hÖrbar 02 | 2011|12
DESCRIPTION
THOMAS QUASTHOFF Leidenschaft fürs Lied MIHAELA URSULEASA Rumänisches Märchen XAVIER DE MAISTRE Schluss mit Weihnachten ANOUSHKA SHANKAR Neues aus der Familie der Stars Im Interview FAZIL SAY Mitte der SeeleTRANSCRIPT
hörbarDAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND OKTOBER 02 2011 12
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PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
DER PARTNER DIE SPONSOREN
DIE CO-SPONSOREN DIE FÖRDERER
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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Botschaften sind der Musiker Sache nicht. Sollte man meinen – denn ent-scheidend ist doch das Konzert auf der Bühne und nicht die Message davor. Das Konzerthaus als politikfreie Zone und als ein Ort der kommer-ziellen Vermarktung klassischer Musik. So war der Trend der letzten Jahre, so wurden Künstler aufgebaut und auf den Markt geworfen. Man kann es bedauern. Ich bin indes weit davon entfernt, einer Politisierung der Musik und der Künstler das Wort zu reden, zu sehr freue ich mich darüber, dass es zusehends gelingt, durch die Öffnung der klassischen Musik für kommer-zielle Vermarktung breitere Publikumsschichten zu erreichen und nachhaltig zu binden. Unsere Botschaft ist die Musik, aber unsere Suche galt auch immer den Künstlern, die ihren Blick über Tastatur und Geigenbogen hinaus schweifen las- sen, die sich engagieren, einmischen und das ein oder andere Laster haben. So wie Fazıl Say.
Unser ehemaliger Exklusivkünstler mischt sich ein. Er hat seine Meinung über die aus seiner Sicht bedenklichen politischen Verhältnisse in seinem Heimatland Türkei öffentlich gemacht. Das war mutig von ihm, manche sagen naiv. Auf alle Fälle brachte ihm diese Einmischung neben dem zu erwartenden Ärger in der Türkei eine große Bekanntheit in der Musikwelt und weit darüber hinaus ein.
LUST AM LASTER
Was bewegte diesen Ausnahmekünstler zu solchem Tun, welche Motive stecken dahinter? Wer ist Fazıl Say? Dieser Frage ging nun Jürgen Otten nach. Er, ein bekannter Feuilletonist und Verfasser eines Standardwerkes über Pianisten, hat jüngst eine Biografie über Fazıl Say veröf-fentlicht. Ihm ist dabei ein großer literarischer Wurf gelungen. Facettenreich und immer sub-jektiv beschreibt der Journalist den Weltstar. Er leitet sein Leben nicht linear biografisch, son-dern aus dem Kontext seiner kulturellen Umge-bung ab.
Dr. Jan Boecker traf den passionierten Rau- cher Fazıl Say in Berlin zum hörbar-Interview. Dort ging es natürlich um das Buch, aber neben- bei auch um die wichtige Frage, wie viele Ziga- retten er als Kettenraucher pro Tag so (b)raucht und ob das Rauchverbot im Konzerthaus Ein-fluss auf seine Leistung als Pianist hat. Wenn ja, dann würden wir ihm glatt einen Aschenbecher auf die Bühne stellen. Was aber politisch nicht korrekt wäre und sicherlich nicht marktkonform. Aber das muss Fazıl Say nicht sein. Erst recht nicht in Dortmund.
IhrBenedikt StampaIntendant und Geschäftsführer desKONZERTHAUS DORTMUND
04 einblick
AGNES OBELDie dänische Singer-Songwriterin Agnes Obelschmeichelt sich mit zauberhaftem Gänsehaut-Popin die Gehörgänge.
Sa 21.01.2012 · 20.00 Uhr
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04 einblick
05 inhalt
06 aktuelles
28 briefe
29 ausblick I rätsel I impressum
30 haus und verkauf
08 interview
Mitte der SeeleEin Wiedersehen mit dem ehemaligen Exklusivkünstler Fazıl Say
10 titel
Leidenschaft für das LiedThomas Quasthoff geht mit der schönsten Form des Musizierens in nur drei Minuten unter die Haut
14 kammermusik
Rumänisches MärchenDie Pianistin Mihaela Ursuleasa spürt ihren musikalischen Wurzeln nach
17 kammermusik
Schluss mit WeihnachtenXavier de Maistre führt sein Instrument aus dem weihnachtlichen Salon heraus
20 world music
Neues aus der Familie der Stars Die Spuren des Flamenco führen Anoushka Shankar von Indien nach Spanien
22 orchesterzyklus
Ruhender PolMit Lorin Maazel steuern die Münchner Philharmoniker in friedlichere Gewässer
24 große stimmen
Buenas tardes, Dortmund Ihr Dortmund-Debüt bringt iberisches Flair ins Konzerthaus: Sylvia Schwartz
25 meisterpianisten
Lizenz zur AndersartigkeitJean-Yves Thibaudet zeigt, warum ein Klavier nicht immer nur ein Klavier ist
26 tournee
Expedition Salonen Mit Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen nach Salzburg
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M it Liszt Michael Stegemann, »unser« Dortmunder Musikforscher und -publizist, Professor an der Technischen Universität und dem Konzerthaus-Publikum bestens bekannt durch seine Einführungen zu den Konzerten des Mahler Chamber Orches-tra, hat ein neues Buch über Franz Liszt geschrieben. »Genie im Abseits« lautet der Untertitel der 500 Seiten starken, mit größter Empathie und Detailkenntnis geschrie-benen Biografie. Erklärungen für jenes »Abseits« zu finden, in das der »erste Popstar der Klassik, Frauenschwarm und Hexenmeister am Klavier« als Komponist schon zu Lebzeiten geriet – nur ein Bruchteil seiner Werke ist schließlich heute im Musikleben verankert – ist ein Hauptanliegen des Buches. Franz Liszt, den vor 200 Jahren Gebore-nen, würdigt es als eigentlichen Wegbereiter der neuen Musik und visionären Europäer. Dringende Empfehlung! Michael Stegemann: Franz Liszt – Genie im Abseits. Piper Verlag, München 2011, 26,99 E
B itte Platz zu nehmen Beim Konzerthaus sitzen Sie nicht nur in der ersten Reihe, sondern – zu-gegebenermaßen in Sonderfällen – auch direkt auf der Bühne. Zum Beispiel, wenn Lang Lang das Haus bis unter das Dach füllt und nur noch rund um das Klavier Platz für weitere Zuhörer geschaffen werden kann. Oder wenn man sich besonders für das Konzerthaus einsetzt: Die Botschafter des KONZERTHAUS DORTMUND treffen sich zu Beginn einer jeden Saison, um sich gemeinsam auf die kommende Spielzeit einzustimmen. Die lange Dinnertafel zieht sich dabei über die gesamte Bühne und bietet gerade genug Platz für den Botschafterkreis. In dieser Saison kann durch die Unterstützung der Botschafter eine konzertante Opernaufführung realisiert werden: Mozarts »Titus« mit der Mezzosopranistin Elına Garanca.
D u bist das Orchester! Der Startschuss für die große Multimedia-Austellung re-rite im Dortmunder U ist gefallen. Ein Konvoi von Trucks des Philharmonia Orchestra hatte sich von London aus in Richtung Dortmund aufgemacht, der diesmal nicht nur Instrumentencases mit Pauken, Kontrabässen und Harfen, sondern kilometerlange Kabel, Relais, Monitore, PCs und Beamer transportierte – das ganze technische Equipment für re-rite, das den Besucher mitten hineinzieht in ein Orchester und Strawinskys »Sacre« aus Musi-kerperspektive erfahren lässt. Doch mit der Ausstellung alleine sind das Philharmonia Orchestra und die Konzerthaus-Mitarbeiter noch nicht ausgelastet. Neben verschiedenen Workshops für Kin- der und Jugendliche ist für das prägnante Datum des 11.11.2011 noch etwas Besonderes geplant: Zunächst findet im Konzerthaus die Live-Aufführung von Strawinskys »Sacre« durch Salonen und das Philharmonia Orchestra statt, anschließend öffnet re-rite im Dortmunder U für einen nächtlichen Rundgang. Im »View« in der siebten Etage des U klingt der Abend bei einer re-rite-Lounge mit DJ Prokofiev, dem Enkel des Komponisten, und Livemusik von Musikern des Philharmonia Orchestra unter Esa-Pekka Sa- lonen aus.
xpedition in Blaubarts Welt Der Trubel um re-rite (siehe oben) ist groß, doch noch während der Ausstel-lungszeit sorgt eine weitere aufwändige Produktion mit dem Philharmonia Orchestra und Esa-Pekka Salonen für geschäftiges Treiben im Konzerthaus. Die düstere Welt von »Herzog Blaubarts Burg«, Béla Bartóks einziger Oper, wird durch eine außerge-wöhnliche Visualisierung vor Augen geführt. Videoprojektionen umgeben das Orches-ter und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Ursprünglich war die in Dortmund aus der Reihe »Junge Wilde« bekannte Sängerin Measha Brueggergosman für die Rolle der Judith vorgesehen. Sie erwartet nun ein Kind und musste ihre Teilnahme an der Produktion absagen. An ihrer Stelle übernimmt die amerikanische Mezzosopranistin Michelle DeYoung die Rolle, für deren expressive Darstellung sie schon in Salzburg und New York gefeiert wurde. Esa-Pekka Salonen legt »Blaubart« jedem ans Herz: »Seien wir ehrlich, Opern sind lang. Aber das ist ein Einstundending und trifft wie ein Pfeil direkt ins Schwarze. Wenn man das erste Mal eine Oper sehen möchte, sollte man sich diese anschauen.«
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aktuelles 07
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Wir treffen Sie in einem Hotel an der Friedrich-straße. Was machen Sie in Berlin?Heute Abend findet die TV-Produktion der ARTE Lounge statt. Ich spiele einige Sätze aus »Bilder einer Ausstellung« von Mus-sorgsky und meine eigenen »Summertime«-Variationen. Als ich übrigens zum ersten Mal vor zwei Jahren dort war, hat Measha Brueggergosman moderiert. Ich freue mich, dass Measha nun vor-aussichtlich nächstes Jahr mit meinen Liedern nach Dortmund kommt. Dafür orchestriere ich einige Klavierlieder, darunter den »Panther« von Rainer Maria Rilke und einen Text von Ingeborg Bachmann. Außerdem schreibe ich dazu noch ein neues Lied.
Zuletzt haben wir uns bei der Fazıl-Say-Zeitinsel im letzten Jahr gesehen. Was hat Ihnen selbst Ihre Zeit als Exklusivkünstler ge-geben?Sie hat mich auf eine neue Stufe in meinem Leben geführt. Als Exklusivkünstler habe ich gelernt, wie eine solche Residenz aus-zufüllen ist. Gerade eine längerfristige Residenz ist für eine Art von Musiker wie mich sehr wichtig, um mich als Komponist von Werken unterschiedlichster Gattungen zu zeigen, natürlich als Pia- nist mit einigen Recitals und als Kammermusiker zusammen mit Partnern wie Patricia Kopatchinskaja oder Sabine Meyer. Aus die-ser Dortmunder Zeit habe ich also viel gelernt, und es war ja eine gigantische Residenz mit vier Jahren und unzähligen Konzerten. Die Städte, die mich nur mit einem Recital oder in einem Klavier-konzert erleben, kennen nur einen Bruchteil von mir. Dortmund aber weiß von meiner Beziehung zum Jazz, von dem Strawinsky-Projekt und dem »Patara«-Ballett, kennt mich aus reinen Haydn- oder Beethoven-Abenden oder verschiedenen kammermusika-lischen Konstellationen. Am Berliner Konzerthaus gab es dann im Anschluss eine weitere Residenz, komprimiert auf eine Saison.
Nach einer langen Saison 2010 |11 ohne den Pianisten und Komponisten kehrt Fazıl Say
Ende Januar für einen Klavierabend nach Dortmund zurück. Seine Zeit als Exklusivkünstler
am Konzerthaus endete im März 2010 mit der Aufsehen erregenden Zeitinsel »Istanbul-Sin-
fonie«, die, erzählt er uns, wie die Zündung einer weiteren Antriebsstufe auf seine Karriere
gewirkt habe. Nach wie vor ist Fazıl Say rastlos unterwegs: Gerade ist er von Istanbul aus in
Berlin gelandet. Auf dem Hoteltisch liegt eine Packung Zigaretten...
MITTE DER SEELE
Im Zentrum der Dortmunder Zeitinsel stand die Urauffüh-rung der »Istanbul-Sinfonie«...Die Idee von Benedikt Stam-pa, die »Istanbul-Sinfonie« zu schreiben, hat sehr viel bei mir verändert. Zunächst hat die Sinfonie mir das totale Selbst-vertrauen als Komponist gege-ben: darin, wie ich erzähle, wie ich orchestriere oder türkische Instrumente im Orchester ein-setze. Das waren eigentlich al- les Dinge, die ich vorher bereits beherrscht habe, aber sie so ernsthaft und wirkungsvoll in eine Sinfonie einzubringen, be- deutete etwas Neues. Als ich die Sinfonie dann im Konzert hörte, war ich vollständig glück- lich. Bei CD-Aufnahmen oder bei Auftritten in Fernsehshows sucht man zunächst immer den eigenen Fehler – aber beim An- hören der Sinfonie, von diesem Klangkörper gespielt, da stell- te sich für mich heraus, dass meine ursprünglichen Vorstell- ungen völlig aufgingen. Nach meiner »Istanbul-Sinfonie« ha- be ich innerhalb eines Jahres
interview 09
zwölf weitere Werke geschrie- ben, sie hat bei mir eine Tür ge-öffnet. Mit Auftragswerken bin ich jetzt bis 2015 beschäftigt. Ich hatte immer das Gefühl, so-wohl Komponist wie auch Pia-nist zu sein. Gekannt hat man mich bisher nur als virtuosen Pianisten, vor allem in Amerika. Jetzt interessiert man sich auch für mich als Komponisten und darüber freue ich mich sehr.
Bei Ihrem Klavierabend spielen Sie Janácek, Prokofiew, Haydn, »Enchiridion« von Bernd Alois Zimmermann und drei Sätze aus Strawinskys »Petruschka« in der Bearbeitung von Arthur Rubin...Nein, in meiner eigenen Bear- beitung! Seit einer Woche arbei- te ich daran, nicht weil Rubin-steins Fassung schlecht wäre, sondern um meinen Zugang zu dem Stück zu zeigen. Und Zim- mermann war ein genialer Kom- ponist, ich kenne alle seine Wer- ke. »Enchiridion« ist ein sehr in- teressantes, frühes Stück, be- einflusst von Strawinsky, leich-
ter zugänglich als die Oper »Die Soldaten« oder die Orchester-werke, das sehr schön ins Programm passt.
Gerade ist über Sie eine neue Biografie von dem Journalisten Jürgen Otten erschienen...Ein wie ich finde gutes Buch, das auf kompetente Weise auch das intellektuelle Leben in der Türkei beschreibt. Jürgen Otten hat viele Gespräche geführt, er war sehr oft in Istanbul, auch bei meinem Vater, und er hat viel verinnerlicht. Er kennt die aktuelle Situation der klassischen Musik – woher sie kommt, wohin sie geht – und kennt auch die Fehler, die insgesamt in diesem Bereich gemacht werden. Daher hat Jürgen Otten mich absolut verstanden, meine persönliche Umgebung von klassischer Musik, die besonderen Zusammenhänge von Musik und Kultur im Sozialleben in der Tür- kei vor dem Hintergrund der Probleme mit der heutigen Regie-rung.
Für das Buch hat Intendant Benedikt Stampa ein sehr persön-liches Interview gegeben...Benedikt hat sehr offen und übrigens wunderbar gesprochen. Es darf nicht nur Interviews geben, die niemanden stören. Er ist zu mir wie eine Art Boxercoach, und das ist wichtig für mich, ich brauche dieses Gefühl. Wenn er sagt: Man muss Fazıl mehr her-ausfordern bzw. Fazıl soll sich mehr herausfordern, ist das eine Kritik, die ich richtig finde. Die Mitte in seiner Seele zu finden oder nicht zu finden... Meine einzige Antwort, die ich im Augen-blick darauf geben kann: Sie ausgerechnet jetzt zu finden, wäre vielleicht störend für mich als Künstler. Ich habe eben Gegensätze. Oft stehen sie sich radikal gegenüber.
Das Interview führte Jan Boecker.
FAZIL SAYGeboren 1970 in Ankara, Türkei
Klavier- und Kompositionsstudium am dortigen Staatlichen Konserva- torium, als 17-jähriger in Düsseldorf, dann in Berlin
Gast bei allen wichtigen Orchestern und Festivals weltweit, darunter New York Philharmonic, Concert-gebouworkest bzw. »Salzburger Festspiele«, »Lucerne Festival«, »Verbier Festival« etc.
Als Komponist erzielt Fazıl Say mit dem im Alter von 16 Jahren geschriebenen Klavierstück »Black Earth« einen ersten Erfolg
März 2010 endet seine vierjährige Residenz als Exklusivkünstler am KONZERTHAUS DORTMUND mit der Uraufführung seiner »Istanbul-Sinfonie«, einem Auf-tragswerk des Konzerthauses und des WDR Köln
Sommer 2011 erscheint das Buch von Jürgen Otten, »Fazıl Say – Pianist, Komponist, Weltbürger« im Henschel-Verlag
Di 31.01.2012 · 20.00 Uhr
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Ungewöhnlich ist vieles an diesem Sänger: seine Freundlichkeit, wenn er sich und seine Kunst ernst genommen fühlt, seine Uner-bittlichkeit, wenn seine Arbeit in die Show-Ecke abgedrängt wird, sein Humor, wenn er über die Risiken und Nebenwirkungen seines Gewerbes erzählen darf, seine Originalität, wenn er – wie kaum ein zweiter – Helmut Kohl nachahmt. Un-gewöhnlich sind bereits die Anfänge: Quasthoff studiert, als er endlich darf, Gesang, außerdem ein bisschen Jura, er fängt als Sprecher beim Norddeutschen Rundfunk an und gewinnt 1987 den Würzburger »Mozartfest-Wettbewerb«, ein Jahr später dann den »ARD-Musikwettbewerb« in München – damals ein automatischer Türöffner im Klassik-Zirkus. Das war nur ein Anfang, nicht mehr: »Mit zunehmendem Alter traue ich mich mehr und setze inzwischen ganz andere Farben ein, die ich im Laufe der Zeit in meiner Stimme entdeckt und entwickelt habe.« Dazu zählen in-zwischen auch seine Abstecher in andere Genres, beispielsweise in Richtung Jazz und Soul.
Einer seiner prägendsten Weggefährten war Simon Rattle. »Er hat mich am meisten beein- flusst, Oper zu machen. Ich würde mich jederzeit von ihm beraten lassen«, gesteht Quasthoff. Er nennt ihn einen »guten Freund« und »besonders engen musikalischen Bruder«. Diese Vertraut-heit braucht Quasthoff, wenn er Musik macht, er braucht Menschen, mit denen er auf einer Wel-lenlänge funkt. Der Pianist Justus Zeyen zählt ebenfalls dazu. Mit ihm ist er schon seit ewigen Zeiten zusammen, etliche Aufnahmen und noch weit mehr Konzerte haben sie gemeinsam be-stritten – jeder weiß, wie der andere tickt, was ihn erwartet. Das macht ihre Musik so frei, so natürlich, so ehrlich. »Ein Quasthoff-Liederabend ist immer und allerorten ein Ereignis, mensch-lich und künstlerisch, das viele Menschen gera- dezu andachtsvoll erleben«, so urteilte Brigitte Fassbaender 2009 bei ihrer Laudatio, als Quast-hoff den Titel »Kammersänger« verliehen bekam. Doch Thomas Quasthoff schaut immer auch über den Tellerrand hinaus. Seit 2004 ist er Professor
für Gesang an der Hochschu-le für Musik »Hanns Eisler« in Berlin; er ist ein strenger und konsequenter Lehrer. Verant-wortungsbewusst gibt er sei-ne Erfahrung weiter, etwa bei dem von ihm ins Leben geru-fenen Wettbewerb, bei dem es ausschließlich um die Gattung Lied geht, für Thomas Quast-hoff »die kleinste, direkteste, intimste und dadurch die wohl schönste Art des Musizierens«. Das Lied verbiete, »sich hinter irgendwas zu verstecken. Da gibt es kein Bühnenbild, kein Kostüm, keinen Regisseur, kei- nen Dirigenten, die einem sa- gen, was man zu tun hat«. Der Bariton bezeichnet es als gro- ßes Glück, dass er nicht direkt ins Haifisch-Becken geschmis-
Ein bisschen Soap-verdächtig ist seine Vita ja schon. »Conterganopfer, dem die Musikhochschule das Studium verwehrt,
singt sich aus dem Streckverband zum ›Grammy‹ hoch. Schwere Kindheit, Kampf gegen die Krake Bürokratie, Drama,
Liebe, Wahnsinn. Am Ende Triumph in Amerika.« So ist der Stoff für die bunten Seiten gewebt. So beschrieben hat ihn
Thomas Quasthoff in seiner Autobiografie.
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BEDECKT MICH MIT BLUMEN, ICH STERBE VOR LIEBE, DASS DIE LUFT MIT LEISEM WEHEN,
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sen wurde, sondern seine Lied-Qualitäten rela- tiv früh auf kleinen Bühnen erproben konnte. »Die- se Möglichkeit gibt es heutzutage aber kaum noch.«
An die Schwarzmalerei, das Lied sei schon ei- ne aussterbende Gattung, mag er nicht so recht glauben und verweist auf seinen eigenen Wett-bewerb, der erstmals im Februar 2009 ausge-tragen wurde. »Es gab Bewerbungen aus 24 Ländern – für einen noch jungen Wettbewerb ist das keine schlechte Ausbeute.« Verglichen mit Zeiten des jungen Dietrich Fischer-Dieskau so-gar eine enorm hohe Zahl. Wer hat sich in den frühen Nachkriegsjahren außer einigen Liebha- bern und unermüdlichen Pianisten wie Michael Raucheisen oder Günther Weißenborn für diese Gattung stark gemacht? Und wie groß ist, ver-glichen damit, das heutige Angebot an Lieder-abenden? Dennoch registriert Quasthoff eine gewisse Angst bei Veranstaltern. Die Sorge, bei Liederabenden mit einem nur mäßig besuchten Haus etwa ein finanzielles Minus einzufahren, sei groß. Soweit verständlich, doch die Kehrseite der Medaille wiegt weitaus stärker: »Wer das Lied vernachlässigt oder sterben lässt, bringt einen
der wichtigsten Pfeiler der deutschen und euro-päischen Kultur zum Einsturz. Darüber sollte sich jeder klar sein.«
Für den Sänger besteht »die Kunst des Lie-des darin, so imaginativ zu singen, dass der Hörer in den Bann gezogen wird: Das beginnt schon mit der Sprache. Jeder im Saal muss verstehen, wovon die Rede ist, und wer gerade spricht. Nehmen Sie ein Lied wie den ›Erlkönig‹, in dem der Sänger gleich in vier verschiedene Rollen schlüpfen muss«. Lied-Singen bedeutet, auf die große Geste zu verzichten. Es erfordert eine Reduktion der Mittel. Das Wenige an Ge-stik muss stimmig sein. »Bei Schuberts ›Forelle‹ kann ich nicht verklärt nach oben schauen, sie schwimmt im Wasser; und umgekehrt kann ich bei der ›Krähe‹ in der ›Winterreise‹ nicht nach unten blicken.« Der Erfolg eines Liederabends steht und fällt für Quasthoff mit den jeweiligen Musikern: Das Publikum »spürt sofort, ob die-jenigen, die da vorne auf der Bühne stehen, au-thentisch agieren oder nicht«. Das Lied braucht so populäre Frontreiter wie Thomas Quasthoff, denn ansonsten ist die Gefahr groß, dass es ein-schläft. »In den Kindergärten oder Schulen wer-
den gute Gedichte kaum noch vermittelt. Das Defizit beginnt schon im Umgang mit traditi-onellen Kinder- und Volkslie-dern. Zu schnell wird verges-sen, dass Singen auch etwas mit Freude zu tun hat.« Gerade in Deutschland dürfe man mit dem Erbe eines Goethe, Hei- ne, Schiller und mit der Musik eines Brahms, Schubert, Schu-mann oder Wolf nicht leichtfer- tig umgehen. Und gleichzeitig betrachtet Quasthoff das Lied als gesamteuropäisches Phä- nomen. »Auf die Kompositio- nen eines Duparc oder Bartók möchte ich genauso wenig ver- zichten wie auf die zeitgenös-sische Musik eines Aribert Rei- mann oder Hans Werner Hen-ze.« Quasthoff kennt keine Be- rührungsängste, für ihn zählt die Qualität. Das Wissen darum lässt ihn seine Ansichten so erfreulich offensiv vertreten.
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LIEDER-
ABENDWerke von Schumann und Brahms
Do 26.01.2012 · 20.00 Uhr
Martina Janková Sopran, Bernarda Fink Mezzosopran, Michael Schade Tenor, Thomas Quasthoff Bassbari-
ton, Justus Zeyen Klavier, Camillo Radicke Klavier
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Die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa hat sich vom Wunderkind-Drill
befreit. Ihren geografischen Wurzeln aber bleibt sie bei aller musikalischen
Bandbreite verbunden.
Als Solopianistin ist Mihaela Ursuleasa es gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Zur Diva würde sie trotzdem kaum taugen. Sie lässt sich sogar in den Hintergrund buchen: Als Liedbegleiterin schiebt sie den Klavierhocker bereitwillig in den Schatten. Dann wieder steht sie im Scheinwerferlicht: 2010 bekommt sie für ihre Debüt-CD einen »ECHO Klassik«. Schon vorher, auf dem roten Teppich, hüpft sie vor Freude – und dabei passiert ihr ein Malheur: Der obere Rand des Korsa-genkleids rutscht, die Fotografen halten drauf. Kurz darauf begeistert sie dann das Publikum der »ECHO«-Gala auf musikalische Weise mit ihrem Temperament.
In einen Gefühlsausdruck bindet sie selbst die technische Herausforderung ein, wenn sie komplizierte Stücke spielt. Es wirkt, als habe sie an fingerbrecherischen Passagen so viel Spaß wie ein Spitzen-Kopfrechner an den härtesten Nüssen der Multiplikation. Für ihre zweite CD spielt sie Schuberts späte Klavierstücke ein. Und – beinahe muss man sagen: selbstverständlich – die vertrackten Werke von Béla Bartók. Mihaela Ursuleasa lebt zwar schon lange in Wien, aber ihre Wur- zeln liegen eigentlich in Rumänien. Dort hat sie als ganz kleines Kind unter dem Flügel gesessen und gelauscht. Ihre Eltern lernten sich über die Musik kennen, die moldawische Mutter singt, der Roma-Vater arbeitet als Jazzpianist. Umgeben
RUMÄNISCHES MÄRCHEN
kammermusik 15
RUMÄNISCHES MÄRCHENvon Jazz und Folklore, tappen die Hände des neugierigen Kindes auf dem Instrument umher, bald schon vertrauen die Eltern es einer Lehre-rin an und in rasantem Tempo stellen sich Fort-schritte ein. Doch mit 12 Jahren kehrt Ursuleasa der Wunderkind-Laufbahn den Rücken. Da hat sie bereits drei Jahre Konzertreise-Erfahrung hinter sich.
Diese erste Karriere knickt, als sie Claudio Abbado vorspielt. Nicht, dass er Mihaela Ursu- leasa für unbegabt hält, im Gegenteil. Aber er rät ihr, sie solle in Ruhe lernen, statt durch die Konzertsäle zu hetzen und verhilft ihr zu einem Stipendium in Wien. Vier Jahre später gewinnt sie den »Clara-Haskil-Wettbewerb« – mit 16 Jah- ren. Nun vertieft sie sich erneut vor allem in die nicht-öffentliche Musik: Sie liest über die Komponisten, deren Ideen ihre Finger in Klang verwandeln, versucht zu verstehen, warum es hier laut und da langsam zugehen soll und formt eine eigene Vorstellung davon, was hinter dem steckt, was ihr die Lehrerin zu Wunderkindzeiten
eingedrillt hat. Sie entwickelt Eigenständigkeit, bleibt aber auch am Wiener Konservatori-um eine gute Schülerin. 1999 macht sie ihren Abschluss im Konzertfach mit »cum laude«. Im selben Jahr geht sie mit der Deutschen Kammerphilharmo-nie Bremen unter Paavo Järvi auf Tournee. Bereits im Jahr zu- vor debütiert sie bei den »Salz-burger Festspielen« mit dem Mozarteumorchester.
Schon zu ihren Schul- und Studienzeiten in Wien mag Mi-haela Ursuleasa nicht einsam sein. Sie geht oft in ein Café, das als Künstlertreffpunkt be-kannt ist, und auch auf den Flu- ren ihrer Schulen trifft sie viele Gleichgesinnte. Für Patricia Ko- patchinskaja etwa ist sie schon
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Corina Belcea Violine, Axel Schacher Violine, Krzysztof Chorzelski Viola,
Antoine Lederlin Violoncello, Mihaela Ursuleasa Klavier
Werke von Beethoven, Larcher und Schumann
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MIHAELA URSULEASA
Di 15.11.2011 · 20.00 Uhr
damals eine geschätzte Begleiterin; später nehmen sie gemeinsam eine CD auf. Heute lädt die ganze Familie Mihaela Ursuleasa zu Auftritten ein. Mit den Kopat-chinskys verbindet sie die Liebe zur Musik aus Rumänien, Moldawien und Ungarn. Ursuleasa kennt durch ihre Familie viele der Weisen, die insbesondere den reisen-den Roma das Image hervorragender, wilder, hochemotionaler Musiker verschafft haben. Kein Wunder, dass auch die Roma und Sinti Kammerphilharmoniker sie als Solistin einladen.
Auf ihrer ersten Solo-CD spielte sie neben Beethoven, Brahms und Ravel auch Ginastera – letzteren bereits als Wink in Richtung Zukunft: Kein Jahr später er- scheint »Romanian Rhapsody« mit Werken von George Enescu, Paul Constanti-nescu, Béla Bartók – und Franz Schubert. Denn auf ihre geografischen Wurzeln lässt Mihaela Ursuleasa sich bei aller Liebe nicht festnageln. Musiker, so findet sie, sind ohnehin überall auf der Welt zu Hause. In diesem Herbst spielt sie kurz nacheinander in ihrer Heimatstadt Brasov, in London, Wien und Stockholm. Bei den »Murten Classics« in der Schweiz wechselt sie zudem fast täglich die Auftritts-form: An einem Abend sieht man sie im Duo mit Tai Murray, dann zusammen mit der Prager Philharmonie und schließlich allein mit einem Klavierabend.
Keiner Form gibt sie die Favoritenrolle, aber beim Recital, so räumt sie ein, sei man schon sehr einsam. Vor allem vor dem Auftritt. Bei ihrem Abend im KON-ZERTHAUS DORTMUND hat Mihaela Ursuleasa hinter den Kulissen Gesellschaft: Sie wird mit dem Belcea Quartet auf die Bühne treten.
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SCHLUSS MIT WEIHNACHTEN
Auch Xavier de Maistre war an der Harfe kein Senkrechtstarter: Seit er das Instru-ment als Neunjähriger für sich entdeckte, muss- te er einige Widerstände überwinden, um an seinen heutigen Platz zu gelangen. Zwar ist die Harfe in Frankreich wesentlich populärer als in Deutschland, doch war es auch dort nicht an der Tagesordnung, dass sich ein Heranwachsen- der so intensiv damit befasste. So fuhr de Mais-tre zunächst zweigleisig und studierte an Elite-hochschulen in Paris und London Politologie, Wirtschaftswissenschaften und Jura, bis eine einschneidende Begegnung ihm half, die Wei-chen für eine Laufbahn als Harfenist zu stellen: Der große spanische Harfenist Nicanor Zabale-ta riet dem jungen Kollegen zu einer Musiker-laufbahn. An diesem Punkt war eine Karriere als Solist jedoch noch jenseits seiner Vorstellungs-kraft, gab es doch kaum Vorbilder. So fühlte sich de Maistre am Ziel seiner Träume, als er 1998, mit 24 Jahren, Soloharfenist der Wiener
Philharmoniker wurde. Die Dinge entwickelten sich jedoch weiter; neben der Traumstelle erga-ben sich mehr und mehr Möglichkeiten in der Kammermusik und als Solist. Triebfedern dabei waren Offenheit, Neugierde und nicht zuletzt eine visionäre Gabe, die de Maistre nach neuen Welten für die Harfe suchen lässt.
»Das Kernrepertoire ist schnell ausgeschöpft«, bedauert de Maistre und liefert damit einen Grund dafür, dass die Harfe als Soloinstrument und in der Kammermusik nicht denselben Rang einnimmt wie etwa das Klavier. Diesem ist sie in ihren Möglichkeiten gar nicht so unähnlich; in der Tat sind viele Klavierkompositionen auch auf der Harfe spielbar – eine Chance, die Xavier de Maistre schon früh ergriff, um sein Repertoire zu erweitern. Dabei entdeckte er Stücke für sich wie Claude Debussys erste Arabesque, die in ihren Arpeggio-Figuren geradezu prädestiniert ist, a-ber auch Kompositionen, die zwar auf der Harfe
Xavier de Maistre ist ein Star, daran besteht kein Zweifel. Spätestens seit dem Gewinn des
»ECHO Klassik« 2009 erfährt der Harfenist ein immenses Interesse, das sich ebenso sehr auf
seine Person richtet wie auf seine Musik. Er empfindet das als hilfreich, um sein Anliegen vor-
antreiben zu können. Und das ist letztlich die Harfe, jenes klischeebeladene Instrument, das
er aus dem Winkel der Kaufhaus-Weihnachtsmusik auf die großen Konzertpodien überführt.
spielbar sind, in ihrer Charakteristik aber eigent-lich quer stehen zu den gängigen Klischees: Bartóks Rumänische Volkstänze beispielsweise hat vorher kein Harfenist aufgeführt und es war auch niemand auf die Idee gekommen, Klavier- konzerte von Joseph Haydn auf das Instrument zu übertragen. Natürlich sind Solokonzerte die herausragendste Möglichkeit, das Instrument zu präsentieren, angefangen mit Georg Friedrich Händel über die französische Komponistin Hen- riette Renié (ebenfalls eine Wiederentdeckung de Maistres) bis in die zeitgenössische Musik. Auch hier, wie im gesamten Repertoire, klafft al-lerdings eine Lücke, wurde doch die moderne Doppelpedalharfe erst zu Beginn des 19. Jahr-hunderts entwickelt. Umso wichtiger sind für den Solisten neue Kompositionen. Xavier de Maistre hat inzwischen einen Status erreicht, der ihm die Aussicht eröffnet, dass große Zeitgenossen für ihn komponieren. Fragt man ihn nach seinen Wunschkomponisten, nennt er Krzysztof Pende-recki und Kaija Saariaho – man wird sehen...
Neben dem herausragenden Spiel ist dem Mu- siker auch die planvolle Konzeption seiner Arbeit wichtig, schließlich zählt für ihn das »Gesamt-paket«. Natürlich gibt es immer wieder viele und entscheidende Sachzwänge, sodass es für ihn eine besondere Freude ist, sein nächstes Album, das im Frühjahr 2012 bei seinem Heimatlabel
Sony erscheinen soll, komplett selbst gestalten zu können: Dies beginnt mit dem Programm über die Wahl der musikalischen Partner bis hin zur Entscheidung für den Arrangeur Stefan Klieme, der seinen Teil dazu beitragen wird, dass altbe-kannte Stücke wie Vivaldis »Winter« einmal ganz anders zu hören sind.
Nach Dortmund kommt Xavier de Maistre zum zweiten Mal; schon einmal war er mit den Wie-ner Philharmonikern hier und freute sich über den Saal, der ihn mit seiner Verbindung von klassisch schlichter Schuhkarton-Form (die man als Wiener zu schätzen weiß!) mit hochwertiger Moderne beeindruckte. Die Trio-Formation mit der Flötistin Magali Mosnier und dem Bratschis-ten Antoine Tamestit findet sich für einige Kon-zerte im Herbst zum ersten Mal zusammen – drei große französische Musiker unserer Zeit, die in das Zentrum ihres Programms mit Debussys F-Dur-Sonate das Werk eines Landsmannes ge-stellt haben. Auch wenn Antoine Tamestit als »Junger Wilder« im Fokus des Dortmunder Pub- likums steht und Magali Mosnier eine der Gro-ßen ihres Fachs ist, liegt doch immer ein Schwer-punkt des Interesses auf Xavier de Maistre und seiner Harfe. Wie gut, dass er dem Rat Zabale-tas gefolgt ist: »Wissen Sie, gute Anwälte gibt es Tausende, aber einen Harfenisten wie Sie, den gibt es nur einmal.«
TRIO MOSNIER
– TAMESTIT –
DE MAISTRE Werke von Britten, Fauré, Debussy u. a.
Fr 18.11.2011 · 20.00 Uhr
Magali Mosnier Flöte, Antoine Tamestit Viola, Xavier de Maistre Harfe
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Anoushka Shankar ist ein Papakind. Von klein auf will sie unbedingt dasselbe Instrument spielen wie ihr Vater, geht als Teenager mit ihm zusammen auf Tournee, spielt als erwachse-ne Solistin seine Kompositionen und hat sogar ein Buch über ihn geschrieben, kaum dass sie 20 war. Ihr Vater, die Sitar-Legende Ravi Shankar, hat drei Kinder von drei verschiedenen Frauen. Als Anoushka geboren wird, trennt sich ihr Vater von einer langjähri-gen Lebensgefährtin, lebt dann aber erst einmal für einige Jahre mit der Mutter ihrer Halbschwester zusammen, der heute als Jazz- sängerin bekannten Norah Jones. Beide Frauen sind 2003 heiße »Grammy«-Anwärterinnen. Norah gewinnt acht. Doch Anoushka bricht dort gleich zwei Rekorde: Sie ist die erste Frau, die in der Kategorie »Weltmusik« nominiert wird – und mit 22 auch die jüngste Kandidatin. Eigentlich hat sie damit bewiesen, dass sie den berühmten Vater zum Türenöffnen nicht braucht. Aber sein Schatten ist lang. Und so bricht sie mit den indischen Traditio-nen und beginnt ihre eigenen Experimente. 2007 nimmt sie mit »Breathing under Water« eine Mischung aus Sitar und Elektro-beats auf und lädt Popmusiker Sting für ein Stück ins Studio ein. Die Familie nimmt es nicht übel: Auch Norah Jones singt auf dem Album und Ravi Shankar tritt zum Sitar-Duett an. Danach sind für die Musikerin alle Grenzen hinfällig. Sie lässt die Sitar zu Geige, Cello und Flöte erklingen, spielt mit Jazzikonen wie Herbie Han-cock und Klassikstars wie Joshua Bell. Selbstverständlich tritt sie im Juli 2010 auch zur Uraufführung von Ravi Shankars Sinfonie für Sitar und Orchester mit dem London Philharmonic Orchestra an – dass da bereits ein Enkelkind unterwegs ist, verrät sie erst später. Die Babypause indessen währt nicht lang. Anoushka Shan- kar hat schon wieder eine neue Idee, was sie mit ihrer Sitar an-stellen möchte: Sie nimmt ein Album mit Flamenco-Künstlern auf. Das ist gar nicht so weit hergeholt: Flamenco hat – unter ande-rem – indische Wurzeln.
Anoushka Shankar bringt ihrer Sitar Flamencoklänge bei.
NEUES AUS DER FAMILIE DER STARS
ANOUSHKA SHANKAR & ENSEMBLEEine musikalische Reise von Indien nach Spanien auf den Spuren der Flamencotradition
Do 08.12.2011 · 20.00 Uhr
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Als der bisherige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann, nach Querelen um seine Vertragsverlängerung an die Sächsische Staatskapelle wechselte, äu-ßerte das Publikum seinen Unmut offen. Inzwi-schen haben sich die Wogen geglättet: Von der Konzertsaison 2012/13 an wird Lorin Maazel die Philharmoniker als Chefdirigent leiten. Mit der Verpflichtung des weltbekannten Maestros zei-gen sich die Münchner sehr zufrieden.
Die Karriere des Dirigenten aufzuarbeiten, wür- de ein oder zwei Bücher fordern. Ein Parforce- ritt durch die Eckdaten skizziert ein außerge-wöhnliches Künstlerleben: Im Alter von neun Jahren dirigierte Maazel bei der New Yorker Welt-ausstellung zum ersten Mal ein großes Orches- ter, mit zwölf Jahren ging er auf US-Tournee, als 15-Jähriger gab er sein Debüt als Violinist. Lorin Maazel war 1960 der erste amerikanische Diri- gent in Bayreuth, 2008 trat er mit den New Yor-ker Philharmonikern als erstem Spitzenorchester aus dem Westen im abgeschotteten Nordkorea auf.
Mit den Münchner Philharmonikern wird Maa-zel bereits in der aktuellen Konzertsaison häu- figer auftreten. Vier gemeinsame Programme zeigen erste Perspektiven der Repertoire-Gestal- tung; eines führt das Orchester und den designier-
ten Chefdirigenten schon vor dem offiziellen An- trittskonzert nach Dortmund. Dabei greift Maazel die Komponisten auf, die traditionell eine wich-tige Rolle im Spielplan der Münchner spielen: Richard Wagner und Anton Bruckner.
Maazels Vertrag bei den Münchner Philhar- monikern läuft drei Jahre. Bei Amtsantritt wird er 82 Jahre alt sein – und damit wohl der bislang älteste Chefdirigent, der ein Spitzenorchester übernimmt. »Ich denke, ich könnte vielleicht mit 95 frühzeitig in Pension gehen. Vermutlich ände- re ich meine Meinung aber, wenn ich das Alter erreicht habe«, orakelt Maazel. Sein Vater starb übrigens im stolzen Alter von 106 Jahren. Die Zukunft kann also noch einiges bringen.
In München schlagen die Wellen manchmal etwas höher als andernorts. Doch Altmeister
Lorin Maazel ist sturmerprobt.
Werke von Wagner und Bruckner
MÜNCHNER
PHILHARMONIKER
Fr 16.12.2011 · 20.00 Uhr
Lorin Maazel Dirigent
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Spanien und der deutschsprachige Raum sind die beiden Pole, die die künstlerische Arbeit von Sylvia Schwartz prägen.
Die in London und Madrid aufgewachsene Spanie-rin Sylvia Schwartz ist seit der Saison 2010/11 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. An diesem Haus ist man einem großen Namen ganz besonders verpflichtet: Wolfgang Amadeus Mozart. Tatsächlich konnte die junge Sopranistin schon Erfolge als Inter-pretin von Rollen wie Susanna, Pamina und Zerlina in Mozarts Opern feiern. Doch Sylvia Schwartz sieht sich nicht als ausge-sprochene Mozart-Spezialistin: »Ich bin keine, die nur von Mozart lebt. Mozart ist für mich genial, man kann ihn mit keinem anderen vergleichen – aber ich brauche die anderen auch.«
Und sie singt sie, die »anderen«, sowohl in der Oper als auch beim Liederabend, dem ihre besondere Liebe gilt – kein Wunder, bei einem Lehrer und großartigen Liedinterpreten wie Thomas Quasthoff, der für Sylvia Schwartz seit ihrem Studium in Berlin zum Mentor und Förderer wurde. Ein Programm mit deutscher Romantik und spanischem Einschlag hat die Sängerin für ihr Dort-
munder Konzert zusammengestellt. Schon bei Hugo Wolfs »Spa- nischem Liederbuch« schwingt iberisches Flair im Namen mit; die Texte sind Übersetzungen oder Nachdichtungen spanischer Verse. Musikalisch kommen die Lieder allerdings ohne folkloris-tische Elemente aus. Umso mehr bricht sich die Folklore in den Liedern Jesús Guridis Bahn: Der baskisch-spanische Kompo- nist bezauberte die Musikszene Bilbaos schon in jungen Jahren mit eigenen Kompositionen, die die leidenschaftlichen Melodien und drängenden Rhythmen der traditionellen Musik aufgreifen.
Die Sängerin selbst zeigt ihr Temperament auch außerhalb des Konzertsaals: »Ich lese Kritiken nie – weder gute noch schlechte. Was über mich gesagt wird, ist mir dabei gar nicht so wichtig. Aber mir kocht das Blut bei Dingen, die über meine Kollegen gesagt werden. Ich habe schon wirklich daran gedacht, dass ich einen Blog unter dem Titel ›Defendmycolleagues.com‹ anfange, wo ich sagen kann: Dieser Kritiker hat keine Ahnung.«
LIEDERABEND
SYLVIA SCHWARTZ
Sylvia Schwartz Sopran
Malcolm Martineau Klavier
Werke von Schubert, Wolf, Guridi und Poulenc
Sa 26.11.2011 · 20.00 Uhr
BUENAS TARDES, DORTMUND
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KLAVIERABEND
JEAN-YVES THIBAUDETJean-Yves Thibaudet Klavier
Werke und Bearbeitungen von Franz Liszt
Di 29.11.2011 · 20.00 Uhr
Karten an allen bek. VVK-Stellen. Ticket-Hotline: 0180 - 522 88 20*
(*14 Ct./ Min. aus dem dt. Festnetz | max. 42 Ct./ Min. aus dem dt. Mobilfunk)
Infos unter www.handwerker-promotion.de
16.11.2011Konzerthaus Dortmund
performs his unique interpretation ofVIVALDI FOUR SEASONS
andNIGEL KENNEDY
THE FOUR ELEMENTS
NIGEL KENNEDYwith the ORCHESTRA
OF LIFE
01.12.2011Konzerthaus Dortmund
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LIZENZ ZURANDERSARTIGKEITEin Klavier ist ein Klavier: Es hat 88 schwarze und weiße Tasten,
drei Pedale und ist ein großes schwarzes Möbel. Und doch klingt
es bei jedem Pianisten anders. Gerade wenn er stilistisch so viel-
seitig ist wie Jean-Yves Thibaudet.
Der Wahlamerikaner mit deutsch-französischen Wurzeln hat sich mit seiner Vorliebe für rote Socken zum Bühnenoutfit seinen Ruf als Exzentriker und Nonkonformist für alle Zeiten gesichert, obwohl er dieses Ritual schon mit der Jahrtausendwende eingestellt hat. Doch viel wichtiger als seine modisch flippige, von Vivienne Westwood design- te Konzertkleidung ist seine musikalische Unangepasstheit. Dass der Frühstarter, der Noten vor Buchstaben lesen konnte, der mit elf Jahren erstmals mit Orchester und Fernseh-Liveübertragung auftrat und der als Zwölfjähriger bereits sein erstes Studium am Konservatorium abschloss, das Klavierwerk von Bach bis Messiaen studiert hat, versteht sich bei-nahe von selbst. Dass der passionierte Kammermusiker sich ebenfalls schon in Jugendjahren ein enormes Repertoire für verschiedene kam-mermusikalische Besetzungen angeeignet hat, sei an dieser Stelle auch nur beiläufig erwähnt. Daneben lebte Jean-Yves Thibaudet seine Lust an musikalischen Entdeckungen jenseits der asphaltierten Programmpfade in den vergangenen Jahren zweifellos mit der Einspielung der Filmmusik zu Hollywood-Blockbustern wie »Stolz und Vorurteil« und »Abbitte« und kleinen Exkursen in die Welt des Jazz aus. Während er mit ersteren eine unterschätzte Musikgattung und Komponistenzunft würdigte, wird er in Bezug auf seine Gehversuche im Jazz nicht müde zu betonen, dass er im Herzen klassischer Musiker ist und für eine Laufbahn als ernsthafter Jazzmusiker noch Jahre üben müsste. Dennoch genießt er die völlige Andersartigkeit des Musizierens im Jazz – Improvisation statt Auswen-diglernen und Kreation statt Rekreation. Dass er sich mit diesen Projek-ten ganz nebenbei jüngere Publikumsschichten erschlossen hat, zeigt sich auch in Thibaudets traditionellen Klavierrecitalen und Solokonzer-ten – sicher auch, wenn er im Konzerthaus den Jubilar Franz Liszt mit virtuosen Originalkompositionen und Bearbeitungen ehrt.
Der Tagebucheintrag auf den Spuren von Exklusivkünstler Esa-Pekka Salonen stammt diesmal von Intendant Benedikt
Stampa. Am 31. August hat er den Meilen sammelnden Dirigenten und Komponisten in Salzburg erwischt, wo dieser am
Abend zuvor die letzte Vorstellung der Festspiele geleitet hat. So hatte Salonen Zeit für ein Treffen mit dem Vorstand
der RWE Vertrieb AG Prof. Dr. Hanns-Ferdinand Müller, der die Dortmunder Aktivitäten des Künstlers unterstützt, und
ein Mittagessen mit dem Konzerthaus-Chef.
EXPEDITION SALONEN
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Salzburg
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KontaktPer Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231-22 696 155 Per E-Mail an: [email protected], Betreff: Leserbrief · In unser Gästebuch unter: www.konzerthaus-dortmund.de
Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
Boeckers Bockshorn
Liebe Leserinnen und Leser der hörbar,als hätten wir uns an dieser Stelle jemals ins Bockshorn jagen lassen! Etwas wei-ter unten folgt hier doch regelmäßig ein »Im Ernst« oder »Jetzt aber Butter bei die Fische« und damit die Aufklärung, das Ende der Verblüffung. Wieder einmal ist die Überschrift nur der Alliteration geschuldet: B – B. Kenner ahnen längst, dass es eigentlich um das Konzerthaus-Wappentier, das NAShorn gehen soll. hörbar-Leser Peter Schöler führt das possierliche Tierchen freilich an, um uns durch die Blume zu sagen, wir nähmen überteuerte Preise. Wir bleiben gelassen.
Sehr geehrter Herr Boecker,das Nashorn möchte sich auch einmal ein Konzert anhören. Als es aber im Foyer hört, dass das Programmheft 2,50 E kostet, macht es auf der Stelle kehrt und murmelt: »Das kann ich ja gar nicht bezahlen.«Peter Schöler, Dortmund
Sehr geehrter Herr Schöler,es ist noch schlimmer: Nashorn und Konzerthaus machen gemeinsame Sache und teilen sich den Gewinn fifty-fifty. Außerdem hat sich das Nashorn längst freien Eintritt zu allen Konzerten ausbedungen. Wenn es nicht kriegt, was es will, kann es sehr ungemütlich werden. Es sitzt dann im Parkett, aber, um nicht zu sehr aufzufallen, kafkaesk verwandelt in einen besonders voluminösen Herrn mit Bluthochdruck-rotem Kopf. Er nimmt gleich zwei Plätze ein. Das kommt das Konzerthaus besonders teuer. Besonders gern hört er Saint-Saëns’ »Le carnaval des animaux«, den Flohwalzer oder Oskar Gottlieb Blarrs »Roncalli-Nashorn Else« für Orgelpedal solo.
Lieber Herr Schöler, höchste Zeit für ein »Jetzt aber im Ernst«: Programmhefte können nicht kostendeckend hergestellt wer-den. Zunächst beauftragt unsere Redaktion die besten Autoren mit Texten zu den jeweiligen Werken. Diese Damen und Herren Musikwissenschaftler wohnen meistens im Elfenbeinturm, schreiben am liebsten über den Sonatenhauptsatz in Beethovens späten Quartetten und nehmen dafür dann auch Honorare. Wir zwingen sie, verständlich zu schreiben und verdienen damit u. a. unseren Lebensunterhalt. Dann gehen die Texte zur Grafik, damit das Heft später schön aussieht. Dann geht es – nachdem alle mit Argusaugen noch einmal nach Fehlern gesucht haben – zur Druckerei. Und auch der Drucker will leben. Genauso wie die freundlichen Foyerkräfte, die das Heftchen im Bauchladen Ihnen zum wohlfeilen Preis anbieten. Preiswerter geht es nicht, finden wir, und: Kunst geht nach Brot. Völlig umsonst können Sie übrigens nach dem Konzert zum Nachstudium die Programm-hefte von unserer Internetseite herunterladen.
Noch kurz über unser geflügeltes Nashorn, das Rhinoceros alatus: In Form eines kleinen roten Logos ziert es unsere Publika-tionen, steht in eiserner Ausführung auf der Außenterrasse und als besonders schöne Holzskulptur des berühmten Bildhauers Stephan Balkenhol im oberen Foyer. Als die Agentur erdmann-wittmaack & raffelt vor fast zehn Jahren die Idee eines Rhinoceros als Markenemblem für die neue Philharmonie für Westfalen präsentierte, tippte man sich an den Kopf. Dabei macht es Sinn: Das Nashorn ist mit einem exzellenten Gehör ausgestattet. Mit seinen Flügeln ist es zu musikalischen Höhenflügen befähigt. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Die Population ist inzwischen drastisch angewachsen und das Nashorn über die ganze Stadt verteilt, gewissermaßen zu Dortmunds Berliner Bär geworden. Ich erinnere mich an den faszinierten Manager des New York Philharmonic, der sich lang und breit die Geschichte unseres Lieblings erklären ließ. Wir haben ihm ein kleines Nashorn nach New York geschickt, wo es nun im Lincoln Center sein Unwesen treibt. Ja, unser Nashorn, wir lieben es sehr!
Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlichIhr Jan Boecker
28 briefe
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LISA BATIASHVILI Mit Herz und Verstand
RUDOLF BUCHBINDER Ausgeprägter Forscherdrang
ELINA GARANCA Ein Mezzo in der ersten Reihe
PIETER WISPELWEY Neuer Klang für alte Werke
Der gesuchte Künstler, dessen bürgerlicher Hausname nach seiner Hochzeit Jiménez Domínguez lautet, liebt sein Leben ungewöhnlich. Der ehemalige Waldorfschüler fand schon früh zu seinem musikalischen Genre, einer Liedform mit Hang zur großen Geste. Seit Ende der 90er-Jahre enga-giert er sich für die Aidshilfe in Afrika. Sein Programm im Konzerthaus widmet er einer Frau, die oft mit einem besonderen Blumenregen in Verbindung gebracht wird. Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231-22 696 155 oder per E-Mail an: [email protected] ist der 01.12.2011. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir dreimal zwei Frei-karten für das Konzert der Münchner Philharmoniker und Lorin Maazel am 16.12.2011. Viel Glück!
Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Rafał Blechacz.
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HerausgeberKonzerthaus Dortmund GmbH
Intendant und Geschäftsführer
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Katharina Kierig
Autoren
Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
Kaja Engel, Petra Engelke,
Judith Jordans, Katharina Kierig,
Benedikt Stampa,
Christoph Vratz
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Ausblick
Das hörbar-Rätsel
ausblick 29
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Sammlerstück von CarrerasEin besonderes Bonbon hat José Carreras für einen seiner Fans in Dortmund dagelassen:
ein signiertes Programmheft. Autogramme des Weltstars sind weltweit begehrte Sammel-
objekte. Carreras wurde bei seinem Auftritt im Konzerthaus im vergangenen Oktober mit
Briefen und Blumen überhäuft. Doch die nach Konzertende am Bühneneingang wartenden
Fans gingen leider leer aus, der Startenor hatte es einfach zu eilig. Immerhin: Ein Leser der
hörbar darf sich nun über ein Programmheft mit Originalunterschrift freuen.
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dem Stichwort »Carreras-Programmheft« an:
Britta Lefarth, KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße 21, 44135 Dortmund, Fax:
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Einsendeschluss ist der Valentinstag, 14. Februar 2007. Viel Glück!
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1Kraftstoffverbrauch innerorts/ausserorts/kombiniert: 6,3-5,6/4,3-3,7/5,1-4,4 l/100 km; Co2-Emission kombiniert: 133-117 g/km.
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