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Grundkurs Solid Edge Konstruktionszentrum der FH-Rosenheim Dipl. Ing. Th. Becker Academic German Version

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Grundkurs Solid Edge

Konstruktionszentrum der FH-Rosenheim Dipl. Ing. Th. Becker

Academic German Version

Konstruktion mit Solid Edge 2

Fachhochschule Rosenheim Dipl. Ing. Th. Becker

Inhalt: 1 Vorbemerkungen ............................................................................................................................ 3

1.1 Ziele............................................................................................................................................ 3 1.2 Methoden.................................................................................................................................... 3

2 Aufbau von Solid Edge ................................................................................................................... 4 2.1 Unterschiedliche Programmodule .............................................................................................. 4 2.2 Lizenzierung ............................................................................................................................... 4 2.3 Space Mouse.............................................................................................................................. 4 2.4 Arbeitsoberfläche........................................................................................................................ 5 2.5 Grundsätzliche Vorgehensweise................................................................................................ 6 2.6 Hilfe............................................................................................................................................. 7 2.7 Optionen und Voreinstellungen .................................................................................................. 7

3 Profilerstellung ................................................................................................................................ 7 3.1 Erstellen von Skizzen ................................................................................................................. 8 3.2 Hilfsmittel bei der Skizzenerstellung......................................................................................... 11 3.3 Veränderungen der Darstellung ............................................................................................... 13 3.4 Steuerung der Darstellung von Formelementen ...................................................................... 16 3.5 Beschreibung der einzelnen Zeichnungsfunktionen ................................................................ 17 3.6 Parametrik und Variabilität ....................................................................................................... 21 3.7 Bemaßung, Festlegen der Geometrie ...................................................................................... 22 3.8 Ändern von Konstruktionselementen ....................................................................................... 26 3.9 EdgeBar.................................................................................................................................... 27

4 Erstellung und Bearbeiten von einzelnen Formteilen................................................................... 28 4.1 Erstellen einer Ausprägung ...................................................................................................... 30 4.2 Erstellen mit Hilfe des Befehls Rotationssausprägung ........................................................... 33 4.3 Bauteil aus mehreren Formelementen..................................................................................... 36 4.4 Bearbeitung von Formelementen ............................................................................................. 38 4.5 Formelemente aus vorgefertigten Profilen (Skizzen) ............................................................... 46 4.6 Erzeugung von Profilebenen .................................................................................................... 47

5 Zusammenbau von Formteilen - Assembly .................................................................................. 48 6 Zeichnungserstellung.................................................................................................................... 53

6.1 Voreinstellungen....................................................................................................................... 53 6.2 EdgeBar.................................................................................................................................... 53 6.3 Erstellen von Ansichten............................................................................................................ 54 6.4 Bemaßung ................................................................................................................................ 56 6.5 Schnittdarstellung ..................................................................................................................... 57 6.6 Ausbruch .................................................................................................................................. 57 6.7 Einfügen von Explosionszeichnungen und geschnittenen Ansichten ...................................... 58

7 Weldment...................................................................................................................................... 58 7.1 Einfügen und bearbeiten einer Schweißkonstruktion............................................................... 58 7.2 Ableiten der Zeichnung............................................................................................................. 59

Konstruktion mit Solid Edge 3

Fachhochschule Rosenheim Dipl. Ing. Th. Becker

1 Vorbemerkungen

1.1 Ziele

• Einführung in das Konstruieren mit einem 3D-CAD System am Beispiel von Solid Edge

1.2 Methoden

• Stoffvermittlung während der Praktikumszeiten • Selbststudium mit Hilfe des Skriptes

• Lernprogramm / Hilfe-Menü der Solid Edge Standardsoftware

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2 Aufbau von Solid Edge

2.1 Unterschiedliche Programmodule Die Programmgruppe des 3D-CAD-Systems Solid Edge besteht aus mehreren Programmteilen, die weitgehend eigenständig sind.

• Datenmigrationstools zum Einlesen von I-DEAS, Inventor, Mechanical Desktop und PRO/E Daten

• Insight

Verwaltung, Anzeige und Druck der Konstruktionen

• Lizenztools

• Das Programm Solid Edge startet immer mit dem gleichen Anfangsbildschirm

(im Konstruktionszentrum ohne Anwendung) anschließend wird das entsprechende Modul ausgewählt

o Assembly Zusammenbau von einzelnen Bauteilen zu Baugruppen Dateityp: *.ASM

o Draft Erstellen von 2-Dimensionalen technischen Zeichnungen Dateityp: *.DFT Die Vorlage FHRO.dft wurde angepasst auf die Bedürfnis se im Konstruktionszentrum Bitte verwenden Sie diese Vorlage.

o Part Konstruktion von 3D Bauteilen Dateityp: *.PAR

o Sheet Metal Blechmodellierung Dateityp: *.PSM

o Weldment Erstellen von Formelementen für Schweißverbindungen Dateityp: *.PWD

2.2 Lizenzierung Im Konstruktionszentrum läuft Solid Edge mit einer Akademischen Lizenz. Damit ist das Programm voll funktionsfähig. Allerdings können die Konstruktionen, die mit einer akademischen Lizenz gespei-chert wurden, nicht mit einer so genannten Industrieversion geöffnet werden können. Außerdem er-scheint auf jedem Zeichnungsausdruck ein Wasserzeichen. Nicht lizenziert sind die Module Feature-Recognizer, WebPublisher und Engineering Handbook

2.3 Space Mouse Die Rechner sind alle mit einer Space Mouse der Firma 3Dconnexion ausgestattet. Die Space Mouse ermöglicht es dem Anwender auf einfache Art und Weise die 2D-Konstruktionen zu manipulieren. Das erspart viele Mausklicks und erleichtert die Arbeit erheblich. Die Anwendung der Space Mouse sollte jedoch geübt werden.

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2.4 Arbeitsoberfläche Auf dem Desktop der Rechner im Konstruktionszentrum ist eine Verknüpfung zum Programm Solid

Edge angelegt. Hier müssen Sie entscheiden ob Sie mit Neu eine neue Datei erstellen oder mit

Öffnen ein vorhandenen Datei öffnen möchten. Wenn Sie auf Neu klicken, wird ein Dialogfenster geöffnet, in welchem Sie zwischen mehreren Vorlagen wählen können. Um ein Einzelteil zu erstellen

wählen Sie . Es wird nun das Programmodul Solid Edge Part geöffnet. Hier findet sich die im Folgenden dargestellte Benutzeroberfläche. Falls sich Solid Edge nicht direkt im Vollbildmo-dus darstellen sollte klicken Sie bitte auf .

Falls die EdgeBar nicht sichtbar ist, können Sie diese mit oder unter Extras EdgeBar ein-blenden. Hauptsymbolleiste und Menüleiste sind ähnlich aufgebaut wie auch bei anderen Microsoft Anwendun-gen. In der Hauptsymbolleiste kommen aber schon einige Funktionen hinzu, die Solid Edge spezifisch

sind, wie z.B. schattierte Darstellung oder die Zoomfunktion .

Formatierungsleiste

3 Referenzebenen isometrische Darstellung

EdgeBar

Menüleiste

Statuszeile

Vollbild

Formatierungsleiste anwendungsbezogen

Flächenmodellierung

Hauptsymbolleiste

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Die Formatierungsleiste oder das SmartStep Menü ist eine dynamische Symbolleiste, die sich dem gera-de verwendeten Befehl anpasst. Die anwendungsspezifische Symbolleiste enthält die nötigen Befehle für die jeweils benutzte Anwendung (Part, Draft, Assembly, ...). Diese sind oft in Gruppen zusammengefasst, die durch ein Pull-down-Menu dargestellt werden können. Indem man mit der linken Maustaste auf den schwarzen Pfeil klickt wird das Pull-down-Menu sichtbar. Der eigentliche Arbeitsbereich für die Konstruktion ist gekennzeichnet durch die Lage von 3 senkrecht zueinander stehenden Referenzebenen. Der Ursprung jeder Ebene ist durch ein Rechteck markiert. Es gibt kein klassisches Koordinatensystem. Oberhalb des Arbeitsbereichs befindet sich zusätzlich die Statuszeile. Hier werden Hinweise auf Schritte, die ausgeführt werden müssen oder sonstige Informationen zu Vorgehen im jeweiligen Bear-beitungsschritt im linken Teil dargestellt. Im rechten Teil der Statuszeile sehen Sie die Anzeige des gerade markierten Bauteiles oder der gerade markierten Ebene. Allgemeine Einstellungen wie z.B. Farbzuordnung, Dateiablage, Verzeichnis, Genauigkeit der Darstel-lung finden sich, in Analogie zu den Microsoft Programmen, in der Menüzeile unter Extras Optionen. (siehe Kap. 2.7)

2.5 Grundsätzliche Vorgehensweise Ausgangspunkt für das Erstellen eines Körpers (= Formelement) ist ein Profil (d.h. ein geschlossener Kurvenzug). Aus diesem Kurvenzug entsteht eine Fläche. Bewegt man diese Fläche ent-lang einer bestimmten Strecke (Projek-tion) senkrecht zur Fläche, so erhält man ein entsprechendes Volumen. Dies wird als eine Volumenerzeugung durch Ausprägung bezeichnet. Eine andere Möglichkeit zur Erstellung eines Formelements ist die Drehung eines ebenfalls geschlossenen Profils um eine Drehachse; eine Rotations-ausprägung. In ähnlicher Art und Weise ist es möglich Bohrungen, Aussparungen und andere Formänderungen an bereits bestehenden Formelementen vorzunehmen. Zur grundsätzlichen Vorgehensweise gehört auch, dass man seine Arbeit regelmäßig speichert. Es besteht immer die Gefahr, dass durch einen Programmabsturz die Änderungen seit dem letzten Spei-chern verloren gehen.

Projektion

Rotation

Profil Formelement

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2.6 Hilfe Mit der Taste F1 können Sie, wie bei anderen Windows Programmen auch, die Hilfe aufrufen, um sich über die Solid Edge Funktionen genauer zu informieren.

2.7 Optionen und Voreinstellungen Unter Extras Optionen können Sie Voreinstellungen treffen, die Ihnen die Arbeit mit Solid Edge erleichtern. Z.B. wie lang die Liste der Dateien ist, die unter dem Menüpunkt Datei erscheint, wie viele Rückschritte mit Bearbeiten

Rückgängig (STRG+Z) gemacht werden können, oder welche Größe die Referenzebenen haben. Je nach Mo-dellgröße sollten die Referenzebenen angepasst werden. Ab V17 können die Referenzebenen jederzeit angepasst werden. Auch die Voreingestellten Far-ben können hier unter Farben verän-dert werden. Im Konstruktionszentrum ist, bis auf wenige Ausnahmen, die Einstellung Standart getroffen. Sie können in den Untermenüs Ihre Stand-art-Pfade einstellen, um immer direkt auf die richtigen Dateien und Ordner zugreifen zu können.

3 Profilerstellung Profile können direkt in Zusammenhang mit dem jeweiligen Formelement erstellt werden, indem man

den Button Ausprägung oder Rotationsausprägung anklickt, die Referenzebene auswählt in der das Profil erstellt werden soll. Solid Edge schaltet dann in den 2D-Modus um. Eine weitere Mög-

lichkeit zur Erstellung von Profilen sind Skizzen, die mit diesem Schalter aufgerufen werden. Auch hier muss wieder eine Referenzebene ausgewählt werden, die dann als Grundlage zur 2D-Profilerstellung genutzt wird. In der 2D-Umgebung werden anwendungsspezifische Symbolleisten aufgerufen. Viele Elemente und Techniken, die bei der Skizzenerstellung benötigt werden finden, sich beim Programmodul Draft für die Erstellung von 2D Zeichnungen wieder und sind teilweise aus 2D-CAD-Programmen bekannt.

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3.1 Erstellen von Skizzen Am Anfang muss eine Zeichenebene gewählt werden. Klicken Sie auf die entsprechende Referenz-ebene. Bei bereits vorhandenen Formelementen sind auch alle durch Körperkanten definierten Ebe-nen möglich. Das Profil lässt sich durch Anwendung der im Folgenden dargestellten Zeichenfunktio-nen erstellen. Dabei sind immer die Hinweise in der Statuszeile zu beachten. Alle aktivierten Befehle können mit Esc deaktiviert werden, das Auswahlwerkzeug ist aktiv, durch wiederholtes Klicken auf die gleiche Funktion oder klicken der rechten Maustaste wird die Funktion unterbrochen, bleibt aber aktiv. Symbol Beschreibung Untermenü

Auswahlwerkzeug; muss immer aktiviert sein, wenn mit EdgeBar gearbeitet wird

Linie; Zeichnen von fortlaufenden Strecken

Punkt; Zeichnen eines Punktes

FreeSketch; Erkennen von Freihandlinien als Geometrie

Kurve; Zeichnen von geglätteten Kurven

In Kurve umwandeln; Wandelt analytische Geometrie in eine Spline-Kurve um.

Bogen über 3 Punkte; der Bogen wird über Anfangs- und End-punkt und über einen weiteren Punkt auf der Linie definiert

Tangentenbogen; es wird ein tangentialer oder senkrechter Bogen erzeugt

Bogen über Mittelpunkt; der Bogen wird über den Mittelpunkt und den Anfangs- und Endpunkt definiert

Kreis über Mittelpunkt; ein Kreis wird durch den Mittelpunkt und den Radius oder den Durchmesser definiert

Kreis über 3 Punkte; der Kreis wird über 3 Punkte definiert

Tangentialkreis; der Kreis wird tangential angelegt

Ellipse über 3 Punkte; es wird eine Ellipse aus 3 Punkten erzeugt

Ellipse über Mittelpunkt; es wird eine Ellipse über einem Mittel-punkt und mit Hilfe von 2 weiteren Punkten erzeugt.

Rechteck;

Ausrundung;

Fase;

Offset; zeichnet eine versetzte Kopie eines zweidimensionalen Elements

Symmetrischer Offset; zeichnet symmetrische Abstände von einer markierten Mittellinie

Ausfüllen; in Skizzen und Zeichnungen können geschlossene Konturen mit Schraffuren und Füllmustern versehen werden.

Smart Dimension; platziert eine Bemaßung, abhängig vom aus-gewählten Element (Durchmesser, Radius, Länge, Abstand)

Abstandsbemaßung;

Winkelbemaßung

Koordinatenbemaßung; erstellt eine Bemaßung von einen ge-meinsamen Ursprung aus

Winkelkoordinatenbemaßung; Platziert eine Bemaßung, die den Winkel zwischen einem Mittelpunkt, einer Achse und einem Mess-punkt bemisst.

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Symmetrischer Durchmesser; Bemaßung eines Abstands zwi-schen einer Mittellinie und einem anderen Element

Bemaßungsachse; Legt eine Bemaßungsachse für parallele oder senkrechte Bemaßungen fest.

Einbeziehen; bezieht Teilkanten in das aktuelle Profil ein

Konstruktion; wandelt ein Profilelement in ein Konstruktionsele-ment um, oder umgekehrt, Darstellung: Strich-Zweipunktlinie

Trimmen; trimmt offene und geschlossene Elemente bis zum nächsten Schnittpunkt in beide Richtungen.

Eckentrimmen; trimmt und/oder verlängert zwei markierte offene Elemente zum Zeichnen einer Ecke.

Zum nächsten (Element) verlängern; verlängert ein oder mehrere offene Elemente bis zum Schnittpunkt mit dem nächsten Element

Teilen; teilt Elemente an einer bestimmten Position

Verschieben; verschiebt Elemente, Option: kopieren

Drehen; dreht Elemente mit einem genauen Abstand oder Winkel um einen angegebenen Punkt, Option: kopieren

Spiegeln; spiegelt ausgewählte Elemente um eine definierte Ach-se, Option: kopieren

Skalieren; reduziert bzw. vergrößert markierte Elemente um einen von Ihnen definierten Skalierungsfaktor, Option: kopieren

Löschen; löscht das ausgewählte Element einschließlich aller ihm zugewiesenen Beziehungen.

Ausdehnen; einzelne ausgewählte Punkte können in x und y Rich-tung verschoben werden.

Rechteckmuster; erstellen eines Rechteckmusters in der Skizzen-umgebung, kann später für Musterformelemente verwendet wer-den

Kreismuster; erstellen eines Kreismusters in der Skizzenumge-bung, kann später für Musterformelemente verwendet werden

Konstruktionsanzeige; ruft das Dialogfeld auf, mit dem Sie die Anzeige von Ebenen, Skizzen, Flächen etc. steuern können

Verbinden; verbindet Eigenpunkte in einem Punkt

Konzentrisch; legt Bögen oder Kreise als konzentrisch fest

Horizontal; Vertikal, richtet Linien vertikal oder horizontal aus

Koliniear; legt 2 Linien als koliniear fest

Parallel; legt 2 Linien als parallel fest

Senkrecht; ordnet 2 Element senkrecht zueinander an

Sperren; fixiert Elemente und Eigenpunkte, so dass sie nicht ver-ändert werden können

Starrer Satz; legt verschiedene 2-D-Elemente in Größe und Posi-tion zueinander fest.

Tangential; legt 2 Elemente als tangential zueinander fest

Gleichwertig; gleicht Elemente an (gleiche Länge; gleicher Radius)

Symmetrisch; legt Elemente als achsensymmetrisch fest

Symmetrieachse festlegen; legt eine Strecke als Symmetrieachse für den Befehl Symmetrisch fest

Beziehungssymbole; ein- oder ausschalten

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Beispiel 1: Erstellen des folgenden Profils ohne genaue Geometrieeingabe Vorgehensweise:

1. Solid Edge Part aufrufen mit der Vorlage

2. aufrufen von Skizze 3. Wahl der Referenzebene, in der das Profil erstellt wer-den soll (z.B. x-z-Ebene)

4. Aufrufen von Linie 5. Erstellen der dargestellten Geometrie durch einen einfachen Klick auf den Startpunkt der 1. Li-nie. Anschließend wird die Maus zum gewünschten Endpunkt der 1. Linie geführt und noch einmal geklickt. Der Endpunkt der 1. Linie ist gleichzeitig und automatisch der Startpunkt von Linie 2. So verfahren Sie weiter bis das Profil vollständig erstellt ist und der Linienzug geschlossen ist. Wenn Sie einen geschlossenen Linienzug erstellen, wird der Befehl Linie automatisch unterbrochen. Wenn der Linienzug offen bleiben soll, können Sie die Linie durch nochmaliges klicken auf

Linie , mit der ESC-Taste oder mit der rechten Maustaste unterbrechen. 6. Wenn Sie mehrere Linienzüge in einer Skizze erstellen möchten können Sie mit dem Button

Linienfarbe für jeden Linienzug eine andere Farbe einstellen. Dazu müssen Sie aber vorher die Funktion Prüfen Farben der Skizzenbeziehungen ausschalten.

7. Nach Abschluss anwählen des Befehls . Die erstellte Skizze ist jetzt in der räumlichen Darstellung für die gewählte Zeichenebene sichtbar. 8. Sie haben nun die Möglichkeit noch einmal zur Profilumgebung zurückzukehren mit Profil

zeichnen , Sie haben die Möglichkeit das Profil auf eine andere Zeichenebene zu platzieren

mit Ebene bestimmen , die Skizze zu benennen oder den Vorgang endgültig fertig zu stellen

in dem Sie noch einmal auf klicken. Die genannten Optionen stehen natürlich später auch noch zur Verfügung. Die gerade eingegebenen Linien wurden ohne Längenwerte oder sonstige Beziehungen eingege-ben. Im SmartStep-Menü, oberhalb des Arbeitsfensters, können Sie, nachdem Sie den Anfangs-punkt der Linie festgelegt haben, für diese eine Linie den Längenwert eingeben und den Winkel mit dem diese Linie gezeichnet werden soll. Diese Werte sind allerdings nur Temporär und werden durch nachträglich angebrachte geometrische oder maßliche Randbedingungen evtl. aufgehoben. 3.1.1 Ändern von Skizzen Um eine Skizze zu ändern, muss die Skizze erst ausgewählt sein. Eine Skizze kann man auswäh-len, in dem man direkt auf die Skizze klickt und sie damit markiert, oder indem man im Werkzeug EdgeBar die entsprechende Skizze anwählt. Anschließen hat man 3 Auswahlmöglichkeiten.

Definition bearbeiten, hier können Sie den Namen der Skizze ändern (der Name erscheint auch in der EdgeBar), eine neue Ebene bestimmen, oder zur Profilumgebung wechseln.

Profil bearbeiten, mit diesem Schalter gelangen Sie sofort zur Profilumgebung

Dynamisch bearbeiten, hier werden die in der Skizze hinterlegten Bemaßungen angezeigt, diese können Sie auswählen und dann in der Formatierungsleiste ändern. Sie können außerdem Bemaßungen und Bemassungstext neu platzieren und mit Hilfe des Profilelementziehpunktes die Position, Größe und Form des Profils ändern.

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3.2 Hilfsmittel bei der Skizzenerstellung 3.2.1 IntelliSketch – Beziehung – Ausrichtung – Mauszeiger Ist man in der Sketch-Umgebung (z.B. nach Aufruf von Skizze und Wahl der Referenzebene), so las-sen sich unter Extras IntelliSketch verschie-dene Möglichkeiten für die Beziehungen zwischen Elementen einstellen, die beim Entwurf dynamisch verschiedene Merkmale anzeigen. Damit ist es beispielsweise möglich Linien senkrecht zueinan-der, horizontal, vertikal, ....Kreise konzentrisch, Li-nien tangential an Kreise oder Bögen direkt beim Erstellen anzuordnen. Mit Hilfe des Befehlsfeldes Mauszeiger werden Darstellung und Fangfunktion des Cursors eingestellt.

3.2.1.1 Endpunkt; wird mit diesem Zeichen markiert und fängt die Endpunkte von Linien

3.2.1.2 Schnittpunkt; es werden sowohl tatsächliche als auch theoretische Schnittpunkte gefangen

3.2.1.3 Mittenpunkt; erkennt die Mitte einer Strecke und markiert sie mit diesem Zeichen

3.2.1.4 Bearbeitungspunkt; wird markiert durch dieses Zeichen , Bearbeitungspunkte gibt es nur bei Kurven und sie liegen immer auf der Linie.

3.2.1.5 Punkt auf Element; fängt beliebige Punkte eines Elementes

3.2.1.6 Kurvensteuerungsvertex; fängt den Schnittpunkt der angenäherten Kurve

3.2.1.7 Mittelpunkt; fängt Mittelpunkte von Kreisen, Kreisbögen

3.2.1.8 Durchstoßpunkt; wird mit diesem Zeichen markiert und fängt den Punkt an der Stel-le, an der eine Kurve, eine Skizze oder eine Modellkante die aktive Skizzierebene durch-stößt

3.2.1.9 Silhouettenpunkt; es werden Punkte gefangen, die zu einer horizontalen oder zu einer

vertikalen tangential sind. 3.2.1.10 Parallel; erkennt ob eine Linie parallel zu einer anderen Linie ist. 3.2.1.11 Tangential; erscheint, wenn ein Element tangential zu einer Linie, einem Bogen oder Kreis

ist. Es werden sowohl tatsächliche und theoretische Punkte angezeigt. 3.2.1.12 Senkrecht; wird markiert, wenn eine Linie senkrecht zu einer anderen Linie, zu einem Bo-

gen oder Kreis ist. 3.2.1.13 Horizontal oder Vertikal; erkennt ob eine Linie im Bezug auf die x-Achse horizontal oder

vertikal verläuft

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3.2.2 IntelliSketch – Mauszeiger 3.2.2.1 Lokalisierbereich; hier wird die Größe des Bereiches um den Mauszeiger fest, zwischen 3

und 12 Pixel. IntelliSketch interpretiert die Beziehung von in den Lokalisierbereich fallenden Elementen. Damit muss man nicht mehr auf exakte Positionen fahren.

3.2.2.2 Absichtsbereich; Mit Hilfe des Absichtsbereichs können Zeichenbefehle Ihre Absicht wäh-

rend des Zeichnens anhand von geometrischen Regeln interpretieren. Werte zwischen 3 und 12 Pixel sind gültig.

3.2.3 Ausrichtungsanzeige In diesem Beispiel zeigt die Ausrichtungsanzeige die horizontale oder vertikale Ausrichtung der schon gezeichneten Linien durch grüne Kreuze an. Bei der Linie, die gerade gezeichnet wird, wird

temporär angezeigt, dass die Linie vertikal ausgerichtet ist, durch das folgende Zeichen , und es wird angezeigt, dass sich die Linie mit dem Endpunkt der Schrägen auf einer Höhe befindet, durch die gestrichelte Linie.

3.2.4 Direkte Werteeingabe In Abhängigkeit von der gewählten Zeichenfunktion lassen sich die Geometriedaten direkt in die jeweiligen Felder eingeben, als Alternative zur Eingabe mit Mausklick auf der Arbeitsebene. Damit kann man Geometrien sehr genau und schnell erstellen. In der Abbildung findet sich das entspre-chende Menü, welches bei der Anwahl der Zeichenfunktion "Rechteck" geöffnet wird. Wenn Sie den Anfangspunkt des Rechtecks bereits gewählt haben können Sie über die Werte Breite, Höhe und Winkel die Abmaße und die Lage des Rechecks bestimmen.

Die fertig gezeichnete Linie ist horizontal

Die zu zeichnende Linie ist vertikal.

Die zu zeichnende Linie ist auf einer Höhe mit dem Endpunkt der schrägen Linie.

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3.2.5 QuickPick Die Bauteile werden immer unübersichtlicher, je größer und komplexer das Bauteil oder die Baugruppe wird. Es wird daher auch immer schwieriger die gewünschten Elemente mit dem Cursor zu fangen. Es gibt natürlich die Mög-lichkeit das Bauteil stark zu vergrößern. Eine andere Möglichkeit ist der Quick-Pick. Wenn Sie mit dem Mauszeiger auf übereinander oder eng nebeneinander liegende Elemente zeigen, erscheinen nach kurzer Zeit drei Auslassungspunk-te rechts neben dem Mauszeiger. Wenn Sie nun einmal mit der linken Mausta-ste klicken erscheint ein Auswahlfeld. Fahren Sie nun, ohne klicken, über die Einträge. Bei jedem Eintrag wird ein anderes Element rot markiert dargestellt. Durch Anklicken der entsprechenden Zeile können Sie das gewünschte Element auswählen. Mit Hilfe des QuickPicks können Sie auch leicht herausfinden, ob gleiche Elemente mehrfach übereinander liegen und diese dann auch löschen. Das mehrfache Übereinanderliegen von Elementen verhindert oft das Ausprägen von 2D-Geometrien. Im Dialogfeld QuickPick-Optionen können Sie die Millisekunden bis zum Erscheinen der Aus-lassungspunkte, die Länge und Breite des Li-stenfeldes und die Darstellung einstellen.

3.3 Veränderungen der Darstellung Um die Bildschirmdarstellung bereits erstellter Geometrien durch Vergrößern, Verkleinern, Zoo-men, ... zu verändern, stehen in der Hauptsymbolleiste folgende Befehle / Icons zur Verfügung:

Ausschnittsvergrößerung; ziehen Sie ein Fenster um den zu vergrößernden Ausschnitt

Größe verändern; linke Maustaste gedrückt halten und gleichzeitiges Ziehen der Maus führt zur dynamischen Vergrößerung oder Verkleinerung, einfaches Klicken führt zum Verkleinern

Einpassen; passt alle sichtbaren Elemente in die aktive Ansicht ein

Verschieben des Bildmittelpunktes (linke Maustaste gedrückt halten und verschieben) Sie können mit Ansicht Vorherige oder der Tastenkombination ALT + F5 zu der vorherigen An-sicht zurückkehren. 3.3.1 Space Mouse Alternativ zu diesen Möglichkeiten können Sie auch die Space Mouse benutzen, um die Darstel-lung zu manipulieren. Auch hier gibt es ein Menü (3Dcontrol) mit dem Sie verschiedene Einstel-lungen treffen können, um die Manipulation komfortabler zu machen. Falls dieses Menü nicht an-gezeigt wird, klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Hauptsymbolleiste und wählen Sie 3Dcontrol aus. Die Einstellungen können auch unter Extras Add-Ins Add-In-Manager 3Dcontrol getroffen werden.

Auslassungs-Punkte

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Select Rotation Point; wählen Sie einen Punkt, um welchen das Modell rotieren soll

Select Rotation Axis; wählen Sie ein Linie, um welche das Modell rotieren soll

Increase Sensitivity; erhöht die Empfindlichkeit, die Bewegungen und Reaktionen der Space Mouse werden schneller

Decrease Sensitivity; vermindert die Empfindlichkeit, die Bewegungen und Reaktionen der Space Mouse werden langsamer

Reset Sensitivity; setzt die Empfindlichkeit der Mouse auf den voreingestellten Wert zurück, hier 6

Show Button Mapping; es wird ein Menü angezeigt, mit dem man die Belegung der Tasten der Space anschauen und ändern kann, neue Belegung der Tasten durch Drag & Drop

Toggle Sub-Part Moving, ermöglich es in Solid Edge Assembly Einzelteile oder Unterbau-gruppen separat zu bewegen (Siehe Kap. 5)

3Dcontrol Help

3.3.2 Ansichten Es besteht die Möglichkeit, das Formelement während der Konstruktion in verschiedenen Ansich-ten gleichzeitig zu betrachten. Dazu kann ein weiteres Darstellungsfenster (das während der Bearbeitung immer aktualisiert wird) geöffnet werden: Fenster Neues Fenster. Der Vollbildmo-

dus muss hier ausgeschaltet sein . Die dargestellten Formelemente lassen sich in ihrer Darstellung verändern. Es gelten wie bei der Skizzenerstellung die Befehle der Symbolleiste: Ausschnittsvergrößerung, Vergrößern/Verkleinern, Verschieben des Bildmittelpunktes, Einpassen. Weitere Befehle zur Veränderungsmöglichkeiten der Ansicht finden sich direkt in der Symbolleiste und im Menü Ansicht:

Drehen: Rotieren um eine Achse eines zentralen Achsenkreuzes, Einstellmöglichkeit durch direkte Eingabe (Drehachse, Winkel) oder durch Ziehen mit der Maus

Um Teilfläche drehen: Dreht eine Ansicht um eine Teilfläche oder um die Achse, die an ei-nem bestimmten Punkt senkrecht zu dieser Teilfläche steht.

Teilfläche ansehen: Ansicht bezüglich einer beliebig festzulegenden Fläche

Allgemeine Ansichten: Menüfenster mit Drehmöglichkeit bezüglich verschiedener Hauptrich-tungen

Benannte Ansichten: Bietet die Wahlmöglichkeit verschiedener Standardansichten. Es besteht die Möglichkeit, eigenen Ansichten zu definieren, die dann durch dieses Menü aufgerufen werden können.

Skizzenansicht: Richtet die Profil- oder Skizzenansicht senkrecht zur aktiven Profil - oder Skizzenebene aus. Diese Funktion ist nur im Skizzierer verfügbar. Manipulationen der Modelle können auch auf sehr schnelle Weise mit der Tastatur ausgeführt wer-den. Es sind verschiedene Ansichten für verschiedene Shortcuts (Tastenkombinationen) hinterlegt. Weitere Shortcuts für andere Solid Edge Module finden Sie in der Hilfe F1.

Konstruktion mit Solid Edge 15

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Ansicht (im Modul Part) Short-Cut Freies Drehen UMSCHALT+RECHTE MAUSTASTE oder MITT-

LERE MAUSTASTE

Zoomen STRG+RECHTE MAUSTASTE oder SCROLLRAD

Verschieben STRG+UMSCHALT+RECHTE MAUSTASTE

Vorherige Ansicht ALT+F5

Untere Ansicht STRG+B

Vorderansicht STRG+F

ISO-Ansicht STRG+I

Linke Ansicht STRG+L

Rechte Ansicht STRG+R

Draufsicht STRG+T

Ausschnitt nach oben verschieben STRG+UMSCHALT+AUFWÄRTSPFEIL

Ausschnitt nach unten verschieben STRG+UMSCHALT+ABWÄRTSPFEIL

Ausschnitt nach links verschieben STRG+UMSCHALT+NACH-LINKS-PFEIL

Ausschnitt nach rechts verschieben STRG+UMSCHALT+NACH-RECHTS-PFEIL

y-Rotation NACH-RECHTS-PFEIL

Negative y-Rotation NACH-LINKS-PFEIL

x-Rotation AUFWÄRTSPFEIL

Negative x-Rotation ABWÄRTSPFEIL

Tetragonale Ansicht STRG+J

Orthorhombische Ansicht STRG+M

Rückansicht STRG+K

Skizzenansicht STRG+H (nur in der 2-D-Umgebung)

Konstruktion mit Solid Edge 16

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3.4 Steuerung der Darstellung von Formelementen Bei der Erstellung von Formelementen wird als Ergebnis zunächst ein Draht-gittermodell dargestellt. Oft ist es sinnvoll, auch Oberflächen sichtbar zu machen, die Blickrichtung, Schattie-rung, Kantendarstellung des Form-elementes zu ändern. Dies geschieht im Menü Format Ansicht mit den Auswahlmöglichkeiten Rendern, Lichtquellen, Hintergrund und Reflexi-onswürfel. Sie können mit diesen Hilfsmitteln das Produkt photoreali-stisch darstellen. Mit Rendern bestimmen Sie die Dar-stellung der Kanten und Oberflächen. Sie können unterschiedliche Perspektiven und Schattie-rungsarten wählen. Unter Lichtquellen sind acht Lichtquellen in verschiedenen Richtungen angeordnet, so dass Sie den Lichteinfall aus einem von Ihnen gewählten Winkel verändern können, z.B. durch ein- und aus-schalten von Lichtquellen. Als Hintergrund lassen sich 3 Möglichkeiten einstellen:

1. Solid Edge Standard, das ist in unserem Fall der hellblaue Hintergrund 2. Gradient, es müssen 2 Farben ausgewählt werden, der Hintergrund geht dann von der ei-

nen in die andere Farbe über 3. Bild, ein von Ihnen gewähltes Bild wird als Hintergrund verwendet. Als Bilddateien kom-

men alle gängigen Formate in Frage (*.jpg, *.gif, *.bmp, *.tif, …) Unter Reflexionswürfel werden Einstellungen zur Reflexion des Hintergrundes auf dem Bauteil eingestellt. Die gewählten Einstellungen lassen sich in einer Formatvorlage speichern.

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3.5 Beschreibung der einzelnen Zeichnungsfunktionen 3.5.1 Linien

Mögliche Befehle: Linie – Punkt – FreeSketch

Linie Eine gerade Linie (=Strecke) wird definiert über Anfangspunkt und Endpunkt oder

durch direkte Längen-, Winkel- und Anfangspunkteingabe. Eine Aneinanderreihung ist möglich, d.h. der Endpunkt einer Linie ist Anfangspunkt einer neuen Linie.

Punkt Wenn Sie einen Punkt in das Profilfenster platzieren, wird er automatisch als Kon-

struktionselement platziert. Ein Punkt wird als ausgefülltes Rechteck dargestellt. FreeSketch Die Funktion FreeSketch dient zum Erstellen von Freihandskizzen, die durch den

Rechner in eine exakte Zeichnung umgewandelt werden können. Z.B. wird ein un-gefähr skizzierter Kreis in einen exakten Kreis umgewandelt. Das Untermenü legt fest, welche Geometrieformen erkannt werden sollen und welche Korrekturen bei der Umwandlung angewandt werden.

3.5.2 Kurven

Mögliche Befehle: Kurve – In Kurve umwandeln

Kurve: Zeichnet eine glatte Kurve über Punkte. Sie können klicken und ziehen oder Sie

können mehrere Bearbeitungspunkte anklicken, um die Kurve zu definieren. In Kurve umwandeln Wandelt analytische Geometrie in eine B-Spline-Kurve um. B-Spline-

Kurven sind während der Flächenmodellierung üblicherweise einfacher zu handhaben als analytische Elemente.

3.5.3 Bogen

Mögliche Befehle: Tangentenbogen – Bogen über 3 Punkte – Bogen über Mittelpunkt

Tangentenbogen: Ein Bogen wird tangential oder senkrecht an ein oder zwei Elemen-

te angelegt. Gegeben wird der Anfangspunkt (Eigenpunkt eines E-lementes, zu dem der Bogen tangential sein soll) durch einen Mausklick. Der Bogenradius und den Winkel, der aufgespannt wer-den soll ergeben sich durch den Endpunkt oder durch Eingabe in der Formatierungsleiste.

Bogen über 3 Punkte Der Bogen über 3 Punkte wird durch die Eingabe des Bogenan-fangspunktes, des Bogenendpunktes und einem weiteren Punkt auf dem Bogenradius bestimmt. Dieser weitere Punkt kann sowohl zwischen Anfangs- und Endpunkt als auch außerhalb liegen.

Bogen über Mittelpunkt Eingabe: 1. Bogenmittelpunkt 2. Bogenanfang und Ende oder direkt Bogenradius und aufge-

spannter Winkel mit Anfangspunkt

Alle Funktionen (Linien, Bogen, Bemaßungen…) können durch nochmaliges Klicken auf ein Icon, durch die ESC-Taste oder durch einen rechten Mausklick beendet werden.

Konstruktion mit Solid Edge 18

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3.5.4 Kreis Mögliche Befehle: Kreis über Mittelpunkt – Kreis über 3 Punkte – Tangentialkreis – Ellipse über Mittelpunkt – Ellipse über 3 Punkte

Kreis über Mittelpunkt Erst wird die Position des Kreismittelpunktes bestimmt, dann der

Radius / Durchmesser entweder durch Anklicken auf dem Arbeits-blatt oder durch eine Werteingabe in der Formatierungsleiste.

Kreis über 3 Punkte Eingabe von 3 beliebigen Punkten des Kreisumfangs durch Anklik-

ken der entsprechenden Position. Alternativ zum 3. Punkt kann auch ein Radius oder Durchmesser eingegeben werden. Da es in diesem Fall mehrere Möglichkeiten geben kann, muss noch die Lage des Kreises durch einen Mausklick auf das Arbeitsblatt be-stimmt werden.

Tangentialkreis Der Kreis wird an eine Linie tangential angelegt. Dazu muss zuerst

die Linie angeklickt werden, an welcher der Kreis tangential anliegt. Anschließend wird ein beliebiger Punkt des Kreises definiert. Alternativ können auch wieder Radius oder Durchmesser eingege-ben werden. Anschließend wird die Geometrie angegeben, zu der der Tangentialkreis erstellt werden soll. Als 3. Schritt wird nun die Lage des Tangentialpunktes angegeben.

Ellipse über 3 Punkte Hier werden zuerst die Endpunkte der Hauptachse bestimmt durch

Anklicken. Dann geben Sie die Länge der Nebenachse durch An-klicken oder durch einen Wert ein. Alternativ können auch schon zu Beginn die Länge der Haupt- und Nebenachse feststehen und dann erst die Position und der Winkel der Hauptachse festgelegt werden.

Ellipse über Mittelpunkt Zuerst wird der Ellipsenmittelpunkt eingegeben durch Anklicken mit

der Maus. Dann wird der Endpunkt der Hauptachse durch einen Klick oder über Tastatur-Werte-Eingabe bestimmt. Zum Schluss wird noch die Länge der Nebenachse definiert.

3.5.5 Rechteck

Rechteck Gegeben durch die Angabe von 2 Kanten (Länge und Orientierung). Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Rechteck aufzuziehen:

1. Eingabe von Breite, Höhe und Winkel, anschließend festlegen der Po-

sition der linken unteren Ecke. 2. Mit gedrückter linker Maustaste eine Linie von der linken oberen Ecke

zur rechten unteren Ecke ziehen. 3. Anklicken der Position der ersten Ecke, definieren der Breite/Höhe

durch anklicken der 2. Ecke, Aufziehen der Rechtecks.

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3.5.6 Ausrundung

Mögliche Befehle: Ausrundung – Fase

Ausrundung Eine Ausrundung wird erstellt durch Eingabe des Radius und durch Anklik-

ken der beiden Elemente, die verrundet werden sollen. Man kann diese Elemente gleichzeitig oder nacheinander anklicken. Es können sowohl ge-rade Linien als auch Kurven oder Kreise verrundet werden. Es besteht die Wahlmöglichkeit ob die Verrundeten Elemente getrimmt werden sollen o-der nicht.

Fase Die Funktion Fase erstellt eine Abschrägung nur zwischen linearen Ele-

menten. Wenn keine Werte in der Formatierungsleiste eingegeben werden, wird eine Fase mit einem Winkel von 45° erstellt. In der Formatierungslei-ste können sowohl unterschiedliche Fasenlängen wie auch der Fasenwin-kel eingestellt werden. Hier muss noch die Lage der Fase durch Anklicken bestimmt werden.

Bei beiden Befehlen ist jedoch die Eingabe der Maße nur temporär. Es müssen anschließend noch Maße angefügt werden um die Skizze vollständig zu definieren.

3.5.7 Trimmen

Mögliche Befehle: Trimmen – Rechtecktrimmen – Verlängern zum nächsten

Trimmen Durch Trimmen werden geschlossene oder offene Elemente zwi-

schen zwei Schnittpunkten durch anklicken gelöscht. Die Endpunk-te werden dabei verbunden.

Rechtecktrimmen Zwei sich kreuzende Elemente werden getrimmt. Es werden hier-

bei die Elemente angeklickt, die nach dem Trimmen erhalten blei-ben sollen.

Verlängern zum nächsten Es werden Elemente zum nächsten benachbarten Element verlän-

gert. Dabei wird das Element, welches verlängert werden soll, (oh-ne Klicken) angewählt. Es wird eine Vorschau angezeigt. Durch Klicken wird das Element verlängert. Um ein Element bis zu einem beliebigen Element zu verlängern muss zuerst die STRG-Taste und gleichzeitig das Zielelement angewählt werden. Anschließend wird wieder die Vorschau durch Anwählen des zu verlängernden Elementes angezeigt und durch Klicken ausgeführt.

Teilen Offene oder geschlossene Elemente können geteilt werden, indem

erst das zu teilende Element ausgewählt wird und dann der Punkt an dem geteilt wird.

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3.5.8 Offset Mögliche Befehle: Offset - symmetrischer Offset

Offset Mit Offset kann eine um einen bestimmten Abstand versetzte Kopie

von einem oder mehreren verbundenen Elementen erstellen, wobei Winkel, Bogenmittelpunkte, etc. beibehalten werden.

1. Eingabe des Abstandswertes

2. Bestimmen, ob einzelne Elemente oder eine Kette ausgewählt

werden 3. Anklicken der zu kopierenden Geometrie

4. Bestätigung mit oder Korrektur mit 5. Auswahl der Seite, auf der die Kopie erstellt werden soll. 6. Beenden mit ESC oder rechter Maustaste

Symmetrischer Offset Mit der Funktion Symmetrischer Offset werden symmetrische Ab-

stände von einer Linie gezeichnet.

1. Mit der Betätigung des Icons wird ein Dialogfenster aufgerufen, in welchem die Abstandoptionen eingetragen werden. Hier können Breite, Krümmungsradien, Abschluss/Verbindung der Elemente (=Abdeckungstyp)

2. Auswahl, Bestätigung der zu bearbeitenden Elemente analog

zu Offset

3. Die angewählte Linie wird nun als Mittellinie dargestellt. Mit dieser Funktion kann man sehr schön Langlöcher erstellen. Erst wird die Mittellinie

gezeichnet und deren Länge und Position vermaßt. Anschließend stellen sie die Breite ein. Diese gibt automatisch auch den Radius an. Als Abdeckungstyp wird Offset Bogen ausgewählt. Klicken Sie auf OK, wählen Sie anschließend die Mittellinie aus und bestäti-

gen Sie die Auswahl mit . Zum Schluss muss noch die Mittellinie mit der Funktion

Konstruktion in eine Konstruktionslinie umgeändert werden.

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3.5.9 Einbeziehen

Mögliche Befehle: Einbeziehen

Einbeziehen Mit Einbeziehen können bereits vorhandene Körperkanten oder Skizzen in die aktuelle Skizze einbezogen werden. Entweder ge-nauso wie die Linie schon existiert oder mit einem Offset. Außer-dem gibt es die Auswahl ob innere Teilflächen mit einbezogen werden, d.h. ob Bohrungen oder andere Aussparungen mit über-nommen werden.

3.5.10 Konstruktion

Mögliche Befehle: Konstruktion

Konstruktion Mit der Funktion Konstruktion können Kurven und Linien in Kon-

struktionslinien geändert werden. Diese werden dann gestrichelt dargestellt. Sie können sich mit Ihren Randbedingungen auf die Konstruktionslinien beziehen und diese Linien werden nicht bei die Geometrieüberprüfung daraufhin überprüft ob es sich um ge-schlossene Linienzüge handelt. Es können auch Konstruktionslini-en wieder in Kurven oder Linien zurückgeändert werden.

3.6 Parametrik und Variabilität Eine gewünschte Geometrie kann zunächst nur grob und unab-hängig von seinen genauen Maßen erstellt werden (analog zu einer ersten Freihandskizze). In einem zweiten Schritt wird dann durch die Vergabe von geometrischen Randbedingungen und genauen Maßen die Geometrie festgelegt. Ein wichtiger Vorteil dabei ist, dass eine spätere Änderung sehr schnell durch eine Variation der Maßzahlen erfolgen kann. Beispiel: Es soll ein U-Profil erzeugt werden Dabei sind folgende Schritte zur Erstellung unter Anwendung der Parametrik denkbar: Vorgehensweise 1. Skizzieren der ungefähren Struktur 2. Eingabe der parametrischen Randbedin-

gungen (parallele Linien, rechtwinkelige Li-nien, ..)

3. Eingabe der maßlichen Randbedingungen

(Länge, Abstand) 4. Fertigstellen 5. u.U. Speichern

1. 2.

3.

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3.7 Bemaßung, Festlegen der Geometrie Die Festlegung einer Profilgeometrie geschieht durch die Zuweisung der Beziehungen untereinan-der (=geometrische Randbedingungen) und der Zuweisung von Längen- und Winkelgrößen (=maßliche Randbedingungen). 3.7.1 Parametrische Bedingungen Parametrische Bedingungen beschreiben eine Relation zwischen 2 Elementen. Sie können je nach Anforderung erzeugt und wieder gelöscht werden, sie bleiben auch dann erhalten, wenn sich geo-metrische Größen der Elemente wie z.B. Länge, Orientierung (gegeben durch den Neigungswinkel) ändern. Im Allgemeinen gilt, daß bei einer Relation zwischen 2 Elementen das zuerst angewählte Element verändert wird (verschoben, gedehnt,....) und das zuletzt gewählte Element beibehalten bleibt. Von dieser Regel wird abgewichen, wenn bereits für ein Element bestimmte Zuordnungen bestehen, diese bleiben dann erhalten. Im Einzelnen sind folgende Befehle möglich:

Verbinden: Es wird ein gemeinsamer Punkt für die beiden in Relation stehenden Elemente festgelegt. Dieser Eigenpunkt kann z.B. ein Endpunkt oder ein Mittelpunkt eines Elementes sein.

Das Symbol für zwei verbundene Elemente:

Konzentrisch: Legt einen Kreis oder Bogen als konzentrisch zu einem anderen fest.

Das Symbol für konzentrische Kreise oder Bögen:

Horizontal / Vertikal: Richtet eine Linie oder zwei Eigenpunkte einer Geometrie horizontal bzw. vertikal aus.

Das Symbol für horizontale oder vertikale Elemente:

Kolinear: Ordnet 2 Linien kollinear (d.h. in einer Linie liegend) an, eine der Linien wird u.U. verschoben und gedreht.

Das Symbol für kolineare Elemente:

Parallel: Ordnet 2 Linien parallel zueinander an

Das Symbol für parallele Elemente:

Senkrecht: Ordnet zwei Elemente senkrecht zueinander an. Die Elemente können Linien, Kreise oder Bögen sein.

Das Symbol für rechtwinklige Elemente:

Sperren: Mit Sperren können Sie Eigenpunkte von Elementen und Elemente so festlegen, dass sie nicht mehr verändert werden können.

Das Symbol für Sperren:

Starrer Satz: legt mehrere Elemente bezüglich Position und Größe zueinander fest

Das Symbol für Elemente die im starren Satz verbunden sind:

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Tangential: Ordnet Elemente (Linien, Bögen, Kreise) so an, dass sie selbst oder die Verlänge-rung tangential zum Bezugselement gerichtet sind. Bei der Funktion Tangential gibt es 4 möglich Beziehungen. Tangential: ist verfügbar, wenn es sich bei mindestens einem Element nicht um eine Linie

handelt. Das Symbol für tangentiale Elemente: Tangential + gleiche Krümmung: mindestens 1 Element und das zuerst ausgewählte Ele-

ment muss eine Spline sein. Das Symbol: Parallele Tangentenvektoren: mindestens 1 Element und das zuerst ausgewählte Element

muss eine Spline sein. Das Symbol: Parallele Tangentenvektoren + gleiche Krümmung: diese Funktion kombiniert die beiden

vor-rangegangenen. Das Symbol:

Gleichwertig: Zwei Elemente werden gleichgesetzt. Gleichwertigkeitsbeziehungen werden auf Längen und Radien angewendet.

Symbol für gleichwertige Elemente:

Symmetrisch: Zwei Elemente werden symmetrisch zu einer Achse gelegt. Es werden sowohl Größe als auch Position der beiden Elemente beibehalten. Sie können entweder eine Linie als Symmetrieachse auswählen, vorausgesetzt, es ist die erste Symmetrieachse in diesem Profil, oder eine Linie mit Hilfe des Befehls Symmetrieachse festlegen.

Symbol für symmetrische Elemente:

Symmetrieachse festlegen: Wenn Sie diesen Befehl aufrufen, werden Sie aufgefordert, eine Linie als Symmetrieachse festzulegen.

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3.7.2 Maßliche Bedingungen – Maßeingabe bei der Skizzenerstellung In diesem Kapitel sollen nur die Elemente aus dem Bereich Bemaßung behandelt werden, insofern sie bei der Erstellung von Skizzen eine Rolle spielen. Es ist zwar möglich bereits bei der Skizzenerstellung Toleranzen und Beschriftungen einzugeben, dies wird jedoch später im Programmodul Draft behandelt. Unmittelbar nach dem Erstellen und Platzieren der jeweiligen Geometrie ist es möglich, jedes Maß auf den gewünschten Wert zu ändern. Um die Bemaßung später durchzuführen, stehen die Bemaßungsfunktionen SmartDimension, Abstands-, Winkel-, Koordinatenbemaßung, Symmetrischer Durchmesser und Bemaßungsachse zur Verfügung: Die Bemaßung im Skizziermodus hat nichts mit der Bemaßung in der Fertigungszeichnung zu tun. Diese Maße dienen ausschließlich der Platzierung und Parametrisierung von Elementen.

3.7.2.1 SmartDimension Mit SmartDimension werden Elemente bemaßt, die mit einem Mausklick identifizierbar sind (Linien, Bögen, Kreise). Um eine Linie zu bemaßen, wird diese angewählt. Maßlinie und Maßzahl werden durch nochmaliges klicken platziert. Wird ein Kreis bemaßt, so besteht in der Formatierungsleiste die Auswahl zwischen der Angabe

des Durchmessers oder des Radius .

Bei der Bogenbemaßung besteht Auswahlmöglichkeit zwischen Bogenlänge

und Bogenwinkel . Mit der Funktion SmartDimension können auch 2 Linien, oder ein Kreis und eine Linie zueinander bemaßt werden. Das funktioniert genauso wie bei der Abstandsbemaßung, erst und zweite Linie anklicken und das Maß wird zwischen den beiden Linien aufgespannt. Mit den Icons Länge oder

Winkel könne Sie wählen ob ein Längenmaß oder ein Winkelmaß angetragen wird. Wer-den eine Linie und ein Kreis bemaßt, so wird prinzipiell der Kreismittelpunkt als Referenz benutzt.

Es kann jedoch ein tangentiales Maß angetragen werden, wenn Sie das Icon tangential aus-wählen.

3.7.2.2 Abstandsbemaßung Es werden Abstände zwischen Elementen oder Punkten bemaßt. Dabei kann es sich um ein ein-zelnes Maß handeln oder um eine Maßgruppe. Als Maßgruppen sind gestapelte Maße oder Ket-tenmaße möglich. Das zuerst gewählte Element bildet den Bezugspunkt, von welchem aus alle fol-genden Maße erstellt werden. Die Abstandsbemaßung (Einzelmaß oder Maßgruppe) wird abge-schlossen mit Klicken der rechten Maustaste oder der ESC-Taste.

3.7.2.3 Winkelbemaßung Es werden Winkel zwischen Linien oder bezüglich des Koordinatensystems bemaßt. Man wählt da-zu die beiden Linien an, platziert das Maß durch Ziehen mit der Maus und bestätigt per Mausklick. Welcher Quadrant dabei bemaßt wird ist frei wählbar. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zufällig ei-nen End- oder Mittelpunkt wählen. Mit dem Icon Maximal - Minimal können Sie von den Quadran-tenwinkeln auf Höchst- bzw. Mindestwinkel umschalten.

3.7.2.4 Koordinatenbemaßung Führt eine Bemaßung im Bezug zu einem gemeinsamen Ursprung durch. Zuerst wird der Ursprung für eine Koordinatenrichtung definiert. Hier haben Sie die Auswahl zwischen horizontal und vertikal. Dann werden die einzelnen Maße durch Anklicken bestimmt und angeordnet.

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3.7.2.5 Winkelkoordinatenbemaßung Platziert eine Bemaßung, die den Winkel zwischen einem Mittelpunkt, einer Achse und einem Messpunkt misst. Der berechnete Wert ist der Winkel zwischen der Achse und einer Linie vom Messpunkt bis zum Mittelpunkt. Alle Bemaßungen in der Gruppe verwenden denselben Mittelpunkt und dieselbe Achse.

3.7.2.6 Symmetrischer Durchmesser Dient zum Bemaßen von Durchmessern im Bezug zur Mittellinie, der Abstand wird verdoppelt und als Durchmesser angezeigt. Der Befehl wird vor allem in der Draft-Umgebung verwendet.

3.7.2.7 Bemaßungsachse Die Richtung der Bemaßung kann in der Formatierungszeile gesondert eingestellt werden. Voreingestellt ist die Horizontale / Vertikale Ausrichtung. Damit werden die Maßlinien je nach Mauszeigerstellung horizontal oder vertikal ausgerichtet. Eine Möglichkeit einen schrägen Abstand zu bemaßen ist die Methode mit 2 Punkten. Hier werden zwei Punkte der entsprechenden Elemente angeklickt und damit vermaßt. Mit Hilfe des Befehls Bemaßungsachse kann man eine Richtung abweichend von horizontal/vertikal festlegen. Abfolge:

1. Icon Bemaßungsachse anklicken und die Bemaßungsachse bestimmen 2. Wahl der Bemaßungsart (Abstands-, Winkelbemaßung…) 3. In der Formatierungsleiste für diese Ausrichtung "Bemaßungsachse verwenden" auswählen 4. Punkte des zu vermassenden Elementes auswählen

3.7.2.8 Skizzenfarben

Die Skizzenfarben geben an, ob eine Skizze unbestimmt, vollständig bestimmt oder überbestimmt ist. Die Farbe dunkelblau gibt an, dass in der Skizze noch Maße fehlen. Die Farbe grün gibt an, dass die Skizze vollständig bestimmt und platziert ist. Jedes weitere Maß wird nun hellblau darge-stellt. Das bedeutet das Maß hat keine Bedeutung für die Konstruktion, es kann auch nicht geän-dert werden. Wenn eine hellblaue Maßzahl geändert wird, ändert sich zwar die Zahl, jedoch bleibt die Skizze wie vorher erhalten. Zur Markierung wird das "falsche" Maß unterstrichen. Für eine über-definierte Skizze steht die Farbe braun und in für ein inkonsistentes Profil grau. Zum ausschalten der Skizzenfarben wählen Sie bitte Prüfen Farben der Skizzenbeziehungen

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3.8 Ändern von Konstruktionselementen Zum Ändern stehen folgende Operationsmöglichkeiten zur Verfügung:

Bei allen Änderungsoperationen (außer Löschen) besteht die Möglichkeit, dass die ursprüngliche Geometrie zusätzlich zu der neu erzeugten Geometrie beibehalten wird. Die Einstellung dazu er-

folgt mit Hilfe des Icons Kopieren , welches in der Formatierungsleiste nach Aufruf der Ände-rungsoperation angeboten wird. Die gewählte Änderungsoperation, und damit das Kopieren, kann direkt durch Klicken an unterschiedlichen Zielpunkten einfach oder mehrfach durchgeführt werden. Dazu klicken Sie auf den Punkt, an dem Sie die Kopie hinzufügen wollen. Jede Änderungsoperati-on lässt sich in der Formatierungsleiste durch Festeinstellungen von bestimmten Geometriegrößen (z.B. Verschiebungsstrecke, Drehwinkel, ...) zusätzlich festlegen. Der grundsätzliche Ablauf ist gegeben durch: 1. Markieren des Elementes durch Anklicken, bei der Auswahl von mehreren Elementen durch

Ziehen eines Rahmens im Befehl "Auswählen" oder durch drücken der STRG-Taste und an-klicken der Elemente.

2. In der Symbolleiste anwählen des entsprechenden Icons für die Änderungsoperation 3. Einstellen, ob die Änderung mit oder ohne Kopie erfolgen soll 4. Einstellung der Änderungs-Festeinstellungen (z.B. Schrittlänge, fester x-y-Wert) 5. Verschieben: Anklicken des Ausgangspunktes der Verschiebung und anschließend anklicken

des Zielpunktes der Verschiebung. Drehen: Anklicken des Ausgangspunktes der Rotation und anschließend anklicken des Rotati-onszielpunktes. Spiegeln: Anklicken der Spiegelachse, beim überfahren möglicher Spiegelachsen wird das Er-gebnis jeweils angezeigt. Skalieren: Anklicken des Skalierungsmittelpunktes

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit Hilfe der Zwischenablage Konstruktionselemente zu kopieren und einzufügen. Dies geschieht in Analogie zu üblichen Microsoft-Befehlen durch

1. Markieren des/der Elemente

2. Ausschneiden mit dem Icon Ausschneiden oder Befehlsmenü: Bearbeiten Ausschneiden oder Shortcut: Strg + x

3. Kopieren mit dem Icon Kopieren oder Befehlsmenü: Bearbeiten Kopieren oder Shortcut: Strg + c

4. Einfügen mit dem Icon Einfügen oder Befehlsmenü: Bearbeiten Einfügen oder Shortcut: Strg + v

Verschieben; verschiebt/kopiert Elemente

Drehen; dreht/kopiert Elemente mit einem genauen Abstand oder Winkel um einen angegebe-nen Punkt

Spiegeln; spiegelt/kopiert ausgewählte Elemente um eine definierte Achse

Skalieren; reduziert bzw. vergrößert/kopiert markierte Elemente um einen Skalierungsfaktor

Ausdehnen; die Elemente innerhalb eines Zaunes werden verschoben und die die Elemente die aus dem Zaun herausragen werden entsprechend gedehnt.

Löschen; löscht das ausgewählte Element einschließlich aller ihm zugewiesenen Beziehungen.

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3.9 EdgeBar An der rechten Seite des Solid Edge Fensters sehen Sie die EdgeBar. Die EdgeBar können Sie

ein- und ausschalten mit diesem Icon oder unter Extras EdgeBar. Mit der EdgeBar haben sie die Möglichkeit, Ihr Projekt zu verwalten und zu steuern. Sie haben schnellen Zugriff auf Ele-mente, Bauteile, Baugruppen, Sie können die Ansicht steuern durch ein- und ausblenden von ein-zelnen Elementen und es finden sich Hinweise auf Fehler und Fehlerursachen. Es gibt fünf Funktionen die Sie in EdgeBar auswählen können:

Feature PathFinder; ist eine Liste, welche alle Formelemente anzeigt, in der Reihenfolge in der sie erstellt wurden, Sie können Ihre Konstruktion damit verwalten und bearbeiten,

Formelementbibliothek; Hier werden als Dateien nur Solid Edge Part-Dateien (*.par) an-gezeigt. Sie können oft wieder benötigte Teile in dem Ordner speichern und per Drag & Drop in Ihr Bauteil einfügen.

Teilefamilie; hier können Sie unterschiedliche Varianten eines Bauteils erzeugen.

Layer; dient der Layerverwaltung in der Zeichnungsableitung.

Sensoren; die Sensoren überwachen das Bauteil auf kritische Werte

Formelement abspielen; hier können Sie den Konstruktionsprozess eines Bauteils nach-vollziehen.

3.9.1 Feature PathFinder

Sie können mit dem Feature PathFinder Formelemente, Referenzebenen, Skizzen und Koor-dinatensysteme auswählen, löschen, kopieren, unterdrücken oder ein- und ausblenden. Folgende Symbole können für Sie Hinweis auf Fehler und Probleme sein.

Dieses Formelement ist unterdrückt. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das ent-sprechende Formelement und gehen Sie auf Freigeben um es wieder anzuzeigen.

Formelement, das nach der Position Gehe zu (siehe unten) kommt und daher nicht im Modell angezeigt wird.

Gescheitertes Formelement (Einzelheiten zu einem solchen Formelement finden Sie in

der Checkliste ).

Formelement mit einem fehlerhaften Profil, markieren Sie das Formelement im Feature PathFinder und lesen Sie den Hinweis in der Statuszeile.

Dieses Formelement ist mit einem anderen Dokument verknüpft.

Dieses Formelement oder diese Skizze benötigt noch weitere Randbedingungen um in Größe, Form und Position vollständig bestimmt zu sein.

Mit "Gehe zu" im Kontext Menü (rechte Maustaste in EdgeBar) können Sie ein Modell in den Zu-stand des ausgewählten Formelementes zurücksetzten. Um diesen Befehl wieder herzustellen, markieren sie das letzte Formelement und klicken Sie wieder auf Gehe zu. Dies ist hilfreich um Formelemente weiter vorne in der Formelement-Baum-Struktur zu platzieren.

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4 Erstellung und Bearbeiten von einzelnen Formteilen Beim Erstellen eines neuen Formteiles werden die folgenden Schritte vorgenommen:

1. Auswahl einer Funktion, Ausprägung oder Rotationsausprägung , die Funktion Ausprägung ist automatisch aktiv.

2. Wahl einer Referenzebene 3. Erstellen eines Profils

4. Mit verlassen Sie die Skizzierumgebung. 5. Ausprägen des Volumens

6. Behandlung

7. Abschließen mit Beim Erstellen eines weitern Bauteils ändert sich nur der 2. Schritt. Hier können nun auch statt Re-ferenzebenen Ebenen des schon bestehenden Bauteils ausgewählt werden. Das hat zur Folge, dass das neue Bauteil auf die Fläche des alten Bauteils aufgesetzt wird. Zum Bearbeiten eines Formelementes muss zuerst das Bauteil ausgewählt werden, welches bear-beitet werden soll. Es stehen jetzt einige Funktionen mehr zur Verfügung, die im Einzelnen in Kapi-tel 4.4 erläutert werden. Prinzipiell muss darauf geachtet werden, ob Material hinzugefügt oder weggenommen wird.

Symbol Beschreibung Untermenü

Ausprägung; Erstellt eine Formelement, indem ein Profil ent-lang einer geraden Linie (Leitkontur) gezogen wird.

Rotationsausprägung; Erstellt eine Formelement, indem ein Profil um eine Achse rotierend ausgeprägt wird

Geführte Ausprägung; Erstellt ein Formelement durch Ziehen eines Profils entlang einer beliebigen Linie (Leitkontur)

Übergangsausprägung; erstellt ein Formelement aus mehre-ren Profilen, die Profile müssen alle geschlossen sein, es ist keine Leitkontur nötig

Schraubenfläche (Ausprägung) ; erstellt eine Ausprägung durch Ziehen eines Profils entlang einer Schraubenlinie, es können weiter Optionen wie Verjüngung, veränderliche Stei-gung etc. bestimmt werden

Senkrechte Ausprägung; erstellt eine Ausprägung senkrecht zu einer Teilfläche, sehr hilfreich wenn z.B. Text auf einen Zylinder ausgeprägt werden soll

Ausschnitt, hier wird Material von bestehenden Formelemen-ten entfernt, es wird ein Profil entlang einer geraden Leitkontur ausgeschnitten

Rotationsausschnitt; erstellt einen Ausschnitt, indem ein Profil um eine Achse rotiert

Geführter Ausschnitt, es wird Material entfernt analog zur ge-führten Ausprägung

Übergangsausschnitt; Erstellt einen Ausschnitt durch Einpas-sen einer Reihe von Profilen

Schraubenfläche (Ausschnitt); analog zur Schraubenfläche (Ausprägung) wird hier Material entfernt

Senkrechter Ausschnitt; erstellt eine Ausschnitt senkrecht zu einer Teilfläche

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Bohrung; konstruiert einfache-, konische-, Gewinde-, Stufen- oder Senkbohrungen

Gewinde; erstellt bei vorhandenen zylindrischen Formele-menten gerade oder konische Gewinde

Formschräge hinzufügen; erstellt Formschrägen an einer oder mehreren Teilflächen

Verrundung; es werden Rundungen an ein Bauteil ange-bracht mit wahlweise konstantem oder variablem Radius

Fase; erstellt Fasen an den Kanten eines Bauteils

Muster; vervielfältigt Formelemente mit Hilfe von Rechteck- oder Kreismustern

Muster entlang Kurve; vervielfältigt Formelemente entlang einer beliebigen Kurve, auch B-Spline

Formelement spiegeln; es wird eine spiegelbildliche Kopie der ausgewählten Formelemente erstellt. Die Kopie kann nicht direkt bearbeitet werden. Wenn das Urelement gelöscht wird, wird auch die Kopie gelöscht

Kopie spiegeln, hier wird das komplette Bauteil an einer Ebe-ne gespiegelt

Rippe; Erstellt eine Rippe durch Ausprägen eines offenen Profils

Versteifungsnetz; es werden eine Reihe von Versteifungsrip-pen aus offenen Profilen erstellt

Lüftungsgitter; Erstellt ein Lüftungsgitter auf jeder beliebigen Oberfläche anhand einer Projizierten Skizze

Befestigungsdom; es wird ein Befestigungsdom mit Bohrung und Verstärkungsrippen erstellt. Ein Grundkörper muss vor-handen sein.

Lippe; erstellt eine Lippe an einem Bauteil, entsprechend der vorhandenen Kontur

Dünnwand; erstellt ein dünnwandiges Bauteil mit festgelegter Wandstärke

Bereich verdünnen, es wird ein dünnwandiges Teil, an einem markierten Bereich eines Bauteils erstellt

Verstärken; verstärkt ein Bauteil durch Kopieren von Teilflä-chen, mit diesem Befehl können Sie ein Volumen aus einer Fläche erstellen

Koordinatensystem; erstellt ein Koordinatensystem aufgrund der vorhandenen Geometrie oder relativ zum Ursprung

Koinzidenten Ebene; erstellt eine Ebene koinzident zu einer Teilfläche

Parallele Ebene; erstellt eine Referenzebene parallel zu einer beliebigen Ebene (sowohl Referenz- als auch Bauteilebene)

Winkelebene; erstellt eine Referenzebene in einen angege-benen Winkel zur Ursprungsebene

Senkrechte Ebene; erstellt eine Referenzebene 90° zur Ur-sprungsebene

Koinzidente Ebene über Achse; erstellt eine Referenzebene die koinzident über einer Achse liegt

Ebene senkrecht zu Kurve; Erstellt eine senkrecht zu einer Teilkante stehende Referenzebene.

Ebenen über 3 Punkte; Erstellt eine Referenzebene über 3 Punkte.

Konstruktionsanzeige; hier wird das Dialogfeld Konstrukti-onsanzeige aufgerufen mit dem Sie einstellen können welche Hilfsmittel (z.B. Ebenen, Koordinatensysteme, Skizzen, …) Sie anzeigen möchten und welche nicht