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Handbuch zur Förderung der Mobilitätskompetenz von Menschen mit Behinderung Umsetzungshilfen und Praxistipps für Fachkräfte zum Mobilitätstraining Projekt Kompetent mobil Josefsheim Bigge Wissenschaftliche Begleitung: Herausgeber:

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Handbuch zur Förderung der Mobilitätskompetenz von Menschen mit Behinderung

Umsetzungshilfen und Praxistipps für Fachkräfte zum Mobilitätstraining

Projekt Kompetent mobil

JosefsheimBigge

Wissenschaftliche Begleitung:

Herausgeber:

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Kompetent mobil 1

Impressum

Curriculum Kompetent mobil –Handbuch zur Förderung der Mobilitätskompetenz von Menschen mitBehinderung

Stand: März 2014Alle Rechte vorbehalten© 2014 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW Hamburg

Herausgeber

Berufsförderungswerk Bad Wildbad gGmbHBerufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und WohlfahrtspflegeDeutscher Rollstuhl – Sportverband e. V.Josefsheim Bigge gGmbH

Ansprechpartnerin für Rückfragen: Martina Magdalinski, BGW HamburgTel.: 040 20207-3193E-Mail: [email protected]

Das vorliegende Handbuch wurde von den Herausgebern im Rahmen des Projektes „Kompetent mobil“erarbeitet.

Projektleitung

Wolfgang Dings, BFW Bad Wildbad

Wissenschaftliche Begleitung

Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH)

Redaktion

Nico Hohendorf, BGW Hamburg

Die AutorInnen sowie die an der Curriculumgestaltung beteiligten ProjektmitarbeiterInnen:

Anneken, Dr. Volker, Geschäftsführer des FIBSBauer, Oliver, Abteilungskoordinator Physiotherapie im BFW Bad WildbadBecker, Nadine, Physiotherapeutin im BFW Bad WildbadBungter, Tanja, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FIBSDings, Wolfgang, Geschäftsführer im BFW Bad WildbadHohendorf, Nico, Referent Kampagnen und Veranstaltungen in der BGW HamburgKünemund, Martin, Projektkoordinator im Josefsheim BiggeMagdalinski, Martina, Fachkoordinatorin für Beratung und Inklusion in der BGW HamburgMies, Jürgen, Bildungsbegleiter in der WfbM des Josefsheims BiggeNagel, Lena, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FIBSRicharz, Peter, DRS Referat Klinik, Lehre und BreitensportSauerland, Katharina, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FIBSWill, Leonie, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FIBS

Fotos Titelseite

Pedro Citoler, Mario Polzer

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Kompetent mobil 2

Projektpartnerschaft „Kompetent mobil“

Berufsförderungswerk (BFW) Bad Wildbad gGmbH

Paulinenstraße 13275323 Bad Wildbad

Tel.: 07081 175-501Fax: 07081 175-115

E-Mail: [email protected]: www.bfw-badwildbad.de

Das BFW Bad Wildbad ist seit über 40 Jahren Anbieter von beruflichen Rehabilitationsleistungen fürMenschen, die behinderungsbedingt ihre Berufstätigkeit bzw. Arbeitstätigkeit nicht mehr oder nur sehrstark eingeschränkt ausüben können. Von der beruflichen Neuorientierung in Form einer Umschulungin einem breiten Feld an Berufen über Qualifizierungen bis zu 12 Monaten Dauer, die in der Regel aufdie beruflichen Vorerfahrungen aufbauen, bis hin zur Unterstützung von Unternehmen im BetrieblichenEingliederungsmanagement decken wir ein umfassendes Spektrum ab. Ziel aller Maßnahmen ist diedauerhafte berufliche Integration aller unserer Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Basis einer erfolg-reichen Integration ist häufig ein individuell zugeschnittenes Assessment. Wir bieten unsere beruflichenRehabilitationsleistungen sowohl in Bad Wildbad als auch teilweise in Karlsruhe an.

Bundesweit einmalig ist die Kombination von beruflicher und medizinischer Rehabilitation unter demDach des BFW Bad Wildbad. In unserer Heinrich-Sommer-Klinik sind wir auf die medizinische Reha-bilitation querschnittgelähmter Patienten und Patientinnen spezialisiert. Insbesondere für Menschen miteiner gerade erworbenen Querschnittlähmung ist die Mobilitätsförderung ein wichtiges Element zurRückkehr in ihr privates und berufliches Leben. Mobilität ist ein zentrales Element unserer ärztlichen,pflegerischen und therapeutischen Expertise.

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst

und Wohlfahrtspflege (BGW)

HauptverwaltungPappelallee 33/35/3722089 Hamburg

Tel.: 040 202 07-3193Fax: 040 202 07-3199

E-Mail: [email protected]: www.bgw-online.de

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, kurz BGW, ist die gesetzlicheUnfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege.Vorrangige Aufgabe der BGW ist die Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbe-dingten Gesundheitsgefahren. Im Schadensfall gewährleistet die BGW optimale medizinische Behand-lung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichenund gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Die BGW ist für über sieben Millionen Versicherte in mehr als 600.000 Unternehmen zuständig. Sie istbundesweit mit jeweils elf Bezirksverwaltungen und Bezirksstellen vertreten. Die Hauptverwaltung hatihren Sitz in Hamburg.

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Kompetent mobil 3

Deutscher Rollstuhl – Sportverband e. V.

Friedrich-Alfred-Straße 1047055 DuisburgTel.: 0203 71 74-182Fax: 0203 71 74-181

E-Mail: [email protected]: www.rollstuhlsport.de

Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e. V. (DRS) hat es sich als Fachverband des Deutschen Behin-derten-Sportverbandes zur Aufgabe gemacht, den Rollstuhlsport zu fördern und weiter zu entwickeln.Auf breiter Basis werden unterschiedliche Angebote gemacht:

Sport in der Rehabilitation Breiten- bzw. Freizeitsport Wettkampfsport Leistungssport auf nationalem und internationalem Niveau.

Dabei werden die unterschiedlichen Zielsetzungen der Aktiven berücksichtigt. Historisch begründetfördern wir im Rahmen unserer zahlreichen Angebote den Inklusionsgedanken: Beim Rollstuhlsportsind „auch“ Menschen ohne Behinderung willkommen.

Zurzeit nutzen mehr als 9.000 Rollstuhlfahrer die Angebote zur Mobilitätsförderung und Sport der 330Vereine des DRS. Aktuell sind 28 Sportarten bundesweit in Fachbereichen und Arbeitsgemeinschaftenorganisiert.

Josefsheim Bigge gGmbH

Heinrich-Sommer-Straße 1359939 Olsberg

Tel.: 02962 800-469Fax: 02962 800-444

E-Mail: [email protected]: www.Josefsheim-Bigge.de

Das Josefsheim Bigge ist ein Dienstleister für derzeit rund 750 Menschen mit Körper-, Lern- undSinnesbehinderungen sowie komplexen Behinderungen. Das Angebot umfasst Wohnangebote fürKinder, Jugendliche und Erwachsene, einen heilpädagogischen Kindergarten, das Berufsbildungswerkfür die Berufsausbildung junger Menschen mit Behinderung, die Werkstatt für behinderte Menschenund den ambulanten Dienst JOVITA. Als erstes Sozialunternehmen in Deutschland ist das Josefsheimseit 2006 mit dem europäischen Qualitätssiegel EQUASS Excellence ausgezeichnet.

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Kompetent mobil 4

Wissenschaftliche Begleitung

Forschungsinstitut für Inklusion

durch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH)

an der Deutschen Sporthochschule KölnPaul-R.-Kraemer-Allee 10050226 Frechen

Tel.: 02234 20 52-307Fax: 02234 20 52-390

E-Mail: [email protected]: www.fi-bs.de

FIBS gGmbH ist eine Gesellschaft der Gold-Kraemer-Stiftung, der Deutschen Sporthochschule Kölnund der Lebenshilfe NRW. Die anwendungsorientierten Forschungsarbeiten widmen sich denBereichen zur Teilhabeförderung und Inklusion, zum Sport von Menschen mit Behinderungen sowieden Auswirkungen von Mobilität, Bewegung und Sport auf die soziale und berufliche Teilhabe vonMenschen mit Behinderungen.

Haben Sie Fragen zum Projekt Kompetent mobil, dem Assessment-Instrument oder Bausteinen derKompetenzentwicklung zur Mobilität? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit den Ansprechpartnern derProjektpartner auf.

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Kompetent mobil 5

Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,sehr geehrte Anwenderinnen und Anwender dieser Lernmaterialien,

mobil zu sein gilt heute als Selbstverständlichkeit. Von A nach B zu kommenist für viele Menschen relativ einfach. Anders jedoch für Menschen mit Behin-derungen. Für sie ist Fortbewegung, gerade im öffentlichen Raum, oft mitHerausforderungen, Barrieren und auch mit Ängsten verbunden. Sie „kom-petent mobil“ zu machen heißt, ihnen zu mehr Sicherheit, zu mehr Teilhabeam beruflichen und sozialen Leben und somit zu einem großen Stück mehrLebensqualität zu verhelfen. Denn Mobilität setzt entsprechende Kompetenzvoraus – also zu wissen, wie man Verkehrsmittel benutzt, wie man sich in bestimmten Situationen ambesten verhält –, und dieses Wissen im Alltag auch anwenden zu können.

Bei der Mobilität von Menschen mit Behinderungen steht die Berufsgenossenschaft für Gesundheits-dienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in einer besonderen Verantwortung. Zum einen, weil die Beschäf-tigten in vielen Werkstätten und anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe zu unseren Versichertenzählen. Hier sorgen wir für Prävention – zum Beispiel von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen, aberauch von Wegeunfällen. Wir wollen Unfälle von Menschen mit und ohne Behinderung auf ihremArbeitsweg, so gut es geht, verhindern.

Doch auch wenn sich ein Arbeits- oder Wegeunfall ereignet hat oder ein Versicherter aufgrund seinesBerufs erkrankt ist, sehen wir uns in der Verantwortung für eine umfassende Rehabilitation. Wir steuernund koordinieren die medizinische Behandlung sowie die Wiedereingliederung in den Beruf und in dassoziale Umfeld. Gerade dabei spielt die Mobilität der Betroffenen oft eine wichtige Rolle.

Deshalb beteiligen wir uns nach der Präventionskampagne „sicher mobil“, die 2012 nach fünf Jahrenauslief, auch am Projekt „Kompetent mobil“ – wieder in bewährter Kooperation mit dem DeutschenRollstuhl-Sportverband e. V. (DRS) und weiteren Partnern sowie erneut unter der Schirmherrschaft desBundesministeriums für Arbeit und Soziales. Während „sicher mobil“ Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer inihrer Mobilität unterstützt hat, bezieht „Kompetent mobil“ ausdrücklich auch Menschen mit geistigen,kognitiven und seelischen Einschränkungen ein.

Die hier vorliegenden Materialien, deren Entwicklung die BGW maßgeblich gefördert hat, helfen Ihnen,Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „kompetent mobil“ zu machen. Zum einen können Sie damit er-kennen, wo Sie ansetzen können, also bei welchen Beschäftigten die Mobilität mit welchen Methodenunterstützt werden kann. Zum anderen helfen Ihnen die verschiedenen Lerneinheiten, Mobilitätskom-petenz ganz praxisorientiert zu vermitteln. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Weg zur Arbeit undzurück, zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Fahrrad, sowie auf der sicheren Fort-bewegung am Arbeitsplatz. Sie verhelfen damit Ihren Beschäftigten zu mehr Sicherheit und Unabhän-gigkeit und damit zu mehr Selbstbestimmtheit.

Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!

Prof. Dr. Stephan BrandenburgHauptgeschäftsführer der BGW

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Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

Menschen mit Behinderung sind in unserem Alltag überall präsent.Das Projekt „Kompetent mobil“ verbessert das Miteinander durch eineForm einer speziellen Mobilitäts-Einzelförderung, die für mobilitätsein-geschränkte Menschen aller Altersstufen eingesetzt werden kann.

Mobil zu sein ist in unserer Gesellschaft wichtig, damit Menschen mög-lichst selbstbestimmt ihr Leben gestalten und so weitgehend das unter-nehmen können, was ihren individuellen Vorstellungen entspricht.

Für Menschen, die in Bezug auf Mobilität beeinträchtigt sind, gilt es daher Unterstützung und Trainings-maßnahmen zu schaffen, damit sie kompetent mobil werden und bleiben können. Durch kompetenteMobilität werden auch Chancen geschaffen, besser am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teil-haben zu können.

Mithilfe des Projektes „Kompetent mobil“ wurden hilfreiche, weil anschauliche Schulungsunterlagen zurMobilitätsförderung entwickelt, die im beruflichen und privaten Kontext mehr Mobilität ermöglichen.

Allen Nutzerinnen und Nutzern der in diesem Handbuch dargestellten Lernmaterialien wünsche ich vielErfolg für eine gute und erfolgreiche Mobilitätsschulung. Und viel Freude an Ihrer Mobilität!

Transfer zur Weiterbildung ermöglicht es, möglichst viele Menschen zu erreichen – und für diese diehöchstmögliche Mobilitätskompetenz. Dazu soll dieses Handbuch einen Beitrag leisten.

Bei allen, die am Projekt „Kompetent mobil“ als haupt- oder ehrenamtliche Mitarbeiter beteiligt waren,möchte ich mich im Namen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sehr herzlich bedanken.Ich bin sicher, viele Menschen werden von ihren Anregungen und Ideen ganz praktischen Nutzenhaben.

Dr. Rolf SchmachtenbergBundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)Leiter der Abteilung V„Teilhabe, Belange behinderter Menschen, Soziale Entschädigung, Sozialhilfe“

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Mir kommt die besondere Ehre zu, dieses Vorwort zu einem Handbuchschreiben zu dürfen, das zugleich die beeindruckende Arbeit desProjekts „Kompetent mobil“ ganz praxisnah zusammenfasst und denWeg in eine „mobile“ Zukunft für hoffentlich viele Menschen miteingeschränkter Mobilität ebnet.

Ob beruflich oder privat, Mobilität ist für unser Leben unerlässlich.

Und doch nur für einen – wenn auch großen – Teil der Gesellschaftselbstverständlich. Das Projekt „Kompetent mobil“ nimmt die Menschenin den Blick, die es alles andere als selbstverständlich finden, dahin zu gehen, wohin sie wollen. Aberwas fehlt zur Umsetzung ihres Vorhabens?

Das Angebot an technischen Hilfen ist beeindruckend. Barrierefreiheit ist bei allen noch ausstehendenFortschritten zweifellos ein zentrales Thema, und die ärztliche und therapeutische Kunst trägt in vielenRehabilitationseinrichtungen Sorge für die bestmögliche funktionale Mobilität.

Doch lohnt es sich, die Frage nach der Mobilitätskompetenz einmal genauer zu stellen. Dazu brauchtes, wie so oft im Leben, keines komplizierten Ansatzes. Wie viele ältere Menschen verweigern denGebrauch eines Rollators aus Stolz? Vielleicht haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bereits ähnlicheErfahrungen gemacht.

Technische Hilfsmittel und das Wissen, wie man sie rein technisch benutzt, reichen scheinbar nichtaus. Ebenso wenig helfen Muskelberge, wenn ich nicht das Bewusstsein für meine Möglichkeiten, mobilzu sein, habe. Damit befinden wir uns nicht mehr allein auf der funktionalen Trainingsebene, sondern ineiner pädagogischen Kategorie.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts „Kompetent mobil“ haben diese grundlegend imModellversuchsantrag beschriebene Idee wirklich beeindruckend in die Praxis übersetzt. Das Hand-buch weist Sie ein in die theoretischen Grundlagen der International Classification of Functioning,Disability and Health – kurz ICF – und gewährt Ihnen einen Einblick in die inhaltliche Vielfalt und Tiefeder Ausarbeitung. Damit stehen – um es modern auszudrücken – die Projektergebnisse nachhaltig derÖffentlichkeit zur Verfügung.

Allzu oft enden sehr gute Ideen mit dem Abschlussbericht eines Modellversuchs. Hierfür gibt es viel-fältige nachvollziehbare Gründe: Projektfinanzierte Stellen fallen weg, vielleicht hat auch nur eine kleineGruppe mitgewirkt. Deren Arbeit finden die Kollegen zwar großartig, aber mit dem Ende des Projekteswird die Akte geschlossen …

Das vorliegende Handbuch gibt allen Anlass zum Optimismus.

Denn der didaktisch-methodische Aufbau der einzelnen Schritte zur Förderung der Mobilitätskompetenzgreift die Ergebnisse eines Modellversuchs aus dem Bereich der Berufsausbildung behinderter jungerMenschen auf, der Anfang 2000 abgeschlossen wurde. Es gibt also bereits einen inhaltlichen Transfer.

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Für die am Projekt beteiligten Einrichtungen BFW Bad Wildbad und Josefsheim Bigge kann ich sagen,dass die Anwendung der Modellversuchsergebnisse nicht nur erwünscht ist, sondern als besondereChance der Weiterentwicklung gesehen und bei der täglichen Arbeit genutzt wird. Im BFW Bad Wildbadgilt dies besonders mit Blick auf unsere querschnittgelähmten Patientinnen und Patienten in derHeinrich-Sommer-Klinik und Teilnehmende in der beruflichen Rehabilitation.

Wer Inklusion fordert, muss es mit der Mobilität

als Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe ernst meinen.

Dank der großzügigen Unterstützung durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst undWohlfahrtspflege kommt eine zweite große Gruppe von Menschen mit Behinderung in den Blick: dieBeschäftigten in den WfbM. Im Projekt stand die Werkstatt für behinderte Menschen des JosefsheimBigge als Entwicklungszentrum Pate. Wer fit für den allgemeinen Arbeitsmarkt sein will – wie vonGesellschaft und Politik gewünscht – benötigt schließlich besondere Mobilitätskompetenz.

Genau hier kommen wir an einen wichtigen Punkt. Jede Konzentration auf bestimmte Zielgruppenbedeutet im Umkehrschluss, dass andere genauso wichtige Fragestellungen, etwa die Förderung vonMenschen mit anderen komplexen Behinderungsformen, nicht oder nur rudimentär in den Blick genom-men werden können.

Ich persönlich wünsche mir sehr, dass gerade Menschen mit einer schwerwiegenden geistigen Behin-derung, Menschen mit nonverbalen Kommunikationsformen und andere, die dringend der Förderungihrer Mobilitätskompetenz bedürfen, von den Projektergebnissen profitieren werden, um sich einweiteres Stück persönliche Freiheit zu erschließen.

Die Basis hierfür haben viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt.

Zu allererst danke ich dem Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung für die großzügige finan-zielle Förderung und inhaltliche Begleitung. Hier gilt der besondere Dank Abteilungsleiter Dr. RolfSchmachtenberg und seiner Vorgängerin Frau Lampersbach, Herrn Nagel und Frau Delhaes.

Ebenso herzlich gilt mein Dank Prof. Stephan Brandenburg als Hauptgeschäftsführer der BGW undseinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, namentlich Martina Magdalinski, Nico Hohendorf und Dr.Michael Woltjen.

Wenn es Orden für Engagement und Akribie im besten Sinne des Wortes zu verleihen gäbe, danngehen diese an Oliver Bauer und Nadine Becker als Projektmitarbeiter des BFW Bad Wildbad – ihresZeichens Leiter und Mitarbeiterin der Physiotherapie in unserer Klinik.

Das gleiche Lob geht an Jürgen Mies als Projektmitarbeiter der WfbM des Josefsheim in Bigge sowiean Martin Künemund als Projektkoordinator. Ebenso sei Petra Brandenburg als kompetente Sachbear-beiterin benannt.

Nicht ungenannt bleiben darf Peter Richards vom DRS als drittem Projektpartner neben dem BFW BadWildbad und dem Josefsheim in Bigge. Hier konnten wir von einem reichen Erfahrungsschatz ausvorherigen Projekten des DRS profitieren. Wenn Fachleute von Fachleuten lernen, ist die Formel vomlebenslangen Lernen ganz praktisch mit Inhalt gefüllt.

Die wissenschaftliche Begleitung wurde durch Dr. Volker Anneken vom Forschungsinstitut für Inklusiondurch Bewegung und Sport (FIBS) in Frechen mit seinen Mitarbeiterinnen Tanja Bungter und KatharinaSauerland geleistet. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FIBS gilt ebenso wie für alle anderenGenannten: Das Projekt war und ist nicht nur Arbeit, es war auch ein Stück Erfüllung ihres beruflichenLebens.

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Mein Dank gilt auch dem Projektbeirat, der mit Frau Prof. Stöppler von der Uni Gießen und Herrn Prof.Froböse von der Sporthochschule Köln wissenschaftlich hochrangig besetzt ist. Uns freut besonders,dass die Mitwirkung von Frau Engel-Kuhn als zuständige Ansprechpartnerin das Engagement derDeutschen Bahn für ihre mobilitätsbeeinträchtigten Kunden dokumentiert. Mit Gilda Bause von derArbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus ist die Seite der Betroffenen repräsentiert.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Handbuches, dass der Funke der Begeisterung fürMobilität überspringt. Zu Ihnen und vor allem zu den Menschen, die in ihrem ganz persönlichenLebensbereich die Erfahrung einer erweiterten Mobilität machen können.

Ihr

Wolfgang DingsGeschäftsführer des BFW Bad Wildbad

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Kompetent mobil 10

Theoretischer Hintergrund

Ziel des Projekts „Kompetent mobil“ und insbesondere dieses Handbuchs ist es, einen Beitrag zur Mo-bilitätsförderung von Menschen mit Behinderungen zu leisten. Das bedeutet nicht nur, funktionelleFähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination zu verbessern. Ebenso wichtig ist dasWissen über die eigenen Möglichkeiten zur Mobilität in Alltag und Berufsleben. Daher ist dieses Hand-buch ein Leitfaden für Fachkräfte, die mit behinderten Menschen arbeiten und ihnen die Kompetenzund Motivation vermitteln möchten, aktiv an ihrer Mobilität zu arbeiten.

Inhalte des Handbuchs sind somit pädagogische Instrumentarien, die die Mobilitätskompetenz vonMenschen mit einer Behinderung schulen, um die individuell höchstmögliche Mobilität und damit Selbst-ständigkeit im beruflichen und privaten Alltag zu verwirklichen. Der Begriff der Mobilitätskompetenz wirdim Projekt folgendermaßen definiert:

„Fachlich, methodisch und sozial in der Lage zu sein, sich vor dem Hintergrund der

individuellen sensomotorischen und kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten in Alltag

und Beruf selbstbestimmt (fort)bewegen zu können.“

Das Projekt und sein Handbuch zielen damit auf die in der UN-Behindertenrechtskonvention gefordertepersönliche Mobilität ab, die als zentrale Voraussetzung einer selbstbestimmten und gleichberechtig-ten Teilhabe gesehen werden kann (Art. 20 UN-BRK, § 1 SGB IX).

Gerade der Weg zum Arbeitsplatz birgt für Menschen mit einer Behinderung ein erhöhtes Unfallrisikodurch Barrieren auf der Straße oder in Gebäuden, aber auch durch das eigene unsichere Verhalten.Eine Förderung der Mobilitätskompetenz führt zu mehr Sicherheit und hilft somit Unfälle auf dem Ar-beitsweg, aber auch am Arbeitsplatz selbst zu vermeiden.

Besonders für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten für den Übergang auf den allgemeinenArbeitsmarkt vorbereitet werden, ist ein geeignetes Mobilitätstraining unerlässlich. Das Förderkonzeptkann deshalb als wichtiger Eckpfeiler der beruflichen Rehabilitation gesehen werden und verbessertdamit die Inklusionsperspektiven für Menschen mit Behinderung.

Zielgruppe

Das Handbuch zum Projekt „Kompetent mobil“ richtet sich an alle Fachkräfte, die mit Menschen mitkörperlichen, sensorischen, kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen arbeiten. Die Inhalte desHandbuchs sollen dazu dienen, mögliche Teilnehmer (wie Mitarbeiter oder Patienten) mit Behinderungfür das Thema „Mobilität“ zu sensibilisieren und ihre Kompetenz in diesem Bereich zu verbessern.

Modulstruktur

Die Grundlage für den modularisierten Aufbau des Handbuchs bildet der Mobilitätsbegriff der ICF (In-

ternational Classification of Functioning, Disability and Health) der Weltgesundheitsorganisation(WHO). Hierbei werden vor allem die Bereiche „Gehen und sich fortbewegen“ und „Sich mit Transport-mitteln fortbewegen“ in den Mittelpunkt gestellt.

Wie Abbildung 1 zeigt, lassen sich aus den Definitionen der ICF (grau) fünf wesentliche Bausteine

(gelb) ableiten, die für das sichere Erreichen des Arbeitsplatzes und die Fortbewegung am Arbeitsplatzvon Bedeutung sind. Da sich die pädagogischen Inhalte des Handbuchs an Fußgänger und Rollstuhl-fahrer richten, erfolgt eine weitere Unterteilung in insgesamt sieben Lernstufen (blau) mit ihren jeweili-gen Lerneinheiten (grün).

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Abbildung 1: Darstellung der Modulstruktur als Grundlage für das Handbuch.

Es gibt auch Themengebiete, die das sichere Verhalten auf dem Weg zum Arbeitsplatz betreffen undunabhängig von der Fortbewegungsart sind. Diese Inhalte sind in den gesonderten Lernstufen „Über-geordnete Kenntnisse zur Mobilität“ zusammengestellt (orange in Abbildung 1).

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Alle Lernstufen des Handbuchs werden in der folgenden Tabelle noch einmal im Überblick dargestellt:

Lernstufe Bezeichnung

Übergeordnet Allgemeine Mobilitäts- und Verkehrserziehung

Übergeordnet Mobilitätsrelevante gegenseitige Rücksichtnahme

Übergeordnet Assistenz zielorientiert einfordern und einweisen

A Zu Fuß

B Zu Fuß mit Hilfsmittel

C Rollstuhl

D Fahrrad

E Adaptivbike & Handbike

F Bus & Bahn

G Auto, Motorrad, Fahrzeug mit Hilfsmotor

Jede Lernstufe (blau in Abbildung 1) umfasst folgende Bestandteile:

Titelblatt

Inhaltsverzeichnis

Informationen für die Fachkraft zur Lernstufe (Einführung, allgemeine didaktische Hinweise)

Übersicht der Lerneinheiten mit Inhalten und Zielen

Anforderungen an die Teilnehmer für die jeweilige Lernstufe (Hinweise auf ergänzendeBausteine und Voraussetzungen für die Lernstufe)

Checkliste für die Fachkraft (Empfehlungen, Vorschläge, Hinweise und Tipps, die vor allemorganisatorische Dinge betreffen)

Durchnummerierte Lerneinheiten (z. B. für Lernstufe D (Fahrrad) heißen die zugehörigenLerneinheiten D1, D2, D3, D4, D5, D6 und D7)

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Jede Lerneinheit (grün in Abbildung 1) enthält Informations- und Arbeitsblätter sowie Praxisanleitun-gen zu unterschiedlichen Förderbereichen einer Lernstufe. Sie enthält folgende Gliederungspunkte:

Deckblatt mit einem Organisationsraster für die Fachkraft (zur eigenen Dokumentation könnenzeitliche Umfänge, Teilnehmerzahlen, methodisch-didaktische Hinweise und Informationen zurLernumgebung festgehalten werden)

Einleitung für die Fachkraft (Wissenswertes zur Durchführung der jeweiligen Inhalte; Auflistungaller Informations- und Arbeitsblätter und Praxisanleitungen)

o Informationsblatt = Inhalte, die mit dem TN theoretisch durchgearbeitet werden

o Arbeitsblatt = Inhalte, die schriftliche oder praktische Mitarbeit verlangen

o Praxis = Praktische Inhalte und Übungen

Unterweisungsplan (zur Dokumentation der durchgeführten Fördermaßnahme)

Teilnehmerbefragung (bietet die Möglichkeit, Rückmeldungen der Teilnehmer aufzunehmen)

Durch die Anlehnung an die Systematisierung der ICF wurden neben den aufgezeigten Lernstufenauch Basis- und Zusatzkompetenzen festgehalten (siehe Abbildung 2 und 3a/b). Hierbei handelt essich um Kompetenzen, die inhaltlich nicht im Handbuch behandelt werden. Dennoch tauchen sie häufigin den Lernstufen unter „Anforderungen an den Teilnehmer auf“, da sie als Voraussetzung für dieDurchführung einer Lernstufe entscheidend sein können. Sofern Förderpotenziale in diesen Basis- undZusatzkompetenzen bestehen, sollte entsprechendes Fachpersonal (z. B. Physiotherapeut, Ergothera-peut, Psychologe, Logopäde, Pflegepersonal) hinzugezogen werden.

Abbildung 2: Basiskompetenzen für ein Mobilitätstraining.

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Abbildung 3a: Zusatzkompetenzen für ein Mobilitätstraining (Teil 1).

Abbildung 3b: Zusatzkompetenzen für ein Mobilitätstraining (Teil 2).

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Praktische Anwendung

Das Handbuch in seiner Gesamtheit mit allen Lernstufen und Lerneinheiten erscheint sehr umfang-reich. Für den einzelnen Teilnehmer sind die notwendigen Förderinhalte auch äußerst individuell und demnach ist nur ein Bruchteil des Gesamtkonzeptes von Interesse. Zur Auswahl der wichtigsten För-derinhalte im Bereich Mobilität für eine Person wird deshalb ein Assessmentverfahren vorgeschaltet.

Dieses Assessment ist unter www.kompetent-mobil.de aufrufbar. Hier können Einrichtungen zum Projekt „Kompetent mobil“ angemeldet werden. Im Anschluss erhalten die Einrichtungen Nutzerdaten, mit denen alle Teilnehmer einzeln anlegt, das Assessment durchgeführt und abschließend der individuelle Förderplan heruntergeladen werden kann.

Das Assessmentverfahren gliedert sich in eine Selbst- und eine Fremdeinschätzung der eigenen Mobi-litätskompetenz. Die Selbsteinschätzung wird vom Teilnehmer selbst gegeben und durch die Fachkraft in einem Interview erfragt. Die Fremdeinschätzung füllt die Fachkraft in Fragebogenform unabhängig von den Aussagen des Teilnehmers aus. Ein gemeinsames Assessment-Abschlussgespräch von Teil-nehmer und Fachkraft dient der Ergebnisbesprechung und Einigung auf ein gemeinsames Förderziel.

Durch dieses Vorgehen werden die Fortbewegungsformen erfasst, die sich für eine Person eignen, um den Arbeitsweg zu bewältigen oder sich am Arbeitsplatz zu bewegen. Im Anschluss wird auf Basis der Inhalte der Lerneinheiten der Förderbedarf (leicht, mäßig, erheblich) festgehalten.

Sofern gewisse Situationen nicht eingeschätzt werden können (z. B. Stufen mit dem Rollstuhl über-winden), werden über das Assessmentsystem sogenannte „Minitests“ vorgeschlagen, mit denen die Fachkraft in kurzer Zeit testen kann, ob ein Förderbedarf vorliegt oder nicht.

Sobald alle möglichen Fortbewegungsformen und Lerneinheiten im Assessmentverfahren abgefragt und im Abschlussgespräch ein gemeinsames Förderziel festgelegt wurden, können die durchzuführen-den Lerneinheiten im PDF-Format heruntergeladen werden.

Falls sich die Einrichtungen und ihre Fachkräfte auch für andere Lerneinheiten interessieren und diese einsehen möchten, können alle Handbuchbestandteile unter dem oben angegebenen Link unabhängig von einem durchgeführten Assessmentverfahren herunterladen werden.

Da die dargestellte Zielgruppe des Handbuchs sehr vielfältig ist, sollten alle angebotenen Inhalte auf die individuelle Eignung für einen Teilnehmer geprüft werden. Viele Inhalte lassen sich schon durch kleine methodische Anpassungen variieren und an die Fähigkeiten unterschiedlicher Teilnehmer an-passen. Das Projektteam erhebt deshalb und auch angesichts der Größe des Themenfelds der Mobi-litätsförderung und Verkehrserziehung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.