hilfsbereite Überwachungslösung - sysbus

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PRTG arbeitet mit einem zentra len WebInterface auf AjaxBa sis, über das sich nicht nur die Konfiguration der Lösung durch führen lässt, sondern das auch einen flexiblen Zugriff auf die MonitoringDaten ermöglicht. Zum Sammeln der Daten von den überwachten Systemen kom men so genannte Probes zum Einsatz. Eine solche Probe läuft üblicherweise auf dem gleichen Server wie das WebInterface, es ist aber auch möglich, mehrere Probes im Netz zu platzieren, zum Beispiel um die Last besser zu verteilen oder um Außenstel len mit in die MonitoringUmge bung einzubinden. Damit Admi nistratoren auch von unterwegs aus eine komfortable Möglich keit haben, die Informationen von PRTG einzusehen, stellt Paessler darüber hinaus auch noch mobile Apps für Android, iOS und Windows Phone bereit. Eine Windowsbasierte Manage mentAnwendung namens "PRTG Administration Tool", mit der sich unter anderem vergesse ne Zugangspasswörter zurückset zen lassen und die ebenfalls Win dowsbasierte ManagementKon sole, die sich zum Verwalten mehrerer PRTGInstallationen eignet und auch sehr große In stallationen übersichtlich darstel len kann, runden den Umfang von PRTG ab. Der Test Im Test installierten wir PRTG auf einem Testsystem unter Win dows Server 2008 R2 und nah men das Produkt mit Hilfe des Konfigurationsassistenten, des so genannten KonfigurationsGurus, in Betrieb. Dieser Schritt war er forderlich, damit wir die neuen Funktionen zur Erstkonfiguration der Software genau unter die Lu pe nehmen konnten. Alles andere, wie die Integration der Videotu torials, die Tipps zur Einrichtung von Überwachungsensoren auf bestimmten Geräten und den all gemeinen Funktionsumfang der Lösung testeten wir mit einer an Im Test: PRTG 15.2.17 von Paessler Hilfsbereite Überwachungslösung Dr. Götz Güttich Mit PRTG bietet Paessler ein leistungsfähiges Netzwerk MonitoringSystem für Unternehmensnetze. In den letzten Monaten hat der Hersteller ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Einrichtung und den laufenden Betrieb der Lösung für Anwender, die sich mit der Netzwerküberwachung nicht besonders tiefgehend auskennen, möglichst einfach zu machen. Dazu wurde vor allem der Installationsassistent überarbeitet und eine Vielzahl von Videotutorials direkt in das Verwaltungsinterface integriert. Außerdem kann PRTG den Benutzern jetzt Vorschläge darüber machen, welche Komponenten auf welchem Rechner überwacht werden sollten und vieles mehr. Wir haben im Testlabor einen ausführlichen Blick auf PRTG geworfen und dabei die neuen Features für "Anfänger" genau unter die Lupe genommen. 1

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PRTG arbeitet mit einem zentra­len Web­Interface auf Ajax­Ba­sis, über das sich nicht nur dieKonfiguration der Lösung durch­führen lässt, sondern das aucheinen flexiblen Zugriff auf dieMonitoring­Daten ermöglicht.Zum Sammeln der Daten vonden überwachten Systemen kom­men so genannte Probes zumEinsatz. Eine solche Probe läuftüblicherweise auf dem gleichenServer wie das Web­Interface, esist aber auch möglich, mehrereProbes im Netz zu platzieren,zum Beispiel um die Last besserzu verteilen oder um Außenstel­len mit in die Monitoring­Umge­bung einzubinden. Damit Admi­nistratoren auch von unterwegsaus eine komfortable Möglich­keit haben, die Informationenvon PRTG einzusehen, stelltPaessler darüber hinaus auchnoch mobile Apps für Android,iOS und Windows Phone bereit.

Eine Windows­basierte Manage­ment­Anwendung namens"PRTG Administration Tool", mitder sich unter anderem vergesse­ne Zugangspasswörter zurückset­zen lassen und die ebenfalls Win­

dows­basierte Management­Kon­sole, die sich zum Verwaltenmehrerer PRTG­Installationeneignet und auch sehr große In­stallationen übersichtlich darstel­len kann, runden den Umfangvon PRTG ab.

Der TestIm Test installierten wir PRTGauf einem Testsystem unter Win­dows Server 2008 R2 und nah­men das Produkt mit Hilfe des

Konfigurationsassistenten, des sogenannten Konfigurations­Gurus,in Betrieb. Dieser Schritt war er­forderlich, damit wir die neuenFunktionen zur Erstkonfigurationder Software genau unter die Lu­pe nehmen konnten. Alles andere,wie die Integration der Videotu­torials, die Tipps zur Einrichtungvon Überwachungsensoren aufbestimmten Geräten und den all­gemeinen Funktionsumfang derLösung testeten wir mit einer an­

Im Test: PRTG 15.2.17 von Paessler

Hilfsbereite ÜberwachungslösungDr. Götz Güttich

Mit PRTG bietet Paessler ein leistungsfähiges Netzwerk Monitoring­System fürUnternehmensnetze. In den letzten Monaten hat der Hersteller ein besonderes

Augenmerk darauf gelegt, die Einrichtung und den laufenden Betrieb der Lösungfür Anwender, die sich mit der Netzwerküberwachung nicht besonders tiefgehend

auskennen, möglichst einfach zu machen. Dazu wurde vor allem derInstallationsassistent überarbeitet und eine Vielzahl von Videotutorials direktin das Verwaltungsinterface integriert. Außerdem kann PRTG den Benutzern

jetzt Vorschläge darüber machen, welche Komponenten auf welchem Rechnerüberwacht werden sollten und vieles mehr. Wir haben im Testlabor einen

ausführlichen Blick auf PRTG geworfen und dabei die neuen Features für"Anfänger" genau unter die Lupe genommen.

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deren PRTG­Version, die schonseit Jahren bei uns im Testlaborauf einem Windows Server 2012R2­System zum Einsatz kam unddort das tägliche Monitoring un­serer Komponenten übernahm.Wir hatten es also bei demHands­on­Test nicht mit einer

Testinstallation zu tun, sondernmit einer produktiven Umge­bung, die über einen langen Zeit­raum Daten gesammelt hatte, diewir für unseren Test auch ver­wenden konnten.

InstallationFür die Installation von PRTGempfiehlt Paessler ein Systemmit einer Dual­Core­CPU undmindestens zwei GByte Ar­beitsspeicher. Als Betriebssystemmuss Windows 7 oder neuer zumEinsatz kommen. Für den Zu­gang zum Web­Interface benöti­gen die Anwender mindestensGoogle Chrome 42, Firefox 37oder den Internet Explorer 10oder 11.

Die Installation der Lösung läuftverhältnismäßig einfach ab. Nachdem Aufruf der Setup­Datei, dieauf der Paessler­Webseite zumDownload zur Verfügung steht,startet der Installations­Assistentund fragt zuerst einmal nach der

zu verwendenden Sprache. Dafürstehen Chinesisch, Deutsch, Eng­lisch, Französisch, Japanisch,Niederländisch, Portugiesisch,Spanisch und Tschechisch zurAuswahl. In den nächsten Schrit­ten zeigt der Assistent einen Will­kommensbildschirm an und prä­

sentiert diverse Lizenzinforma­tionen. Anschließend will er dieMail­Adresse des Users, den Pro­duktschlüssel und den Pfad wis­sen. Danach läuft die Installationdurch und das Setup­Programmpasst auch gleich die Windows­Firewall so an, dass die PRTG­Komponenten problemlos mit­einander kommunizieren können.

Der Konfigurations­GuruDie Einrichtung des PRTG­Sys­tems läuft nach erfolgter Installa­tion über das Web­Interface derLösung ab. Wenn sich der Admi­nistrator zum ersten Mal bei derPaessler­Lösung anmeldet, sostartet automatisch der Konfigu­rations­Guru, der ihm bei derEinrichtung des Monitoring­Sys­tems hilft.

Dieser präsentiert den Anwen­dern zunächst einmal drei optio­nale Videotutorials, die in denKonfigurations­Guru selbst ein­weisen, eine kurze Übersicht

über PRTG geben oder eine langeEinführung in das Produkt (etwa45 Minuten) anbieten. Diese Vi­deotutorials sind momentan alleauf Englisch. Paessler plant aber,sämtliche Videos im Lauf derZeit sowohl auf Englisch als auchauf Deutsch zur Verfügung zustellen. An einigen Stellen findensich auch bereits deutschsprachi­ge Videos, nur eben noch nichtim Rahmen der Erstkonfigurati­on.

Hat der IT­Verantwortliche dieVideos angesehen oder über­sprungen, so empfiehlt der Guruim ersten Konfigurationsschritt,zunächst einmal die SSL­Ver­schlüsselung für den Zugriff aufdas Web­Interface zu aktivieren,um das Sicherheitsniveau zu er­höhen. Möchten die zuständigenMitarbeiter das aus irgendwel­chen Gründen zu diesem Zeit­punkt nicht, so können sie diesenSchritt auch später noch im Kon­figurationsinterface selbst nach­holen. Das gilt übrigens auch füralle anderen vom Guru durchge­führten Aktionen. SämtlicheSchritte lassen sich auch jederzeitüberspringen.

Nach der Konfiguration der Ver­schlüsselung geht es an die Ver­gabe eines Passworts für den Zu­griff auf den Administrations­Account "prtgadmin" und um dieCredentials, die PRTG späterverwenden wird, um sich bei denzu überwachenden Systemen an­zumelden und Daten zu sam­meln. Konkret möchte der Guruzunächst einmal die im Netz gül­tigen Anmeldedaten für Win­dows­Systeme und zum Zugriffauf SNMP­Installationen wissen.Danach fragt er nach Benutzer­konten für Vmware­ und Xen­Systeme sowie die Linux/Unix­Rechner im Netz. Anschließend

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Der Konfigurations­Guru mit den einführenden Videos

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geht es daran, die ersten Überwa­chungsmethoden einzurichten.Zu Beginn möchte der Guru dieInternetverbindung im Auge be­halten und fragt deswegen nachdem verwendeten Gateway undden DNS­Servern. Sobald dieserSchritt abgeschlossen ist, richtetPRTG Einträge für die angegebe­nen Systeme ein und fängt sofortmit der Überwachung an.

Nun geht es an die Definitionvon Überwachungsfunktionen fürweitere wichtige Aktivposten desUnternehmens. Dazu gehören zu­

nächst einmal die Server imLAN. Der Guru fragt hier insbe­sondere nach Active Directory­Servern und Mail­Servern wieMicrosoft Exchange, es lassensich aber auch andere Server indie Überwachung mit einbindenund in vielen Fällen erkennt dasSystem die Adressen der ActiveDirectory­ und Mail­Server auto­matisch. Auch hier startet dieÜberwachung sofort nach demAbschluss des dazugehörigenKonfigurationsschritts.

In den nächsten Schritten gebendie Mitarbeiter die zu überwa­chenden Web­Seiten beziehungs­

weise Online­Shops und Cloud­Dienste an. Dazu müssen dieVerantwortlichen lediglich die zuden Web­Seiten beziehungsweiseShops gehörenden URLs ange­ben. Was die Cloud­Dienste an­geht, so unterstützt PRTG dieÜberwachung von Amazon WebServices, Dropbox, Facebook,Google Drive, Google Mail,Google Search, iCloud, Micro­soft Office 365, Skype, Salesfor­ce und Twitter.

Zum Schluss fragt der Guru nochnach einem zu durchsuchenden

Netzwerksegment. PRTG wirddieses Segment nach dem Ab­schluss des Assistenten mit Hilfeseiner Auto Discovery­Funktionund der zuvor angegebenen Cre­dentials unter die Lupe nehmenund automatisch für die gefunde­nen Komponenten Geräteeinträgeanlegen.

Bei vielen kleinen Unternehmendürften damit sämtliche zu über­wachenden Systeme bereits er­fasst sein, die Administratorengrößerer Einrichtungen sind spä­ter noch dazu in der Lage, überdas Konfigurationsinterface wei­tere Netzwerksemente durchsu­

chen zu lassen. Nach dem Ab­schluss des Gurus läuft die Auto­Discovery durch und die zustän­digen Mitarbeiter werden nochmit weiteren Videos auf das Vor­handensein und den Funktions­umfang der Apps für Android,iOS und Windows Phone hinge­wiesen.

Die Funktionsweise von PRTGAn dieser Stelle ergibt es Sinn,kurz auf die Funktionsweise vonPRTG einzugehen. Das Systemarbeitet agentenlos, es ist alsonicht erforderlich, auf den über­wachten Systemen irgendwelcheÄnderungen vorzunehmen. Stattdessen setzt die Monitoring­Lö­sung die von den Administratorenangegebenen Zugangsdaten fürWindows­Rechner, SNMP, Li­nux/Unix sowie Virtualisierungs­umgebungen unter Vmware undXen ein, um sich bei den ent­sprechenden Systemen anzumel­den und die gewünschten Infor­mationen abzufragen.

Dabei arbeitet PRTG mit deneben erwähnten Geräteeinträgen,die sich bei Bedarf auch zuGruppen zusammenfassen lassen.Ein Geräteeintrag symbolisierteine Netzwerkkomponente wieeinen Server, einen Switch oderauch einen WLAN Access Point.

Die Gruppen sind frei definierbarund können beispielsweise denUnternehmensaufbau nachbildenund alle Rechner von Vertrieb,Buchhaltung und Entwicklungumfassen. Eine weitere Möglich­keit wäre, die Gruppen nachtechnischen Gesichtspunkten zuorganisieren. In letzterem Fallkönnte es beispielsweise Grup­pen geben, die nur Dateiserverenthalten, oder Gruppen, die nurmit Linux­ oder Unix­Systemengefüllt sind.

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Die Geräteübersicht mit der Baumstruktur

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Unterhalb der Geräteeinträgeverwendet PRTG so genannteSensoren zum Überwachen ein­zelner Werte oder Dienste. Sen­soren existieren beispielsweisefür den freien Arbeitsspeicher aufdem jeweiligen System, den dar­auf laufenden SQL­Server, dieCPU­Last oder auch die ange­meldeten Benutzer.

Zurzeit bietet Paessler über 200verschiedene Sensortypen an, diesich mit einer Vielzahl von The­men, wie Verfügbarkeit, Band­breite, CPU­Nutzung, Netzwer­kinfrastruktur, Datenbanken, Vir­tualisierungsumgebungen undvielem mehr befassen. An Über­wachungstechnologien unter­stützt das System Ping, SNMP,WMI, Windows­Leistungsindika­toren, HTTP, SSH, Packet Snif­fing, NetFlow, sFlow und jFlowsowie Powershell.

So genannte Kanäle runden denLeistungsumfang von PRTG ab.Dabei handelt es sich um Kom­ponenten, die – falls sinnvoll –unterhalb der Sensoren angesie­delt sind und Detailwerte enthal­ten. Bei einem CPU­Lastsensorkönnten das zum Beispiel Datenüber die einzelnen Prozessor­Co­res sein, bei einem WMI­Lauf­zeitsensor Informationen überAusfallzeiten oder auch die Sys­tem­Laufzeit.

SensorempfehlungenBei der Vielzahl der vorhandenenMonitoringsensoren kann esmanchmal schwierig sein, dieSensortypen zu finden, die ambesten für die Überwachung be­stimmter Systeme geeignet sind.Deswegen hat Paessler in die ak­tuelle PRTG­Version eine Emp­fehlfunktion integriert. Adminis­tratoren, die sich bei der Sensor­auswahl helfen lassen möchten,

können entweder einen Rechts­klick auf den Eintrag des jeweili­gen Devices in der Geräteüber­sicht durchführen und dann denBefehl "Jetzt empfehlen" selek­tieren, oder die Geräteübersichts­seite aufrufen und dort auf dieSchaltfläche "Jetzt empfehlen"klicken.

Daraufhin analysiert PRTG dasjeweilige Device und schlägt eineListe mit Sensoren vor, deren Im­plementierung sinnvoll seinkönnte. Die zuständigen Mitar­beiter sind dann dazu in der La­ge, diese Sensoren mit einemMausklick zu installieren. DasZiel der Sensorempfehlungsfunk­tion liegt darin, den Anwendernein möglichst vollständiges Bildüber ihr gesamtes Netzwerk zugeben. Die Sensoranalyse läuftnicht nur nach der eben erwähn­ten manuellen Aktivierung son­dern auch mit niedriger Prioritätim Hintergrund, wenn ein IT­Mit­arbeiter ein neues Gerät zu derMonitoring­Umgebung hinzufügtoder wenn die letzte Analyse 30Tage oder mehr zurückliegt.

Die Sensorempfehlungs­Enginekann übrigens nicht gleichzeitigmit einer Auto­Discovery ablau­fen. Startet ein Auto Discovery­Lauf, so landet die Sensoremp­fehlung bis zum seinem Ab­schluss in der Warteschlange.

Konkret geht die Sensorempfeh­lungsfunktion folgendermaßenvor: Zunächst einmal stellt sieden Typ des betroffenen Gerätesfest. Anschließend vergleicht siedie auf dem Gerät aktiven Senso­ren mit einer Liste empfohlenerSensoren für den jeweiligen Ge­rätetyp und nimmt alle Sensorenin ihre Empfehlungsliste auf, dienicht auf dem untersuchten Devi­ce aktiv sind. Das führt in der

Praxis dazu, dass PRTG auchSensoren empfiehlt, die schoneinmal auf dem Gerät gearbeitethaben, aber später gelöscht wur­den, nicht nur "neue" Sensoren,die auf dem jeweiligen Devicenoch nie in Betrieb waren. DieEmpfehlungsliste beruht übrigensnach Angaben des Herstellers aufdiversen Best­Practice­Erfahrun­gen und ähnlichen Faktoren undwird als statischer Eintrag mit je­dem Release von PRTG (also et­wa alle vier Wochen) aktualisiert.

Die zuständigen Mitarbeiter sindjederzeit dazu in der Lage anzu­geben, wie sich die Sensoremp­fehlungsfunktion im Betrieb ver­halten soll. Standardmäßig – unddiese Einstellung empfiehltPaessler auch – bleibt sie in In­stallationen mit bis zu 5000 Sen­soren aktiv. In größeren Installa­tion wird das Feature aus Perfor­mancegründen automatisch ab­geschaltet, damit keine wichtigenDaten wegen fehlender Leistungverloren gehen. Das manuelleStarten der Sensorempfehlungauf bestimmten Geräten ist aberauch in Umgebungen mit mehrals 5000 Sensoren möglich.

Die eben erwähnte Standardein­stellung stellt aber nicht die ein­zige verfügbare Option dar. DieIT­Mitarbeiter haben zusätzlichnoch die Wahl zwischen einemModus, bei dem PRTG die Emp­fehlung immer durchführt, egalwie viele Sensoren im Netz ar­beiten und einem Modus, beidem die Empfehlungsfunktionniemals aktiv wird. In diesemFall lässt sich das Feature auchnicht manuell starten. Im Testführten wir die Sensorempfeh­lung für diverse Systeme unterLinux, MacOS und Windowsdurch und erhielten dabei durch­weg sinnvolle Ergebnisse.

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Das manuelle Hinzufügen vonSensorenNeben dem Einrichten von Über­wachungssensoren über die Sen­sorempfehlungen gibt es auchnoch die Möglichkeit, Sensorenmanuell zu Geräteeinträgen hin­zuzufügen. Das ist vor allem fürAdministratoren von Interesse,die genau wissen, welche Dienstewo laufen und was sie konkret imAuge behalten wollen. Aufgrundder großen Zahl der verfügbarenSensoren gestaltet es sich aberoftmals auch für diese IT­Mitar­beiter schwierig, die gewünsch­ten Sensoren zu finden. Deswe­gen hat Paessler in PRTG einenleistungsfähigen Assistenten fürdas Hinzufügen von Sensorenimplementiert. Dieser bietet denBenutzern die Option, die ver­fügbaren Sensoren nach Typ(zum Beispiel Speichernutzungoder Leistung), nach Zielsystem(Datenbank, Linux, Windows,etc.) und Überwachungstechno­logie (SNMP, WMI und so wei­ter) zu filtern.

Daraufhin zeigt der Assistent nurnoch die Sensoren an, auf die diegenannten Filter zutreffen. Suchtein IT­Verantwortlicher beispiels­weise nach Bandbreiten­ und Da­tenverkehrssensoren zum Über­wachen von Windows Systemenmit Hilfe von WMI, so bietet ihmPRTG als ersten Eintrag (unter"am häufigsten verwendete Sen­sortypen") den WMI­Netzwerka­dapter­Sensor an. Danach folgtdann noch eine Liste der sonsti­gen Sensoren, die zu dem Themapassen könnten. Dazu gehörenein Eintrag zum Überwachen vonHyper­V Host­Servern, ein Sen­sor, der den Verkehr auf virtuel­len Hyper­V­Netzwerkadapternim Auge behält und ein Sensorzum Monitoring von WindowsIIS­Anwendungen. Für IT­Mitar­

beiter, die ganz genau wissen wassie wollen, steht auch noch eineLive­Suchfunktion zur Verfü­gung. Diese listet alle Sensorenauf, die dem Suchbegriff, bei­spielsweise "DNS" entsprechen.

Hat sich der zuständige Mitarbei­ter einmal für einen bestimmtenSensoren entschieden, so klickter auf "Hinzufügen" und nimmtdann – abhängig vom Sensortyp– diverse Einstellungen vor. Beieinem DNS­Sensor, der die Ver­fügbarkeit eines DNS­Servers imAuge behält, gehört zu diesenEinstellungen beispielsweise die

URL, die der Sensor bei demServer abfragt.

Bei einem Sensor, der die Nut­zung des Arbeitsspeichers auf ei­nem bestimmten System in Er­fahrung bringt, regeln die Set­tings zum Beispiel das Abtastin­

tervall. Sobald die dazugehörigenAngaben gemacht wurden, richtetPRTG den Sensor ein. Diesernimmt danach unverzüglich seineArbeit auf.

Weitere NeuerungenBevor wir uns dem allgemeinenFunktionsumfang von PRTG zu­wenden, gehen wir noch kurz aufdie weiteren Neuerungen ein, diePaessler kürzlich in seine Moni­toring­Umgebung integriert hat.Zunächst einmal ist in diesemZusammenhang das "ResponsiveDesign" zu nennen, das die Dar­stellungsgröße des Web­Interfa­

ces automatisch an die jeweiligeFenstergröße anpasst und so da­für sorgt, dass die Anwenderauch bei kleineren Displays stetsim Bilde sind. Außerdem wurdedie SSL­Implementierung über­arbeitet, um das POODLE­Pro­blem in den Griff zu bekommen.

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Die Maps zeigen übersichtlich, welche Komponenten im Netz wie kommuni­zieren und liefern auch gleich einen Überblick über den jeweiligen Systemsta­tus

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In diesem Zusammenhang istauch der neue Zertifikats­Impor­ter von Interesse. Dabei handelt

es sich um eine Lösung, die denzuständigen Mitarbeitern dabeihilft, vertrauenswürdige SSL­Zertifikate in die PRTG­Umge­bung einzubinden. Diese Lösungkombiniert alle Dateien, die zueinem CA­Bundle gehören (unddie je nach CA unterschiedlichzusammengesetzt sein können)und konvertiert sie automatischin das Format, das PRTG erwar­tet. Außerdem lädt sie das Zertifi­kat dann auch gleich auf den Ser­ver hoch. Das vereinfacht die In­stallation der Zertifikate unge­mein.

Ebenfalls neu: Die Einbindungdes PRTG­Handbuchs in dieWeb­Oberfläche. Möchte ein Ad­ministrator die Einstellungen ei­nes Sensors, eines Geräteeintragsoder irgendeiner anderen PRTG­Komponente modifizieren, soöffnet sich ein Popup mit einemerklärenden Hilfetext, sobald ermit der Maus über einen modifi­zierbaren Eintrag fährt. DieserHilfetext wurde jetzt um einen

Link zum Handbuch erweitert.Klickt der IT­Verantwortlichedarauf, so öffnet sich ein einem

anderen Browsertab das englisch­sprachige PRTG­Handbuch ander Stelle, die den gerade aufge­rufenen Konfigurationseintraggenau erklärt. Auch das trägt da­zu bei, dass sich neue Benutzerschnell in PRTG einarbeiten kön­nen.

Abgesehen von den bereits er­wähnten Videos stellt Paesslerauch noch Videotutorials zumEinrichten einzelner Sensoren zurVerfügung. Das Angebot an Vi­deos wird momentan Schritt fürSchritt ausgebaut. In Zukunft sollPRTG auch dann Videos anzei­gen, wenn ein Sensor in den Feh­lerstatus wechselt. Das Videowird dann Tipps zur Fehlerbehe­bung geben. Darüber hinaus hatPaessler an manchen Stellenpunktuell auch die Knowlegde­Base in das PRTG Web­Interfaceeingebunden.

Ebenfalls erwähnenswert ist dasneue PRTG Administration Tool,das das PRTG Core Server Admi­

nistration Tool und das PRTGProbe Administration Tool er­setzt. Die beiden alten Windows­Tools dienten in der Vergangen­heit dazu, Administrationsaufga­ben für den Server und die Pro­bes durchzuführen, die nicht imWeb­Interface realisiert wordenwaren. Das neue Administrati­onswerkzeug enthält jetzt nurnoch Konfigurationsoptionen, dieden Administratoren auch außer­halb des Web­Interfaces zur Ver­fügung stehen sollten und führtalle diesbezüglichen Aufgaben aneinem Ort zusammen. Dazu ge­hören Einstellungen zum Web­Server, zur IP­Adresse, zu denverwendeten Netzwerkports, zurKonfiguration eines Monitoring­Clusters und zur Verwaltung derLizenz. Außerdem lassen sich mitdem Tool PRTG­Dienste startenund stoppen, das Administrator­passwort zurücksetzen und dieLog­Dateien einsehen.

Der allgemeine Funktionsum­fang von PRTGGehen wir zum Schluss nochkurz auf den allgemeinen Funkti­onsumfang von PRTG ein. DasSystem wird – abgesehen vonden paar eben erwähnten Funk­tionen, die sich über das Admi­nistration Tool abwickeln lassen– ausschließlich über das Web­Interface auf AJAX­Basis ver­waltet. Dieses ermöglicht nichtnur den Zugriff auf PRTG selbst,sondern auch auf sämtliche Da­ten, die das Monitoring­Systemim Lauf der Zeit gesammelt hat.

Im laufenden Betrieb sind alleFunktionen, die das Web­Inter­face bietet, über eine Menüleisteerreichbar. Der erste Menüpunktnennt sich "Hauptseite" und er­möglicht einen Zugriff auf diver­se Schnellübersichten mit denwichtigsten Sensoren, eine Site­

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Am unteren Ende der Device­Seite zeigt PRTG seine Sensorempfehlungen an

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map, den Konfigurations­Guruund die PRTG­Startseite. Letzte­re lässt sich im Betrieb durch ei­ne beliebige andere PRTG­Seiteersetzen. Es liegt also völlig inder Hand der Administratoren,was sie direkt nach dem Loginbei dem System sehen möchten.

Der zweite Hauptpunkt "Geräte"stellt das Herzstück der Monito­

ring­Lösung dar. Hier finden sichalle Gruppen, Device­Einträgeund Sensoren in einer Baum­struktur, über die die Administra­toren von einem Überblick überdas gesamte Netz bis hinunterauf einzelne Sensoren navigierenkönnen. Der Status der Sensorenwird dabei farblich gekennzeich­net, so dass auf einen Blick zu er­kennen ist, wo die Probleme lie­gen.

Fährt der zuständige Mitarbeitermit seiner Maus über einen derEinträge ("Hover­Funktion"), sozeigt das System eine Zusam­menfassung des jeweiligen Status

mit grafischen Darstellungen derMesswerte in den letzten zweiStunden, zwei Tagen, 30 Tagenund 365 Tagen. Zusätzlich zu derBaumstruktur bietet die Gerä­teansicht auch noch eine Kachel­ansicht, die die vorhandenen Sen­soren als Rechtecke visualisiertund eine Sunburst­Darstellung, inder die Sensoren kreisförmig an­geordnet sind. Bei letzterer befin­

den sich die betroffene Probe unddie Gruppen im inneren des Krei­ses, die einzelnen Rechner wur­den außen darum herum angeord­net. Wechselt der Status einesEintrags zu "Fehler", so werdennicht nur dieser Eintrag, sondernauch die dazugehörige Gruppeund die betroffene Probe selbstrot eingefärbt. Auf diese Weisesehen die Verantwortlichen aufeinen Blick, wo der Fehler her­kommt.

Unter "Bibliotheken" haben diezuständigen Mitarbeiter die Mög­lichkeit, bestimmte Sensoren, wiezum Beispiel alle Bandbreiten­

Sensoren, alle Sensoren, die sichin einem bestimmten Zustand be­finden, oder auch alle Speicher­sensoren zu so genannten Biblio­theken zusammenzufassen. Aufdiese Weise lässt sich eine alter­native Sichtweise auf das Netzimplementieren, die nichts mitder Geräteübersicht, die die Sen­soren ja in Verbindung mit dendazugehörigen Geräten aufführt,zu tun hat.

Die Sensorübersicht umfasst imGegensatz dazu alle Sensoren imSystem. Über sie lassen sichSensoren hinzufügen, Favoritendefinieren und diverse Übersich­ten, wie zum Beispiel Top 10­Listen oder Sensorübersichtennach Verfügbarkeit, aktuellemWert und ähnliches anzeigen.Außerdem gibt es auch die Opti­on, die Messwerte von bis zu 32Sensoren miteinander zu verglei­chen und ähnliche Sensoren an­zuzeigen. Bei letzteren handelt essich um Sensoren, von denenPRTG aufgrund einer heuristi­schen Analyse meint, dass sie miteinander zu tun haben. Durch dieÜbersicht über die ähnlichenSensoren treten oftmals Faktenzu Tage, die sonst nicht so leichtklar werden, wie beispielsweiseder Zusammenhang zwischen derCPU­Auslastung auf einem Ser­ver und dem Netzwerkverkehrauf einem bestimmten Switch.

Unter "Alarme" lassen sich dieAlarme als Liste oder sortiertnach Fehlern, Warnungen undähnlichem anzeigen. Die "Maps"ermöglichen im Gegensatz dazudas Erstellen von Übersichtskar­ten, die das Netzwerk mit seinenVerbindungen grafisch darstellenund auch einen schnellen Über­blick über den Status der im Un­ternehmen vorhandenen Kompo­nenten geben.

Wenn es darum geht, Sensoren manuell hinzuzufügen, so stellt PRTG umfang­

reiche Such­ und Filterfunktionen bereit, um die richtigen Einträge schnell zu

finden

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Die "Berichte" sorgen dafür, dassdie zuständigen Mitarbeiter stetsauf dem Laufenden bleiben. Sielassen sich automatisiert erstel­len, per Mail verschicken und so­wohl manuell konfigurieren alsauch als vorgefertigte Reportsnutzen, zum Beispiel als Verfüg­barkeitsberichte, als "Top 100langsamste HTTP­Sensoren"oder ähnliches. Es stehen auchBerichte über die Systemkonfi­guration zur Verfügung.

Die "Protokolle" umfassen Syste­mereignisse und Statuswechselder Sensoren, also Meldungenvon PRTG. Das Ticketsystem er­möglicht es den IT­Verantwortli­chen wiederum, Tickets zu erzeu­gen, um die Behandlung vonFehlern direkt in PRTG abzuwi­ckeln. Die Tickets lassen sich be­stimmten Mitarbeitern zuweisenund mit Zuständen wie "Offen","Gelöst" oder "Geschlossen" ver­sehen. Der letzte Punkt des Web­Interfaces befasst sich mit derKonfiguration von PRTG. Hierführen die Administratoren Ak­tualisierungen durch, lassen sicheine Übersicht über den System­status anzeigen und verwalten ih­re Lizenz. Darüber hinaus mana­gen sie die PRTG­Benutzerkon­ten mit Gruppenzugehörigkeit,Benutzerrechten und Benachrich­tigungen und das System selbstmit den grafischen Darstellun­gen, dem Webserver, den Abtast­intervallen, dem Versand von Be­nachrichtigungen und der Daten­bank.

FazitPaessler hat seine Monitoring­Umgebung in der aktuellen Ver­sion um viele sinnvolle Hilfestel­lungen erweitert. Installation undInbetriebnahme sind einfachergeworden und die Administrato­ren erhalten trotz des großen

Funktionsumfangs der Lösungimmer die Informationen, die siezum Erfüllen ihrer täglichen Ar­beit brauchen.

Besonders positiv sind uns imTest die integrierten Video­Tuto­rials aufgefallen und es ist zu be­grüßen, dass Paessler plant, dieseimmer weiter auszubauen. Auchdie Integration des Handbuchsdirekt in die Verwaltungsoberflä­che hinterließ bei uns einen gutenEindruck. Das gleiche gilt für dieSensorempfehlungen, die auchAdministratoren mit unklarenVorstellungen über den optima­

len Einsatz einer Monitoring­Lö­sung dazu in die Lage versetzen,ihre Umgebung schnell und um­fassend zu überwachen.

Zusammen mit dem sehr großenFeature­Set der Lösung – in die­sem Zusammenhang seien nurdie Bibliotheken, Maps, dasTicket­System und die Vielzahlverfügbarer Sensoren genannt,erhalten Administratoren mitPRTG folglich ein Überwa­

chungs­Tool, das nicht nurgroßen Nutzen bringt, sondernauch bei der Einführung in dasThema Netzwerküberwachunghilft. IT­Mitarbeiter, die sich bis­lang noch nicht so sehr mit Mo­nitoring befasst haben, solltensich näher mit dem Produkt aus­einander setzen.

Wir hatten im Rahmen des Testsauch die Möglichkeit, den Sup­port des Unternehmens mit eineranonymen Lizenz, die nichts mitdem IAIT zu tun hatte, unter dieLupe zu nehmen. Dazu richtetenwir im Zeitraum von vier Wo­

chen drei Anfragen mit unter­schiedlicher Komplexität anPaessler, die von einem Tippfeh­ler in der Konfiguration bis zumysteriösen Fehlermeldungendes DNS­Sensors gingen. Dabeistellten wir fest, dass der Supportüber fundiertes Wissen verfügtund eine Antwortzeit von etwaeinem Tag hat. Das Lösen derProbleme dauerte in allen Fällenstets zwischen einem und dreiTagen.

Das Handbuch wurde nahtlos in die Hilfefunktion des Web­Interfaces inte­

griert

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