bitburg-Prüm, ist als Makler schon seit 2008 tätig. Die beiden neuen Berater Hilde Pfaff und Gerd Zahnhausen kommen ebenfalls aus der Land-wirtschaft. Das zeichnet die MRVV aus: Bera-tung durch Fachleute aus der Branche, die es auch zu versichern gilt.

Dazu kommen die eigens ausgehandelten Bedin-gungen, die etliche Vergünstigungen für Mitglie-der bereithalten: Günstigere Prämien und Einstufungen oder eine Fair-Play-Klausel zum Beispiel. Die Berater er-läutern auch das Kleingedruckte, denn niemand kann Interesse daran haben, unnötige Verträge abzuschließen. So kann vorgesorgt werden, da-mit auch nach einem Schadensfall der Betrieb weitergehen kann. Ansprechpartner sind die ört-lichen Maschinenringe.

Als Maklergesellschaft hat die MRVV das Ziel, Maschinenring-Mitglieder umfassend und nach-haltig zu beraten, und zwar rund um Hof und Familie. Dabei werden vor Ort alle Umstände wie Eigentumsverhältnisse und Betriebsstruktur besprochen, bevor es zu einem Angebot kommt – damit es dann auch wirklich passt.

Bild links: Stefan neyses

Bild mitte: Hilde Pfaff

Bild rechts: gerd Zahnhausen

renen Referenten weiterzubilden, wurde nun die neue Plattform ins Leben gerufen.

Der erste Termin verlief vielversprechend. 26 Eh-renamtler waren dabei und zeigten sich durchweg begeistert: „Das gibt neue Motivation“, „Das war schon längst überfällig" und „Die Offenheit war sehr gut“ waren zum Beispiel Rückmeldungen, und ein anderer Vorstand meinte: „Es ist der rich-tige Weg. Konkurrenz unter Maschinenringen darf es nicht geben. Zusammen sind wir immer besser.“Bei der ersten Plattform-Veranstaltung gab es Workshops zu Themen wie „Meine Rolle als Vor-sitzender: Aufgaben, Verständnis und Schwer-

punkte“ oder „Von A wie Ausflüge bis Z wie Ziel-planseminar: Das läuft in unserem Verein“. Der Vorsitzende des MR Mittelfranken, Gerhard Haag, berichtete von seinen Erfahrungen. Trainer und Coach Martin Horneber gab dem Tag mit seiner Moderation Struktur und sorgte für die Konzen-tration aufs Wesentliche.

rhetorik steht anWegen der positiven Resonanz wird die Plattform Ehrenamt jetzt zu einer festen Einrichtung. The-men für die Zukunft sind Rhetorik, die strategi-sche Ausrichtung des Maschinenringes und die Kunst, Bilanzen richtig zu lesen.

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mit Zukunftsthemen wie Windenergie, neuen Techniken zur gülleausbringung und dem aufbau von sozialkompetenz beschäftigten sich die hessischen Bodenverbände und maschinenringe in einer Fortbildungswoche in inzell.

Region HeSSen | Fortbildungswoche in inzell

blick nach vorn

Am Anfang des Bildungsmarathons stand der Ausbau der sozialen Kompe-tenzen im Maschinenring. Thomas Sindelar von der Firma Landuptodate stellte dabei die größte Herausforde-rung für die Geschäftsstellen vor: Der Zeitmangel, kombiniert mit einer stei-genden Zahl von Aufgaben, mache fast allen zu schaffen. Um hier wirksa-me Strategien zu entwickeln, wurden alle Teilnehmer mit ihren persönli-chen Eigenschaften konfrontiert. Das eigene Handeln und Arbeiten erschien danach in einem ganz neuen Bild.

Windkraft-ProjekteEin weiteres Thema in Inzell war die Frage, ob sich Wasser- und Boden-verbände und Maschinenringe in der Windkraft engagieren sollten. Hierzu informierten Friedbert Age-then von der Firma Westfalen-Wind und Walter Dersch vom Ma-schinenring Waldeck-Frankenberg.

Region nieDeRSacHSen | Besuch aus afrika

„maschinenrinGe wären gut für uns“Von mali nach niedersachsen: Francois sangare, 31, hat im rah-men eines internationalen Füh-rungstrainings in vier maschinen-ringen als Praktikant gearbeitet. „Es war erfrischend“, meint Hans-Joachim Mencke vom MR Harburg. Wie es dem Gast aus Afrika selbst ge-fallen hat, erzählt er hier.

stammen sie aus einer landwirt-schaftlichen Familie?Ja. In Mali arbeiten 80 Prozent der Menschen in der Landwirtschaft, meine Familie auch. Ackerbau und Viehhaltung sind aber nicht mit Deutschland vergleichbar. Tradition ist bei uns entscheidend: Das Wissen wird in den Familien weitergegeben und man arbeitet in jeder Generation genauso wie die Eltern und Groß- eltern es auch schon getan haben. Das ist ein großes Problem.

Warum?Wenn das Fachwissen fehlt: Hier in Deutschland bekommt jeder Kennt-nisse von außen und spezialisiert sich. In Mali ist die Armut sehr groß, es gibt auch nur wenig Maschinen.

Könnte eine Organisation wie der maschinenring hilfreich sein?Das kann ich mir gut vorstellen. Bis-her ist es ein Problem, dass die Bau-ern nicht gut organisiert sind. Ich habe in Deutschland gesehen, dass gar nicht jeder selbst Maschinen kau-fen muss. Man kann die Technik ge-meinsam nutzen.

ist das Leben in Deutschland so, wie sie es sich vorgestellt hatten?Ich war erstaunt, dass Lebensmittel hier viel billiger sind als in Mali. Und dass es eigene Geschäfte für Haustie-re und sogar Hundefriseure gibt. Das

wäre in Mali unvorstellbar. Womit ich auch nicht gerechnet hatte: Dass die Menschen hier so alleine sind. In Afrika steht jeder mit vielen anderen in Kontakt. Das gefällt mir besser, als alleine zu sein.

im Rahmen der Regionaltagung nord gab es für alle eine Führung im

erkundungsbergwerk in gorleben.

Die kaufmännische Betrachtung ei-ner Windkraftanlage sah bei Wei-tem nicht so positiv aus, wie sich viele der Zuhörer dies vorstellten. Das Fazit: Nicht jedes Windrad ist ein Goldesel. Michael Diestel von der Agrokraft in Rhön-Grabfeld faszinierte die Zuhörer mit seiner Idee des Bürgerenergieparks. Es leuchtete allen ein, dass sich die Ak-teure im ländlichen Raum hier zu-sammentun sollten. In einem weiteren Workshop wurden die Teilnehmer über die neueste Ver-fahrenstechnik bei der Ausbringung von flüssigem organischen Dünger informiert. Fazit von Uwe Roth, Ge-schäftsführer der LAG Hessen: „Die Gülleausbringtechnik braucht neue Impulse, eine wirkliche Lösung ist noch nicht in Sicht“. Es gelte, immer größere Arbeitsbreiten mit Boden-schutz und optimaler Nährstoffver-wertung zusammenzubringen.

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Region ScHleSWig-HolSTein | Unterstützung ausbauen

Region oST | Regionaltagung

erst BetrieBshilfe, unD Dann …?

medienarBeit unD haftungsfragen

Der Betriebshelfer hat seine arbeit gut ge-macht, aber nun ist er weg. Der Betriebsleiter ist zwar wieder einsatzfähig, aber die arbeit geht ihm nicht mehr so schnell von der hand. Die ganze Familie ist von der Krise gezeichnet und bräuchte weitere Unterstützung.

Nun gilt es zudem, Forderungen gegenüber dem privaten Berufsunfähigkeitsversicherer durchzu-setzen, einen Rentenanspruch korrekt zu beantra-gen, die psychischen Folgen des Unfalls zu bear-beiten und dann die Versicherungen nach den Krisenerfahrungen anzupassen. Dafür brauchen die gebeutelten Familien einen „Krisenmanager“, der ein offenes Ohr für die Sor-gen hat und kompetente Fachleute vom Rechtsan-walt bis zum Psychologen und Versicherungsex-perten vermitteln kann – den Maschinenring. Wie das Internet mit Beteiligung der Nutzer zum „web 2.0“ weiterentwickelt wurde, wird auch die Be-triebshilfe von den Maschinenringen in enger Zu-sammenarbeit mit betroffenen Landwirten zu ei-nem ganzheitlichen Krisenmanagement entwickelt – der „Betriebshilfe 2.0“. Schleswig-Holstein ist hier ganz vorn dabei. Einige Ringe tun bereits heu-te mehr, als nur einen Betriebshelfer zu schicken.

Besser vorsorgenAuch wenn nichts passiert, gibt es ein sicheres Gefühl, gut vorbereitet zu sein. Ein Notfallord-ner mit wichtigen Formularen, Telefonnummern und Dokumenten erleichtert es, das Notwendige

zu veranlassen und nichts zu vergessen. Ein Check von Gesundheitsvorsorge und privater Absicherung sowie Arbeitsorganisation und „Burn-out“-Vorbeugung gehören zum Präven-tiv-Paket von „Betriebshilfe 2.0“.

Die „MR-Betriebshilfe 2.0“ unterstützt bei ausfall des Betriebsleiters. Mit dem ganzheitlichen Krisenmanagement vor und während der Krise wird landwirten und ihren Familien wirksam geholfen.

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am ersten und zweiten märz fand in Freyburg, mitten im Weinbaugebiet saale/Unstrut die regionaltagung der ostdeutschen mr-Lan-desverbände statt.

Das Haupt- und Ehrenamt der Maschinenringe und Landesvorstände aus Sachsen-Anhalt, Sach-sen und Thüringen und des Landesmaschinenrin-ges Mecklenburg-Vorpommern nutzten das Ange-bot des Bundesverbandes der Maschinenringe Deutschland e.V. (BMR) zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch.

BMR-Präsident Leonard Ost nahm in seinen Aus-führungen Bezug auf die Zusammenarbeit des BMR und der MR-Deutschland GmbH mit den ostdeutschen Landesverbänden, den Landesma-

schinenringen und den Maschinenringen vor Ort. Neben den bisherigen Tätigkeitsfeldern im Be-reich MR-Klassik rücken Nutzen stiftende Dienst-leistungen immer mehr in den Mittelpunkt des Tagesgeschäfts der Maschinenringe.

Große Unterschiede und teilweise Defizite gibt es bundesweit in der öffentlichen Wahrnehmung un-serer Organisation. Mit der Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit beim BMR in Person von Christian Haschka wurde ein richtiger Schritt ge-tan. In unserer Regionaltagung wurde das neue Konzept der Medienaktivitäten erläutert. Ein ers-tes sichtbares Resultat sind das neue Erscheinungs-bild und die neuen Inhalte unseres MR-Magazins, das alle MR-Mitglieder in den neuen Bundeslän-dern erhalten.

Auch in diesem Jahr ist es den Vorständen der Landesverbände gelungen, interessante Themen für die Regionaltagung zu finden. Die Vorträge von Martin Gehring vom Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe zum Verkehrs-recht und von Andrea Munkert von der MR Deutschland GmbH zu Haftungsfragen im e.V. und der GmbH haben nochmals eindringlich die Verantwortung von Haupt- und Ehrenamt im Ver-ein, aber auch von Betriebsleitern in ihren Unter-nehmen deutlich gemacht. Nachdem die Haftungsfragen deutlich herausgear-beitet wurden, hat sich die MRVV als Einrichtung und Partner der Maschinenringe in Versicherungs-angelegenheiten vorgestellt. Die Möglichkeiten der Absicherung von Risiken des Ehren- und Hauptam-tes fanden dabei ein besonderes Interesse.

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Züchtungsfortschritt ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Getreidewirtschaft. Denn kon-sequent verbesserte Sorten sorgen für wachsende Erträge und können Arbeits- und Betriebs-mittelkosten senken. Deshalb arbeiten wir hart daran, hochwertiges Saatgut zu entwickeln, das auch strengsten Anforderungen gerecht wird. Zertifi ziertes Saatgut zeichnet sich durch mehrfach geprüfte Spitzenqualitäten, eine hohe Keimfähigkeit und maximale Sortenreinheit aus. So wird Z-Saatgut zum Garanten für steigende Wettbewerbsfähigkeit und schafft die Grundlage für be-triebswirtschaftliche Erfolge. Mehr Infos fi nden Sie auf www.z-saatgut.de

Wer investiert in die

Zukunft der Landwirtschaft– wenn nicht wir?

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Herausgeber Bundesverband der Maschinenringe (BMR) e.V.   Ottheinrichplatz A 117   86633 Neuburg/Donau   www.maschinenringe.com   [email protected]. 08431. 64 99 0   Fax 08431. 64 99 450 | Chefredaktion Christian Haschka | Redaktion Katharina Geiger   Veronika Fick-Haas   Dr. Jürgen Buchholtz   Dr. Waldemar Gruber   Friedericke Krick   Rainer Rupalla | Anzeigenvertrieb DLG-Verlag GmbH   Eschborner Landtsraße 122   60489 Frankfurt am MainAnzeigenleitung Kai-Uwe Busch   Tel. 069.247 88-483   Email [email protected] | Redaktioneller Beirat Landesverbände der Betriebshilfsdienste und Maschinenringe in Deutschland Gestaltung | Umsetzung Frank Trurnit & Partner Verlag GmbH   Valerie Wolf   Putzbrunner Str. 38   85521 Ottobrunn   www.trurnit.deDruck Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH   64546 Mörfelden-WalldorfDie Lieferung der Zeitschrift an die Mitglieder der Maschinenringe erfolgt im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne gesonderte Berechnung

ImpRessUm

Das Maschinenring Magazin ist Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern

Abschied nAch vier Jahrzehnten

Cindy nowatzki leitet neue doppel-Gmbh

Bernd Bense wurde während der diesjährigen Mit-gliederversammlung des BHD/MR Ahaus e.V. am 28.03. feierlich verabschiedet. Fast 39 Jahre lang war er als Geschäftsführer des Maschinenring und Betriebshilfsdienst Ahaus im Landkreis Borken (Westfalen-Lippe) tätig. Jetzt geht der 61-jährige Agraringenieur aus Schöppingen in den wohlver-dienten Ruhestand. Sein Nachfolger Markus Bitter ist als neuer Geschäftsführer für die Geschicke des BHD/MR Ahaus e.V. verantwortlich.

gemeinsame maschinenring-gmbh mit neuer geschäftsführung: Die jeweiligen MR Agrar-Service GmbHs aus Gütersloh und Herford haben sich zum 01.04. zur Maschinenring GmbH Gütersloh-Ravens-berg-Lippe zusammengeschlossen. Neue Geschäftsführerin der von den bei-den BHD/MR Gütersloh und Ravens-berg-Lippe e.V. gemeinsam betriebenen GmbH ist Cindy Nowatzki (32) aus Ost-westfalen-Lippe. Cindy Nowatzki hat an der Universität Göttingen Agrarwissenschaften studiert und war bisher in den Bereichen Schwei-nezucht und Düngervermittlung tätig.

Gerhard Röhrl und Erwin Ballis verabschieden Bernd Bense in den Ruhestand.

Markus Bitter (rechts) ist der Nachfolger von Bernd Bense. Mit Ulli Hessel (mitte) übergab er ein Abschiedsgeschenk.

gefällt ihnen das neue maschinenring magazin?

Wir freuen uns von ihnen zu hören. [email protected]

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VERLAGSBEILAGE DES GEMEINSCHAFTSFONDS SAATGETREIDE (GFS)

Durch konsequente Züchtung stehen den deut-schen Getreideanbauern heute Weizensorten mit hervorragenden Eigenschaften zur Verfü-gung. Dabei ist die Backqualität neben hohem Ertrag und wirksamen Resistenzen der wich-tigste Parameter für die Vermarktung.

Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts do-minierten im deutschlandweiten Anbau Winterwei-zensorten mit geringerer Backqualität. Zur Verbes-serung der Mehle wurden bis Ende der siebziger Jahre Weizen aus Kanada und USA mit sehr hohen Proteingehalten und -qualitäten importiert. Der Im-port von Qualitätsweizen war nahe den Seehäfen im Norden relativ preiswert.

Sorten mit verbesserter Eigenback-fähigkeitDurch Einkreuzung von russischem und französi-schem Material in den ertragreichen, aber schlecht verbackenden englischen Squarehead-(Dickkopf)-Weizen entwickelten die privaten Getreidezüchter erste Sorten, die eine vernünftige Eigenbackfä-higkeit aufwiesen. In der Folge wurden Backqua-lität und hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs immer besser kombiniert. Anfang der siebziger Jahre waren dann die Sorten Jubilar, Caribo und

Diplomat marktbeherrschend, deren Mehle auf B- oder A-Niveau verbackten.

Umfassende SortenvielfaltMit der gesteigerten Ertragsleistung und Qualität war gegen Ende der 1970er Jahre die Selbst-versorgung erreicht. Die 1976 zugelassene Sorte Monopol, die bis heute als Mischungspartner für hochwertige Mehle eingesetzt wird, unterstreicht dies eindrucksvoll. In den 1980er Jahren stieg die Zahl ertragreicher A- und E-Weizen weiter an. Die konsequente Qualitätszüchtung bietet dem Land-wirt heute eine umfassende Vielfalt mit mehr als 150 zugelassenen Weizensorten für unterschiedli-che Anbau- und Vermarktungsstrategien.

Qualitätsgruppen dominierenDie Leistungsfähigkeit der deutschen Qualitäts- und Eliteweizen wird auch durch den kontinuierlich ge-stiegenen Anteil dieser Qualitätsgruppen am Ge-samtanbau deutlich (siehe Infografik). Seit einigen Jahren wird in Deutschland mehr als die Hälfte der Weizenanbaufläche mit A- und E-Weizen bestellt. Insbesondere das spezifische Backvolumen relativ zum Proteingehalt konnte züchterisch laufend ver-bessert werden – an der Erforschung der geneti-schen Hintergründe arbeitet das Projekt Quality Net (siehe Interview und Infografik, Seite 2). Als Resü-mee zeigt sich, dass die konsequente Beachtung der Backqualität durch die Weizenzüchter ein breites Sortenangebot geschaffen hat, das im Hinblick auf die Qualität voll befriedigen kann und im Ertragsni-veau, den Resistenz- sowie den übrigen agronomi-schen Eigenschaften weiterentwickelt wurde.

GFS, mit Informationen von Dr. Lorenz Hartl/LfL

Weizenzüchtung im Fokus

Wer heute in ein Brötchen beißt, wird sich nicht immer bewußt sein, dass es ein Sinnbild für erfolgreiche Weizenzüch-tung ist. Aber genau so ist es: Dass wir heute Weizensorten mit hoher Backqua-lität anbauen, verdanken wir intensiver züch terischer Arbeit. Wie die Qualitäts-geschichte im Projekt QualityNet fortge-schrieben wird, erläutert Dr. Lorenz Hartl von der LfL Freising im Interview.

Zudem betrachten wir den Weg der Sorten entwicklung und die Kostenanteile bei der Weizenproduktion. Neu ist der Kommentar zum Thema – dieses Mal von Thomas Blumtritt, dem Beiratsvorsitzen-den des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS), der pointiert Stellung zu der Frage bezieht, warum Lizenz- und Nachbau-gebühren für die Refinanzierung der Züchtungsanstrengungen gleichermaßen angemessen wie unverzichtbar sind.

Zuletzt eine herzliche Einladung an den Stand des GFS auf den DLG-Feldtagen – wir sehen uns in Bernburg!

Ihre

Belinda Giesen-Druse

Erfolg konsequenter Züchtung: Höchste Backqualität bei WeizenZüchtungsfortschritt bringt Selbstversorgung

Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 01/2012

Kurz notiertDer Benzinverbrauch in Deutschlandlag 2011 bei 19,60 Millionen Tonnen (2010: 19,63). Der Jahresverbrauch 2011 beinhaltete 1,24 Millionen Tonnen Ethanol.

Saat-Gut!

Anbauanteil der Qualitätsklassen in Deutschland

EA B C

Relative Häufi gkeit in %

100

80

60

40

20

0

E

A

B

EU

C

unbekannt

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20112010 Erntejahr Quel

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VERLAGSBEILAGE DES GEMEINSCHAFTSFONDS SAATGETREIDE (GFS)

Welches Forschungsziel verfolgen Sie mit dem QualityNet-Projekt?Wir möchten das Merkmal Backqualität von der Genetik her verstehen. Schwerpunkt des Pro-jektes ist die Charakterisierung des Erbguts, der DNA aller verwendeten Sorten. Dazu haben wir 100 Winterweizensorten an sieben Stand-orten in einem Parzellenversuch angebaut und das Erntegut im Backlabor verbacken.

Welche Entwicklung beobachten Sie im Weizensortiment?Im Vergleich zu den ältesten Sorten im Test-Sortiment, die 1961 und 1968 zugelassen wurden, schaffte es die Züchtung, neben dem Ertrag auch die Backqualität in erheblichem Umfang zu steigern.

Wie groß sind die Backvolumina im Ver-such?Die alten Sorten und die heutigen B-Weizen erreichten in unserer Versuchsserie Backvolu-

men von 600 ml/100 g Mehl. Die Mehle der A-Weizen erbrachten Volumen von über 650 ml/100 g Mehl, die E-Weizen von 700 bis 740 ml/100 g Mehl.

Welche genetischen Grundlagen der verschiedenen Qualitäten haben Sie entdeckt?Wir haben erkannt, dass der sogenannte Wild-typ eines bestimmten Gens für eine weiche Kornstruktur verantwortlich ist und vor allem in den alten Sorten zu finden ist. Moderne Qualitätsweizen enthalten Genvarianten, die vom Wildtyp abweichen und die typisch här-tere Kornstruktur zeigen. In härteren Körnern werden beim Mahlvorgang die Stärkekörner mechanisch stärker beschädigt und können deshalb mehr Wasser aufnehmen. Letzt-endlich wird auch ein höheres Backvolumen erzielt.

Welche qualitätsrelevanten Merkmale haben Sie zudem untersucht?Die Qualität und Menge der Kleberproteine sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Diese Merkmale werden bereits von den Züchtern zur Selektion eingesetzt. Um sehr schnell voran zu kommen, können die Tests an einzelnen Kör-nern vorgenommen werden.

Welchen praktischen Nutzen kann das QualityNet-Projekt in Zukunft bringen?Mit den Ergebnissen rückt die genomische Selektion ins Blickfeld, wie sie bereits in der Tierzucht angewandt wird. Auf Basis der DNA-Marker wird eine gezielte Selektion und

Kombination der positiv wirkenden Gene in Weizensorten ermöglicht.

Wie verhindern Sie, dass höhere Quali-tät auf Kosten des Ertrags geht?Der Proteingehalt ist für die Backqualität ein entscheidender Parameter, leider steht er in negativer Beziehung zum Kornertrag. Wir konnten allerdings Genorte identifi zieren, die sich positiv auf den Proteingehalt auswirken, ohne die Backqualität entscheidend zu verbes-sern. Diese sind sozusagen nutzlos und sollten zugunsten eines höheren Ertrags eliminiert werden.

„Gezielte Selektion der positiv wirkenden Gene“ Dr. Lorenz Hartl, LfL Freising, im Interview mit „Saat-Gut!“ über das Projekt QualityNet

Entwicklung des spezifi schen Backvolumens

E-, A- und B- Weizensorten

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005

Quelle: LfL Pflanzenbau

Backvolumen/Rohproteingehalt in ml/%RP

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: GFS

PamierSkagen

Borneo

TorasAlidos

Bussard

Kanzler

MonopolDisponent

Akteur

Cubus

Tommi

DekanFlair

Ritmo

Kronjuwel

Jubilar

Caribo

AdlerPrivileg

Batis

BorenosAron57

55

53

51

49

47

Der lange Weg zur neuen leistungsfähigen Sorte

Neue Sorten sollen einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Sortenniveau bringen – das ist seit jeher das Ziel der Pflanzenzüchtung. Der Weg bis zu diesem Ziel ist lang und anspruchsvoll. Von der ersten Kreuzung bis zum Eintrag in die Sortenliste

vergehen oft zehn bis fünfzehn Jahre. Bis zu 12 Jahren dauert zusätzlich die Grundlagen- und Ge-meinschaftsforschung, die der Sortenentwicklung vorangeht (1-3). Zu Beginn der Kreuzung legen die Züchter die Züchtungsziele wie Ertrag, Qua-

lität, Resistenz sowie neue Inhaltsstoffe fest und suchen geeignete Kreuzungseltern (4). In vielen Schritten und an verschiedenen Orten selektieren Züchter über mehrere Jahre die Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften (5). Wenn der auf-

Grundlagenforschungan Modellorganismen

Anwendungsorientierte Forschung an Kulturpfl anzen

AngewandteGemeinschaftsforschung

Unternehmens-forschung

5 JAHRE

1 2 3 4

5 JAHRE 3 JAHRE 2 JAHRE

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VERLAGSBEILAGE DES GEMEINSCHAFTSFONDS SAATGETREIDE (GFS)

Quelle: LfL, DLG-Mitteilungen 8/2010

Der Anteil der Lizenzgebühren für Z-Saatgut an den Gesamtkosten, die für die Produktion von Weizen entstehen, liegt bei nur zwei Prozent. Ein kleiner Betrag mit großer Wirkung, denn allein über 50 Prozent des Ertragsfortschritts sind auf Pflanzenzüchtung zurückzuführen. Diese ist wiederum auf eine angemessene Re-fi nanzierung ihrer aufwendigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit angewiesen.

Seit Beginn der systematischen Pflanzenzüchtung im 19. Jahrhundert konnten die Erträge und Qua-litäten aller Getreidearten deutlich gesteigert wer-den. Bei Weizen sind die mittleren Felderträge in Deutschland in den vergangenen 100 Jahren von 20 auf 80 Dezitonnen pro Hektar gewachsen. Deutschland ist vom Nettoimporteur zum Exporteur von Backweizen aufgestiegen. Hintergrund der po-sitiven Entwicklung ist vor allem die vorausschau-ende und erfolgreiche Arbeit der Pflanzenzüchter. Im Schnitt investieren sie 10 bis 15 Jahre und ein bis zwei Millionen Euro in die Entwicklung einer neuen Sorte. Damit dieses Erfolgsmodell auch in Zukunft funktioniert, brauchen die Züchter einen fi-

nanziellen Rückfluss ihrer Investitionen in Form von Z-Saatgut-Lizenz- und Nachbaugebühren.

Bei der Produktion von Weizen machen die Z-Saatgut-Lizenzgebühren im Mittel nur zwei Pro-zent der Aufwendungen aus (siehe Infografik). Dies entspricht Kosten von durchschnittlich 10 bis 15 Euro pro Hektar, dessen Gesamtproduktion 774 Euro kostet. Das ist vergleichsweise wenig und op-timal investiertes Geld – angesichts der Tatsache, dass die Züchter bei Erträgen, Resistenzen und Qualitäten kontinuierlich Verbesserungen erzielen. So sind über 50 Prozent des Ertragsfortschrittes der Züchtung zuzuschreiben.

Der konsequente Einsatz von Z-Saatgut trägt dazu bei, dass die Züchter auch künftig in Forschung und Entwicklung investieren können. Denn darin sind sich Wissenschaftler einig: In unseren heu-tigen Nutzpflanzen schlummert noch viel geneti-sches Potenzial für weitere Fortschritte. Aber nur bei einer ausreichenden Refinanzierung ihrer Leis-tungen wird die Pflanzenzüchtung dieses Potenzial auch zukünftig erschließen können.

Zwei Prozent mit großer WirkungAnteile an den Gesamtkosten bei der Weizen-Produktion pro Hektar

Um was geht es bei der Diskussion um den Schutz geistigen Eigentums in der Pflanzenzüchtung? Bei Winterweizen geht es beispielsweise um einen Anteil von zwei Prozent oder von 10 bis 15 Euro der Gesamtaufwendungen für die Produktion auf einem Hektar. So viel – oder besser: so wenig – fließt in Form von Lizenzge-bühren für Z-Saatgut an die Züchter, die die Sorten nach vielen Jahren intensiver Züchtungsarbeit bereitstellen. Allein die-ses Verhältnis von Aufwand und Ertrag sollte Anlass zum Nachdenken geben.

Aber natürlich geht es um mehr als die zwei Prozent. Es geht um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Getreideanbaus in Deutschland. Nur wenn Landwirte in Z-Saatgut investieren – oder im Fall von Nachbau die zugehörigen Nachbauge-bühren entrichten – werden Züchter auch langfristig Züchtungsfortschritt liefern können.

Es ist nicht nur ein Gebot der Fairness, dass diejenigen, die mit investitions- und zeitintensiver Züchtungsarbeit an neuen und besseren Sorten arbeiten, über Li-zenz- und Nachbaugebühren ihr gerechtes Stück vom Kuchen abbekommen. Ich wünsche mir, dass Entscheidungsträger aus der Agrarwirtschaft und Politik dies erkennen und sich zum Wohle einer zukunftsfähigen Landwirtschaft ent-sprechend öffentlich positionieren. Allzu kurzfristiges Denken hat langfristig fatale Folgen!

DER KOMMENTAR

VON THOMAS BLUMTRITT

18%Pflanzenschutz (inkl. Beize)

30%Düngemittel

2 %Versicherung

7 %Trocknung

6 %Saatgutkosten (ohne Beize)

2 % Züchter

20%variable Maschinenkosten

15% Maschinenring/Ernte

Foto

: GFS

Nicht nur ein Gebot der Fairness

Thomas Blumtritt ist Beiratsvorsitzender des Ge-

meinschaftsfonds Saatgetreide und Vertriebsleiter

der KWS Lochow GmbH für Deutschland und Polen.

Sortenentwicklung Sortenprüfung Saatgutproduktion

Sortenzulassung und Sortenschutz

5 6

7

8

2 JAHRE8 JAHRE 3 JAHRE

wändige Prozess erfolgreich ist, folgen die amt-liche Prüfung und die Sortenzulassung sowie die Erteilung des Sortenschutzes (6, 7). Ausgehend von wenigen Pflanzen in den Zuchtgärten wird schließlich qualitativ hochwertiges Z-Saatgut für

den Einsatz in der Landwirtschaft vermehrt und anerkannt (8).

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VERLAGSBEILAGE DES GEMEINSCHAFTSFONDS SAATGETREIDE (GFS)

Impressum

Herausgeber:GFS Gemeinschaftsfonds SaatgetreideKaufmannstraße 71-7353115 BonnTel. 0228-9858110Fax [email protected]

V. i. S. d. P.:Belinda Giesen-Druse

Redaktion und Gestaltung:Publik. Agentur für Kommunikation GmbH

Die Vorbereitungen für die größte pflanzen bauliche Schau dieses Jahres laufen auf Hochtouren: Vom 19. bis 21. Juni finden in Bernburg-Strenzfeld in Sachsen-Anhalt die DLG-Feldtage statt. Auf dem Versuchsfeld werden eine ein-zigartige Vielfalt aller gängigen Kultur-pflanzen und neueste Anbaustrategien vorgestellt. Die Verantwortlichen erwarten 20.000 Besucher und 300 Aussteller. Unter ihnen ist auch der Gemeinschafts-fonds Saat getreide (GFS), der in einem Weizenschau versuch im direkten Ver-gleich von 13 historischen und modernen Sorten Züchtungs fortschritt erlebbar macht. Mehrmals täglich führt der Züch-tungsexperte Dr. Erich Knopf durch den Demoversuch und erläutert im Kontext der beeindruckenden Züchtungsleistung der vergangenen 100 Jahre die spezifischen Eigenschaften der Sorten sowie die Be-deutung des Betriebsmittels Z-Saatgut für künftigen Züchtungsfortschritt. Zu-sätzlich informiert am Stand die Initiative www.diepflanzenzuechter.de.

GFS auf den DLG-Feldtagen

Einkorn im Demonstrationsversuch bei den DLG-Feldtagen – die Urform des heutigen Weizens

Weltproduktion Weizen 2011 in Millionen Tonnen

EU-27 136,9

China 115,2

Indien 80,8

Argentinien 16,1

Sonstige 123,4

Kasachstan 9,7

Ukraine 16,8

Russland 41,5

USA 60,1

Kanada 23,2

Australien 27,9

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Weizen ist die Fruchtart mit der weltweit größ-ten Anbaufl äche und ein Musterbeispiel für er-folgreiche Züchtung. Der Siegeszug reicht von den Urformen Einkorn und Emmer, über die Ursprünge der Kreuzungszüchtung bis zur im-mer besseren züchterischen Kombination von Qualität, Ertrag und Resistenzen. Im Jahr 2011 konnten global 650 Millionen Tonnen Weizen geerntet werden.

Die Wiege des Weizenanbaus steht im Zweistrom-land zwischen Euphrat und Tigris. Dort kultivierten frühe Siedler die Urformen Emmer und Einkorn. Ausgehend von diesen Ansätzen haben Generatio-nen von Züchtern den Weg zu leistungsfähigen Wei-zensorten bestimmt. Seit über 100 Jahren verfolgt die Pflanzenzüchtung bei Weizen die Züchtungszie-le Ertrag, Qualität und Resistenz für den Erfolg der Getreideanbauer – und der kann sich sehen lassen: Weizen ist wegen seiner vielfältigen Verarbeitungs- und Verwertungsmöglichkeiten heute weltweit eine wichtige Getreideart. Die jährliche Produktions-menge lag 2011 bei 650 Millionen Tonnen. Das sind fast 100 Kilogramm pro Kopf der Weltbevölke-rung von 7,0 Milliarden Menschen.

Siegeszug begann im ZweistromlandWeizen hat weltweit größte Anbaufl äche

Erträge in Deutschland über Durch-schnittDie globale Weizen-Anbaufläche umfasst ungefähr 223 Millionen Hektar, der Durchschnittsertrag liegt damit bei circa 30 Dezitonnen pro Hektar. Global haben sich seit den 1950er-Jahren die Erträge pro Hektar mehr als verdreifacht. Dieser Wert wird in Deutschland übertroffen: Bei guten Bedingungen werden durchschnittliche Erträge von 80 Deziton-nen bis über 100 Dezitonnen pro Hektar geern-tet. Für mehr als die Hälfte dieser Steigerung ist züchterischer Fortschritt verantwortlich. Außerdem wirken sich moderne Anbautechnik sowie Düngung und Pflanzenschutz positiv aus.

Europa ist SpitzenregionDie 27 EU-Staaten und China erzeugen die größ-ten Anteile an der Welt-Weizenproduktion (siehe Infografik). Nach Frankreich (34 Millionen Tonnen) war Deutschland 2011 mit fast 23 Millionen Ton-nen größter EU-Weizenproduzent. Über 20 Millio-nen Tonnen Weizen wurden im Inland verwendet und verarbeitet, davon 47 Prozent als Futtermittel und ungefähr 36 Prozent direkt für die menschli-che Ernährung.

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41,5

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: GFS

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DLG-Verlag GmbH • Eschborner Landstraße 122 • D-60489 FrankfurtTel.: 0 61 23/9 23 82 63 • Fax: 0 61 23/9 23 82 62 • www.dlg-verlag.de

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