hörspielzeit. - sr.de: homepage · andreas götz ” seite 11 15.07. ... berlin und shanghai...
TRANSCRIPT
hörspielzeit. sonntags ab 17.04 uhr.
hörspielzeit./ PROGRAMM JULIBIS DEZEMBER 2015
www.SR2.de · UKW 91,3
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Juli
Augu
stSe
ptem
ber
Okt
ober
Nov
embe
rDe
zem
ber
hörspielzeit.Der Traum von einer
besseren Zukunft
Ungekürzte Autorenlesung3 CDs | €14,99 | ISBN 978-3-86952-228-9
Im Buchhandel erhältlich
Eine überzeugende, glaubwürdige,bewegende Erzählung.
Deutschlandradio Kultur
www.osterwold-audio.de
unve
rb. P
reise
mpf
ehlu
ng
Anzeige_PH_SR_Mai_2014.indd 1 19.05.14 09:38
HÖRSPIELZEIT IST SONNTAGS, 17 UHR 04!
Die SR2-HörspielZeit bietet sonntags ab 17 Uhr 04 anspruchsvolle und unterhaltende Erzählhörspiele zu Themen der Gegenwart – auch mit Stücken von Autoren aus dem französischen Sprachraum. Außerdem einmal im Monat: der ARD Radio Tatort.
SR2-HÖRSPIELZEIT VERPASST?
Die Hörspiele der SR2-HörspielZeit stehen größtenteils nach der Sendung sieben Tage kostenlos zum Nachhören in Stereo-Qualität (Streaming on Demand) auf sr2.de/hoerspiel-zeit zur Verfügung – bis zur nächsten Hörspielzeit sonntags um 17.04 Uhr…
Eine weitere Möglichkeit zum Nachhören ist der RadioRecorder des Saarländischen Rundfunks, damit lassen sich nicht nur die SR2-HörspielZeit, sondern auch viele andere SR-Sendungen einfach über das Internet am Computer aufzeichnen, abspielen oder herunterladen. Die notwendige Software des RadioRecorders gibt es auf www.sr2.de.
HERAUSGEBERSAARLÄNDISCHER RUNDFUNKSR-KOMMUNIKATION
HÖRSPIEL:
REDAKTIONANETTE KÜHRMEYER (LEITUNG)
STEFAN DUTT
CORNELIA PURKARTHOFER (SEKRETARIAT/REDAKTIONSASSISTENZ)
TELEFON 0681/602 2161
FAX 0681-602 2169
SATZ/DRUCKREPA DRUCK GMBH
54
hörspielzeit./ PROGRAMM JULI BIS DEZEMBER 2015
JULI05.07. / ICKELSAMERS ALPHABET Liquid Penguin Ensemble ............................................................................. ” Seite 9
10.07. / SR 2 KRIMISCHIFF .................................................................... ” Seite 10
12.07. / SELTENE ERDEN ARD Radio TatortWolfgang Zander ............................................................................................ ” Seite 11
15.07. / SR 2 HÖRPERSPEKTIVE ........................................................ ” Seite 12
19.07. / HAUSFRIEDENSBRUCH Heinrich Böll ..................................................................................................... ” Seite 13
26.07. / LOST IN NAVIGATION Lisa-Marie Dickreiter und Andreas Götz ................................................................................................... ” Seite 14
AUGUST02.08. / HIRSCHE RUFEN JÄGER, JÄGER HIRSCHE Hermann Bohlen ............................................................................................. ” Seite 15
09.08. / DER ZUAVENOBERST Olivier Cadiot ................................................................................................... ”Seite 16
16.08. / BAGINSKY ARD Radio TatortDirk Schmidt .................................................................................................... ” Seite 17
23.08. / NATURGEWALTEN David Lescot ..................................................................................................... ” Seite 18
30.08. / AN EINEM TAG IM SOMMER IN EINEM GARTENDon Haworth ................................................................................................... ” Seite 19
SEPTEMBER06.09. / BESSER GLEICH INS HERZAlexander Moltschanow ............................................................................... ” Seite 20
13.09. / DAS TANGOTIER Andra Joeckle ................................................................................................... ” Seite 21
20.09. / MENETEKELARD Radio TatortRobert Hültner ................................................................................................. ” Seite 22
27.09. / CHOCO BÉLaura Tirandaz ................................................................................................. ” Seite 23
hörspielzeit./ PROGRAMM JULI BIS DEZEMBER 2015
OKTOBER04.10. / SIRENENGESANG ARD ThemenwocheCécile Wajsbrot ............................................................................................... ” Seite 24
11.10. / DIE SCHUTZBEFOHLENEN Elfriede Jelinek ................................................................................................. ” Seite 25
18.10. / EIN BLÜHENDES LAND ARD Radio TatortThilo Reffert ...................................................................................................... ” Seite 26
25.10. / STUNDE DES ERKENNENSArthur Schnitzler / Klaus Gmeiner ............................................................. ” Seite 27
NOVEMBER01.11. / DIE VERTRAUTEIrène Némirowsky / Klaus Schmitz ............................................................ ” Seite 28
08.11. / WUNSCHSENDUNGElisabeth Burchhardt ..................................................................................... ” Seite 29
15.11. / ROTE WASSER ARD Radio TatortFriedemann Schulz ......................................................................................... ” Seite 30
22.11. / BILLY – BRÜLLENDE TAGE Fabien Cloutier ................................................................................................ ” Seite 31
26.11. / UNTER WASSERLive vom Festival PrimeursJean-François Guilbeault und Andréanne Joubert ................................. ” Seite 33
29.11. / DIE REISE NACH DEN HAAG Jean-Luc Lagarce ............................................................................................. ” Seite 34
DEZEMBER06.12. / WASSERSPIELE John von Düffel ............................................................................................... ” Seite 35
13.12. / DIESES KINDJoël Pommerat ................................................................................................. ” Seite 36
20.12. / QUEENIE ARD Radio TatortSabine Stein ..................................................................................................... ” Seite 37
27.12. / DER WUNDERHEILER Brian Friel / Stefan Dutt ................................................................................ ” Seite 38
76
Juli
9
SONNTAG, 5. JULI, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITLIQUID PENGUIN ENSEMBLE
ICKELSAMERS ALPHABET DICTIONARIUM DER ZIERLICHEN WÖRTER
TEXT: KATHARINA BIHLERMUSIK: STEFAN SCHEIB REGIE: LIQUID PENGUIN ENSEMBLEPROD.: LPE FÜR SR/DKULTUR 2014LÄNGE: 58´21
BESETZUNG: KATHARINA BIHLER, ELODIE BROCHIER, CHRISTIAN HIGER U.A.
Vor bald 500 Jahren erschien die erste „Teütsche
Grammatica“ von Valentinus Ickelsamer, darin
unterweist er in der subtilen Kunst, „die Buoch-
staben recht nennen (...) und wie mans mit den
natürlichen organis und gerüst im mund
machet“. Laut ausgesprochen ist Ickelsamers
Deutsch für unsere Ohren gut verständlich.
Einen Schritt weiter ging der französische Grammatiker Louis
Meigret, Ickelsamers Zeitgenosse wollte die französische Orthogra-
phie der Aussprache anpassen. Zu Meigret hat die französische
Großkusine der Autorin Neues entdeckt, dies bringt das Liquid Pen-
guin Ensemble auf seiner jüngsten deutsch-französischen Sprach-
und Klangexpedition ins Naturhistorische Museum nach La Rochel-
le... (siehe auch gegenüberliegende Seite)
Liquid Penguin Ensemble, seit 1997 entwickeln Katharina Bihler
(Performerin, Autorin und Regisseurin) u. Stefan Scheib (Kompo-
nist und Bassist) in Saarbrücken Projekte als Zusammenspiel aus
Neuer Musik, Hörspiel, Theater und Neuen Medien. Für den SR
produzierten sie u.a. „Gras wachsen hören“ (Hörspiel d. Monats
12/07, Dt. Hörspielpreis der ARD 08 u. ARD Online Award 08),
„Bout du Monde“ (Hörspiel des Jahres 2009), „Auris Interna“ (10)
u. „Radio Élysée“ (Hörspiel d. Monats 12/12), alle, auch „Ickelsa-
mers Alphabet“, liegen auf CD vor.
Liquid Penguin Ensemble
PUBLIKUMSAKTION „LES MOTS CHÉRIS / WÖRTER VON WERT“
„Ickelsamers Alphabet“ vom Liquid Penguin Ensemble wurde von der Jury der Akademie der Darstellenden Künste zum „Hörspiel des Jahres 2014“ gewählt. Außerdem wurde die SR- Produktion 2015 mit dem 64. Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.
„Ein Hör-Spiel! Ein Spiel mit dem Hören! (…) Mit ihrem Tanz mit den Wörtern, mit der Selbstver-gessenheit spielender Kinder gestaltet das Liquid Penguin Ensemble eine wunderbare Unterhaltung und wir erleben ein großes Hörvergnügen!“(aus der Begründung zum Hörspiel des Jahres)
„Ein Vergnügen, wie Buchstaben zum Tönen, Singen, Schnurren, Hauchen, Klingen gebracht werden. Dieser höchst amüsante Chor wird von Sprechern vorgetragen, die mit Lust zwischen Klängen und Sprachen wechseln. (aus der Begründung zum Hörspielpreis der Kriegsblinden)
Dem Hörspiel „Ickelsamers Alphabet“ folgte die Publikumsaktion „Les mots chéris / Wörter von Wert“ vom Liquid Penguin Ensemble an drei Saarbrücker Standorten. Die deutschen und französischen „Wortspenden“ des Publikums werden ab Oktober 2015 u. a. in der SR2-Hörspiel-Zeit gesendet. Aktuelle Informationen dazu unter SR2.de/hoerspielzeit.
Juli
11
SONNTAG, 12. JULI, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITWOLFGANG ZANDER
SELTENE ERDEN
MUSIK: HAARMANN REGIE: NIKOLAI VON KOSLOWSKI TON: BERND BECHTOLD U. SUSANNE BRONDER PROD.: RBB 2015 LÄNGE: 53´29
BESETZUNG: ALEXANDER KHUON, SCHORTIE SCHEUMANN U.A.
Dr. Anne Kling, seit Jahren für „Ärzte ohne
Grenzen“ im Ost-Kongo engagiert, stürzt aus
dem zwölften Stock ihres Berliner Wohnhauses.
Einiges spricht für Selbstmord, denn Anne Kling
war seelisch ausgebrannt. Doch die Untersu-
chung der Toten ergibt, dass sie ein starkes
Betäubungsmittel genommen hatte. Unmög-
lich, dass sie noch über die Balkonbrüstung klettern konnte. Also
Mord? Die Kommissare Polanski und Lehmann tauchen ein in einen
Sumpf aus Bestechung, Korruption und schmutzigen Geschäften
mit seltenen Erden wie Coltan – unerlässlich für die Mobilfunk-
Industrie.
Wolfgang Zander, geboren 1956, arbeitete u.a. als Hilfspfleger,
Museumsführer, Straßenbahnfahrer und Buchverkäufer. In Leip-
zig studierte er Theaterwissenschaft und Philosophie sowie
Literatur am Deutschen Literaturinstitut. Seit 1995 lebt er als
Autor in Potsdam und schreibt Kriminalromane, Lyrik und
Hörspiele für Kinder und Erwachsene. „Seltene Erden“ ist sein
vierter Radio Tatort für den RBB.
Wolfgang Zander
www.SR2.de · UKW 91,3
LEINEN LOS: DAS SR 2-KRIMISCHIFF/ GUT ZU HÖREN: FREITAG, 10. JULI, 20.00 UHR / ERHARD SCHMIED / DIE SPUR DES GELDES / PROD.: WDR 2013
Auch in diesem Sommer fährt wieder unser SR 2-Krimischiff, und zwar am 10.07. ab Mettlach durch die „kleine Saarschleife“. Auf der Schifffahrt durch die abend-liche Landschaft, bei einem kühlen Getränk und einer Kleinigkeit zu essen, hören Sie auf der Fahrt zwei unterhaltsame Kriminalhörspiele.
ABFAHRT IN METTLACH UM 20.00 UHR, KARTEN BEIM SR-SHOP IM MUSIKHAUS KNOPP IN SAARBRÜCKEN (0681/9 880 880) UND AN DER ABENDKASSE (12,– €/PERSON).
VORBESTELLTE KARTEN MÜSSEN BIS 19.30 UHR AM SR 2-KRIMISCHIFF ABGEHOLT WERDEN.
Juli
1312
SONNTAG, 19. JULI, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITHEINRICH BÖLL
HAUSFRIEDENSBRUCH
REGIE: HANS ROSENHAUER TON: WILHELM HAGELBERG, ANNE DOMERNICHT U. JUTTA GEHRING PROD.: NDR/SDR/SR 1969LÄNGE: 83´21
BESETZUNG: MARIA KÖRBER, HORST FRANK, WILHELM KÜRTEN U.A.
Nach Jahren der Ehe verlässt Rechtsanwalt
Merkens Frau und Kinder, um seiner Jugendliebe
Anna nachzustellen. Als Jugendliche hatten
sich die beiden ineinander verliebt und wollten
heiraten, doch Annas Vater verhinderte das,
die Begründung: Merkens gehörte einer ande-
ren Konfession an. Später, als Merkens erfährt,
dass Anna nun doch in einer Mischehe lebt, kann er das nicht auf
sich beruhen lassen und verschafft sich Zugang zu ihrem Haus.
Ein Fall von „Hausfriedensbruch“, der sich jedoch anders ent-
wickelt als erwartet.
„Immer wieder hat sich Heinrich Böll als Katholik und Schrift-
steller kritisch, oft auch polemisch mit der Kirche auseinander-
gesetzt und dabei die Gewissensfreiheit des einzelnen gegen den
starren Dogmatismus einer etablierten Institution verteidigt.“
(Repertoire 999, hrsg. von F. Hiesel)
Heinrich Böll (1917 – 16. Juli 1985), bedeutender Autor der Nach-
kriegszeit. Literaturnobelpreis 1972. Böll hat wie andere berühmte
Schriftsteller seiner Generation die Grundlagen für seine Existenz
als freier Schriftsteller mit Hörspielen geschaffen. Berühmte Wer-
ke u.a.: „Gruppenbild mit Dame“, „Die verlorene Ehre der Kathari-
na Blum“ (als Hörspiel 97, SWF). Der SR koproduzierte 1986 mit
dem SWF „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“.
Heinrich BöllHÖRPERSPEKTIVE/ GUT ZU HÖREN: MITTWOCH,15. JULI, 19.30 UHR / FABRICE MELQUIOT / ALS ICH CHARLES WAR / PROD.: SR/DKULTUR 2014 /+ FRANKOPHONE PARTY
Eine Karaoke-Bar in der Bourgogne. Wie jeden Freitag interpretiert der Landma-schinenvertreter Charles (gespielt von Jürgen Tarrach) Chansons seines Idols Charles Aznavour.
Öffentliche Aufführung des Hörspiels. Im Anschluss plaudert „Monsieur Chan-son“ Gerd Heger über die Großen des französischen Chansons. Danach legt er Frankophones auf – Tanzfläche frei!
www.SR2.de · UKW 91,3
KULTURZENTRUM AM EUROBAHNHOF EUROPAALLEE 2566113 SAARBRÜCKEN
EINTRITT FREI
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Augu
st15
Juli
14
SONNTAG, 2. AUGUST, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITHERMANN BOHLEN
HIRSCHE RUFEN JÄGER, JÄGER HIRSCHE
REGIE: HERMANN BOHLENTON: GREGOR SCHUSTER PROD.: AUTOR/RBB 2001LÄNGE: 35´29
MIT BETTINA KURTH UND HERMANN BOHLEN
In „Hirsche rufen Jäger…“ kommen weniger die
Jäger zu Wort als ihre Widersacher: Eine Pilz-
sammlerin und ein Wilderer treffen im Wald
aufeinander. Er ist redselig - anders als die
Jäger sonst. Er führt vor, wie er Vogel- und Tier-
rufe imitiert, klärt sie über die Psyche von Rot-
wild und Jägern auf, verrät ihr auch, wo die
besten Pilze stehen. Ihr ist die Situation nicht ganz geheuer, ihm
gelingt es immer wieder, sie zum Bleiben zu bewegen. Sie ist die
Frau des neuen Jagdpächters, aus seinem Rucksack tropft Blut…
Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte in Hamburg,
Berlin und Shanghai Sinologie. Er lebt in Berlin, schreibt und pro-
duziert seit 1994 Hörspiele. Er wurde mehrfach ausgezeichnet,
u.a. 1997 Publikumspreis „Lautsprecher“ der Akademie der Künste
Berlin für „Prozedur 7.7.0.“ (SFB 96); „Onager, eine Entdeckungs-
reise in die Welt der 50er Jahre“ (RB / Rudolf-Alexander-Schrö-
der-Stiftung 04) wurde Hörspiel des Monats Juli 2004; Deutscher
Hörspielpreis der ARD 2012 für „Alfred C. Aus dem Leben eines
Getreidehändlers“ (DKultur). 2015 wurde Bohlens Hörspiel
„Lebensabend in Übersee“ (WDR), für den Hörspielpreis der
Kriegsblinden nominiert.
SONNTAG, 26. JULI, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITLISA-MARIE DICKREITER UND ANDREAS GÖTZ
LOST IN NAVIGATION
MUSIK: ANDREAS BERNHARD REGIE: MARK GINZLER TON: BASIL KNEUBÜHLERPROD.: SRF 2014LÄNGE: 67´18
BESETZUNG: ANNE RATTE-POLLE, FABIAN BUSCH U.A.
Ein akustisches Road Movie auf engstem
Raum: eine rasante Beziehungs-Kiste um ein
Paar am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Ein irrwitziges Navi, das sich verselbständigt,
und: Der Tiger steckt nicht nur im Tank.
Eigentlich wollen Albert und Bixi bloß ihren
neuen Fernseher nach Hause bringen. Doch als
ein durchgeknallter Lkw-Fahrer sie bedrängt, sind sie plötzlich auf
der Flucht. Oder ist Albert übergeschnappt? Vor nagendem Groll
auf Bernie, seinen besten Freund und zugleich ärgsten Rivalen,
der durch Liebenswürdigkeit tötet? Und vor Ärger über Bixi, die
etwas verheimlichen will, was nicht mehr zu verheimlichen ist?
Als Bixi endlich zugibt, dass Albert bei ihr nur zweite Wahl war,
weil sie bei Bernie nicht landen konnte, ist er restlos bedient. Ber-
nie ist überall! Albert dämmert es, dass hier nicht bloß eine Route
neu berechnet wird, sondern sein ganzes Leben.
Lisa-Marie Dickreiter (1978), Andreas Götz (1965), arbeiten als freie
Autoren in den Bereichen Drehbuch, Hörspiel und Prosa. „Lost in
Navigation“ ist ihr erstes gemeinsames Hörspiel. Aktuell sind von
Lisa-Marie Dickreiter das Kinderbuch „Max und die Wilde Sieben –
Das schwarze Ass“ erschienen und von Andreas Götz der Jugend-
buch-Thriller „Hörst du den Tod?“.
Anne Ratte-Polle und Fabian Busch
Hermann Bohlen
Augu
st
Augu
st
1716
SONNTAG, 16. AUGUST, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITDIRK SCHMIDT
BAGINSKY
MUSIK: RAINER QUADE REGIE: CLAUDIA JOHANNA LEIST TON: BENNO MÜLLER VOM HOFE U. JENS PETER HAMACHER PROD.: WDR 2012 LÄNGE: 53´52
BESETZUNG: UWE OCHSENKNECHT, HANS PETER HALLWACHS, MATTHIAS LEJA U.A.
Die „Task-Force-Hamm“ steckt in der Klemme:
Latotzke hat es versäumt, vor seinem Urlaub
die Untersuchung eines Mordfalls weiterzu-
leiten. Jetzt liegt ein gewisser Baginsky schon
seit drei Wochen in der Pathologie. Über
dessen Tod ist allerdings in Hamm niemand
wirklich traurig. Wer sich so viele Feinde
gemacht hat, muss sich nicht wundern, wenn ihn irgendwann
mal der Schlag trifft – oder ein Hieb mit dem Baseballschläger.
Die verspäteten Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen
die Zeit, und für das Team der „Task Force Hamm“ geht es bald
ums nackte Überleben.
Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, studierte Geschichte, Ger-
manistik und Filmwissenschaft in Bonn und arbeitete als Lektor,
Drehbuchautor und in der Werbung. Er schreibt Kriminalromane
und Hörspiele und lebt, nach Stationen in München, New York
und Hamburg wieder in Essen.
SONNTAG, 9. AUGUST, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITOLIVIER CADIOT
DER ZUAVENOBERST A.D. FRANZÖSISCHEN VON ULRICH MENKE
MUSIK: CHRISTOF THEWES REGIE: ALEXANDER SCHUHMACHER TON: WERNER KLEIN U. KARIN BEAUMONT PROD.: SR 2000LÄNGE: 61´02
BESETZUNG: JENS HARZER, BERTHOLD TOETZKE, ALMUT HENKEL U.A.
„Ich bin Diener seit eh und je. Ein Kopfnicken
zu meinem Assistenten, die Soße zu servieren,
verleiht unserem Duo die menschliche Note.
Ich kann nicht allem zuhören, ich bediene. Ich
habe eine eiserne Moral, funktioniere fehler-
frei, 100%iger Erfolg.“ Bis zu dem Moment, wo
Monsieur zu der Person am Ende der Tafel
sagte: „Stop, he could understand.“ Der Diener wird misstrauisch
und vermutet geheime Machenschaften.
Olivier Cadiot hat mit diesem namenlosen Diener ein schillerndes
Beispiel kompletter Selbstentfremdung geschaffen. Das Ziel
höchster Perfektion führt zur geistigen Abdrift in humo-
ristisch-absurde Welten.
Olivier Cadiot, geboren 1956 in Paris, lebt dort als freier Autor und
Übersetzer. Er schreibt Prosa, Lyrik, Theaterstücke und arbeitet
außerdem mit Musikern (u.a. Text für die Oper „Roméo et Juliet-
te“, 1989). „Le Colonel des Zouaves“ entstand 1997 und wurde
auch im Deutschen Theater Berlin aufgeführt; außerdem auf
Deutsch sein Theaterstück „Schwestern und Brüder“ (1993). Auch
sein Roman „Fairy Queen“ (2004) wie schon „Retour définitif et
durable de l’être aimé“ (2002) wurden für die Bühne adaptiert.
Olivier Cadiot Claudia Johanna Leist
Augu
st
Augu
st
1918
DONNERSTAG, 23. AUGUST, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITDAVID LESCOT
NATURGEWALTENA.D. FRANZÖSISCHEN VON GÖTZ NALEPPA
REGIE: GÖTZ NALEPPATON: LUTZ PAHL U. BARBARA ZWIRNERPROD.: SR/DLR KULTUR 2005 LÄNGE: 58´43
BESETZUNG: GERD WAMELING, MARIA HARTMANN, ANDREA SAWATZKI U.A.
Was wäre das Leben ohne Radio? Um einiges
ärmer, glaubt man den Meinungsumfragen.
David Lescot bringt in seinem Hörspiel ver-
schiedenste Menschen zusammen, die das
Radio anregt, aufregt, bewegt, beruhigt,
gleichgültig lässt…
Da sind Simon und Geneviève, sie erwarten
Gäste zum sonntäglichen Mittagessen. Das Wetter ist schön, also
könnte Simon doch für das Essen auf der Terrasse die neuen Gar-
tenstühle zusammenbauen. Geneviève will aber lieber noch mal
die Wettervorhersage hören, bloß wird im Radio ständig nur über
diesen Ein-Mann-Segel-Wettbewerb berichtet, und das wiederum
lenkt Simon von seiner Herkules-Aufgabe ab.
„David Lescot beherrscht die Situationskomik, weil er neben der
Schadenfreude fähig ist, die Spannung zwischen den Figuren
geschickt einzubringen. Spitzt sich die Lage zu, brechen die Kon-
flikte auf.“ (Sächsische Zeitung)
David Lescot, Jahrgang 1971. Studium der Theaterwissenschaft in
Paris, wo er als Autor, Regisseur, Dramaturg u. Musiker lebt und
an der Universität Paris X Theaterwissenschaft lehrt. 2009 wurde
Lescot mit dem „Molière de la révélation théâtrale“ ausgezeich-
net. „Naturgewalten“, von France Culture als Hörspiel produziert,
ließ der SR ins Deutsche übersetzen.
David Lescot
REGIE: ALBRECHT SURKAU TON: JÜRGEN MEINEL U. MONIKA BULAY PROD.: RUNDFUNK DER DDR 1981 LÄNGE: 51´30 (KUNSTKOPF)
MIT KURT BÖWE, WOLFGANG BRUNECKER UND RENATE PICK
Drei Sauerampfergenerationen fristen, um
ihre Existenz als „Unkraut“ bangend, ihr
Dasein an einer Gartenmauer. Dick, der Groß-
vater, hat schon die stumpfe Zuversichtlichkeit
eines immer wieder Überlebenden. Jim, der
Onkel, überängstlich, neigt zur Resignation,
während der Enkel Jack die unersättliche Fra-
gelust der Heranwachsenden zeigt. Die Idylle ist bedroht: Der
Gärtner naht mit der Unkrautvernichtungsspritze...
Don Haworth hat mit seinem Hörspiel einen ebenso humorvollen
wie eigenwilligen Beitrag zum Thema Umweltschutz geschrieben
– und endlich mal einen aus der Sicht der wahrhaft Betroffenen.
Und damit wir ganz die Ampferperspektive einnehmen können,
wurde dieses Hörspiel in Kunstkopfstereophonie aufgezeichnet.
Zum Hören sollte man wenn möglich Kopfhörer anlegen.
Don Haworth (1924-2007) wurde in Bacup/Lancashire geboren. Er
zählt zu den renommiertesten Hörspielautoren Englands. Von
seinen über 35 Hörspielen wurden die meisten ebenfalls in der
ARD produziert, zuletzt: „Der Zeitungshändler und die Sozial-
beraterin“ (WDR 03).
SONNTAG, 30. AUGUST, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITDON HAWORTH
AN EINEM TAG IM SOMMER IN EINEM GARTENA.D. ENGLISCHEN VON HUBERT V. BECHTOLSHEIM U. MARIANNE DE BARDE
Sept
embe
r
Sept
embe
r
2120
SONNTAG, 6. SEPTEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITALEXANDER MOLTSCHANOW
BESSER GLEICH INS HERZ A.D. RUSSISCHEN VON MANUELA LACHMANN
MUSIK: MICHAEL UND MARIA HINZE REGIE: STEFFEN MORATZ TON: HOLGER KÖNIG U. HANS-PETER RUHNERT PROD.: MDR 2014 LÄNGE: 54´27
BESETZUNG: KATRIN WICHMANN, MIRCO KREIBICH, MICHAEL KLAMMER U.A.
Es gibt so Tage, da scheint alles schief zu lau-
fen. Der junge Russe Andrej steckt in der Falle.
Er hat beim Kartenspiel gegen Seka verloren.
Ausgerechnet gegen Seka, der nicht nur das
Glück im Spiel gepachtet zu haben scheint,
sondern auch jede Schlägerei gewinnt. Nun
soll Andrej für Seka andere Schulden ein-
treiben, bei Maronow, der sich in sein Dorf verkrochen hat. Und
ihn notfalls umlegen, wenn der nicht zahlen will. Damit Andrej
sich nicht auch aus dem Staub macht, gibt Seka ihm seine Freun-
din Oksana mit. Doch erstens kommt es anders und zweitens als
man denkt. Denn aus dem schüchternen Provinzjungen wird ein
zu allem entschlossener Romeo.
Alexander Moltschanow, geboren 1974, ist Journalist, Drehbuch-
autor und Dramatiker. Sein Theaterstück „Mörder“ (die Vorlage
für das Hörspiel „Besser gleich ins Herz“) ist in Russland sehr
erfolgreich, es wurde mit mehreren Preisen geehrt und läuft an
zahlreichen Bühnen. Moltschanow lebt in Moskau.
Alexander Moltschanow
SONNTAG, 13. SEPTEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEIT ANDRA JOECKLE
DAS TANGOTIER ODER REIBUNG ERZEUGT WÄRME
REGIE: ALEXANDER SCHUHMACHER TON: MARTIN EICHBERG U. PHILIP ADELMANN PROD.: DKULTUR 2014LÄNGE: 56´32
BESETZUNG: JÖRDIS TRIEBEL, ULRICH NOETHEN, MARKUS MEYER U.A.
„Wir vertanzten uns ineinander. Wir veratme-
ten uns ineinander. Es ist Lust, gierig zu sein.
Wir schliefen miteinander Tango. Wir machten
das zweirückige Tier, das tanzt. Elegant,
souverän, frei.“ Eine Leidenschaft verbindet
Meret mit Alexander. Das beginnt in Clärchens
Ballhaus in der Berliner Tangoluft, es hört nicht
auf in den Trennungen danach, nicht durch Weltreisen, Depres-
sionen und Eifersucht. „Es schwimmt mir im Blut, nagt an meinen
Knochen, beißt mir ins Herz.“ Ein Hörspiel, das sprach-spielerisch,
atmosphärisch und musikalisch in seinen Bann zieht.
Andra Joeckle, 1967 in Freiburg geboren, lebt als Autorin und
Übersetzerin aus dem Französischen in Berlin, schreibt Features
und Hörspiele. Für „Krakau mit Händen und Füßen“ (DKultur 09)
erhielt sie den deutsch-polnischen Journalistenpreis 2010.
Deutschlandradio Kultur produzierte auch: „Eine Stadtschreiberin
ist interessanter als eine Bohrmaschine“ (11), „Am tiefsten ist die
Haut“ (12).
Andra Joeckle
Sept
embe
r
Sept
embe
r
2322
SONNTAG, 27. SEPTEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITLAURA TIRANDAZ
CHOCO BÉ A.D. FRANZÖSISCHEN VON FRANK WEIGAND
REGIE: MARTIN ZYLKA TON: BENEDIKT BITZENHOFER U. MATTHIAS FISCHENICH PROD.: SR/DKULTUR 2015 DEUTSCHE ERSTSENDUNGLÄNGE: CA. 75’
BESETZUNG: HANS LOEW, ULRIKE KRUMBIEGEL, CHRISTIAN REDL U.A.
Saint-Laurent du Maroni, Französisch Guyana.
Choco Bé hat das Rotlichtviertel hinter sich
gelassen, in dem er aufgewachsen ist. Er ver-
sucht, seinen Platz zu finden als Vater, Ehe-
mann und Geliebter, Sohn und Bruder. Doch
Choco fühlt sich zunehmend einsam, ruhelos,
getrieben von all den familiären und gesell-
schaftlichen Ansprüchen. Zudem wird bald der Mann aus dem
Gefängnis entlassen, der auf ihn geschossen hat. Diese Kugel quält
nicht nur Choco Bé. Wird mit dem Regen die Rache kommen?
Wie funktioniert ein Land, das bis heute geprägt ist vom Kolonia-
lismus, in dem auch die Natur, der Dschungel, das heiße, feuchte
Klima das Leben bestimmen. Was bedeutet es, je nach Herkunft
und Hautfarbe, ein Mann zu sein, eine Frau? Wird man zum Ver-
räter, wenn man für die Nachfahren der Kolonialherren arbeitet?
Laura Tirandaz, geboren 1982, stammt aus Frz. Guyana. Nach ihrer
Schauspiel-Ausbildung am Konservatorium von Grenoble gründe-
te sie ihre eigene Theaterkompanie „Variations“. Außerdem Aus-
bildung als Dramatikerin an der traditionsreichen Schule ENSATT
in Lyon. Für „Choco Bé“ erhielt sie 2011 ein Schreibstipendium des
Centre national du Théâtre, 2012 wurde „Choco Bé“ von France
Culture gesendet und im Auftrag des SR ins Deutsche übersetzt.
MUSIK: ZEITBLOM REGIE: ULRICH LAMPEN PROD.: BR 2015 LÄNGE: CA. 54´
BESETZUNG: BRIGITTE HOBMEIER, FLORIAN KARLHEIM U.A.
Es scheint nicht gerade das Verbrechen des
Jahrhunderts zu sein, mit dessen Aufklärung
sich die Beamten der Polizeiinspektion von
Bruck am Inn befassen müssen: Die Garten-
mauer von Fleischfabrikant Vogt wurde wie-
derholt mit wüsten Beleidigungen beschmiert.
Senta und Rudi tappen zunächst im Dunkeln.
Sie werden jedoch hellhörig, als sie zufällig Zeugen davon werden,
dass einer jungen Asiatin die Zwangsabschiebung droht, die mit
ihrem Sohn in Bruck am Inn lebt und als gut integriert gilt. Denn
bei der um ihre Aufenthaltserlaubnis kämpfenden Kadija handelt
es sich um die Ex-Gattin des Fabrikanten. Liegt hier das Motiv für
die nächtlichen Schmier-Attacken? Während Senta und Rudi nach
Zusammenhängen suchen, spitzt sich der Konflikt zu. Obwohl
sich Freunde und Nachbarn für Kadija einsetzen, scheint die Büro-
kratie den Sieg davon zu tragen.
Robert Hültner, geb. 1950 im Chiemgau, Autor, Regisseur, Filmres-
taurator. Kriminalromane u.a. „Walching“ (93), „Ende der Ermitt-
lungen“ (07); Autor der ARD Radio Tatorte für den BR, u.a.:
„Vanitas“ (11), „Unter Verdacht“ (11), „Der Stalker“ (12), „Wasser bis
zum Hals“ (13), „Wallfahrt“ (14), „Winterliebe“ (14), „Schenja“ (15).
Brigitte Hobmeier Laura Tirandaz
SONNTAG, 20. SEPTEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITROBERT HÜLTNER
MENETEKEL
Okt
ober
Okt
ober
2524
REGIE: LEONHARD KOPPELMANN TON: PETER HARRSCH PROD.: BR/ORF 2014 LÄNGE: 79´40
BESETZUNG: JONAS MINTHE, MATTHIAS HAASE, BETTINA LIEDER U.A.
Obwohl sie in jüngster Zeit überall präsent
sind, die Bilder von Flüchtlingsmengen, die
sich auf Booten drängen und unter Lebens-
gefahr die Festung Europa zu erobern suchen:
Stimmen haben diese Menschen selten.
Anders in Jelineks Text. Hier meldet sich ein
Chor aus Flüchtlingen und Asylsuchenden in
einer lautstarken Litanei zu Wort und wird doch ungehört bleiben
von den Angerufenen. Flüchtlinge erleiden den schrecklichen
Verlust ihrer Heimat und wirken, selten willkommen, auf die
Heimat anderer. Elfriede Jelinek überführt in diesem Hörspiel das
Tagespolitische ins uralte Menschheitsdrama von Flucht und
Abweisung: Die puzzleartig aufscheinenden aktuellen Ereignisse
verweben sich mit anderen Texten und Diskursen, unter anderem
mit „Die Schutzflehenden“ des Aischylos. Und es wird die Ver-
weigerung dieses Schutzes nicht weniger als zum Verrat am
Menschenrechtsgedanken selbst.
Elfriede Jelinek, geboren 1946 in Mürzzuschlag/Steiermark,
schreibt Lyrik, Prosa, Theatertexte, Libretti, Drehbücher und
Hörspiele. Jelinek wurde vielfach ausgezeichnet, 2004 erhielt sie
den Literaturnobelpreis.
REGIE: BEATRIX ACKERSTON: JÜRGEN GLOSEMEYER U. JEANETTE WIRTZ-FABIAN PROD.: SR 2015 URSENDUNG LÄNGE: CA. 54’
Um sich heimatlos, im Exil zu fühlen, muss
man nicht aus Afrika im Seelenverkäufer nach
Deutschland gekommen sein. Eine Französin
pendelt seit Jahren ruhelos zwischen Paris und
Berlin, weder hier noch dort wirklich daheim.
So erging es schon Adelbert von Chamisso: Der
Dichter der Romantik stammte aus einer fran-
zösischen Adelsfamilie, als Kind musste er aus Frankreich fliehen.
In Berlin wurde er dann Forscher, Botaniker und schrieb die
berühmte Geschichte vom Peter Schlemihl, der seinen Schatten
verkauft. Deutsch sprach Chamisso zeitlebens mit Akzent, viele
Jahre seines Lebens war er auf der Suche, hin- und hergerissen
zwischen Deutschland und Frankreich. Ein Schatten, so wie der
von Peter Schlemihl, stellt in diesem zweisprachigen Hörspiel die
Verbindung her zwischen Chamisso, der Französin und den vielen
Menschen, die sich unter größten Entbehrungen auf den Weg zu
uns machen.
Cécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, lebt als Autorin, Übersetze-
rin und Literaturkritikerin in Paris u. Berlin. Zahlreiche Romane,
Erzählbände, Essays u. Hörspiele, einiges davon liegt auch auf
Deutsch vor. Der SR produzierte bereits ihre Hörspiele „Fleury, ein
Dorf“ (98) „Im Park“ (07), „Schlaflos“ (10, mit DKultur) sowie 2012
mit DKultur und France Culture ihr zweisprachiges Hörspiel
„W wie ihr Name/Avec un double v“.
Elfriede JelinekCécile Wajsbrot
SONNTAG, 4. OKTOBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITCÉCILE WAJSBROT
SIRENENGESANG
SONNTAG, 11. OKTOBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITELFRIEDE JELINEK
DIE SCHUTZBEFOHLENEN ARD
THEMENWOCHE
Okt
ober
Okt
ober
2726
REGIE: GÖTZ FRITSCH PROD.: MDR 2015LÄNGE: CA. 54´
BESETZUNG: HILMAR EICHHORN, NELE ROSETZ U.A.
Am 30. September 2015, einem Mittwoch, wird
in der Wohnung von Daniel Fechner und Kalila
Mchala-Lahmi im Magdeburger Scharn-
horstring die Leiche des Asylbewerbers Yussuf
Amazigh entdeckt – er wurde erstochen. Die
Spuren deuten auf einen ausländerfeindlichen
Hintergrund hin. Sie führen zu Daniels Onkel
Lutz Fechner. Die Beweiskette hält, noch am Donnerstag kann er
verhaftet werden. Doch bevor der sichtlich erleichterte LKA-Chef
der Presse demonstrieren kann, dass die Polizei in Sachsen-Anhalt
auf keinem Auge blind ist, stellt sich Daniel Fechner und behaup-
tet, den bei ihnen untergeschlüpften Cousin seiner Liebsten
umgebracht zu haben. Eine Falschbezichtigung? Zwischen dem
Täterwissen Daniels und dem Geständnis Lutz Fechners steckt
Oberkommissarin de Beer in der Klemme. Der Schlüssel für diesen
Fall findet sich schließlich tief vergraben in der Familiengeschich-
te und der deutsch-deutschen Vergangenheit.
Thilo Reffert wurde 1970 in Magdeburg geboren. Er arbeitet als
Dramatiker und Autor. Für sein Hörspiel „Die Sicherheit einer
geschlossenen Fahrgastzelle“ erhielt er 2010 den Hörspielpreis
der Kriegsblinden, den Deutschen Hörspielpreis der ARD und den
ARD Online Award. „Ein blühendes Land“ ist sein siebter Radio
Tatort.
BEARB.U.REGIE: KLAUS GMEINER TON: STEFAN GEORG U. MARTHA PROSSER PROD.: ORF SALZBURG/SFB 1976LÄNGE: 53´12
BESETZUNG: ROMUALD PEKNY, DIETMAR SCHÖNHERR, AGLAJA SCHMID U.A.
Der prominente Chirurg Professor Ormin wird
vom österreichischen Roten Kreuz auf einen
fernöstlichen Kriegsschauplatz entsandt. Vor
seiner Abreise macht er einen Abschiedsbe-
such bei seinen Freunden, Dr. Eckold und
dessen Frau Klara. Als Ormin einen Moment
mit ihr allein ist, bringt er das Gespräch auf sei-
ne unerwiderte Liebe zu ihr. Vor Jahren schlug Klara seine Anträge
aus, verweigerte sich dem charmanten Frauenhelden, weil sie ihn
zu sehr liebte und fürchtete, von ihm abhängig zu werden.
Ähnlich wie in seinen beiden Einaktern „Halbzwei“ und „Eine
überspannte Person“ zeigt sich Schnitzler auch in diesem 1915
uraufgeführten Stück als meisterhafter Chronist des Zufalls und
der Demaskierung menschlicher Beziehungen.
Arthur Schnitzler (1862 – 21.10.1931), erst Arzt im Offizierskorps,
dann mit seinen Bühnenstücken und Novellen wie „Anatol“
(1893), „Reigen“ (1900), „Leutnant Gustl“ (1900) u.a. scharfer
Beobachter und `Zeichner´ des Fin de Siècle, der Wiener Gesell-
schaft und ihres oft mit müder Melancholie kokettierenden Spiels
im und mit dem Leben. So auch in der erst 2013 wieder aufgefun-
denen Novelle „Später Ruhm“, 2015 als Hörspiel produziert von
NDR und ORF.
Dietmar SchönherrThilo Reffert
SONNTAG, 25. OKTOBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITARTHUR SCHNITZLER
STUNDE DES ERKENNENS
SONNTAG, 18. OKTOBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITTHILO REFFERT
EIN BLÜHENDES LAND
Nov
embe
r
Nov
embe
r
2928
SONNTAG, 8. NOVEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITELISABETH BURCHHARDT
WUNSCHSENDUNG
REGIE: CHRISTIANE OHAUS TON: GERD-ULRICH POGGENSEE, CORINNA GATHMANN U.
SEBASTIAN OHM PROD.: NDR 2014 LÄNGE: 60´27
BESETZUNG: ELISABETH BURCHHARDT, WOLF-DIETRICH SPRENGER U.A.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das hatte
nur einen sehnlichen Wunsch: Fee sein zu
dürfen. Annähernd 40 Jahre später kauft sich
die mittlerweile erwachsene Frau einen Zau-
berstab, Wunderkerzen und Federboa und
zieht aus, um sich ihren Kindheitswunsch zu
erfüllen. Auf dem harten Asphalt des Hambur-
ger Kiez, dort will sie die Fee sein und den Menschen das Glück
bringen. Und tatsächlich: Der magische Moment gelingt,
meistens zumindest, für Minuten willigen die Anderen ein, an die
Illusion zu glauben, sich der Beschwörungskraft eines zauberi-
schen Rituals hinzugeben und ihr Herz zu öffnen. Elisabeth Burch-
hards Feen-Performance auf dem Kiez erzählt nicht nur von den
Sehnsüchten zufälliger Passanten, sondern vom Wesen des
Menschen schlechthin, vom Glück der Wunscherfüllung ebenso
wie von seiner Fragwürdigkeit. Und darüber hinaus ist das Hör-
spiel zugleich ein Ausflug in die Kulturgeschichte des Wünschens.
Elisabeth Burchhardt wurde 1969 in Wien geboren. Sie war
Dramaturgin am Zürcher Schauspielhaus und Chefdramaturgin
am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Heute lebt sie als
Autorin, Journalistin und Dramaturgin in Hamburg.
SONNTAG, 1. NOVEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITIRÈNE NÉMIROWSKY
DIE VERTAUTE A.D. FRANZÖSISCHEN VON EVA MOLDENHAUER
BEARB.: KLAUS SCHMITZ REGIE: GOTTFRIED VON EINEM TON: HOLGER KLIEMCHEN U. CHRISTIAN GRUND PROD.: MDR 2015 LÄNGE: 51´54
MIT KATHARINA SCHÜTTLER UND SYLVESTER GROTH
Der gefeierte Pianist Roger Dange nimmt - in
den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts -
eine umständliche Eisenbahnreise auf sich, um
in ein abgelegenes Nest im französischen Jura
zu gelangen. Dort lebt Camille Cousin, die
Kindheitsfreundin und langjährige Vertraute
seiner Frau. Florence hatte sich bei ihr erholen
wollen, während er eine Konzerttournee in Mexiko absolvierte.
Doch dann ist Florence, sie war gerade nach Paris aufgebrochen,
mit ihrem Wagen gegen eine Mauer geprallt. Sie hat die Verlet-
zungen nicht überlebt. Das alles hatte Camille ihm bereits
geschrieben. Doch Roger will mehr über die letzten Tage und
Stunden seiner zweiundzwanzig Jahre jüngeren großen Liebe wis-
sen. Und was Roger Dange dann von Camille erfährt, taucht Flo-
rence in ein völlig neues Licht.
Irène Némirowsky, 1903 in Kiew geboren, 1942 in Auschwitz-Bir-
kenau ermordet, kam mit ihrer Familie 1919 nach Paris. Obwohl sie
mit ihren Romanen und Erzählungen in den 1930-er Jahren
bekannt geworden war, geriet sie nach dem Krieg in Vergessen-
heit und wurde erst mit der posthumen Veröffentlichung ihres
Hauptwerks „Suite française“ (2004) wiederentdeckt.
Elisabeth BurchhardtSylvester Groth
Nov
embe
r
Nov
embe
r
3130
SONNTAG, 22. NOVEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITFABIEN CLOUTIER
BILLY – BRÜLLENDE TAGE A.D. KANADISCHEN FRANZÖSISCH VON FRANK WEIGAND
SONNTAG, 15. NOVEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITFRIEDEMANN SCHULZ
ROTE WASSER
REGIE: THOMAS WOLFERTZ TON: BURKHARD PITZER-LANDECK U. RENATE TIFFERT PROD.: SR 2013LÄNGE: 60´04
MIT LINDA OLSANSKY, MARTIN ENGLER U. NELE ROSETZ
Minus 27 Grad, es schneit wie verrückt, aber Bil-
lys Eltern lassen ihren kleinen Sohn allein im
Auto zurück, um im Fastfood-Restaurant zu
frühstücken. Billy besucht denselben Kindergar-
ten wie Alice, und Alices Mutter hält den klei-
nen Billy schon länger für vernachlässigt, heute
wird sie sich den Vater endlich vorknöpfen. Sie
ist nicht die Einzige. Eine Verwaltungsangestellte hat vor Monaten
ein schwarzes Brett bestellt, und zwar bei Billys Vater. Voller Zorn
ruft sie ihn an, nicht nur, dass sie immer noch kein Brett erhalten
hat, überall herrsche nur noch Missmanagement und Leistungs-
missbrauch. Aber auch Billys Vater fühlt sich ungerecht behandelt…
Drei Menschen, einsam, trotz Überforderung bemüht, im Alltags-
stress den Überblick zu behalten, und doch: Statt sich gegen den
zunehmenden Zerfall der Gesellschaft zu solidarisieren, richten
sie ihre Wut und Verzweiflung in Worten gegeneinander. Wenn
sie dann handeln, hat es fatale Folgen.
Fabien Cloutier schloss 2001 ein Schauspielstudium in Québec ab,
seitdem Schauspieler, Humorist, Theater- und Radioautor. Für
„Billy“ (UA 2012 in Montréal) erhielt Cloutier 2011 den Prix
Gratien-Gélinas, war für den Prix du Gouverneur Géneral
nominiert und wurde 2012 beim Wettbewerb „Neue Theater-
stücke aus Kanada“ der Botschaft von Kanada und der Vertretung
der Regierung von Québec ausgewählt.
REGIE: THOMAS WOLFERTZ PROD.: HR 2015 LÄNGE: CA. 54´
BESETZUNG: SEBASTIAN BLOMBERG, MARTIN ENGLER, HANNO KOFFLER U.A.
In seinen zahlreichen schlaflosen Nächten
fährt Hauptkommissar Nebe ziellos mit dem
Wagen herum; eines Nachts nimmt er eine
aufgeregt auf die Straße stürzende junge Frau
mit, die schon kurz darauf an einer menschen-
leeren Bushaltestelle wieder aussteigt.
Einige Zeit später wird sie, eine Studentin, am
Fuß eines Steinbruchs tot aufgefunden; ob Unfall oder Mord ist
unklar. Nebe überfällt eine eigenartige Passivität. Hätte er nicht
längst zugeben müssen, dass er in dieser Nacht die Studentin ein
Stück mitgenommen hat? Er gerät bei den Ermittlungen gehörig
in Bedrängnis. Zugleich beschäftigt Kommissaranwärter Panzer
eine sanft Entschlafene aus einem Seniorenheim, die einen merk-
würdigen Zettel in ihrem Nachttisch aufbewahrt hatte. Stichwort:
Todesengel – der Fall sollte untersucht werden, und Schmoll tut
das mit der ihm eigenen Gewissenhaftigkeit. Schließlich ist er in
der 7. Klasse mit einer Pflegerin des Heims mal liiert gewesen.
Friedemann Schulz, geboren 1945, lebt als freier Autor und Regis-
seur in Neuwied, verfasste nach „Abschaum“, „Vorahnung“, „Das
grüne Zimmer“ und „Dancing Queen“ nun den fünften hr-Radio
Tatort mit Hauptkommissar Nebe.
Fabien CloutierFriedemann Schulz
Nov
embe
r33
vom 26. bis zum 28. November 2015 in der Alten Feuer-wache in Saarbrücken
Eine Kooperation von Saarländischem Staatstheater (SST), Le Carreau – Scène nationale de Forbach et de l’est mosellan, Institut Français und SR 2 KulturRadio. Mit freundlicher Unterstützung der Vertretung der Regierung von Québec. Zum neunten Mal bietet das Festival PRIMEURS anregende Begegnungen mit jungen frankophonen Dramatikern und ihren Werken. Drei Werkstatt- Inszenierungen, zwei Inszenierungen und ein Live- Hörspiel präsentieren dem Publikum neue Stücke aus Frankreich und Québec auf Deutsch. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit den Autoren. Das Saarländische Staatstheater und der Saarländische Rundfunk verleihen wieder den PRIMEURS-AUTOREN-PREIS, den Preisträger bestimmt das anwesende Publikum. Das Festival beginnt am 26. November in Saarbrücken mit einer HörspielZeit live aus der Alten Feuerwache (siehe gegenüberliegende Seite).
Karten für PRIMEURS gibt es beim Saarländischen Staatstheater, telefonisch unter 0681/3092-486 oder im Internet unter www.theater-saarbruecken.de
32
DONNERSTAG, 26. NOVEMBER, 20.04 UHR / HÖRSPIELZEITLIVE AUS DER ALTEN FEUERWACHE IN SAARBRÜCKEN
JEAN-FRANÇOIS GUILBEAULT UND ANDRÉANNE JOUBERT
UNTER WASSER A.D. KANADISCHEN FRANZÖSISCH VON FRANK WEIGAND
ACHTUNG,
BESONDERE
ANFANGSZEIT
REGIE: ANOUSCHKA TROCKER PROD.: SR 2015 URSENDUNG LÄNGE: CA. 80´
Louis ist 16 und träumt davon,
ein Held zu sein. Als eine Leh-
rerin vergisst, sich aus dem
internen Lehrer-Netzwerk
auszuloggen, ergreift Louis
diese Chance: Unter dem
Decknamen Narcisse fordert
er seine Mitschüler auf, ihre Wünsche zu schicken, Erfüllung
garantiert. Eko, die Schul-Schönheit, testet Narcisse mit Erfolg
und behauptet bald, sie seien ein Paar. Doch wer ist Narcisse wirk-
lich? Das fragt sich auch Ekos Konkurrentin Sedna. Wenn sie nicht
Narcisses Treiben im Internet verfolgt, trainiert sie, unter Wasser
möglichst lange die Luft anzuhalten. Doch aus dem Spiel wird für
alle drei Ernst.
Einsamkeit unter Jugendlichen, Pseudo-Nähe durchs Internet, rea-
litätsferne Rollenvorbilder – diese Themen verknüpfen die beiden
Autoren gekonnt zu einem temporeichen und aktuellen Hörspiel.
Jean-François Guilbeault schloss sein Schauspielstudium 2008 ab.
2011 Mitbegründer und Co-Leiter der Truppe Samsara Théâtre. Ab
2008 studierte er auch szenisches Schreiben an der Uni Montréal.
Die Schauspielerin Andréanne Joubert gründete 2012 ihre Compa-
gnie Des Bouts du Monde, deren Stücke Theater und Zirkus ver-
einen. Zusammen schrieben und inszenierten sie 2013 „Unter
Wassser“, das 2014 mit dem Prix Louise Lahaye für das beste
Jugendstück aus Québec ausgezeichnet wurde.
Jean-François Guilbeault und Andréanne Joubert
Nov
embe
r
34 35
SONNTAG, 6. DEZEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITJOHN VON DÜFFEL
WASSERSPIELE
REGIE: CHRISTIANE OHAUS PROD.: RB/SR 2015LÄNGE: CA. 85´ URSENDUNG
Ein Kreuzfahrerschiff, ein Aquarium, ein
Schwimmbad - die Geschichten spielen im, am
oder auf dem Wasser. Ein Vater muss lernen,
dass seine Tochter ihm entwächst, eine Mut-
ter, dass ihr Kind niemals geboren wird, zwei
junge Frauen dekorieren wie stumme Fische
den Pool eines Stararchitekten. Die Geschich-
ten handeln von Figuren, die am Ende nicht mehr die sind, die sie
waren, sie geraten jeweils in eine Welt, in der vieles, was früher
galt, fortgespült wurde. Die Personen verwandeln sich, ebenso die
Atmosphären und die Stimmungen, und sie verlieren Realität. Der
Deal mit dem bisherigen Leben, seinen abgestimmten Kompro-
missen, übersteigerten Sehnsüchten und illusionsverhangenen
Hoffnungen löst sich auf, durch alle Poren kriecht und sickert in
kleinen Strudeln und mit leichtem Wellenschlag Einsamkeit.
John von Düffel (1966), Dramaturg und Autor an diversen Thea-
tern, seit 2009 am Deutschen Theater Berlin. Zahlreiche Theater-
stücke, Essays, Erzählungen und Romane. Für die Bühne außer-
dem zahlreiche Romanbearbeitungen. Er wurde für seine Arbei-
ten mehrfach ausgezeichnet. Autor zahlreicher Hörspiele – auch
für den SR –, seit 2008 schreibt John von Düffel für den ARD Radio
Tatort von RB.
SONNTAG, 29. NOVEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITJEAN-LUC LAGARCE
DIE REISE NACH DEN HAAGA.D. FRANZÖSISCHEN VON ULI WITTMANN
REGIE: CHRISTIANE OHAUS TON: ULRICH SPEICHER U. ANNETTE MATHEIS PROD.: SR 2000LÄNGE: 62´50
MIT SYLVESTER GROTH
Er ist 37, homosexuell, Theaterautor und Regis-
seur. Seit einiger Zeit kränkelt er, sieht Schatten
auf einem Auge. Möglich, dass es etwas Ernste-
res ist. Trotzdem reist er mit seiner Theatertrup-
pe nach Den Haag, zu einem Gastspiel im König-
lichen Theater. Die Reise verläuft sehr erfolg-
reich. Doch als er nach Paris zurückkommt, geht
der Kampf gegen die Krankheit in die nächste Runde.
Jean-Luc Lagarces Monolog ist möglicherweise autobiografisch.
Doch beschreibt er die Annäherung an eine tödliche Krankheit
keineswegs selbstmitleidig oder bitter. Distanziert und genau
beobachtet er die kleinen Verhaltensänderungen, die sich bei ihm
und den anderen einstellen. Er seziert die Mechanismen der
Ablenkung, des Nicht-Wahrhaben-Wollens, die unseren Umgang
mit Tod und Krankheit bestimmen. Lagarce gibt mit diesem
letzten Akt dem Sterben seine Alltäglichkeit zurück.
Jean-Luc Lagarce, 1957 – 1995, französischer Autor und Regisseur,
dessen Theaterstücke zu den aktuell meistgespielten in Frank-
reich gehören. Gründung einer Theatertruppe und des Theater-
verlags „Les Solitaires Intempestifs“. „Die „Reise nach Den Haag“
wurde 2000 im Auftrag des SR übersetzt und als Hörspiel produ-
ziert.
John von Düffel Jean-Luc Lagarce
Deze
mbe
r
Deze
mbe
r
36De
zem
ber
37
SONNTAG, 20. DEZEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITSABINE STEIN
QUEENIE
REGIE: ANDREA GETTO PROD.: NDR 2015 LÄNGE: CA. 54´
BESETZUNG: SANDRA BORGMANN, MARTIN REINKE U.A.
Eine entsetzte Mutter erstattet Anzeige, weil
sie durch einen Privatdetektiv herausgefunden
hat, dass ihre 16-jährige Tochter Zoe in einer
Wohnung, die von einem Kleinkriminellen
namens Bott angemietet wurde, der Pro-
stitution nachgeht. Hauptkommissarin
Bettina Breuer vermutet, dass dieser Bott nur
ein kleiner Fisch ist; es gilt, die eigentlichen Drahtzieher zu
erwischen. Jac Garthmann lässt sich zur Mithilfe breitschlagen
und gibt im Internet den interessierten Freier ab. Garthmann und
Breuer sind überzeugt: Dieses junge Mädchen ist in etwas hin-
eingeraten, das ihm über den Kopf gewachsen ist. Der Fall scheint
klar zu liegen. Doch bald werden alle ihre Annahmen gründlich
durcheinandergewirbelt. Als eine vierzehnjährige „Mitarbeiterin“
Zoes spurlos verschwindet, wird dieser Fall immer verwirrender
und verstörender.
Sabine Stein, geboren 1961, Studium der Philosophie und Germa-
nistik, arbeitet als Dozentin und Hörspiel- und Drehbuchlektorin,
lebt als freie Autorin in Hamburg. Hörspiele beim NDR u. a.:
„Weekend“ (NRD/SR 01), „Extrapost“ (09), „Watchdog“ (10). Dies
ist nach „Fördewind“ (13) und „Stand der Dinge“ (14) ihr dritter
ARD Radio Tatort für den NDR.
SONNTAG, 13. DEZEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITJOËL POMMERAT
DIESES KINDA.D. FRANZÖSISCHEN VON BETTINA ARLT
MUSIK: MICHAEL RIESSLER REGIE: CHRISTIANE OHAUS TON: KRISTIANA SCHNEGGENBURGER U. SABINE KLUNZINGER PROD.: SR/RB 2006LÄNGE: 68´30
BESETZUNG: FLORIAN VON MANTEUFFEL, MAJA SCHÖNE, JUDITH ENGEL U.A.
In seinem Stück „Dieses Kind“ lotet Joël Pom-
merat die Beziehung zwischen Eltern und Kin-
dern in zehn beeindruckenden Szenen aus.
Zahlreiche Gespräche, die Pommerat im Vor-
feld mit Bewohnern einer „Cité“ (Plattenbau-
siedlung) im Norden Frankreichs geführt hat,
sind darin eingeflossen. Trotzdem schreibt
Pommerat kein Dokumentar-Theater, sondern er verdichtet
menschliche Erfahrungen sprachlich genau und mit Sinn fürs
Absurde zu einem Kaleidoskop der Gefühle.
Joël Pommerat (1963), frz. Regisseur, Theater- u. Kurzfilmautor.
1990 Gründung der Theaterkompanie „Louis Brouillard“, mit der er
seine Stücke als Regisseur zur Uraufführung bringt. Auf Deutsch
liegen bisher vor: „Mit einer Hand“, „In der großen Welt“, „Ich
zittere“, „Kreise/Fiktionen“, „Meine Kältekammer“ u. „Die Wieder-
vereinigung der beiden Koreas“, als Hörspiel außerdem: „Die
Händler“ (SR 08), das – wie auch „Dieses Kind“ – im Auftrag des SR
übersetzt wurde. Seine Werke wurden u.a. mit dem Grand Prix de
littérature dramatique, mit dem Prix Molière und dem Prix Beaum-
archais ausgezeichnet. Das Festival d‘Avignon präsentierte 2006
eine Werkschau seiner Inszenierungen.
Sabine SteinJoël Pommerat
Deze
mbe
r
38
SONNTAG, 27. DEZEMBER, 17.04 UHR / HÖRSPIELZEITBRIAN FRIEL
DER WUNDERHEILERA.D. ENGLISCHEN VON INGRID RENCHER
BEARB.U.REGIE: STEFAN DUTT TON: PETER KAINZ, WERNER KLEIN, HELGA RUBEN, DORIS KLYK U. ANNETTE MATHEIS PROD.: SR 1996LÄNGE: 89´39
MIT OTTO SANDER, MONIKA HANSEN UND GERD WAMELING
Vier Monologe, vier sehr unterschiedliche
Facetten vom Leben Franks, der mit Grace und
seinem Manager Teddy als „Phantastischer
Heiler“ durch England, Schottland und Wales
tingelt. Drei Leben, so eng miteinander ver-
woben wie nur denkbar und doch Welten
voneinander entfernt. Das ambulante Gewer-
be des „Wunderheilers“ geht seit einiger Zeit mehr schlecht als
recht: Franks Erfolgsquote – immer schon vom Zufall bestimmt –
sinkt in gleichem Maß, wie er an seiner Fähigkeit zweifelt. Ihn
zieht es zurück nach Irland, in seine Heimat, insgeheim hoffend,
dass er dort neue Kraft gewinnt. Dort angekommen, misst er sich
an einem aussichtslosen Fall.
Brian Friel, 1929 in Omagh/Irland geboren, zunächst Lehrer,
veröffentlicht er seit 1950 Kurzgeschichten, fast zwei Dutzend
Bühnenstücke (zuletzt: „The Home Place“ und „Hedda Gabler“,
eine Adaption von Henrik Ibsen) und Hörspiele (zuletzt: „Das
Jalta-Spiel“, MDR 04). Friel, der seit 1966 im County Donegal
wohnt, ist heute einer der prominentesten englischsprachigen
Dramatiker. Die SR-Hörspielfassung wurde als Hörspiel des
Monats August 1996 ausgezeichnet.
Otto Sander
UND WELCHES HÖRSPIEL HÖREN SIE NÄCHSTE WOCHE ?
Wenn Sie wissen möchten, welche Hörspiele von Januar bis Juni 2016 auf dem Programm der SR2-HörspielZeit stehen, dann fordern Sie unser Hörspielprogrammheft an.
Senden Sie eine E-Mail [email protected]
oder eine Postkarte an
Saarländischer RundfunkSR2-HörspielredaktionFunkhaus Halberg66100 Saarbrücken
Wir schicken Ihnen die kommenden Hörspiel-programmhefte kostenlos zu.
41
REGISTERÜBERSETZERINNEN
Arlt, Bettina S.36Barde, Marianne de S.19Bechtolsheim, Hubert von S.19Lachmann, Manuela S.20Menke, Ulrich S.16Moldenhauer, Eva S.28Naleppa, Götz S.18Rencher, Ingrid S.38Weigand, Frank S.23,31,33Wittmann, Uli S.34
REGISSEURINNEN
Ackers, Beatrix S.24 Bohlen, Hermann S.15Dutt, Stefan S.38Einem, Gottfried von S.28Fritsch, Götz S.26Getto, Andrea S.37Ginzler, Mark S.14Gmeiner, Klaus S.27Koppelmann, Leonhard S.25Koslowski, Nikolai von S.11Lampen, Ulrich S.22Leist, Claudia Johanna S.17Liquid Penguin Ensemble S.9Moratz, Steffen S.20Naleppa, Götz S.18Ohaus, Christiane S.29,34,35,36Rosenhauer, Hans S.13Schuhmacher, Alexander S.16, 21Surkau, Albrecht S.19Trocker, Anouschka S.33Wolfertz, Thomas S.30,31Zylka, Martin S.23
REGISTERAUTORINNEN/BEARBEITERINNEN
Böll, Heinrich S.13Bohlen, Hermann S.15Burchhardt, Elisabeth S.29Cadiot, Olivier S.16Cloutier, Fabien S.31Dickreiter, Lisa-Marie S.14Düffel, John von S.35Dutt, Stefan S.38Friel, Brian S.38Gmeiner, Klaus S.27Götz, Andreas S.14Guilbeault, Jean-François S.33Haworth, Don S.19Hültner, Robert S.22Jelinek, Elfriede S.25Joeckle, Andra S.21Joubert, Andréanne S.33Lagarce, Jean-Luc S.34Lescot, David S.18Liquid Penguin Ensemble S.9Melquiot, Fabrice S.12Moltschanow, Alexander S.20Némirowsky, Irène S.28Pommerat, Joël S.36Reffert, Thilo S.26Schmidt, Dirk S.17Schmied, Erhard S.10Schmitz, Klaus S.28Schnitzler, Arthur S.27Schulz, Friedemann S.30Stein, Sabine S.37Tirandaz, Laura S.23 Wajsbrot, Cécile S.24Zander, Wolfgang S.11
40
42
BILDNACHWEIS
S.11,16,18,20,21,23,24,26, 33,34,37, privatS.13,19,25,27,28,38 unbekanntS.9 Hörspielpreis der Kriegs-
blinden 2015, Heike Herbertz, Film- und Medienstiftung NRW
S.14 SRF/Kristina HuchS.15 SWRS.17 WDR/Sibylle AnneckS.22 BR/Ulrike KreutzerS.29 NDRS.30 Hartmann & StauffacherS.31 Radio Canada/
Philippe Couture S.35 SWR/Katja von DüffelS.36 Yannick Butel
REGISTER
KOMPONISTINNEN
Bernhard, Andreas S.14Haarmann S.11Hinze, Maria S.20Hinze, Michael S.20Quade, Rainer S.17Riessler, Michael S.36Scheib, Stefan S.9Thewes, Christof S.16Zeitblom S.22
Die Hörspielredaktion dankt Pia Frede für die Mitarbeit an diesem Heft.
Lesungen.Im Buchhandel erhältliche Produktionen des Saarländischen Rundfunks (Auswahl):
MARTIN BETTINGER „EIN GALGEN FÜR MEINEN VATER“ Gelesen vom Autor (SR) Conte Verlag
GUSTAVE FLAUBERT „MADAME BOVARY “Gelesen von Christian Brückner(SR) parlando
GERT HEIDENREICH„DIE ANDERE HEIMAT“Gelesen vom Autor (SR) Osterwold Audio
JÖRG W. GRONIUS„LAST CALL“Gelesen vom Autor(SR) Conte Verlag
PETER KURZECK„VORABEND“Gelesen vom Autor(SR) Stroemfeld
CHRISTA WOLF„KASSANDRA“ Gelesen von der Autorin(SR) DAV
THOMAS WOLFE „SCHAU HEIMWÄRTS, ENGEL“Gelesen von Christian Brückner(SR) parlando
IWAN GONTSCHAROW„OBLOMOW“Gelesen von Christian Brückner(SR) parlando
43
EIN TIPP FÜR HÖRBUCH-FREUNDE: DER HÖRBUCHTIPP IN DER BÜCHERLESEMITTWOCHS, 19.15 – 20.00 UHR AUF SR 2 KULTURRADIO
Auf dem Hörbuchmarkt sind eine Vielzahl von Verlagen mit Lesungen, Hörspielen, Dokumentationen und Kabarett präsent – ein kaum noch zu überblickendes Angebot.
Daher empfehlen wir in der „BücherLese“, ergänzend zu belletristischen und regionalen Buch-Neuerscheinungen alle 14 Tage auch ein aktuelles Hörbuch, von Lesung über Hörspiel bis Feature.
Unter www.sr2.de können Sie die Rezension mit Ausschnitten des aktuell vorgestellten Hörbuchs nachhören.
Hier können Sie auch in unserem HörbuchTipp-Archiv blättern, dort finden Sie unsere Empfehlungen der letzten Monate.
44
................................................................................................................................................
ELEMENTE DES HÖRSPIELSWerner Klippert
Das Hörspiel ist lebendiger denn je und fi ndet seine Hörer in allen Altersgruppen. Was macht ein Hörspiel aus, welches sind seine Bestandteile? Werner Klippert hat mit seinen Elementen des Hörspiels zu dieser Thematik schon 1977 ein noch heute gültiges Standardwerk der Hörspieltheorie geschrieben.
Mit dieser Neuausgabe ist Klipperts fundamentaler Einfüh-rungstext wieder zugänglich. Dem seit seinem Erscheinen erfolgten Wandel wird Rechnung getragen durch einleitende Beiträge zur aktuellen Hörspiellandschaft (Anette Kührmeyer) und der umwälzenden technischen Entwicklung der Audio-produktion (Peter Herbertz). Schließlich ist dem Band eine CD mit zwei Originalhörspielen beigefügt: Die Weissagung von Peter Handke (HR 1966) und Gras wachsen hören vom Liquid Penguin Ensemble (SR 2007).
Werner Klippert: Elemente des Hörspiels. Neu herausgegeben und mit einleitenden Texten sowie Hörbeispielen versehen. 148 Seiten, fester Einband. Saarbrücken: PoCul, 2012. Im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-929435-21-4. 17 Euro.
www.sr2.de www.pocul.de
Das Hörspiel ist die einzige genuine Darstellungskunst, die der Hörfunk hervorgebracht hat.
Werner Klippert
Swetlana Alexijewitsch„GESPRÄCHE MIT LEBENDEN UND TOTEN“Tschernobyl und die Folgen.(SR/NDR/SFB-ORB/WDR) DHV
Stefan Zweig„SCHACHNOVELLE“Als Hörspiel mit Gert Westphal und Mario Adorf.(HR/SR/DRS) DHV
Émile Zola„DAS GELD“Börsenspekulation im 19. Jahrhundert(RB/NDR/DKultur/SR) HörbucHHamburg
hörspiel.Im Buchhandel erhältliche Produktionen des Saarländischen Rundfunks (Auswahl):
Heinrich Böll„DR. MURKES GESAMMELTES SCHWEIGEN“Die klassische Mediensatire als Hörspiel mit Henning Venske, Hilmar Thate und Axel Corti.(SWR/SR) DerHörVerlag
Werner Klippert„ELEMENTE DES HÖRSPIELS“Buch und Hörspiel-CDPocul Verlag
Liquid Penguin Ensemble„ICKELSAMERS ALPHABET“Hörspiel des Jahres 201464. Hörspielpreis der Kriegsblinden.(SR/DKultur) www.liquidpenguin.de
46
„HÖRSPIEL AKTUELL“ FORTBILDUNG FÜR LEHRER/INNEN
am 2. März 2016, 14.30 – 18.00 Uhr, im Konferenzgebäude des Funkhauses Halberg
Vorgestellt wird das Hörspiel „Ickelsamers Alphabet“ vom Liquid Penguin Ensemble, Produktion: SR/DKultur 2014.
Inhalte des Seminars:n kurze Einführungn gemeinsames Hören des Hörspielsn Werkstattgesprächn Vorstellung einer kompetenzorientierten
Unterrichtssequenz
Die Teilnehmer/innen erhalten die Unterrichts-materialien. Eine CD mit diesem Hörspiel oder auch anderen in der Reihe „HÖRSPIEL aktuell“ vorgestellten Produktionen können zur Verwendung im Unterricht zusammen mit dem Manuskript beim Saarländischen Rundfunk schriftlich bestellt werden: [email protected]
Weitere Infos unter www.lpm.uni-sb.de
Veranstaltet vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und der SR-Hörspielredaktion.
www.SR2.de · UKW 91,3
48
ARD HÖRSPIELTAGE
11. bis 15. NOVEMBER 2015in ZKM und HFG | KARLSRUHE
ARD ONLINE AWARD ABSTIMMUNG ab dem 27. OKTOBER 2015
INFOS unter WWW.RADIO.ARD.DE
ARD KINDERHÖRSPIELTAG am 15. NOVEMBER 2015
veranstaltungspartner
ARD PINBALL vom 1. JULI bis 31. AUGUST 2015 KURZHÖRSPIEL-WETTBEWERB für UNABHÄNGIGE HÖRSPIELPRODUZENTEN
partnersender
und
Zum Glück gibt’s LOTTO
Zum Glück 105-210 sw.indd 1 30.04.13 11:43
SR 2 KULTURRADIO IST AUCH UNTER DIESEN FREQUENZEN GUT ZU HÖREN:
BLIESTAL: 98,0 | MOSELTAL: 88,6 | METTLACH: 88,5 | MERZIG: 92,1 | DIGITAL
RADIO (DAB): BLOCK 9A ÜBER ASTRA 1H, KANAL 93, 12.266 MHZ | KABEL: 96,45
MHZ | STREAMING: WWW.SR 2.DE/WEBRADIO
www.SR2.de · UKW 91,3