historischer atlas der antiken welt - leseprobe

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Page 1: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe
Page 2: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

DER NEUE PAULY

Herausgeber:Hubert CancikManfred LandfesterHelmuth Schneider

Page 3: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

Anne-Maria Wittke, Eckart Olshausen, Richard Szydlak

Historischer Atlas der antiken WeltUnter Mitarbeit von Vera Sauer und weiteren Fachwissenschaftlern

Sonderausgabe

Verlag J. B. MetzlerStuttgart · Weimar

Ungekürzte Sonderausgabe

Page 4: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

Inhalt

Autorenverzeichnis IV

Vorwort V

Inhaltsverzeichnis zum Kartenteil VI

Systematisches Kartenverzeichnis X

Hinweise zur Benutzung XIII

Umschriften XIV

Abkürzungsverzeichnis XV

Antike Autoren und Werke XV

Quellensammlungen, Zeitschriften, Reihen XIX

Kartenteil 1

Kommentarergänzungen (Quellen, Literatur, Tabellen) 255

Nachweis der Autoren und Rechte 274

Register 276

Autoren

Walter Eder, Berlin (Karten S. 88, 91, 93, 99)

Ulrich Fellmeth, Stuttgart (Karten S. 201, 203, 247)

Klaus Freitag, Münster (Karten S. 100, 102)

Andreas Fuchs, Tübingen (Karten S. 2, 3 [Karte B], 33, 47, 49, 51, 53, 55)

Thomas Hoppe, Stuttgart (Karten S. 79–81)

Jens Kamlah, Tübingen (Karten S. 33, 44, 45)

Martin Köder, Tübingen (Karte S. 111)

Gerhard Meiser, Jena (Stemma S. 66, Karte S. 67)

Renate Müller-Wollermann, Tübingen (Karten S. 3 [Karte A], 17, 19,

21, 33, 58, 59)

Hans Georg Niemeyer, Hamburg (†) (Karten S. 71, 73)

Miroslav Novák, Tübingen (Karten S. 10–15, 33, 43, 57)

Eckart Olshausen, Stuttgart (passim)

Wolfgang Röllig, Tübingen (Karte S. 41)

Karl Strobel, Klagenfurt (Karte S. 124)

Martina Terp, Tübingen (Karte S. 83)

Christian Winkle, Stuttgart (Karten S. 107, 172, 173, 238)

Anne-Maria Wittke (passim)

Vgl. den detaillierten Nachweis der Autoren und Rechte im Anhang

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem und alterungsbeständigem

Papier

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-476-02401-5

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes

ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt

insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen

und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2012 J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag

GmbH in Stuttgart

Ungekürzte Sonderausgabe des 2007 als Bd. 3 der Reihe »Der Neue Pauly.

Supplemente« erschienenen Werks

www.metzlerverlag.de

[email protected]

Einbandgestaltung: Willy Löffelhardt/Melanie Frasch

Satz: typopoint GbR, Ostfildern

Kartographie: Richard Szydlak, Tübingen

Druck und Bindung: Offizin Andersen Nexö Leipzig GmbH

Printed in Germany

Juli 2012

Lizenzausgabe für die WBG

(Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

Copyright © J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung

und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH, Stuttgart 2003/2012.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Daten sind im Internet unter http://www.dnb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,

Mikroverfilmungen und Einspeicherung in und Verarbeitung

durch elektronische Systeme.

Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder

der WBG ermöglicht.

Einbandgestaltung: Stefan Schmid Design, Stuttgart

Einbandabbildung: Rekonstruktion der Weltkarte

des Hekataios (6./5. Jh. v. Chr.)

Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier

Printed in Germany

Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

ISBN 978-3-534-26764-4 (Gesamtwerk)

ISBN 978-3-534-26765-1 (Gesamtwerk Lederausgabe)

Page 5: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

VVorwortVorwort

In Zeiten der Globalisierung wird, so heißt es, die Welt zum Dorf – und umge-

kehrt könnte man sagen, dass sich unser Blick weitet, dass wir die Regionen der

Welt mit dem Bewusstsein des globalen Zusammenhangs in den Blick nehmen.

Dies gilt auch für den historischen Blick ›zurück‹. Die Altertumswissenschaften

haben in den letzten Jahrzehnten ihren Horizont erweitert und ein Verständnis

für die ›globalen‹ Zusammenhänge der antiken Welt, die mehr war als nur die

griechisch-römische Mittelmeerwelt, geschaffen. Die Peripherien der großen

Zentren, die indigenen Völker, die alten Großreiche kamen wieder in den Blick,

ebenso die ›Dunklen Jahrhunderte‹ und die Spätantike. Generell ist darüber

hinaus auch ein gewachsenes Bewusstsein für die geographische Dimension

historischer Vorgänge zu konstatieren.

Neue Konzeption

Diesen Entwicklungen will der neue Historische Atlas der antiken Welt Rech-

nung tragen. Er betritt damit in mehrfacher Hinsicht Neuland.

1. Allein der Umfang des Unternehmens – mit 161 farbigen Haupt- und 44

Nebenkarten – ermöglicht eine in dieser Breite, Differenzierung und Er-

schließungsintensität neue kartographische Darstellung der Antike vom

3. Jahrtausend v. Chr. (Alter Orient) bis ins 15. Jahrhundert n. Chr. (Byzanti-

nisches Reich).

2. Ein besonderes Anliegen des Atlas im einleitend genannten Sinn ist es, einen

Schwerpunkt auf die Hochkulturen des Alten Orients zu legen und damit

Völker, Reiche und Epochen ins Licht zu rücken, die wieder stärker in den

Fokus der Alten Geschichte gelangt sind. Zugleich soll damit der Blick für die

Voraussetzungen der Entstehung der klassischen Antike (als ehemaliger

Randkultur der orientalischen Reiche) und die kontinuierlichen Wechselwir-

kungen zwischen Westen und Osten geschärft werden. Auch andere traditio-

nell eher vernachlässigte Themen wie einerseits die Frühzeit im ägäischen

Raum sowie im zentralen und im westlichen Mittelmeer und andererseits die

Spätantike werden hier ausführlicher behandelt.

3. Das Kartenwerk präsentiert nicht allein politisch-militärische Ereignis-

geschichte, sondern thematisiert auch Entwicklungen beispielsweise in der

Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte, der Religions- und Kulturge-

schichte. So widmen sich mehrere Seiten den antiken Weltvorstellungen und

Fernerkundungen; die Entstehung, Veränderung und Verwaltung der rö-

mischen Provinzen wird in etlichen Karten ausführlich dargestellt; Handels-

wege und Wirtschaftsbeziehungen, Sprachen und Kulturen finden ihre karto-

graphische Präsentation.

4. Die Karten selbst wollen mehr sein als bloßes visuelles Endresultat der Auf-

listung historischer Fakten. Sie dynamisieren die historischen Gegebenheiten

mit ihrer spezifischen Kartensprache. Sie hierarchisieren die verschiedenen

Ebenen der historischen Aussage, pointieren dadurch die Kernpunkte und

bieten darüber hinaus vielfache Zusatzinformationen. Die Überlegenheit der

nur im (Karten-) Bild möglichen Simultandarstellung von komplexen histo-

rischen Gegebenheiten und Prozessen wird in der Kartographie dieses Atlas

deutlich.

5. Neu ist auch die doppelseitige Darstellung mit Karte und komplementärem

Kommentar auf der gegenüberliegenden Seite. Die Kommentarseite ergänzt

die Karte durch knappe Erläuterungen zu den historischen Hintergründen

und zur Kartenkonzeption, durch allgemeine Angaben zu den Quellen der

historischen Information, durch vertiefende oder ergänzende Nebenkarten,

durch tabellarische Faktendarstellung sowie durch den Nachweis von Quel-

len und Literatur.

Zielgruppen

Diese Konzeption soll den Atlas für unterschiedliche Gruppen attraktiv machen:

Einerseits ist er in Lehre und Forschung in den Altertumswissenschaften ein-

setzbar, da er auf den aktuellen wissenschaftlichen Daten basiert und diese prä-

sentiert. Andererseits sind die Karten – auch durch die leserorientierte Kom-

mentierung – für schulische Zwecke einsetzbar und allgemein für historisch In-

teressierte gut lesbar.

Voraussetzungen

Damit ein Kartenwerk dieses Ausmaßes entstehen kann, braucht es günstige

Voraussetzungen. Diese waren gegeben durch die Enzyklopädie der Antike

Der Neue Pauly, als deren Supplementband der Historische Atlas der antiken Welt erscheint.

Die Karten des Neuen Pauly sind in Forschung, Lehre und Schule überaus

positiv aufgenommen worden. Es lag daher nahe, an dieser Kartenkonzeption

anzuknüpfen. Alle drei Hauptautoren des Atlas sind bereits maßgeblich an der

Entstehung der Karten im Neuen Pauly beteiligt gewesen.

Die Nutzer des Atlas werden daher immer wieder auf die Substanz der Pauly-

Karten stoßen; tatsächlich gehen etwa 60 % der Karten des Atlas auf den Neuen Pauly zurück, die anderen sind Neuentwicklungen. Die meisten Pauly-Karten

wurden zu Farbkarten umgestaltet, in ein großzügigeres Atlasformat gebracht

und, zu einem beträchtlichen Teil, im Zuge neuer Akzentsetzungen über arbeitet.

Ein für die Erstellung bzw. Bearbeitung der Karten unerlässliches Hilfsmittel

war der von R.J.A. Talbert herausgegebene topographische Barrington Atlas of the Greek and Roman World (2000). Herrscherdaten wurden im Wesentlichen

nach dem Supplementband 1 des Neuen Pauly, W. Eder/J. Renger, Herrscherchro-nologien (2003) angegeben, wie überhaupt die Artikel des Neuen Pauly immer

wieder die Grundlage von Kommentartexten bilden.

Die Autoren

Die drei für das Gesamtwerk zeichnenden Autoren hatten folgende Zuständig-

keiten:

Anne-Maria Wittke (Althistorikerin an der Universität Tübingen) verant-

wortet die Karten von den frühen Hochkulturen bis zum Hellenismus. Sie erar-

beitete außerdem, mit technischer Unterstützung durch Richard Szydlak, das

Register.

Eckart Olshausen (Althistoriker an der Universität Stuttgart) hat die

meis ten Karten aus dem Bereich der klassischen römischen Antike bis ans Ende

der Byzantinischen Geschichte konzipiert.

Richard Szydlak (Kartograph an der Universität Tübingen) hatte die kar-

tographische Gesamtbearbeitung inne. Der intensive Kommunikationsprozess

zwischen Historiker und Kartograph hat erst die besondere Qualität der Karten

im oben genannten Sinn ermöglicht. Insofern ist der Kartograph für uns genuin

Karten(mit-)autor.

Weitere Fachwissenschaftler haben als Neuautoren oder aber als Autoren der

ursprünglichen DNP-Karten zum Atlas beigetragen; das Autorenverzeichnis

S. IV und S. 274 f. gibt darüber Auskunft.

Danksagungen

Großer Dank gebührt Vera Sauer, die an der Neukonzeption der Karten und der

Erstellung der Kommentare aus dem Bereich von E. Olshausen mitgewirkt hat,

ebenso an der Schlussbearbeitung des Registers und bei allen Stadien der

Drucklegung. – Durch die Redaktion nahezu aller Karten und Kommentare hat

Susanne Fischer dem Atlas große Dienste erwiesen. – Selbiges gilt für Christian

Winkle, der an der Redaktion der Karten und Kommentare aus dem Bereich von

E. Olshausen erheblichen Anteil hat.

Dankbar sind die Autoren Oliver Schütze für die umsichtige und geduldige

Wahrnehmung der Lektoratsaufgaben, Thomas Schäfer, dem Direktor des Insti-

tuts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen, an dem das Projekt in

Kooperation mit dem Historischen Institut der Universität Stuttgart angesiedelt

war, vielen Kolleginnen und Kollegen, besonders aber Walter Eder für bereitwil-

lig gewährten fachkundigen Rat.

Schließlich sei auch Bernd Lutz als Initiator und Johannes Kunsemüller so-

wie Günter Schweitzer (†) als langjährigen Unterstützern des Projekts im Verlag

gedankt.

Anne-Maria Wittke, Eckart Olshausen,

Richard Szydlak Oktober 2007

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Page 6: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

VI

Inhaltsverzeichnis zum Kartenteil

I. Antike Weltvorstellungen und Erkundungen

Ägyptische und altorientalische Weltvorstellungen 2–3

Sogenannte babylonische Weltkarte (ca. 1. Hälfte 8. Jh. v. Chr.) 2

Die Welt aus ägyptischer Sicht zur Zeit des Neuen Reiches (ca. 1570–1080

v. Chr.) 3

Die Welt aus Sicht des Neuassyrischen Reiches (8./7. Jh. v. Chr.) 3

Die Welt in den Augen antiker Autoren 4–5

Weltkarte des Hekataios 4

Die Welt in den Augen antiker Autoren 5

Fernerkundung in der antiken Welt 6–9

Fernerkundung in der antiken Welt 8–9

II. Die Epoche der frühen Hochkulturen (3. Jt. bis ca. 1200 v. Chr.)

Mesopotamien in der 2. Hälfte des 3. Jt. v. Chr. 10–11

Das Reich von Agade (ca. 2200–2100 v. Chr.) 10

Das Reich der III. Dynastie von Ur (ca. 2050–1950 v. Chr.) 10

Mesopotamien in der 2. Hälfte des 3. Jt. v. Chr. 11

Der Alte Orient im 17. und 16. Jh. v. Chr. 12–13

Das Reich des H˘

ammurapi von Bābilim (ca. 1728–1686 v. Chr.) 12

Der Alte Orient in der Mitte der altbabylonischen Zeit um 1700 v. Chr. 13

Der Alte Orient gegen Ende der altbabylonischen Zeit um 1550 v. Chr. 13

Der Alte Orient im 15.–13. Jh. v. Chr. 14–15

Syrien und die Levante in der Spätbronzezeit 14

Der Alte Orient im 15.–14. Jh. v. Chr. 15

Der Alte Orient im 13. Jh. v. Chr. 15

Ägypten im Alten Reich und in der 1. Zwischenzeit 16–17

Ägypten im Alten Reich (ca. 2680–2160 v. Chr.) 17

Ägypten in der 1. Zwischenzeit (ca. 2160–2060 v. Chr.) 17

Pyramidenfriedhöfe 17

Ägypten im Mittleren Reich und in der 2. Zwischenzeit 18–19

Ägypten im Mittleren Reich (ca. 2060–1800 v. Chr.) 19

Ägypten in der 2. Zwischenzeit (ca. 1800–1570 v. Chr.) 19

Ägypten im Neuen Reich 20–21

Ägypten im Neuen Reich (ca. 1570–1080 v. Chr.) 21

Rekonstruktion der historischen Landschaft von Tall ad-Dab’ und Qant․īr 21

Das Hethitische Großreich »H˘

attusa« im 13. Jh. v. Chr. 22–23

Die ungefähren Verbreitungsgebiete anatolischer Sprachen im 2. Jahrtausend

(ca. 1580–1200 v. Chr.) 22

Das Hethitische Großreich »H˘

attusa« im 13. Jh. v. Chr. 23

Der Ägäisraum in der Bronzezeit 24–25

Handelskontakte in der Bronzezeit 24

Der Ägäisraum in der frühen Bronzezeit (ca. 2700–2200 v. Chr.) 25

Die Ausdehnung der »Minoischen Koine« in der mittleren und späten Bronze-

zeit (ca. 2200–1400 v. Chr.) 25

Die Ausdehnung der mykenischen Kultur im Ägäisraum (17.–11. Jh.

v. Chr.) 26–27

Linear B: Fundorte und Schriftträger (ca. 1420–1180 v. Chr.) 26

Die Ausdehnung der mykenischen Kultur im Ägäisraum (17.–11. Jh.

v. Chr.) 27

Die östliche Mittelmeerwelt in der späten Bronzezeit (ca. 1400–1200 v. Chr.).

Politische und kulturelle Verflechtungen 28–29

Die Topographie des Landes Ugarit (14. Jh. bis ca. 1180 v. Chr.) 28

Die östliche Mittelmeerwelt in der späten Bronzezeit (ca. 1400–1200 v. Chr.).

Politische und kulturelle Verflechtungen 29

Mykenische und italisch-mykenische Fundplätze in der zentralen

Mittelmeerwelt der späten Bronzezeit und am Übergang zur Eisenzeit

(ca. 1400–10. Jh. v. Chr.) 30–31

Mykenische und italisch-mykenische Fundplätze in der zentralen Mittelmeer-

welt der späten Bronzezeit (Bronzo recente und Bronzo finale) und am Über-

gang zur Eisenzeit (ca. 1400–10. Jh. v. Chr.) 31

III. Die Epoche der östlichen Reiche (ca. 1200 bis 6. Jh. v. Chr.), Teil A: Die östlichen Reiche

Der östliche Mittelmeerraum und Vorderasien (12. bis Mitte 10. Jh.

v. Chr.) 32–33

Der östliche Mittelmeerraum und Vorderasien (12. Jh. v. Chr.) 33

Der östliche Mittelmeerraum und Vorderasien (11. bis Mitte 10. Jh. v. Chr.) 33

Griechenland, der Ägäisraum und das westliche Kleinasien vom 12.–9. Jh.

v. Chr. 34–35

Die Verbreitung der griechischen Dialekte 34

Griechenland, der Ägäisraum und das westliche Kleinasien vom 12.–9. Jh.

v. Chr. Die wichtigsten Fundorte 35

Griechenland, der Ägäisraum und das westliche Kleinasien vom späten

9. Jh. bis ca. Mitte 6. Jh. v. Chr. 36–37

Verbreitung archäologischer Fundplätze der archaischen Zeit (7./6. Jh.

v. Chr.) 36

Griechenland, der Ägäisraum und das westliche Kleinasien vom späten

9. Jh. bis ca. Mitte 6. Jh. v. Chr. 37

Anatolien vom 10.–7. Jh. v. Chr. 38–39

Anatolien vom 10.–7. Jh. v. Chr. 39

Urart.u und das östliche Anatolien um 700 v. Chr. 40–41

Urart․u und das östliche Anatolien um 700 v. Chr. 41

Die luwisch-aramäischen Fürstentümer um 900 v. Chr. 42–43

Die luwisch-aramäischen Fürstentümer um 900 v. Chr. 43

Palästina vom 10. bis zum 6. Jh. v. Chr. 44–45

Jerusalem ab der Mittleren Bronzezeit bis zur Zerstörung durch

Nebukadnezar II. (1800–587 v. Chr.) 44

Die Königreiche Israel und Juda (926/25–722 v. Chr.) 45

Das Königreich Juda (722–587/86 v. Chr.) 45

Mesopotamien und der Levanteraum im 10. und 9. Jh. v. Chr. 46–47

Mesopotamien und der Levanteraum (935–879 v. Chr.) 47

Mesopotamien und der Levanteraum (878–820 v. Chr.) 47

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (819–746 v. Chr.) 48–49

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (819–746 v. Chr.) 49

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (745–711 v. Chr.) 50–51

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (745–711 v. Chr.) 51

Mesopotamien und angrenzende Gebiete im späten 8. und 7. Jh.

v. Chr. 52–53

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (ca. 710–661 v. Chr.) 53

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (ca. 660–631 v. Chr.) 53

Mesopotamien und angrenzende Gebiete im späten 7. und 6. Jh.

v. Chr. 54–55

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (631–606 v. Chr.) 55

Mesopotamien und angrenzende Gebiete (605–539/525 v. Chr.) 55

Bābilu (»Tor Gottes«)/Babylon zur Zeit des Neubabylonischen Reiches

(7./6. Jh. v. Chr.) 56–57

Bābilu (»Tor Gottes«)/Babylon zur Zeit des Neubabylonischen Reiches

(7./6. Jh. v. Chr.) 57

Ägypten in der 3. Zwischenzeit und in der Spätzeit (ca. 1080–332

v. Chr.) 58–59

Memphis in der Spätzeit 58

Ägypten in der 3. Zwischenzeit (ca. 1080–664 v. Chr.) 59

Ägypten in der Spätzeit (664–332 v. Chr.) 59

Die ungefähren Kernverbreitungsgebiete von Hieroglyphen-, Keil-,

Alphabet-, und Silbenschriften im östlichen Mittelmeerraum

(ca. 12.–7. Jh. v. Chr.) 60–61

Die ungefähren Kernverbreitungsgebiete von Hieroglyphen-, Keil-, Alphabet-,

und Silbenschriften im östlichen Mittelmeerraum (ca. 12.–7. Jh. v. Chr.) 61

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Page 7: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

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sen

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iert

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Ägyptische und altorientalische Weltvorstellungen

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Page 8: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

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Page 9: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

4

Die Welt in den Augen antiker Autoren

Über die Landkartenproduktion der griechisch-rö-

mischen Antike informieren uns manche antike

Autoren, aber selten haben sich Karten erhalten,

und wenn, dann auch nur fragmentarisch. Während

die Diskussion über Zweck und Umfang solcher

Karten noch in vollem Gang ist, an dieser Stelle aber

außer Acht gelassen wird, interessiert hier die Frage

nach dem geographischen Weltbild, das diese Kar-

ten bzw. ihre Ableitung aus der antiken Literatur –

wir sprechen von Rekonstruktionen – erkennen las-

sen. Der Begriff der Rekonstruktion kann täuschen,

waren doch in den meisten Fällen Landkarten den

entsprechenden Werken nicht beigegeben, was uns

z. B. von Hellanikos, einem Autor ethnographischer

Schriften aus dem 5. Jh. v. Chr., ausdrücklich gesagt

wird (Dion. Hal. rhet. 10,11). Wenn man also in

manchen Fällen (Herodot, wohl auch Eratosthenes)

von Rekonstruktionen spricht, meint man eigent-

lich nur die Vorstellungen, die sich die jeweiligen

Autoren von der Welt gemacht und die sie schrift-

lich formuliert, nicht aber kartographisch festgehal-

ten haben.

I. Hekataios (6./5. Jh. v. Chr., Karte A)

Die erste Weltkarte soll Anaximandros aus Milet

(frühes 6. Jh. v. Chr.) entworfen haben; ihre Rekon-

struktion basiert auf Fragmenten, die vom geogra-

phischen Werk des Hekataios (wohl ein Schüler des

Anaximandros) überliefert sind. Hekataios reicherte

die Karte mit Informationen an, die er auf seinen

Reisen gesammelt hatte. Mathematischer Schema-

tismus beherrscht die gesamte Darstellung: Die

kreisrunde Erdscheibe, vom Mittelmeer gleichmä-

ßig in Europe und Asie mit Einschluss von Libye

geteilt, ist vom Okeanos umflossen, in den sich das

Mittelmeer, das Rote und das Kaspische Meer/Kas-

pia thalatta öffnen und aus dem der Neilos/Nil ent-

springt. Er teilt Asie ähnlich wie der Istros (die Do-

nau) Europe in zwei Hälften. Angesichts der proble-

matischen Quellenlage warnte schon Felix Jacoby

vor den Schwierigkeiten, die Karte des Hekataios zu

rekonstruieren. Eine Bronzekopie dieser oder einer

vergleichbaren Karte mag Aristagoras mit sich ge-

führt haben, als er 499 v. Chr. als Gesandter seiner

Heimatstadt Milet die Spartaner um Unterstützung

für die Ioner im Aufstand gegen den persischen

Großkönig bat (Hdt. 5,49). Solche Karten waren da-

mals allgemein im Umlauf; sie dürften auch den

Spartanern zuvor nicht unbekannt gewesen sein,

hatte doch gerade Anaximandros selbst vorher

Sparta besucht. Die Karte verdeutlichte Größe und

Reichtum des Perserreichs eindrucksvoll (siehe Ne-

benkarte), und es war die Weite des Perserreichs,

von der die Spartaner geschockt waren: drei Monate

Fußmarsch von der Ägäis bis zum Großkönig nach

Susa – das war ihnen eine Zumutung. Noch am sel-

ben Tag wiesen sie Aristagoras aus der Stadt.

II. Herodot (5. Jh. v. Chr., Karte B)

Herodots geographisches Weltbild unterscheidet

sich wesentlich von dem des Anaximandros und des

Hekataios: Istros/Donau und Neilos/Nil fließen

beide von ihrer jeweiligen Quelle im Westen nahezu

parallel zueinander; dazwischen scheidet, parallel

zu beiden Strömen, eine Reihe von Meeren von den

Pfeilern des Herakles bis an die Ostküste der Maio-

tis die beiden Kontinentalmassen Europe im Nor-

den und Libye im Süden mit Asie im Osten. Die

afrikanisch-asiatische Landmasse ist im Süden vom

Okeanos umschlossen, der über die Pfeiler des He-

rakles mit dem Mittelmeer in Verbindung steht. Die

noch von Hekataios behauptete vollkommene Insu-

larität der Welt, die als vom Okeanos kreisförmig

umschlossen gedacht wurde, hat Herodot aufgege-

ben; so ist bei ihm auch das Kaspische Meer nicht

mehr mit dem Okeanos verbunden, sondern ein

Binnensee.

III. Eratosthenes (3. Jh. v. Chr., Karte C)

Dieser Universalgelehrte aus Kyrene entwarf im

dritten Buch seiner Geographika, die uns fragmen-

tarisch erhalten sind, auf mathematisch-astrono-

mischer Grundlage eine Erdkarte, die sich im An-

schluss an Dikaiarchos (4. Jh. v. Chr.) an dem durch

Rhodos und weiter parallel zum Tauros bis nach In-

dien verlaufenden Breitengrad (≈ 36° n.Br.) orien-

tierte. Die Lage der übrigen sechs Breitengrade – der

südlichste zog durch Taprobane (heute Sri Lanka),

der nördlichste durch Thule – bestimmte er mithilfe

von Temperatur- und Vegetations vergleichen. Den

Indos ließ er nicht, wie bisher üblich, von Nordwes-

ten nach Südosten fließen, sondern von Norden

nach Süden. Das Kaspische Meer öffnete sich wie-

der zum Okeanos hin. Obwohl Eratosthenes in sei-

ner Schrift über die Erdvermessung ganz selbstver-

ständlich von der Kugelgestalt der Erde – seit dem

6. Jh. v. Chr. verschiedentlich behauptet, seit dem

4. Jh. v. Chr. allgemein akzeptiert – ausging, fand sie

in seiner Kartengestaltung keinen Niederschlag.

IV. Klaudios Ptolemaios (2. Jh. n. Chr., Karte D)

Mit Marinos von Tyros (2. Jh. n. Chr.) und dessen

etwas späterem Zeitgenossen Ptolemaios erreichte

die wissenschaftliche Geographie der Antike ihren

Höhepunkt. Beide Geographen betrachteten alle

Meere als Binnenmeere innerhalb einer einzigen

Oikumene. Die Karte des Marinos (transversale Zy-

linderabbildung) zeigte ein rechtwinkliges Gitter-

netz von Breitenkreisen (orientiert am Breitengrad

von Rhodos ≈ 36° n.Br.) und Meridianen (orientiert

am Null meridian durch die Inseln der Seligen im

Westen). Die Konversion der Meridiane zum Pol

blieb bei dieser Zylinderprojektion unberücksich-

tigt. Den Breitengrad von Rhodos kreuzten recht-

winklig 16 Meridiane, an denen der Auf- und Un-

tergang der Sonne jeweils um eine Stunde (≈ 15°)

verschieden ist. Marinos entnahm die Entfernungs-

angaben für die Gestaltung seiner geographischen

Welterfassung hauptsächlich Reiseberichten und

Itinerarien (mit Wegdistanzen, Marsch- und Schiff-

fahrtstagen), weniger astronomischen Beobach-

tungen.

Bei der Geographike Hyphegesis des Ptolemaios

handelt es sich um die älteste erhaltene Anleitung

zur kartographischen Abbildung der Erde auf der

Grundlage eines stimmigen mathematisch-astrono-

misch gestützten Plans. Die Arbeit des Ptolemaios

basiert auf Forschungen des Marinos, mit denen er

sich aber durchaus kritisch auseinandersetzte. Dass

Ptolemaios seinem Werk Karten beigegeben hat, ist

nicht unwahrscheinlich. Einigen ab dem 13. Jh. er-

haltenen griechischen Handschriften sind tatsäch-

lich Karten angefügt; ihre Authentizität wurde bis-

her grundsätzlich bestritten, sie wird jetzt aber mit

guten Argumenten wahrscheinlich gemacht. Ptole-

maios hat eine einfachere (Orientierungslinie: der

Breitengrad von Rhodos, Breitengrade von unter-

schiedlicher Länge als Bogenstücke konzentrisch

um den Orientierungspol gezogen, die Meridiane

gleichlang geradlinig vom Projektionspol ausge-

hend) und eine modifizierte Kegelprojektion (Ori-

entierungslinie: der Breitengrad von Syene, Meridi-

ane gekrümmt – hier Karte D) konstruiert (Ptol.

1,23 bzw. 24,1–8). Das Material für dieses Gitternetz

liefern die Bücher 2–7 mit Positionsangaben für

Orte in Europe, Libye und Asie, dazu Buch 8 mit

dem Inhalt von 26 Teilkarten.

Die Welt in den Augen antiker Autoren

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Die Welt in den Augen antiker Autoren

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Page 11: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

6

Fernerkundung in der antiken Welt

Nordeuropa1. Kolaios, ein Seehandelskaufmann aus Samos (7.

Jh. v. Chr.), wurde auf der Fahrt nach Ägypten von

Platea (wohl Gasr el-Bomba/Libyen) nach Westen

über die Pfeiler des Herakles hinausgetrieben und

landete in Tartessos (im Delta des Baetis/Guadalqui-

vir, bisher unlokalisiert). Herodot (4,152) betont,

wie gewinnträchtig diese Irrfahrt war. Kolaios war

aber nicht der erste Grieche, der in Tartessos landete;

vor ihm handelte dort schon Midakritos mit Zinn,

das er von den Kassiterides (von griech. kassiteros =

Zinn) gebracht hatte; die Lage dieser Inseln ist un-

klar (an der gallischen oder südwestbritannischen

Küste, möglicherweise die Isles of Scilly).

2. Der Karthager Himilko unternahm wohl in

staatlichem Auftrag um 500 v. Chr. eine fast viermo-

natige Fahrt von Karthago durch die Pfeiler des He-

rakles, an der iberischen Atlantikküste nordwärts

bis zur Inselgruppe der Oestrymnides. Seinen uns

nicht erhaltenen Reisebericht nutzte im 4. Jh. n. Chr.

der römische Dichter Avienus als Quelle für seine

Ora Maritima. Nur hier werden die Oestrymnides insulae erwähnt, die man allgemein mit den Kassi-

terides identifiziert; man will auf diese Weise den

handelspolitischen Zweck der Fahrt ausmachen –

das britannische Zinn. Dass Himilko für diese Fahrt

so lange brauchte, erklärt man sich entweder damit,

dass er unterwegs – etwa an der gallischen Atlantik-

küste – neue Handelskontakte knüpfte oder ihn

seine Fahrt noch weiter nach Norden führte.

3. Pytheas, Seefahrer aus Massalia, unternahm

aus wissenschaftlichem und handelspolitischem In-

teresse von Massalia aus eine Seefahrt in den euro-

päischen Norden, durch die Pfeiler des Herakles

über Gadeira zur Mündung der Loire. Er fuhr dann

die britannische Ostküste nordwärts, landete mögli-

cherweise in Thule (evtl. Island oder die norwe-

gische Küste bei Bergen) und gelangte zur Mündung

von Elbe und Rhein. Sein fragmentarisch erhaltener

Bericht über diese Fahrt datiert sich in die Zeit zwi-

schen die Geographen Eudoxos (vor 342 v. Chr.)

und Dikaiarchos (309–300 v. Chr.).

Nordwestafrika4. Hanno, Sufet und Feldherr der Karthager, unter-

nahm um 500 v. Chr. zur Anlage neuer und Siche-

rung alter Kolonien bzw. mit dem Ziel, Handelskon-

takte zu knüpfen, eine Schiffsexpedition von

Karthago durch die Pfeiler des Herakles hindurch,

die afrikanische Westküste entlang bis über die süd-

lichste karthagische Kolonie Kerne hinaus; 3000

Kolonisten führte er mit sich. Die geographischen

Namen im Bericht über diese Seereise, der punisch

abgefasst war und uns nur auszugsweise in grie-

chischer Übersetzung erhalten ist, lassen sich

schwer lokalisieren. Allgemein vermutet man, dass

Hanno bis nach Kamerun kam.

5. C. Suetonius Paullinus, prätorischer Heeres-

kommandeur in der römischen Provinz Mauretania

Caesariensis, überquerte im Winter 41/42 n. Chr. als

erster Römer den Atlas nach Süden. Über diese Ex-

pedition verfasste er einen uns nur noch fragmenta-

risch erhaltenen Bericht, demzufolge er in 10 Tages-

märschen (rund 300 km) bis an den Gipfel (also den

Djebel Ayachi, 3751m ü.M.) und über den Pass Tizi-

n-Talghemt zum Fluss Ger/Oued Guir kam.

Zentralnordafrika6. Der Karthager Mago durchquerte vor oder zur

Zeit des Aristoteles (384–322 v. Chr.) dreimal die

Sahara möglicherweise auf der Route von Karthago

zum oberen Niger bei Tombouctou; als Proviant

diente ihm nur Gerstenbrot, getrunken habe er

nichts – Athenaios erzählt dies nach Aristoteles als

Beispiel physischer Leistungsfähigkeit. Evtl. liegt

hier ein Hinweis auf den karthagisch-innerafrika-

nischen Gold- und Elfenbeinhandel vor.

7. L. Cornelius Balbus, Prokonsul der römischen

Provinz Africa Proconsularis, unternahm in den

Jahren 21/20 v. Chr. Feldzüge gegen die Gaetuli in

Phazania (heute Fezzan/Libyen) und gegen die Ga-

ramantes – Militäraktionen, denen am 27.3.19

v. Chr. ein Triumph in Rom folgte. Auf dem Tri-

umphzug wurden Bilder der eroberten Städte und

Tafeln mit deren Namen sowie den Namen der be-

siegten Völker mitgeführt. Solche Triumphgemälde

mit kommentierenden Beischriften, eine bis ins

3. Jh. v. Chr. zurückreichende Tradition, wurden

nach der Prozession öffentlich ausgestellt und ver-

mittelten nicht nur einen Eindruck von den Leis-

tungen des Triumphators, sondern auch eine Vor-

stellung von den Ländern und Völkern an den

Reichsgrenzen, sie erweiterten damit den geogra-

phischen Horizont des römischen Publikums. Unter

diesem Aspekt könnten eigentlich alle Feldzüge, an

die sich Triumphfeiern anschlossen, als Erkun dungs-

unterneh mungen gewertet werden.

8. Septimius Flaccus, evtl. Prokonsul der rö-

mischen Provinz Africa Proconsularis, zog von den

Garamantes drei Monate südwärts bis zu den Aithi-

opes. Etwas später (zwischen 83 und 92 n. Chr.) zog

auch Iulius Maternus, ein in Leptis Magna beheima-

teter Römer, im Gefolge des Garamantenkönigs von

Garama aus vier Monate lang durch die Wüste bis in

die Landschaft Agisymba nördlich des Tschad-Sees,

wo die Aithiopes lebten. Beide Römer haben wohl

einen Bericht über ihre Reisen verfasst; ihre Infor-

mationen hat Marinos und über seine Vermittlung

Ptolemaios verarbeitet.

Nordostafrika9. Im 9. Jahr der Herrschaft der ägyptischen Köni-

gin Hatschepsut (1473–1458 v. Chr.) fand eine ägyp-

tische Seehandelsexpedition ins Königreich Punt

statt; sie ist in den inschriftlich kommentierten Re-

liefs im südlichen Teil der »Punthalle« des Toten-

tempels von Dair al-Bahri dokumentiert. Ausgangs-

hafen am Roten Meer war, wo das Wadi Hammamat

mündet, der nachmals Leukos Limen genannte Ha-

fen. Umstritten ist die Lokalisierung von Punt

(denkbar sind die afrikanische Küste des Roten

Meers, Somalia, der südöstliche Sudan, Eritrea).

Ähnliche Unternehmungen sind schon aus der 5.

Dynastie (2494–2345 v. Chr.) bekannt. Import- und

Umschlagware aus Punt waren Gold, Harze wie

Weihrauch sowie Myrrhenbäume, Ebenholz, Elfen-

bein, Sklaven und Wildtiere.

10. Nachdem Pharao Necho II. (610–594 v. Chr.)

605 v. Chr. von dem Babylonier Nebukadnezar bei

Karkemiš geschlagen worden war, konzentrierte er

seine Expansionspläne auf Afrika, begann mit dem

Bau eines Kanals vom Nil zum Roten Meer, brach

aber auch dieses Projekt ab und beauftragte phöni-

zische Seeleute mit der Umsegelung Afrikas von Os-

ten her, womit der Beweis für die Inselhaftigkeit des

Kontinents, den nur die Landbrücke des Sinai mit

Asien verbindet, erbracht war.

11. Eudoxos, ein Seefahrer aus Kyzikos, unter-

nahm in ptolemaiischem Auftrag um 116 v. Chr.

zwei Reisen nach Indien, vielleicht in Begleitung des

Hippalos, der die Monsunpassage entdeckt hatte.

Auf der Rückkehr von seiner zweiten Indienfahrt

wurde er über Aithiopia hinaus südwärts abgetrie-

ben. An Land zeigte man ihm den als Pferdekopf

gestalteten Bug eines Schiffswracks; das Schiff war

aus Westen, und zwar, wie er später erfuhr, aus

Gades gekommen. Damit war ihm die Möglichkeit,

Afrika zu umfahren, erwiesen.

12. Der Indienfahrer Diogenes (1. Jh. v. Chr.)

wurde, als er auf der Heimfahrt ins Rote Meer ein-

fahren wollte, durch den Nordwind von Aromata

abgetrieben und gelangte nach 25 Tagen, die Trog-

lodytenküste zur Rechten, nördlich von Rhapta zu

den Quellseen des Nil, also dem Seensystem um den

Victoria Nyanza mit dem al-Bahr al-Abyad (Weißen

Nil) bzw. um den T’ ana Hayk mit dem Abay Wenz

(Blauen Nil).

13. P. Petronius, der Gouverneur der römischen

Provinz Aegyptus (praefectus Aegypti), unternahm

zwei Feldzüge, veranlasst durch Überfälle der me-

roïtischen Königin auf die römischen Garnisonen

am ersten Nil-Katarakt in Syene, Elephantine und

Philai (heute Bilaq, 1910 im Aswan-Stausee versun-

ken). Er stieß 24 v. Chr. vorbei am 2. und 3. Katarakt

über mehrere nicht lokalisierte Orte (Bokchis, Fo-

rum Kambusis, Attena, Stadissis) bis zur meroï-

tischen Residenz Napata und zwei Jahre später

noch einmal über Pselkis bis nach Primis vor. Der

südlichste Punkt seines ersten Marschs lag etwa

1.300 km südlich von Syene.

14. Nero entsandte 61 n. Chr. zur Vorbereitung

eines Feldzugs und zur Erforschung der Nil-Quel-

len eine Prätorianer-Expedition über Syene, Hiera

Sykaminos, Meroë bis in den Sudd (Sumpfgebiet)

am al-Bahr al-Abyad (Weißen Nil). Die dabei ge-

wonnenen geographischen Erkenntnisse fanden

Eingang in eine Landkarte, die man anschließend

Nero überreichte.

Arabien15. Skylax von Karyanda, ein Seefahrer im Dienst

des Perserkönigs Dareios I. (522–486 v. Chr.), fuhr

mit einer königlichen Flotte zwischen 519 und 512

v. Chr. von Kaspapyros in der Paktyike (wohl am

Kophen/Kabul) den Indos hinab bis zur Mündung

und in 30 Monaten um die arabische Halbinsel

herum in das Rote Meer bis nach Ägypten – dort-

hin, wo einst Necho II. die Afrika-Expedition der

Phönizier hatte starten lassen.

16. L. Aelius Gallus, der Gouverneur der rö-

mischen Provinz Aegyptus, führte ca. 25/24 v. Chr.

mit Flotte und Heer einen Kriegszug durch die

Arabia Felix, den macht- und handelspolitische,

aber auch wissenschaftliche Absichten leiteten. Er

stach von Kleopatris, dem Osthafen von Hermupo-

lis Magna/al-Asmunein am Roten Meer, in See, lan-

dete im arabischen Hafen Leuke Kome und mar-

schierte bis nach Caripeta, wo er den Rückmarsch

antrat, sich in Egra (oder Aska, nicht lokalisiert)

einschiffte, um im ägyptischen Hafen Myos Hor-

mos/Qusair al-Qadim? wieder an Land zu gehen.

Der Nahe und Mittlere Osten17. Zug der Zehntausend. Der jüngere Kyros (ca.

423–401 v. Chr.), Sohn Dareios’ II. (423–405 v. Chr.),

versuchte 402/01 v. Chr. mit einem hauptsächlich

aus Griechen rekrutierten Söldnerheer seinen äl-

teren Bruder, den Großkönig Artaxerxes II. (405–

359 v. Chr.), zu stürzen. Den Feldzug, der in der

Schlacht bei Kunaxa am Euphrates im Herbst 401

mit dem Tod des Kyros seinen Sinn verlor und in

einen vom Spartaner Cheirisophos geleiteten Rück-

zug auslief, schildert Xenophon, der nach Kunaxa

die Nachhut führte, in der Anabasis. Von Sardeis aus

gerieten die griechischen Söldner auf der persischen

Königsstraße in ihnen immer unbekannteres Land,

erst recht auf ihrem Rückzug von Kunaxa ans

Schwarze Meer bei Trapezus.

Indien18. Alexander III., der Große (336–323 v. Chr.),

durchzog auf seinem Feldzug gegen den persischen

Großkönig Dareios III. (336–330 v. Chr.) Gebiete,

die den Griechen z. T. noch bekannt sein konnten.

Erst das Land jenseits des Indus war ihnen neu, auch

Skylax hatte es in seinem Periplus (Ende 6. Jh.

v. Chr.) nicht beschrieben. Dass der persischen

Regierung Nachrichten über das Land zwischen

Indus und Ganges vorlagen, ist nicht zu bezwei-

feln; Griechen hatten davon jedoch keine Kenntnis.

Dass der gesamte Alexanderzug, was die Erschlie-

ßung des Achaimenidenreichs betrifft, auch von

For schungs interessen geleitet war, ist keine Frage.

Er kann aber nur vom Erreichen des Indus bis zur

Indusmündung (326/325 v. Chr.) als Erkundungs-

marsch gelten – und soweit ist er hier verzeichnet.

Neu war beispielsweise die an der Indusmündung

gewonnene Erkenntnis, dass Indus und Nil zwei

verschiedene Flüsse seien, dass also zwischen

Indien und Ost-Afrika keine Landbrücke be-

steht.

Fernerkundung in der antiken Welt

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Page 12: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

7

19. Nearchos, Funktionär Alexanders, unter-

nahm im Jahr 325 v. Chr. eine Erkundungsfahrt von

der Indus- bis zur Euphrat-Mündung. Darüber ver-

fasste er einen Bericht vom Bau der Flotte am Hy-

daspes bis zu Alexanders Tod, der die Basis für die

fragmentarisch erhaltene Indike des griechischen

Historikers Arrian (2. Jh. n. Chr.) ist.

20. Patrokles, Funktionär unter der Samtherr-

schaft Seleukos’ I. und Antiochos’ I. (zwischen 293

und 281 v. Chr.), führte eine Flotte über das Kas-

pischen Meer. In seinem von Eratosthenes und da-

her auch von Strabon wegen seiner besonderen

Kompetenz häufig zitierten Bericht über diese Fahrt

behauptet er, es sei möglich, von der im Norden ge-

legenen Mündung des Kaspischen Meers in den

Okeanos ostwärts der Küste entlang bis nach Indien

zu fahren – was deutlich macht, dass Patrokles nicht

bis in den Norden des Kaspischen Meers gekommen

ist. Er konstatiert ferner, dass Waren aus Indien den

Oxos abwärts ins Kaspische Meer zum Weitertrans-

port über den Kyros/Kura aufwärts weiter ins

Schwarze Meer transportiert würden. Die Identifi-

kation des hier erwähnten Oxos ist schwierig: Mög-

licherweise betrachtete man einen der im heutigen

Turkmenistan bei Turkmenbashi mündenden Flüsse

als denselben, der in seinem Oberlauf als Amu-

Darya bekannt ist. Ein linker Arm des Amu-Darya/

Wadi Usboi mündete im Neolithikum tatsächlich

noch ins Kaspische Meer.

21. Megasthenes, Funktionär Seleukos’ I. (312–

281 v. Chr.), wurde zwischen 305 bzw. 303/02 und

298 v. Chr. als Gesandter zu dem Maurya-Herrscher

Sandrakottos (320–298 v. Chr.) in dessen Residenz-

stadt Palimbothra abgeordnet. Megasthenes hat in

Indien Informationen über Land und Leute gesam-

melt und sie in seinen uns fragmentarisch erhal-

tenen Indika niedergelegt.

22. Daïmachos aus Plataiai, Funktionär Seleukos’

I. (312–281 v. Chr.) und Antiochos’ I. (292 bzw.

281–261 v. Chr.), wurde nach 298 v. Chr. als Gesand-

ter zu Amitrochates nach Palimbothra geschickt. Er

hat über seine Indienreise uns nur fragmentarisch

erhaltene Erinnerungen verfasst.

Der Ferne Osten

23. Maës Titianus, ein makedonischer Händler,

reiste wohl im 1. Jh. n. Chr. auf der seit dem 4. Jt.

v. Chr. genutzten, von Westen über Hierapolis am

Euphrates (Membidj/Syrien), Dura Europos (as․-S․ā-

lih․iya/Syrien), Hekatompylos (Sahr-i Qumis/Iran),

Antiocheia (Erk Kala/Gyaur Kala/Turkme ni stan)

und Baktra (Balkh/Afganistan) nach Pyrgos Lithi-

nos (im Pamir, nicht lokalisiert) führenden Seiden-

straße; von dort ließ er sich die Entfernungsangaben

für die Strecke nach China von Gewährsmännern

nennen, die nach Sera (evtl. Lo-Yang/China) wei-

terreisten.

Die Karte

Unter Fernerkundung werden hier Fahrten verstan-

den, die über den geographischen Rahmen der da-

mals bekannten Welt hinausführten; gemeint sind

Forschungsexpeditionen wie die Indienreisen des

Megasthenes (zwischen 305 bzw. 303/02 und 298

v. Chr.), aber auch Irrfahrten wie die des Kolaios

nach Tartessos (7. Jh. v. Chr.), handelspolitisch be-

dingte Reisen wie die des Patrokles durch das Kas-

pische Meer (285/282 v. Chr.), Kriegszüge wie der

teils auch von Forschungsinteresse geleitete Zug

Alexanders nach Indien (326/25 v. Chr.) oder der

ausschließlich unter militärischen Aspekten durch-

geführte Zug der Zehntausend (402/01 v. Chr.).

Immer wieder haben bestimmte sehr unter-

schiedlich motivierte Entwicklungen in Staat und

Gesellschaft besonders viele Fernerkundungs-

fahrten veranlasst bzw. nach sich gezogen – so die

Entwicklung Karthagos zur Großmacht im westli-

chen Mittelmeerraum (7./6. Jh. v. Chr.) oder die Be-

mühungen der Kaiser von Augustus bis Domitian

um die Sicherung der afrikanischen Reichsgrenze.

Die Quellen

Nachrichten über Fernerkundungsfahrten finden

sich bei Herodot, der sich für alles Fremde interes-

sierte, in den Werken verschiedener Geographen

wie Strabon und Ptolemaios, aber ebenso in der Na-

turkunde des älteren Plinius. Von vielen Werken an-

tiker Geographen und von griechischen Küstenbe-

schreibungen, sog. Periploi, sind uns ausschließlich

Fragmente oder Kurzfassungen erhalten, die dem

heutigen Leser nur über verschiedene, teilweise

recht alte Publikationen zugänglich sind.

Immer noch wichtig ist die Sammlung der Geo-

graphi Graeci Minores von C. Müller 1882, ebenso

die Fragmentsammlung von A. Diller (The Tradi-

tion of the Minor Greek Geographers, 1951, 102–

146). Wichtig wird nach Vervollstän digung die

Fragmentsammlung von F. Jacoby, von der bisher

nur drei geographische Bereiche (III A: Autoren

über verschiedene Städte (Länder), 1940; III B: Au-

toren über einzelne Städte (Länder), 1950, III C:

Autoren über einzelne Länder (Ägypten bis Geten

und Illyrien bis Thrakien), 1958) erschienen sind.

Hilfreich sind außerdem Fragmentsam mlungen be-

stimmter Geographen bzw. Seefahrer wie Poseido-

nios (Über den Ozean und seine Anwohner, W. Thei-

ler, Hrsg., Poseido nios, Die Fragmente 1, 1982,

6–82; 2, 1982, 6–78) oder Pytheas von Massalia

(S. Bianchetti, Hrsg., Pitea di Massalia, L’ Oceano,

1998 mit ital. Übersetzung und Kommentar).

Quellen und Literatur

Allgemeines: P. Arnaud, Pouvoir des mots et limites de la

cartographie dans la géographie grecque et romaine, in:

Dialogues d’ histoire ancienne 15, 1989, 9–29; K. Broder-

sen, Terra Cognita, 22003; P. Fabre, Les Grecs et la con-

naissance de l’ Occident. Le mythe occidental, 1981; K.M.

Girardet, Kontinente und ihre Grenzen in der grie-

chisch-römischen Antike, in: S. Penth u.a. (Hrsg.), Euro-

pas Grenzen (Limites 1), 2006, 19–65; B. Isaac, The Li-

mits of Empire. The Roman Army in the East, 1990; T.

Kotula, Le monde romain et ses périphéries sous la Ré-

publique et sous l’ Empire, 2001; J.S. Romm, The Edges of

the Earth in Ancient Thought. Geography, exploration and

fiction, 1992; H. Sonnabend, Die Grenzen der Welt. Geo-

graphische Vorstellungen der Antike, 2007; D. Timpe, Ent-

deckungsgeschichte, in: RGA 7, 1989, 307–389.

Nordeuropa: 1. Kolaios: Hdt. 4,152; vgl. Plin. nat. 7,197. –

Lit.: A. Laronde, Cyrène et la Libye hellénistique. Libykai

historiai de l’ époque républicaine au principat d’ Auguste,

1987, 223 f.; A. Tovar, Iberische Landeskunde II.1, 1974,

70. 2. Himilko: Avien. 113–129; 380–389; 406–413; vgl.

91; 96; 154; Plin. nat. 2,169. – Lit.: K. Geus, Himilko Nr. 1,

in: Prosopographie der literarisch bezeugten Karthager

(Studia Phoenicia 13; Orientalia Lovaniensia Analecta 59),

1994, 157–159; Huss, 84 f. 3. Pytheas: S. Bianchetti

(Hrsg.), Pitea di Massalia, L’ Oceano, 1998 (mit Einfüh-

rung, ital. Übers. und Komm.); dies., La geografia di Pitea

e la diorthosis di Polibio, in: G. Schepens, J. Ballansée

(Hrsg.), The Shadow of Polybius (Studia Hellenistica 42)

2005, 257–270. – Lit.: S. Magnani, Il viaggio di Pitea

sull’ Oceano, 2002.

Nordwestafrika: 4. Hanno: Aristot. mir. 833a 11; Arr. Ind.

43,11 f.; Hanno, Periplus, hrsg. v. K. Bayer, in: G. Wink-

ler, R. König (Hrsg.), C. Plinius Secundus d. Ä., Natur-

kunde 5, 1993, 337–353 (Text, Übers., Komm.; Lit. 360–

363, vgl. GGM I, 1–14); Mela 3,90; 93; Plin. nat. 2,169; 5,8.

– Lit.: K. Geus, Hanno Nr. 3, in: Prosopographie der litera-

risch bezeugten Karthager (Studia Phoenicia 13; Orienta-

lia Lovaniensia Analecta 59), 1994, 98–105; Huss, 75–83.

5. C. Suetonius Paullinus: Cass. Dio 60,9,1; Solin. 24,15;

Plin. nat. 5,11–15. – Lit.: B.E. Thomasson, Fasti Africani.

Senatorische und ritterliche Amtsträger in den römischen

Provinzen Nordafrikas von Augustus bis Diokletian, 1996,

197 f. Nr. 2.

Zentralnordafrika: 6. Mago: Aristot. fr. 103 Rose (= Athen.

2,22). – Lit.: K. Geus, Hanno Nr. 3, in: Prosopographie der

literarisch bezeugten Karthager (Studia Phoenicia 13; Ori-

entalia Lovaniensia Analecta 59), 1994, 179 f.; W. Huss,

Die antike Mittelmeerwelt und Innerafrika, in: H. Duch-

hardt u.a. (Hrsg.), Afrika, 1989, 1–29. 7. L. Cornelius

Balbus: Plin. nat. 5,36 f. – Lit.: J. Desanges, Le triomphe

de Cornélius Balbus, 19 av. J.-C., in: Revue Africaine 101,

1957, 5–43; P.J. Holiday, Roman Triumphal Paintings, in:

The Art Bulletin 79, 1997, 130–147; H. Lhote, L’ expédi-

tion de Cornélius Balbus au Sahara 19 av. J.-C., in: Revue

Africaine 98, 1954, 41–83; B.E. Thomasson, Fasti Afri-

cani. Senatorische und ritterliche Amtsträger in den rö-

mischen Provinzen Nordafrikas von Augustus bis Diokle-

tian, 1996, 21 Nr. 4. 8. Septimius Flaccus: Ptol. 1,8,5 f. –

Lit.: J.L. Berggren, A. Jones, Ptolemy’ s Geography. An

Annotated Translation of the Theoretical Chapters, 2000,

145–147; J. Desanges, Recherches sur l’ activité des Médi-

terranéens aux confins de l’ Afrique (VIe siècle avant J.-C.

– IVe siècle après J.-C.), 1978, 197–213; ders., Rom und

das Innere Afrikas, in: H. Duchhardt u.a. (Hrsg.),

Afrika, 1989, 31–50.

Nordostafrika: 9. Hatschepsut: Quellen mit Lit. bei M.

Werbrouck, Le temple d’ Hatshepsout à Deir el-Bahari,

1949; R. Herzog, Punt, 1968. 10. Necho II.: Diod. 1,33,9;

Hdt. 4,42; vgl. 2,158 f.; Strab. 17,1,25 (Kanalbau). – Lit.: W.

Huss, Die antike Mittelmeerwelt und Innerafrika bis zum

Ende der Herrschaft der Karthager und der Ptolemaier, in:

H. Duchhardt u.a. (Hrsg.), Afrika, 1989, 1–29; A.B.

Lloyd, Herodotus, Book II, Commentary, 1988, 149–158;

J. Moje, Die angebliche phönizische Umseglung Afrikas

im Auftrag des Pharaos Necho, in: A.I. Blöbaum, J. Kahl,

S.D. Schweitzer (Hrsg.), Festschrift E. Graefe, 2003,

197–209. 11. Eudoxos: Nep. bei Mela 3,90; 92; Plin. nat.

2,169; 6,188; Poseidonios bei Strab. 2,3,4. – Lit.: W. Otto,

O. Bengtson, Zur Geschichte des Niedergangs des Ptole-

mäerreiches. Ein Beitrag zur Regierungszeit des 8. und des

9. Ptolemäers (ABAW 17, 1938), 194 ff.; J.H. Thiel, Eudo-

xus of Cyzicus, 1966 (englische Übersetzung der 1939 er-

schienenen niederländische Fassung). 12. Diogenes: Ma-

rinos von Tyros bei Ptol. 1,9. – Lit.: J.L. Berggren, A.

Jones, Ptolemy’ s Geography. An Annotated Translation of

the Theoretical Chapters, 2000, 68 mit Anm. 33. 13. P. Pe-

tronius: Cass. Dio 54,5,4 f.; Plin. nat. 6,181 f.; Strab.

17,1,54; vgl. R.Gest.div.Aug. 26; Prop. 4,6,78. – Lit.: A.E.P.

Weigall, A Report on the Antiquities of Lower Nubia,

1907; vgl. K. Buschmann, TAVO B V 22, 1987, Neben-

karte. 14. Nero: Cass. Dio 63,8,1; Plin. nat. 6,181; 6,184 f.;

12,19: Aethiopiae forma; Sen. nat. 6,8,3–5 – Lit.: R. Hen-

nig, Terrae incognitae 1, 21944, 356–362.

Arabien: 15. Skylax: Hdt. 4,44; vgl. 3,102; Hekataios FGrH

1 F 295; Die Fragmente seines Periplus bei F. Jacoby,

FGrH 709. – Lit.: A. Peretti, Dati storici e distanze ma-

rine nel Periplo di Scilace, in: Studi Classici e Orientali 38,

1988, 13–137. 16. L. Aelius Gallus: Plin. nat. 6,160; R.

Gest.div.Aug. 26,5; Strab. 2,5,12; 16,4,22–24. – Lit.: H. von

Wissmann, Die Geschichte des Sabäerreichs und der

Feldzug des Aelius Gallus, in: ANRW II 9,1, 1976, 308–

544.

Der Nahe Osten: 17. Zug der 10.000: Xen. an. – Lit.: T.

Mitford, Thalatta, Thalatta. Xenophon’ s view of the

Black Sea, in: Anatolian Studies 50, 2000, 127–132.

Indien: 18. Alexander der Große: Die Quellen sind von J.

Seibert (s. u.) angeführt; zu Skylax von Karyanda FGrH

709. – Lit.: J. Hahn, Alexander in Indien, 2000; J. Seibert,

Die Eroberung des Perserreiches durch Alexander den

Großen auf kartographischer Grundlage, Darstellungs-

und Kartenband, 1985, 155–184 mit den Karten 26 f. 19.

Nearchos: FGrH 133 Nearchos F 1–28. – Lit.: E. Badian,

Nearchus the Cretan, in: Yale Classical Studies 24, 1975,

147–170; H. Berve, Das Alexanderreich auf prosopogra-

phischer Grundlage 2, 1926, 269–272 Nr. 544; J. Seibert,

Das Alexanderreich (336–323 v. Chr.), TAVO B V 1, 1985.

20. Patrokles: Memnon bei Photios, Bibl. 224; Plin. nat.

6,58; vgl. Eratosthenes fr. III B 68 Berger; FGrH 712 Patro-

kles F 4 f. – Lit.: H. Berger, Die geographischen Frag-

mente des Eratosthenes, 1880, 94–97; M.U. Erdsoy, in:

R.J.A. Talbert, Barrington Atlas of the Greek and Roman

World, 2000, Kommentar (CD-ROM) zu map 8, S.77 f.; K.

J. Neumann, Die Fahrt des Patrokles auf dem Kaspischen

Meere und der alte Lauf des Oxos, in: Hermes 19, 1884,

165–185. 21. Megasthenes: Arr. anab. 5,6,2; Ind. 5,3; Strab.

2,1,9; 15,1,36; vgl. FGrH 715 Megasthenes. – Lit.: A. Mehl,

Seleukos Nikator und sein Reich (Studia Hellenistica 28)

1986, 186–191; A. Kuhrt, S. Sherwin-White, From Sa-

markhand to Sardis, 1993, 91–113; E. Olshausen, Proso-

pographie der hellenistischen Königsgesandten 1 (Studia

Hellenistica 19) 1974, 172–174 Nr. 127; D. Panchenko,

Scylax’ Circumvagination of India and its interpretation in

early Greek geography, ethnography and cosmography 1,

in: Hyperboreus 4, 1998, 211–242. 22. Daïmachos: Strab.

2,1,9; vgl. FGrH 716 Daïmachos. – Lit.: A. Mehl, Seleukos

Nikator und sein Reich (Studia Hellenistica 28) 1986, 186–

191; E. Olshausen, Prosopographie der hellenistischen

Königsgesandten 1 (Studia Hellenistica 19) 1974, 171 f.

Der Ferne Osten: 23. Maës Titianus: Amm. 23,6,60; Ptol.

1,11,4 und 7; 1,12,8; 6,13,2. – Lit.: J.L. Berggren, A.

Jones, Ptolemy’ s Geography. An annotated translation of

the theoretical chapters, 2000, 150–152.

Fernerkundung in der antiken Welt

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Page 13: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

8 Fernerkundung in der antiken Welt

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Page 14: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

77Etrusker, Westphönizier und Griechen (6. Jh. bis um 400 v. Chr.)

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Page 15: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

78

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.

Die Hallstattkultur (ca. 800 – 450 v. Chr.)

001-099Pauly.indd 78 31.10.2007 12:25:32 Uhr

Page 16: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

79Die Hallstattkultur (ca. 800 – 450 v. Chr.)

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001-099Pauly.indd 79 31.10.2007 12:25:33 Uhr

Page 17: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

80

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kel

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ènek

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zeit

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nd

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. D

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he

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ult

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ich

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Jh.

v. C

hr.

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e L

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nio

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viu

s, P

lin

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un

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den

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ick

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h i

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Sie

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chk

ult

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kel

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geb

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te.

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egen

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man

zu

Beg

inn

des

4.

Jh.

v. C

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Ku

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Im

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kel

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tisc

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Stäm

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bie

t vo

r.

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8/7

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hr.

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. v. C

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en Z

eit

in d

en

Sied

lun

gen

ty

pis

ch

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isch

es

Fu

nd

mat

eria

l

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1. J

h. v

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che

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im

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un

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her

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en d

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-

lich

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en

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G

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uch

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rift

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ie

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nez

eitl

ich

e

Op

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isat

ion

wie

s, t

rotz

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isse

r re

gio

-

nal

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Un

ters

chie

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gun

gsar

t,

Sied

-

lun

gsgr

öß

e),

im G

ebie

t zw

isch

en W

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pa

un

d U

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rn g

roß

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lich

kei

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au

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ren

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die

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eist

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An

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deu

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ds

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er M

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des

1. J

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. Ch

r. v

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wu

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sie

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Fra

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reic

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ach

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Gal

lisc

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Kri

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n v

iele

n F

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ie K

eim

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len

gal

lo-r

öm

isch

er S

tad

ten

twic

klu

ng.

IV. V

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atèn

ekul

tur

beei

nflu

sste

Reg

ione

n

Die

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wis

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sch

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rek

on

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mit

hil

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G

ewäs

ser-

u

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amen

ei

ne

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Bev

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risc

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sch

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ich

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gt m

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nge

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ich

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allo

bje

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n,

Ein

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sse

aus

dem

Lat

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e-

reic

h,

die

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aren

jed

och

nic

ht

so p

räge

nd

,

das

s m

an

die

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ber

isch

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d

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Lat

ènek

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rech

nen

nn

te.

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nli

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gil

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den

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In

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.

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dem

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v. C

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sic

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n u

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r. I

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ten

g-

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d f

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üb

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esta

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nge

n

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ult

ur)

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ie a

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des

Mar

neg

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bie

tes

erin

ner

n.

Nac

h d

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euer

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ng

lisc

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Fo

rsch

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g b

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en d

ie E

infl

üss

e je

do

ch k

ein

e

Ein

wan

der

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g au

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em

mit

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uro

päi

sch

en

Lat

ènek

reis

. D

iese

sst

sich

er

st

im

1.

Jh.

v. C

hr.

mit

der

bei

Cae

sar

üb

erli

efer

ten

Ein

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wan

der

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g b

elgi

sch

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me

auch

arc

häo

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gisc

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ahrs

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ch m

ach

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Ayl

esfo

rd-K

ul-

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Bra

nd

gräb

er, M

ün

zwes

en).

Kar

ten

S. 6

3, 7

9, 8

3, 8

5, 1

24

, 16

5, 1

67

Die Latènekultur (ca. 450 v. Chr. bis zur Zeitenwende)

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001-099Pauly.indd 80 31.10.2007 12:25:33 Uhr

Page 18: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

81Die Latènekultur (ca. 450 v. Chr. bis zur Zeitenwende)

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21

Historischer_Atlas_001-099.indd 81 15.05.12 16:05

Page 19: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

82

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Handelsbeziehungen mit Zentraleuropa (8.– 5. Jh. v. Chr.)

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001-099Pauly.indd 82 31.10.2007 12:25:37 Uhr

Page 20: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

83Handelsbeziehungen mit Zentraleuropa (8.– 5. Jh. v. Chr.)

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001-099Pauly.indd 83 31.10.2007 12:25:39 Uhr

Page 21: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

84

Wir

tsch

aft

und

Han

del i

m M

itte

lmee

rrau

m

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7./

6. J

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Jh.

v. C

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In

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nti

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war

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dw

irts

chaf

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er

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en.

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iner

e u

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do

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en

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en,

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run

gen

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eten

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gio

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Hal

bin

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Pan

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n i

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hra

kie

n, L

au-

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n i

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räm

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etär

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r F

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Jh.

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un

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m a

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and

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wir

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ich

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in-

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alle

m i

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en M

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m,

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Ph

ön

izie

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n (

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. Kar

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g: v

gl.

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h.

or.

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0,3

0–

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Mar

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dym

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enk

arte

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en d

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n,

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S

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von

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) A

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en,

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ber

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die

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eso

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un

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ße

Hee

rstr

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wei

ter

nac

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entr

al-

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n, d

ie W

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rau

chst

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e au

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bin

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tzu

ng

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er d

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-

nig

sweg

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h S

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n,

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ang

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den

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zwei

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gen

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un

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n d

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r, d

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ind

un

g en

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g d

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die

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sslä

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,

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der

nic

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hti

ge A

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ten

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om

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un

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Fac

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üb

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nen

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Page 22: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

85Wirtschaft und Handel vom 7./6. Jh. bis 4. Jh. v. Chr.

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Page 23: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

19

2

Die Entwicklung der römischen Provinzen in Britannien (1. Jh. bis 410 n. Chr.)

In den Jahren 55 und 54 v. Chr. hatten Römer unter

Caesar, dem Statthalter von Gallien, erstmals den

Oceanus Britannicus überquert (→ Karte S. 165).

Seither hielt Rom seinen Herrschaftsanspruch über

die Insel aufrecht, freilich ohne dass dieser An-

spruch die Formen einer römischen Provinzialver-

waltung angenommen hätte; nur zur Zahlung von

Ein- und Ausfuhrzöllen waren die Inselbewohner

seither verpflichtet. Pläne zur Unterwerfung der In-

sel sollten nach Ansätzen unter Augustus, Tiberius

und Caligula erst unter Claudius (41–54 n. Chr.) re-

alisiert werden.

In seinem Auftrag gewann A. Plautius an der

Spitze eines Heeres von vier Legionen den Südosten

der Insel für Rom. Er eroberte Camulodunum und

feierte im Jahre 47 in Rom einen kleinen Triumph

(ovatio). Der Proprätor P. Ostorius Scapula erwei-

terte in den Jahren 47–52 den römischen Einfluss in

Kämpfen mit den Iceni, Silures, Deceangli, Ordo-

vices und Brigantes nach Westen und Norden.

Der Proprätor C. Suetonius Paullinus besetzte

59/60 die Insel Mona (Anglesey), auf der er die Drui-

den vernichtete, musste dann aber eilends mit sei-

nen Truppen abziehen, um einen gefährlichen Auf-

stand der Iceni unter ihrer Fürstin Boudicca und

der Trinovantes, in dessen Verlauf die colonia Ca-

mulodunum und die Städte Verulamium und Lon-

dinium in Schutt und Asche gelegt wurden, nieder-

zuschlagen.

Nach den Statthaltern Q. Petillius Cerialis

(70/71–73) und Sex. Iulius Frontinus (73–77/78)

war es besonders Cn. Iulius Agricola, der Schwie-

gervater des Historikers Tacitus, der in den Jahren

77–84 die römische Einflusssphäre nordwärts aus-

dehnte, und zwar bis zu den Caledonii, die er 83 am

mons Graupius entscheidend schlug. Im Jahr 81 zog

er die Er oberung von Hibernia (Irland) in Erwä-

gung, in seinem Auftrag umsegelte eine Flotte Bri-

tannia im Norden, unterwarf dabei die Orcades

(Orkney Islands) und bewies so die Inselnatur von

Britannia. Auch die Insel Thule meinte man bei die-

ser Gelegenheit gesehen zu haben (Shetland?).

Auf die Dauer ließ sich der hohe Norden der In-

sel nicht halten, weshalb schon unter Traian auf ei-

ner Strecke von ca. 120 km zwischen dem mare

Germanicum im Osten und dem Sund zwischen

Britannia und Hibernia eine Reihe von Kastellen,

unter Hadrian (seit 122) ein mit Kastellen und Tür-

men gesicherter Grenzwall angelegt wurde. Weiter

im Norden ließ Antoninus Pius zwischen 142 und

145 im Gebiet der Damnonii und Venicones einen

nur ca. 60 km langen Befestigungswall aus Holz und

Grassoden auf Steinfundamenten anlegen, der aber

schon 168 endgültig aufgegeben wurde.

Septimius Severus versuchte zwischen 208 und

211 erneut, über beide Wälle nordwärts gegen die

Maiatai und Caledonii vorzurücken; nach seinem

Tod aber schlossen Caracalla und Geta mit diesen

Stämmen Frieden und zogen sich wieder auf die Li-

nie des Hadrianswalls zurück. Unter Caracalla

(211–217) wurde die Provinz Britannia in die süd-

liche Britannia Superior und die nördliche Britan-

nia Inferior geteilt. In den Jahren 286–296

herrschten Carausius und sein Nachfolger Allectus

als Augusti über ein britannisches Sonderreich,

nach dessen gewaltsamer Beseitigung die Insel in

vier Provinzen geteilt wurde. Unter Valentinian I.

(364–375) veranlasste Theodosius, der nachmalige

Kaiser (379–395), die Ausgliederung einer weiteren

Provinz aus den vier bestehenden Provinzen und

nannte sie Valenti(nian)a. Da die Zentralregierung

in Rom sich immer weniger in der Lage sah, die

ferngelegene Insel ordnungsgemäß zu verwalten,

stellte schließlich Kaiser Honorius (393–423) den

Städten in den britannischen Provinzen 410 an-

heim, selbst für ihre Sicherheit zu sorgen und gab

damit die Herrschaft über die Insel praktisch auf.

Die Karte

Die Karte gibt die verwaltungspolitische Entwick-

lung von Britannien als Teil des Imperium Roma-

num wieder. Dabei ist hier viel mehr unsicher als

sicher: Nur annähernd sicher ist die Lokalisierung

der meisten Stämme auf der Insel, unsicher ist die

geographische Verteilung der vier bzw. fünf spätan-

tiken Provinzen, problematisch ist die Grenzzie-

hung zwischen den einzelnen Provinzen, problema-

tisch auch die Benennung der einzelnen Verwal-

tungssitze. Fraglich bleibt die Nordgrenze der unter

Claudius eingerichteten Provinz, fraglich auch, ob

es in den ersten Jahren der römischen Herrschaft

auf der Insel überhaupt einen ständigen Verwal-

tungssitz gegeben hat oder ob nicht etwa der Ver-

waltungsstab mit dem jeweiligen Statthalter durch

die Provinz zog.

Sicher ist immerhin, dass anfangs eine einzige

römische Provinz auf der Insel existierte, dass diese

Provinz unter Caracalla geteilt wurde in Britannia

Superior im Süden und Britannia Inferior im Nor-

den, dass die Reichsreform unter Diocletian diese

zwei Provinzen in vier Provinzen zerlegte. Weniger

sicher ist aber schon wieder, ob 368 eine fünfte Pro-

vinz, die Valenti(nian)a, geschaffen wurde – mögli-

cherweise wurde eine der vier Provinzen nur um-

benannt oder es wurde eine fünfte Provinz mit un-

bekanntem Namen aus einer bestehenden Provinz

herausgeschnitten und nun in Valenti(nian)a um-

benannt.

Die Quellen

Mit der Geographie von Britannien machen uns die

im frühen 1. Jh. n. Chr. schreibenden Geographen

Strabon und Pomponius Mela vertraut, eine vorzüg-

liche historische Quelle ist uns für dieses Jahrhun-

dert die um 98 n. Chr. veröffentlichte Schrift De vita

Iulii Agricolae des Tacitus über seinen Schwiegerva-

ter Agricola, der unter Domitian (81–96) Statthalter

der Provinz Britannia war und den Einfluss Roms

bis in den hohen Norden der Insel trug. Über Bri-

tannien in der hohen und späten Kaiserzeit sind wir

immer weniger zuverlässig informiert – zum einen

durch die Historia Augusta, eine Sammlung von

Kaiserbiographien von Hadrian (117–138) bis Cari-

nus (284/85), zum andern durch verschiedene mehr

oder weniger offiziöse Listen mit verwaltungstech-

nischen Einzelheiten wie etwa die Notitia Dignita-

tum, ein Verwaltungshandbuch aus der Zeit um

425/30, und den Laterculus des Polemius Silvius, ein

am Jahreskalender orientiertes Verzeichnis alles

Wissenswerten über Geschichte und Kultur von

448/49. Zuverlässiger für Britannien gerade in der

hohen und späten Kaiserzeit sind die vielen latei-

nischen Inschriften, die man auf der ganzen Insel

gefunden hat – Grabinschriften, aber auch Ehrenin-

schriften und Meilensteine. Geradezu aufregend

und für das Leben an der römischen Nordfront sehr

aufschlussreich ist ein 1973 entdeckter Schatz von

weit über tausend Wachs- und mit Tinte beschrie-

benen Holztäfelchen aus Vindolanda/Chesterholm,

einem römischen Kastell am Hadrianswall, etwa

40 km westlich von Newcastle.

Karten S. 165, 167, 198

Quellen

Antike Schriften: Strab. 14 f. (S. Radt, Bd. 4, 2005); Mela

3,49–54 (K. Brodersen, 1994); Not. dign. occ. (O. Seeck,

1876); Polemius Silvius, Laterculus (MGH AA 9,511–551);

Inschriften: R.G. Collingwood, R.P. Wright, The Ro-

man Inscriptions of Britain 1. Inscriptions on Stone, 1965

(RIB); Vindolanda-Täfelchen: A.K. Bowman, J.D. Tho-

mas, J.N. Adams, The Vindolanda Writing-Tablets (Tabu-

lae Vindolandenses II), 1994; britannische Zölle: Strab.

4,5,3; Unterwerfung Britanniens: Tac. Agr. 13,2–5; Suet.

Cal. 19,3; Cass. Dio 59,21,4; A. Plautius: Tac. Agr. 14,1;

Cass. Dio 60,19–21; Suet. Claud. 24,3; Ostorius Scapula:

Tac. ann. 12,31–39; Mona: Tac. ann. 14,29 f.; Boudicca: Tac.

ann. 14,31–37; Tac. Agr. 15 f.; Cass. Dio 62,1–12; Hibernia:

Tac. Agr. 24,3; Thule/Shetland: Tac. Agr. 10; Hadrianswall:

SHA Hadr. 12,6; Antoninuswall: SHA Antoninus Pius 5,4;

Septimius Severus: Cass. Dio 76,11,1; 76,12,1; Herodian.

3,14,1 f.; Caracalla und Geta: Cass. Dio 77,1,1; Theodosius:

Amm. 28,3,7; Ende der römischen Herrschaft: Zos. 6,10,2.

Literatur

Generell: T. Bechert, Die Provinzen des römischen

Reiches. Einführung und Überblick, 1999, 161–166; A.R.

Birley, The Fasti of Roman Britain, 1981; R. Haensch,

Capita provinciarum. Statthaltersitze und Provinzialver-

waltung in der römischen Kaiserzeit (Kölner Forschungen

17), 1997; B. Jones, D. Mattingly, An Atlas of Roman

Britain, 1990; A. Lintott, Imperium Romanum, 1993;

TIR M 30.31, 1983; TIR N 30.31/O29, 1987. Britannia un-

ter Claudius: D.C. Braund, Ruling Roman Britain. Kings,

queens, governors and emperors from Julius Caesar to

Agricola, 1996. Druiden auf Mona: F. Lynch, Prehistoric

Anglesey, 1970; F. Le Roux, C.J. Guyonvarc’h, Les Dru-

ids, 31986. Boudikka: G. Webster, Boudica, The British

Revolt against Rome A.D. 60, 1978. Agricola: G.S. Max-

well, Agricola and Roman Scotland: Some structural evi-

dence, in: J. Bird (Hrsg.), Form and Fabric. Studies in

Rome’ s material past in honour of B.R. Hartley, 1998, 13–

20; R.H. Martin, Tacitus on Agricola: Truth and Stereo-

type, in: ebd. 9–12. Hadrianswall: E. Birley, Research on

Hadrian’ s Wall, 1961; C.E. Stevens, The Building of

Hadrian’ s Wall, 1966. Antoninuswall: G. MacDonald,

The Roman Wall in Scotland, 1934. Carausius/Allectus: P.J.

Casey, Carausius and Allectus, 1994; N. Shiel, The Epi-

sode of Carausius and Allectus, 1977. Ende der römischen

Herrschaft: S. Esmonde-Cleary, The Ending of Roman

Britain, 1989.

Datum Provinz Ereignis Quellen Verwaltungssitz

43 Britannia Einrichtung der Provinz Suet. Claud. 17; Cass. Dio 60,19–21; ILS 216; CIL 3, 7061

anfangs Camulodunum, seit flavischer Zeit Londinium (Diskussion der Belege bei HAENSCH, 120–123)

197 Britannia Superior Teilung der Provinz Cass. Dio 55,23,2; 6 Londinium (CIL 7, 24; AE 1976, 363)

Britannia Inferior Eboracum (CIL 13, 3162; ILS 2401)

296 Britannia I Vierteilung der Provinz ILS 5435; Laterculus Vero nen sis 7; Not. Dign. Occ. 23,10–15

Corinium (ILS 5435)

Britannia II Eboracum

Britannia Maxima Caesariensis Londinium

Britannia Flavia Caesariensis Lindum

368 Britannia Valenti(nian)a Valenti(nian)a – eine 5. Provinz?

Not. Dign. Occ. 23,11; Polemius Silvius 11,6; vgl. Amm. 27,8

Eboracum oder Carlisle

Die Entwicklung der römischen Provinzen in Britannien (1. Jh. bis 410 n. Chr.)

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Page 24: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

19

3Die Entwicklung der römischen Provinzen in Britannien(1. Jh. bis 410 n. Chr.)

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Straßen und Wege im Imperium Romanum

Die Karten verzeichnen die wichtigsten Straßen im

Römischen Reich. Sie sollen besonders die Engma-

schigkeit dieses Straßennetzes vor Augen führen.

Kein vergleichbares Reich – etwa das Perserreich,

dessen Königsstraßen-Organisation immerhin ei-

nen hohen Stand der Kommunikationsstruktur auf-

wies – hatte je eine derart dicht ausgebaute Ver-

kehrsinfrastruktur wie das der Römer. Die Darstel-

lung der Straßen nimmt keine Rücksicht auf deren

jeweilige Zeitstellung. Es ist also zu beachten, dass

das dargestellte Straßennetz zu keiner Zeit in dieser

Form existiert hat; zu verschiedenen Zeiten waren

bestimmte Straßen je nach Bedarf vernachlässigt

oder gar aufgegeben, andere neu gebaut oder repa-

riert. Die Straßenführungen sind, entsprechend der

geringen Maßstabgröße aber auch des vielfach un-

vollständigen Forschungsstands wegen durchwegs

schematisiert. Der Forschungsstand ist, was das

Straßen- und Wegenetz im Römischen Reich be-

trifft, regional ausgesprochen unterschiedlich; in

bestimmten Regionen wie Gallien oder Britannien

ist die Altstraßenforschung sehr weit gediehen, in

anderen dagegen je nach momentaner politischer

Situation oder der geographischen Schwierigkeit

des Geländes weniger fortgeschritten wie beispiels-

weise auf der Sinai-Halbinsel oder im makedo-

nischen Hochland.

Die Römer machten einen Unterschied zwischen

Privatstraßen und sogenannten viae publicae, die

von hohen Magistraten erbaut und aus öffentlichen

Geldern finanziert wurden, auf öffentlichem Boden

außerhalb von Siedlungen verliefen und dem öf-

fentlichen Verkehr dienten. Straßen, die durch Mei-

lensteine markiert sind, waren zweifelsfrei solche

viae publicae; man geht davon aus, dass auch die in

der Tabula Peutingeriana und im Itinerarium

Antonini verzeichneten Straßen zu dieser Straßen-

ordnung gehörten. Die für Italien verzeichneten

Straßen sind durchwegs viae publicae. Für die ande-

ren Reichsteile sind die durch Meilensteine als viae

publicae bezeugten Straßen farblich hervorgehoben.

Für die Alpenregion ist beispielshalber die Kombi-

nation von Meilensteinen und Itinerarien kenntlich

gemacht.

Quellenbasis für die Darstellung sind archäolo-

gisch nachgewiesene Straßenstücke, die sich aber

nur selten genau datieren lassen, sowie Brücken und

Rasthäuser, die sich freilich in nur wenigen Fällen

eindeutig identifizieren lassen. Epigraphische Zeug-

nisse tragen viel zu unserer Kenntnis des römischen

Straßenwesens bei, speziell die Meilensteine –

reichsweit sind bereits deutlich über 6000 gefunden

worden; sie erstrecken sich über die Zeit von wohl

253 v. Chr. (ILS 5801) bis ins 5. Jh. n. Chr. Schließ-

lich ist noch die literarische Überlieferung zu er-

wähnen; dabei handelt es sich etwa um über die

ganze antike Literatur verstreute Notizen, beispiels-

weise in Ciceros Briefen (1. Jh. v. Chr.) oder in den

Werken der Historiker Ammianus Marcellinus (4.

Jh. n. Chr.) und des Prokop (6. Jh. n. Chr.). Noch in-

struktiver sind aber die literarisch überlieferten

Routenbeschreibungen (itineraria) wie die Tabula

Peutingeriana (Entstehungszeit vom 1. bis 4. Jh.

n. Chr.) oder das Itinerarium Antonini (3. Jh.

n. Chr.).

I. Das Straßennetz in Italien (Karte S. 195)

In Italien selbst konnten die Römer das etruskische

Wegenetz nutzen. Ein von Grund auf neuer, wenn

auch immer wieder auf Vorgängeranlagen aufge-

führter Straßenbau setzte zu Ende des 4. Jh. v. Chr.

ein, möglicherweise auch durch Vorlagen in den

hellenistischen Monarchien angeregt. Die via Appia

von Rom nach Capua beispielsweise wurde 312

v. Chr. von dem Censor Appius Claudius Caecus an-

gelegt. Schließlich saß Rom wie eine Spinne im Zen-

trum des italischen Straßennetzes, das die Stadt mit

allen Teilen der Halbinsel verband. Die Anbindung

außeritalischen Gebiets an dieses System wie auch

der Ausbau des Straßensystems innerhalb der Pro-

vinzen erfolgte erst mit einiger Verzögerung. Caesar

mag in Ansätzen schon geplant haben, was unter

Augustus und in den beiden folgenden Jahrhun-

derten dann zu dem beispiellosen Ausbau eines

reichsweiten Straßennetzes geführt hat.

II. Das Straßen- und Wegenetz auf der Balkanhalbinsel

(Karte S. 196)

Der Norden des Balkans ist großenteils gebirgig und

in vielen Bereichen schwer zugänglich, weshalb das

Straßennetz hier nicht besonders engmaschig ist.

Nördlich der Donau war Dakien nur durch wenige

Straßen erschlossen; am Südufer der Donau führte

dagegen ein relativ dichter Saum von Straßen ent-

lang, ganz wesentlich durch militärische Belange

der Grenzsicherung bestimmt.

Weiter südlich verband eine besonders wichtige

Straße die Adria mit der Ägäis, die via Egnatia, die

Cn. Egnatius, der Prokonsul des Jahres 143 v. Chr.

(?) der Provinz Macedonia angelegt hatte. Sie führte

von Dyrrhachion bzw. Apollonia an der Adria über

Herakleia, Edessa und Pella nach Thessalonike, und

weiter im Norden der chalkidischen Halbinsel nach

Amphipolis, nördlich an Neapolis vorbei nach Per-

inthos an der Propontis und nach Byzantion. Sie

nutzte streckenweise eine bereits in der makedo-

nischen Königszeit bestehende Straßentrasse.

Für Griechenland verzeichnet die Karte nur sehr

wenige Straßen, ein Eindruck, der jedoch täuscht.

Neuere Forschungen lassen bereits in bestimmten

Landschaften (Attika, Megaris, Argolis) eine Viel-

zahl von Verbindungsstraßen und -wegen erken-

nen, mit denen wohl die ganze griechische Halbin-

sel überzogen war; Inschriften, Meilensteine und

Itinerarien wissen von dieser Infrastrukturdichte

aber nur wenig. Dieses Routennetz geht gebiets-

weise bis auf mykenische Zeit zurück. Es weist brei-

tere, teilweise mit Belag, Stützmauern und Wagen-

geleisen ausgebaute Straßen und eine Vielzahl

schmalerer präparierter, aber nicht architektonisch

stabilisierter Pfade auf, deren Verlauf unter Vermei-

dung ungünstiger Geländeformationen wie extre-

mer Steigungen und Gefälle auf Brücken und Pla-

nierungen grundsätzlich verzichten konnte. Wenn

in römischer Zeit hier tatsächlich weniger Straßen

neu angelegt wurden als in anderen Gegenden des

Reichs, mag das auf die Existenz einer wohl funktio-

nierenden Infrastruktur zurückzuführen sein.

III. Das Straßen- und Wegenetz im Alpenraum und in

Kleinasien (Karte S. 197)

Die Alpen, dieser etwa 1200 km lange Gebirgsriegel

im Norden von Italien, den Römern vor Caesar ein

Horror, hatte seinen Schrecken mit Caesars Erobe-

rungen in Gallien im Wesentlichen verloren. Die

wichtigen Passwege über den Mont Genèvre, den

Großen und den Kleinen St. Bernhard in den

Westalpen, den Splügen und den Julierpass in den

Zentralalpen und Ad Pirum (Pass über den Birn-

baumer Wald) in den Julischen Alpen waren all-

mählich alle mehr oder weniger gefahr-, wenn auch

nicht mühelos zu begehen: Die Römer haben sich

bemüht, die Alpen durch ein Straßensystem durch-

querbarer zu machen. Eine der wichtigsten Süd-

Nord-Routen führte auf der via Claudia Augusta

von Altinum an der Adria bzw. von Hostilia und Ve-

rona über Tridentum, den Reschen- und den Fern-

pass nach Augusta Vindelicum/Augsburg, dem Ver-

waltungszentrum der Provinz Raetia. Sie wurde

46/47 n. Chr. unter Claudius auf einer weit älteren

Trasse angelegt. Seit Septimius Severus (193–211)

wurde ihr die Straße über den Brenner oft vorgezo-

gen.

Wie in der Levante konnte der römische Straßen-

bau in Kleinasien auf das persische Straßennetz und

das der hellenistischen Monarchien zurückgreifen.

Intensive Straßenbautätigkeit setzte mit der Ein-

richtung der Provinz Asia 129 v. Chr. ein. Unter Au-

gustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) und den flavischen

Kaisern (69–96 n. Chr.) wurde der Straßenbau in-

tensiviert. Besonders wichtig wird in spätantiker

Zeit die sogenannte Pilgerstraße von Konstantino-

polis über Ankyra, Tarsos und Antiocheia nach Hi-

erosolyma/Jerusalem.

IV. Das Straßen- und Wegenetz auf der Iberischen

Halbinsel und in Nordafrika (Karte S. 198)

Das römische Straßennetz auf der Iberischen Halb-

insel, im Süden und im Westen auf keltischen und

punischen Vorgängerbauten basierend, entsteht im

eigentlichen Sinne erst unter Augustus und den Kai-

sern seines Hauses sowie den Kaisern Traian (98–

117) und Hadrian (117–138). Dass sich die Baetica

mit einem dichteren Straßennetz präsentiert als an-

dere Landesteile, ist in erster Linie darauf zurückzu-

führen, dass hier die römische Verwaltung mehr

und früher als anderswo auf der Halbinsel für die

infrastrukturelle Erfassung dieser rohstoffreichen

Gegend sorgte.

In Nordafrika konnte der römische Straßenbau

sich an den punischen Straßenführungen orientie-

ren. Hier sind wohl die ersten Straßenanlagen unter

Augustus (Carthago – Hadrumetum – Sabratha)

festzustellen, ein richtiger Bauboom setzte aber of-

fenbar erst unter Tiberius (14–37 n. Chr.) ein. Was

sich im Hinterland vom römischen Straßen- und

Wegenetz kartieren lässt, wirkt weniger ausgeprägt

als das Straßennetz im Küstenbereich. Doch sollte

man sich nicht täuschen – der afrikanische Limes

war durch eine große Zahl von Militärstationen be-

setzt, die alle fraglos durch Wege oder Straßen mit-

einander verbunden waren (→ Karte S. 212). Wenn

man diese vielfach durch den Wüstensand verdeck-

ten und daher archäologisch sehr schwer zu fas-

senden Routen zu den küstennahen Straßen hinzu-

nimmt, ergibt sich insgesamt ein in seiner Dichte

beachtliches Straßennetz.

V. Das Straßen- und Wegenetz in Britannien und in

Gallien (Karte S. 199)

Das römische Straßennetz in Britannien ist archäo-

logisch gut, von seiten der schriftlichen Quellen je-

doch relativ schlecht dokumentiert – das entspre-

chende erste Blatt der Tabula Peutingeriana ist ver-

loren und Meilensteinfunde sind auf der Insel nicht

so zahlreich wie in anderen Gegenden des Rö-

mischen Reichs. Eine ins Auge fallende Straße

stammt aus der ersten Zeit der römischen Erobe-

rung, der Fosse Way: Er durchzieht den ganzen Sü-

den der Insel von Isca/Exeter im Südwesten nach

Lindum/Lincoln im mittleren Osten über Cori-

nium/Cirencester und Ratae/Leicester. Offenbar

markierte diese Straße die Westgrenze der rö-

mischen Provinz unter Claudius (41–54 n. Chr.)

und war anfangs eine Grenzwehr, worauf der Name

der Straße verweist (vgl. fossa, der Graben). Wie an-

dere römische Straßen bildet auch der Fosse Way

auf großen Strecken einen Teil des modernen Stra-

ßensystems in England.

In Gallien sind die landschaftsbestimmenden

Ströme wie Sequana/Seine, Liger/Loire, Garumna/

Garonne und Rhodanus/Rhône richtungsweisend

für den Straßenbau gewesen; zusammen mit den

vielen kleineren, ebenfalls schiffbaren Nebenflüssen

ergab das Straßennetz ein wirtschaftlich wie militä-

risch unvergleichlich günstiges Infrastrukturinstru-

ment. Der römische Straßenbau in Gallien nimmt,

aufbauend auf einem gut funktionierenden kel-

tischen Straßenwesen, seinen Anfang mit der via

Domitia (118 v. Chr.), der Verbindung der italischen

mit der Iberischen Halbinsel. Weitere Straßenaus-

bauphasen datieren aus der Zeit des Claudius und

der Flavier bis Antoninus Pius (138–161).

Straßen und Wege im Imperium Romanum

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Page 30: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

19

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Straßen und Wege im Imperium Romanum

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Page 31: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

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Wichtige Anbaugebiete im Mittelmeerraum (1. und 2. Jh. n. Chr.)

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200-254Pauly.indd 200 31.10.2007 12:28:42 Uhr

Page 32: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

23

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7–

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sen

, wo

bei

ih

n b

efäh

igte

Off

izie

re

(Bel

isar

, M

un

do

, N

arse

s) u

nte

rstü

tzte

n.

Ab

er

auch

der

Bal

kan

war

bed

roh

t –

du

rch

Hu

nn

en,

Slav

en u

nd

Ava

ren

. S

chli

eßli

ch m

uss

te s

ich

der

Kai

ser

im O

sten

mit

dem

Sās

ānid

enk

ö-

nig

Ch

osr

oes

I.

(53

1–

57

9)

ause

inan

der

setz

en

(→ K

arte

S. 2

41

).

I. D

er A

frik

a-Fe

ldzu

g 53

3

Sei

t 4

39

her

rsch

ten

Van

dal

en z

un

äch

st u

nte

r

Gei

seri

ch (

† 4

77

) in

Kar

thag

o u

nd

blo

ckie

rten

die

alt

e K

orn

kam

mer

Ro

ms.

Um

sie

dem

Rei

ch

zurü

ckzu

gew

inn

en,

sch

ick

te

Iust

inia

n

mit

Flo

tte

un

d H

eer

Bel

isar

geg

en d

en V

and

alen

-

nig

G

elim

er

(53

0–

53

4),

ei

nen

E

nk

el

des

Gei

seri

ch. D

ie F

lott

enfa

hrt

läss

t si

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erfo

lgen

– v

on

Ko

nst

anti

no

po

lis

du

rch

die

Ägä

is,

süd

-

lich

um

die

Pel

op

on

nes

her

um

un

d h

inü

ber

nac

h S

izil

ien

; am

31

. A

ugu

st 5

33

lan

det

e B

eli-

sar

in C

apu

t V

ada.

Nac

h S

iege

n b

ei A

d D

eci-

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m u

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Tri

cam

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m k

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nte

Bel

isar

den

-

nig

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ange

n n

ehm

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nd

hat

te s

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ka

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po

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bis

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Sep

tem

, Sa

rdin

ia,

Co

rsic

a

un

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ie B

alea

ren

r d

en K

aise

r ge

wo

nn

en.

II. D

ie K

ämpf

e m

it d

en O

stgo

ten

in It

alie

n

535–

555

r d

ie K

on

fro

nta

tio

n z

wis

chen

Ko

nst

anti

no

-

po

lis

un

d d

en O

stgo

ten

in

Ita

lien

fan

d s

ich

ein

bei

den

Sei

ten

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lko

mm

ener

An

lass

. A

mal

a-

sun

tha,

die

r ih

ren

So

hn

Ath

alar

icu

s se

it 5

26

die

Reg

ents

chaf

t ge

füh

rt u

nd

nac

h d

esse

n T

od

(53

4)

ihre

n V

ette

r T

heo

dah

at a

ls M

itre

gen

ten

ange

no

mm

en h

atte

, w

ar a

uf

des

sen

Bet

reib

en

53

5 e

rmo

rdet

wo

rden

. W

ähre

nd

die

nig

in

sich

zu

vor

zeit

wei

se s

oga

r m

it d

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bsi

cht

ge-

trag

en h

aben

so

ll, i

hr

Rei

ch d

em K

aise

r w

ied

er

zu u

nte

rste

llen

, st

ellt

e si

ch T

heo

dah

at o

ffen

gege

n i

hn

. S

o k

am e

s 5

35

zu

m K

rieg

, in

dem

der

Kai

ser

den

To

d d

er r

ech

tmäß

igen

nig

in

ahn

den

zu

wo

llen

vo

rgab

.

53

5 g

elan

g es

Bel

isar

, Si

zili

en z

urü

ckzu

ge-

win

nen

. 5

36

set

zte

er n

ach

Reg

ium

üb

er u

nd

zog

nac

h N

eap

oli

s, w

o d

ie s

tark

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tisc

he

Gar

-

nis

on

nac

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meh

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chig

en B

elag

eru

ng

aufg

eben

mu

sste

, un

d w

eite

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Ro

m, w

o e

r,

oh

ne

auf

Wid

erst

and

zu

sto

ßen

, in

der

Nac

ht

vom

9.

auf

den

10

. D

ezem

ber

ein

zog.

Vit

igis

(53

6–

54

0),

d

er

Nac

hfo

lger

d

es

Th

eod

ahat

,

hat

te s

ich

in

zwis

chen

nac

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aven

na

abge

setz

t,

um

do

rt w

eite

re T

rup

pen

zu

sam

mel

n.

Sei

n

Ver

such

, R

om

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ied

erzu

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inn

en,

mis

slan

g

nac

h e

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üb

er e

in J

ahr

dau

ern

den

Bel

age-

run

g (M

ärz

53

8).

Mit

den

Tru

pp

en,

die

jet

zt

un

ter

dem

Bef

ehl

des

Nar

ses

in I

tali

en l

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ten

, u

m B

elis

ar z

u u

nte

rstü

tzen

, k

ämp

ften

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byz

anti

nis

chen

Tru

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en m

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ech

seln

dem

Er-

folg

im

Ber

eich

vo

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uxi

mu

m,

Fae

sula

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ri-

min

um

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d M

edio

lan

um

, b

egle

itet

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n v

iel-

fach

se

hr

un

du

rch

sich

tige

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Ver

han

dlu

nge

n.

Es

kam

zu

ein

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ertr

agli

chen

Reg

elu

ng,

in d

e-

ren

Fo

lge

Bel

isar

im M

ärz

54

0 k

amp

flo

s in

Ra-

ven

na

ein

zog

un

d V

itig

is g

efan

gen

nah

m. F

ürs

erst

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ar d

amit

Ita

lien

mit

Au

snah

me

wen

iger

goti

sch

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tütz

pu

nk

te n

örd

lich

des

Po

r d

en

Kai

ser

wie

der

gew

on

nen

.

54

1 f

olg

te a

uf

Hil

deb

ad, d

en N

ach

folg

er d

es

Vit

igis

, d

esse

n N

effe

To

tila

(5

41

–5

52

) au

f d

en

Th

ron

, der

den

Kri

eg g

egen

den

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ser

wie

der

aufn

ahm

, u

m d

en G

ote

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tali

en z

urü

ckzu

ero

-

ber

n. M

it e

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kle

inen

Arm

ee, d

ie v

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Tag

zu

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Zu

wac

hs

erh

ielt

, drä

ngt

e T

oti

la i

n d

en f

ol-

gen

den

Jah

ren

die

byz

anti

nis

che

Her

rsch

aft

in

Ital

ien

wei

t zu

rück

. E

r er

ob

erte

54

3 N

eap

oli

s,

nah

m R

om

En

de

54

6 n

ach

ein

jäh

rige

r B

elag

e-

run

g ei

n,

verl

or

die

Sta

dt

aber

im

Jah

r d

arau

f

wie

der

an

Bel

isar

. T

oti

la e

rob

erte

Ro

m 5

50

zum

zw

eite

n M

al u

nd

ver

legt

e in

der

Fo

lge

den

Kri

egss

chau

pla

tz n

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Un

teri

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en, v

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wo

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nac

h S

izil

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üb

erse

tzte

. Ü

ber

all

hat

te e

r im

-

mer

wie

der

Erf

olg

e, a

uf

Dau

er k

on

nte

er

aber

kei

nen

fes

ten

Bo

den

fas

sen

. A

ls 5

52

Nar

ses

mit

ein

em H

eer

von

Sal

on

a n

ach

Ita

lien

üb

er-

setz

te u

nd

To

tila

bei

Tad

inae

ste

llte

, kam

es

im

Jun

i 5

52

bei

Bu

sta

Gal

loru

m n

ahe

Tad

inae

zu

ein

er S

chla

cht,

in

der

To

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en

tsch

eid

end

ge-

sch

lage

n w

urd

e; e

r se

lbst

kam

au

f d

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luch

t

um

. T

hei

a, d

er s

ein

e N

ach

folg

e an

trat

, w

urd

e

im O

kto

ber

55

2 b

eim

Ver

such

, d

er S

tad

t C

u-

mae

, d

ie v

on

Nar

ses

bel

ager

t w

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e, E

nts

atz

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iete

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m m

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s L

acta

riu

s zu

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ge-

zwu

nge

n u

nd

sch

wer

ges

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gen

; er

selb

st k

am

im K

amp

f u

ms

Leb

en.

Da

die

Go

ten

kei

nen

Nac

hfo

lger

au

f d

en v

erw

aist

en T

hro

n w

ählt

en,

war

das

Sch

ick

sal

des

Ost

gote

nre

ich

es i

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ta-

lien

bes

iege

lt,

selb

st w

enn

bes

on

der

s in

No

rd-

ital

ien

sic

h b

is 5

55

im

mer

wie

der

Wid

erst

and

gege

n d

ie b

yzan

tin

isch

e H

errs

chaf

t re

gte.

III. D

ie S

pani

en-E

xped

itio

n 55

2–55

5

Mit

ein

er L

and

un

g an

der

do

stk

üst

e d

er I

be-

risc

hen

Hal

bin

sel

pla

nte

Iu

stin

ian

, d

iese

n A

u-

ßen

po

sten

im

W

este

n

des

al

ten

R

öm

isch

en

Rei

ches

zu

rück

zuge

win

nen

. A

use

inan

der

set-

zun

gen

um

den

nig

sth

ron

der

Wes

tgo

ten

vera

nla

sste

n

ihn

zu

d

iese

m

Un

tern

ehm

en.

Ath

anag

ild

(5

51

/55

5–

56

7),

ein

ho

chge

stel

lter

Ad

lige

r am

Ho

f d

es W

estg

ote

nk

ön

igs

Agi

la,

leh

nte

sic

h 5

51

geg

en d

en g

lück

lose

n H

err-

sch

er a

uf

un

d e

rbat

daz

u d

ie U

nte

rstü

tzu

ng

des

Kai

sers

. D

as K

om

man

do

üb

er d

iese

s U

n-

tern

ehm

en e

rhie

lt i

m F

rüh

jah

r 5

52

der

pra

e-

fect

us

Au

gust

ali

s am

Ho

f in

Ko

nst

anti

no

po

lis

Pet

rus

Mar

cell

inu

s F

elix

Lib

eriu

s, e

in M

ann

mit

au

ßer

ord

entl

ich

bew

egte

r V

erga

nge

nh

eit

(un

ter

Od

oac

er,

Th

eod

eric

h)

un

d j

etzt

im

ho

-

hen

Alt

er v

on

etw

a 8

7 J

ahre

n; P

rok

op

bez

eich

-

net

ih

n a

ls e

sch

atog

érōn

. D

ie b

yzan

tin

isch

en

Tru

pp

en v

erh

alfe

n i

n d

er T

at A

than

agil

d 5

55

zum

Th

ron

, w

urd

en g

ebet

en w

ied

er h

eim

zu-

fah

ren

, bli

eben

ab

er. S

ie h

ielt

en f

ür

den

Kai

ser

den

sten

stre

ifen

um

Mal

aca

un

d C

arta

gen

a,

lan

dei

nw

ärts

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is

Co

rdo

ba.

D

ie

Byz

anti

ner

prä

gten

h

ier

bis

in

die

Zei

t d

es H

erak

leio

s

(61

0–

64

1)

Rei

chsm

ün

zen

.

IV. D

ie d

rei P

erse

rkri

ege

Wen

n m

an b

eden

kt,

das

s ze

itg

leic

h m

it d

en

Käm

pfe

n i

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frik

a, I

tali

en u

nd

Sp

anie

n d

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Kai

ser

im O

sten

geg

en d

ie S

āsān

iden

ein

en

lan

gen

un

d v

erlu

stre

ich

en K

rieg

hrt

e, 5

42

daz

u n

och

ein

e P

este

pid

emie

üb

er d

as g

anze

Rei

ch k

am, k

ann

man

erm

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n, w

elch

e O

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r

die

R

eich

sbev

ölk

eru

ng

bri

nge

n

mu

sste

. D

ie

Span

nu

nge

n z

wis

chen

Ro

m u

nd

den

Per

sern

hat

ten

ber

eits

ein

e la

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Tra

dit

ion

; das

Des

as-

ter

von

Kar

rhai

, d

ie r

öm

isch

e N

ied

erla

ge u

nd

der

To

d d

es C

rass

us

53

v. C

hr.

, w

ar d

a n

ich

t

ein

mal

der

An

fan

g. D

amal

s w

ar e

s d

ie p

ar-

this

che

Dyn

asti

e d

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rsak

iden

, m

it d

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om

sein

en I

nte

ress

enk

on

flik

t au

stru

g –

um

wel

che

Inte

ress

en e

s w

em d

abei

im

Ein

zeln

en g

ing,

ist

nic

ht

meh

r zu

klä

ren

. G

anz

bes

tim

mt

war

der

Tra

nsi

than

del

vo

m F

ern

en O

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in

die

Mit

-

telm

eerw

elt

üb

er d

ie s

oge

nan

nte

Sei

den

stra

ße

un

d A

nti

och

eia

ein

Ele

men

t, a

us

dem

sic

h e

in

Ko

nfl

ikt

erge

ben

ko

nn

te.

Der

bil

lige

re,

aber

risk

ante

re S

eew

eg h

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du

rch

die

En

tdec

ku

ng

des

Mo

nsu

nzy

klu

s fü

r S

eefa

hre

r au

s d

er M

it-

telm

eerw

elt

seit

dem

sp

äten

2.

Jh.

v. C

hr.

vie

l

von

se

inem

S

chre

cken

ve

rlo

ren

, u

nd

d

och

ko

nn

ten

die

Par

ther

bzw

. ih

re N

ach

folg

er s

eit

22

4 n

. Ch

r.,

die

Sās

ānid

en m

it d

er S

per

run

g

des

Üb

erla

nd

han

del

s ge

nau

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Po

liti

k m

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en

wie

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mis

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Rei

ch m

it d

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per

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g vo

n

An

tio

chei

a b

zw.

sein

es H

afen

s in

Sel

euk

eia.

Un

zäh

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Mal

e h

aben

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Per

ser

An

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chei

a

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ber

t u

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wie

der

her

gege

ben

– e

in M

ech

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nis

mu

s, d

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au

ch i

n d

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eit

Iust

inia

ns

fort

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te. I

n d

rei

Ph

asen

ver

lief

en d

ie A

use

in-

and

erse

tzu

nge

n m

it d

em S

āsān

iden

her

rsch

er

Ch

osr

oes

I. (

53

1–

57

9).

53

0–

53

2: E

ntz

ün

det

hat

sic

h d

iese

r K

on

flik

t

am K

ön

igre

ich

Laz

ika,

des

sen

Her

rsch

er s

ich

52

2 ü

ber

die

ch

rist

lich

e T

aufe

in

die

Vas

alli

tät

zu K

on

stan

tin

op

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s b

egeb

en h

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. D

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per

-

run

g d

es

bis

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ahin

fr

eien

Z

uga

ngs

zu

m

Sch

war

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M

eer

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A

usg

angs

pu

nk

t ei

nes

sch

on

un

ter

Kab

ades

I.

(48

8–

53

1)

ausg

ebro

-

chen

en K

rieg

s, d

en s

ein

So

hn

Ch

osr

oes

I.

53

2

du

rch

ein

en F

ried

ensv

ertr

ag b

een

det

e.

54

0–

54

5:

Daz

u,

das

s C

ho

sro

es d

en F

ried

en

von

53

2 b

rach

, fa

nd

sic

h 5

40

im

Str

eit

zwi-

sch

en z

wei

ara

bis

chen

Stä

mm

en, d

en m

it d

em

Kai

ser

verb

ün

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en G

has

san

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un

d d

en L

a-

chim

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, ei

n g

eeig

net

er A

nla

ss.

Ein

he-

pu

nk

t d

iese

s K

rieg

es w

ar 5

40

die

ku

rzze

itig

e

Ein

nah

me

von

A

nti

och

eia

du

rch

C

ho

sro

es;

sāsā

nid

isch

e T

rup

pen

b

eset

zten

L

azik

a.

54

5

kam

an

gesi

chts

d

er

bei

der

seit

igen

E

rsch

öp

-

fun

g ei

n W

affe

nst

ills

tan

d a

uf

fün

f Ja

hre

zu

-

stan

de.

54

9–

55

7: D

iese

r K

rieg

en

tzü

nd

ete

sich

wie

-

der

um

an

Laz

ika,

als

der

Kai

ser

der

Bit

te d

er

Laz

en 5

49

um

die

Au

fnah

me

in e

in S

chu

tzve

r-

häl

tnis

nac

hk

am.

Die

Käm

pfe

, d

ie j

etzt

ein

-

setz

ten

, d

auer

ten

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55

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Das Römische Reich unter Iustinian (527–565)

200-254Pauly.indd 236 31.10.2007 12:29:11 Uhr

Page 33: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

23

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200-254Pauly.indd 237 31.10.2007 12:29:11 Uhr

Page 34: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

23

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5)

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Page 35: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

23

9Die byzantinische Themenverfassung (7.–9. Jh. n. Chr.) / Konstantinopolis

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Page 36: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

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V. u

nd

Yaz

dgi

rd I

I. k

on

nte

n s

ich

meh

rfac

h g

e-

gen

sie

du

rch

setz

en, P

ero

z ab

er w

urd

e 4

84

vo

n

ihn

en g

esch

lage

n u

nd

fie

l im

Kam

pf.

So

wu

r-

den

die

Sās

ānid

en d

en H

eph

thal

iten

tri

bu

t-

pfl

ich

tig.

Die

Hep

hth

alit

en s

pie

lten

au

ch i

n-

nen

po

liti

sch

am

sān

iden

ho

f ei

ne

gro

ße

Ro

lle.

Mit

ih

rer

Hil

fe k

am e

twa

Kab

ades

, d

er

So

hn

des

Per

oz,

geg

en d

en m

äch

tige

n H

ofa

del

un

ter

Zam

asp

hes

49

9 w

ied

er a

n d

ie M

ach

t.

Au

s d

er Z

wan

gsla

ge,

in d

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ich

das

Rei

ch

gege

ber

den

Hep

hth

alit

en b

efan

d u

nd

die

Staa

t u

nd

Ges

ells

chaf

t ü

ber

ein

Jah

rhu

nd

ert

in

Mit

leid

ensc

haf

t zo

g, w

urd

e d

as S

āsān

iden

reic

h

erst

wie

der

un

ter

Ch

osr

oes

I.

gere

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. E

r re

-

form

iert

e St

aat

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d G

esel

lsch

aft

der

Per

ser;

mit

hil

fe

ein

es

reo

rgan

isie

rten

H

eerw

esen

s

ko

nn

te e

r au

ch d

en K

amp

f m

it B

yzan

z er

folg

-

reic

h g

esta

lten

. Ku

rz n

ach

sei

nem

Reg

ieru

ngs

-

antr

itt

sch

loss

er

mit

Iu

stin

ian

I.

im J

ahr

53

2

ein

en »

end

lose

n F

ried

en«

(Pro

k.

BP

1,2

2,3

),

den

er

aber

54

0 b

rach

. E

s ge

lan

g ih

m s

oga

r,

An

tio

chei

a zu

bes

etze

n.

Hie

r er

kau

ften

sic

h

byz

anti

nis

che

Un

terh

änd

ler

ein

en u

nzu

verl

äs-

sige

n, i

m S

trei

t u

m L

azik

a m

ehrf

ach

un

terb

ro-

chen

en u

nd

ern

euer

ten

Waf

fen

stil

lsta

nd

. 5

61

wu

rde

ein

au

f 5

0 J

ahre

ver

ansc

hla

gter

Fri

ede

gesc

hlo

ssen

; d

arin

ve

rzic

hte

te

Ch

osr

oes

au

f

Laz

ika.

Un

ter

der

Reg

ieru

ng

Iust

ins

II. b

rach

en d

ie

Byz

anti

ner

5

72

d

iese

n

Fri

eden

sver

trag

u

nd

rück

ten

in

Mes

op

ota

mie

n e

in –

Nis

ibis

zu

er-

ob

ern

gel

ang

ihn

en n

ich

t; s

ie m

uss

ten

sic

h 5

73

nac

h e

inem

mis

sglü

ckte

n G

efec

ht

in d

ie S

tad

t

Dar

a zu

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zieh

en u

nd

sch

ließ

lich

kap

itu

lie-

ren

. D

enn

och

wu

rde

der

byz

anti

nis

ch-s

āsān

i-

dis

che

Kri

eg

in

No

rdm

eso

po

tam

ien

fo

rtge

-

setz

t; s

o w

urd

e b

eisp

iels

wei

se d

as S

āsān

iden

-

hee

r u

nte

r C

ho

sro

es’

per

sön

lich

er

hru

ng

57

5 b

ei M

elit

ene

gesc

hla

gen

– e

ine

En

tsch

ei-

du

ng

bra

chte

au

ch d

iese

Sch

lach

t n

ich

t. D

ie

Hyp

oth

ek d

iese

s K

rieg

es h

inte

rlie

ß C

ho

sro

es,

als

er 5

79

sta

rb, s

ein

em S

oh

n H

orm

isd

as I

V.

An

an

der

en F

ron

ten

ko

nn

te s

ich

Ch

osr

oes

I. d

ageg

en d

urc

hse

tzen

. E

rfo

lgre

ich

war

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im

Süd

en d

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rab

isch

en H

alb

inse

l, w

o e

r M

azū

n

an d

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üd

ost

ste,

des

gle

ich

en a

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amān

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der

dw

estk

üst

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n, b

eid

es h

and

elsp

oli

-

tisc

h b

edeu

tsam

e P

osi

tio

nen

. E

s ge

lan

g ih

m

um

56

0,

das

Rei

ch d

er H

eph

thal

iten

mit

hil

fe

der

ktü

rken

zu

zer

sch

lage

n; e

r so

llte

sei

nem

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ch a

ber

mit

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sem

Ver

nd

eten

r d

ie

Zu

ku

nft

ein

en g

efäh

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hen

Geg

ner

ein

geh

an-

del

t h

aben

.

In d

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at k

on

nte

sei

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oh

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orm

isd

as I

V.

die

Au

sein

and

erse

tzu

nge

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it d

en B

yzan

ti-

ner

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nu

r m

it

hal

ber

K

raft

hre

n,

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l im

No

rdo

sten

die

ktü

rken

in

sei

n R

eich

ein

zu-

fall

en d

roh

ten

. 5

89

wu

rden

sie

vo

n s

ein

em

Fel

dh

errn

Wah

ram

Ch

ob

in in

der

Geg

end

vo

n

Bal

h ˘ ges

chla

gen

un

d f

ürs

ers

te i

n i

hre

Sch

ran

-

ken

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iese

n.

Der

So

hn

Ho

rmis

das

’ IV

., C

ho

sro

es I

I., k

am

üb

er e

ine

Pal

astr

evo

luti

on

59

0 a

uf

den

Th

ron

,

wu

rde

aber

d

urc

h

An

hän

ger

des

W

ahra

m

Ch

ob

in g

estü

rzt

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d f

loh

nac

h K

on

stan

tin

o-

po

lis,

wo

ihn

Kai

ser

Mau

rik

ios

aufn

ahm

– n

ur,

um

ih

n

im

Frü

hja

hr

59

1

mit

m

ilit

äris

cher

Hil

fe w

ied

er a

uf

den

Th

ron

nac

h K

tesi

ph

on

zurü

ckzu

füh

ren

. M

auri

kio

s er

hie

lt v

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Ch

os-

roes

r d

iese

Lei

stu

ng

die

Stä

dte

Dar

a u

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Mar

tyru

po

lis

sow

ie e

inen

Tei

l vo

n A

rmen

ien

bis

zu

r T

ho

spit

is a

ls G

egen

leis

tun

g.

Als

Mau

rik

ios

60

2 a

uf

Bet

reib

en d

es P

ho

-

kas

, ei

nes

sei

ner

Off

izie

re,

erm

ord

et w

ord

en

war

, sch

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g si

ch C

ho

sro

es z

u s

ein

em R

äch

er

auf.

Sās

ānid

isch

e H

eere

zo

gen

in

Mes

op

ota

-

mie

n

wes

twär

ts

an

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E

up

hra

t b

is

nac

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Kir

kes

ion

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d i

n K

lein

asie

n ü

ber

Arm

enie

n

bis

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r A

mas

eia

un

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aisa

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. E

inig

e St

ädte

wie

Ed

essa

lei

stet

en W

ider

stan

d,

aber

im

Fel

d

trat

dem

Sās

ānid

en, d

er v

ersc

hie

den

e F

eld

züge

in d

en J

ahre

n 6

06

bis

61

0 i

n e

igen

er P

erso

n

füh

rte,

kei

n b

yzan

tin

isch

es H

eer

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lgre

ich

entg

egen

. D

as

änd

erte

si

ch

auch

n

ich

t,

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Ph

ok

as v

on

Her

akle

ios

gest

ürz

t w

urd

e –

so

sch

nel

l k

on

nte

sel

bst

die

ser

fäh

ige

Kai

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kei

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wir

ku

ngs

voll

es H

eere

sau

fgeb

ot

ins

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d s

tel-

len

. C

ho

sro

es b

zw.

sein

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dh

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Sch

arw

araz

du

rch

zog

gan

z Sy

rien

– S

täd

te w

ie A

nti

och

eia

(61

1),

Dam

ask

os

(61

3)

un

d J

eru

sale

m (

61

4),

wo

Ch

osr

oes

die

ko

nst

anti

nis

che

Gra

bes

kir

-

che

zers

töre

n u

nd

das

Hei

lige

Kre

uz

nac

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te-

sip

ho

n e

ntf

üh

ren

lie

ß,

fiel

en d

en S

āsān

iden

zu.

Im

Jah

r 6

19

d

ran

gen

d

ie

Sāsā

nid

en

in

Äg

ypte

n e

in u

nd

zo

gen

den

Nil

au

fwär

ts b

is i

n

den

Su

dan

; si

e zo

gen

au

ch

wei

ter

wes

tlic

h,

gli

cher

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se b

is n

ach

Tri

po

lis.

In

Kle

in-

asie

n w

urd

e u

nte

rdes

sen

61

5 s

oga

r C

hal

ked

on

am B

osp

oro

s im

An

gesi

cht

der

byz

anti

nis

chen

Res

iden

zsta

dt

von

den

Sās

ānid

en u

nte

r C

ho

s-

roes

’ Fel

dh

errn

Sch

ahin

ero

ber

t.

Sei

t 6

22

war

Her

akle

ios

nac

h A

bsc

hlu

ss s

ei-

nes

um

fass

end

en R

efo

rmw

erk

s an

Ges

ells

chaf

t

un

d H

eer

end

lich

wie

der

in

der

Lag

e, a

uf

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sāsā

nid

isch

en H

erau

sfo

rder

un

gen

zu

an

two

r-

ten

. E

in

erst

er

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dzu

g,

den

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ge

gen

ei

n

sāsā

nid

isch

es H

eer

un

ter

Sch

arw

araz

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nah

m u

nd

der

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bei

den

geg

ner

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en H

eere

off

enb

ar

kre

uz

un

d

qu

er

du

rch

K

lein

asie

n

füh

rte,

en

det

e im

Frü

hja

hr

62

3 w

oh

l b

ei K

ai-

sare

ia i

n K

app

ado

kie

n m

it e

inem

ein

deu

tige

n

Sieg

der

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anti

ner

; m

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Sch

lag

hat

te

der

Kai

ser

die

kle

inas

iati

sch

e H

alb

inse

l w

ie-

der

gew

on

nen

. In

den

Jah

ren

62

3–

62

5 r

ück

te

Her

akle

ios

in N

ord

mes

op

ota

mie

n e

in,

oh

ne

aber

kri

egse

nts

chei

den

de

Erf

olg

e zu

err

inge

n.

Im S

om

mer

62

6 s

uch

te C

ho

sro

es i

m Z

usa

m-

men

wir

ken

mit

den

tu

rkst

ämm

igen

Ava

ren

,

die

sei

t 5

67

im

Kar

pat

enb

eck

en s

ied

elte

n u

nd

58

2 S

irm

ium

ero

ber

t h

atte

n,

mit

ein

em H

eer

un

ter

Sch

arw

araz

die

En

tsch

eid

un

g vo

r K

on

-

stan

tin

op

oli

s, w

ähre

nd

er

Her

akle

ios

un

d s

ein

Hee

r m

it s

chw

äch

eren

Krä

ften

in

Kle

inas

ien

ban

d.

Es

war

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s d

ie e

rste

vo

n v

iele

n B

elag

e-

run

gen

der

byz

anti

nis

chen

Res

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zsta

dt;

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Ver

teid

igu

ng

leit

eten

d

er

mag

iste

r m

ilit

um

pra

esen

tali

s B

on

os

un

d d

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atri

arch

Ser

gio

s.

Nac

h e

iner

ers

ten

Nie

der

lage

im

Ch

ryso

ker

as

(Go

lden

en H

orn

) rü

ckte

n d

ie A

vare

n a

b;

die

Sāsā

nid

en,

die

weg

en d

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yzan

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en S

ee-

üb

erle

gen

hei

t n

ich

t au

fs

euro

päi

sch

e U

fer

üb

erse

tzen

ko

nn

ten

, h

ielt

en s

ich

no

ch b

is i

ns

Jah

r 6

27

in

Ch

alk

edo

n,

um

sic

h d

ann

en

dgü

l-

tig

ost

wär

ts

zurü

ckzu

zieh

en.

Inzw

isch

en

ko

nn

te

Her

akle

ios

sein

e F

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zugs

plä

ne

von

Arm

enie

n a

us

wei

terv

erfo

lgen

, in

der

en V

er-

lau

f er

im

Dez

emb

er 6

27

ein

e sā

sān

idis

che

Arm

ee u

nte

r R

azat

es n

ahe

Mo

sil

bei

Nin

ive

ents

chei

den

d s

chlu

g. W

eite

r zo

g d

as b

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ti-

nis

che

Hee

r in

Ric

htu

ng

auf

die

Sās

ānid

en re

si-

den

z K

tesi

ph

on

, au

f d

eren

Ero

ber

un

g H

e ra-

kle

ios

jed

och

an

gesi

chts

der

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erw

arte

nd

en

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tige

n G

egen

weh

r d

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erse

r ve

rzic

hte

te.

Info

lge

der

sān

idis

chen

N

ied

erla

ge

bei

Nin

ive

un

d d

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inn

ahm

e vo

n C

ho

sro

es’ R

esi-

den

z D

asta

gird

bei

Kte

sip

ho

n im

Jah

r 6

28

kam

es z

u T

hro

nw

irre

n, i

n d

eren

Ver

lau

f d

er K

ön

ig

von

sei

nem

So

hn

Sir

oe

gest

ürz

t u

nd

erm

ord

et

wu

rde.

D

er

Fri

eden

sver

trag

, d

en

Siro

e,

mit

Th

ron

nam

en K

abad

es I

I.,

um

geh

end

mit

He-

rak

leio

s au

shan

del

te

un

d

den

B

ora

n,

ein

e

Sch

wes

ter

des

Kab

ades

, al

s R

egen

tin

63

0 a

b-

sch

loss

, sa

h d

ie R

ück

gab

e sä

mtl

ich

er e

hem

als

byz

anti

nis

cher

Geb

iete

– v

on

Äg

ypte

n b

is a

ns

Sch

war

ze M

eer

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Au

ssch

luss

des

öst

lich

en

Tei

ls v

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enie

n –

vo

r, a

uch

war

das

Hei

-

lige

Kre

uz

ausz

uli

efer

n,

das

der

Kai

ser

dan

n

am

21

. M

ärz

63

0

in

Jeru

sale

m

wie

der

auf-

rich

tete

.

Nac

h

vers

chie

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tlic

hen

T

hro

nw

ech

seln

kam

mit

Yaz

dgi

rd I

II.

ein

En

kel

des

Ch

osr

oes

an d

ie R

egie

run

g. E

r h

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ich

t m

ehr

mit

dem

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anti

nis

chen

Rei

ch a

use

inan

der

zuse

t-

zen

, se

in G

egn

er w

aren

die

Ara

ber

un

ter

den

erst

en d

rei

Kal

ifen

. N

ach

Nie

der

lage

n 6

36

bei

al-Q

ādis

īya

am E

up

hra

t un

d 6

42

bei

Nih

āwan

d

in M

edie

n (

→ K

arte

S.

24

3)

gest

alte

te s

ich

das

Leb

en

des

le

tzte

n

Sāsā

nid

enh

errs

cher

s w

ie

ein

e ei

nzi

ge F

luch

t. 6

51

wu

rde

Yaz

dgi

rd i

n

Mar

v er

mo

rdet

; m

it

sein

em

To

d

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as

Sāsā

nid

enre

ich

vo

llst

änd

ig a

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rab

er.

Die

Que

llen

Ein

wic

hti

ges

Ges

chic

hts

wer

k s

ind

die

Kri

ege

des

Pro

ko

pio

s: d

ie B

üch

er 1

un

d 2

sch

ild

ern

die

Kri

ege

der

Byz

anti

ner

geg

en d

ie S

āsān

iden

;

sie

info

rmie

ren

b

eso

nd

ers

üb

er

die

B

ezie

-

hu

nge

n z

wis

chen

Iu

stin

ian

un

d C

ho

sro

es I

.

Geo

rgio

s P

isid

es (

ca.

60

0 b

is c

a. 6

30

) w

ar u

n-

ter

dem

Pat

riar

chen

Ser

gio

s K

leri

ker

an

der

Hag

ia S

op

hia

. A

ls Z

eitg

eno

sse

des

Her

akle

ios

bes

ang

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ilit

äris

chen

Tat

en d

iese

s K

ai-

sers

, so

den

Fel

dzu

g ge

gen

die

Per

ser

(62

2/2

3)

un

d d

en K

rieg

geg

en d

ie A

vare

n,

un

d v

erfa

sste

die

Her

akl

ias,

ein

en e

pis

chen

Hym

nu

s au

f d

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Die byzantinisch-sasanidischen Auseinandersetzungen im 6. und 7. Jh. n. Chr.

200-254Pauly.indd 240 31.10.2007 12:29:13 Uhr

Page 37: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

24

1Die byzantinisch-sasanidischen Auseinandersetzungen im 6. und 7. Jh. n. Chr.

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Page 38: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

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Die Einigung und Expansion der Araber unter den ersten vier Kalifen (632–661)

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Page 39: Historischer Atlas der antiken Welt - Leseprobe

24

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un

d

den

B

ulg

aren

au

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er

Bal

kan

hal

bin

sel

dem

Kai

ser

Zei

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ich

den

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w

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sch

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un

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0–

64

1)

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de-

ten

Th

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assu

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ein

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ief

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wu

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rger

kri

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i-

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Kai

ser

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dem

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ne

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zeit

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ku

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a V

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un

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en e

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och

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die

sic

h d

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ten

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mm

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die

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99

5 m

it e

inem

Sie

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ero

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der

B

eset

zun

g vo

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Em

esa

sein

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and

. 99

8 r

ück

ten

die

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ber

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nti

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sch

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amia

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os,

den

Du

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An

tio

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bei

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ich

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im

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5–

10

21

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rgeb

nis

die

ses

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gs.

Sch

wie

rige

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rob

lem

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die

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der

Bal

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bin

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dem

To

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oh

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76

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sich

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nte

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nen

ein

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ich

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N

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Bal

kan

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bin

sel

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soll

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spät

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dem

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86

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dem

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eio

s

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86

ein

en B

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anfe

ldzu

g, d

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edo

ch

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ass

der

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An

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6./

17

.

Au

gust

des

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s k

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rte.

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wie

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s R

eich

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n

un

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den

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est-

hie

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ko

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Bu

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–9

27

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92

7–

96

9).

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gela

ng

ihm

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ber

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iro

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is a

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vo

n

Ko

rin

th u

nd

au

f die

Pel

op

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nes

vo

rzu

dri

nge

n.

Sei

t 9

91

b

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si

ch

der

K

aise

r,

mit

hil

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meh

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r D

uk

es,

Sam

uel

nie

der

zuri

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n,

un

d

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äch

lich

gel

ang

es d

em D

om

esti

ko

s N

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ph

oro

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ran

os,

die

Bu

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et,

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ch d

urc

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Nie

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n z

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asse

n,

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te e

r

99

8 D

yrrh

ach

ion

, ge

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en u

nd

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k-

leia

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eit

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01

ko

nn

te d

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er i

mm

er

meh

r E

rfo

lge

verz

eich

nen

. E

r er

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Pli

ska,

Meg

ale

Pre

sth

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a (P

resl

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un

d P

rest

hla

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za

(Kle

in-P

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bes

etzt

e B

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Ser

via,

es

folg

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inn

ahm

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n V

od

en, n

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tmo

-

nat

iger

Bel

ager

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g fi

el B

idin

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) an

der

Do

nau

. Sa

mu

el a

ber

bli

eb n

ich

t u

ntä

tig

un

d

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dri

ano

po

lis.

Nac

h e

inem

Sie

g d

es

Kai

sers

am

Axi

os

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dar

) 1

00

4 k

apit

uli

erte

Sko

pia

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op

je),

im

Jah

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urd

e au

ch

Dyr

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eben

die

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l-

lier

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Au

skü

nft

e –

gek

ämp

ft w

urd

e in

jed

em

Jah

r. A

m 2

9.

Juli

10

14

kam

es

sch

ließ

lich

zu

dem

en

tsch

eid

end

en

Sieg

d

es

Kai

sers

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ei

Kle

idio

n i

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En

gpas

s d

es B

elas

ica-

Ge-

bir

ges

am o

ber

en S

trym

on

(St

rum

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Sam

uel

entk

am a

uch

jetz

t. I

n k

ein

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arst

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ng

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ses

Kri

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eis

dar

auf,

wie

Bas

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os

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ulg

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he

gen

om

men

hat

: 14

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0

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lgar

en

soll

en

in

Gef

ange

nsc

haf

t ge

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n

sein

. Sie

lie

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aise

r au

snah

msl

os

ble

nd

en.

Jed

er H

un

der

tsch

aft

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ein

en E

inäu

gige

n

zum

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füh

rer

– s

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ntl

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nen

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chri

da.

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rem

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bli

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Sam

uel

zusa

mm

enge

bro

chen

un

d w

enig

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spät

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orb

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ein

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er 1

01

4).

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Kai

ser

haf

tete

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er

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B

ein

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Bu

lgar

ok

ton

os,

der

Bu

lgar

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ter,

an

. N

ach

dem

To

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han

s fü

hrt

en d

esse

n S

oh

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abri

el R

a-

do

mir

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01

4/1

5)

un

d

nac

h

sein

em

To

d

Jo-

han

nes

Vla

dis

lav,

ein

an

geb

lich

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effe

Sam

u-

els

(10

15

–1

01

8),

den

Kam

pf

gege

n d

en K

aise

r

fort

. 1

01

9

war

d

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B

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T

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ti-

nis

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Rei

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es.

Die

Que

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Der

byz

anti

nis

che

Sch

rift

stel

ler

Joh

ann

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ky-

litz

es (

11

./1

2. J

h.)

, Ver

fass

er e

iner

Ch

ron

ik f

ür

die

Jah

re 8

11

bis

10

57

, bem

üh

t si

ch in

bew

uss

-

ter

Dis

tan

z zu

tra

dit

ion

elle

n C

hro

nik

en u

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ein

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ber

grei

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Dar

stel

-

lun

g in

ku

nst

voll

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til.

r d

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eit

von

81

1

bis

10

57

hat

etw

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pät

er G

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Ked

ren

os

sein

e C

hro

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nah

ezu

rtli

ch a

usg

esch

rie-

ben

. E

inen

rdig

en F

ort

setz

er f

ür

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Jah

re

bis

1

11

8

hat

Sk

ylit

zes

dag

egen

in

Jo

han

nes

Zo

nar

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nd

des

sen

Wel

tch

ron

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efu

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en.

Die

Kar

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Sie

zeig

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röß

ten

Um

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en d

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yzan

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tin

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e R

eich

un

ter

Bas

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os

II. a

nge

no

mm

en

hat

. U

nte

r d

en

Ko

mn

enen

-Kai

sern

(1

05

7–

11

85

), w

as d

urc

h e

ine

bes

on

der

e L

inie

nzi

e-

hu

ng

ken

ntl

ich

gem

ach

t is

t, g

ehen

im

Ost

en

gro

ße

Tei

le K

lein

asie

ns

an d

ie R

um

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dsc

hu

-

ken

mit

ih

rer

Res

iden

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Ik

on

ion

ver

lore

n,

wäh

ren

d i

m W

este

n f

ür

ein

ige

Zei

t in

Siz

ilie

n

wei

tere

r B

od

en g

ewo

nn

en w

urd

e.

Kar

te S

. 23

9

Lite

ratu

r

P. C

ar

el

os,

Bem

erk

un

gen

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eio

s’

II.

Bu

lgar

ok

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os,

in

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yzan

tin

o-S

lavi

ca 5

3,

19

92

,

1–

16

; W

. F

el

ix,

Byz

anz

un

d d

ie i

slam

isch

e W

elt

im

frü

hen

11

. Jah

rhu

nd

ert,

19

81

; C. H

ol

me

s, »

Ho

w t

he

Eas

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on

« in

th

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A.

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(H

rsg.

), E

aste

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to

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anti

um

,

20

01

, 4

1–

56

; P

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Str

äss

le

, K

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un

d K

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-

run

g in

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anz.

Die

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ser

Bas

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os’

II.

ge-

gen

die

Bu

lgar

en (

97

6–

10

19

), 2

00

6;

de

rs.

, R

aum

un

d K

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füh

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g in

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anz

– e

ine

mil

itär

geo

gra-

ph

isch

e B

eurt

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ng

der

Tak

tik

un

d S

trat

egie

der

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ion

am

Flu

ß S

per

chei

os

(99

6),

in

: B

yzan

ti-

nis

che

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Das Byzantinische Reich unter Basileios II. (976–1025)

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