hans-walter bandemer (1932 2009) · 2006 englische Übersetzung mit dem titel „mathematics of...

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Hans-Walter Bandemer (1932 2009) Begründer der Freiberger Stochastik 1932 Bandemer wird am 1. April in Halle geboren 1953 Studium der Mathematik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1958 Beginn der Berufstätigkeit an der Bergakademie Freiberg als Assistent bei Prof. Alfred Kneschke Der Hochschullehrer Bandemer 1969 Berufung zum Professor für Mathematische Statistik Aufbau eines Statistikstudiums für Mathematik-, Ingenieur- und Betriebswirtschaftsstudenten 1993 bis 1996 Sprecher des Graduiertenkollegs „Räumliche Statistik“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft Betreuer von ca. 60 Diplomarbeiten, 44 Promotionen (davon 20 eigene Mitarbeiter) und 11 Habilitationen (davon 2 eigene Mitarbeiter) Der Forscher Bandemer erstes Forschungsgebiet: Numerische Mathematik (1958 1965) Promotion und Habilitation in Freiberg mit Themen zur Numerischen Mathematik unter der Betreuung von Prof. A. Kneschke zweites Forschungsgebiet: Optimale Versuchsplanung (1965 1980) 1969 Beginn des Aufbaus einer leistungsstarken Arbeitsgruppe 1977 und 1980 Herausgabe der zweibändigen Monographie „Theorie und Anwendung der Optimalen Versuchsplanung“ drittes Forschungsgebiet: Fuzzy Data Analysis (1980 2009) 1989 erscheint die mit Siegfried Gottwald verfasste „Einführung in Fuzzy-Methoden“ (insgesamt 4 deutschsprachige Auflagen, 1995 englische Übersetzung) 1992 Organisation des international vielbeachtete GAMM Workshop Modelling Uncertain Data“ in Freiberg 1997 erscheinen die „Ratschläge zum mathematischen Umgang mit Ungewißheit“, 2006 englische Übersetzung mit dem Titel „Mathematics of UncertaintyDie gesamte Publikationsliste von Bandemer umfasst mehr als 10 Bücher und ca. 130 wissenschaftliche Artikel 1993 bis 1997 Direktor des Instituts für Stochastik 1997 Emeritierung und Rückkehr nach Halle 2009 am 15. November in Halle gestorben Fakultät für Mathematik und Informatik 250 Jahre Bergakademie 250 Jahre Mathematik-Professur Bandemer war auch ein unverwechselbarer und überaus geistvoller Zeitgenosse Er hatte die Gabe, Schüler identitätsstiftend um sich zu scharen und zu motivieren. So entstand nach jahrelanger harter Arbeit an der Monographie zur Versuchsplanung noch ein dritter Band, in dem z.B. ein mathematischer Satz vertont worden ist. Der Abschluss größerer Forschungsprojekte wurde jeweils durch einen Arbeitsgruppenausflug gefeiert. Bekannt war auch Bandemers Humor, der mitunter sarkastisch war, und sein nie versiegender Zitatenschatz, abendfüllend in so mancher geselligen Runde. Die Freiberger Stochastiker im Jahr 1978 Der Mathematiker und Posaunist Günter Heinz hat den Satz 2.1.2 aus dem 1. Band der Monographie zur Versuchsplanung vertont Bandemer

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Page 1: Hans-Walter Bandemer (1932 2009) · 2006 englische Übersetzung mit dem Titel „Mathematics of Uncertainty“ Die gesamte Publikationsliste von Bandemer umfasst mehr als 10 Bücher

Hans-Walter Bandemer (1932 – 2009)

Begründer der Freiberger Stochastik

1932 Bandemer wird am 1. April in Halle geboren

1953 Studium der Mathematik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

1958 Beginn der Berufstätigkeit an der Bergakademie Freiberg als Assistent bei Prof.

Alfred Kneschke

Der Hochschullehrer Bandemer

1969 Berufung zum Professor für Mathematische Statistik

Aufbau eines Statistikstudiums für Mathematik-, Ingenieur- und

Betriebswirtschaftsstudenten

1993 bis 1996 Sprecher des Graduiertenkollegs „Räumliche Statistik“ der Deutschen

Forschungsgemeinschaft

Betreuer von ca. 60 Diplomarbeiten, 44 Promotionen (davon 20 eigene Mitarbeiter)

und 11 Habilitationen (davon 2 eigene Mitarbeiter)

Der Forscher Bandemer

erstes Forschungsgebiet: Numerische Mathematik (1958 – 1965)

Promotion und Habilitation in Freiberg mit Themen zur Numerischen Mathematik

unter der Betreuung von Prof. A. Kneschke

zweites Forschungsgebiet: Optimale Versuchsplanung (1965 – 1980)

1969 Beginn des Aufbaus einer leistungsstarken Arbeitsgruppe

1977 und 1980 Herausgabe der zweibändigen Monographie „Theorie und Anwendung

der Optimalen Versuchsplanung“

drittes Forschungsgebiet: Fuzzy Data Analysis (1980 – 2009)

1989 erscheint die mit Siegfried Gottwald verfasste „Einführung in Fuzzy-Methoden“

(insgesamt 4 deutschsprachige Auflagen, 1995 englische Übersetzung)

1992 Organisation des international vielbeachtete GAMM Workshop

„Modelling Uncertain Data“ in Freiberg

1997 erscheinen die „Ratschläge zum mathematischen Umgang mit Ungewißheit“,

2006 englische Übersetzung mit dem Titel „Mathematics of Uncertainty“

Die gesamte Publikationsliste von Bandemer umfasst mehr als 10 Bücher und

ca. 130 wissenschaftliche Artikel

1993 bis 1997 Direktor des Instituts für Stochastik

1997 Emeritierung und Rückkehr nach Halle

2009 am 15. November in Halle gestorben

Fakultät für

Mathematik und Informatik

250 Jahre Bergakademie – 250 Jahre Mathematik-Professur

Bandemer war auch ein unverwechselbarer und

überaus geistvoller Zeitgenosse

Er hatte die Gabe, Schüler identitätsstiftend um sich

zu scharen und zu motivieren. So entstand nach

jahrelanger harter Arbeit an der Monographie zur

Versuchsplanung noch ein dritter Band, in dem z.B.

ein mathematischer Satz vertont worden ist. Der

Abschluss größerer Forschungsprojekte wurde

jeweils durch einen Arbeitsgruppenausflug gefeiert.

Bekannt war auch Bandemers Humor, der mitunter

sarkastisch war, und sein nie versiegender

Zitatenschatz, abendfüllend in so mancher

geselligen Runde.

Die Freiberger Stochastiker im Jahr 1978

Der Mathematiker und Posaunist Günter Heinz hat

den Satz 2.1.2 aus dem 1. Band der Monographie

zur Versuchsplanung vertont

Bandemer