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Deutsche Gesellschaft für Ernährung Sektion Schleswig-Holstein Essen mit Genuss im Arbeitsalltag – auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten Dr. Petra Schulze-Lohmann Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Sektion Schleswig-Holstein Deutsche Gesellschaft für Ernährung Sektion Schleswig-Holstein Lebensmittelunverträglichkeiten: Ursachen, Symptome, Gefährdung Wie sollen sich Menschen im Büro/im Außendienst am besten ernähren? Auswahl im Arbeitsalltag – welche Alternativen gibt es zu „Althergebrachtem“? Ihre Fragen Gliederung Deutsche Gesellschaft für Ernährung Sektion Schleswig-Holstein Lebensmittelunverträglichkeiten: Symptome Magen-Darm-Beschwerden Quincke-Ödem Urtikaria Glottis-Ödem Asthma bronchiale Generalisierter Juckreiz Rhinitis/Konjunktivitis Kontakturtikaria Deutsche Gesellschaft für Ernährung Sektion Schleswig-Holstein Reaktionen auf Lebensmittel Nicht toxische Reaktionen Toxische Reaktionen Lebensmittelallergie IgE-vermittelt: Lebensmittelallergie IgE-unabhängig: Zöliakie (IgA oder IgG vermittelt) Lebensmittelintoleranzen Enzymatische Intoleranz: z.B. Lactoseintoleranz Transport(er)defekt: z.B. Fructosemalabsorption Pharmakologische Intoleranz: z.B. Sulfite, biogene Amine (Histamin, Tyramin, Tryptamin, Phenyl- ethylamin, . . .) z.B. Pilzgifte Bakterientoxine

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Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Essen mit Genuss im Arbeitsalltag –

auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Dr. Petra Schulze-LohmannDeutsche Gesellschaft für Ernährung, Sektion Schleswig-Holstein

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

� Lebensmittelunverträglichkeiten: Ursachen,

Symptome, Gefährdung

� Wie sollen sich Menschen im Büro/im Außendienst

am besten ernähren?

� Auswahl im Arbeitsalltag – welche Alternativen gibt

es zu „Althergebrachtem“?

� Ihre Fragen

Gliederung

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Lebensmittelunverträglichkeiten: Symptome

� Magen-Darm-Beschwerden

� Quincke-Ödem

� Urtikaria

� Glottis-Ödem

� Asthma bronchiale

� Generalisierter Juckreiz

� Rhinitis/Konjunktivitis

� Kontakturtikaria

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Reaktionen auf Lebensmittel

Nicht toxische Reaktionen

Toxische Reaktionen

Lebensmittelallergie

IgE-vermittelt:Lebensmittelallergie

IgE-unabhängig:Zöliakie (IgA oder IgG vermittelt)

Lebensmittelintoleranzen

Enzymatische Intoleranz:z.B. Lactoseintoleranz

Transport(er)defekt:z.B. Fructosemalabsorption

Pharmakologische Intoleranz:z.B. Sulfite, biogene Amine(Histamin , Tyramin, Tryptamin, Phenyl-ethylamin, . . .)

z.B. PilzgifteBakterientoxine

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Lebensmittelallergie

Typ I-Soforttypallergen

Lebensmittelintoleranz

nicht immunologische Histaminfreisetzung

Exkurs Tomate

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Eine Herausforderung für jeden Hobby-Detektiv:

Lactoseintoleranz

Irritation

Toxische Wirkung

Pseudoallergie

Allergie

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Wirklich krankhaft oder einfach trendy

Eine saubere Diagnostik . . . ist langwierig:

���� Anamnese (Symptom-Lebensmittel-Tagebuch)

���� Serologie (spezifische IgE-Bestimmung)

���� Hauttest

���� Eliminationsdiät

���� orale Provokation (doppelblind, placebokontrolliert)

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allergisch . . . und nun?

Bei einer echten Allergie ist äußerste Vorsicht geboten!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allergie gegen Hühnereiweiß

Konsequenzen:Ernährungsphysiologische Bedeutung:� Sehr hohe Eiweißqualität, Träger verschiedener Vitamine� Verzicht unproblematisch, da in gemischter Kost ausreichend

andere Eiweiß- und Vitaminträger vorhanden.

Vielfältiger Einsatz, z.B. als• Bindemittel in Teig- und Backwaren, Panaden, Mehl- und

Kartoffelklößen,• Emulgator in Saucen, Cremespeisen, Mayonnaise, Eierlikör,• Klärmittel in Brühe, Aspik.

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Hühnerei – wichtige Aspekte

• Hühnerei kann schon in kleinsten Mengen Beschwerden auslösen.

• Allergiker sollten auch Produkte mit dem Hinweis „kann Spuren von Ei enthalten“ unbedingt meiden.

• Gänse-, Enten- oder andere Eiersorten sind kein Ersatz (häufig ebenfalls allergen)

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allg. Empfehlungen für eine hühnereifreie Ernährung

-Ersatz durch andere Nahrungsmittel:Bei Frikadellen z.B. Ersatz von Ei durch Quark oder durch rohe geriebene Kartoffeln

- Ei-Ersatzpulver

- 1 Tl Johannisbrotkernmehl = Ersatz für 1 Ei

- Pfeilwurzelstärke (ca. ½ EL = Ersatz für 1 Ei)

Johannisbrotkernmehl steht im Verdacht, die Entstehung von Allergien zu begünstigen und selbst allergische Reaktionen auszulösen. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass es bei Soja-Allergikern zu Kreuzreaktionen durch Johannisbrotkernmehl kommen kann.

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allergie gegen Kuhmilcheiweiß

Caseine : hitzestabil

Lactalbumin: hitzelabil

Ernährungsphysiologische Bedeutung:� Sehr hohe Eiweißqualität, Träger verschiedener Vitamine� Verzicht problematisch: Calcium und Eiweiß müssen ausgeglichen

werden

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allg. Empfehlungen für eine kuhmilchfreie Ernährung

- Sojadrinks und Sojaprodukte mit Calcium

- Reis- oder Haferdrinks mit Calcium

- Ca-angereicherte Fruchtsäfte (Achtung: Zähne!)

- Ca-reiches Mineralwasser (> 300 mg Ca/l)

- Ca-reiche Gemüsesorten

- Calciumsupplemente (in Absprache mit Arzt/Apotheker)

Achtung: Die Milch anderer Tierarten (Schaf, Ziege, Stutewird aufgrund ähnlicher Proteinstrukturen meistensebenfalls nicht vertragen!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allg. Empfehlungen für eine sojafreie Ernährung

Beachten, ggf. meiden:- Sojasauce, Sojapaste- Miso, Natto, Tofu, Yuba, Tempeh- Fleischimitate, Sojamehl, Sojaflocken- Sojasprossen, Sojaöl, Margarine auf Sojabasis- Sojadrinks, Milchersatzprodukte- Diätgetränke und proteinangereicherte Erfrischungsgetränke,

Sportlernahrung, Nahrungsergänzungsmittel- Anreicherung von Fleisch-, Wurst und Backwaren, Molkereiprodukten- Zusatzstoff z.B. als Bindemittel, Emulgator, Stabilisator etc. in Suppen,

Saucen, Puddings, Gewürzen, Backwaren, Speiseeis . . .)

Allergengehalt steigt mit - der Entwicklung von Soja-Keimlingen und - bei Lagerung

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allg. Empfehlungen für eine weizenfreie Ernährung

Verzicht auf:Weizen, Weizenstärke (Brot, Backwaren, Nudeln, Müsli, Fertigprodukte), -flocken, -grieß, Bulgur, Couscous,Dinkel, Grünkern, Einkorn, Zweikorn, Kamut

Alternativen zum Weizen:Roggen, Gerste, HaferReis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Tapioka, TeffKastanienmehl, Kartoffelstärke, Batate, Sojamehl, Bananenmehl,Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl

Achtung: „Glutenfrei“ heißt nicht frei von Weizenallergenen!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Allg. Empfehlungen für eine lupinenfreie Ernährung

Vorsicht bei:• Kaffee-Ersatz, Kaffeeweißer• Vegetarische Fertiggerichte (Pfannengemüse, Aufläufe, Suppen, Soßen)• Backwaren, Fertigbackmischungen• Teigwaren, Müsli, Frühstückscerealien• Fertigprodukte (Lasagne, Raviolo, Tortellini etc.)• Paniertes Fleisch, panierter Fisch, vegetarischer Fleischersatz• Pfannkuchen, -waffeln (Fertigprodukte)• Remoulade, Mayonnaise• Vegetarische Brotaufstriche• Süßwaren, Speiseeis• Kalorien-, fettreduzierte Lebensmittel, ballaststoffangereicherte Lebensmittel• Nahrungsergänzungsmittel, Diätpulver

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Sonderform der Allergie: Zöliakie

• Durchfall• Blähungen• Übelkeit• Erbrechen• Fettstühle• Meteorismus

• Gewichtsverlust• Gedeihstörungen• Kleinwuchs• Müdigkeit/Mattigkeit• Aufgeblähter Bauch• Ungeklärter Fe-Mangel• Depressionen

Auf Menschen mit Zöliakie muss besondere Rücksicht genommen werden!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Verzicht auf

alle heimischen Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen,

Gerste, Hafer, Kamut sowie Produkte daraus (Bulgur, Ebly, Weizenstärke,

Getreideflocken, Grieß, Paniermehl . . . .Backwaren, Teigwaren,

Panierte Fleisch-und Fischprodukte, vegetarischer Fleischersatzprodukte. . . )

ist zwingend erforderlich!

Ernährungsphysiologische Konsequenzen:Glutenfreie Ernährung

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

• gebundene Saucen• Fertiggerichte• Pudding• Pommes Frites, Kroketten, Kartoffelpuffer• Wurst, Würstchen, Wurstwaren• Frischkäsezubereitungen mit Kräutern• Eis• Nuss-Nougat-Cremes• Milchprodukte m. Frucht• fettreduzierte Produkte• Chips, Flips & Co• Ketchup, Senf usw.• Schokolade• Gewürzmischungen

Folgende Produkte können Gluten enthalten, müssen es aber nicht!

Die Deklaration muss immer genau gelesen werden!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Alternativen zu heimischen Getreidesorten:Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Tapioka, Teff, Kastanienmehl, Kartoffelstärke, Batate, Sojamehl, Bananenmehl, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl

Ernährungsphysiologische Konsequenzen:Glutenfreie Ernährung

40/105

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Kontaminationsrisiken vermeiden:

• Glutenfreie LM nicht im gleichen Frittierfett wie glutenhaltige LM ausbacken

• Nicht in der selben Pfanne glutenfreies und glutenhaltiges Bratgutzubereiten

• Beim Kochen immer extra Besteck verwenden

• Extra-Brotkörbchen / Extra-Toaster

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Bei manchen Allergikern sollte auch die

Spurenkennzeichnung beachtet werden:

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Ausschlussdiagnostik:• keine Zöliakie , keine Weizenallergie

Auslöser (?):• ATIs: Amylase-Trypsin-Inhibitoren

Resistenzproteine, die als Abwehrstoffe gegen Schädlinge gebildet werden• FODMAPs : Kohlenhydrate, die im Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert

werden können, einen erhöhten Wassereinstrom ins Darmlumen bewirken und von Dickdarmbakterien zu Gasen und kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden.

Diätetik:• Glutenreduzierte Kost nach Verträglichkeit, alte Getreidesorten

Nicht Zöliakie -Nicht Weizenallergie-Weizensensitivität

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Pseudoallergien:

� Symptomatik entspricht der von Allergien, aber� direkte Histaminfreisetzung ohne Beteiligung von IgE,� mengenabhängig

Typische Auslöser: - Farb- und Konservierungsstoffe,- Biogene Amine, - Aromastoffe

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Biogene Amine in Käse, Wein

Cheese disease

Resorption im Dünndarm

Blut

Freisetzung von Noradrenalin

Erhöhung des Blutdrucks

AminooxidaseAbbau Aminooxidase

Biogene Amine in Käse, Wein

Nicht zugesetzt, aber trotzdem im Lebensmittel:

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Glutamat = harmlos oder (lebens)gefährlich?

�China-restaurant-syndrom in China und Japan praktisch unbekannt; �Doppelblind-Studien der vergangenen Jahre zeigen keinen Zusammenhang�Trotzdem weiterhin in Diskussion bei best. Hirnerkrankungen

• Glutaminsäure/ Glutamate kommen in vielen Lebensmitteln vor:Roquefortkäse, Parmesan, Sojasoße, Pilze (Dose, Tomaten

• körpereigene Produktion: ca. 50 g/Tag• Aufnahme über Geschmacksverstärker: ~ 0,5 g (in China 1,2 – 1,7 g/Tag)

Aber: - es gibt Personen, die besonders sensibel auf Glutamat reagieren!- evtl. besteht ein Zusammenhang zw. Glu und Übergewi cht

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Lactoseintoleranz/Fructosemalabsorption

Hier ist die Gefahr erheblich geringer als bei einer Allergie!

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Lactoseintoleranz� Lactasemangel

Fruktosemalabsorption� Defekt des Dünndarmtransportsystems (GLUT-5),

unzureichende Resorption

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Einflussfaktoren auf die Art und Schwere der Symptome bei der Lactoseintoleranz:

� Menge der aufgenommenen Lactose

� Restaktivität des Lactose-spaltenden Enzyms

� Gleichzeitiger Verzehr anderer Nahrungsbestandteile ,Gesamtmenge der aufgenommenen Nahrung

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Lactosegehalt in Lebensmitteln

(g /100 g od. 100 ml)_____________________________Kuhmilch 4,9

Joghurt 3,0

Sahne (süß, sauer) 3,0

Frischkäse; Quark 3,0

Hartkäse <0,5

Weichkäse (Brie u.a.) <0,5

Butter <1,0

(g /100 g od. 100 ml)_____________________________Vollmilchschokolade 9,5

Kondensmilch 9 – 12,5

Eiscreme 4 - 7

Fertigdressings 1 - 2,5

Tabletten (pro Tabl.) 0,004 – 0,125

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Problem gelöst?

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• Menge der aufgenommenen Fructose

• Verbliebene Leistungsfähigkeit des Transportsystems

• Gleichzeitiger Verzehr anderer NahrungsbestandteileGesamtmenge der aufgenommenen Nahrung

• Gleichzeitig aufgenommene Glucosemenge

Einflussfaktoren auf die Art und Schwere der Symptome bei Fructosemalabsorption:

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Wie finden Sie die Allergene für sich und Ihre Teilnehmer*innen heraus?

Kennzeichnung „allergener“ Lebensmittel nach LMIV

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Was wünschen sich Allergiker?

� Eine umfassende und ehrliche Auskunft über die Zusammensetzung der Speisen

� Eine absolut sichere Auskunft- oder die Auskunft, dass eine 100%ige Sicherheit nicht gegeben ist

� Ein Angebot alternativerSpeisen und – soweit möglich –eine Umsetzung von „Sonderwünschen“

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EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV)

1 Glutenhaltiges Getreide, d.h. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamutsowie daraus hergestellte Erzeugnisse

2 Krebstiere (z.B. Garnelen, Hummer) und Krebstiererzeugnisse3 Eier und Eiererzeugnisse4 Fisch und Fischerzeugnisse5 Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse6 Soja und Sojaerzeugnisse7 Milch und Milcherzeugnisse (einschließlich Laktose)8 Schalenfrüchte, d.h. Cashewnuss, Haselnuss, Macadamianuss/Queenslandnuss, Mandel,

Paranuss, Pecannuss, Pistazie, Walnuss sowie daraus hergestellte Erzeugnisse9 Sellerie und Sellerieerzeugnisse

10 Senf und Senferzeugnisse11 Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse12 Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 mg/kg oder l)13 Weichtiere (z.B. Schnecken, Tintenfisch, Muscheln) und Weichtiererzeugnisse14 Lupinen und Lupinenerzeugnisse

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

1. Gemischter Salat mit Senf-DressingIn der Bezeichnung ist das Allergen klar mit Senf erkennbar und mussdaher nicht nochmal als Allergen aufgeführt werden.

2. Gemischter SalatEnthält SenfGeht aus der Bezeichnung der Speise nicht hervor, dass Senf verwendet wurde, muss dieser unter der Bezeichnung des Gerichtes klar erkennbar sein.

3. Gemischter Salat (11)Voraussetzung: In der Speisekarte ist ein Verzeichnis vorhanden, dass der Nummer 11 das Allergen Senf zuweist. Anstelle von Nummern können auch Buchstaben oder Symbole verwendet werden.

4. Gemischter SalatVoraussetzung: Sie haben in der Speisekarte oder im Aushang einen klaren und deutlichen Hinweis für den Verbraucher, dass es bezüglich der Allergene weitere schriftliche Informationen gibt und die der Verbraucher einsehen kann.

Möglichkeiten der Deklaration:

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Alle Anbieter der Gemeinschaftsverpflegung müssen Allergene

deklarieren (Achtung: Seminarverpflegung ist GV!)

• Achten Sie darauf, dass angelieferte Produkte (Brötchen/

Snacks/ Warmverpflegung) gekennzeichnet sind!

• Deklarieren Sie bei dem Angebot von Keksen die Allergene

oder weisen Sie darauf hin, dass entsprechende Auskünfte

eingeholt werden können

• Beim Angebot von z.B. Nüssen (Studentenfutter o.ä.) fragen

Sie ggf. vorher, ob unter den Teilnehmer*innen Allergiker

sind

Grundsätzlich gilt: Anbieter der GV müssen darauf hinweisen, dass es

Informationen zu den Allergenen gibt, für den Allergiker ist das Einholen

dieser Infos aber eine Holschuld !

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Leben im Schlaraffenland:Das Angebot Das Resultat

• Karies/Schmelzerosionen,

• Gallensteine, Gicht,

• Allergien,

• Osteoporose

• Bluthochdruck,

• Obstipation

• Übergewicht/Adipositas

• Diabetes

• Arteriosklerose

• Krebs

• Riesiges Obst- und Gemüseangebot,

• viele tausend Brotsorten,

• div. Verschiedene Milchprodukte,

• diätetische Produkte aller Art,

• kalorienarme/-freie Produkte,

• Nahrungsergänzungs-mittel

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Das Resultat: „Metabolisches Syndrom“

Fettstoff-wechsel-störungen

Bluthochdruck

Diabetes mellitus

Übergewicht

An dieser Stelle

beginnt es häufig

Allergien

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Das Gewicht ist wichtig,

aber nicht jeder muss deshalb gleich Größe 36 tragen:

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68 kg

(1,65 m)2= 25BMI =

76 kg

(1,75 m)2= 25BMI =

81 kg

(1,65 m)2= 30BMI =

91 kg

(1,75 m)2= 30BMI =

kg Körpergewicht

Körpergröße (m)2BMI =

54 kg (1,65 m)2

= 20BMI =61 kg

(1,75 m)2= 20BMI =

Frauen Männer

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Die Waage allein macht noch kein Problem:

Der Körperfettanteil sollte bei Frauen 23 bis 31%, bei Männern 13 bis 21%betragen.

Die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)

ermittelt die Körperfettmasse.

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Können Sie über die Verpflegung etwas steuern . . .

oder

. . . bestimmen doch die Gene Ihr Gewicht?

Im Prinzip „Ja“

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2.000 000 Jahre- war Nahrung knapp - und Bewegung reichlich

Seit 60 Jahren- ist Nahrung reichlich - und Bewegung knapp

„Ötzi“

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Frau Müller, Verwaltungsfachangestellte bei der Unfallkasse Nord, 60 kg

Tägl. Energieverbrauch: 2500 kcal (bei leichter Arbeit)

Es geht schneller als man denkt . . .

Tägl. Energiezufuhr: 2500 kcal+ 1 % Überschuss)

= 25 kcal (= 1 Tl Zucker)

Überschuss von 25 kcal/Tag wird

umgewandelt in: 2,7 g Fett/Tag

80 g Fett/Monat

967 g Fett/Jahr

10 kg Fett/10 Jahren+ 20% Wasser 12 kg Gewicht/10 Jahren

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Frau Müller, 60 kgwohnt im 6. Stock

Tägl. Energieverbrauch: 2500 kcal (bei leichter Arbeit und 100 kcal für 3x6 Treppen)Tägl. Energiezufuhr: 2500 kcal

. . . das Problem wird größer:

BITTE 50 CENT NACH-

WERFEN, SONST RUF ICH DEIN GEWICHT!

Umzug ins Erdgeschoss !Energieverbrauch wird um 100 kcal/Tag reduziert,tägl. Energieverbrauch jetzt: 2400 kcaltägl. Energiezufuhr bleibt konstant: 2500 kcal

Überschuss von 100 kcal/Tag wird umgewandelt in: 56,4 kg Gewicht/10 Jahren

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19 Jahre

= 1900 kcal/Tag = 1800 kcal/Tag = 1500 kcal/Tag

Mittlerer tägl. Energiebedarf

Der Energiebedarf einer „Schreibtischtäterin“ in der Unfallkasse Nord. . .

53 Jahre 67 Jahre

. . . sinkt kontinuierlich, auch wenn sie es nicht will!

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Oft sind es schon die kleinen Zwischenmahlzeiten am Schreibtisch / bei der Sitzung / im Seminar:

0 2 4 6 8 10

Kg/Person/Jahr

~ 3,7 Tafeln Schokolade/Monat

~ 18 Kugeln Eis/Monat

~ 171 Gummibärchen/Monat

~ 500 g Süßwaren/Monat

~ 25 Bonbons/Monat

Spotlights aus dem Ernährungsbericht

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

���� Erstes Meeting

5 Kekse: - 110 kcal- 0,5 g Ballaststoffe- 3 g Fett

125 g Gemüsesticks:- 25 kcal, - 5 g Ballaststoffe - 0,4 g Fett

Deklaration erforderlich

(Mehl, Ei, Milch, Nüsse . . . . )

Deklaration nicht erforderlich

(solange kein Sellerie dabei ist)

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0,15 g Fett

150 g Kartoffeln

3 Produkte mit gleichem Fettgehalt:

Eine entscheidende Rolle spielt der Fettgehalt :

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755 Kcal40 g Fett

Mittagessen:

340 Kcal17 g Fett

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874 Kcal44 g Fett

335 Kcal8 g Fett

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Hähnchenschnitzel,

paniert

Hackfleisch, gemischt,

gebraten

Wiener Würstchen

Schweinebauch,

gegart

~ 18

~ 25

~ 24

~ 30

Hähnchenbrust

Kalbsschnitzel

Schweinefilet

Lammbraten

1

3

3-4

21

% Fett% Fett

Fleisch: nicht zu viel rotes Fleisch,

keine/wenig panierte/n oder frittierte/n Produkte,

kein scharf gebratenes Fleisch

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Hamburger Cheeseburger Bratwurst Currywurst

Fett-Gehalt (g)10

51

15

49

Die Auswahl erfordert einfach nur

„gesunden Menschenverstand“

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Bratwurst:0,0 g BS

„Kleine Schritte sind besser als keine Schritte“Willi Brand

+ 4,0 g BS- 50% Fett- ~45% kcal

Bratwurst –Spieß mit Gemüse

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���� Alternativen gibt es immer:

Currywurst mit Pommes: 595 kcal3,8 g Ballaststoffe46 g Fett

Fleischspieß m. Kartoffeln:314 kcal 8,1 g Ballaststoffe 8,2 g Fett

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Saucen: meistens eine sehr hohe Energiedichte

2 Kartoffeln (100 g): 70 kcal2 El Buttersauce (20 g): 180 kcal

Seelachs gedünstet (150 g) 123 kcal1 EL Remoulade (25 g) 185 kcal

200 g Spargel: 34 kcalSauce Bearnaise (60 g) 280 kcal

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Nutzen Sie: Speisen mit einer geringen Energiedichte

Reichlich Gemüseund Vollkornprodukte

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Immer eine gute Wahl – auch für die Seminarverpflegung:

Pürierte Gemüsesuppe

• hoher Ballaststoffgehalt in Verbindung mit reichlich Flüssigkeit: 7,0 g BS

• Möglichkeit zur weiteren Anreicherung, z.B. + 1 EL Kleieflocken: + 4,5 g BSoder + 1 EL Leinsamen: + 4,0 g BS

und/oder + 1 EL Kürbiskerne: + 1,8 g BS

• dazu 1 Scheibe VK-Brot: + 3,5 g BS

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Zur Aufnahme von 15 g Ballaststoffen verzehre man . . .

oder:7 Schb. VK-Toast( ca. 507 kcal)

oder:20 Schb. Toastbrot( ca. 1270 kcal)

oder:15 Croissants( ca. 3050 kcal)

oder:4 Schb. VK-Brot( ca. 338 kcal)

Brot ?Es kommt immer auf die richtige Auswahl an:

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1 Stückchen Kuchen am Nachmittag?

Croissant

Butterkeks

Butterkuchen

Schwarzwälder Kirsch

Apfelkuchen (Rührteig)

Zwetschgenkuchen (Hefe)

Himbeer-Biskuit

0 5 10 15 20 25 30 35Fett (g/100g)

508 kcal/100g

480 kcal/100g

376 kcal/100g

247 kcal/100g

214 kcal/100g

170 kcal/100g

90 kcal/100g

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pro 100 gKcal: 106Zucker: 11,8Fett: 3,5

pro 100 gKcal: 97Zucker: 15,0Fett: 2,6

Portionsgröße: 100 gPortionsgröße: 250 g

Auch vermeintlich gesunde Zwischenmahlzeiten halten nicht immer, was sie versprechen:

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

Sie brauchen: Speisen mit einer geringen Energiedichte

Deutsche Gesellschaft für ErnährungSektion Schleswig-Holstein

So hätten wir es eigentlich gerne . . .

. . . und so haben wir es häufig

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. . .