grundriß der chemischen technik. von f. a. henglein. ein lehrbuch für studierende der chemie und...

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NEUE BUCHER Theoretische Chemie. Eine Einfiihrung vom Standpunkt eirier gestalthaften Atomlehre. Teil I: Das Atom. Von K . L. Wolf. 214 S., 98 Abb. J. A. Barth, Leipzig 1941. Pr. geh. RM. 10,PO. Die vorliegende ,,Einfiihrung" stellt einen ersten Versuch dar, die theoretische Chemie nicht wie bisher iiblich vom Standpunkt der Thermodynamik, sondern voin Standpunkt der Morphologie aus darzustellen. Damit sol1 ausgedriickt werden, daB die als Grund- lage physikalischer Betrachtungsweise dienenden ,, Qualitaten" Masse, Lange und Zeit, die in die Physik des cgs-Systems ein- gehen, fur die Beschreibung des chemischen Geschehens nicht ausreichen, sondern einer Ergazung bediirfen, die durch die Bin- fiihrung des Begriffes Mol gekennzeichnet ist. Dieser Begriff geht auf die der Materie innewohnende Qualitat Gestalt zuriick, die somit als 4. Dimension neben die drei physikalischen tritt und im Bereich von Chemie, Kristallographie und schlieBlich Biologie die ausschlaggebende Rolle spielt. Eine molekulare Betrachtungs- weise in die dreidimensionale cgs-Physik einzubeziehen, mu13 daher zwangslaufig zu Widerspriichen und ,,Ungenauigkeitsrelationen" fiihren, wie sie aus der Entwicklung der modernen Physik he vor- gehen, die versucht, rnit dern cgs-System auch im Bereich nio ku- larer Dimensionen auszukommen. Demgegeniiber fiihrt eine mo pho- logische Betrachtungsweise zu einem einfacheren Versthdnis des molekularen Geschehens und auBerdem zwangslaufig zu Begriffen wie Symmetrie, Koordinationszahl usw., die der Physik des cgs- Systems fremd sind. Fur den Bereich des Atoms, dem der vorliegende erste Teil der Theoretischen Chemie gewidmet ist, besteht die Aufgabe einer solchen morphologischen Betrachtungsweise in erster Linie darin, den gemeinsamen Bauplan der Elemente des periodischen Systems aus ihren Eigenschaften abzuleiten. Die Behandlung gliedert sich daher in zwei groBere Abschnitte iiber GroBe, Masse und elementare Bausteine des Atoms einerseits und die Gestalt, d. h. das innere Ge- fiige des Atoms andererseits. Gerade die Erkenntnis der Unzu- langlichkeit der von der Physik aufgestellten Atommodelle nach Bohr-Sommerfeld und Schrodinger-Heisenberg fiihrt hier zu der For- derung nach einer grundsatzlich anderen Betrachtungsweise, als sie die cgs-Physik anwendet, ohne daB allerdings bisher die Grund- lagen einer rnit morphologischem Inhalt erfiillten Mechanik vor- handen waren. Die einzelnen Abschnitte sind klar und iibersichtlich ge- schrieben und auch fur den Anfanger rnit einigen physikalischen Vorkenntnjssen durchaus verstandlich. Hervorgehoben seien ins- besondere die ausfiihrlichen Kapitel iiber die Isotope und ihre Trennungsmethoden (einschlieBlich einer vollstandigen Tabelle aller bisher aufgefundenen Isotope und ihrer relativen Haufigkeit) und iiber die optischen Spektren, die erfahrungsgema13 dem Anfanger die meisten Schwierigkeiten bereiten. Aber auch fur den erfahrenen Leser ist das Studium des Buches anregend und 1aBt manche un- erwarteten Zusarnmenhinge erkennen. Man darf auf die folgenden Teile, welche das freie und das gebundene Molekiil behandeln sollen, um so mehr gespannt sein, als erst im Bereich der Molekiilchemie die morphologische Betrachtungsweise ihr eigentliches Betatigungs- feld findet. Q. Kortiim. [BB. 103.1 GrundriB der chemischen Technik. Von F. A. Henglein. Ein I,ehrbuch fur Studierende der Chemie umd des Ingenieurfaches, ein Ubersichtsbuch fur Chemiker und Ingenieure im Beruf. 2. neu bearb. u. erw. Aufl. 616 S., 349 Abb. und 1 farbige und 3 schwarze Tafeln. Verlag Chemie G. m. b. H., Berlin 1941. Pr. geb. RM. 28,-. In der Besprechung der ersten Auflage dieses ausgezeichneten Lehrbuchesl) bin ich etwas auf allgemeinere Fragen iiber die Ge- staltung eines Lehrbuches der chemischen Technik eingegangen. Es ist nun interessant festzustelleri. nach welcher Richtung hin vor- zugsweise die schon nach 5 Jahren notwendig gewordeiie 2. Auflage auf Grund der Erfahrungen des Verfassers und der Bediirfnisse der Benutzer entwickelt worden ist. Zumachst fallt die bemerkenswerte Vermehrung des Umfanges um 146 Seiten und der Zahl der Abbildun- gen um 69 auf. Dieser Ausbau des Inhaltes ist besonders stark in einigen Abschnitten erfolgt, so bei dem der chemisch-technischen Arbeitsmethoden und Apparaturen, der Rohstoffe, der Erzeugnisse der organischen Chemie, der Veredlung von Rohstoffen der lebenden Natur und bei dem Abschnitt iiber die Erzeugung von Verbrauchs- giitern. Wahrend so der beschreibende Inhalt stark erweitert worden ist, sind dagegen die theoretischen und physikalisch-chemischen A4usfiihrungen iiur wenig verindert worden. Das Werk ist also vornehmlich ausgebaut worden zii einer Ubersicht iiber die Leistungen der chemischen Tcchnik und iiber die von ihr angewandten Arbeits- methoden und Apparaturen. Die lieu hiiizugekommenen oder er- weiterten Abschnitte, vor allem diejenigen iiber die Arbeitsgebiete, die in den letzfen Jahren so rasch eine gewaltige technische Bedeutung erlangt haben, z. B. der Cellulosefasern, der Kunststoffe usw., sind besonders wertvoll. Nur die Bitte der ersten Besprechung mochte ich wiederholen, da manche der Schiinheitsfehler der 1. Auflage noch nicht verschwunden sind. 8) I)i,..e Zts~.111.. 50. YiY [l!l:{i]. Es ist sehr erfreulich, daB dieses moderne Werk in erweiterter Gestalt vorliegt, utn aufs neue vielen ein zuverlassiger b h r e r und D'Aras. [BB. 100.1 Ratgeber zu sein. Einfuhrung in die Organische Chemie. Von 0. Dirls. 10. ver- anderte Aufl., 33 Abb. Verlagsbuchhandlung J. J. Weber, Leipzig 1941. Pr. geb. RM. 12,60. Von dieser Einfiihrung in die Organische Chemie lie@ nunniehr bereits zwei Jahre nach Erscheinen der letzten Auflage die 10. Auf- lage vor. Es sind lediglich kleinere Anderungen vorgenommen wordeu. Wesentlich erscheint deni Ref. die erstmalige Deutung i!es Begriffs der Mesomerie au Hand der beiden Beispiele des Natr- ztcetessigesters und des y-Pyrons. An weiteren Anderungen bemerkt der Ref. die Anderung der Ozonidformel im Sinne der Staudinger- ftiecheschen Formulierung. Auch die neue Auflage bietet in ihrer klaren und iibersichtlichen Form die Gewahr, daB sie den Studie- renden mit den Grnndtatsachcn der Organischen Chemie vertraut inacht. H. Brzhrz-k. [BB. 86.1 Chemisches Praktikum fur Mediziner. Von R. Schwarz u. P. W. Schenk. 118 S., 1 Abb. J. A. Barth, Leipzig 1911. Pr. geh. RM. 4,20. Diese neue Anleitung fur das chemische Medizinerpraktikuin wird zweifellos trotz der schon vorhandenen guten Leitfaden viel Anklang finden. Dem Umfang nach pal3t sie sich der jetzt sehr ge- kurzten Praktikumsdauer an und nimmt auf den nicht immer sehr hohen Kenntnisstand der Praktikanten Riicksicht. Gut ausgewahlte Versuche fiihren in die wichtigsten Gebiete der allgemeinen, an- organischen nnd organischen Cheniie ein, die Anordnung ist sehr gut durchdacht und didaktisch geschickt. Vom Lehrenden wie vom Lernenden wird es besonders begriil3t werden, daB eine Haufung ge- ctanklich schwieriger Kapitel gerade am Anfang vermieden wurde, einfache Versuche zur Erarbeitung der wichtigsten Grundgesetze sind in recht gliicklicher Weise moglichst iiber das game Praktikum verteilt worden. Die entsprechenden theoretischen Erlauterungen sind knapp, klar und iibersichtlich. Die qualitative Analyse ist mit Recht sehr kurz behandelt, dagegen ist der MaBanalyse entsprechend ihrer Wichtigkeit auch fur den Mediziner viel Raum gegeben (14 Seiten), was sehr begriiBens- wert ist. Die Versuche aus dern Gebiet der organischen Chemie, 72 an der Zahl, entsprechen der iiblichen bewahrten Auswahl und geben bei aller Kiirze einen guten Querschxiitt durch die m-ichtigsteri Stof fklassen. FEs ist naturlich eine Folge der leidigen Zeitknappheit im Medi- zineipraktikum. da13 in dieser Anleitung wie auch in anderen fast alle Versuche nur . als Reagenszlasversuche vorgeschlagen werden, nicht nur Erkennungsreaktionen, sondern auch Darstellungen (z. B. HCl, CO,, ASH,, CO, C,H, usw.). Erscheint es nicht doch von grundsatzlicher Wichtigkeit, daB das TJmgehen mit anderen Ge- riiten geiibt wird und andere einfache Opxationen erlernt werden ? Es sollte ferner aus didaktischen Griinden nicht auf die gelegentliche cxp-rimentelle Durchfuhrung vollstandiger Umsetzungen verzichtet werden, z. B. H,SO, + NaCl mit Darstellung sowohl von Salzsaure als auch von NaHSO, oder anderer! Die dazu notige Zeit miiBte 3,urch noch weitere Kiirzung der analytischen Reaktionen ein- qespart werden, es ist vertretbar, Reaktionen wie z. B. die Falung hes Wismutsulfids, die Fallung des Chromhydroryds durch Ammonium- sulfid, des Kupfer (I)-jodidsund Kupfer (1)-cyanids noch zu streichen, wenn auch betont werden mul3, dal3 iu dieser Anleitntig die Auswahl schon sehr knapp ist. Der iibersichtliche Druck uuter Heraushebung von Versuch und Theorie kommt der Benutzung im Unterricht sehr zustatten. Ohne Frage kann man diese ausgezeichnete kurze und didak- tisch gut durchdachte Anleitung aufs warmste empfehlen, es wird mit ihr moglich sein, gerade im heute zeitlich EO gckiirzttn che- iiiischen Praktikum der Mediziner intensiv und erfolgrelch zu ar- b,lte:i. Dx4 Riichkin wird sich sicher viele Freunde erwerben. ff, Rienaclser. [BB. 931 Chemisches Praktikum fur Mediziner. Von H. Bode u. H. Ludwig. 4. unverhderte Aufl., 130 S., Deuticke, Wien 1941. Pr. geh. RM. 4,-. \Es spricht fiir die Wertschatznng, die der vorliegende Leit- faden an vieleu Stellen erfahren hat, daB er nun schon in vierter -1uflage vorliegt2), Die Auswahl einfacher und lehrreicher Versuche m r Einfiihrung in die wichtigsten Gebiete der Chemie ist gut, be- sonders ist auch auf Versuche aus der organischen Cheinie Wert gelegt; es finden sich auBer den iiblichen Kapiteln z. B. auch kurze Abschnitte ,,Heterocyclische Verbindungen", ,,Purine", ,,Alkaloide" rnit einigen Erkennungsreaktianen. Es handelt sich auch in dieseni Buch fast nur um Rcagensglasversuche, zu dieser Frage wird auf vorstehende Besprechung verwiesen. Theoretische Abschnitte sind knrz und geschickt hineingearbeitet (am Anfang vielleicht in zu d.ichter Folge), Anordnung und Druck sind sehr iibersichtlich, so daB dieser nun schon so gut eingefiihrten Praktikumsanleitung der Erfolg zweifellos mit Recht treu bleiben wird. 2) die Rc$prechung ~lcr emtcn Aoflngi:, diese Ztschr. 45, iO? [1!4:?2). dngewandte Chemlc 5 4. Jahrg. 194'1. Nr.61152 542

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NEUE BUCHER

Theoretische Chemie. Eine Einfiihrung vom Standpunkt eirier gestalthaften Atomlehre. Teil I: Das Atom. Von K. L. Wolf. 214 S., 98 Abb. J. A. Barth, Leipzig 1941. Pr. geh. RM. 10,PO.

Die vorliegende ,,Einfiihrung" stellt einen ersten Versuch dar, die theoretische Chemie nicht wie bisher iiblich vom Standpunkt der Thermodynamik, sondern voin Standpunkt der Morphologie aus darzustellen. Damit sol1 ausgedriickt werden, daB die als Grund- lage phys ika l i scher Betrachtungsweise dienenden ,, Qualitaten" Masse, Lange und Zei t , die in die Physik des cgs-Systems ein- gehen, fur die Beschreibung des chemischen Geschehens nicht ausreichen, sondern einer Ergazung bediirfen, die durch die Bin- fiihrung des Begriffes Mol gekennzeichnet ist. Dieser Begriff geht auf die der Materie innewohnende Qualitat Ges ta l t zuriick, die somit als 4. Dimension neben die drei physikalischen tritt und im Bereich von Chemie, Kristallographie und schlieBlich Biologie die ausschlaggebende Rolle spielt. Eine molekulare Betrachtungs- weise in die dreidimensionale cgs-Physik einzubeziehen, mu13 daher zwangslaufig zu Widerspriichen und ,,Ungenauigkeitsrelationen" fiihren, wie sie aus der Entwicklung der modernen Physik he vor- gehen, die versucht, rnit dern cgs-System auch im Bereich nio ku- larer Dimensionen auszukommen. Demgegeniiber fiihrt eine mo pho- logische Betrachtungsweise zu einem einfacheren Versthdnis des molekularen Geschehens und auBerdem zwangslaufig zu Begriffen wie Symmetrie, Koordinationszahl usw., die der Physik des cgs- Systems fremd sind.

Fur den Bereich des Atoms, dem der vorliegende erste Teil der Theoretischen Chemie gewidmet ist, besteht die Aufgabe einer solchen morphologischen Betrachtungsweise in erster Linie darin, den gemeinsamen Bauplan der Elemente des periodischen Systems aus ihren Eigenschaften abzuleiten. Die Behandlung gliedert sich daher in zwei groBere Abschnitte iiber GroBe, Masse und elementare Bausteine des Atoms einerseits und die Gestalt, d. h. das innere Ge- fiige des Atoms andererseits. Gerade die Erkenntnis der Unzu- langlichkeit der von der Physik aufgestellten Atommodelle nach Bohr-Sommerfeld und Schrodinger-Heisenberg fiihrt hier zu der For- derung nach einer grundsatzlich anderen Betrachtungsweise, als sie die cgs-Physik anwendet, ohne daB allerdings bisher die Grund- lagen einer rnit morphologischem Inhalt erfiillten Mechanik vor- handen waren.

Die einzelnen Abschnitte sind klar und iibersichtlich ge- schrieben und auch fur den Anfanger rnit einigen physikalischen Vorkenntnjssen durchaus verstandlich. Hervorgehoben seien ins- besondere die ausfiihrlichen Kapitel iiber die Isotope und ihre Trennungsmethoden (einschlieBlich einer vollstandigen Tabelle aller bisher aufgefundenen Isotope und ihrer relativen Haufigkeit) und iiber die optischen Spektren, die erfahrungsgema13 dem Anfanger die meisten Schwierigkeiten bereiten. Aber auch fur den erfahrenen Leser ist das Studium des Buches anregend und 1aBt manche un- erwarteten Zusarnmenhinge erkennen. Man darf auf die folgenden Teile, welche das freie und das gebundene Molekiil behandeln sollen, um so mehr gespannt sein, als erst im Bereich der Molekiilchemie die morphologische Betrachtungsweise ihr eigentliches Betatigungs- feld findet. Q. Kortiim. [BB. 103.1

GrundriB der chemischen Technik. Von F. A. Henglein. Ein I,ehrbuch fur Studierende der Chemie umd des Ingenieurfaches, ein Ubersichtsbuch fur Chemiker und Ingenieure im Beruf. 2. neu bearb. u. erw. Aufl. 616 S., 349 Abb. und 1 farbige und 3 schwarze Tafeln. Verlag Chemie G. m. b. H., Berlin 1941. Pr. geb. RM. 28,-.

In der Besprechung der ersten Auflage dieses ausgezeichneten Lehrbuchesl) bin ich etwas auf allgemeinere Fragen iiber die Ge- staltung eines Lehrbuches der chemischen Technik eingegangen. Es ist nun interessant festzustelleri. nach welcher Richtung hin vor- zugsweise die schon nach 5 Jahren notwendig gewordeiie 2. Auflage auf Grund der Erfahrungen des Verfassers und der Bediirfnisse der Benutzer entwickelt worden ist. Zumachst fallt die bemerkenswerte Vermehrung des Umfanges um 146 Seiten und der Zahl der Abbildun- gen um 69 auf. Dieser Ausbau des Inhaltes ist besonders stark in einigen Abschnitten erfolgt, so bei dem der chemisch-technischen Arbeitsmethoden und Apparaturen, der Rohstoffe, der Erzeugnisse der organischen Chemie, der Veredlung von Rohstoffen der lebenden Natur und bei dem Abschnitt iiber die Erzeugung von Verbrauchs- giitern. Wahrend so der beschreibende Inhalt stark erweitert worden ist, sind dagegen die theoretischen und physikalisch-chemischen A4usfiihrungen iiur wenig verindert worden. Das Werk ist also vornehmlich ausgebaut worden zii einer Ubersicht iiber die Leistungen der chemischen Tcchnik und iiber die von ihr angewandten Arbeits- methoden und Apparaturen. Die lieu hiiizugekommenen oder er- weiterten Abschnitte, vor allem diejenigen iiber die Arbeitsgebiete, die in den letzfen Jahren so rasch eine gewaltige technische Bedeutung erlangt haben, z. B. der Cellulosefasern, der Kunststoffe usw., sind besonders wertvoll. Nur die Bitte der ersten Besprechung mochte ich wiederholen, da manche der Schiinheitsfehler der 1. Auflage noch nicht verschwunden sind.

8 ) I)i,..e Zts~.111.. 50. Y i Y [l!l:{i].

Es ist sehr erfreulich, daB dieses moderne Werk in erweiterter Gestalt vorliegt, utn aufs neue vielen ein zuverlassiger b h r e r und

D'Aras. [BB. 100.1 Ratgeber zu sein.

Einfuhrung in die Organische Chemie. Von 0. Dir ls . 10. ver- anderte Aufl., 33 Abb. Verlagsbuchhandlung J . J . Weber, Leipzig 1941. Pr. geb. RM. 12,60.

Von dieser Einfiihrung in die Organische Chemie lie@ nunniehr bereits zwei Jahre nach Erscheinen der letzten Auflage die 10. Auf- lage vor. Es sind lediglich kleinere Anderungen vorgenommen wordeu. Wesentlich erscheint deni Ref. die erstmalige Deutung i!es Begriffs der Mesomerie au Hand der beiden Beispiele des Natr- ztcetessigesters und des y-Pyrons. An weiteren Anderungen bemerkt der Ref. die Anderung der Ozonidformel im Sinne der Staudinger- ftiecheschen Formulierung. Auch die neue Auflage bietet in ihrer klaren und iibersichtlichen Form die Gewahr, daB sie den Studie- renden mit den Grnndtatsachcn der Organischen Chemie vertraut inacht. H . Brzhrz-k . [BB. 86.1

Chemisches Praktikum fur Mediziner. Von R. Schwarz u. P. W. Schenk. 118 S., 1 Abb. J. A. Barth, Leipzig 1911. Pr . geh. RM. 4,20.

Diese neue Anleitung fur das chemische Medizinerpraktikuin wird zweifellos trotz der schon vorhandenen guten Leitfaden viel Anklang finden. Dem Umfang nach pal3t sie sich der jetzt sehr ge- kurzten Praktikumsdauer an und nimmt auf den nicht immer sehr hohen Kenntnisstand der Praktikanten Riicksicht. Gut ausgewahlte Versuche fiihren in die wichtigsten Gebiete der allgemeinen, an- organischen nnd organischen Cheniie ein, die Anordnung ist sehr gut durchdacht und didaktisch geschickt. Vom Lehrenden wie vom Lernenden wird es besonders begriil3t werden, daB eine Haufung ge- ctanklich schwieriger Kapitel gerade am Anfang vermieden wurde, einfache Versuche zur Erarbeitung der wichtigsten Grundgesetze sind in recht gliicklicher Weise moglichst iiber das game Praktikum verteilt worden. Die entsprechenden theoretischen Erlauterungen sind knapp, klar und iibersichtlich.

Die qualitative Analyse ist mit Recht sehr kurz behandelt, dagegen ist der MaBanalyse entsprechend ihrer Wichtigkeit auch fur den Mediziner viel Raum gegeben (14 Seiten), was sehr begriiBens- wert ist. Die Versuche aus dern Gebiet der organischen Chemie, 72 an der Zahl, entsprechen der iiblichen bewahrten Auswahl und geben bei aller Kiirze einen guten Querschxiitt durch die m-ichtigsteri Stof fklassen.

FEs ist naturlich eine Folge der leidigen Zeitknappheit im Medi- zineipraktikum. da13 in dieser Anleitung wie auch in anderen fast alle Versuche nur . als Reagenszlasversuche vorgeschlagen werden, nicht nur Erkennungsreaktionen, sondern auch Darstellungen (z. B. HCl, CO,, ASH,, CO, C,H, usw.). Erscheint es nicht doch von grundsatzlicher Wichtigkeit, daB das TJmgehen mit anderen Ge- riiten geiibt wird und andere einfache Opxationen erlernt werden ? Es sollte ferner aus didaktischen Griinden nicht auf die gelegentliche cxp-rimentelle Durchfuhrung vollstandiger Umsetzungen verzichtet werden, z. B. H,SO, + NaCl mit Darstellung sowohl von Salzsaure als auch von NaHSO, oder anderer! Die dazu notige Zeit miiBte 3,urch noch weitere Kiirzung der analytischen Reaktionen ein- qespart werden, es ist vertretbar, Reaktionen wie z. B. die Falung hes Wismutsulfids, die Fallung des Chromhydroryds durch Ammonium- sulfid, des Kupfer (I)-jodids und Kupfer (1)-cyanids noch zu streichen, wenn auch betont werden mul3, dal3 iu dieser Anleitntig die Auswahl schon sehr knapp ist.

Der iibersichtliche Druck uuter Heraushebung von Versuch und Theorie kommt der Benutzung im Unterricht sehr zustatten.

Ohne Frage kann man diese ausgezeichnete kurze und didak- tisch gut durchdachte Anleitung aufs warmste empfehlen, es wird mit ihr moglich sein, gerade im heute zeitlich EO gckiirzttn che- iiiischen Praktikum der Mediziner intensiv und erfolgrelch zu ar- b,lte:i. Dx4 Riichkin wird sich sicher viele Freunde erwerben.

ff, Rienaclser. [BB. 931

Chemisches Praktikum f u r Mediziner. Von H. Bode u. H. Ludwig. 4. unverhderte Aufl., 130 S., Deuticke, Wien 1941. Pr. geh. RM. 4,-.

\ E s spricht fiir die Wertschatznng, die der vorliegende Leit- faden an vieleu Stellen erfahren hat, daB er nun schon in vierter -1uflage vorliegt2), Die Auswahl einfacher und lehrreicher Versuche m r Einfiihrung in die wichtigsten Gebiete der Chemie ist gut, be- sonders ist auch auf Versuche aus der organischen Cheinie Wert gelegt; es finden sich auBer den iiblichen Kapiteln z. B. auch kurze Abschnitte ,,Heterocyclische Verbindungen", ,,Purine", ,,Alkaloide" rnit einigen Erkennungsreaktianen. Es handelt sich auch in dieseni Buch fast nur um Rcagensglasversuche, zu dieser Frage wird auf vorstehende Besprechung verwiesen. Theoretische Abschnitte sind knrz und geschickt hineingearbeitet (am Anfang vielleicht in zu d.ichter Folge), Anordnung und Druck sind sehr iibersichtlich, so daB dieser nun schon so gut eingefiihrten Praktikumsanleitung der Erfolg zweifellos mit Recht treu bleiben wird.

2 ) die Rc$prechung ~ l c r emtcn Aoflngi:, diese Ztschr. 45, iO? [1!4:?2).

dngewandte Chemlc 5 4. Jahrg. 194'1. Nr.61152 542