herzlich willkommen - spitextg.ch · protokoll der mitgliederversammlung vom 28.4.2016 ......
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02.05.2017
Herzlich Willkommen Jahresversammlung vom 24. April 2017
Begrüssung
Speziell begrüssen wir unsere Gäste:
• Frau Lisbeth Soppelsa, Ressortleiterin Aufsicht und Alter,
Amt für Gesundheit
• Frau Andrea Gasser, Fachexpertin Aufsicht und Alter,
Amt für Gesundheit
sowie den heutigen Referenten
• Herrn Hannes Koch, Geschäftsleiter Spitex Kriens
02.05.2017
Wir gedenken unserer langjährigen Sekretärin Maya Kasper.
02.05.2017
10.02.1953 – 15.03.2017
Traktandenliste
• 1. Begrüssung
• 2. Genehmigung der Traktandenliste
• 3. Appell / Stimmbereinigung / Wahl der Stimmenzähler
• 4. Protokoll der Mitgliederversammlung vom 28.4.2016
• 5. Jahresbericht 2016 des Präsidenten
• 6. Jahresberichte Geschäftsführerin und Leiterin Fachstelle 2016
• 7. Jahresrechnung 2016 / Revisorenbericht / Décharge Vorstand
• 8. Budget 2018
• 9. Mitgliederbeiträge 2018
• 10. Ziele und Aufgaben 2017 / 2018
• 11. Verschiedenes / Allgemeine Umfrage
02.05.2017
3. Appell und Stimmbereinigung
Anwesend sind VertreterInnen aus:
• Spitexorganisationen
• Ausserordentliche Mitglieder
• Gäste
• Referent
Stimmberechtigte:
• Absolutes Mehr
02.05.2017
3. Appell und Stimmbereinigung
Stimmberechtigte gemäss Statuten:
• Mitglieder mit kommunalem Leistungsauftrag
• Bis 10’000 Ew. Versorgungsgebiet 2 Pers.
• Über 10’000 bis 20’000 Ew. 3 Pers.
• Über 20’000 bis 30’000 Ew. 4 Pers.
• Über 30’000 Ew. 5 Pers.
• Mitglieder ohne kommunalen Leistungsauftrag 1Pers.
• Ausserordentliche Mitglieder 1Pers.
02.05.2017
3. Wahl der StimmenzählerInnen
Vorgeschlagene StimmenzählerInnen
• Frau
• Frau
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4. Protokoll
• Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
vom 28. April 2016
02.05.2017
5. Jahresbericht 2016 des Präsidenten
• 25 Jahre Spitex Verband Thurgau –
Spiegelbild einer enormen Entwicklung
• Positionierung der NPO-Spitex stärken
• Entlastung der Gemeinden bei der Spitex-Finanzierung
dringend
02.05.2017
Jubiläumsanlass - 15. November 2016
02.05.2017
6. Jahresbericht 2016 der Geschäftsführerin
• Projekt Hauswirtschaft und Sozialbetreuung in der Spitex
• Einführung OPAN® (On-Line-Patienten-Anmeldung)
abgeschlossen
• Besuch des Regierungsrates in der
Spitex Region Kreuzlingen
• Überarbeitung Zusammenarbeitsvereinbarung zu
Palliative Care
02.05.2017
6. Jahresbericht 2016 der Leiterin Fachstelle
• Berufsbildung/Bildungsunterstützung
• Fachentwicklung
• Qualitätsentwicklung
02.05.2017
7. Jahresrechnung 2016 (1)
Einnahmen Rechnung 2016 Budget 2016
525’502.69 526’750
Mitgliederbeiträge 173’614.80 171’750
Beitrag Kanton 150’000.00 150’000
Dienstleistungen 61’413.34 66’500
Finanzerträge 854.15 500
Spenden Kinderspitex 160.00 0
Sonstige Einnahmen 0.00 0
Auflösung Rückstellungen 1’000.00 3’000
Ausgleichsbeiträge 138’460.40 135’000
Einnahmen-/ Ausgabenüberschuss 32’708.65 39’500
02.05.2017
7. Jahresrechnung 2016 (2)
Ausgaben Rechnung 2016 Budget 2016
558’211.34 566’250
Personalaufwand 304’403.62 302’150
Büroaufwand 32’244.15 37’200
Tagungs-/Schulungskosten 45’831.35 50’000
Kommunikation, Beiträge 36’553.90 33’600
Finanzaufwand 557.92 200
Aufwendung Kinderspitex 0.00 100
Rückstellung Kinderspitex 160.00 0
Projekte 0.00 8’000
Ausgleichsbeiträge für Ausbildung 138’460.40 135’000
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7. Jahresrechnung 2016 (3)
Bilanz 2016 Per 1.1.2016 Per 31.12.2016
Aktiven 194’149.63 161’072.78
Passiven 194’149.63 161’072.78
Verbindlichkeiten 9’626.80 10’098.60
Rückstellungen Total
- Erfa Hauswirtschaft
- Fort- und Weiterbildung
- Kinderspitex
2’253.80
15’356.00
20’709.40
2’253.80
14’356.00
20’869.40
Eigenkapital - davon aus Verlust 2016
146’203.63 113’494.98 -32’708.65
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7. Revisionsbericht /
Genehmigung Jahresrechnung
• Bericht der Revisionsstelle
• Christoph Reuss, dipl. Treuhandexperte,
Thalmann Treuhand AG
• Genehmigung der Jahresrechnung 2016
• Décharge Vorstand
02.05.2017
8. Budget 2017 (1)
Einnahmen Budget 2017 Rechnung 2016
566’200 525’502.69
Mitgliederbeiträge 223’200 173’614.80
Beitrag Kanton 150’000 150’000.00
Dienstleistungen 54’500 61’413.34
Finanzerträge 500 854.15
Sonstige Einnahmen 0 0.00
Auflösung Rückstellungen 0 1’000.00
Beiträge Kinderspitex 0 160.00
Ausgleichsbeiträge für Ausbildung 138’000 138’460.40
Einnahmen-/Ausgabenüberschuss 1’950 -32’708.65
02.05.2017
8. Budget 2017 (2)
Ausgaben Budget 2017 Rechnung 2016
564’250 558’211.34
Personalaufwand 302’950 304’403.62
Büroaufwand 33’800 32’244.15
Tagungs-/ Schulungskosten 46’000 45’831.35
Kommunikation, Beiträge 37’300 36’553.90
Finanzaufwand 200 557.92
Aufwendungen Ki-Spitex 0 0.00
Rückstellung Ki-Spitex 0 160.00
Projekte 6’000 0.00
Ausgleichsbeitrag für Ausbildung 138’000 138’460.40
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9. Mitgliederbeiträge 2018
• Mitgliederbeiträge 2017
• Leistungserbringer mit kommunalem LA:
Grundbeitrag Fr. 3’000.-; pro Kopf Fr. -.55
• Leistungserbringer ohne kommunalem LA:
nur Grundbeitrag
• Ausserordentliche Mitglieder: Fr. 300.-
• Antrag des Vorstandes zu den Mitgliederbeiträgen 2018:
Belassen
02.05.2017
10. Ziele und Aufgaben 2017 / 2018
• Positionierung der NPO-Spitex / Positionierung Bereich
Hauswirtschaft und Sozialbetreuung
• Umsetzung neue Markenstrategie SVS
• Vernetzung / Mitarbeit bei übergreifenden Projekten
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11. Verschiedenes
• Aktualitäten und Informationen aus dem Spitex Verband
• OPAN zukünftig auch für kommerzielle Anbieter
• Online-Anmeldetool für Fortbildungsprogramm in
Vorbereitung
• Neues Spitex-Logo: Korrekte Anwendung
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Beispiel: Vorlage Briefpapier A4
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11. Verschiedenes
• Nächste Termine
• Regionalkonferenzen
• 18. Mai 2017 in Matzingen
• 22. Mai 2017 in Romanshorn
• Nationaler Spitextag
• 2. September 2017
• Präsidentenkonferenz
• 6. September 2017 in Weinfelden
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11. Umfrage
• Die Umfrage ist offen, Sie haben das Wort.
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Fachlicher Teil
• Zukunft der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung (HW/SB)
in der Spitex
• Bericht zum Stand und der Stossrichtung des Projektes
Spitex Verband Thurgau
• Bericht aus der Praxis: Referent Hannes Koch,
Geschäftsleiter Spitex Kriens
• Weiteres Vorgehen
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Zukunft der Hauswirtschaft und
Sozialbetreuung in der Spitex
• Diskussion gestartet mit gemeinsamer
Informationsveranstaltung mit VTG im Februar 2016
• Spitex Verband setzt Projektgruppe ein
• Projektgruppe erarbeitet – in regelmässigem Austausch
mit Vorstand - Grundlagenpapier mit Lösungsansatz
• Bericht über Stand und Stossrichtung an
Jahresversammlung und an Partner
• Praxistest in Vorbereitung
• Vernehmlassung, u.a. Organisationen und Gemeinden
• Evaluation, Auswertung, Anpassung
• Antrag an MV 2018 für verbindlichen Beschluss
02.05.2017
Hauswirtschaft und Sozialbetreuung:
Versorgungsauftrag der NPO-Spitex
• NPO-Spitex erfüllt für Gemeinden gesetzlichen
Versorgungsauftrag:
«die notwendigen Dienste im hauswirtschaftlichen und
betreuerischen Bereich für Personen, die wegen Krankheit,
Mutterschaft, Unfall oder Behinderung nicht in der Lage sind,
ihren Haushalt selbständig zu führen»
• Leistungen des Anbieters mit Versorgungsauftrag sind
von den Gemeinden (mit mindestens 24 % der
Lohnkosten) zu verbilligen
• Kernfrage: Abgrenzung was ist «notwendig», was nicht?
02.05.2017
Handlungs- und Klärungsbedarf
• Ziel unbestritten:
So lange wie möglich selbständig zu Hause leben
• HW/SB ist zentrales niederschwelliges Angebot der Spitex im
Hinblick auf dieses Ziel oft «Eintrittspforte» in Haushalt
• Trotzdem stehen Leistungen der Spitex unter Druck
• Kosten für Gemeinden (gesetzliche Subventionspflicht)
• Andere (günstigere) Anbieter ohne Subventionspflicht
• Gründe:
• Mehrwert der Dienstleistungen der Spitex zu wenig vermittelt
• Abgrenzung zu Leistungen anderer Anbieter zu wenig klar und
transparent
• Keine einheitliche Praxis in den Spitex-Organisationen
02.05.2017
Unterschiedliche Stellung der NPO-Spitex
gegenüber anderen Anbietern
• Versorgungsauftrag
• Umfassendes Leistungsangebot
• Für alle Personen mit ausgewiesenem Bedarf
• Bedarfs- und nicht bedürfnisorientiert
• Enge Verknüpfung mit Pflege
• Ganzheitliche Beurteilung der Lebenssituation
• Reaktion auf Veränderungen im Gesundheitszustand
• Fundiertes Bedarfsabklärungsinstrument (RAI-HC)
• Auch Bereich HW/SB untersteht der Aufsicht des Kantons
• Spitex-Weisungen gelten auch für Bereich HW/SB
• Fachliche Anforderungen an Personal auch im Bereich
HW/SB
02.05.2017
Bedeutung der hauswirtschaftlichen und sozial-
betreuerischen Unterstützungsleistungen der Spitex
• Leistungen der NPO-Spitex sind bedarfsorientiert,
massgeschneidert und auf die individuelle Fallsituation
abgestimmt.
• Ausgerichtet auf folgende Funktionen:
• Früherkennung und Prävention
• Nachsorge und Rehabilitation
• Erhaltung und Förderung der Selbständigkeit
• Angehörigenunterstützung und -entlastung
Nur solche Leistungen sind «notwendig»,
gehören zum Leistungsauftrag der NPO-Spitex
und sind damit von den Gemeinden zu subventionieren.
02.05.2017
Konkretisierung der «notwendigen»
Leistungen in der Praxis
• Zuordnung/Abgrenzung in einem definierten
Prozessablauf nach klaren und nachvollziehbaren
Kriterien «Modell Kriens»
• Einteilung in 3 Kontextgruppen mit dem Ziel, gewünschte
Dienstleistungen korrekt zuzuordnen und zu triagieren:
• Kontext A: Kurzeinsatz bis 3 Monate
• Kontext B: Langzeiteinsatz in instabilen Situationen
• Kontext C: Langzeiteinsatz zur Entlastung, Unterstützung und
Förderung der Ressourcen und der Selbständigkeit, Miteinbezug
des Klienten
• Kein Kontext: Weiterleitung, NPO-Spitex ohne Subventionierung,
Organisieren eines anderen Dienstleisters
02.05.2017
Lösungsansatz: Zuordnung der HW/SB-
Leistungen zu definierten Kontextgruppen
Kontext A
Kurzzeiteinsatz (bis maximal drei
Monate) subsidiär oder volle
Übernahme der hauswirt-
schaftlichen Arbeiten.
Kontext B
Langzeiteinsatz subsidiär oder
volle Übernahme der hauswirt-
schaftlichen Arbeiten in instabilen
Situationen
Vulnerable Personengruppe
Kontext C
Langzeiteinsatz subsidiär zur
Entlastung bei hauswirt-
schaftlichen Arbeiten, zur
Unterstützung und Förderung von
Ressourcen/der Selbständigkeit.
Miteinbezug des Klienten bei den
hauswirtschaftlichen Arbeiten
steht im Zentrum.
Vulnerable Personengruppe
kein Kontext
Weiterleiten oder
gegebenenfalls
organisieren eines
anderen Dienstleisters
Ziel
Stabilisierung der Gesamt-
situation oder Genesung. Bei
Abschluss der Spitexleistungen
kann die Klientin die hauswirt-
schaftlichen Tätigkeiten meist
wieder selbständig ausführen.
Ziel
Stabilisierung der Gesamtsituation.
Genesung. Verzögerung oder Ver-
meidung eines stationären Eintritts
(Spital, Heim, Psychiatrie).
Vermeidung von Selbstver-
nachlässigung.
Entlastung des familiären Unter-
stützungsnetzes.
Ziel
Erhaltung der vorhandenen
Fähigkeiten. Vermeidung von
Selbstvernachlässigung und
Selbstgefährdung. Verzögerung
oder Vermeidung eines
stationären Eintritts (Spital, Heim,
Psychiatrie).
02.05.2017
Ziel: Klares Profil der NPO-Spitex im Bereich
der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung
Grundbedarf
Leistungen HW und SB
Erweiterte Hauswirtschaftsleistungen
Kernangebot der Spitex Ja Nein
Leistungen des Grundleistungskatalogs Ja Ja Nein
Ärztliche Verordnung Ja Ja ev.
Zuordnung zu einer der drei
Kontextgruppen
Ja Nein Nein
Leistungsauftrag der Gemeinde
gemäss gesetzlichem Auftrag
Ja Nein Nein
Leistung durch NPO-Spitex mit
Leistungsauftrag
Zwingend Freiwillig Freiwillig
Subventionierung durch Gemeinden Ja
gemäss gesetzlichen
Vorgaben
Nein Nein
Leistung durch anderen
Leistungserbringer ohne
Leistungsauftrag
Möglich Möglich Möglich
Subventionierung durch Gemeinde Nein Nein
Ausser mit
entsprechender
Vereinbarung
Nein
Ausser mit
entsprechender
Vereinbarung
02.05.2017
Bericht aus der Praxis
• Hannes Koch, CEO & Leiter Dienstleistungen
Spitex Kriens berichtet von seinen Praxiserfahrungen
02.05.2017
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Projekt Früherkennung und Prävention in der Betreuung und
Hauswirtschaft
Ein Projekt der Spitex Stadt Luzern, Spitex Zürich Limmat, Spitex Stadt Winterthur und Spitex Kriens. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern Wirtschaft und Soziale Arbeit
Zu meiner Person:
Hannes Koch
CEO & Leiter Dienstleistungen
Pfegefachmann HF
RAI-HC Ausbildner
Case Manager
Agenda:
• Ausgangslage und Auslöser bei Spitex
Kriens
• Einblick in die Studie der HSWLU und das
nachfolgende Projekt
• Einführung des Projektes am Beispiel
Spitex Kriens
• Erfahrungen und Auswirkungen
• Nächste Schritte
Ausgangslage und Auslöser:
• Gemeinde Kriens unter grossem
Kostendruck
• Vorstoss im Einwohnerrat Kriens, die
Restfinanzierung für die HWB zu
streichen
• Argumentationsschwierigkeiten, was der
Unterschied zwischen HWB und
Reinigung ist
Ausgangslage und Auslöser:
Projekt bei Spitex Luzern und
Spitex Kriens
Spitex Stadt Luzern, Kriens
• Spitex Stadt Luzern erarbeitet das Konzept
Prävention in der Hauswirtschaft (Barbara
Hediger)
• Spitex Kriens unterstützt Luzern im
Erarbeiten einer Checkliste um die
potentiellen Menschen zu finden
• Test in der Praxis in beiden Organisationen
mit daraus resultierenden Anpassungen
Spitex Stadt Luzern, Kriens
Auftrag zum Projekt Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Hochschule Luzern – Wirtschaft
Institut für Betriebs- und Regionalökonomie
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
Institut Sozialmanagement und Sozialpolitik
Ausgangslage
Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) im Jahr 2008
Inkrafttreten der neuen Pflegefinanzierung auf den 01.01.2011. Kantone und Gemeinden übernehmen den grossen Teil der Finanzierungsverantwortung
die Subventionen geraten im Bereich der ambulant erbrachten HwB in den Blick der öffentlichen Finanzplanung
Ausgangslage
Faktoren, für die unterschiedlichen Kosten: Versorgungsauftrag (räumliche und zeitliche Abdeckung)
Kurzzeiteinsätze
Anstellungsbedingungen (Lohn, Sozialleistungen, Ferien)
Vergütungen von Wegzeiten und Leerzeiten, Qualifikation
Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung
Leitlinien bei der Erbringung vor Ort (Autonomie der
Leistungsbezüger fördern, Prävention, Gesundheitsförderung)
Ausgangslage
Grundsatz «ambulant vor stationär»: welche Leistungen braucht es ergänzend zur Pflege, um im
Alter möglichst lang selbständig zu Hause zu leben?
Wer soll diese erbringen?
welche Leistungen sollen restfinanziert werden?
Prävention und Förderung der Selbständigkeit in HwB?
Weiterentwicklung der heutigen Leistungen?
Übergeordnetes Ziel
Klärung der zukünftigen Rolle der hauswirt-schaftlichen und sozialbetreuerischen Leistungen der Spitexorganisationen mit Leistungsauftrag.
Ziele
Die Studie stellt den Spitexorganisationen mit Leistungsauftrag vertiefte Entscheidungs-grundlagen für eine Überprüfung und Weiter- entwicklung der heutigen strategischen Ausrichtung im Bereich der hauswirtschaft- lichen und sozialbetreuerischen Leistungen zur Verfügung. Die Entscheidungsgrundlagen sind mit einem Katalog möglicher Massnahmen auf verschiedenen Ebenen (unternehmerisch, strategisch, Prozesse, Instrumente) verbunden.
Ziele
Die Studie bereitet die Frage nach der zukünftigen Ausgestaltung der Hauswirtschaft im Rahmen der Spitex mit Leistungsauftrag aus Sicht des Versorgungssystems und der Perspektive der öffentlichen Hand als zentraler Finanzierer der Leistungen auf.
Institut für Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention
Dr. Matthias Wächter
Co-Leiter Forschungsprogramm Öffentliches Gesundheitsmanagement
T direkt +41 41 228 99 32
Angela Bommer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin T direkt +41 41 228 99 20
Prof. Dr. Martin Hafen
Dozent und Projektleiter T direkt +41 367 48 81
Institut für Betriebs- und Regional-ökonomie IBR
Sarah Rabhi-Sidler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin T direkt +41 367 48 82
Zukunft Hauswirtschaft Spitex Präsentation Regionalkonferenz Luzern Verband Luzerner Gemeinden am 17. Oktober 2014
50, 04. März 2013
Eigene Berechnungen gemäss Aktualisiertem Mittlerem Szenario (AR-00-2010/2012) BFS (2012) und Pflegebedürftigkeitsquoten (Höpflinger et al., 2011)
4'566
5'564
7'457
0
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
7'000
8'000
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
An
zah
l Pe
rso
ne
n
Pflegebedürftigkeit Kanton Luzern nach Höpflinger/Bayer-Oglesby (2011)
65-79
80+
Total
51, 04. März 2013
Quelle: BFS, eigene Darstellung
0
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
7'000
8'000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
An
zah
l Pe
rso
ne
n
Jahr
An Demenz erkrankte Personen Kanton Luzern gemäss BFS- Szenario 00-2010/2012
Eurocop
AK6
Höpflinger (8% von 65+)
ALZ
Wer ist in Pflege und Betreuung tätig? (Berner Studie)
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Aus: Fluder, R. et al. (2012), Ambulante Alterspflege und –betreuung. Zur Situation von pflege- und
unterstützungsbedürftigen älteren Menschen zu Hause. Bern: Seismo, S. 71, Abb. 9
Das Problem der Koordination
Was sind die Tätigkeiten? (Berner Studie)
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Aus: Fluder, R. et al. (2012), Ambulante Alterspflege und –betreuung. Zur Situation von pflege- und
unterstützungsbedürftigen älteren Menschen zu Hause. Bern: Seismo, S. 71, Abb. 9
Wo wird Hilfe benötigt? - Swiss Age Care-Studie
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Anteil jener, welche die Aktivitäten nicht selbständig erledigen können:
65+-jährig 85+-jährig Spitex beansprucht
Basale Alltagsaktivitäten (ADL)
selbständig essen 0.1% 0.4% 1% selbständig ins oder aus dem Bett steigen oder von einem Sessel aufsetzen
1% 2% 4%
selbständig an- und ausziehen 1% 7% 6% selbständig zur Toilette gehen 1% 4% 5% selbständig baden oder duschen 3% 12% 17% Instrumentelle Alltagsaktivitäten (IADL) selbständig gelegentlich schwere Hausarbeiten erledigen 12% 44% 53%
selbständig leichte Hausarbeit erledigen 3% 16% 26%
selbständig einkaufen 5% 26% 24% selbständig Wäsche waschen 6% 24% 24% selbständig Essen zubereiten 3% 13% 13% sich selbständig um Finanzen kümmern 5% 20% 25%
selbständig öffentliche Verkehrsmittel benützen 6% 28% 33%
selbständig telefonieren 1% 7% 6%
Perrig-Chiello, P., Höpflinger, F., Schnegg, B. (2010), Pflegende Angehörige von älteren Menschen in der Schweiz. Schlussbericht zur Swiss Age Care-
Studie, Forschungsprojekt im Auftrag von Spitex-Schweiz. Bern S. 8 und S. 9.
Durchschnittliche Anzahl Stunden pro KlientIn
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Durchschnittliche Stundenzahl pro Klient/-in KLV-Pflegeleistungen Hauswirtschaft
Träger Gemein-nützige u. öffentlich-rechtliche
Org.
Erwerbs-wirtschaft-
liche Organisation
en
Selbst-ständige
Pflegefachpersonen
Total Gemeinnützige u.
öffentlich-rechtliche
Org.
Erwerbs-wirtschaft-
liche Organisation
en
Selbst-ständige
Pflegefachpersonen
Total
Schweiz 2010 2011 50.4 89.8 26.4 51.2 40.2 177.1 52.3 46.3 2012 50.7 90.5 25.7 52.6 39.2 88.0 72.6 45.5
Kanton Luzern 2010 50.8 159.6 41.4 55.7 35.1 334.2 45.9 2011 48.5 166.4 73.1 55.2 34.5 229.3 72.6 42.7 2012 49.2 158.8 58.6 56.6 33.9 184.3 65.9 41.8
Quelle: BFS Spitex-Statistik (Zahlen Schweiz) und Statistisches Jahrbuch Kanton Luzern 2014 (Lustat), Tabelle 14T-2.14, S. 290 (Zahlen Kanton Luzern).
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Anlässe für Hauswirtschaftsleistungen der Spitex
Die Zielgruppen sind zu wenig klar definiert
Sechs zentrale Anlässe - zeitliche begrenzte Nachsorge nach Spital - Erhalt und Förderung der Selbständigkeit - Entlastung von pflegenden Angehörigen - Stabilisierung in Krisensituationen - Stellvertretende Übernahme des Haushalts - Leistungen im Bereich der psychiatr. Pflege
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Die Bedeutung der Übergangsleistungen - 80-84-Jährige: 42% - 85-89-Jährige: 30% - 40% der Spitexeintritte nach Spitalaufenthalt
Fazit: Spitex ist nicht per se Langzeitpflege
Hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Sozialbetreuung ist keine Kategorie der HW Sie wird im RAI-HC nicht ausgewiesen
Erwähnte Aufgaben der Sozialbetreuung - Gehbegleitung ausserhalb der Wohnung - auswärtige Besorgungen - Erledigung kleiner administrativer Arbeiten - Entlastung von Familien mit Kindern - Gesundheitsförderung und Prävention - Beratung
Argumente - Zugang zur Wohnung - Aufbau einer Beziehung - Vernetzung zu Pflege und Angehörigen
Das Potenzial der HW für Prävention und Früherkennung
eine theoriegeleitete Hypothese
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Fazit: Das Potenzial der Hauswirtschaft für Prävention
Beziehungsaufbau und Aktivierung
Funktionsfähigkeit und Lebensqualität
primäre Früherkennung und Assessment
Kooperation mit der Pflege
Spitex Luzern/Kriens als Beispiel
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Empfehlungen für die bessere Nutzung des Potenzials
Zielgerichtetheit und Niederschwelligkeit - Leistungen gegenüber den zuweisenden Stellen und den Angehörigen kommunizieren - Klärung der Instrumente für die Bedarfsab- klärung und die Möglichkeiten der Triage - Die Ausgliederung rein instrumenteller Tätig- keiten der Hauswirtschaft am Bsp. Luzern
Projekt-Meeting ‘Zukunft Hauswirtschaft Spitex, 24. März 2014
Die Bedeutung des Bereichs Hauswirtschaft für Prävention und Früherkennung
Abschliessendes Fazit
Regionalkonferenz Luzern, Verband Luzerner Gemeinden, 17. Oktober 2014
Zukunft Hauswirtschaft Spitex
Steigender Bedarf (auch) an HW-Leistungen
Rein instrumentelle Leistungen der HW können problemlos ausgelagert werden
Das Potenzial der HW für Prävention und Früh- erkennung im Sinne von ambulant vor stationär
Die Integration von Pflege und qualifizierter HW im Rahmen der Spitex ist hochgradig wertvoll
Klarere Analyse von Zielgruppen und Kosten- strukturen tut not
Ich danke für die Aufmerksamkeit
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Weiterführen des Projektes • Projekt Früherkennung in der Spitex wird weiter
durch die vier Organisationen bearbeitet • Das Projekt beinhaltet drei Ziele: Die Checkliste ist überarbeitet Prozesse zur Festlegung von Dienstleistungen
bez. Betreuung und Prävention sind definiert Programm und Instrumente zur Schulung von
MA sind ausgearbeitet
Mobilität
Ernährung Kontinenz
Soziale Isolation Pflegende
Angehörige
Sicherheit Sucht
Geistiger Zustand
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Erfahrungen mit der Checkliste • MA sind sensibilisiert auf die sieben Themen und
sprechen Kunden gezielter darauf an • Die Rückmeldungen der MA sind differenzierter • Probleme bei Kunden werden klarer erkannt und
benannt • Die Planerin hat eine besser Entscheidungs-
grundlage für Kundenbesuche und das weitere Vorgehen (Einbezug Pflegeteam oder weitere Dienstleister)
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Prozess definieren Folgende Punkte werden empfohlen einzuhalten: • Klärung des Bedarfs beim Kunden zu Hause • Kundeneinteilung in Kontext A, B, C • Schulung der Mitarbeitenden Anhand des
vorgeschlagenen Schulungskonzeptes • Anwendung der Checkliste nach 3/6 Monaten
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Kontext A
Kurzzeiteinsatz (bis maximal drei Monate) subsidiär oder volle Übernahme der hauswirtschaftlichen Arbeiten beispielsweise nach Spitalaufenthalt, bei Unfall oder bei Mutterschaft mit Zusatzbelastung. Ziel ist die Stabilisierung der Gesamtsituation oder die Genesung. Bei Austritt kann die KL (oder Angehörige) die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten meist wieder selb-ständig ausführen.
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Kontext B
Langzeiteinsatz subsidiär oder volle Übernahme der hauswirtschaftlichen Arbeiten beispielsweise bei gesundheitlicher Beeinträchtigung, bei schwindenden Kräften oder zur Entlastung von pfl. Angehörigen. Ziel ist die Verzögerung oder Vermeidung eines stationären Eintritts, die Stabilisierung der Gesamtsituation oder die Genesung.
Spitex Stadt Luzern, Kriens, Zürich Limmat und Winterthur
Kontext C
Langzeiteinsatz subsidiär zur Entlastung bei hauswirtschaftlichen Arbeiten, zur Unterstützung und Förderung von Ressourcen/Selbständigkeit und zur Betreuung – nach Möglichkeit mit Einbezug von KL beispielsweise bei gesundheitlicher Beeinträchtigung, bei psychischer Erkrankung, nach Unfall, bei Behinderung oder schwindenden Kräften, in einer ansonsten stabilen Situation. Ziel ist ein verzögerter oder vermiedener stationärer Eintritt
Schulung aller Mitarbeitenden HWB zu
den Themen:
• Prävention
• Früherkennung
• 7 Themen und Zusammenhänge der
Früherkennung
• Anwendung der
Checkliste
Rekrutieren von abklärenden
Mitarbeitenden (MA):
• MA mit zusätzlichen Qualifikationen
• FA-SRK
• Ehem. Pflegefachfrau
• MA mit hoher Sozialkompetenz
Schulen von abklärenden Mitarbeitenden:
• Prozess der Früherkennung
• Gesprächsführung
• Vertiefte Auseinandersetzung mit den 7
Präventionsthemen
• Kontakt zu den Pflegeteams
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A-Kontext
B-Kontext
C-Kontext
Kontext Verteilung der Kundschaft
Mobilität
Ernährung Kontinenz
Soziale Isolation Pflegende
Angehörige
Sicherheit Sucht
Geistiger Zustand
Nächste Schritte:
• Konsequente Umsetzung des Prozesses
• Erstgespräch und Kontextklärung
• Checkliste -> Zwischengespräch
• Rein Instrumentelle Leistungen auslagern
und Zusammenarbeit mit Reinigungsfirma
intensivieren
Unser Vorgehen
• Situation in der Spitex Thurgau
(im Unterschied zu Kriens)
• «Unité de doctrine» für den ganzen Kanton ein Anliegen
• Miteinbezug RAI Hauswirtschaft Wohnumgebung
(in Verbindung mit RAI-Home-Care)
• Miteinbezug der Arbeiten des
(internes) RETeam’s Hauswirtschaft
• Veränderungen im internen Prozessablauf
als Folge zwingend
02.05.2017
Prozessablauf
02.05.2017
Nächste Schritte
In Vorbereitung:
• 4-monatige Pilotphase in 3 Spitexbetrieben
(Spitex Oberthurgau, RegioArbon, Region Frauenfeld):
Juli bis Oktober 2017 in Vorbereitung
• Evaluation der Pilotphase unter Miteinbezug
der Auftraggeber
Parallel dazu:
• Überarbeitung der bestehenden Mustervorlage
Leistungsvereinbarung
• Prüfung von Tarifempfehlungen
02.05.2017
Nächste Schritte
Miteinbezug der PartnerInnen ist uns ein Anliegen:
• Weiterführung der Diskussion mit Verband Thurgauer
Gemeinden sowie Amt für Gesundheit
• Vernehmlassung Grundlagenpapier in verschiedenen
Gremien (Mitglieder und Gemeinden, VTG, Amt für
Gesundheit)
• Auswertung und Antragstellung z.H. der
Mitgliederversammlung 2018
• Beginn Umsetzung (inkl. Schulung):
Ab Entscheid, rasche Frist geplant
02.05.2017
Abschliessend
Wir sind uns
• der Herausforderungen für Sie und uns bewusst,
• überzeugt, dass das Projekt (resp. die Umsetzung) zur
Stärkung des Bereichs und der NPO-Spitex beitragen
wird,
• gewohnt, Veränderungen rechtzeitig gemeinsam mit
Ihnen aufzunehmen und damit einen Beitrag zur
Weiterentwicklung dieses zentralen Spitexangebotes zu
leisten.
02.05.2017