health 1209

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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 12. SEPTEMBER 2014 – 21 DIE NEUE APP FÜR MEHR THERAPIESICHERHEIT BEI TRANSPLANTATIONSPATIENTEN myOrgan Fortschritt bis ins Detail myOrgan für iPhone myOrgan für Android Mit Lysinat-Effekt! Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. AU/OTC-CH/14/0022 Die schnelle Rettung bei Schmerzen! ratioDolor ® akut Ordensspitäler bündeln in Wien ihre Kräfte Gesundheitsreform Rund 20% der Wiener Patienten werden in den acht Ordens- spitälern der Stadt behandelt; diese bündeln nun die Kräfte. Neben der Vinzenz Gruppe entsteht mit dem Franziskusverbund eine zweite Gruppe. Seite 22 © B&K; Montage: B. Schmid INHALT Healthcare > PemiQaMed-Gruppe legt Qualitätsbericht vor 22 > Unfallversicherung startet Präventionskampagne 23 Pharmareport und Lifescience > Start-up: Allergien als Wachstumsmarkt 24 > Biocrates punktet mit neuem Analysetool 24 > Novartis, Boehringer und Roche auf Wachstumskurs 24 Medizintechnik und eHealth > Niederösterreich fordert Studie zu Radioonkologie 25 > Umfrage zeigt großes Ver- trauen in Sonnenbrillen 25 GESUNDE ERNÄHRUNG EU-Projekt mit heimischer Beteiligung entwickelt neues „Health-Brot“ Seite 26 TELEMEDIZIN Elektronische Überwachung zu Hause kann kranken Menschen helfen Seite 25 OBER-HAUPT DEBATTE ÜBER KASSENCHEF © Biotronic © SVA/APA-Fotoservice/Juhasz © WKNÖ SHORT Interview I Ein Umsatz von 13 Mio. € mit 40 Beschäftigten, ein Wachstum von 30% und eine Kooperation mit dem Phrmariesen Abbott: Das Grazer Unternehmen Institut Allergosan wächst entgegen den Branchentrend dynamisch und lehrt im OTC-Segment selbst große Pharmaunter- nehmen das Fürchten. Fir- menchefin Anita Frauwallner (Bild) führt das Wachstum auf konsequente Fokussierung auf qualitätsvolle Produkte und Forschung zurück. Die Firma entwickelt Probiotika, die zunehmend auch im medi- zinischen Bereich eingesetzt werden. Seite 23 Interview II Sanofi Österreich- Geschäftsführerin Sabine Radl (Bild) ist mit dem heurigen Geschäftsverlauf bisher zufrie- den. Das erste Halbjahr sei vor allem in den wichtigen Kernbe- reichen Diabetes und Onkolo- gie gut gelaufen. „Wir konnten wichtige Akzente setzen und denken gleichzeitig weiter. Die Frage ist, was kann man dem Arzt und dem Gesundheitswe- sen über reine Medikamente hinaus zur Verfügung stellen.“ Dazu gehören etwa die Mög- lichkeit der Blutzuckermes- sung über 24 Stunden und die Einbindung der Patienten über die App „mySugr“. Seite 24 © www.bigshot.at/Christian Jungwirth © sanofi/krischanz.zeiller Die Spitalsmanager Peter Hajek, Manfred Greher, Andreas Achrainer und Brigitte Thalhammer (v.li.n.re.) wünschen sich in Reformen eingebunden zu werden.

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Page 1: health 1209

healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 12. september 2014 – 21

DIE NEUE APP FÜR MEHR THERAPIESICHERHEIT BEI TRANSPLANTATIONSPATIENTEN

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Die schnelle Rettung bei Schmerzen!ratioDolor® akut

Ordensspitäler bündeln in Wien ihre Kräfte

Gesundheitsreform rund 20% der Wiener patienten werden in den acht ordens­spitälern der stadt behandelt; diese bündeln nun die Kräfte. neben der Vinzenz gruppe entsteht mit dem Franziskusverbund eine zweite gruppe. Seite 22

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Healthcare> PemiQaMed-Gruppe legt

Qualitätsbericht vor 22> Unfallversicherung startet

Präventionskampagne 23

Pharmareport und Lifescience> Start-up: Allergien als

Wachstumsmarkt 24> Biocrates punktet mit

neuem Analysetool 24> Novartis, Boehringer und

Roche auf Wachstumskurs 24

Medizintechnik und eHealth> Niederösterreich fordert

Studie zu Radioonkologie 25> Umfrage zeigt großes Ver-

trauen in Sonnenbrillen 25

Gesunde ernährunG

EU-Projekt mit heimischer Beteiligung entwickelt neues „Health-Brot“ Seite 26

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Elektronische Überwachung zu Hause kann kranken Menschen helfen Seite 25

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Interview I Ein Umsatz von 13 Mio. € mit 40 Beschäftigten, ein Wachstum von 30% und eine Kooperation mit dem Phrmariesen Abbott: Das Grazer Unternehmen Institut Allergosan wächst entgegen den Branchentrend dynamisch und lehrt im OTC-Segment selbst große Pharmaunter-nehmen das Fürchten. Fir-menchefin Anita Frauwallner (Bild) führt das Wachstum auf konsequente Fokussierung auf qualitätsvolle Produkte und Forschung zurück. Die Firma entwickelt Probiotika, die zunehmend auch im medi-zinischen Bereich eingesetzt werden. Seite 23

Interview II Sanofi Österreich-Geschäftsführerin Sabine Radl (Bild) ist mit dem heurigen Geschäftsverlauf bisher zufrie-den. Das erste Halbjahr sei vor allem in den wichtigen Kernbe-reichen Diabetes und Onkolo-gie gut gelaufen. „Wir konnten wichtige Akzente setzen und denken gleichzeitig weiter. Die Frage ist, was kann man dem Arzt und dem Gesundheitswe-sen über reine Medikamente hinaus zur Verfügung stellen.“ Dazu gehören etwa die Mög-lichkeit der Blutzuckermes-sung über 24 Stunden und die Einbindung der Patienten über die App „mySugr“. Seite 24

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Die Spitalsmanager Peter Hajek, Manfred Greher, Andreas Achrainer und Brigitte Thalhammer (v.li.n.re.) wünschen sich in Reformen eingebunden zu werden.

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22 – healtheconomy cover Freitag, 12. September 2014

Kommentar

Ein paar Gedanken zum Rauchen

martin rümmele

Die Gesundheitsministe-rin macht sich Gedan-ken übers Rauchen.

Auch über die E-Zigarette. Und über Wasserpfeifen. Und über ein Rauchverbot in der Gas-tronomie. Alles miteinander heikle Themen. Wirklich beliebt macht sich da kein Ressortchef im Gesundheitsministerium: Zu emotional ist das Thema.

Dabei sollte man emotionslos außer Streit stellen: Rauchen macht in den meisten Fällen abhängig und es ist definitiv ungesund. Nun geht es mir wie der Gesundheitsministerin: Ich bin Ex-Raucher. Seit 14 Jahren. Davor: Kette. Hat geschmeckt, soweit ich mich erinnere. Eh klar: in einer Zigarette sind Hunderte Zusatzstoffe, die vor allem eines sollen: das Gan-ze verträglich machen. Also: Ich bin keiner der militanten Nichtraucher, die die ganze Welt bekehren müssen. Es gibt viele Gründe, warum Men-schen rauchen. Soll sein...

Wer aber als Gesundheits-minister nicht vor den Folgen warnt, hat den falschen Job – ähnlich wie ein Finanzmi-nister, dem die Zinsen für Staatsschulden egal sind. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Es gibt Länder, wo Rauchen erst mit 18 erlaubt ist, wie Australien; dort kostet eine Packung 12 Euro. Dafür gibts die niedrigste Raucherquote. Wenn die Gesundheitsministe-rin DAS fordert, da wär erst was los ... Also: Cool bleiben und mal tief durchatmen.

Spitalsbereich Acht Wiener Ordensspitäler betreuen beinahe 20% aller Patienten in der Bundeshauptstadt

Konzentration bei Wiens ordens-Krankenhäusern

Wien. Die acht Wiener Ordensspi-täler, die fast jeden fünften Spi-talspatienten betreuen, wollen sich nach eigenen Angaben fit für die Zukunft machen und reagieren damit auch auf die Herausforde-rungen durch immer mehr ältere Menschen, aber auch mehr Ge-burten. „Gegenwärtig reagieren die Ordensspitäler konsequent auf die Anforderungen der Gesundheits-reform, des Regionalen Struktur-plans Gesundheit und des Wiener Spitalskonzepts 2030“, sagt der Sprecher der Wiener Ordensspitä-ler und ärztliche Direktor desHerz-Jesu-Krankenhauses, Manfred Greher. „Wir entwickeln unser An-gebot in Kooperation mit der Stadt kontinuierlich weiter, sehr zum Nutzen der Wienerinnen und Wie-ner.“ Derzeit seien in sämtlichen Wiener Ordensspitälern Projekte, insbesondere die Bildung von me-dizinischen Schwerpunktzentren, in Vorbereitung oder Umsetzung.

Neuer Verbund

Als Beispiele nennt er: Das Hartmannspital und das Kran-kenhaus St. Elisabeth werden an zwei Standorten mit definiertem Schwerpunkt in der Altersmedizin als „Franziskusverbund“ zusam-mengeführt (siehe unten). Im St. Josef-Krankenhaus wird die Ab-teilung für Gynäkologie und Ge-burtshilfe vergrößert und zu einem Eltern-Kind-Zentrum mit Kinder-abteilung und Neonatologie aus-gebaut. Im Krankenhaus St. Elisa-beth und im Orthopädischen Spital Speising werden die Bettenkapazi-täten in den Bereichen Geriatrie und Remobilisation ausgeweitet.

Von der Politik wünschen sich die Wiener Ordensspitäler, die der-

zeit nicht gleichberechtigt in die Gesundheitsplanung eingeschlos-sen seien, vermehrte Kooperati-on und Berücksichtigung im Spi-talskonzept der Stadt Wien, sagt Greher. Es gebe zwar gelegentlich Abstimmungsgespräche, doch in den Zielsteuerungskommissionen dürfen zwar die Bundesländer als Spitalshalter über die Zukunft ih-rer Häuser mitentscheiden, die Orden jedoch nicht.

Konzentration in Wien

Im Wiener Spitalskonzept kom-men Ordensspitäler gleich gar nicht vor. Nach der Formel „6 plus 1“ sieht es, wie berichtet, bis zum Jahr 2030 sechs KAV-Spitäler und das AKH Wien vor – statt der bis-her 12 Häuser. „Dass es in Wien

außerdem Ordensspitäler gibt, die in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Patienten versorgen, ist in dieser Formel gar nicht ausge-wiesen“, kritisiert Greher. „Hier unterstreichen wir erneut unsere Bereitschaft zu einer Kooperation, die auch unseren Beiträgen zur Gesundheitsversorgung angemes-sen ist.“

Positives Image

Dass die Wiener ihre Ordensspi-täler allerdings sehr positiv sehen, zeigt eine neue Umfrage von Peter Hajek Public Opinion Strategies: 77% stimmen der Aussage zu, dass „Ordensspitäler aus dem Wiener Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken sind“, nur 10% finden das weniger oder nicht zutreffend.

Signifikant stärker als noch vor zwei Jahren wird Wiens Ordens-spitälern heute zugeschrieben, „mehr Zeit für Patienten“ zu haben, erläuterte Hajek bei einer Presse-konferenz: „In Kombination mit der verbreiteten (62%) Einschätzung, dass sie die ‚ganzheitliche Betreu-ung der Patienten im Blick haben‘, und der von 72% gesehenen fami-liären Atmosphäre, wird deutlich, dass den Wiener Ordensspitälern von der Bevölkerung Qualitäten zugeschrieben werden, deren Be-deutung für die Patienten beson-ders wichtig sind. Dass außerdem 61% der Befragten finden, dass Ordensspitäler Spitzenmedizin lie-fern – nur 15% sehen das explizit anders –, stellt der Leistungsfähig-keit der Wiener Ordensspitäler ein sehr gutes Zeugnis aus.“

martin rümmele

Gesundheitsreform und Wiener Spitalskonzept bringt Orden dazu, sich zu spezialisieren.

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Die Spitzen der Wiener Ordenskrankenhäuser wünschen sich mehr Mitsprachemöglichkeiten bei den Reformen in Wien.

Hilfe Joint Commission

SpitalsportalIllionois/wien. Joint Commission International (JCI) gibt den Start eines globalen Verzeichnisses JCI-akkreditierter Krankenhäuser bekannt, das Anwohnern und Rei-senden bei der Auswahl einer Ge-sundheitsversorgungseinrichtung außerhalb der Vereinigten Staaten behilflich sein soll. Dazu gehören auch zertifizierte Kliniken in Öster-reich. Das Verzeichnis WorldHos-pitalSearch.org ist frei zugänglich und in 80 Sprachen verfügbar.

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Der US-Spitalszertifizierer JCI veröffent-licht die Qualität von Krankenhäusern.

Wien. Die Gesamtzufriedenheit mit den Leistungen der Privatkliniken Confraternität-Josefstadt (Wien), Döbling (Wien), Graz Ragnitz (Stei-ermark) und Wehrle (Salzburg) sowie des Ambulatorium Döbling (Wien) liegt bei 96,5%, die Weiter-empfehlungsrate bei 97%. Diese ho-hen Werte gehen aus dem dritten Qualitätsbericht der PremiQaMed Gruppe hervor. Die Geschäfts-führung führt die Ergebnisse ei-nerseits auf individualisierte und

qualitätsgesicherte Medizin so-wie andererseits auf den „Faktor Mensch“ in der Erbringung der Ge-sundheitsdienstleistung zurück.

Besonders gut bewertet wur-den 2013 bei der standardisiert und kontinuierlich erhobenen Zu-friedenheit der Patienten die Be-treuung durch die behandelnden Ärzten, die Stationsärzte und die Pflegemitarbeiter. Auch die Ter-minvereinbarung und Reservie-rung sowie das Patientenservice fanden sehr positive Resonanz.

„Wir haben uns im Konzern zu kontinuierlicher Weiterentwicklung der Qualität verpflichtet und Top-Qualität entsprechend in unserer Unternehmensstrategie verankert. Dabei sind wir uns bewusst, dass Qualitätsarbeit – insbesondere im sensiblen Bereich der Gesundheits-dienstleistung – ganz wesentlich im direkten und persönlichen Kontakt wahrgenommen wird“, sagt Pre-miQaMed Group CEO Julian Had-schieff. Er sieht Qualitätsarbeit als niemals endenden Prozess und als Voraussetzung, dass ein hohes Qualitätsniveau weiter gesteigert sowie optimale Behandlungsergeb-nisse erreicht werden können. (iks)

versorgung Privatkliniken-Gruppe erntet Anerkennung

„PremiQaMed“ bewertet Qualität

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Die PremiQaMed-Gruppe setzt bewusst auf Qualität in ihren Kliniken.

Wien. Aus dem Krankenhaus St. Elisabeth im dritten Wiener Be-zirk und dem Hartmannspital im fünften Wiener Bezirk wird unter dem Namen „Franziskusverbund“ bis zum Jahr 2020 eine neue Kran-kenanstalt an zwei Standorten ent-stehen. Im aktuellen Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG 2020) der Stadt Wien für das Jahr 2020 ist diese Kooperation der bei-den Ordensspitäler mit 234 Akut-betten verankert, die sich auf beide Standorte verteilen werden.

„Von diesem Franziskusverbund wird die Gesundheitslandschaft in Wien in vielfältiger Weise profi-tieren, weil die beiden Häuser den Patienten ein noch größeres und zukunftsweisendes medizinisches Gesamtangebot bieten können“, sagt Andreas Achrainer, Geschäfts-führer des Hartmannspitals. Der Franziskusverbund als „Integra-tives Krankenhaus“ beruht auf den Säulen „Innere Medizin“, „Mensch im Alter“ und „Chirurgie“. „Durch Spezialisierungen an beiden Stand-orten entstehen Kompetenzzentren, die bei wachsendem Leistungs-spektrum eine ausgezeichnete Versorgungsqualität garantieren.“

Der Standort St. Elisabeth wird zu einem Kompetenzzentrum für Menschen im Alter mit integrier-tem Gesundheitszentrum. Durch den Ausbau der Palliativbetten entsteht Österreichs größte Palli-ativstation. Die basis- und inten-sivmedizinische Versorgung mit den chirurgischen Schwerpunkten wird im Hartmannspital etabliert; dort werden die bestehenden chi-rurgischen Abteilungen beider Spi-täler zusammengeführt. (iks)

Konzentration „Franziskusverbund“ bündelt Kräfte

Neuer Spitalsverbund in Wien

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Andreas Achrainer, Geschäftsführer des Hartmannspitals, sieht Spezialisierung.

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medizinisch relevanten Probioti-ka, mit denen wir arbeiten, ist das anders. Wir suchen uns humane Stämme, die etwas ganz Bestimm-tes können. Dementsprechend kom-binieren wir die optimalen Stämme um einen klar definierten Nutzen zu erzielen“, erkärt Frauwallner. Produkte also, von denen man wisse, dass sie eine physiologische Wirkung haben. „Wir wollen keine arzneiliche Wirkung. Aber der Er-folg der Produkte soll für die Kon-sumenten spürbar sein. Etwa 80 bis 90% der Anwender spüren eine Wirkung im Laufe des ersten Mo-nats. Solche Produkte finden auch einen Wachstumsmarkt.“

Was das Unternehmen nach der Ansicht Frauwallners auszeichnet, ist die starke Arbeit mit Wissen-schaftern und hier nicht zuletzt der Fokus auf die Kernmärkte Österrei-ch und Deutschland. „80% der Stu-dien laufen heute im deutschspra-chigen Raum.“ Dazu komme, dass das Thema zunehmend in der Me-dizin Beachtung finde: Es gebe viele Wissenschafter, die sich damit be-schäftigen. „Wir haben einen enor- men Anstieg an Studien; das gibt auch eine entsprechende Evidenz.“

Nicht zuletzt deshalb gibt es ein steigendes Interesse anderer Unternehmen, mit dem Institut Allergosan zusammenarbeiten

zu wollen. „Wir möchten unsere hochwertigen Produkte möglichst vielen Kunden anbieten, die an hochwertigen Probiotika interes-siert sind.“ Man habe viele Anfra-gen und suche die Partner sehr genau aus. Es brauche ein Inte-resse an probiotischen Produkten und müsse auch die Philosophie der hochwertigen Qualität passen. Gefunden hat man, wie berichtet, so einen Partner in Abbott, der die Omnibiotic-Produkte im ärztlichen Vertrieb mitbetreut. „Es zeigt sich zunehmend, dass große Unterneh-men sich probiotische Partner su-chen; und sie suchen sich qualita-tiv hochwertige Partner wie uns.“

HEALTH:CARE healtheconomy – 23Freitag, 12. September 2014

Der neue News-Channel von CGM in Österreich.Der österreichische eHealth-Marktführer zeigt ab sofort Profil. Tauchen Sie ein in die Welt von CGM und lernen Sie uns besser kennen.

Tagesaktuelle Branchennews sowie Innovatives und Wissenswertes rund um IT-Lösungen für Kranken- häuser und Arztpraxen finden Sie ab sofort auf:

www.cgm-media.at

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HEALTHCARE IT. ONLINE NEWS.AUSTRIA.

Portrait Grazer „Institut Allergosan“ wächst kräftig und fokussiert sich auf die Erforschung von Probiotika und deren Einsatzbereiche

Erfolg mit Forschung und QualitätChris radda

Graz/Wien. Ein Umsatz von 13 Mio. € mit 40 Beschäftigten, ein Wachs-tum von 30% und eine Kooperation mit dem Pharmariesen Abbott: Das Grazer Unternehmen Institut Aller-gosan wächst entgegen den Bran-chentrend seit Jahren dynamisch und lehrt im OTC-Segment selbst große Pharmaunternehmen das Fürchten.

Firmenchefin und Eigentüme-rin Anita Frauwallner führt das Wachstum auf die konsequente Fokussierung auf qualitätsvolle Produkte und intensive Forschung zurück. Das Unternehmen entwi-ckelt Probiotika, die zunehmend im medizinischen Bereich und sogar in Spitälern eingesetzt werden.

„Wir haben in den vergangenen Jahren einen starken Rückgang bei Probiotika in den Lebensmit-teln gesehen. Der Grund: Sie halten nicht, was sie versprechen. Bei den

Rolle von Probiotika und Darmgesundheit im Hinblick auf das Immunsystem wird immer klarer.

Anita Frauwallner will auch international wachsen und setzt auf Partner.

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Kampagne AUVA sorgt vor

„Hände gut“Wien. Über 41% aller Arbeitsunfäl-le haben eine Handverletzung zur Folge. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten von Handverletzungen in Österreich machen jährlich ein Vo-lumen von 309 Mio. € aus. Davon entfallen auf die Unfallversiche-rung 146 Mio. €, den Rest tragen die Unternehmen und der öffent-liche Bereich – Grund genug für die AUVA, nun eine Präventions-kampagne zu starten.

Die Hand sei das wichtigste Werkzeug des Menschen. Ziel der Kampagne „Hände gut, alles gut“ ist, die Zahl der Handverletzungen dauerhaft zu senken und – sollte dennoch ein Unfall geschehen – das Wissen über die Erste-Hilfe-Maßnahmen zu verbessern, teilte die Versicherung nun mit.

Mit der Kampagne will die AU-VA Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Schüler gezielt erreichen, und die breite Öffentlichkeit soll angespro-chen werden. V.a. jugendliche Ar-beitnehmer sind eine wichtige Ziel-gruppe – da sie ein dreimal höheres Unfallrisiko für Handverletzungen haben. Insgesamt ereigneten sich 2013 rund 39.000 Arbeitsunfälle mit Handverletzungen.

Studie Österreich schwach

Burnout wächstLinz. Die Arbeiterkammer sieht sich durch eine Studie der OECD in ih-rer Kritik bestätigt, dass Leihar-beit, Zeitdruck und lange Arbeits-zeiten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich massiv belasten. Das deckt sich auch mit den aktuellen Erhebungen der AK Oberösterreich zur Krankenstands- entwicklung. AK-Präsident Johann Kalliauer: „In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Kran-kenstandstage wegen psychischer Beschwerden fast verdreifacht – dieser Trend muss gestoppt wer-den.“ Eine Studie beleuchtet Ar-beitsmarkt und Arbeitsbedingun-gen in 32 OECD-Ländern. In Sachen Arbeitsumfeld hängt Österriech nach. Das zeige, wie wenig Bedeu-tung die Unternehmen der Qualität der Arbeitsplätze zumessen.

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24 – healtheconomy PharmarePort:Lifescience Freitag, 12. September 2014

Böhringer bekennt sich zu Standort Wien

Wien/Ingelheim. Hohe Lohnne-benkosten machen der Öster-reich- und CEE-Tochter des deutschen Pharmakonzerns Bo-ehringer Ingelheim zu schaffen. Dennoch soll in Wien investiert werden, bis die voraussicht-liche Schmerzgrenze in drei bis fünf Jahren erreicht ist. Un-angetastet soll die Position als Wiener Forschungszentrum für Krebsmedikamente bleiben, da die Resultate gut seien, und der Konzern von der Forschungs-förderung profitiere. 1.400 Mit-arbeiter, davon 250 in der For-schung und Entwicklung, sind aktuell in Wien beschäftigt.

Mega-Blockbuster Herzmedikament Barcelona/Zürich/Basel. Ange-sichts der neuen Studiendaten zum neuen Herzmedikament LCZ696 des Schweizer Phar-makonzerns Novartis – ein Fünftel weniger Todesfälle bei Patienten mit chronischer Herzschwäche und keinen ernsten Nebenwirkungen – gibt es berechtigte Erwartungen, dass das Medikament die seit mehr als 20 Jahren üblichen Standardtherapien ersetzen könnte; dem Medikament wird ein jährlicher Umsatz von mehr als 3,79 Mrd. € zugetraut.

Tochterfirma für Nabriva Therapeutics

Wien/Philadelphia. Seit August 2014 hat die Nabriva Thera-peutics AG, ein Biotechnologie-unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Pleuromutili-nen, eine neue Klasse von Anti-biotika zur Behandlung schwe-rer Infektionen, spezialisiert hat, mit Colin Broom einen neuen Chief Executive Officer. Der Pharmazeut und Mediziner ist mit dem Aufbau eines Ent-wicklungsteams in der Nähe von Philadelphia betraut.

Kleinere Zukäufe und PersonalwechselBasel. Trotz der Übernahme der US-Biotechfirma Intermune hat der Schweizer Pharmakonzern Roche die finanziellen Kapa-zitäten, nach Kooperationen und Akquisitionen Ausschau zu halten. Roche kündigte weitere Übernahmen kleinerer Firmen an; zuletzt wurde um mehr als acht Mrd. USD eingekauft.

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Die Rekrutierung internationaler Experten ist dem Konzern zu teuer.

interview Österreich-Managerin Sabine Radl sieht die Forschungspipeline gut gefüllt und kündigt Innovationen an

sanofi will Ärzten mehr als medikamente bieten

Wien. Sanofi Österreich-Geschäfts-führerin Sabine Radl ist mit dem heurigen Geschäftsverlauf bisher zufrieden, sagt sie im Interview. Das erste Halbjahr sei vor allem in den wichtigen Kernbereichen Dia-betes und Onkologie gut gelaufen. „Wir konnten wichtige Akzente set-zen und denken gleichzeitig weiter. Die Frage ist, was kann man dem Arzt und dem Gesundheitswesen über reine Medikamente hinaus zur Verfügung stellen.“ Dazu gehören etwa die Möglichkeit der Blutzu-ckermessung über 24 Stunden und die Einbindung der Patienten über die App „mySugr“.

Förderung von Forschern

Die unternehmenseigene „Gerti-Reiss-Fonds“ wiederum – benannt nach einer ehemaligen Mitarbeite-rin mit Diabetes – fördert Patien-tenorganisationen, die sich für die Schulung von Patienten organisie-ren. An den Medizinunis werden auch jährlich junge Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet. „Wir machen das seit 50 Jahren und werden viele der ehemaligen Preis-träger, die heute in führenden Po-sitionen weltweit aktiv sind, wie-der treffen“, sagt Radl. Zu vielen dieser Forscher habe man auch über die Jahre Kontakt gehalten.

Für das kommende Jahr kündi-gt die Pharmamanagerin den Start eines neuen Diabetes-Medikaments an, das die nächtliche Unterzucke-rung minimieren soll. Insgesamt sei die Pipeline des Konzerns gut gefüllt, sagt sie; man bringe im Durchschnitt weltweit alle sechs Monate ein neues Medikament auf den Markt. 2016 werde das eine neue Generation von Lipidsenkern sein – „eine Sprunginnovation, die

im Vergleich zu Statinen deutliche Reduktionen der LDL-C-Werte bringt“. Zuletzt wurden hier neue Studien beim Herzkongress in Bar-celona vorgestellt. In der Entwick-lung befinden sich auch neue Pro-dukte in der Onkologie.

Hilfe für Innovationen

Im Zusammenhang mit der Ent-wicklung appelliert Radl auch an die Verantwortlichen im Gesund-heitswesen und bei den Kranken-versicherungen, innovative Thera-pien den Patienten zur Verfügung zu stellen und zu erstatten. Hier würden die Prozesse teilweise noch zu lange dauern, um sicher- zustel-

len, dass Patienten auch die besten und neuesten Produkte bekommen.

Dass neue Produkte zuletzt deut-lich teurer waren als alte, führt Radl darauf zurück, dass Innova-tionen und die Forschung immer schwerer und damit teurer wür-den. „Die zahlreichen Patentab-läufe in den vergangenen Jahren haben bei vielen Unternehmen zu Preisrückgängen bei den betrof-fenen Produkten von 60 bis 70 Pro-zent geführt; damit aber neue Me-dikamente entwickelt werden und auf den Markt kommen, braucht man Investitionen.“ Und die wür-den nur getätigt, wenn klar sei, dass sie sich auch rechnen und bezahlt würden. Trotz der hohen

Investionen in die Forschung und Entwicklung erlangen am Ende nicht alle Prdukte Marktreife.

Prävention wichtig

Statt steigende Kostensteige-rungen im Arzneimittelbereich zu kritisieren, sollten die Kassen auch in Prävention investieren. Radl: „Es gibt Staaten, wo deutlich mehr in diesem Bereich passiert.“ Sanofi bringe sich hier gerade bei Diabetikern ein – etwa wenn es um die Schulung von Diabetikern im Umgang mit der Krankheit ge-he. Wichtig sei aber vor allem die Früherkennung, um Folgeprobleme möglichst gering halten zu können.

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Forderung an Krankenversicherungen, Prävention auszubauen und Erstattung zu erleichtern.

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Sanofi-Österreich-Managerin Sabine Radl ist mit dem ersten Halbjahr zufrieden – und kündigt neue Produkte an.

Wien/Reinbeck. Der Markt für Aller-gietherapeutika ist aufgrund der steigenden Anzahl an Allergikern und Verbreitung der Spezifischen Immuntherapie in vielen Schwel-lenländern ein globaler Wachs-tumsmarkt. Allergopharma, der Geschäftsbereich Allergie von Merck, ist nun eine Kooperation mit S-TARget therapeutics (S-TAR-get), einem heimischen biotechno-logischen Entwickler von thera-peutischen Allergie-Präparaten, eingegangen.

Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung erhält Allergophar-ma die weltweiten Rechte für die Entwicklung und Vermarktung von Therapeutika zur Spezifischen Immuntherapie bei der Typ-1-Al-lergie wie Heuschnupfen oder all-ergischem Asthma auf Basis der S-TIR(TM Technologieplattform.

Neue Therapieformen

„Wir freuen uns, dass wir S-TAR-get als Partner gewonnen haben“, erklärt Marco Linari, CEO Allergo-pharma/Business Unit Allergy von Merck. „Für Allergopharma ist dies ein wichtiger Baustein unserer auf

Innovation ausgerichteten Stra-tegie. Mit der Technologieplatt-form von S-TARget können wir ein großes Potenzial nutzen, um neuartige Therapieformen für die wichtigsten Allergene wie Haus-staubmilben und Pollen weltweit zu entwickeln. Über die Verein-barung mit S-TARget investiert Merck weiter in das Indikations-gebiet Allergie und fokussiert sich auf Innovation und die nächste Ge-neration der Allergietherapie. (um)

Kooperation Allergopharma und S-TARget therapeutics

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Allergopharma will die Entwicklung von innovativen Technologien vorantreiben.

Wien. In Kürze wird das österrei-chische Biotech-Unternehmen Bio-crates Life Sciences das erste stan-dardisierte, Metabolomik-basierte Kit zur Bestimmung von bis zu 19 endogenen Gallensäuren auf den Markt bringen.

Gallensäuren gelten als endogene Marker der Leberfunktion und sind in der Fettverdauung und -resorp-tion maßgeblich beteiligt. Zudem fungieren sie als Signalmoleküle in Stoffwechselprozessen und stehen mit den unterschiedlichsten Er-krankungen in Zusammenhang, et-wa mit der Insulinexpression und -sekretion, mit kardiovaskulären Erkrankungen, mit Entzündungen und Sepsis. A u s d i e -sem Grund lassen sich Signalfunk-tionen der Gallensäu-ren in der Entwicklung von Arznei-mitteln für die Behandlung chronischer Er-krankungen wie

Adipositas, Diabetes mellitus Typ-2 oder Atheriosklerose nutzen.

Hohe Effizienz

Der Biocrates „Bile Acids Kit“, ein Massenspektrometrie-basierter Forschungs-Kit, kommt mit kleins-ten Probengrößen von 10 µL aus, um Cholsäure, Desoxycholsäure, Chenodesoxycholsäure, Ursodeso-xycholsäure, Hyodesoxycholsäure, Muricholsäuren und deren Glycin- und Taurin-Konjugate in nur einem Arbeitsschritt zu bestimmen. Der neue Kit basiert auf Hochleistungs-Flüssigkeitschromatografie mit Elektrospray-Tandem-Massen-

spektrometrie, ist einfach zu handhaben und bekam von zehn testenden Labo-ratorien eine ausgezeich-nete Genauigkeit. (um)

Biotechnologie Bestimmung endogener Gallensäuren

Biocrates bringt effizienten Kit

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Nabriva startet US-Tochterfirma und holt neuen Chef Colin Broom.

Metabolomik-Lösungen setzen neue Standards in Datenverarbeitung.

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Page 5: health 1209

Barcelona. Ergebnisse einer auf dem ESC Kongress 2014 in Barcelona vorgestellten Studie zeigen, dass eine Home Monitoring-gestützte Nachsorge Ärzten Zeit spart, und Krankenhäuser und Krankenkas-sen keine zusätzlichen Kosten ha-ben. Die von Biotronic gesponserte EuroEco-Studie (European Health Economic Trial on Home Monito-ring in ICD Therapy) wurde vom leitenden Prüfarzt Hein Heidbu-chel vom Herzzentrum Hasselt in Belgien präsentiert.

Deutliche Verbesserung

Die Untersuchung ist die erste randomisierte kontrollierte Stu-die zur Abschätzung der finanzi-ellen Auswirkung einer teleme-dizinischen Fernnachsorge von Herzpatienten aus Sicht der Kran-kenhäuser. „Sowohl Patienten als auch Ärzte ziehen eindeutig eine telemedizinische Fernnachsorge der Präsenznachsorge vor, da sie nachweislich zu einer Verbesse-rung der Patientengesundheit bei-trägt und den Fokus der Ärzte auf diejenigen Patienten richtet, die Hilfe am dringendsten benötigen. Eine Reduktion der Präsenznach-sorgen setzt wiederum Ressourcen frei, sodass sich Ärzte zeitnah um die Patienten kümmern können, die tatsächlich ärztlicher Betreuung bedürfen“, erklärte Heidbuchel.

„Zudem unterstreichen die Euro-Eco-Ergebnisse, dass eine Home Monitoring-gestützte Nachsorge von Herzpatienten auch aus öko-nomischer Sicht sinnvoll ist. Denn das ist die Zukunft der Medizin: die Behandlung von Patienten auf die effizienteste Art und Weise bei gleichzeitiger Beibehaltung eines hohen Qualitätsstandards.“

Über einen Beobachtungszeit-raum von zwei Jahren bestand im Hinblick auf die gesamten Nach-

sorgekosten der Krankenhäuser kein signifikanter Unterschied zwi-schen der Home Monitoring-Grup-pe (204 € pro Patient) und der Kon-trollgruppe (213 € pro Patient). Bei den Krankenkassen beziehungs-weise nationalen Gesundheits- systemen wurde jedoch ein Trend zu einer Kostenreduktion in der Home Monitoring-Gruppe beo-bachtet (4.881 € versus 4.307 € in der Home Monitoring Gruppe), berichtete Heidbuchel.

Medizintechnik:e-health healtheconomy – 25Freitag, 12. September 2014

telemedizin Fernnachsorge von Herzpatienten bringt Vorteile und spart Kosten ein

„das ist zukunft“andreas feiertag

Europäischer Herzkongress: Studie überrascht mit deutlichen Ergebnissen.

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Beim Herzkongress in Barcelona wurde Studie zu Telemedizin vorgestellt.

Sonnenbrillen: großes Vertrauen in Optiker

Wien. Wenn es um die Augen geht, vertrauen die Österrei-cher auf die Auswahl und die Qualität der Augenoptiker be-ziehungsweise Optometristen. Das zeigt eine Umfrage von meinungsraum.at. Die gute Sicht bei Sonnenschein und der Schutz der Augen sind die Hauptgründe für das Tragen einer Sonnenbrille.

Der Sommer ist vorbei und die Bilanz zeigt: Die 10 €-Supermarkt-Sonnenbrille kann die Österreicher nicht überzeugen. Der Großteil geht für den Sonnenbrillenkauf zum Augenoptiker, so das Er-gebnis der aktuellen Umfrage von meinungsraum.at. Die Fachoptiker liegen dabei mit insgesamt 28% noch vor den Optikerketten mit 21%. „Ein überaus erfreuliches Ergebnis, das uns bestätigt, wie sehr die Österreicher die persönliche Beratung und die hohe Quali-tät der Brillen schätzen“, freut sich Peter Gumpelmayer, Bun-desinnungsmeister der Augen-optiker in der WKO.

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Gut beraten, gut geschützt: Öster-reicher vertrauen auf Augenoptiker.

NÖ fordert Studie zur RadioonkologieSt. Pölten. Das Bundesland Niederösterreich fordert eine österreichweite Bedarfsstudie für die Strahlentherapie (Ra-dioonkologie), erklärten Lan-deshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) und der NÖ-Patientenanwalt Ger-ald Bachinger.

Hintergrund: Die Richtwerte des Österreichischen Struktur-plans Gesundheit (ÖSG) liegen laut Ärztekammer bei einem strahlentherapeutischen Groß-gerät pro 100.000 bis 140.000 Bewohner; demnach müsste es laut Radioonkologen in Österreich mindestens 64 Li-nearbeschleuniger für die The-rapie geben, tatsächlich gibt es 43. Besonders arg sei der Mangel in Ostösterreich. Es gebe laut Erhebung Therapie-Wartezeiten für das dritte und vierte Quartal 2013 aus sieben Krankenhäusern in Wien und Niederösterreich von zum Teil mehr als zwei Monaten.

Um diese ernüchternen Zah-len zu prüfen, soll nun die Stu-die durchgeführt werden.

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Der Bedarf an Radioonkologie ist in Niederösterreich unklar.

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Pinkafeld. Fachlich kompetente Per-sonen, die in unserer immer älter werdenden Gesellschaft die Zu-kunftsthemen „Soziales“ und „Ge-sundheit“ anpacken können, wer-den an der FH Burgenland künftig in vier neuen Studiengängen aus-gebildet: Gesundheits- und Kran-kenpflege, Physiotherapie, Soziale Arbeit und Integriertes Versor-gungsmanagement.

„Diese neuen Ausbildungswege öffnen jungen Menschen die Türen zu aussichtsreichen Arbeitsplät-zen, die wiederum für eine opti-male Gesundheitsversorgung im Land dringend gebraucht werden“, betont Wissenschafts-Landesrat Helmut Bieler. Wie sehr das An-gebot der FH geschätzt wird, zeigt die Resonanz: „Alle neuen Studien-gänge sind bis auf den letzten Platz

belegt“, so FH-Geschäftsführer Georg Pehm. Im Vollausbau wer-den 356 junge Menschen zusätzlich an der FH studieren. (fei)

26 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 12. September 2014

Menschen, über die Man spricht

NoRbERt bI-SCHofbERgER foRSCHt IN USA

Beim Jahrestreffen des Auslandsösterreicher-

Weltbunds in der niederösterreichische Kur-stadt Baden wurde der „Auslandsösterreicher des Jahres 2014“ geehrt: Die diesjährige Auszeichnung ging an den in Vorarlberg geborenen und nun in den USA lebenden Norbert Bischofberger, der unter anderem das Grippe-Medikament „Tamiflu“ entwickelt hat. Die Zeremonie fand in Anwesenheit von Lan-deshauptmann Erwin Pröll und Außenminister Sebastian Kurz in der Vorwoche statt.

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EU-forschungsprojekt Heimische Bäcker vereinen Eigenschaften von Weißbrot und Vollkornbrot in einer neuen Kreation

Das brot der ZukunftWien. Im Rahmen des EU-For-schungsprojekts „HealthBread“, an dem auch die Bäckerei Lasser aus Schladming und die Bäckerei Erich Kasses in Thaya beteilitgt waren, wurde das Brot der Zukunft entwi-ckelt: Es vereint die Eigenschaften von Weißbrot und Vollkornbrot und soll nicht nur gesünder sein, sondern auch mit einzigartigem Geschmack punkten.

Zum Einsatz kommen dabei besondere Bestandteile des Wei-zenkorns sowie eine optimierte Fermentation der Getreidemehle, durch die der menschliche Kör-per Nährstoffe besser aufnehmen kann. Außerdem stärkt Health-Bread die heimischen Bäckermeis-ter, denn das Brot der Zukunft ist insbesondere für das Bäckerhand-werk eine Profilierungsmöglich-keit. Präsentiert wurde es nun im Meinl am Graben in Wien.

„HealthBread ist für die traditi-onellen Bäckermeister eine große Chance, denn das Brot der Zukunft ist insbesondere für Handwerks-bäcker eine Profilierungsmöglich-keit“, betonte Johann Ehrenberger, Landesinnungsmeister der Bäcker. So könnten sich die österreichi-schen Bäckerbetriebe noch mehr als Qualitätsproduzenten mit in-novativen, schmackhaften und ge-sunden Produkten positionieren.

Denn Brot und Gebäck aus den heimischen Backstuben sei kei-ne Massenware, sondern Semmel für Semmel und Brot für Brot ein kleines Meisterwerk. „Health-Bread erfüllt die Absicht der Eu-ropäischen Kommission, KMUs zu fördern und neue Märkte – auch Nischenmärkte – zu erschließen, indem Forschungsprojekte tat-sächlich bis zur Marktreife geführt werden“, bekräftigte auch EU-För-derexperte Stephen Webb das ein-zigartige Projekt.

Studienergebnis: „HealthBread“ ist gesünder, schmackhaft und eine Chance für heimische Bäcker.

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Ehrenberger, Kasses, Udo Kaubek (Geschäftsführer Meinl) und Webb mit dem Brot.

fH burgenland Ausbildungsangebot wird nun erweitert

Vier neue Studiengänge angebotenWien. In einer immer älter wer-denden Gesellschaft wird das so-ziale System vor neue Herausfor-derungen gestellt; Stichworte sind Kompression der Morbidität, Län-gere Lebensarbeitszeit, Solidarität und Produktivität im Gesundheits- und Sozialsektor.

Die Erarbeitung neuer Lösungs-konzepte für eine alternde Gesell-schaft hat sich der postgraduale Universitätslehrgang „Gerontolo-gie und soziale Innovation“ zum Thema gemacht. Die Universität Wien bietet ab Oktober 2014 in Kooperation mit der FH Campus Wien diesen Universitätslehrgang erstmalig an und stellt mit Uni-versitätsprofessor Franz Kolland einen ausgewiesenen Experten als Lehrgangsleiter. Als Stichtag für Bewerbungen für das Masterpro-

gramm „Gerontologie und soziale Innovation“ wurde der 17. Septem-ber festgelegt. Infos: www.postgra-duatecenter.at/gerontologie (fei)

Uni Wien etabliert „Gerontologie und soziale Innovation“

Neues Masterprogramm in Wien

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Menschen, über die Man spricht

Peter McDonald als Schelling-Nachfolger so gut wie fixWien. Peter McDonald ist als neuer Vorsitzender des Hauptverbands der Sozi-

alversicherungsträger und damit Nachfolger des zum Finanzminister aufgestiegenen Hans Jörg Schelling (ÖVP) so gut wie fix. Der Wirt-schaftsbund nominierte McDonald für das freigewordene Mandat jetzt im Verbandsvorstand. Nach Ausscheiden des Wirtschafts-bündlers Schelling muss vor der Wahl eines neuen Vorsitzenden zunächst der zwölfköpfige Verbandsvorstand personell aufgestockt werden; der ÖVP-Wirtschaftsbund hat hierfür McDonald vorge-schlagen. Die Wahl dazu findet am 7. Oktober statt. Am 21. Okto-ber wählt der Vorstand dann einen neuen Vorsitzenden.McDonald ist derzeit stellvertretender Obmann der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA). (fei)

Das Team der FH Burgenland will mit den Studiengängen voll durchstarten.

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Franz Kolland wird den neuen Master­lehrgang an der Uni Wien leiten.

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Dem britischen Starkoch Jamie Oliver (39) macht

sein stressiges Berufsleben zu schaffen. „Ich will es jetzt langsamer angehen – ich habe vier Kinder und gehe auf die 40 zu“, sagte der Fernsehkoch. „Ich schlafe so dreieinhalb Stunden pro Nacht, und das wird nicht gerade leichter. Ich muss meiner Gesundheit zuliebe runterfahren.“ Oliver betreibt mehrere Restau-rants, hat viele Bücher herausgegeben, tritt regelmäßig in TV-Shows auf und setzt sich dafür ein, dass Kinder gesünder essen.

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Mitte Juni erhielt der aus Oberösterreich stammen-

de Genetiker Josef Penninger den mit 1,5 Mrd. € dotierten Wittgenstein-Preis 2014. Und vergangene Woche beging der Chef des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissen-schaften (ÖAW) seinen 50. Geburtstag. In der wissenschaftlichen Szene wurde Penninger international speziell durch die Klärung der Funktionen des körpereigenen Proteins RANKL in Gesundheit und Krankheit bekannt.

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Wiener Stadtlauf für Diabetes-Bewusstsein

Wien. Am 14. September findet zum neunten Mal der Nordic City Walk der Österreichi-schen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) statt. „Face Diabete“ ist das diesjährige Motto des City Walk, der um 10 Uhr am Wiener Stadionbadparkplatz startet. Damit soll die Wahr-nehmung von Diabetes und seiner Prävention in der Öf-fentlichkeit geschärft werden. Die Veranstaltung sichtet sich an die breite Öffentlichkeit. Al-le Infos unter www.oedg.at

Umbau: Spital Bludenz wurde runderneuert

Bludenz. Zahlreiche Gäste sind diese Woche ins LKH Bludenz gekommen, um das Ergebnis der Umbauarbeiten zu begut-achten. Mit 34,3 Mio. € an Investitionen in das Landes-krankenhaus in Vorarlberg ist der Standort gesichert. Insge-samt fünf Fachabteilungen mit 154 Betten und zugehörigen Ambulanzen versorgen Pati-enten in der Region, teilte die landeseigene Spitalsgesell-schaft mit.

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Laufen, um das Thema Diabetes breiter zu diskutieren.

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34,3 Mio. € wurden in das Vorarl­berger Krankenhaus investiert.

Wien. Das Konferenzunternehmen Business Circle schreibt in Zusam-menarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Konsu-mentenschutz und dem Ministe-rium für Gesundheit den Pflege- Management-Award 2015 aus.

Der Preis wurde im Jahr 2014 erstmals ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen und innovative Management-Projekte der intra- und extramuralen Ge-sundheits- und Krankenpflege zu identifizieren und auszuzeichnen.

Die Einreichung ist in den Katego-rien Akutpflege und Langzeitpflege möglich. Cura wird am 26. Februar 2015 beim Pflege-Management-Forum in Wien vergeben. Die Ein-reichungsfrist für den Preis endet am 12. Dezember 2014. Initiator Gerhard Pichler: „Der Pflege-Ma-nagement-Award hat in seinem Premierenjahr mit insgesamt 35 Einreichungen die Erwartungen al-ler Branchenvertreter übertroffen. Nun starten wir mit der zweiten Auflage des Preises.“ (rüm)

pflege-Management-Award startet in sein zweites Jahr

„Cure 2015“: Die Einreichfrist läuft

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Heuer wurde Pflege­Award „Cure“ erstmals verliehen, jetzt startet die Suche für 2015.