holztechnik – prüfungswissen in fragen und antworten · 2020. 10. 11. · vorwort das fachbuch...

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EUROPA-FACHBUCHREIHE für Holztechnik Holztechnik – Prüfungswissen in Fragen und Antworten Fragen · Antworten · Erklärungen · Abbildungen Programmierte Testaufgaben · Lösungen · Bewertung 6. Auflage Bearbeiter: Nutsch, Wolfgang Dipl.-Ing. (FH), Studiendirektor Stuttgart Schulz, Peter (†) Dipl.-Gewerbelehrer, Studiendirektor Stuttgart VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten Europa-Nr.: 40915

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  • EUROPA-FACHBUCHREIHEfür Holztechnik

    Holztechnik – Prüfungswissenin Fragen und AntwortenFragen · Antworten · Erklärungen · AbbildungenProgrammierte Testaufgaben · Lösungen · Bewertung

    6. Auflage

    Bearbeiter:Nutsch, Wolfgang Dipl.-Ing. (FH), Studiendirektor StuttgartSchulz, Peter (†) Dipl.-Gewerbelehrer, Studiendirektor Stuttgart

    VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KGDüsselberger Straße 23 · 42781 Haan-GruitenEuropa-Nr.: 40915

  • VorwortDas Fachbuch „Prüfungswissen in Fragen und Antworten – Holztechnik“ ist nicht nur ein Lern- und Übungs-buch sondern auch ein Nachschlagewerk. Vielen Aufgaben wurden erklärende Zeichnungen angefügt, so dassder Lernende nicht nur verbal sondern auch visuell an das jeweilige Thema herangeführt wird. Gerade tech-nisch Orientierte nehmen bildhafte Darstellungen leichter auf als das geschriebene Wort. Der Lernerfolg istdurch das Bild intensiver und nachhaltiger.

    Der gesamte Stoff ist in einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis übersichtlich gegliedert. Damit gewünschteSachgebiete leicht aufzufinden sind, erhalten die Abschnitte am Buchrand eine sichtbare Markierung. JedemAbschnitt ist nochmals eine Gliederung dieses Teilgebietes vorangestellt. Der Lernende kann sich dadurch rationell auf seine Prüfung wie Gesellen-, Facharbeiter- oder Meisterprüfung vorbereiten. Die Fragen sind sachlich und inhaltlich dem Stoffgebiet der „Fachkunde – Holztechnik“ und der „Konstruktion und Arbeits-planung – Holztechnik“ angepasst. Diese Fachliteratur ergänzt das Lern- und Prüfungsbuch als wertvolle, auchhandlungsorientierte Hilfe, insbesondere zum systematischen Üben und Wiederholen und zum selbständigenLernen der wichtigen Stoffgebiete. Aufgaben zur Wirtschaftskunde, Sozialkunde und Politik runden die An-forderungen an eine umfassende Ausbildung entsprechend den Ausbildungsverordnungen ab.

    Jede Frage besteht aus der eigentlichen Fragestellung, der Antwort und einer ergänzenden Erklärung zur Ver-tiefung. Die eine oder andere Frage erhält zusätzlich noch ein erläuterndes Bild. Durch diese Gliederung wirdder Gefahr eines mechanischen Auswendiglernens begegnet und der Lernerfolg gesteigert.

    Am Ende des Buches sind aus allen Hauptabschnitten nochmals etwa 550 Testaufgaben zusammengestellt.Diese programmierten Aufgaben sollen dem Lernenden mit einer realen Prüfungssituation vertraut machen.Eine angefügte Punkte-Notentabelle und ein Umrechnungsschlüssel geben dem Lernenden die Möglichkeit,seine Lernleistung umgehend selbst zu kontrollieren und zu bewerten.

    Stuttgart, im Herbst 2015

    Wolfgang Nutsch

    6. Auflage 2015Druck 5 4 3 2

    Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern unter-einander unverändert sind.

    ISBN 978-3-8085-4097-8

    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

    © 2015 Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruitenhttp://www.europa-lehrmittel.de

    Umschlag: Blick Kick Kreativ KG, 42653 SolingenSatz: B.O.S.S Medien GmbH, GochDruck: Lensing Druck GmbH & Co. KG, 48683 Ahaus

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    001-008_PB_H_Vorwort_Inhalt_210715 04.07.18 11:29 Seite 2

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    1 Beruf und Arbeitsplatz . . . . . . . . . . . . . . 101.1 Beruf des Tischlers und Holzmechanikers . . . . . . . . . . . 101.2 Der Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    2 Werkstoffe und Werkstoffverarbeitung . . . 152.1 Der Wald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.2 Der Baum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.3 Aufbau des Holzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.4 Holzverwertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.5 Holz als Stamm- und Schnittware . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.6 Eigenschaften des Holzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.7 Holzschädlinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332.8 Holzschutz gegen Pilze und Insekten . . . . . . . . . . . . . . . 352.9 Holzfeuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.10 Holztrocknung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372.11 Kunststoffe und Kunststoffverarbeitung . . . . . . . . . . . . 402.12 Klebstoffe und Klebstoffverarbeitung . . . . . . . . . . . . . . 442.13 Plattenwerkstoffe – Holzwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 482.14 Furniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552.15 Belagstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 572.16 Metalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 602.16.1 Eisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 602.16.2 Nichteisenmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622.16.3 Hartmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632.16.4 Stellite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632.16.5 Korrosion und Korrosionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632.16.6 Metallbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 652.16.7 Verbinden von Metallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 682.17 Verbindungs- und Montagemittel . . . . . . . . . . . . . . . . . 702.18 Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 752.19 Bau-, Dämm- und Sperrstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802.19.1 Natürliche Steine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802.19.2 Künstliche Steine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802.19.3 Beton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812.19.4 Mörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 812.19.5 Fliesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822.19.6 Dämm- und Sperrstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

    3 Werkbank und Handwerkzeuge . . . . . . . . . 853.1 Werkbank und Werkzeugschrank . . . . . . . . . . . . . . . . . . 853.2 Handwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 863.2.1 Messzeuge und Anreißwerkzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . 863.2.2 Werkzeuge zum Sägen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883.2.3 Werkzeuge zum Hobeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 903.2.4 Werkzeuge zum Schaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

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    3.2.5 Werkzeuge zum Stemmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 943.2.6 Werkzeuge zum Bohren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 943.2.7 Werkzeuge zum Raspeln und Feilen . . . . . . . . . . . . . . . 953.2.8 Werkzeuge zum Nageln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 963.3 Werkzeuge zum Spannen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 963.4 Werkzeuge und Vorrichtungen zum Herstellen

    von Gehrungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973.5 Schleifmittel und Schleifmittelanwendungen . . . . . . . . 97

    4 Herstellen und Zusammenfügen von Teilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

    4.1 Holzauswahl und Holzzuschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1004.2 Breitenverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1004.3 Kasteneckverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1024.4 Rahmeneckverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1044.5 Sprossenverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1054.6 Längsverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1054.7 Gestellverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1054.8 Rahmen und Füllungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1064.9 Das Furnieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

    5 Oberflächenmittel und Oberflächenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . 110

    5.1 Vorbereiten der Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1105.2 Beizmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1125.3 Das Beizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1135.4 Löse- und Verdünnungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145.5 Beschichtungsstoffe und ihre Verarbeitung . . . . . . . . . . 1145.6 Oberflächentechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1175.7 Lackauftragsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1185.8 Trocknungs- und Härteverfahren für

    Überzugsmaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1205.9 Sicherheit am Arbeitsplatz und Umweltschutz bei

    der Oberflächenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

    6 Maschinen und Maschinenarbeit . . . . . . . 1246.1 Elektromotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1246.2 Maschinenantriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1246.3 Zerspanung durch Maschinenwerkzeuge . . . . . . . . . . . 1266.4 Allgemeine Unfallverhütungsregeln für das

    Arbeiten mit Holzbearbeitungsmaschinen . . . . . . . . . . 1276.5 Handmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1286.6 Stationäre Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1316.6.1 Sägemaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

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    6.6.2 Hobelmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1376.6.3 Fräsmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1406.6.4 Bohrmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1446.6.5 Schleifmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1456.7 Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik . . 1466.8 CNC-Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1516.9 Fertigungsstraßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1536.10 Werkzeugschärfmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

    7 Betriebstechnische Anlagen . . . . . . . . . . . . 1567.1 Pneumatische Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1567.2 Fördermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1587.3 Absaugung von Holzstaub und Holzspänen . . . . . . . . . 1597.4 Abscheidesysteme bei Lackieranlagen . . . . . . . . . . . . . 1617.5 Feuerungsanlagen – Emissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1627.6 Umweltschutz in der Holzverarbeitung . . . . . . . . . . . . . 1627.7 Vermeidung, Verwendung und Beseitigung von

    Gewerbeabfällen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637.8 Altholz – Altholzbeseitigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

    8 Möbelbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1658.1 Gestaltung des Möbels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1658.2 Möbelbauarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1658.3 Möbelteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1668.4 Möbelkorpus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1668.5 Möbelfront . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1688.5.1 Drehtüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1688.5.2 Schiebetüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1728.5.3 Klappen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738.5.4 Möbelrollläden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1758.5.5 Schubkästen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1758.6 Möbeleinbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1778.6.1 Einlegeböden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1778.6.2 Innenschubkästen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

    9 Stilgeschichte und Möbelkultur . . . . . . . . 180

    10 Ausbau und Innenausbau . . . . . . . . . . . . . . . 18510.1 Maßnehmen am Bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18510.2 Bauphysikalische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18610.2.1 Wärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18610.2.2 Feuchteschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18810.2.3 Schallschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18910.2.4 Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192

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    1 Beruf und Arbeitsplatz

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    1 Beruf und Arbeitsplatz1.1 Beruf des Tischlers und

    Holzmechanikers

    1. Zu welchem Berufsfeld gehören Tischler,(Schreiner) und Holzmechaniker?

    Tischler bzw. Schreiner und Holzmechaniker gehörenzum Berufsfeld Holztechnik.Handwerksbetriebe sind der Handwerkskammer (HK),Industriebetriebe der Industrie und Handelskammer(IHK) angeschlossen.

    2. Wie nennt man die Tischler (Schreiner) undHolzmechaniker nach Abschluss der Lehreund bestandener Prüfung?

    Tischler bzw. Schreiner legen ihre Gesellenprüfungbei der Handwerkskammer ab. Sie sind nach bestan-dener Prüfung Geselle. Holzmechaniker müssen eineFacharbeiterprüfung bei der Industrie und Handels-kammer bestehen. Sie sind nun Facharbeiter.

    3. Nennen Sie weitere Berufsbezeichnungenim Berufsfeld Holztechnik!

    Außer Tischler und Holzmechaniker gibt es noch Bött-cher, Bootsbauer und Wagner sowie Modelltischler,Fahrzeuggestellmacher, Leichtflugzeugbauer undSchiffszimmerer. Die ersten drei genannten Betriebesind in der Regel bei der HK organisiert; die letztge-nannten bei der IHK.

    4. Welche Tätigkeiten kann ein Tischler oderHolzmechaniker später einmal ausführen?

    Bearbeiten der verschiedenen Werkstoffe von Hand,an Maschinen und computergesteuerten Anlagen.Montage von vorgefertigten Teilen im Betrieb oderauf der Baustelle. Entwerfen und konstruieren von Möbeln, Innenaus-bauten wie Wandverkleidungen, Deckenverkleidun-gen, Einbauschränken und Treppen sowie Fensterund Haustüren.Arbeiten vorbereiten wie ermitteln des Materialbe-darfs.Beschaffung oder Bereitstellung der Werkstoffe undBetriebsmittel.Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung.Kundenberatung und Kundenbetreuung.

    5. Was versteht man unter einer dualen Berufsausbildung und wie lange dauert die Ausbildung?

    Bei einer dualen Berufsausbildung werden die prakti-schen Lerninhalte in einem Betrieb und die theoreti-

    schen Lerninhalte in der Berufsschule vermittelt.Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre.

    6. In welche Lernfelder gliedert sich die Tisch-lerausbildung?

    Die Lerninhalte werden in 12 Lernfelder gegliedert, indenen möglichst alle späteren Aufgabenbereiche desTischlers erfasst werden sollten.Im ersten Ausbildungsjahr:• Einfache Produkte aus Holz herstellen.• Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerk-

    stoffen herstellen.• Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstel-

    len.• Kleinmöbel herstellen.Im zweiten Ausbildungsjahr:• Einzelmöbel herstellen.• Systemmöbel herstellen.• Einbaumöbel herstellen und montieren.• Raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus her-

    stellen und montieren.Im dritten Ausbildungsjahr:• Bauelemente des Innenausbaus herstellen und mon-

    tieren.• Baukörper abschließende Bauelemente herstellen

    und montieren.• Erzeugnisse warten und instand halten.• Einen Arbeitsauftrag aus dem Tätigkeitsfeld ausüben.

    7. Nennen Sie einige Schulen, an denen sichder Geselle oder Holzmechaniker weiterbil-den kann!

    Nach erfolgreich bestandener Prüfung und ausrei-chender praktischer Tätigkeit können sie sich an Meis-terschule, Fachschule, Technikerschule oder Fachaka-demie weiterbilden. Unter bestimmten Vorrausset-zungen ist auch ein Studium an einer Fachhochschu-le oder Universität möglich.

    8. Welche Berufe könnten Sie nach erfolgrei-cher Weiterbildung bekleiden?

    Tischlermeister, Industriemeister, Holztechniker, Ge-stalter, Betriebswirt und bei Hochschulabschlussauch Innenarchitekt, Architekt, Diplomholzwirt undLehrer an einer Berufsschule.

    1.2 Der Betrieb1. In welche organisatorischen Bereiche glie-

    dert sich ein kleiner Tischlereibetrieb undwie nennt man diese Organisation?

    Hier handelt es sich um eine Aufbauorganisation.Die entscheidende Betriebsleitung hat im Kleinbe-trieb meistens der Betriebsinhaber. Dann gliedern

  • Technisches BüroArbeitsplanung

    Fertigungsplanung

    KaufmännischesBüro

    Buchhaltung

    Meister 2Maschinenraum

    Lager

    Meister 1BankraumOberfläche

    Gesellen Gesellen

    Auszubildender 1 Auszubildender 2

    Betriebsleiter

    Eingang

    Büroräume

    Erdgeschoss mit Werkstatträumen

    Waschraum

    Untergeschoss mit Heizung, Sozial- und Lagerräumen

    Toiletten

    Personalraum

    Furnierlager Mate

    rial

    Anlief

    erung

    Aus-lief

    erung

    Trockenraum

    Oberflächen-behandlungsraum

    Bankraum

    Maschinen-raum

    HolzlagerHeizung

    Um-kleide-raum

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    1.2 Der Betrieb

    1

    2. Geben Sie die Aufgaben an, die im techni-schen Büro anfallen!

    Im technischen Büro muss die Arbeit für einen Auf-trag geplant und vorbereitet werden. Hierzu gehörenzum Beispiel: Erstellen der Entwurfs- und Fertigungs-zeichnung, der Material- und Stücklisten sowie der

    Aufbauorganisation eines Betriebes

    Betriebsnotwendige Räume eines Tischle reibetriebes mit ablauforientierter Anordnung der Fertigungsräume

    Kalkulation, Bereitstellung der Betriebsmittel und desMaterials, die Fertigungsplanung und Montagepla-nung, die Terminierung, die Qualitätskontrolle undQualitätssicherung.

    3. Welche Aufgaben fallen der kaufmänni-schen Abteilung zu?

    Die kaufmännische Abteilung ist für die Buchhaltung,das Rechnungswesen, den anfallenden Schriftver-kehr, den Einkauf und Verkauf zuständig.

    4. Nennen Sie die wichtigsten Räume in einemTischlereibetrieb!

    Zu den wichtigsten Räumen einer Tischlerei gehören:

    • Die Lagerräume für Vollholz, Platten, Furnier, Lacke,Leime und Beschläge sowie für Holzabfälle und Späne.

    • Die Fertigungsräume wie Maschinenraum, Bankraum,Oberflächenbehandlungsraum und Trockenraum.

    • Die Sozialräume wie Personalraum, Toiletten, Dusch-und Waschräume.

    • Die Büro- und Technikräume. (siehe Bild unten)

    5. Warum sind Sicherheit, Ordnung und Sau-berkeit (SOS) am Arbeitsplatz so wichtig?

    SOS tragen sehr wesentlich zum Unfallschutz am Ar-beitsplatz bei. Gerade in Tischlereibetrieben müssendie Unfallverhütungsvorschriften, das Tragen der per-sönlichen Schutzausrüstung und das Verwenden be-trieblicher Sicherheitseinrichtungen genau beachtetwerden.

    sich die Organisationsbereiche in die kaufmännischeund in die technische Funktion auf.

  • 12

    1 Beruf und Arbeitsplatz

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    Auch hilft die Ordnung und Sauberkeit am Arbeits-platz Unfälle zu vermeiden.

    6. Nennen Sie die Bereiche, die die Ablauf -organi sation umfassen?

    Die Ablauforganisation umfasst die Bereiche Pla-nung, Steuerung und Kontrolle eines Betriebes.Die Planung befasst sich mit der Auftragserfassung,mit der Fertigungsplanung, der Bedarfs- und Termin-planung und der Arbeitsablaufplanung. Die Steuerung sorgt für einen reibungslosen Ferti-gungsablauf indem sie die einzelnen Produktionspro-zesse gut aufeinander abstimmt.Die Kontrolle ist eine permanente Aufgabe, die stän-dig den Ist-Zustand mit dem geplanten Soll-Zustandvergleicht.

    7. Wie wichtig ist für ein Tischlereibetrieb einegute Qualität?

    Nur mit guter Qualität bei seinen Produkten und beimAuftreten bei seinen Kunden kann ein Tischlereibe-trieb in Zukunft erfolgreich sein. Ein gutes Qualitäts-management muss durch gezielte Qualitätskontrolleund nachhaltige Qualitätssicherung hierzu beitragen(siehe auch DIN EN ISO 9001).

    8. Beschreiben Sie, was man unter einerPDCA-Methode versteht!

    PDCA ist die Abkürzung von Planen, Durchführen,Controling und Handeln.Planung umfasst die Festlegung der Ziele zum Errei-chen eines guten Betriebsergebnisses durch einenoptimalen Fertigungsprozess und hohe Qualität desErzeugnisses.Durchführen heißt Verwirklichung der gesetzten Ziele.Controling ist das Überwachen und Prüfen der Pro-zesse und der Qualität der Produkte.Handeln ist das aktive Ergreifen von Maßnahmen zurständigen Verbesserung der Prozesse und Produkte.

    9. Nennen Sie die Faktoren, die bei der men-schengerechten Arbeitsplatzgestaltung zuberücksichtigen sind!

    Bei der Arbeitsplatzgestaltung sind die Körpermaße desMenschen, die Arbeitssicherheit und die physiologischund psychologisch auf den Menschen einwirkendenUmgebungseinflüsse besonders zu berücksichtigen.In diesem Zusammenhang spricht man von einer an-thropometrischen, sicherheitstechnischen, physiolo-gischen und psychologischen Arbeitsplatzgestaltung.

    10. Erläutern Sie den Begriff anthropome -trische Arbeitsplatzgestaltung!

    Die anthropometrische Arbeitsplatzgestaltung be-fasst sich mit der Anpassung der Arbeitsplätze an die

    Körpermaße des Menschen. So sind z.B. die richtigeSitz- und Stehhöhe, der Sehabstand, die optimale Ar-beitshöhe und der mögliche Greifraum der Hände imSitzen oder Stehen zu berücksichtigen.Das Wort anthropometrisch enthält die beiden Stamm-wörter „anthropos“ (der Mensch) und „metrisch“ (dasMaß).

    11. Wann sind Räume und Arbeitsplätze ausreichend ausgeleuchtet?

    Eine Beleuchtung ist ausreichend, wenn sie der ge-forderten Sehaufgabe entspricht. Bei feinen Sehauf-gaben ist eine höhere Beleuchtungsstärke erforder-lich als z.B. in Nebenräumen.Die Beleuchtungsstärke wird in Ix (Lux) angegeben.Sie sollte in Bankräumen mindestens 250 Ix betragen.

    12. Warum ist der Mensch am Arbeitsplatzauch vor Lärm zu schützen?

    Lärm ist gesundheitsschädlich, und es gibt keine Ge-wöhnung an den Lärm. Je nach Intensität führt Lärmzu akuten Gehörschäden bis zur Taubheit, zur Störungdes vegetativen Nervensystems, zu Durchblutungs-störungen usw.Lärmquellen sind möglichst abzuschirmen. Am Ar-beitsplatz ist ab 90 dB(A) Gehörschutz zu tragen.

    13. Welche Faktoren wirken sich psycho logischauf den Menschen am Arbeitsplatz aus?

    Saubere, helle Arbeitsräume mit freundlicher Farbge-bung wirken positiv auf die Stimmung des arbeitendenMenschen. Auch das Betriebsklima, das menschlicheZusam men wirken der Arbeitenden im Betrieb, ist vongroßer Bedeutung für die Motivation der Menschen.

    14. Wonach richtet sich die Größe der Toiletten und Waschräume im Betrieb?

    Nach der Anzahl der männlichen und der weiblichenBeschäftigten im Betrieb. Die Angaben sind in der Ar-beitsstättenverordnung festgelegtSo sind z.B. für bis 10 männliche Beschäftigte eineToilette, ein Bedürfnisstand und 2 Waschgelegenhei-ten erforderlich, für bis 25 Beschäftigte 2 Toi letten, 2Bedürfnisstände und 5 Waschgelegenheiten.

    15. Erläutern Sie die Gründe, warum manHolzverarbeitungsbetriebe nicht auf jedemGrundstück erstellen kann.

    Holzbearbeitungsbetriebe gehören zu den mäßig stö-renden Betrieben und dürfen daher nicht in reinenWohngebieten liegen.Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz darf dieNachbarschaft nicht durch Lärm, Staub, Gerüche, Ruß-ablagerung oder Rauch belästigt werden. Deshalb kön-nen heute Holzverarbeitungsbetriebe nur noch in In-

  • 13

    1.2 Der Betrieb

    1

    Ansicht von Osten

    Trocken-raum

    Ober-fläche

    Lager

    Magazin

    MeisterChef

    Einfahrt

    Erdgeschossgrundriss

    Auslieferung Anlieferung

    BA AstlochbohrmaschineBD DübelbohrmaschineFK KettenfräseFT TischfräseHA AbrichthobelmaschineHD DickenhobelmaschineKA Kantenanleimmaschine

    PF FurnierpressePK KorpuspressePV VerleimpresseSA AblängsägeSCHB BandschleifmaschineSCHK KantenschleifmaschineSKD Doppelabkürzkreissäge

    SKF FormatkreissägeSP PlattensägeWB Werkbank

    MassivholzwegPlattenweg

    WB

    PKo

    WB

    Fi

    SchB PV

    FTFK

    BA SB

    HA

    HD SKFraum

    SP

    SchK BD KA

    FT PF SKD

    VollholzlagerSA

    Erläuterungen

    Bankraum Maschinen-

    Der Fertigungsfluss in einem Holzverarbeitungsbetrieb für 10 bis 15 Beschäftigte

    17. Geben Sie die Anforderungen an, die anLagerräume gestellt werden!

    Im Allgemeinen muss eine reibungslose Anlieferungund Auslieferung des Lagergutes erfolgen können.Die Teile müssen ordentlich, sauber, übersichtlich ge-lagert werden. Die Lager sind den einzelnen Ferti-gungsstellen optimal zuzuordnen, wie das Plattenla-ger dem Plattenzuschnitt, das Vollholzlager dem Voll-holzzuschnitt, das Versandlager der Endmontage usw.Lager sind Räume zum Bereithalten, Verteilen undUmschlagen von Werkstoffen, Hilfswerkstoffen, Werk-zeugen und von fertigen Erzeugnissen. Je nach Lager-gut sind sie unterschiedlich auszustatten. Empfindli-che Lagergüter müssen in klimatisierten Räumen ge-lagert werden, lichtempfindliche Güter wie Furnieredürfen nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sein.

    dustrie- oder Gewerbegebieten errichtet werden. DieBaugrundstücke müssen als solche ausgewiesen sein.

    16. Unterscheiden Sie die verschiedenen Formen in der die Fertigung in Holzbe -arbeitungsbetrieben ablaufen kann!

    Man unterscheidet folgende Fertigungsformen: DasWerkbankprinzip, Verrichtungsprinzip, Fluss prinzipund das Automationsprinzip.

    Das Werkbankprinzip herrscht bei handwerklicher Fer-tigung vor. Hier hat der Beschäftigte das Erzeugnisnoch meistens von Anfang an bis zum Ende zu fertigen.Beim Verrichtungsprinzip sind artgleiche Betriebsmittelräumlich zusammengefasst, wie z.B. bei der Oberflä-chenbehandlung. Beim Fluss prinzip sind die Arbeits-plätze dem Fertigungsfluss entsprechend angeordnet.Bei der automatischen Fertigung laufen die Teile auf be-sonderen Transporteinrichtungen von Arbeitsstation zuArbeitsstation und werden hier automatisch bearbeitet.

  • 16

    2 Werkstoff und Werkstoffverarbeitung

    2Die Krone eines Baumes besteht aus den Ästen undZweigen mit den Knospen, Blättern und Blüten bzw.Früchten.

    6. Worin liegt der Unterschied zwischen einerwipfelschäftigen und einer besenkronigenBaumform?

    Der Stammteil des Baumes vom Boden bis zum Kro-nenansatz wird als Schaft bezeichnet. Geht dieserStamm bis zum Wipfel eines Baumes durch, wie z. B.bei Nadelbäumen und auch einigen Laubbäumen,spricht man von wipfelschäftig. Teilt sich der Stammin der Krone so stark, dass dieser als solcher in derKrone nicht mehr zu erkennen ist, spricht man von be-senkronig. (siehe Bild, Aufgabe 3)

    Je länger und astfreier der Stamm, desto besser istdie Holzausbeute.

    7. Beschreiben Sie den Vorgang, wie die Mineralsalze aus dem Boden in die Blättergelangen!

    Durch die Wurzelsaugkraft und den Wurzeldruck (Ka-pillarkräfte) gelangen die im Wasser gelösten Mine-ralsalze in die Leitzellen des Baumes. Die Leitzellendes Splintes werden Xylem genannt. Durch die Ver-dunstung des Wassers in den auftreibenden Blätternim Frühjahr entsteht ein Sog, sodass das Bodenwas-ser bis in die Blätter gezogen wird. Der Wassertran-sport wird außerdem noch durch den osmotischenDruck von Zelle zu Zelle unterstützt.

    Die Wasser führenden Leitzellen befinden sich in derRegel im Splintholz des Baumes.

    8. Erläutern Sie den Begriff Assimilation!

    Assimilation ist die Umwandlung der vom Baum auf-genommenen mineralischen Stoffe wie Stickstoff,Phosphor, Silicium, Natrium, Schwefel, Mag nesium,Kalium, Kalcium und Eisen in körper eigene organi-sche Stoffe wie Stärke und Traubenzucker.

    Dieser Vorgang findet in den Blättern des Baumesmithilfe des Sonnenlichtes und des Blattgrüns (Chlo-rophyll) statt.

    9. Warum bezeichnet man die Umwandlungder anorganischen Stoffe in organischeStoffe in den Blättern des Baumes auch alsPhotosynthese?

    Der Umwandlungsvorgang kann in den Blättern nurmithilfe des Sonnenlichtes stattfinden.

    Ohne Sonnenlicht findet keine Assimilation statt.

    10. Wohin gelangen die in den Blättern assimilierten körpereigenen Aufbau stoffe?

    Diese organischen Aufbaustoffe werden durch dieBastzellen, dem so genannten Phloem, vorwiegendden Wachstumszonen des Baumes in Stamm, Wur-zeln und Ästen zugeleitet. Ein Teil wird auch als Re-serve in den so genannten Speicherzellen eingela-gert.

    Die Wachstumszone liegt unter der Rinde und Bast-schicht des Baumes. Sie wird auch als Kambium-schicht bezeichnet.

    11. Warum ist bei vielen Tropenhölzern keineindeutiger Jahresringverlauf er kennbar?

    Die Wachstumsphasen der Tropenhölzer werden we-niger vom Jahresrhythmus als vom Wechsel der Tro-cken- und Regenzeiten bestimmt. Darum haben Tro-penhölzer einen kaum sichtbaren oder einen sehr un-regelmäßigen Verlauf der Wachstumszonen.

    Aber auch bei europäischen Holzarten sind am Bildder Jahresringe die fetten und die mageren Jahre(nassen und trockenen Jahre) abzulesen.

    12. Benennen Sie den helleren äußeren Teilund den dunkleren inneren Teil des Baumstammes!

    Den äußeren helleren Holzteil nennt man Splintholz,den dunkleren inneren Teil Kernholz.

    Das Splintholz ist das jüngere saftreichere Holz, daszur Wasserführung von den Wurzeln in die Blätterdient. Bei älteren Bäumen verkernen bei manchenBaumarten die inneren Holzschichten, d. h. die Leit-zellen stellen die Wasserführung ein und lagern hierGerb- und Farbstoffe, Harz, Wachs und Fett ab. Beivielen Bäumen wird dieser Teil dadurch dunkler.

    Leitbündelsystem Phloem im Bast Leitbündelsystem

    Xylem im Splint

    Sauerstoff O2

    Blattgrün(Chlorophyll)

    Sonnenlicht(Energie)

    Wasser H2O

    Dissimilation:Stoffe werdenumgewandelt,H2O wird abge-geben, O2 aufge-nommen.

    Nährstoffe werdenim Xylem durcheinen Sog nach oben transportiert.

    In Holzstrahlen werden Nähr-und Aufbaustoffegespeichert.

    Erdoberfläche

    Mineral-salze

    WasserErdreich

    Aufbaustoffe werden im Phloem durch einen Über-druck nachuntentransportiert

    Assimilation:CO2 wird aufge-nommen, H2O und O2 werdenabgegeben.

    Kohlenstoff-dioxid CO2

    Wasser

  • 17

    2.2 Der Baum

    213. Warum ist nicht bei allen Baumarten ein

    dunkler Kern sichtbar?

    Nicht alle Baumarten verkernen den älteren innerenTeil des Stammes, bei anderen wiederum wird dieVerkernung infolge fehlender Farb- oder Gerbstoffenicht sichtbar.

    Bäume ohne Verkernung nennt man Splintholzbäu-me, die Bäume ohne sichtbare Verkernung nennt manReifholzbäume.

    14. Bezeichnen Sie den Aufbau des Holzes amQuerschnitt eines Eichenstammes!

    Markröhre, Jahresring mit Frühholzzone und Spät-holzzone, Splintholz und Kernholz, Mark- bzw. Holz-strahlen, Kambiumschicht, Bast und Borke, die so ge-nannte Rinde.

    Die Markröhre liegt in der Regel im Zentrum derBaumscheibe, um die sich die Jahresringe aufbauen.Der dunkle Stammteil wird als Kernholz, der hellereals Splintholz bezeichnet. Die Markstrahlen, auchSpeicherzellen oder Holzstrahlen genannt, verlaufenradial vom Stammäußeren zum Stamm inneren. DieKambiumschicht als Wachstumszone des Baumeswird von der Bastschicht ernährt und liegt geschütztunter der Rinde bzw. Borke. (Die Kambiumschicht istmeistens mit dem bloßen Auge nicht sichtbar.)

    15. Erläutern Sie, warum die Jahresringe beiden meisten europäischen Holzarten ausdunklen und hellen Holzzonen bestehen!

    Die im Frühjahr und Sommer gebildeten Holzzellensind großvolumiger, dünnwandiger und erscheinendadurch heller als die im Spätsommer und Herbstentstehenden engräumigen dickwandigen Zellen.

    Weil der hellere Teil des Jahresringes im Frühjahrbzw. im Sommer gebildet wird, nennt man ihn auchFrühholz und den im Spätsommer und Herbst entste-henden dunklen Teil des Jahresringes Spätholz.

    Markröhre

    Jahresring

    Frühholzzone

    Spätholzzone

    Markstrahlen(Holzstrahlen)

    Kambium

    BastRinde Borke

    16. Beschreiben Sie das Wachstum des Baumes!

    Das Wachsen des Baumes geschieht durch Zelltei-lung. Es ist zwischen dem Längenwachstum (primä-res Wachstum) und Dickenwachstum (sekundäresWachstum) des Baumes zu unterscheiden. Beim Län-genwachstum teilen sich die Zellen in den End- undTriebknospen an den Zweigen fortlaufend und stre-cken sich. Die frischen Triebe sind anfangs noch grünund verholzen erst nach einiger Zeit. Das Dicken-wachsturn geschieht in der Kambiumschicht, einersehr dünnen Zellschicht unter der Bastschicht. Hierwerden die einzelnen Holzzellen schon gleich ihrerspäteren Aufgabe entsprechend festgelegt.

    Die beim Dickenwachstum im Laufe eines Jahres ent-standenen Holzzellen werden als Jahresring sichtbar.

    17. Erläutern Sie den Unterschied zwischenSplintholzbäumen, Kernholz bäumen, Reifholzbäumen und Kern reifholzbäumen!

    Splintholzbäume haben keine oder nur eine sehrschwache Verkernung der inneren älteren Holzschich-ten. Bei Kernholzbäumen wird die Verkernung durchdunkle Holzzonen im inneren Stammteil sichtbar, beiReifholzbäumen bleibt sie unsichtbar. Bei Kernreifholz-bäumen ist die innere alte Holzschicht sichtbar, dienächste Holzzone nicht sichtbar verkernt, die äußereSchicht ist die Wasser führende Splintholzschicht.

    Durch die Verkernung wird das Holz in der Regelschwerer, fester und dauerhafter, es arbeitet weniger.(siehe Bild Seite 18)

    Sieb-poren

    TüpfelProtoplasma

    wird zur Holzzelle fertige

    Holzzelle

    Dickenwachstum

    Läng

    enw

    achs

    tum

    Kern

    teilu

    ngsf

    ähig

    e Ze

    llen

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    ilung

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    Zelle

    n

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    llen

    im K

    ambi

    um,

    ohne

    Bas

    tzel

    len

    darg

    este

    llt

    Wachstumskurve

    lebendeteilungs-fähigeZellen

    die eine Zellhälfteist wieder teilungs-fähig, die anderenimmt nur an Volu-men zu

    aus den teilungsfähigen Zel-len entstehen neue Zellen –die nicht mehr teilungsfähi-gen Zellen wachsen zu Holz-zellen heran

  • 18

    2 Werkstoff und Werkstoffverarbeitung

    2

    18. Welche Baumarten gehören zu den Kernholzbäumen?

    Akazie, Eibe, Eiche, Kiefer, Lärche, Nussbaum sowiefast alle Obstbäume mit Ausnahme des Birnbaums.

    Das Verhältnis des Kernholzes zum Splintholz ist jenach Holzart sehr unterschiedlich.

    19. Nennen Sie Baumarten, die zu den Splint-holzbäumen und zu den Reifholzbäumengehören!

    Splintholzbäume sind Bergahorn, Spitzahorn, Birke,Erle, Weißbuche. Reifholzbäume sind Birnbaum, Feldahorn, Fichte, Linde, Rotbuche, Tanne.

    Ein Kernreifholzbaum ist z.B. die Ulme (Rüster).

    20. Nennen Sie den kleinsten Baustein desHolzes!

    Holzzelle.

    Holz ist wie die meisten Pflanzen aus einer Vielzahlvon Zellen aufgebaut.

    21. Aus weichen Teilen bestehen junge, nochnicht verholzte Pflanzenzellen?

    Junge Holzzellen bestehen aus einer weichen Zell-wand, dem Protoplasma und dem Zellkern, der imProtoplasma schwimmt.

    Im Protoplasma sind viele lebenswichtige Stoffe gelöstwie Salze, Eiweiß, Fette, Säuren, Zucker und auch Blatt-

    grünkörper (Chlorophyll). Der wichtigste Bestandteilim Protoplasma ist der Zellkern mit den Chromoso-men, den Trägern der Erbanlagen einer Zelle.

    22. Wie geht das Wachstum in den Wachstumszonen des Holzes vor sich?

    Durch Zellteilung.Der Zellkern nimmt zunächst eine spindelförmigelängliche Form an. Zugleich spalten sich die Chromo-somen in der Länge auf und streben auseinander, so-dass je zwei neue Zellkerne entstehen. Zwischen die-sen neuen Zellkernen bildet sich eine Zellhaut, die grö-ßer wird, bis sie sich mit der Zellwand der Mutterzelleverbindet. Damit ist die Zellteilung abgeschlossen.Nur junge Zellen teilen sich. Ältere Zellen überneh-men entsprechend ihrer Erbanlagen die ihnen zuge-dachten Aufgaben im Baum.

    Kernholzbaum

    Splintholz

    Splintholzbaum

    Reifholzbaum

    Splintholz

    Reifholz

    Kernreifholzbaum

    Kernholz

    Kernholz

    Zellwand

    Zellkern

    Protoplasma

    Chromosomen

    Schema einer jungen Holzzelle

    Mittel-lamelleZellhautSpindel

    Schema Zellteilung

    ZellsaftZellhohl-räume

    Zellwandmit aufge-lagertemProtoplas-ma

    23. Beschreiben Sie, wie sich die älteren, nichtmehr teilungsfähigen Zellen verändern!

    Die Zellen, die sich nicht mehr teilen, scheiden aus derWachstumszone aus. Sie beginnen sich um ein Viel-faches zu strecken, sodass durch diese Vergrößerungein großer Zellhohlraum entsteht. Das Protoplasmaliegt noch als dünne Schicht an der Zellwand an undschließt den Zellkern und die Farbstoffkörper ein.

    Der Hohlraum der Zelle füllt sich nun mit Zellsaft. Dienoch weiter alternde Zelle weist kein Protoplasmamehr auf, sondern verholzt in zunehmendem Maße.

  • 19

    2.2 Der Baum

    224. Wodurch entsteht im Zellverband das

    Holz?

    Die Zellwände bestehen aus einem fadenförmigenZellulosegerüst, in das sich mehr und mehr Lignin, einspezieller Verholzungsstoff, einlagert. Durch diesesEinlagern des Lignins in das Zellgerüst entsteht Holz.

    Die fertige Holzzelle ist fest, steif und von endgültigerForm.

    25. Welche Aufgaben haben die Holzzellen zuübernehmen?

    Im Wesentlichen haben sie die Aufgabe, Wasser undNährstoffe zu leiten, Nähr- und Aufbaustoffe zu spei-chern und das Zellgerüst zu stützen.

    Darum sind bei Bäumen Leitzellen, Speicherzellenund Stützzellen zu unterscheiden.

    26. Nennen Sie Wuchsfehler, die an der Schaftform der Bäume zu erkennen sind!

    Abholzigkeit, Krummschäftigkeit, Zwieselung, Gabe-lung und Drehwüchsigkeit.

    Am idealsten sind nahezu zylindrische, gerade und lan-ge Baumstämme für die Ausnutzung des Holzes.Stämme mit Wuchsfehlern lassen sich meistens nur zukurzem Schnittholz einschneiden.

    28. Erläutern Sie die Enstehung von Gabelungen und Zwieselungen beimWachstum von Bäumen!

    Gabelungen und Zwieselungen entstehen, wenn derHauptwipfeltrieb des Baumes in jungen Jahren durchWildverbiss, Windbruch, Frost oder Hagel beschädigtwird.

    Bei Zwieselungen teilt sich der Stamm nahe über demBoden, bei Gabelungen mehrere Meter über dem Bo-den.

    29. Nennen Sie Wuchsstörungen des Baumes,die im Querschnitt des Stammes sichtbarwerden!

    Der exzentrische Wuchs, die Spannrückigkeit, derMondring, die Frostleiste, die Überwallung, die Ring-schäle, die Stern- oder Kernrisse.

    Beim exzentrischen Wuchs liegt die Markröhre nichtin der Stammmitte, sondern die Jahresringe drängensich einseitig eng zusammen. Bei der Spannrückigkeitweist der Stammquerschnitt tiefe Einschnitte auf. DerMondring entsteht durch eine fehlerhafte Verkernungdes Holzes, hier sind helle Splintholzteile einge-schlossen. Durch Frost reißt der Stamm in der Regelradial ein; diesen Riss versucht der Baum meistensvergebens zu überwallen. Dadurch entsteht die Frost-leiste. Überwallungen sind überwachsene Verletzun-gen. Bei der Ringschäle reißt das Holz im Jahresring-verlauf ein, bei Stern- und Kernrissen in Richtung derMark- bzw. Holzstrahlen.

    Alle Wuchsfehler beeinträchtigen in der Regel dieQualität und Nutzbarkeit des Holzes.

    Krümmung Drehwüchsigkeit Frostleisteund

    Blitzrinne

    Zwieselung Ästigkeitund Beulen

    Zwieselung,Doppelkern

    Abholzigkeit

    Krebs-wucherung

    27. Was versteht man unter Abholzigkeit?

    Als abholzig werden Nutzholzstämme bezeichnet, de-ren Durchmesser auf 1 m Stammlänge mehr als 1 cmabnimmt.

    Abholzige Bäume sind meistens freistehend gewach-sen und deshalb auch noch stark astig.

    ExzentrischerWuchs

    Mondring Spannrückigkeit

    Wundüber-wallung

    Ringschäle Kernrisse

  • 20

    2 Werkstoff und Werkstoffverarbeitung

    230. Warum ist Schnittholz aus dreh wüchsigen

    Stämmen meistens nicht zu gebrauchen?Schnittholz aus drehwüchsigen Stämmen wird in derRegel stark windschief, wirft und verzieht sich.Verläuft die Drehung bei einer Stammlänge von 6 mbis 7 m einmal um den Stamm, ist das Holz alsSchnittholz nicht zu gebrauchen.

    31. Warum stellen Maserknollen nicht unbedingt eine Wertminderung des Holzes dar?

    Maserknollen ergeben durch den besonderen Faser-verlauf im Anschnitt eine schöne Zeichnung. Damitsind sie ein gesuchtes Holz für Drechslerarbeiten oderfür die Herstellung von Maserfurnieren. Maserknollenentstehen durch Wucherungen von Seitenknospen,die sich gegenseitig in der Entwicklung hemmen.

    32. Erläutern Sie, wie Druck- oder Rotholz entsteht!

    Druck- oder Rotholz bildet sich häufig bei Fichten undTannen an der dem Wind abgekehrten Stammseite.Der Baum wird durch den Wind gebogen, das Holz da-durch auf der windabgekehrten Seite gestaucht. BeiFichten und Tannen hat das Druckholz eine rötlicheFarbe.Häufig weisen diese Bäume auch noch einen exzen-trischen Wuchs auf.

    33. Warum lässt sich Druck- oder Rotholz soschlecht verarbeiten?

    Druck- oder Rotholz ist sehr fest und spröde, daherschwer und schlecht nagelbar (es springt). Außerdemwird sich das Holz immer verziehen.Da es sich durch die Spannungen schon beim Ein-schneiden verzieht, kann es an der Kreissäge starkklemmen und Unfälle verursachen.

    34. Erläutern Sie, warum rissiges Holz nur bedingt verwendbar ist!

    Für den Nutzungswert des Holzes sind der Rissverlaufund die Einschnittrichtung entscheidend. Bei Ring-schäle oder Kernschäle lösen sich durch Wuchsstö-rungen die Jahresringe voneinander. Da dies mehre-re Meter in der Stammlänge betragen kann, ist derNutzungswert stark gemindert, weil das Holz ja andiesen Stellen nicht mehr zusammenhält. Ähnlichsieht es bei Kern- und Sternrissen aus, die in der Re-gel radial verlaufen und somit den gesamten innerenStammteil unbrauchbar machen. Bei Frostleisten hatman die Möglichkeit, in Richtung der Frostleiste ein-zuschneiden, sodass noch ein großer Teil des Holzesgenutzt werden kann.Da die Neigung zur Rissbildung meistens eine Folgevon Wuchsstörungen ist, weist das Holz durch den

    unterschiedlichen Jahresringaufbau auch innere Span-nungen auf, die zum Verziehen und weiteren Reißenführen.

    2.3 Aufbau des Holzes

    1. Nennen Sie die wichtigsten Bestand teiledes Holzes!

    Holz besteht vorwiegend aus Zellulose (ca. 40 %), auszelluloseähnlichen Stoffen (ca. 24 % bis 32 %), ausLignin als Verholzungsstoff (ca. 22 % bis 30 %) undaus weiteren Nebenbestandteilen (ca. 6 %) wie Harz,Terpentin, Fett, Wachs, Farbstoffe sowie Kalium, Na-trium, Kalcium, Magnesium, Eisenoxid, Phosphor-säure und anderen.

    Die Zellulose ist geschmacks- und geruchsneutral,farblos, aber auch leicht brennbar und nicht säurefest.Die Zusammensetzung des Lignins ist chemisch nochnicht endgültig geklärt.

    2. Nennen Sie die wichtigsten chemischenGrundstoffe der reinen Holz substanz!

    Kohlenstoff (50 %), Sauerstoff (43 %), Wasserstoff(6 %), Stickstoff und geringe Mengen Aschebestand-teile (1 %).

    Bei frisch gefälltem Holz macht der Zellsaft (Wasser)oft mehr als die Hälfte des Gewichtes aus.

    3. Unterscheiden Sie den Zellaufbau bei Laub-bäumen und bei Nadelbäumen und stellenSie die Merkmale be sonders heraus!

    Laubbäume haben getrennte röhrenförmige Leitzel-len (Tracheen), Speicherzellen (Parenchymzellen) undStützzellen (Sklerenchymzellen). Nadelbäume weisenebenfalls Speicherzellen auf. Die Funktion der Leitzel-len und Stützzellen ist aber in einer Zelle, den Trachei-den, zusammengefasst.

    Die Leitzellen in Laubhölzern werden bei vielen Holzar-ten als runde Poren im Hirnholz sichtbar. Die Tracheidenbei Nadelbäumen haben eine nahezu rechteckige Quer-schnittsform. (siehe Bilder unten und S. 21 oben links)

    4

    6

    213

    Schematische Darstellung eines

    Buchenholzwürfels

  • 21

    2.3 Aufbau des Holzes

    2

    4. Welche Aufgaben haben die Leitzellen (Tracheen) in Laubbäumen zu erfüllen?

    Die Tracheen sind röhrenartige Zellen, deren Zwi schen-böden ganz oder teilweise fehlen. Dadurch entsteht eindurchgehendes Leitungssystem, um das Wasser vonden Wurzeln bis zu den Blättern transportieren zu kön-nen. Dies geschieht vorwiegend in der saftreichenSplintholzzone. In der Bastschicht weisen die Leitzellensiebartige Böden auf. Diese Siebröhren haben die Auf-gabe, die Aufbaustoffe von der Krone bis zu den Wur-zeln zu befördern.Die Leitzellen werden in den meisten Holzarten imHirnholz als runde Poren, im Langholz als nadelfeinelängliche Vertiefungen sichtbar.

    5. Erläutern Sie den Aufbau der Stütz zellen imLaubholz!

    Stützzellen (Sklerenchymzellen) sind lange, spitz zu-laufende, ineinander verzahnte dickwandige Holzzel-len. Sie bilden die Hauptmasse der Laubhölzer.Durch die lange Verzahnung geben sie dem Laubholzdie erforderliche Festigkeit.

    6. Welche Aufgabe ist den Speicherzellen zugedacht?

    Die Speicherzellen (Parenchymzellen) dienen zur Spei-cherung von Aufbaustoffen in allen Holzteilen des Bau-mes, die dieser vor allem zum Austrieb der Knospenund Blüten im Frühjahr benötigt.Speicherzellen sind sowohl beim Nadelholz als auchbeim Laubholz vorhanden. Sie laufen vorwiegend ra-dial zum Mark hin und werden im Holz deshalb auchals Markstrahlen oder Holzstrahlen bezeichnet.

    7. Beschreiben Sie den Aufbau der Hoftüpfel inden Zellwänden!

    Hoftüpfel sind kleine Öffnungen (Poren) in den Zell-wänden, die durch eine durchlässige Schließhaut(Membran) mit undurchlässiger Scheibe (Torus) ver-schlossen werden können. Dadurch ist ein Austauschdes Wassers und der Aufbaustoffe von Zelle zu Zelle

    sowie ein völliger Verschluss der Zellen bei Verletzun-gen des Baumes möglich.Hoftüpfel sind besonders zahlreich in den Frühholzzel-len und Speicherzellen des Nadelholzes anzutreffen.

    8. Welche drei Schnittrichtungen sind beimHolz zu unterscheiden?

    Der Quer- oder Hirnholzschnitt (Q), der Radial- oderSpiegelschnitt (R) und der Tangential- oder Flader-schnitt (T).

    Der Quer- oder Hirnholzschnitt wird quer zur Stamm- achse, der Radial- oder Spiegelschnitt durch die Stamm-achse und der Sehnen- oder Fladerschnitt in Richtungder Stammachse, aber nicht durch die Mitte des Stam-mes geführt.

    9. Benennen Sie die im Stammquerschnitt voninnen nach außen sicht baren Holzteile!

    Innen die Markröhre mit nach außen radial verlaufen-den Holzstrahlen; Jahresringe, bestehend aus Früh-

    4

    5

    213

    Schematische Darstellung eines

    Fichtenholzwürfels

    1 Jahrringgrenze, 2 Frühholz, 3 Spätholz, 4 Holzstrahl, 5 Tracheide, 6 Gefäß/Pore

    Mittellamelle Zellwand

    Scheibe(Torus)

    Tüpfel-kammer

    Tüpfel-öffnung(Porus)

    Tüpfel-membran(Margo)

    Q

    R

    T

    MarkröhreJahresringFrühholzzoneSpätholzzone(Markstrahlen)HolzstrahlenKambium

    BastRinde

    Borke

  • 36

    2 Werkstoff und Werkstoffverarbeitung

    2und Rauchen zu unterlassen, Verarbeitungsregeln derHersteller beachten.

    Treten Übelkeit, Kopfschmerz oder Schwindelgefühlauf, ist unbedingt für ausgiebige Frischluftzufuhr zusorgen und gegebenenfalls ein Arzt zu Rate zu ziehen.

    9. Beschreiben Sie den besonderen Umgangmit Holzschutzmitteln, um unerwünschteNebenwirkungen aus zuschließen!

    Holzschutzmittel sind Gifte, die auch beim Menschenzu unangenehmen Nebenwirkungen führen können.Beim Verarbeiten ist gegebenenfalls Atemschutz zutragen. Vor dem Essen sind die Hände gründlich zuwaschen. Holzschutzmittel dürfen nicht in die Händevon Kleinkindern gelangen.

    Es sollen daher nur dann Holzschutzmittel eingesetztwerden, wenn diese auch erforderlich sind.

    10. Erläutern Sie die Entsorgung von Ab fällenaus dem Holzschutz!

    Bei der Verarbeitung von Holzschutzmittein fallenüberwachungsbedürftige Abfälle wie Schutzmittel-reste, Gebinde, belastete Holzreste an. Diese müssensachgerecht entsorgt werden.

    Die Entsorgung der Sonderabfälle darf nur von au -torisierten Entsorgungsunternehmen durchgeführtwerden.

    2.9 Holzfeuchte

    1. Erläutern Sie, warum Holz vor dem Verarbeiten getrocknet werden muss!

    Frisch gefälltes Holz ist für die Bearbeitung als Tisch-lerholz ungeeignet. Trockenes Holz ist leichter zu be-arbeiten, seine Oberfläche ist besser zu behandeln, esist fester, härter und dauerhafter gegen Holzschädlin-ge und Pilze und hat ein geringeres Transportgewicht.Außerdem werden die durch plötzliches Nachtrock-nen des Holzes entstehenden Trocknungsschäden,wie Risse und Verformungen, vermieden.

    Da Holz hygroskopisch ist, d. h. Feuchtigkeit an dieLuft abgeben oder von der Luft aufnehmen kann,muss es durch Trocknung dem Feuchtegehalt seinerspäteren Umgebung angepasst werden.

    2. Wie hoch sollte die Holzfeuchte für Bauteilewie Fenster, Außentüren und für Möbel undEinbauten in zentralbeheizten Räumen sein?

    Für Fenster und Außentüren etwa 10 % bis 15 %, fürMöbel und Innenausbauarbeiten in zentralbeheiztenRäumen etwa 8 % bis 10 %

    Diese Angaben der Holzfeuchte beziehen sich aufBauteile, die im mitteleuropäischen Klima eingebautwerden.

    3. Nennen Sie die Größe, auf die sich die Angabe der Holzfeuchte bezieht!

    Die Holzfeuchte ist der Wassergehalt des Holzes inProzenten, bezogen auf die völlig trockene (darrtro-ckene) Holzsubstanz.

    Bei Trockenmasse (Darrmasse) ist der Feuchtegehaltdes Holzes 0 %. Subtrahiert man die Trockenmassevon der Nassmasse, erhält man die Wassermasse desHolzes, die man prozentual auf die Darr masse be-zieht.

    Wassermasse · 100 %Holzfeuchte in % = ––––––––––––––––––––––––

    Darrmasse

    4. Geben Sie an, durch welche Verfahren sichdie Holzfeuchte bestimmen lässt.

    Die Holzfeuchte lässt sich durch die Darrprobe, mitelektrischen Feuchtemessern oder mit elektronischenGeräten ermitteln.

    Bei der Darrprobe werden Probestücke mit der Nass- masse und der Darrmasse miteinander verglichen.Elektrische und elektronische Feuchtemesser messendie elektrische Leitfähigkeit, die bei nassem Holz großund bei trockenem Holz klein ist.

    5. Berechnen Sie die Holzfeuchte, wenn dieProbestücke des Holzes vor der Darrprobeeine Nassmasse von 38 g (42 g) und nachder Darrprobe eine Darr masse von 30 g (36 g) aufweisen!

    Berechnungsformel:

    Holzfeuchte in % =

    (Nassmasse in g – Darrmasse in g) · 100 %Darrmasse in g

    Abbildung ohne Kabel und Elektroden

    Digitalanzeige Analoganzeige

  • 37

    2.9 Holzfeuchte

    2Lösung:

    1. Probestück:

    (38 g – 30 g) · 100 %Holzfeuchte in % = –––––––––––––––––––––

    30 g= 26,7 %

    2. Probestück:

    (42 g – 36 g) · 100 %Holzfeuchte in % = –––––––––––––––––––––

    36 g= 16,7 %

    6. Erläutern Sie, wie man die Holzfeuchtemittels Darrprobe ermitteln kann!

    Man entnimmt mindestens 60 cm vom Hirnende desHolzes entfernt mehrere kleine Probestücke, wiegt je-weils ein Probestück und erhält dann die Nassmasse.Man trocknet das Probestück im Darr ofen auf die Darr-masse herunter. Die Differenz zwischen Nassmasseund Darrmasse ist die Wassermasse des Holzes.Aus den erhaltenen Angaben lässt sich die Holzfeuch-te in Prozent errechnen.

    7. Beschreiben Sie, wie man die Holzfeuchtemit einem elektrischen Feuchte messgerätmisst!

    Das elektrische Holzfeuchte-Messgerät besteht ausdem Anzeigegerät und den Messelektroden, die mitKabeln an das Gerät angeschlossen sind. Die Mess e-lektroden müssen je nach Art entweder ins Holz ein-geschlagen, mit Schraubzwingen auf die zu prüfen-den Stücke aufgeschraubt oder nur auf die Fläche(Flächenelektroden) gedrückt werden.Das Messgerät zeigt die Holzfeuchte in % an, die sichaus der besseren elektrischen Leitfähigkeit bei nas-sem Holz bzw. der geringeren Leitfähigkeit bei trocke-nem Holz ergibt.

    8. Erklären Sie den Ablauf eines Trocknungsvorgangs des Holzes!

    Im frischen Holz befindet sich in den Zellhohlräumendas „freie Wasser“ und in den Zellwänden das „ge-bundene Wasser“. Während das freie Wasser durchdas röhrenartige Zellgefüge sehr rasch abgegebenwird, geht die Abgabe des gebundenen Wassers nursehr langsam vor sich. Hier muss das Wasser durchDiffusion von Zellwand zu Zellwand vom Inneren desHolzes nach außen gelangen, um dann an der Umge-bungsluft zu verdunsten.Durch das Verdunsten entsteht im Holzgefüge einSog. Der Feuchtefluss vom Holzinneren nach außenkann nur bei Verdunstung des Wassers an der Holz- oberfläche stattfinden.

    9. Erklären Sie den Begriff Feuchtegleichgewicht!

    Feuchtegleichgewicht ist der Zustand des Holzes, indem sich die Holzfeuchte der relativen Luftfeuchte an-gepasst hat.

    Holz ist hygroskopisch, d. h. es gibt so lange Feuch-tigkeit an die Umgebungsluft ab oder nimmt so langeFeuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf, bis ein Aus-gleich zwischen beiden hergestellt ist, also keinFeuchtigkeitsgefälle mehr zwischen Holz und Luft be-steht. Diesen Zustand nennt man Feuchtegleichge-wicht. Die Holzfeuchte beträgt z. B. bei einer Tempe-ratur von 20 °C und einer relativen Luftfeuchte von55 % etwa 10 %, bei 45 % relativer Luftfeuchte etwa8 %.

    Beispiel:

    In einem Raum wird eine Lufttemperatur von 22 °Cund eine relative Luftfeuchte von 42 % gemessen.Wie hoch ist die Holzfeuchte Ugl?

    Holzfeuchte Ugl = 8 %.

    2.10 Holztrocknung

    1. Wie lässt sich Holz auf natürlichem Wegetrocknen?

    Das eingeschnittene Holz muss im Freien auf Schnitt-holzlagerplätzen oder in Schuppen sachgemäß auf-gestapelt werden.

    Die Schnittholzstapel müssen gut durchlüftet werdenkönnen.

    2. Erläutern Sie, worauf bei der Anlage vonSchnittholzstapeln auf dem Lagerplatz zuachten ist!

    Das Schnittholz muss quer zur Hauptwindrichtung(Ost/West) aufgestapelt werden. Der Stapelunterbaumuss fest, der Boden trocken, frei von Mutterboden,am besten gepflastert oder mit Schotter bedeckt sein.

    rela

    tive

    Lu

    ftfe

    uch

    tig

    keit

    in %

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120Temperatur in °C

    Holzfeuchte1%

    3

    4

    5

    6

    78

    910

    111213

    141516

    17181920

    21

    2

    100

    90

    80

    70

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    0

  • 38

    2 Werkstoff und Werkstoffverarbeitung

    2Die Stapel sollen 400 mm bis 600 mm über dem Fuß-boden angelegt werden, damit kein Spritzwasser andas Schnittholz gelangt und eine gute Unterlüftungder Stapel möglich ist. Die Stapelleisten sind sehr ge-nau übereinander zu legen, damit sich das Schnittholznicht verzieht. Aus dem gleichen Grunde sind beidünner Schnittware die Stapelhölzer enger zu legenals bei dicker Schnittware. Hirnenden sind gegen Rei-ßen zu schützen.

    Der Schutz der Hirnenden kann durch Farbanstriche,durch Beleimen mit Papier oder durch Aufnagelnbreiter Leisten bzw. Einschlagen von Wellenbändernaus Stahl erfolgen.

    3. In welcher Form kann Holz aufgestapeltwerden?

    Bei den Holzstapeln sind Blockstapel und Kastensta-pel zu unterscheiden.

    Blockware wird meistens in Blockstapeln, besäumteWare meistens in Kastenstapeln angelegt. Bei Block-stapeln sind die einzelnen Blöcke gegen Umkippen zusichern. Dies kann durch durchlaufende Stapelleistengeschehen.

    4. Was ist bei der Trocknung von Ahornholz zubeachten?

    Ahorn behält nur dann seine schöne weiße Farbe,wenn es im Freien oder im Schuppen stehend ge-trocknet wird.

    Bei der stehenden Stapelung sollte das Zopfendenach oben stehen, damit das Wasser aus den saftrei-cheren Holzzonen so rasch wie möglich verdunstet.Wenn die Bretter rund werden, kann man mit der lie-genden Stapelung beginnen.

    5. Warum sollte man Rotbuche, Erle, Birke,Linde und Weißbuche möglichst nicht imFreien lagern?

    Diese Holzarten sind empfindlich und verstocken beiFeuchtigkeit sehr leicht.

    Es ist deshalb zu empfehlen, dass diese Holzarten imSchuppen vorgetrocknet werden.

    6. Erklären Sie, warum man Eichenholz undEschenholz im Freien lagern kann!

    Diese Hölzer sind gerbstoffhaltig und werden deshalbnicht so leicht von Pilzen und Insekten befallen.Die Gerbsäure wird durch den Regen aus den Hölzernausgewaschen. Dadurch wird das Holz milder. BleibtRegenwasser auf den Brettern stehen, bilden sichbraune Flecken, die so genannten Lohflecken. Nacheinem Jahr Freiluftlagerung sollten diese Hölzer auchin einem luftigen Schuppen untergebracht werden.

    7. Erläutern Sie, weshalb die Freiluft trocknungin den meisten Fällen für das Schnittholznicht ausreicht!

    Bei natürlicher Trocknung kann das Holz in unseremKlima bestenfalls auf 15 % Holzfeuchte getrocknetwerden. Das Holz ist dann lufttrocken und lediglich fürArbeiten geeignet, die später der freien Luft ausge-setzt sind. Für Innenausbauarbeiten und Möbel istdieses Holz noch zu feucht.Das luftgetrocknete Holz muss in Trockenkammernnoch künstlich nachgetrocknet werden.

    8. Nennen Sie zwei unterschiedliche Anlagen,die für die künstliche Holztrocknung geeig-net sind!

    Die Kammertrocknungsanlage und die Kondensa-tionstrocknungsanlage.Bei beiden Anlagen erfolgt das Trocknen in so ge-nannten Trockenkammern. Das sind Kammern mitwärmegedämmten Wänden und Einrichtungen zumRegeln und Steuern des Holztrocknungsprozesses.

    9. Nennen Sie die wichtigsten technischenEinrichtungen der Trocken kammer!

    Zu den technischen Einrichtungen gehören die Hei-zungs- und Sprühanlage, der Motor mit dem Axial-ventilator, die Frischluft- und Abluftklappe sowie dieMess-, Kontroll- und Steuergeräte.Die Dauer des Trocknungsvorgangs ist von der zutrocknenden Holzart und der Holzdicke abhängig.

    10. Erläutern Sie das Funktionsprinzip einerKammertrocknung!

    Das Schnittholz (Trockengut) wird auf die Kammer-wagen gestapelt und in die Trockenkammer eingefah-ren. In der Kammer können durch Wasserdampf undHeizung die für die Trocknung erforderliche relativeLuftfeuchtigkeit und Temperatur erzeugt werden.Große Ventilatoren bewegen die Luft, die den Holz-stapel umströmt. Durch die Entlüftungseinrichtungwird die mit Wasserdampf gesättigte Luft abgeführtund durch die Belüftungseinrichtung ungesättigte, fri-sche Luft zugeführt. Mess- und Kontrollgeräte über-wachen die Lufttemperatur, die Luft- und Holzfeuchte

    lange Leisten als Querverbindung

    Blockstapel Kastenstapel (Engstapel)

    Stapel-leisten

    400

    – 60

    0

    LagerholzBetonsockel

  • 39

    2.10 Holztrocknung

    2und übertragen die Werte an die Steuergeräte, die dieTrocknungsvorgänge automatisch regeln.Eine einwandfreie Trocknung wird erreicht, wennnach einem Trocknungsplan verfahren wird. ModerneTrockenkammern arbeiten heute halb- oder vollauto-matisch und bringen sichere Trocknungsergebnisse.

    11. Wie funktioniert im Prinzip die densationstrocknung?

    Bei einer Kondensationstrocknung ist der Kammer einHolzentfeuchtungsgerät, der so genannte Kondensa-tionstrockner, angeschlossen. Dieser funktioniert ähn-lich wie eine Kältemaschine. Die feuchte Kammerluftwird vom Kondensationstrockner angesaugt, durch ei-nen Verdampfer geführt und hier unter den Kondensa-tionspunkt (Taupunkt) abgekühlt. Die in der Luft ent-haltene Feuchtigkeit schlägt sich als Kondenswasseram Verdampfer nieder und wird abgeleitet. Die so ent-feuchtete Luft wird erneut erwärmt und wieder in dieKammer zur Holztrocknung eingeführt. Dieser Vorgangwird so lange wiederholt, bis das Holz trocken ist.

    Die Steuerung der Kondensationstrocknung geschiehtmeistens vollautomatisch.

    12. Nennen Sie die Grundregeln, die bei derKammertrocknung unbedingt zu beachtensind!

    Die Luft in der Trockenkammer muss auf die im Tro-ckenplan festgelegte Betriebstemperatur gebrachtwerden. Das Trockengut muss zuerst vollständigdurchgewärmt werden, bevor die Trocknung einset-zen kann. Dazu ist die Luftfeuchtigkeit bei Beginn derTrocknung auf volle Sättigung zu bringen. Die Luft-feuchtigkeit wird während des Trocknungsvorgangsbei gleich bleibender Kammertemperatur so vermin-dert, dass eine gleichmäßige Trocknung erreicht wird.

    Werden diese Grundregeln nicht beachtet, kann es zuschwerwiegenden Trocknungsfehlern kommen.

    13. Welche Trocknungsfehler können bei unsach-gemäßer Trocknung des Holzes auftreten?

    Verschalung, Zellkollaps, Verfärbungen oder starkerHarzaustritt.

    Bei Verschalungen und Zellkollaps ist das Holz meis-tens unbrauchbar.

    14. Erläutern Sie an Beispielen, wann eine Verschalung des Holzes eintritt!

    Wird das Holz zu schnell trockener und warmer Kam-merluft ausgesetzt, werden die äußeren Holzschich-ten zu früh trocken und verschalen. Das Wasser der in-neren feuchten Schichten kann nicht mehr nach au-ßen abwandern, der Feuchtefluss ist unterbrochen.Durch den Druck der inneren feuchten Holzschichtenreißen die äußeren Holzschichten meistens in Rich-tung der Holzstrahlen auf.

    Nur wenn das Verschalen rechtzeitig erkannt wird,kann man durch Sprühen diesen Fehler beheben. Ver-schaltes Holz ist für den Tischler wertlos.

    15. Wann tritt ein Zellkollaps beim Trocknenein und welche Folgen hat dies?

    Bei zu trockener Kammerluft und zu raschem Trock-nen werden die Spannungen im Holz so groß, dassdie Holzzellen regelrecht zusammenfallen. Das Holzreißt in Richtung der Markstrahlen so stark ein, dasses unbrauchbar wird.

    Wie beim Verschalen kann auch hier nur durch recht-zeitiges Sprühen dieser Trocknungsfehler verhindertwerden.

    16. Erläutern Sie, warum einige Hölzer nichtstark gesprüht werden dürfen!

    Einige Hölzer verfärben sich durch Sprühen, Ahornund Buche werden rötlich, Kiefer und Esche werdenbraun.

    Zwischen-decke

    StapelwagenTrockengut

    Abluft-klappe

    Luftumlenk-bogen

    AxialventilatorMotor

    Heizung-Rücklauf

    Frischluft-klappeHeizre-gisterHeizungs-vorlaufSprühlei-tung

    feuch-te Luft

    Kammertrocknungsanlage

    Kondensationstrocknungsanlage

    Zwischen-decke

    StapelwagenTrockengut

    Axialventilator

    trockene Luft

    troc

    kene

    Luf

    t

    Sprüh-vorrichtung

    feuc

    hte

    Luft 1

    2

    3

    4

    1 Heizregister:Zusatzheizung zum Erwärmen der Luft

    2 Kompressor:gekühlte und getrockneteLuft wird aufgeheizt

    3 Kühlaggregat (Verdampfer):feuchte, warme Luft wirdangesaugt und gekühlt

    4 Kondensator:die Feuchte der ge kühltenLuft wird auskondensiert;entzogenes Wasser läuft ab

  • 194

    10 Ausbau und Innenausbau

    10

    4. Unterscheiden Sie zwischen einer Block -rahmen- und einer Blendrahmentür!

    Blockrahmentüren werden in die Maueröffnung putz-bündig oder in die Mitte der Mauerdicke gesetzt.Blendrahmentüren dagegen werden in einen Mauer-falz gesetzt und am Maueranschlag befestigt.Blockrahmen haben einen annähernd quadratischenQuerschnitt, Blendrahmen einen weitgehend recht-eckigen Querschnitt. Es ist zu berücksichtigen, dassdurch die Blockrahmen das lichte Durchgangsmaßder Tür wesentlich geringer wird als das Maß derMaueröffnung.

    5. Erläutern Sie Möglichkeiten der Falzausbil-dung zwischen Türblatt und Türumrahmung!

    Stumpfeinschlagend und überfälzt.Bei stumpfeinschlagenden Türen wird die Luft zwi-schen Türumrahmung und Türblatt sichtbar. Bei demüberfälzten Türblatt wird die Luft zwischen Tür undTürumrahmung überdeckt.

    6. Unterscheiden Sie die verschiedenen Bauarten von Türblättern!

    Türblätter können als Brettertüren, als Rahmentürenmit Glasfüllungen oder Holzfüllungen, als Sperrtüren

    9. Mit welchen Bändern lassen sich stumpf -einschlagende Zimmertüren anschlagen?

    Stumpfeinschlagende Zimmertüren werden vorwie-gend mit Scharnieren oder Bändern mit geraden An-schraublappen angeschlagen.

    Hierfür gibt es Bänder und Scharniere aus Stahl, Mes-sing, Aluminium oder Edelstahl. Die Scharniere wei-sen häufig zwischen den Gliedern des Gewerbes Ku-gellagerringe auf. Für besonders schwere Türen kannman Bänder mit zusätzlichen Tragzapfen einbauen.

    mit oder ohne Glasausschnitte und als aufgedoppelteTüren hergestellt werden.

    Während die Brettertüren, Rahmentüren und aufge-doppelten Türen meistens individuell gefertigt wer-den, kann man die Sperrholztürblätter vorgefertigt imHandel beziehen.

    7. Wie kann man die Rahmenecken bei Rahmentüren verbinden?

    Die Ecken von Zimmer- und Haustüren sind wegender breiten Rahmenfriese durch eingestemmte Zap-fen, die von außen verkeilt werden, oder durch Dübe-lung mit Nutzzapfen zu verbinden.

    Heute werden die Rahmenecken meistens gedübelt.Der Nutzzapfen verhindert ein Undichtwerden derBrüstung.

    8. Geben Sie an, mit welchen Bändern über-fälzte Zimmertüren angeschlagen werdenkönnen!

    Mit Einstemmbändern bzw. Fitschen, Einbohrbän-dern, Aufschraubbändern mit gekröpften Lappen undmit Kombibändern.

    Bei Einstemmbändern müssen die Lappen in die Tür-umrahmung und in das Türblatt eingestemmt unddurch Schrauben befestigt werden. Bei Einbohrbän-dern werden die Einbohrzapfen in die Türumrah-mung und in das Türblatt eingebohrt. Die gekröpftenLappen (Kröpfung D) der Aufschraubbänder werdenin den Fälzen der Türumrahmung und der Türkanteeingelassen und mittels Schrauben befestigt. Bei denKombibändern weisen die Stiftteile in der Regel Ein-bohrzapfen auf, die in die Türumrahmung eingebohrtwerden müssen, die Lochteile Anschraublappen, diein den Türfalz einzulassen und festzuschrauben sind.

    Blend -rahmentür

    Tür mit Futterund Beklei-dungen

    Zargen -rahmentür

    Block -rahmentür

    Einsteckschloss

    Band

    Bandseite Schlossseite

    TürblattfalzmaßTürblattaußenmaß (Breite)

    11-15 11-15

    13 13LS (2,5-6,5) Falle

    1,5

    20,5 24

    Horizontalschnitt

    1,5

    39-42

    25,5

    24

    Zar

    gen

    falz

    maß

    (H

    öh

    e)

    Türb

    latt

    falz

    maß

    Türb

    latt

    falz

    maß

    (H

    öh

    e)

    11-1

    5

    13(2

    -6,5

    )LO

    LU 7

    LU 730

    °

    VertikalschnittZargenfalzmaß (Breite)lichtes Durchgangsmaß

    Zargenfalzmaß (Breite)lichtes Durchgangsmaß

    Einsteckschloss

    Dornmaß 55 LSBand

    Bandseite SchlossseiteTürblattaußenmaß(Breite)

    Türrahmen(Türzarge) Türblatt

    Türrahmen(Türzarge) Türblatt

    11-15 11-15

    Falle39-4

    225

    ,539

    -42

    25,5

    Horizontalschnitt Vertikalschnitt

    2-42-4

    Lappen-schließ-blech

    39-42

    licht

    es D

    urch

    gang

    smaß

    licht

    es D

    urch

    gang

    smaß

    Türb

    latta

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    maß

    (Höh

    e)Z

    arg

    enfa

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    aß (H

    öh

    e)

    11-1

    5

    2-4

    OFF

    Dornmaß 55 LS

    30° 3

    1355

    2,5 221163

    (70)

    39±1

    ø16

    23,5

    21

    13ø16

    ø6,8

    ø16

    57

    53

    ø8

    Fitschen Einbohrbänder Aufschraubbän-der, Kröpfung D

  • 195

    10.3 Innentüren

    10

    10. Nennen Sie die Teile eines Zimmertürschlosses!

    Ein Zimmertürschloss besteht aus dem Schlosskas- ten und dem Stulp, dem Riegel und der Falle.

    Im Schlosskasten ist die Schließmechanik unterge-bracht, die durch die Kastenbleche verdeckt wird. Inden Kastenblechen befinden sich das Schlüssellochbzw. die Aussparung für den Schließzylinder und dieNuss für die Aufnahme des 8 mm großen und quadra-tischen Drückerstifts. Im Stulp liegt oben die Falle, diemit dem Drücker zurückgenommen werden kann undunten der Riegel, der mit dem Schlüssel betätigt wird.

    11. Beschreiben Sie die Funktion eines ein -gebauten Wechsels bei einem Schloss!

    Bei einem eingebauten Wechsel kann mit demSchlüssel die Falle zurückgenommen werden.Solche Schlösser müssen dann eingebaut werden,wenn einseitig auf der Tür ein Drücker und auf der an-deren Seite ein Knopf angebracht wird, wie es beiWohnungseingangstüren oder Haustüren üblich ist.

    12. Nennen Sie die Angaben, die bei der Bestellung eines Türschlosses gemachtwerden müssen!

    Art des Schlosses (Zimmertür-, Haustür-, Badezellen-,Aborttürschloss), mit oder ohne Wechsel, Drehrichtung(DIN rechts oder DIN links), Art des Türfalzes (stumpfoder überfälzt), Schließungsart (Schlüssel oder Zylin-der) und Dornmaß.Als Türschlösser werden ausschließlich Einsteck-schlösser verwendet. Sie werden in eine in der Tür-kante eingefräste Tasche eingesteckt und am einge-lassenen Stulp festgeschraubt.

    13. Unterscheiden Sie ein Zimmertürschlossvon einem Haustürschloss!

    Haustürschlösser sind schwerer gebaut als Zimmer-türschlösser, da sie stabil und einbruchssicher seinmüssen. Die Vierkantaussparung für den Drückerstiftbeträgt bei Zimmertüren 8 mm, bei Haustüren 10 mm.Außerdem wird bei Haustürschlössern immer einWechsel eingebaut sein, der bei Zimmertüren nichterforderlich ist. Einfache Zimmertürschlösser schlie-ßen in der Regel eintourig, Haustürschlösser zweitou-rig. Die Entfernung zwischen Mitte Nuss und Schlüs-selloch beträgt bei Zimmertürschlössern 72 mm, beiHaustürschlössern 92 mm. Das Standarddornmaßbei Zimmertüren beträgt 55 mm, bei Haustüren 65mm.

    Für Haustüren gibt es besonders einbruchsichereSchlösser, die z. B. mit aufbohrsicheren und hartenSchlosskästen versehen sind oder einen langen Stulpmit zusätzlicher Verriegelung aufweisen.

    14. Vergleichen Sie ein Schloss für überfälzteTüren mit einem Schloss für stumpf -einschlagende Türen!

    Bei Schlössern für überfälzte Türen ist der Stulp ein-seitig versetzt auf dem Schlosskasten angebracht, beistumpfeinschlagenden Türen liegt er mittig.

    Für Zimmertüren gibt es einfache Schlösser, die so-wohl für stumpfeinschlagende als auch für überfälzteTüren eingesetzt werden können. Manche Schlösserkönnen auch durch Umstellen der Falle sowohl rechtswie auch links verwendet werden.

    15. Nennen Sie Sicherungsarten, die beiSchlössern eingebaut sein können!

    Zuhaltungen, Besatzungen oder Schließ zylinder.Die einfachste Schlie- ßungsart hat dasBuntbartschloss. Einebessere Sicherung er -hält man durch Zuhal-tungen, die durch zu-sätzliche Einschnitteim Schlüsselbart betä-tigt werden müssen,oder durch Besat-zungsreifen, die imSchloss eingebautsind und auf die derSchlüsselbart passenmuss. Durch die vie-len Schließmöglich-keiten sind Schließzy-

    Falle

    Schlosskasten

    Riegel,zwei-tourig

    Stulp mittig Stulp außermittig

    Dornmaß55,60,65,70,80

    Schlüsselloch oderProfilzylinder-öffnung

    Stulp,eckig oderabgerundet

    Falle

    Nuss fürDrücker

    Riegel

    8,9,10

    En

    tfer

    nu

    ng

    72 (

    92)

    Buntbart Chubb

    RundzylinderOvalzylinder

    Profil-zylinder

  • 196

    10 Ausbau und Innenausbau

    10

    linder besonders sicher. Hier sind Oval-, Profil- undRundzylinder zu unterscheiden.

    16. Beschreiben Sie eine Generalhaupt -schlüsselanlage!

    Bei einer Generalhauptschlüsselanlage kann man mitdem Generalhauptschlüssel alle SchIösser dieser An-lage öffnen. Mit den Einzelschlüsseln können dage-gen nur bestimmte Türen geöffnet werden.Generalhauptschlüsselanlagen bestehen in der Regelaus dem Generalhauptschlüssel, den Hauptschlüsselnund den Einzelschlüsseln. Sie sind meis tens so ver-teilt, wie es die personelle Hierarchie im Betrieb oderin der Behörde vorgibt. Hausmeister und Chef besit-zen einen Generalhauptschlüssel, mit dem alle Türengeöffnet werden können, die Abteilungsleiter Haupt-schlüssel, mit denen sie die Türen ihrer Abteilungenöffnen können, und die einzelnen Beschäftigten erhal-ten die Einzelschlüssel zu der Tür ihres Zimmers.

    17. Wo werden Zentralschlossanlagen eingebaut?

    In größeren Wohngebäuden sind Zentralschlossanla-gen erforderlich.

    Bei Zentralschlossanlagen passen viele Schlüssel inein Schloss, wie z. B. die Schlüssel einzelner Woh-nungsabschlusstüren in das Haustürschloss.

    18. Wann baut man bei Türen ein Lappenschließblech ein?

    Lappenschließbleche werden bei stumpfeinschlagen-den Türen erforderlich.Der Lappen des Schließbleches hat die Aufgabe, dieZerstörung des Holzes der Türumrahmung durch dieFalle des Schlosses zu verhindern.

    19. Beschreiben Sie Form und Verwendungvon normalen Winkelschließblechen undWinkelschließblechen mit schmalenSchenkeln!

    Bei normalen Winkelschließblechen sind die Schen-kel annähernd gleich breit. Dadurch wird das Schließ-blech durch die überfälzte Tür nicht ganz abgedeckt.Diese Schließbleche werden vorwiegend bei deckendgestrichenen Türen angewendet. Bei Winkelschließ-blechen mit schmalem Schenkel wird dieser durchden Überschlag der Tür abgedeckt, sodass dasSchließblech bei geschlossener Tür unsichtbar ist.Diese Schließbleche sind bei furnierten Naturholztü-ren erforderlich.Bei der Anwendung von Schließblechen mit schma-lem Schenkel muss ein Schloss mit hoch liegendemRiegel verwendet werden. Für Zimmertüren werdenmeistens einfräsbare Schließbleche verwendet, diesowohl für DIN links als auch DIN rechts eingesetztwerden können.

    20. Wie hoch sollten das Schloss und die Bänder in Zimmertüren eingebaut werden?

    Die Drückerhöhe (Mitte Nuss) sollte 1050 mm überOberkante Fertigfußboden liegen. Das Maß von MitteBänder bis zur oberen Türblattkante sollte 250 mmund zur unteren Türblattkante 300 mm betragen. Fürim Handel erhältliche Normtüren gelten andere Ma-ße, die jeweils auf die Bandbezugslinie des verwen-deten Bandes zu beziehen sind. (siehe Bild Seite 197)

    Schlüssel mit Buntbart

    Einschnittefür Zuhal-tungen

    Schlüssel mit Zuhaltungsbart

    Einschnitte fürBesatzungs-reifen

    Einschnitte fürZuhaltungsstifte

    Schlüssel mit Besatzungsbart Schlüssel fürSchließzylinder

    Schlüssel für Magnetschloss

    GeneralhauptschlüsselHaupt-schlüssel

    EinzelschlüsselEinzelschlüssel

    Haupt-schlüssel

    Generalhauptschlüsselanlage

    ZentralschlossanlageHaustür mitZentralschloss

  • 197

    10.3 Innentüren

    10

    Weisen die Bänder eine sehr kurze Rolle auf, wie beiEinbohrbändern, sollten die Abstandsmaße der Türb-änder zu den Türblattaußenkanten um ca. 50 mm ver-ringert werden. Aus optischen Gründen ist das unte-re Maß des Bandsitzes größer als das obere.

    21. Was ist bei der Bestellung eines Schloss eszu berücksichtigen, wenn ein Knopfschildan der Außenseite der Tür befestigt wird?

    Solche Schlösser müssen einen eingebauten Wech-sel haben.Durch den eingebauten Wechsel kann die Falle mitdem Schlüssel zurückgenommen und die Tür von au-ßen geöffnet werden.

    22. Beschreiben Sie das Anschlagen überfälzter Zimmertüren.

    Zum Anschlagen gehört das Anbringen der Türbe-schläge. Die Tür wird in die Türumrahmung gelegt,die Luft im Falz richtig verteilt und der Sitz der Bänderangerissen. Einbohrbänder können mit Schab lonengleichzeitig in die Türumrahmung und in die Türblatt-kante eingebohrt werden. Fitschen müssen einge-stemmt und befestigt werden. Aufschraubbändermüssen in den Fälzen eingelassen und verschraubtwerden. Bei größeren Stückzahlen kann man das Ein-lassen mit Handoberfräsen und besonderen Schablo-nen durchführen. Das Schloss wird auf der Schloss-seite der Tür, das Schließblech an der Türumrahmungeingesetzt. Bei größeren Stückzahlen wird man be-sondere Schließbleche zum maschinellen Einfräsenverwenden.Die Türen sind so anzuschlagen, dass sie sich gut öff-nen und schließen lassen und dass sie im geschlos-senen Zustand gut am Rahmen anliegen. Im Falz ander Bandseite sollte die Luft am oberen Band geringersein als am unteren Band.

    23. Beschreiben Sie das Einsetzen einer Zim-mertür mit Futter und Bekleidung am Bau!

    Das Futter mit der hierauf befestigten Falzbekleidungwird in die Maueröffnung eingeschoben und dieBandseite des Futters an der Mauerleibung befestigt.

    Dabei ist mit der Wasserwaage das Lot zu kontrollie-ren. Bevor man die Schlossseite des Futters befestigt,hängt man die Tür ein, um die Luft im Falz und dieSchließgenauigkeit zu überprüfen. Zum Ausrichtenmuss man zwischen Mauerleibung und Futter Holz-keile legen. Abschließend wird die Zierbekleidung aufdem Futter befestigt.Wenn der endgültige Fußbodenbelag noch nicht vor-handen ist, muss man die spätere Oberkante des Fer-tigfußbodens berücksichtigen. Futtertüren könnenauch mit PUR-Schaum eingeschäumt werden. Beidiesem Verfahren ist das Futter genau auszurichtenund gegen den Expansionsdruck des Schaumes ab-zustreben.

    10.3.2 Schiebetüren

    1. Nennen und beschreiben Sie die Funk tionder Beschlagsteile, die zu einer Schiebetürgehören!

    Zu einem Schiebetürbeschlag gehören das Laufwerk,die Führungsnocke, die Gummipuffer sowie dasSchiebetürschloss mit den Griffmuscheln.Das Laufwerk kann ein Kugellaufwerk oder ein Rol-lenlaufwerk sein, das unter dem Sturz oder seitlicham Sturz befestigt wird. An dem Laufwerk wird dieSchiebetür aufgehängt. Die Führungsnocke wird aufden Boden geschraubt und soll die Schiebetür insenkrechter Lage führen. Die Gummipuffer stoppendie Schiebetür in ihrer Endstellung in der Mauerta-sche ab. Das Schiebetürschloss wird auf der Öff-nungsseite der Tür eingebaut und mit einem Klapp-schlüssel betätigt. Er liegt in der Griffmuschel undsteht dadurch nicht vor, sodass die Schiebetür ganzins Futter eingeschoben werden kann.

    2. Stellen Sie die Merkmale eines Schiebe -türschlosses besonders heraus!

    Schiebetürschlösser weisen einen Zirkelriegel odereinen Flügelriegel auf, die in die Aussparung desSchließbleches greifen und hinter dem Schließblechverriegeln. Schiebetürschlösser haben im Stulp häu-fig auch einen Springgriff, der auf Knopfdruck vor-

    300

    250

    1050

    241,

    514

    35M

    aße

    nac

    h D

    IN 1

    8101

    Bandbezugslinienach DIN 18 268

    2. 3.1. Keile

    Richt-scheit

    Wasser-waage

    Keil

    Breiten-lehre

    Zu-lagen

    Tür-futter-spanner

    Klebeschaum

  • 206

    10 Ausbau und Innenausbau

    10

    mit die eingelassenen Trittstufen nicht aus der Aus-nehmung herausrutschen, werden in Abständen eini-ge Treppenschrauben angeordnet, die Stufen undWangen zu einem räumlichen Tragwerk fest mitei n-ander verbinden.

    4. Nennen Sie einige Sondertreppen!

    Abgehängte Treppe, Wendeltreppe und Spindeltrep-pe.

    Bei abgehängten Treppen werden die Trittstufen amTreppengeländer oder vom Podest aus abgehängt.Wendeltreppen haben ein offenes Treppenauge. BeiSpindeltreppen sitzen die Trittstufen in einer massivenTreppenspindel.

    10.10.2 Maßbegriffe und Bezeichnungen

    1. Unterscheiden Sie bei Treppen die BegriffeSteigungshöhe und Auftrittsbreite!

    Steigungshöhe ist das vertikal gemessene Maß vonStufenkante zu Stufenkante bzw. bei Antritt die An-trittshöhe. Die Auftrittsbreite ist die von oben sichtba-re Trittstufenbreite. Bei gewendelten Treppen liegt sieauf der Lauflinie, die nahezu in der Mitte des Trep-penlaufs angeordnet wird.Es ist wichtig, dass die Steigungshöhen und die Auf-trittsbreiten von Stufe zu Stufe innerhalb eines Trep-penlaufes gleich sind.

    2. Wann lässt sich eine Treppe bequem begehen?

    Wenn die Steigung der Treppe nicht mehr als 37° be-trägt und wenn Steigungshöhen und Auftrittsbreitenin einem guten Verhältnis zueinander stehen, d. h. der

    VerschalungTrittstufe

    UnteresWangen-besteck

    Wange

    Treppen-schraubeTrittstufe

    Unterer Anschluss

    d

    Schnitt A – A

    A

    A

    Treppen-schraubeWangeTrittstufe

    Unterer Anschluss

    d

    Trittstufe

    Schnitt A – A

    A

    A

    Wangen-

    breite

    hw

    OberesWangenbesteck

    UnteresWangen-besteck

    Halb -gestemmte

    Treppe

    Einge -schobene

    Treppe

    Wangen-

    breite

    Treppen-schraubeWangeTrittstufe

    Trittstufe

    hw

    Setzstufe

    A

    A

    Oberes Wangenbesteck

    Unterer Anschluss Schnitt A – A

    UnteresWangen-besteck

    GestemmteTreppe

    Wange

    Schnitt

    Unter-schneidung u

    Stufenbreite

    Stu

    fen

    -d

    icke

    Ste

    igun

    g s

    Ste

    igun

    g s

    Trittkante

    Trittfläche

    Stoßfläche

    Trittstufe

    Setzstufe

    Auftritt a

    Begriffe bei Treppenstufen

    Leitern

    Sch

    ritt

    he

    31,5

    cm

    Schrittlänge 63 cm

    Ste

    igun

    g 75

    °

    75°

    Treppen

    Ram

    pen

    45°

    37°

    30°

    20°

    15°

    Leite

    rtrep

    pen

    (z.B

    . Spe

    iche

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    trep

    pen)

    wenig

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    trepp

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    eppe

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    Treppe

    n für

    öffentli

    che

    Einrich

    tungen

    Rampent

    reppen

    Steigung 15°

    Steigungsverhältnisse

  • 207

    10.10 Holztreppen

    10

    Schrittmaßregel entsprechen.Wohnhaustreppen sollten eine Steigungshöhe von 17bis 18 cm haben und 20 cm nicht überschreiten.

    3. Nennen Sie die Schrittmaßregel für Treppen!

    Zwei Steigungshöhen (s) plus eine Auftrittsbreite (a)sollen 63 cm entsprechen.

    Formel: 2 s + 1 a = 63 cm.

    4. Berechnen Sie nach der Schrittmaß regel dieStufen einer Treppe, die eine Geschosshöhevon 265 cm überwinden soll!

    Steigungshöhe angenommen 18 cm. 265 : 18 = 14,7gewählt 15 Steigungen. Steigungshöhe: 265 cm : 15 Steigungen 17,66 cm(17,7 cm). Auftrittsbreite: 63 cm – 2 � 17,7 = 27,6 cmgewählt 28 cm.Die Treppe sollte 15 Steigungen 17,7 cm hoch und 14Auftritte mit 28 cm haben.

    5. Warum ist die Auftrittsbreite nicht gleichder Trittstufenbreite?

    Weil die Trittstufe an der Hinterkante ca. 4 cm unterdie Vorderkante der nächsten Trittstufe fasst.Dieses Maß nennt man Unterschneidung. Dadurchlässt sich die Treppe besser begehen.

    10.10.3 Verziehen von Treppen1. Erläutern Sie den Begriff

    „Verziehen von Treppen“!Bei gewendelten, viertel- oder halbgewendelten Trep-pen werden die Treppenstufen verzogen, d. h. sie sindzum Treppenauge hin schmaler als an der Wand. Aufder sogenannten Lauflinie sind alle Stufen gleich breit.Die Trittstufen müssen harmonisch verzogen werden,

    I

    I

    ö1

    aa

    aa

    20°

    90°

    23

    4 5

    1

    1‘ 2‘ 3‘ 4‘ö2

    B D

    C

    E

    ö1 = 4,5 · a

    ö2 = LF + Lb

    Spickeltritt

    M

    9

    6‘ 7‘ 8‘ 9‘

    5‘4‘

    3‘2‘

    1‘

    876

    10 11 12 13 14 15 16

    5

    4

    3

    2

    1r

    R

    Lf =

    ö 1 –

    LB

    a2

    a2

    aa

    ö 1 ö2

    L b

    L B a‘

    LB und Lb bilden jeweilseinen AchtelkreisVerzug symmetrisch zur Achse I – I,deshalb entsprechen folgendeBreiten einander: 4‘ + 6‘ 3‘ + 7‘ 2‘ + 8‘ 1‘ + 9‘

    5‘

    Handlauf

    z.B. Glasfüllungen

    UnterkanteGeländer

    Probe-würfelKante 15

    UnterkanteGeländer