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Geordnetes Speichern der Inhaltsrepräsentationen Dokumente Medien, Objekte Inhalts- analyse Inhalts- erschließung Retrieval Suchen und Finden oder nicht Finden Informationssystem Klassifikationssysteme Schlagwortsprachen Thesauri Abstracts Automatisches Indexieren Automatisches Klassifizieren Fachhochschule Köln Institut für Informationswissenschaft W. Gödert IE

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Geordnetes Speichernder

Inhaltsrepräsentationen

DokumenteMedien, Objekte

Inhalts-analyseInhalts-

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Informationssystem

KlassifikationssystemeSchlagwortsprachen

ThesauriAbstracts

Automatisches IndexierenAutomatisches Klassifizieren

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Einzelne Teilaufgaben sind dabei

• Analyse des Inhalts von Dokumenten

• Repräsentation des Ergebnisses der Analyse in einer Dokumentationssprachedabei

• Herstellen von Voraussetzungen für ein effizientes Retrieval

Aufgaben der InhaltserschließungFa

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W. Gödert

Inhaltser-schließung

Inhaltserschließung und Information Retrieval beschäftigen sich damit, derartige Probleme genauer zu analysieren und für die dabei erkannten Probleme Lösungen zu entwickeln.

Die Mehrzahl aller Lösungsansätze besteht dabei aus einer Mischung intellektueller Vorgehensweisen für die Analyse und Entwicklung methodischer Ansätze sowie einer Realisierung unter Zuhilfenahme von Tools aus der Informationstechnik, zum Beispiel Datenbanken.

Inhalt, Dokumentationssprache und Retrieval sind dabei Fachaus-drücke, für die ein eigenes Verständnis erworben werden muss.

Beachtung von Prinzipien

• Gleiches zu Gleichem• Unterscheiden von Verschiedenem

aus inhaltlichen Gesichtspunkten, d.h.

• Gleiches physisch zusammen stellen• Gleiches an gleicher Stelle verzeichnen• Gleiches in einer Suche gemeinsam finden

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W. Gödert

Inhaltser-schließung

Beispiel:

- ähnliches Wort ?- ähnlicher Begriff ?

H u n d

Problem:

Was ist Inhalt ?Wie erkennt man Gleiches, wie Verschiedenes ?

Einführungin die

Probleme undAufgabenstellungen

derInformationserschließung

am Beispiel von Bildern

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Einführung

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Nichttextuelle Informations-erschließung

1. Die Quelle der Information – das Dokument – liegt als Bild vor

2. Das als Inhalt verstandene Etwas des Dokuments muss in der Regel in einem intellektuellen Prozess ermittelt und festgehalten werden, um suchbar zu werden.

3. Die Repräsentation des Inhalts erfolgt in sprachlichen Ausdrücken.

4. Beim Erstellen dieser sprachlichen Repräsentation werden dieselben Methoden und Verfahren wie bei Textdokumenten eingesetzt und es sind dieselben Regeln für das Erschließen und das Findbarmachen zu beachten.

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W. Gödert

Bilddokumente Bilddokumente

● Wie beschreibt man ein Bild formal ?

● Was ist der Inhalt des Bildes ?

● Wie repräsentiert man diesen Inhalt ?

● Wann ist ein anderes Bild dem Bild ähnlich ?

● Wie sorgt man dafür, dass man alles findet, was man als Inhalt des Bildes beschrieben hat ?

● Wie sorgt man dafür, dass man alle ähnlichen Bilder findet ?

Für die Erschließung zu lösende Probleme

Bilddokumente stellen ein wichtiges Beispiel für nicht-textuelle Dokumente dar und finden in allen Lebensbereichen (Alltag, Wissenschaft, Medien) große Aufmerksamkeit, die sich auch in wirtschaftlichen Interessen niederschlägt. Beispiele sind:

• Fotos in ihren medialen Varianten (Papier, digital, Negativ, Dia, ...)• Gemälde• Grafik, Druckgrafik• Zeichnungen• Pläne und Technische Zeichnungen

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Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente: Foto

Ein Foto einer realweltlichen Situation

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W. Gödert

Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente: Foto

Ein Foto einerrealweltlichen

Situation

Formal: Dateiname, Dateiformat, Dateigröße, Farbtiefe, Aufnahmedatum, technische Daten der Aufnahme (Kameratyp, Blende, Zeit, ...),Urheber, Inhaber der Verwertungsrechte, Aufbewahrungsort, ...

Inhaltlich: Dargestellte Objekte (hier: Tierart: Bären (welche (?)), Zahl der Objekte (?)Verhalten (?)Ort (Land, See (?), Fluss (?), Ufer (?), Insel (?)),Zeit (Jahres-, Tages-), Perspektive, Vorder-, Hintergrund

Vermarktung: Erworben von ..., Verkauft an ..., Preis

Mögliche Beschreibungskategorien:

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Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente:

Foto

Ein Foto einer realweltlichen Situation

Weitere Beschreibungskategorien:

• Stimmung ?• Eindruck ?

Inhalt:

• Dargestelltes ?• Enthaltenes ?• Wahrgenommenes ?• Interpretiertes ?• Assoziiertes ?

• Wesentliches ?• Nebensächliches ?

Wie und wodurch unter-scheidet man 1.000 Bilder mit Sonnenuntergängen ?

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Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente: Cartoon

Interpretation ohne Sprechblasen ?Interpretation mit Sprechblasen ?

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Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente: Cartoon

Verständnis des Inhalts ohne Kenntnis des zeitgeschichtlichen Kontextes ?

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W. Gödert

Bilddokumente:Shatford

Ein Beispiel für ein Raster zur inhaltlichen Bildanalyse

Lebrecht, H.: Methoden und Probleme der Bilderschließung am Beispiel des verteilten digitalen Bildarchivs Prometheus. Köln: Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften 2003. 90 S.

Erschließung von Dokumenten mit mehreren abgebildeten Gegenständen

Wirbeltiere- Säugetiere- Beutelsäuger- - Kängurus

Blumen- Stechwindengewächse- Liliengewächse- - Tulpen

-> Kängurusnicht Känguru, nicht Beutelsäuger

-> Tulpennicht Tulpe, nicht Liliengewächse

Ein Gegenstand

Normiertes und

strukturiertes Vokabular

Erschließung von Dokumenten mit mehreren abgebildeten Gegenständen

-> Kängurus, Tulpen

Mehrere Gegenstände

Erschließung von Dokumenten mit mehreren abgebildeten Gegenständen

-> Kängurus, Tulpen, Sonne

Mehrere Gegenstände

Je nach Zweckbindung können weitere Aspekte berücksichtigt werden

Indexierungs-prinzipien

Gegegnstands-zahl

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W. Gödert

Für das Buch

lassen sich schon nach Lektüre des Cover-Textes eine Reihe von Begriffen angeben, die füreine inhaltlicheCharakterisierung wichtigerscheinen.

Zwischen diesen Begriffenlassen sich durch einegenauere Analyse zusätzlicheine Reihe von Beziehungenfeststellen, die zu einer Bestimmung führen, wieviele Themen in dem Buch behandelt werden, welche Begriffe die Hauptaspekte und welche Nebenaspekte repräsentieren.

• Erschöpfung. Immunschwäche, Verdauungsstörungen, Gelenkschmerzen und Hauterkrankungen sanft und erfolgreich behandeln

• Anwendungen für die natürliche Schönheitspflege• Praktische Anleitungstips zur Herstellung von Essigen aller Art

Indexierungs-prinzipien

Gegegnstands-zahl

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W. Gödert

Apfelessig Ratgeber

Gesundheit

Rezepte

Schönheitspflege

Umweltverträglichkeit

Wohlbefinden

Naturheilmittel

Allzweckmittel

Küche

Haushalt

Putzmittel

Verwendungsmöglichkeiten

Eigene Herstellung

Historie

Essig

Obstessig

Biologisches Kosmetikum

Kochbuch

Zusammenhänge zwischen inhaltsbezogenen Begriffen

Indexierungs-prinzipien

gleichordnendesIndexieren

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W. Gödert

Apfelessig und Naturheilmittel und Ratgeber

Unter Zuhilfenahme Boolescher Operatoren können damit für den Inhalt zutreffende Fragen gestellt und präzise Treffer ermittelt werden, z.B.:

Beim gleichordnenden Indexieren werden die für den Dokumentinhalt als wichtig ermittelten Begriffe der Dokumentbeschreibung als einzelne Ausdrücke (z.B. als Deskriptoren eines Thesaurus) zugeteilt:

Apfelessig und Biologisches Kosmetikum und RatgeberApfelessig und Kochbuch

Biologisches Kosmetikum und KochbuchRatgeber und Kochbuch

ApfelessigBiologisches KosmetikumKochbuchNaturheilmittelRatgeber

wie auch die Verwendung jedes Wortes einzeln bereits zu einer Trefferbildung führt, was diese Art von Recherchen (vgl. Suchmaschinen) prinzipiell ballastanfällig macht.

Aber auch für den Inhalt des Dokuments unzutreffende Verknüpfungen der Begriffe können zu Treffern führen:

Indexierungs-prinzipien

syntaktischesIndexieren

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W. Gödert

Apfelessig / Naturheilmittel / Ratgeber

Für jedes dieser Themen wird eine Phrase als Indexat gebildet:

Als zutreffend werden beim syntaktischen Indexieren aus der Gesamtzahl aller Möglichkeiten die ausgewählt, die als Themen im Dokument behandelt sind:

Apfelessig / Biologisches Kosmetikum / RatgeberApfelessig / Kochbuch

Biologisches Kosmetikum / Kochbuch

Ratgeber / Kochbuch

Apfelessig

Naturheilmittel

Biologisches Kosmetikum

Kochbuch

Ratgeber

Nicht gebildet werden z.B. folgende Schlagwortketten:

Mit einer solchen Vorgehensweise können bei Vorhandensein geeigneter Retrievalumgebungen Fehlverknüpfungen bei der Bildung von Treffer-mengen vermieden und die Präzision von Recherchen erhöht werden.

Geordnetes Speichernder

Inhaltsrepräsentationen

DokumenteMedien, Objekte

Inhalts-analyseInhalts-

erschließung

Retrieval

Suchenund

Findenoder

nicht Finden

Informationssystem

KlassifikationssystemeSchlagwortsprachen

ThesauriAbstracts

Automatisches IndexierenAutomatisches Klassifizieren

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Was ist Ordnung ?

Ordnung_ Unordnung

Ordnung oder Unordnung ?

Party

Innere oder äußere Merkmale ?

Ordnung_Spiel

Ordnung_Spiel

Variante 1

Ordnung_Spiel

Variante 2

Ordnung_Spiel

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1000 2000 5000

1 52

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50000

200000

10000

Einführung einer verbindlichen Skala: alte Merkmal bekommen Symbolcharakter

Erkennt jemand hierin eine Ordnung ?

Ordnung_Spiel

Allgemeine Gesichtspunkte zur Ordnung durch kognitive Leistungen

A B C D . . . Z

Z Y X W ? . . . C B A

Wie lautet der 10. Buchstabe des (lateinischen) Alphabets ?

Geben Sie die Ihnen bekannten Wörter in alphabetischer Abfolge an ?

α β χ δ . . . ζ richtig ?

Chinesische Schriftzeichen

Wie lautet die nächste Ziffer:

1 2 4 8 16 27 oder 32 Warum 32 ?

Ordnung beruht auf Vereinbarungen und soll nützlich sein

Bonn oder Düsseldorf ?

Was kommt nach Ostern ? Weihnachten oder Pfingsten ?

Was kommt nach Köln ?

Dimensionen Ordnen

• Funktionen der Ordnung, des Ordnens

• Ziele der Ordnung, des Ordnens

• Arten der Ordnung, des Ordnens:Innere – äußere Merkmale

• Möglichkeiten der Ordnung, des Ordnens:Technische Möglichkeiten

Ordnung_und_Organisieren

Ordnung und Organisieren

Ordnung von Objekten

Ordnung_und_Organisieren I

Ordnung_und_Organisieren II

Ordnung_und_Erkennen

Ordnung und Erkennen

• Muster bilden – Strukturieren

• Merkmalsreduktion bzw. -selektion

• Wahre Aussagen bilden

• Assoziationen: Berücksichtigung der vollen Merkmalsvielfalt

Ordnung_und_Erkennen

Ordnung und Erkennen

Muster bilden – Strukturieren:

Gemeinsamkeiten und Unterschiede,Ähnlichkeit und Verschiedenheit

Sternbilder

Sternbilder_Linien

Sternbilder_Namen_Grafiken

Ordnung_und_Erkennen

Ordnung und Erkennen

Merkmalsauswahl und -reduktion

Platon in Phaidros

Der geschickte Denker (unter-)teilt die Welt an ihren Gelenken, wie ein Metzger die Knochen eines Tieres an seinen Gelenken trennt. Der ungeschickte Denker hackt planlos auf den Knochen herum.

Prämisse

Es gibt einen Bauplan der Natur, der die Dinge in einfachere Einheiten unterteilt, die wir erkennen können, wenn wir richtig darüber nachdenken.

Folge

Leitfaden für die Auswahl der Merkmale zur Ordnung der Welt.Wissen ist, wenn die Gelenke unserer Ideen mit den Gelenken der Natur übereinstimmen.

Gelenke der Natur

Historische Vorstellung: Ordnung als Gelenke der Natur

Porphyrios_Baum

Schema der fünf Grundbegriffe, - Gattung (genus), Art (species), artbildender Unterschied (differentia specifia), wesentliches Merkmal (proprium), unwesentliches bzw. zufälliges Merkmal (accidens) - das später die Bezeichnung arbor porphyrii (Baum des Porphyrios) erhielt, mit dem das Verhältnis zwischen Gattungsbegriffen und Artbegriffen bei der dichotomischen Einteilung graphisch dargestellt wird.

Arten der Ordnung, des Ordnens: Baum des Porphyrios Porphyrios* 233 n. Chr.

Periodensystem_Elemente

Dimitri IwanowitschMendelejew1834-1907

Ordnung und Erkennen: Merkmalsreduktion

Interessante Konsequenz: Ordnung ermöglicht die Vorhersage von Neuem

Taxonomie: Linné

Ordnung und Erkennen: Merkmalsreduktion

Carl von Linné1707-1778

Klar definierte hierarchische Gliederung aller bekannten Organis-men. Zur Klassifizierung verwendete er die aus der mittelalterlichen Scholastik bekannten Begriffe „differentia“ für Artunterschiede und „proprium“ für Arteigentümlichkeiten. Während er davon ausging, für Gattungen und Arten mit „natürlichen“ Merkmalen arbeiten zu können (natürliches System), betrachtete er alle höheren Taxa als künstlich, also nach willkürlichen Regeln kategorisiert (künstliches System). Ein solches Vorgehen erschien ihm aus Gründen der praktischen Anwendbarkeit jedoch geboten:„Es ist keine Hoffnung, in unserer Zeit ein natürliches System zu finden, kaum unsere spätesten Enkel werden es können. Aber inzwischen will man ja die Pflanzen kennen, folglich müssen wir künstliche Klassen als Nothelfer annehmen.“BotanikBlüten, die Fortpflanzungsorgane der Pflanzen, ihre Blütenblätter, Staubblätter und Stempel, als Grundlage der Klassifikation. ZoologieSystematisierung nach morphologischen und physiologischen Merkmale.

Taxonomie: Linné

Ordnung und Erkennen:Merkmalsreduktion

Carl von Linné1707-1778

Grenzen der Merkmalsbestimmung

Grenzen der Merkmalsbestimmung

Nicht alle Vorgehensweisen der Merkmalsbestimmung im wissenschaftlichen Kontext eignen sich für eine Übertragung auf allgemeine, nutzen- oder interessenorientierte (Alltags-) Sachverhalte. Insbesondere die gemeinsame Berücksichtigung in einem Ordnungskontext bereitet Schwierigkeiten.

Beispiel

Baum

Obstbaum Laubbaum

Kirschbaum Apfelbaum

Taxonomischer Oberbegriff

Taxonomischer Oberbegriff

a) Tiere, die dem Kaiser gehören

b) einbalsamierte Tiere

c) gezähmte

d) Milchschweine

e) Sirenen

f) Fabeltiere

g) herrenlose Hunde

h) in diese Gruppierung gehörige

i) die sich wie Tolle gebärden

k) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind

l) und so weiter

m) die den Wasserkrug zerbrochen haben

n) die von weitem wie Fliegen aussehen

Chinesische Enzyklopädie

Gruppierung der Tiere nach Michel Foucault zitiert nach ‚einer gewissen chinesischen Enzyklopädie’ bei Jorge Luis Borges

Auswahl konkurrierender

Merkmale

• Nutzen der entstehenden Struktur

• Ertrag, Gewinn

• Erklärungskraft, Erkenntnisgewinn

Ziele für Auswahl konkurrierender Merkmale

Änderungen der Ziele können Änderungen der Auswahl nach sich ziehen.

• Wie verändert Digitalisierung unsere Auffassung von Ordnung, insbesondere

- Ordnung als Hilfsmittel zur Strukturierung,- Ordnung als Hilfsmittel zur Generierung von Wissen ?

• Gibt es Veränderungen für die Interpretation von Musterbildung und Strukturieren (im Sinne von Wissenszusammenhängen) als kognitiver Leistung ?

Ist Digitalisierung (nur) eine andere Repräsentationsform für Wissen

oder

ein neuer Wissenszustand / eine neue Wissensqualität ?

Frage

Digitalisierung

In jüngster Zeit hat die Beschäftigung mit Ordnung eine neue Dimension erhalten

Weinberger, D.: Das Ende der Schublade: die Macht der neuen digitalen Unordnung. Aus dem Amerikan. von Ingrid Proß-Gill. München: Hanser 2008. 312 S. ISBN 3-446-41221-7

Die profane Ordnungsaufgabe in Bibliotheken

am Beispiel der inhaltlichen Erschließungsmerkmale eines Buches

W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm Was ist Formalerschließung - wozu Formalerschließung ?

Ein Beispiel

Welche Merkmale sind für die Beschreibung, zur Identifikation eines Buches wichtig, woher nimmt man die Merkmale ?

Das Titelblatt

Rückseite desTitelblatts

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Umstätter / Rehm Genauere Analyse der einzelnen Merkmale für die formale Erschließung

Verlag Verlagsorte

Erscheinungsjahr

1. Verfasser

2. Verfasser

Hauptsachtitel Zusatz zum Sachtitel

ISBN

Zusätzlich: Umfang: VIII, 208 S.Abbildungen, Illustrationen

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Umstätter / Rehm Man erhält auf diese Weise eine Anzahl von Beschreibungsmerkmalen, die

als bibliographische Beschreibung des Buches angesehen werden:

1. Verfasser2. VerfasserHauptsachtitelZusatz zum SachtitelVerlagsort(e)VerlagErscheinungsjahrUmfangISBN

Für die Anzeige und Anordnung der Daten in Katalogen und Bibliographien hat man spezielle Anzeigeformate entwickelt, die die Kategorien nach einem festen Schema auflisten:

Kategorien Feldnummern Inhalte

100104331335410412425433540

Umstätter, WaltherRehm, MargareteEinführung in die Literaturdokumentation ...Medizin - Biologie ; Chemie - PhysikMünchen ...Saur1981VIII, 208 S. : graph. Darst.3-598-10390-5

Für die rechnergestützte Verwaltung dieser Daten wird das Ganze als einDatensatz angesehen und bekommt eine Datensatznummer, mit der der Datensatz und sein Inhalt für alle nachfolgenden Verarbeitungsprozesse -Such- und Findevorgänge, Ausdruck, Datenexport - eindeutig identifiziert werden.Prinzip: Ein bibliographisches Objekt, (z.B. ein Buch) - ein Datensatz

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W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm Verzahnung der formalen mit der inhaltlichen Erschließung in Katalogen

Analyse des Sachtitels

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Aus der Analyse dieser und weiterer Quellen wird der Inhalt ermittelt und in geeigneter Weise z.B. durch Systematiken (für die Buchauf-stellung oder für systematische Kataloge) oder Schlagwörter zum Ausdruck gebracht.Genaueres dazu in den Veranstaltungen zur Inhaltserschließung.

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W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm In unserem Beispiel könnten die Daten inhaltlicher Erschließungen lauten:

Signatur: AZX 102 Systematische Buchaufstellungz.B. FH-Bibliothek

Notationen: 5:002.6 Standortfreier systematischer Katalog61:002.65:02661:026

Schlagwörter (nach einem vorgegebenen Regelwerk):Naturwissenschaften / Informationsvermittlung / EinführungMedizin / Informationsvermittlung / EinführungNaturwissenschaften / Bibliographie / EinführungMedizin / Bibliographie / Einführung

Weitere inhaltliche Kennzeichungen können in Form von Zusammen-fassungen oder Abstracts vorliegen (für Bücher in Bibliotheken eher selten)

Diese Angaben erlauben es, das Buch nach inhaltlichen Merkmalen zu suchen und zu finden.

Für die Suche nach Notationen muss deren Bedeutung bekannt sein.

Die Realisierung des Suchprozesses hängt von dem verwendeten Katalogmedium und der Verzahnung mit den formalen Daten ab:

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Naturwissenschaften / Informationsvermittlung / EinführungAZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Naturwissenschaften / Bibliographie / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Medizin / Informationsvermittlung / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm Modellfall: Realisierung in einem konventionellen Kartenkatalog:

Medizin / Bibliographie / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Wie für die zweite Verfasserin, werden überköpfte Nebeneintragungen mit der Einheitsaufnahme erstellt, die in getrennte Kataloge (Systematischer Katalog, Schlagwortkatalog) einsortiert werden:

Schlagwort-Katalog

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Signatur als Verbindungselement

zur Aufbewahrungsstelle

Naturwissenschaften / Informationsvermittlung / EinführungAZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Naturwissenschaften / Bibliographie / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Medizin / Informationsvermittlung / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm

Medizin / Bibliographie / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Ein Regelwerk zur Schlagwortvergabe kann weitere Eintragungen vorsehen:

Informationsvermittlung / Naturwissenschaften / EinführungAZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Informationsvermittlung / Medizin / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Bibliographie / Naturwissenschaften / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Bibliographie / Medizin / Einführung AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

W. GödertW. GödertW. Gödert

Umstätter / Rehm

5:002.6 AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter / Rehm

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Auch hier kann es weitere Eintragungen geben:

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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61 Medizin

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter / Rehm

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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5 Naturwissenschaften

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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026 Bibliographie

002.6:61 AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

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002.6:5 AZX 102

Umstätter, Walther:Einführung in die Literaturdokumentation und Informationsvermittlung : Medizin - Biologie ; Chemie - Physik / Walther Umstätter ; Margarete Rehm. - München [u.a.] : Saur, 1981. - VIII, 208 S. : graph. Darst.

ISBN 3-598-10390-5

NE: Rehm, Margarete:

Zur inhaltlichen Interpretation der Notationen werden meist sog. Leitkartenverwendet:

002.6 Informationsvermittlung

Man sieht:Konventionell eine Menge Arbeit

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Zettelkatalog in der Bibliothek der Universität Heidelberg, Historisches Seminar

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Zettelkatalog

Spezialfall des Ordnens:

Register

Register Allgemein

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W. Gödert

Allgemeines Prinzip von Registern ist, dass es eine Funktion für das Aufsuchen eines Objektes in einem Hauptteil hat, das auf direkte Weise in diesem Hauptteil nicht aufgesucht werden kann. Dementsprechend muss das Register über eine Anordnung verfügen, die die Ordnung des Hauptteils erweitert (Registereingang) sowie über einen Registerausgang, der auf die Einordnungsstelle des gesuchten Objektes im Hauptteil verweist.

A Katalogs. auch B Katalogisierung

A1 Formalkatalogs. auch B1 Formalerschließung

A2 Sachkatalogs. auch B2 Inhaltserschließung

A21 Systematischer KatalogA22 Schlagwortkatalog

B Katalogisierungs. auch A Katalog

B1 Formalerschließungs. auch A1 Formalkatalog

B2 Inhaltserschließungs. auch A2 Sachkatalog

Beispiel

Alphabetischer Katalog A1Erschließung- Formale Erschließung B1- Inhaltliche Erschließung B2Formale Erschließung B1Formalkatalog A1Formalerschließung B1Inhaltliche Erschließung B2Inhaltserschließung B2Katalog A- Alphabetischer Katalog A1- Realkatalog A21- Sachkatalog A2- Schlagwortkatalog A22- Systematischer Katalog A21Katalogisierung B- Formale Katalogisierung B1- Sachliche Katalogisierung B2Realkatalog A21Sacherschließung B2Sachkatalog A2Schlagwortkatalog A22SWK A22SyK A21Systematischer Katalog A21

Register Allgemein

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Weitere umfangreiche Beispielwelten bieten Register zu Biblio-grafien oder anderen gedruckten Informationsmitteln, die auch spezielle Formen kennen, z.B.• Griffregister• Register zu Karten

Register Allgemein

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W. Gödert

■ = Innen6 = 6 Uhr

Geordnetes Speichernder

Inhaltsrepräsentationen

DokumenteMedien, Objekte

Inhalts-analyseInhalts-

erschließung

Retrieval

Suchenund

Findenoder

nicht Finden

Informationssystem

KlassifikationssystemeSchlagwortsprachen

ThesauriAbstracts

Automatisches IndexierenAutomatisches Klassifizieren

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W. Gödert

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Methodische Prinzipien

• Analyse des Inhalts von Dokumenten

• Repräsentation des Ergebnisses des Analyse in einer Dokumentationssprachedabei

• Herstellen von Voraussetzungen für ein effizientes Retrieval

Aufgaben der Inhaltserschließung

Beachtung von Prinzipien

• Gleiches zu Gleichem• Unterscheiden von Verschiedenem

aus inhaltlichen Gesichtspunkten, d.h.

• Gleiches physisch zusammen stellen• Gleiches an gleicher Stelle verzeichnen• Gleiches in einer Suche gemeinsam finden

Aber: Verschiedenes nicht an gleicher Stelle zusammen stellen, verzeichnen, gemeinsam finden

Problem: Was ist Inhalt ?Wie erkennt man Gleiches, wie Verschiedenes ?

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Inhaltser-schließung

Methoden der Inhaltserschließung

Inhaltsanalyse

Erkennen des Dokumenteninhaltes in seinen wesentlichen inhaltlichen Kategorien (Aspekten) = Aussagen über ...:

• Personenaspekt (Aussagen über Leben oder Werk von Personen)• Geographischer Bezug• Zeitliche Eingrenzung• Formaspekt• Sachaspekte

- Behandelte / dargestellte Objekte (Eigennamen)- Eingesetzte Methoden, Verfahren oder Hilfsmittel

Für letzteres ist die Bestimmung der fundamentalen Wissensform für das einzelne Thema interessant (nicht mit Fachgebiet zu verwechseln, sondern zu verstehen als disziplinäre Sichtweise):

- Philosophie - Religion, Theologie- Naturwissenschaften, Medizin - Sozialwissenschaften, Politik- Geschichte - Kunst- Technik, Ingenieurwissenschaften- Persönliche Erfahrung

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W. Gödert

Inhaltsanalyse

Methoden der Inhaltserschließung

• Klassifikatorische Methoden

Prinzip Gleiches zu GleichemBenutzung von künstlich-sprachigen Repräsentanten (Notationen)für den DokumentinhaltUnterstützung eines thematisch flächigen Suchens:Suche und Finde alles zu einem Thema

• Klassifikatorische Verfahren

- Präkombinierte Klassifikationssysteme- (Präkombinierte) Klassifikationssysteme mit Schlüsseln- Facettenklassifikation (Fassettenklassifikation)

= Analytisch-synthetische Klassifikationssysteme

Methodische Prinzipien

• Intellektuell - Automatisch• Verbal - Klassifikatorisch• Gleichordnend - Syntaktisch• Präkombinierend – Postkoordinierend• Subsummierend – Koextensiv

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Methoden

Methoden der Inhaltserschließung

• Verbale Methoden

Benutzung von Elementen der natürlichen Sprache zur Repräsentation des DokumentinhaltesUnterstützung eines thematisch punktuellen Suchens:Suche und Finde punktuell zu einzelnen Begriffen(Allgemeine Begrifflichkeiten oder Eigennamen)

• Verbale Verfahren

- Schlagwortverfahren> ‚Einfache‘ nicht-normierte Schlagwörter> Schlagwörter mit Normierung> Schlagwortketten (mit Syntax)

- Thesauri> Deskriptoren ohne Syntax> Deskriptoren mit Syntax (Links, Roles)

- Abstracts, Zusammenfassungen

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Methoden

Im Rahmen dieser Veranstaltung wird der Schwerpunkt gelegt auf

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Bilddokumente Unterschiedliche Bilddokumente: Gemälde

Urheber Otto Dix; Dix, Otto

Titel Die sieben Todsünden

Entstehungsdatum 1933

Aufbewahrungsort Badisches Landes-museum Karlsruhe

Entstehungsort

Größe

Technik

Stil

Material Öl auf Holz

Expressionismus ; Innere Emigration

Mischtechnik

179 x 120 cm

Dresden

Schlagwörter

Sieben Todsünden ; Hoffart ; Geiz ; Unkeuschheit ; Neid ; Unmäßigkeit ; Zorn ; Trägheit ; Hochmut

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Kategorien Bilder

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tUrheber Dix, Otto

Titel ¬Die sieben Todsünden

Kategorienschema

Entstehungsdatum 1933

Aufbewahrungsort Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Entstehungsort

Größe

Technik

Schlagwörter

Iconclass

Beschreibung

Material

Stil

179 x 120 cm

Öl auf Holz

Expressionismus ; Innere Emigration

Mischtechnik

Sieben Todsünden ; Hoffart ; Geiz ; Trägheit ; Unkeuschheit ; Neid ; Unmäßigkeit ; Zorn ; Hochmut

Dresden

11N; 11N3; 11N31; 11N32; 11N33; 11N34; 11N35: 11N36; 11N37

. . .

AnsetzungNormierung

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Kategorien Bilder

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tUrheber p 118526103 a [Id-Nr PND ]

Anreicherung durch Normdaten und Weblinks

Link auf Wikipedia

Dix, Otto

Q: LoC-NA; M Z: 1891-1969 D: Dt. Maler; D: Maler; Graphiker SYS: 13.4p; LC: XA-DE

Hier könnten auch weitere Namensformen stehen („Synonyme“), die bei der Recherche nützlich wären

Otto Dix (* 2. Dezember 1891 in Gera-Untermhaus, 25. Juli 1969 in Singen, begraben in Hemmenhofen am Bodensee), war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus.

Otto Dix' Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, obwohl hauptsächlich seine Kriegsbilder einem breiten Publikum bekannt sind. Er galt als exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als 6000 Zeichnungen und Skizzen. Außerdem entstanden Gemälde und Aquarelle, die stark an Werke aus der Renaissance erinnern, sowie diverse Porträts. Dix wird zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts gezählt. …

Analog sind Links auf andere Web-Angebote denkbar

13.11.

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Kategorien Bilder

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Anreicherung durch Normdaten und Weblinks

Aufbewahrungsort Badisches Landesmuseum Karlsruhe

k 2005684-9

Badisches Landesmuseum <Karlsruhe>

LC: DE

GKD: 2005684-9

BF: Landesmuseum <Karlsruhe>

k 2005684-9 [Id-Nr GKD ]

Titel ¬Die sieben Todsünden

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Anreicherung durch Normdaten und Weblinks

Sieben Todsünden

Q: Vorlage; D: Gemäss der Lehre der Kirche im Mittelalter; Veranlagung zur Sünde, sieben bzw. acht an der Zahl: Hoffart, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn, Trägheit bilden die klass. Siebenzählung, dazu noch HochmutSYS: 3.4b

BF: Hauptsünde Hauptlaster Wurzelsünde Stammsünde Kapitalsünde Sieben Hauptlaster Achtlasterlehre

OB: Sünde Laster

VB: Todsünde

s 4249726-7 s [Id-Nr SWD]

Schlagwörter ¬Die sieben Todsünden

Bereitstellung von Vokabular in semantischen Netzen für erweiterte Sucheinstiege

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Kategorien Bilder

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Anreicherung durch Normdaten und Weblinks

Iconclass (Klassifikationssystem)

1 Religion and Magic11 Christian religion11A Deity, God (in general) << Christian religion11B the Holy Trinity, 'Trinitas coelestis'; Father, Son and Holy Ghost -

Christian religion

11N Vice, and the Seven Deadly Sins

11N3 the Seven Deadly Sins (personified)11N31 Pride; 'Superbia' (Ripa) - personification of one of the Seven

Deadly Sins11N32 Envy; 'Invidia' (Ripa) - personification of one of the . . .11N33 Anger; 'Ira' (Ripa) - personification of one of the . . .11N34 Covetousness; 'Avaritia' (Ripa) - personification of . . .11N35 Gluttony, Intemperance, 'Gula'; 'Gola', 'Ingordigia', 'Ingordigia

overo Avidit…', 'Voracit…' (Ripa) - personification of . . .11N36 Lust, Luxury, 'Luxuria'; 'Lussuria' (Ripa) - personification . . .11N37 Sloth, Indolence, 'Acedia', 'Desidia'; 'Accidia' (Ripa) -

personification of one of the Seven Deadly Sins

Kategorienschema - DatenformatAlle Kategorien, die zur formalen oder inhaltlichen Beschreibung der Dokumente Verwendung finden, werden strukturiert zusammen gefasst und als Datenformat bezeichnet.

Welche Kategorien dies im einzelnen sind, bestimmt sich durch - die Art der Dokumente, - die Aufgabe der Institution,- die zu erwartenden Fragen der Benutzer.

In der Regel wird man sich an anderen Beispielen orientieren bzw. allgemeine Standards oder Regelwerke anwenden. Letzteres wird unverzichtbar, wenn man Daten mit anderen teilen (abgeben oder übernehmen) will.

Für manche Beschreibungselemente ist es erforderlich, Normierungen der jeweiligen Einträge vorzunehmen, um die spätere Suche zu optimieren (Probleme der Synonymie und Mehrdeutigkeiten). Zur Durchführung dieser Normierungen kommen in der Regel Hilfsmittel wir Normdateien, Thesauri oder Systematiken zum Einsatz.

Für die konkrete Anwendung, insbes. bei der inhaltlichen Erschließung, kommen weitere Regeln (sog. Indexierungsregeln) zum Einsatz.

Diese Thematik wird im Rahmen der inhaltlichen Erschließung ausführlicher behandelt.

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Quelle: Bildindex Foto Marburg (http://www.bildindex.de/)

Weiteres Beispiel für eine Abfragemaske: Marburger Index

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Kategorien Bilder:

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Quelle: Bildindex Foto Marburg (www.bildindex.de/)

Dix, Otto: Die sieben Todsünden bei Foto Marburg

Noch tiefer gehende Erschließung des Bildinhaltes

Thesaurus: Startseite

ThesaurusPrinzipien der Erstellung und Anwendung

Beispiele

“TheSaurus is not a reptile”

Wayne Ellis, 1988

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Teil I

Bestimmung eines ErschließungskonzeptsFestlegung der Summe aller – inhaltlichen – Erschließungsgesichtspunkte[Buch, Abschnitt 2.9 und Kapitel 7]

• Festlegung von Beschreibungs- und Erfassungskategorien, die für die Beschreibung des Dokumentinhalts als wichtig erachtet werden und die für eine Suche als Suchkategorien genutzt werden können

• Eigene Kategorien immer dann, wenn für einen Suchvorgang eine Kombination der Suchfelder (Filterfunktion) unterstützt werden soll, z.B.:

- Sache + Geo- Sache + Zeit- Sache + Zeit + Geo

• Trennung von:

- Vordergrund – Hintergrund- Hauptaspekt – Nebenaspekt

• Benutzung unterschiedlicher Normierungsgrade des Vokabulars

- Freier Text (z.B. Abstracts)- Auswahllisten, Wortlisten (bei begrenzter Optionenzahl)- Thesauri

Bestandteile eines Erschließungskonzepts

Beachtet werden sollte immer die Homogenität der Ausführung

Möglichkeiten zur Formulierung inhaltlicher Aussagen über Dokumente

Frei gewählte Wörter, Abstracts

Wortlisten

Thesauri, normiertes und strukturiertes Vokabular

Vorteile Bei Verwendung ganzer Sätze starke inhaltliche Ausdrucksfähigkeit mit Differenzierungsmöglichkeiten

Nachteile Homogenität für gleiche Sachverhalte schwer herstellbarKontexte werden durch Aufbereitung für das Suchvokabular zerstört

Vorteile Einfache Normierung und Vermeidung von Inkonsistenzen durch Copy und Paste

Nachteile Geringer Umfang, sonst UnübersichtlichkeitKeine Möglichkeiten, begriffliche Strukturen durch Relationen zwischen den Wörtern darzustellen

Vorteile Eindeutigkeit der inhaltlichen BedeutungVermeidung von MehrdeutigkeitenBei Verwendung als Normdatei gute VokabularkonsistenzVerwendung spezifischer Deskriptoren mit Möglichkeit zur hierarchischen Suche

Nachteile Aufwand zur Erstellung

Wir empfehlen folgende Bestandteile eines Erschließungskonzepts:

• Ein Feld mit (standardisierten) Abstracts zur freien Beschreibung des Bildes

• Mehrere Felder mit hinterlegten Wortlisten im Grenzbereich zwischen formaler und inhaltlicher Beschreibung (z.B. Tageszeit, Jahreszeit, Wetter, …)

• Ein Thesaurus für Geografika

• Ein Thesaurus mit Individualnamen einschl. Synonymen

• Ein Thesaurus mit allgemeinen Sachbegriffen, der alle Relationen enthält

Vorgehensweise für die Erstellung und Anwendung der Thesauri(Anlehnung an Vorgehensweise der Übung zur Pflanzenstrukturierung)

• Sammeln und Strukturieren der in Frage kommenden Begriffe

• Terminologische Fixierung der Deskriptoren einschl. Beseitigung von Mehrdeutigkeiten, Berücksichtigung von Synonymen u. Definitionen

• Herstellung einer sauberen hierarchischen Struktur unter Vermeidung von Präkombinationen (jeder Deskriptor muss in Hierarchie eingebunden sein)

• Erstellen und Anwenden eines Konzepts für das Ausweisen von Verwandtschaftsbeziehungen

Technische Vorgehensweise zur Verzahnung der Software MIDOS mit MIDOS Thesaurus

• Einrichten je eines Feldes für einen Thesaurus in der Datenbeschreibung; wichtig: Feldname = Dateiname der Thesaurusdatei

• Einstellen der Option, dass feldbezogenen Thesaurusnamen verwendet werden (Dateien im gleichen Ordner wie *.dbm):

• Aufruf des zum jeweiligen Eingabefeld passenden Thesaurus, Auswahl und Übernahme von Deskriptoren

• Je nach Anzahl der zu berücksichtigenden Sachverhalte können mehrere Deskriptoren zugeteilt werden (Spielregeln zur Indexierung beachten !), die Software verwendet automatisch das richtige Trennzeichen zwischen den Einträgen

• Fehleinträge können gelöscht werden

• Wichtig: Niemals Einträge händisch vornehmen (Zerstörung der Normierung); Deskriptoren immer erst im Thesaurus festlegen undrelationieren

Für alle Thesaurus unterstützten Felder analog vorgehen

Beispiele für fehlerhafte Thesaurusstrukturen

Beispiel IEin fehlerhafter Eintrag

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF Weizenbrot Butterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF Weizenbrot Butterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerliner Holzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

A-Z

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Milch) und anderen Zutaten (z.B. Salz, Gewürze, Aromastoffe, Kartoffeln, Hefe) hergestellt. Brot muss weniger als 10% Fett und/oder Zucker enthalten.

BF WeizenbrotButterbrot Stulle

OB BackwarenKuchen

UB RoggenbroteBrötchenHolländisches WeißbrotKölner Baguette Bergische KrusteSauerteigbrot Vollkornbrot

VB TortenPlätzchenBerlinerHolzofenbrot

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

A-Z

A-ZSyn.

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit und anderen Zutaten hergestellt. BF Butterbrot

Stulle OB BackwareUB Baguette

Bergische Kruste Holzofenbrot RoggenbrotSauerteigbrot VollkornbrotWeißbrot Weizenbrot

VB TorteGebäck

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler wurden in dem Eintrag gemacht?

• Erstellen Sie für die genannten Begriffe eine sinnvollere Thesaurus-Struktur und erläutern Sie die angewendeten Prinzipien zur Relationierung.

Eine stimmigere Variante

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit und anderen Zutaten hergestellt. BF Butterbrot

Stulle OB BackwareUB Roggenbrot

VollkornbrotWeizenbrotBaguetteBergische Kruste Sauerteigbrot Holzofenbrot Weißbrot

VB TorteGebäck

Frage

Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Sache) ?

Ein weiterer Blick . . .

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit und anderen Zutaten hergestellt. BF Butterbrot

Stulle OB BackwareUB Roggenbrot

VollkornbrotWeizenbrotBaguetteBergische Kruste Sauerteigbrot Holzofenbrot Weißbrot

VB TorteGebäck

Frage

Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Sache) ?

Identifikation von Gliederungsgesichtspunkten, die miteinander kombiniert werden können

Ein weiterer Blick . . .

BrotD Brot gehört zu den Backwaren und wird aus Getreide, meist durch Zugabe von

Flüssigkeit und anderen Zutaten hergestellt. BF Butterbrot

Stulle OB BackwareUB (nach Rohstoff)

RoggenbrotVollkornbrotWeizenbrot

UB (nach Backart)BaguetteBergische Kruste Sauerteigbrot Holzofenbrot Weißbrot

VB GebäckTorte

Fragen

Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Sache)?

Aspektorientierung eröffnet die Möglichkeit zur Zuteilung mehrerer Deskriptoren, die die Aspekte zum Ausdruck bringen

Beispiele für fehlerhafte Thesaurusstrukturen

Beispiel IIEine fehlerhafte Struktur

Wirbeltiere Säugetiere

Säugetiere Afrikas Bären

Grizzly-Bären Grizzly-Bären in

Alaska Bildband

amerikanischer Bären Vögel

Singvögel Bildband

europäischer Singvögel Meisen

Blaumeisen

Brutverhalten von Blaumeisen Wirbellose Tiere

Insekten Insekten Europas

Handbuch amerikanischer Insekten

S h tt li

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler enthält die abgebildete „systematische Struktur“ ?

• Geben Sie Möglichkeiten zur Verbesserung der vorstehenden Struktur an.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

Wirbeltiere Säugetiere

Säugetiere Afrikas Bären

Grizzly-Bären Grizzly-Bären in Alaska Bildband amerikanischer Bären

Vögel Singvögel

Bildband europäischer Singvögel Meisen

Blaumeisen Brutverhalten von Blaumeisen

Wirbellose TiereInsekten

Insekten Europas Handbuch amerikanischer Insekten

Schmetterlinge Bildband europäischer Schmetterlinge

Fragen und Aufgaben

• Welche Fehler enthält die abgebildete „systematische Struktur“ ?

• Geben Sie Möglichkeiten zur Verbesserung der vorstehenden Struktur an.

• Welche Rolle spielt dabei die Aspektorientierung (Geografika, Sache)?

Wirbeltiere Säugetiere

Bären Grizzly-Bären

Vögel Singvögel

Meisen Blaumeisen

Brutverhalten von Blaumeisen Wirbellose Tiere

Insekten Schmetterlinge

Hierarchie der Sachbegriffe

BildbandHandbuch

Afrika Amerika

AlaskaEuropa

Hierarchie der Geografika

Hierarchie der Formbegriffe

Eine erste Behandlung

Eine zweiter Blick . . .

Bären Alaska Bildband

für einen Bildband mit Bären in Alaska

Zur Erinnerung: Ein komplexes Thema mit mehreren Aspekten wird durch eine kombinierte Zuteilung mehrerer Deskriptoren repräsentiert:

Wirbeltiere Säugetiere

Bären Grizzly-Bären

Vögel Singvögel

Meisen Blaumeisen

Brutverhalten von Blaumeisen Wirbellose Tiere

Insekten Schmetterlinge

Hierarchie der Sachbegriffe

BildbandHandbuch

Afrika Amerika

AlaskaEuropa

Hierarchie der Geografika

Hierarchie der Formbegriffe

. . . ein zweiter Blick

Wirbeltiere Säugetiere

Bären Grizzly-Bären

Vögel Singvögel

Meisen Blaumeisen

Wirbellose Tiere Insekten

Schmetterlinge

Taxonomische Begriffe

BildbandHandbuch

Afrika Amerika

AlaskaEuropa

Hierarchie der Geografika

Hierarchie der Formbegriffe

Hierarchie der Verhaltensaspekte

Brutverhalten

Blaumeisen Brutverhalten Europa Bildband

Repräsentation des Dokumentinhalts:Bildband zum Brutverhalten europäischer Blaumeisen

Afrika Amerika

AlaskaEuropa

DeutschlandNordrhein-WestfalenRheinland-Pfalz

Hierarchie der Geografika

Spezialproblem für die Gestaltung geografischer Thesauri

Eifel

Andere regionale Gliederungsgesichtspunkte

Vgl. für einen großen geografischen Thesaurus:Getty Thesaurus of Geographic Names® Online unter: http://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/tgn/

Will man derartige Gesichtspunkte berücksichtigen, lässt sich eine saubere Hierarchie nur durch eine facettierte Vorgehensweise erzielen.

Westerwald

? ? ?

Prinzip Thesaurus

Unter einem Thesaurus versteht man eine

Begrenzte Sammlung von Begriffen für ein (in der Regel begrenztes) Fachgebiet, die zur inhaltlichen Beschreibung von Dokumenten Verwendung finden sollen. Die Begriffe werden durch Deskriptoren(terminologisch kontrollierte Benennungen) repräsentiert. Zum Zwecke der Orientierung werden die Beziehungen zwischen den Begriffen durch eine eigene Nomenklatur ausgewiesen.

Die Erstellung eines Thesaurus beinhaltet als zentrale Aufgabe, die für die inhaltliche Beschreibung der Dokumente eines Gebietes wichtigen Begriffe

• zu sammeln• sprachlich eindeutig zu repräsentieren• einer terminologischen Kontrolle zu unterwerfen• zu relationieren, d.h. (semantische oder a priori) Beziehungen zwischen

den Begriffen auszuweisen• Thesaurus spezifische Definitionen anzugeben

DIN 1463 Erstellung und Weiterentwicklung von Thesauri: Teil 1: Einsprachige Thesauri; Teil 2: Mehrsprachige Thesauri. Berlin: 1987-1993.Wersig, G.: Thesaurus Leitfaden. 2. Aufl. München: Saur 1985Aitchison, J., A. Gilchrist u. D. Bawden: Thesaurus construction and use: a practical manual. 4th ed. London: Aslib 2000.

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W. Gödert

Thesauri

Bei der so gebildeten - möglichst für das Gebiet vollständigen - Sammlung von Begriffen mitsamt ihren Beziehungen handelt es sich um ein Kunst-produkt, das sich für die Darstellungen von Begriffsbedeutungen zwar der natürlichen Sprache bedient, in dem die Bedeutung einzelner Wörter jedoch von einer umgangssprachlichen Bedeutung abweichen können. Die Bedeutung der Deskriptoren ist Thesaurus-spezifisch und kann dement-sprechend von Thesaurus zu Thesaurus unterschiedlich sein. Sie erschließt sich nur innerhalb eines Thesaurus aus den verwendeten Hilfsmitteln.

Angaben zu einem Deskriptor

• Definitionen, Erläuterungen• Verwendungshinweise• Angabe von Notationen einer Referenzsystematik• Relationen zu anderen Thesaurus-Begriffen• Daten der Erfassung, Änderung, Löschung

Im Unterschied zu sprachlich oder rein terminologisch orientierten Thesauri (z.B. Synonym-Wörterbüchern), die Wortfeldsammlungen anstreben und genutzt werden können, um einen Sachverhalt stilistisch durch verschiedene sprachliche Wendungen auszudrücken, dient ein dokumentationsprachlicher Thesaurus der Reduzierung der Sprachvielfalt. Er soll - auch um den Preis der Bedeutungsveränderung einzelner Wörter -eine Verengung des Wortschatzes sein (Terminologische Kontrolle).

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W. Gödert

Thesauri

Idealtypische Eigenschaften der Deskriptoren

Semantische Abgeschlossenheit, d.h. die Bedeutung des Deskriptors muss ausschließlich aus seiner sprachlichen Gestalt erschlossen werden können, ohne dass bei seiner Verwendung Teile einer Bedeutung aus anderen Deskriptoren übertragen werden müssen.

Für den semantischen Gehalt nimmt man in der Regel eine Orientierung an der Fachsprache des entsprechenden Gebietes vor.

Aufgaben der terminologischen Kontrolle:

• Beseitigen von synonymen Wortformen durch Bestimmung von Deskriptoren und Nicht-Deskriptoren

• Eliminierung von Quasi-Synonymen durch Behandlung als:- Synonym oder- Verwandter Begriff

• Bereinigen von Homonymen oder Polysemen (z.B. durch Zusätze, wenn die Fachgebietseingrenzung allein nicht ausreicht)

• Aufstellen von Regeln für das Umgehen mit.- Adjektiv-Substantiv-Verbindungen- Komposita- Phrasen etc.

• Herstellung von Relationen zu den anderen Begriffen

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W. Gödert

Thesauri

Deskriptoren im Thesaurus-Format

MeisenD Familie der Singvögel in offenen Land-

schaften und Wäldern der Nordhalbkugel und Afrikas; meist in Höhlen brütende Standvögel oder Teilzieher. Sie ernähren sich v.a. von Insekten, zeitweise auch nur von Pflanzen

BF MeisenvögelParidae

OB SingvögelUB Blaumeise

HaubenmeiseKohlmeiseSchwanzmeiseSumpfmeiseTannenmeiseWeidenmeise

VB FinkenKleiber

BlaumeiseD Etwa 11 cm lang, besonders hellblau und

gelbBF Parus caeruleusOB Meisen

FinkenD Bis starengroße Singvögel in Amerika,

Eurasien und Afrika; vorwiegend Körner-fresser mit Kegelschnabel

BF FinkenvögelFringillidae

OB SingvögelUB Buchfink

GrünfinkVB Meisen

ParidaeBS Meisen

D DefinitionBF Benutzt fürBS Benutze SynonymOB OberbegriffUB UnterbegriffVB Verwandter Begriff

KleiberD Den Meisen verwandte Familie der Sing-

vögel, die an Baumstämmen (auch kopf-abwärts) klettern und einen kräftigen, zum Hämmern geeigneten Schnabel haben.

BF SittidaeOB SingvögelVB Meisen

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W. Gödert

Thesaurus-Format

Die Angabe von Relationen ist eine wichtige eigene Aufgabe, die thesaurus-spezifisch ist und verschiedenen Zwecken dient.

Sinn der Relationierung:

• Hilfsmittel zur Festlegung des begrifflichen Verständnisses des Deskriptors

• Hilfsmittel zur Orientierung innerhalb der Begriffsstruktur für- Indexierer- Recherchierenden

• Grundlage für die Gestaltung spezifischer Suchmöglichkeiten(Suche im semantischen Umfeld, Search Down, Expand, Explode)

Welche Relationen es geben soll, welche Bedeutung sie haben und welche Rolle sie spielen sollen, bzw. in welchem Umfang sie Verwendung finden, ist eine der zentralen Festlegungen bei der Erstellung eines Thesaurus, die

vorab geklärt werden müssen.Fach

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W. Gödert

Thesauri

Spracheund

Bedeutung

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W. Gödert

Sprache und Bedeutung

Konsequenzenfür die Gestaltung

von Dokumentationssprachen

Krach

Streit

Lärm

Einleitung

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W. Gödert

Einleitung

Dokumentationssprachen haben die Aufgabe, den Inhalt von Dokumenten eindeutig zu repräsentieren und in einer sinnvollen Ordnung für das Auffinden bereitzustellen.

Die angestrebte Eindeutigkeit erzwingt Maßnahmen, die Vielfalt der Erscheinungsformen der Sprache zu reduzieren. Damit sollte jedoch möglichst keine Einbuße in der Ausdrucksmöglichkeit einhergehen.

In Klassifikationssystemen mit ihrer Repräsentation von Bedeutungen durch Notationen besteht keine Gefahr, einem dokumentationssprachlichen Ausdruck eine Alltagsbedeutung zu unterlegen. In verbalen Dokumentationssprachen muss man jedoch immer damit rechnen, dass die Bedeutung der dokumentationssprachlichen Repräsentation mit einer vertrauten Verwendung verglichen wird, obwohl innerhalb der Dokumentationssprache möglicherweise eine veränderte Bedeutungsgebung vorgenommen wurde.

Es muss also dem Verhältnis von Sprache zu Bedeutung und den Möglichkeiten von Bedeutungsgebung in Dokumentationssprachen nachgegangen werden.

Sprache Bedeutung

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W. Gödert

Verhältnis von Sprache und Bedeutung

In der menschlichen Kommunikation ist Sprache der Träger und Vermittler von Bedeutung.

Sprache ist jedoch nicht in dem Sinne mit Bedeutung identisch, daß jeder sprachliche Ausdruck eine und nur eine Bedeutung hätte. Bedeutungsgebung ist ein individueller kognitiver Vorgang, der von Personen ausgeführt wird und an Situationen gebunden ist. Ein und derselbe Reiz, eine Sinneswahrnehmung, kann so zu unterschiedlichen Zeiten, unter verschiedenen Begleitumständen unterschiedliche kognitive Bedeutungsgebungen auslösen. Im Laufe der Entwicklung einzelner Personen und sozio-kultureller Gemeinschaften erwirbt man durch die Auseinandersetzung mit seiner Umgebung Kompetenz für den Umgang mit Konzepten und lernt es, sich mit anderen über diese Konzepte zu verständigen. Dabei kommt Sprache durchaus eine normierende Funktion zu, damit man sich überhaupt über bestimmte Konzepte verständigen kann. Trotzdem macht früher oder später jeder die Erfahrung, daß ein Konzept und erst recht ein komplexer Sachverhalt in der Regel durch eine größere Zahl sprachlicher Varianten repräsentiert werden kann.

Sprach-varianten

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W. Gödert

Beispiel

Ein Sachverhalt wie Bibliotheksautomatisierung kann sprachlich auch durch

● Automation in Bibliotheken● Automatisierung in Bibliotheken● Automatisierung von Bibliotheken● Einsatz der Datenverarbeitung für bibliothekarische

Arbeitsabläufe● Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung in Bibliotheken● Einsatz von Personalcomputern in Bibliotheken● Mikrocomputer-Anwendung in Bibliotheken

zum Ausdruck gebracht werden.

Daneben ist noch zu klären, ob mit Bibliotheken ausschließlich das Gesamtphänomen Bibliothek gemeint ist, oder ob auch die Automatisierung in einzelnen Bibliothekstypen (Öffentliche Bibliotheken, Spezialbibliotheken, etc.) bzw. spezifischer Tätigkeiten (Ausleihe, Erwerbung, etc.) gemeint ist.

Sprach-varianten

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W. Gödert

Dies würde zu Aussagen wie

Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung für die Automatisierung der Ausleihverbuchung in Öffentlichen Bibliotheken

oder

Einsatz der Datenverarbeitung zur Automatisierung von Erwerbungsabläufen in Spezialbibliotheken

führen.

Man sieht, dass um ein Thema herum ein Umfeld kontextbezogener Sachverhalte existiert, die je nach individueller oder situationsbedingter Interpretation dem Thema gleichgesetzt werden oder nicht.

Es läßt sich leicht vorstellen, welche weiteren Varianten des genannten Beispiels denkbar sind.

Solche Phänome bedürfen zum Zwecke der Einheitlichkeit und Eindeutigkeit beim Wiederauffinden einer klaren Regelung innerhalb einer Dokumentationssprache.

Begriffstheorie

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W. Gödert

Begriffstheorie

Unter einer Begriffstheorie versteht man das Bemühen, einen theoretischen Rahmen für die Frage zu finden, was Begriffe sind und welche Eigenschaften sie haben. Man muss sich von vornherein darüber klar sein, daß dies eine schwierige Aufgabenstellung sein muss, da man über ein der Sprache zugrunde liegendes Phänomen in Sprache reden will. Aus der Logik weiß man, daß dies prinzipiell die Gefahr von Widersprüchen in sich trägt, die allenfalls durch Verwendung einer Metasprache vermieden werden können. Da jedoch keine der natürlichen Sprache vergleichbare allgemein verbindliche Verständigungsmöglichkeit

gleicher Aussagekraft vorhanden ist, muss man diesen Weg gehen.

Begriffe

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W. Gödert

Das heute für den Kontext von Dokumentationssprachen üblicherweise benutzte begriffstheoretische Modell geht von folgenden Annahmen aus:

Kognitive Vorstellungen von realweltlichen oder abstrakten Objektenlassen sich in Form von Begriffen fixieren, die zum Zwecke der Kommunikation mit anderen Menschen in Zeichensystemen als Bezeichnungen oder Benennungen (Bezeichnungen in Sprache) formuliert werden können. Man kann also ein Beziehung der folgenden Art sehen:

Objekt

Begriff

Benennung

Vorstellung oder Konzeptualisierungdes Objekts

Katze Mikesch Cat Maunzi

Begriffsdreieck

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W. Gödert

Katze

Begriffsdreieck

Objekt

Begriff

Bezeichnung,Zeichen

Mikesch

Catrealoder

abstrakt

Dies wird häufig auch als sog. Begriffsdreieck formuliert. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es sich um eine dreiwertige Abhängigkeit handelt, in der alle 3 Ecken aufeinander bezogen sind und aus der man keines der 3 Elemente entfernen kann.

Maunzi

Definitionen

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W. Gödert

Die Begriffe werden dabei gewonnen, indem man Aussagen über die realweltlichen oder abstrakten Objekte macht. Dies geschieht z.B. dadurch, daß man an ihnen Eigenschaften oder Merkmale feststellt z.B.:

• Ein Tisch hat eine Platte und in der Regel Beine; das Material, aus dem er hergestellt wird, ist Holz, Glas, Stein, Kunststoff; sein Verwendungszweck ist vielfältig, in der Regel stellt man zeitweise Gegenstände darauf, sitzt davor, daran oder darum herum.

• Eine Blume ist eine Pflanze; sie hat meist einen Stiel, Blätter und Blüten; der Stiel dient der Wasser- und Nährstoffaufnahme, die Blätter der Photosynthese, die Blüte der Fortpflanzung.

Aus derartigen Beschreibungen versucht man Begriffsdefinitionenabzuleiten, die den als wesentliche betrachteten Gehalt eines Begriffes charakterisieren und festhalten sollen. Dabei werden sog. intensionaleDefinitionen von den extensionalen Definitionen unterschieden.

Intensional heißt eine Definition, wenn für einen Begriff die Summe seiner charakterisierenden Merkmale angegeben wird (vgl. genannte Beispiele).

Definitionen

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W. Gödert

Extensional heißt die Definition eines Begriffs, wenn alle Objekte angegeben werden, die durch den Begriff beschrieben werden.

Ein Beispiel wäre

Planeten unseres Sonnensystems = {Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Neptun, Uranus, Pluto}

Nicht alle Begriffe sind intensional oder extensional beschreibbar. Begriffsdefinitionen kommt insbesondere eine Rolle für die Bedeutungsgebung von Fachtermini zu, für die es kein alltags­ weltliches Verständnis gibt, z.B.:

• Turmdrehkran• hypoelliptischer Differentialoperator

Man kann überdies an vielen Beispielen sehen, dass insbesondere intensionale Definitionen nur eine Annäherung darstellen, die durch individuelle kognitive Fähigkeiten erweitert wird, damit sich das individuelle Begriffsverständnis entwickelt.

Eco

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W. Gödert

Eine schöne literarische Beschreibung dieser Vorstellung von sprachlichen Zeichen und ihren Referenzsystemen in der Wirklichkeit sowie in der kognitiven Bedeutungsgebung findet man in nachstehendem Text von Umberto Eco (aus: Der Name der Rose):

"Mich beschäftigte immer noch die Geschichte mit dem Rappen Brunellus, und so fragte ich William, kaum daß wir allein waren: »Als Ihr die Spuren im Schnee und an den Zweigen laset, kanntet Ihr doch Brunellus noch nicht. In gewisser Weise sprachen doch diese Spuren nur ganz allgemein von Pferden, oder jedenfalls von einem Pferd dieser Art und Rasse. Könnte man daher nicht sagen, daß uns das Buch der Natur lediglich abstrakte Wesenheiten verkündet, wie zahlreich ehrwürdige Theologe lehren?«

»Keineswegs, lieber Adson«, erwiderte mir der Meister. »Gewiß gaben mir jene Spuren für sich genommen nur das Pferd als verbum mentis in den Sinn, und als solches hätten sie es mir überall in den Sinn gegeben. Doch an diesem Ort und zu dieser Stunde des Tages lehrten sie mich, daß zumindest eines von allen denkbaren Pferden dort vorbeigekommen sein mußte. Also befand ich mich bereits auf halbem Wege zwischen der Vorstellung des Begriffes >Pferd< und der Erkenntnis eines einzelnen Pferdes. Und in jedem Fall war mir das, was ich vom Pferd im allgemeinen wußte, durch eine besondere Spur ins Bewußtsein gerufen worden.

Eco

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W. Gödert

Ich war also in diesem Augenblick sozusagen gefangen zwischen der Besonderheit jener Spur und meiner Unkenntnis, die gerade erst angefangen hatte, die noch recht blasse Gestalt einer allgemeinen Vorstellung anzunehmen. Wenn du etwas von weitem siehst und nicht weißt, was es ist, wirst du dich damit begnügen, es als einen Körper von ungewisser Ausdehnung zu definieren. Bist du näher herangekommen, so wirst du es vielleicht als ein Tier definieren, wenn du auch noch nicht weißt, ob es ein Pferd oder ein Esel ist. Hast du dich ihm noch mehr genähert, so wirst du sagen können, daß es ein Pferd ist, wenn du auch noch nicht weißt, ob es Brunellus oder Flavellus ist. Erst wenn du nahe genug herangekommen bist, wirst du erkennen, daß es Brunellus ist (beziehungsweise dies bestimmte und kein anderes Pferd, wie immer du es nennen willst). Und das ist dann schließlich die volle Erkenntnis, die Wahrnehmung des Einmaligen. So war ich vor einer Stunde noch darauf gefaßt, jedem denkbaren Pferd zu begegnen, aber nicht etwa aufgrund der Weiträumigkeit meines Geistes, sondern aufgrund der Beschränktheit meiner Wahrnehmung. Und der Wissensdurst meines Geistes wurde erst in dem Augenblick gestillt, als ich das einzelne Pferd erblickte, das die Mönche am Zügel führten. Da erst wußte ich wirklich, daß meine vorausgegangenen Überlegungen mich der Wahrheit nahegebracht hatten. Die Ideen, mit deren Hilfe ich mir bis zu diesem Moment ein Pferd vorgestellt hatte, das ich noch niemals zuvor gesehen, waren mithin reine Zeichen, wie die Spuren im Schnee nur Zeichen der allgemeinen Idee des Pferdes waren - und Zeichen oder Zeichen von Zeichen benutzen wir nur, solange wir keinen Zugang zu den Dingen selbst haben.«

Abstraktion

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W. Gödert

Menschen besitzen dabei üblicherweise erstaunliche Fähigkeiten zur Abstraktion, dem wohl wichtigsten Mittel zur kognitiven Begriffsbildung. So erscheint zunächst eine Charakterisierung wie rundes Viereckwidersprüchlich zu sein.

Betrachtet man jedoch nachstehende Figur, bekommt diese Charakterisierung einen Inhalt, vielleicht einen Sinn:

Die ebenso widersprüchliche Bezeichnung rundes Dreieck begegnet uns im Alltag sehr häufig in Form von Verkehrsschildern:

Interessant ist auch das Metonymie genannte Phänomen: ein Teil oder eine Eigenschaft wird mit dem Ganzen gleich gesetzt; Erläuterung und Verständnis ergeben sich häufig erst durch Angabe des Kontextes, z.B.:

Das Schnitzel geht, ohne zu bezahlen.

Gemeint ist eine Gasthaus-Situation: Der Gast, der das Schnitzel bestellt und verzehrt hat, verlässt das Lokal, ohne zu bezahlen.

Einleitung

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W. Gödert

Interessanterweise ist der Schlüsselreiz für das Verständnis eines Konzeptes, der von den reinen Benennungen ausgeht, manchmal größer als der einer Definition.

Vgl. als Beispiele etwa die folgenden Definitionen:

• Gerät zur Messung von Winkelabständen zwischen Gestirnen undvon Gestirnshöhen (Winkelabstände der Gestirne vom Horizont)

• Schwankungen von Wirtschaftsdaten innerhalb eines Zyklus (Zeitraum, der einen konjunkturellen Auf- u. Abschwung umfaßt)

• Langfristige, festverzinsliche Schuldverschreibung der Bodenkredit-anstalten; durch Hypotheken gesichert u. börsengängig; kündbar nur durch die Hypothekenbank

• Flugkörper, der im Gegensatz zum Flugzeug keine Atmosphäre benötigt und alle zum Antrieb notwendigen Mittel mit sich führt. Besteht aus Zelle und Triebwerk. In der Zelle befinden sich die Treibstoffvorräte, die Steuerungsgeräte, die Nutzlast und ggf. die Besatzung. Das Triebwerk erzeugt durch Rückstoß den Vortrieb oder Schub

Diese Erläuterungen versteht man teilweise erst, wenn man die Benennung kennt, die den zu definierenden Begriff bezeichnet: ...

Sextant

Konjunktur

Pfandbrief

Rakete

Einleitung

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W. Gödert

Auch noch längere Erklärungen müssen dem Verständnis nicht immer förderlich sein, obwohl man jeden Satz der Erklärung durchaus meint verstanden zu haben; man vergleiche beispielsweise den nachstehenden Text:

Das Vorgehen ist wirklich ziemlich einfach. Zuerst sortieren Sie die Sachen je nach Aussehen in verschiedene Gruppen. Natürlich kann ein Stapel ausreichend sein, je nachdem, wieviel es zu tun gibt. Wenn Sie aus Mangel an Möglich-keiten irgendwo anders hingehen müssen, dann ist dies der nächste Schritt; ansonsten sind Sie ziemlich gut ausgerüstet. Es ist wichtig, irgendein bestimm-tes Vorhaben nicht zu übertreiben. Das heißt, es ist besser, zu wenige Dinge auf einmal zu tun als zu viele. Fürs nächste mag das nicht wichtig erscheinen, aber aus der Erledigung von zu vielen Aufgaben gleichzeitig können leicht Komplikationen entstehen. Ein Fehler kann außerdem teuer kommen. Die Handhabung der angemessenen Technik sollte ohne weitere Erläuterungen verständlich sein, und wir brauchen hier nicht näher darauf einzugehen. Am Anfang wird wohl das gesamte Vorgehen verwickelt erscheinen. Bald aber wird es einfach zu einem weiteren Aspekt des Alltags. Es ist schwierig, das Ende der Notwendigkeit dieser Aufgabe für die unmittelbare Zukunft vorauszusehen, aber über das was danach kommt, weiß man überhaupt nichts.

Worum handelt es sich ? Wäsche waschen

Einleitung

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Nicht immer haben wir für begriffliche Konzepte eine sprachliche Repräsentation entwickelt. Beispielsweise kennen wir das Gegensatzpaar (Antonyme) hungrig und satt.

Eine sprachliche Repräsentation für den Gegensatz von durstig ist jedoch nicht in gleicher Weise vorhanden.

Der Vorschläge, hierfür schmöll, sitt, oder blubb zu sagen, haben sich bis heute nicht im Sprachgebrauch durchsetzen können.

Andere Benennungen entwickeln und verbreiten sich blitzschnell, ohne dass dafür eine klare Grundlage auszumachen ist (z.B. Handy statt Mobiltelefon).

Viele Benennungen erfahren eine Bedeutungsveränderung (z.B. geil) oder eine – häufig gruppenspezifische – Nebenbedeutung (Konnotation).

In der Regel kann man davon ausgehen, dass Wörter der Alltags- und Umgangssprache stärker derartigen Veränderungsprozessen unterliegen als Wörter von Fachsprachen.

Wortformen u. -bestandteile

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W. Gödert

Substantive Tisch Baum- Kasus Tisches- Numerus Tische, Tischen Bäume, Bäumen- Pluraliatantum ElternAdjektive böse, aber: Das BöseVerben schieben, aber SchiebungKomposita Bibliothekskatalog Klammeraffe

LandkreiskrankenhausbibliotheksangestelltenjackenknopfMehrwortgruppen- Adjektiv-Substantiv-Verbindungen Öffentliche Bibliothek

lineare partielle Differentialgleichung- Phrasen- Wort-Bindestrich-Auslassung Dokumentations- und Ordnungslehre

Wortformen und -bestandteileArtikel der, die, dasPräpositionen in, aufKonjunktionen und, oderZahlwörter ein, eineetc.

Wortformen und -bestandteile

Wortformen u. -bestandteile

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W. Gödert

Morphologie

Bestimmung der textlichen Grundelemente von Wörtern

● Wortstämme (oder Kerne)● Affixe, Präfixe, Infixe sowie die Suffixe

Affixe und Präfixe stehen vor den Kernen, Infixe zwischen mehreren Kernen, Suffixe am Ende des Wortes.Zu den Infixen zählt man Wortverbindungselemente - z.B. das Fugen-s - die zur Kompositumsbildung erforderlich sind.

Bibliothek(s)katalogBibliothekar(s)tag

Auch Flexionsendungen zählen hierzu wie auch zu den Suffixen. Alle diese Elemente werden zu den Morphemen gerechnet

Phonologie

Bestimmung und Systematisierung der Grundelemente der gesprochenen Sprache (Phoneme) sowie ihrer Funktion.

Dokumentationssprachlich nur interessant im Zusammenhang mit

● Homophonen Ähre - Ehre, Bären - Beeren, Säle - Seele, Lehre - Leere● Homographen Ténor bzw. Tenór

Wortformen und -bestandteile

Ambiguitäten

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W. Gödert

1. Synonymie

Beim Synonym liegen verschiedene verbale Repräsentationen für einen Begriff vor. In dokumentationssprachlichen Betrachtungen fordert man völlige Bedeutungsidentität der verschiedenen Verbalisierungen. Damit grenzt man sich von der Bedeutung des Synonyms in den sog. Synonymen-Wörterbüchern ab. Diese geben in der Regel zu einem Wort bedeutungs-verwandte Begriffsfelder an.

Vgl. die folgende Eintragung aus einem Synonymen-Wörterbuch:

Mehrdeutigkeiten (Ambiguitäten)

Ambiguitäten

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Dieses allgemeinere Verständnis von Synonymen wird dokumentations-sprachlich als Quasi-Synonym bezeichnet und impliziert, daß die entsprechenden Wörter in einem Kontext, einem durch den Text geschaffenen Zusammenhang, bedeutungsmäßig austauschbar sind. Fälle des strengen Synonym-Verständnisses werden gegeben durch:

● Abkürzungen und ihre AuflösungOPAC - Online Public Access Catalog(ue)

Public Access Online Catalog(ue)● Schreibweise-Unterschiede

Fotografie – Photographie● Regional unterschiedlicher Sprachgebrauch

Fleischer - Metzger

Manchmal können auch durch die Wahl der verschiedenen Wortarten Synonyme entstehen; z.B. Berufliche Ausbildung und Berufsausbildung.

Schwächer wird die Bedeutungsidentität bereits in den Fällen

● Umgangssprache bzw. FachspracheKrebs - Karzinom, Bücherei- Bibliothek

● Übersetzungen aus einer FremdspracheÖffentliche Bibliothek - Public library

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Die kontextbezogene Austauschbarkeit von Quasi-Synonymen kann etwa konkret so aussehen, dass in einem Fachaufsatz über Online-Publikumskataloge ohne Einbußen für das Verständnis zwischen Online-Katalog und Online-Publikumskatalog gewechselt werden kann, obwohl zwischen beiden Begriffen durchaus inhaltliche Unterschiede festgestellt werden können.

In intellektuell bearbeiteten Dokumentationssprachen können Quasi-Synonyme nicht erhalten bleiben, dort soll jede sprachliche Repräsentation für die angestrebte Präzision im Retrievalvorgang hinsichtlich der gemeinten Bedeutung möglichst kontextfrei eindeutig verstehbar sein. Allgemeiner gesprochen ist es Grund-Aufgabe der Gestaltung einer Dokumentationssprache, die Quasi-Synonyme zu eliminieren und durch Synonym-Vereinbarungen oder Verwandte Begriffezu ersetzen.

Verwandte Begriffe stehen in einer assoziativen Beziehung zueinander. Das Feld assoziativer Beziehungen kann sehr weitläufig sein, vgl. etwa:

Mehl - Bäcker - Backen - BrotSchiff - GletscherGummibärchen – Dampfbügeleisen

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2. Homonymie – Polysemie

Wörter, die mehrere Bedeutungen besitzen, also für mehrere Begriffe stehen

Schloss, Ball, KnieIn manchen Fällen ist den verschiedenen Bedeutungen anzusehen, welche Bedeutungskomponente bei der gleichen Namensgebung eine Rolle gespielt haben mag; solche Fälle werden als Polyseme bezeichnet.

Bei der intellektuellen Gestaltung einer Dokumentationssprache ergibt sich als Aufgabe die sog. Disambiguierung, d.h. in der Regel wird durch Anfügen eines geeigneten Zusatzes die jeweils gemeinte Bedeutung eindeutig klargestellt; z.B.

Schloss [Gebäude], Schloss [Schließvorrichtung]

Bei Personen werden gerne Lebensdaten oder (berufs-)fachliche Einordnungen vorgenommen.

Beide Elemente einer solchen Verbindung - das homonyme Wort und der erläuternde Zusatz - müssen als eine dokumentationssprachliche Einheit aufgefasst und verwendet werden und sollten auch in einem Retrieval-vorgang als eine bedeutungsmäßige Einheit zur Verfügung gestellt werden.

Begriffs-beziehungen

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Begriffsbeziehungen

Neben einem Verständnis für einzelne Begriffe ist ein Verständnis für Beziehungen zwischen Begriffen wichtig (statt Beziehung wird häufig auch das Wort Relation verwendet).

Das Ausweisen von Beziehungen in Dokumentationssprachen soll sowohl eine Hilfe für die Wahl der besten inhaltskennzeichnenden Ausdrücke im Indexierungsprozess sein als auch im Suchprozess eine Unterstützung für die Auswahl der bestpassenden Ausdrücke bieten.

Solche Beziehungen können z.B. sein:

• Vogel - Singvogel - Meise - Blaumeise• Motor - Zylinder - Kolben• Mehl - Bäcker - Bäckerei - Backen - Brot

Bei der Beziehung

Vogel - Singvogel - Meise - Blaumeise

handelt es sich um eine sog. Abstraktionsbeziehung (auch generische oder logische Relation genannt). Die beteiligten Begriffe nennt man Oberbegriffe und Unterbegriffe. Ein Unterbegriff ist dabei definitionsgemäß ein Begriff, der alle Merkmale des Oberbegriffs sowie mindestens ein zusätzliches Merkmal besitzt.

Begriffs-beziehungen

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Bei der Beziehung

Motor - Zylinder - Kolben

handelt es sich um eine sog. Bestandsbeziehung (auch Ganzes-Teil-Beziehung genannt) mit Verbandsbegriffen und Teilbegriffen. Wichtigster Anwendungsfall derartiger Beziehungen sind materielle technische Objekte, z.B. Maschinen und ihre Teile.

Beide Beziehungen faßt man auch als hierarchische Beziehungenzusammen, da sich mit ihnen besonders gut Über- und Unterordnungen herstellen lassen.

Bei der Beziehung

Mehl - Bäcker - Bäckerei - Backen - Brot

handelt es sich um sog. assoziative Beziehungen, auch Verwandtschafts-beziehung genannt. Hierbei sind eine Vielzahl von Typen unterscheidbar. Besonders wichtige Beispiele sind:

● Rohstoff – Produkt ● Institution - Tätigkeit● Produzent – Produkt ● Institution - Ausübende der Tätigkeit● Tätigkeit – Produkt ● Genetische Beziehung

Themen-Beziehungen

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Beziehungen zwischen Themen

Betrachtet man den Inhalt von Dokumenten, so kommen darin meist nicht isolierte Begriffe vor, sondern Themen, d.h. komplexe Aussagen, die aus mehreren begrifflichen Komponenten bestehen, z.B.:

• Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts• Das Brutverhalten von Blaumeisen beim Füttern ihrer Jungen• Schüler werden durch Lehrer beurteilt• Lehrer werden von Schülern beurteilt

In der Wirklichkeit haben diese Themen ihre Widerspiegelung in Ereignissen, so daß wir in Analogie zum Begriffsdiagramm nun folgende Darstellung angeben können:

Ereignis

Thema

Phrase

Das Ereignis ist also wie das realweltliche oder abstrakte Objekt der Objektwelt zugehörig. Das Thema unterscheidet sich vom Begriff dadurch, daß es in der Regel aus mehreren begrifflichen Komponenten zusammengesetzt ist. Die Phrase ist die sprachliche Repräsentation des Themas, indem neben Benennungen für die Begriffe in der Regel auch Mittel der Syntax verwendet werden.

Semantik -Syntax

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Damit sind bereits 2 verschiedene Möglichkeiten angesprochen, wie sprachlich Bedeutungen repräsentiert werden: erstens durch Benennungen, zweitens durch zusätzliche syntaktische Elemente.

Die Beispiele

• Schüler werden durch Lehrer beurteilt• Lehrer werden von Schülern beurteilt

machen deutlich, daß die syntaktischen Mittel für das Verständnis einer Phrase bei Gleichheit der vorkommenden Begriffe eine wichtige Rolle spielen können.

Neben sinnlosen, d.h. noch nicht mit einem Sinn belegte Wörter (z.B. Boselstumpfel, Humreill), sind so auch sinnlose Sätze denkbar, die z.B. bedeutungstragende Wörter in einen syntaktisch unsinnigen Zusammenhang stellen. Man nehme als Beispiel etwa:

Grüne Gedanken rupfen Leichtmetallfelgen unbarmherzig vor Tagesanbruch mit Frequenzsalat

Semantik -Syntax

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Semantik und Syntax kommt so bei der sprachlichen Verständigung eine gemeinsame Funktion zu, indem durch beide Elemente Wort-, Satz- und Bedeutungsfelder aufgebaut werden. Gleichsam jeder in einem Thema verwendete Begriff steht in einem semantischen Umfeld, das innerhalb einer syntaktischen Phrase variiert werden kann. Man betrachte folgendes Beispiel:

VögelSingvögel füttern ihre JungvögelMeisen füttern ihre Jungmeisen mit InsektenBlaumeisen füttern ihre Jungen mit grünen RaupenSchweine säugen ihre FrischlingeSäugetiere säugen ihre JungtiereTiere ernähren ihren Nachwuchs

Die Bedeutungsvielfalt entlang der semantischen Achse wird auch paradigmatisch, die Benutzung einer konkreten syntaktischen Reihenfolge zum Ausdrücken eines konkreten Kontexts syntagmatisch genannt.

Semantik -Syntax

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Der Kontext - das Syntagma - kann dabei Einfluß auf den paradigmatischen Aspekt bekommen. So würde man im obigen Beispiel einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Nahrungsstoffen sehen (Insekten - Raupen -Muttermilch), den man nicht als zwingende begriffliche Beziehung im Sinne der zuvor diskutierten Beziehungsarten sehen würde (allenfalls eine spezielle Form einer assoziativen Beziehung könnte man heranziehen) und den man nicht in einer Dokumentationssprache zum Ausdruck bringen würde.

Aus gleichen semantischen Bausteinen können jedoch verschiedene Syntagmen erzeugt werden, z.B.:

• Lehrer beurteilen Schüler• Schüler beurteilen Lehrer

Für die Gestaltung einer Dokumentationssprache muss vor dem Hinter-grund des beabsichtigten Nutzens und der einzusetzenden Ressourcen geprüft werden, ob derartige Syntagmen in der Dokumentationssprache unterscheidbar repräsentiert werden sollen oder nicht.

Komposita

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Komposita und das Problem ihrer Zerlegung

Komposita stellen für Dokumentationssprachen ein besonderes Problem dar. Formal handelt es sich um Substantive, d.h. sie werden auch im Retrieval als ganze Wörter behandelt. Andererseits gehen sie häufig aus einer Komposition mehrerer begrifflicher Bestandteile hervor, die zwar zu einer neuen Begrifflichkeit verschmelzen, die aber auch als eine Art Boolescher und-Verbindung der Bestandteile gedacht werden können. Diese Bestandteile sind häufig dem Kompositum über seine Wortbestandteile noch anzusehen

Unternehmensorganisation, Informationswirtschaft, WissensmanagementManchmal stellt ein Kompositum einen Individualnamen dar und repräsen-tiert keine begriffliche Verknüpfung

Schuhschnabel, KlammeraffeIn anderen Fällen repräsentieren auch einfache Nomen begriffliche Verschmelzungen

Schiff (= wassergebundenes Transportmittel)für die in analogen Fällen Komposita verwendet werden

Eisenbahn (schienengebundenes Transportmittel)

Komposita Morphologie

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Morphologie der Komposita

Beispiel für eine morphologische Analyse

ErmüdungserscheinungMorphologische Zerlegung (nicht zu verwechseln mit Silbentrennung)

Er|müd|ung|s|er|schein|ungIn einer solchen Zerlegung kommen Elemente vor, denen man einen semantischen Sinn, einen Inhalt, eine Bedeutung unterlegen kann, z.B.

müd für müde, Müdigkeit u.a.Schein für Anschein u.a.

Derartige Elemente kann man sich als Einträge ein einem bedeutungserläuternden Lexikon vorstellen. Um sie von den Morphemen zu unterscheiden, die nur eine Funktion für die Wortbildung und keine eigene semantische Bedeutung besitzen, werden sie Lexeme genannt.

Komposita Zerlegung

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Für eine intellektuelle Zerlegung eines Kompositums fordert man die Herstellung begrifflicher Einheiten in Form von 2 Zerlegungskomponenten mit jeweils eindeutiger Benennung, die in Kombination die ursprüngliche Bedeutung reproduzieren:

„Eisenbahn“ <Eisenbahn>≈<Überlandverkehr>

<Schienenbahn> „Schienenbahn“

„Überlandverkehr“

„Eisenbahn“Nach: Wersig, G.: Thesaurus-Leitfaden. 2. Aufl. 1985, S.59.

=

„Eisenbahn“ = Begriff Eisenbahn<Eisenbahn> = Wort Eisenbahn

und

1. Zerlegungskomponente

2. Zerlegungskomponente

Die Bestimmung der Zerlegungskomponenten ist nicht eindeutig; ausschlaggebendes Kriterium ist, dass die 2. Komponente die semantische Differenz der ersten Komponente zum ursprünglichen Kompositum beinhalten muss.

Im Allgemeinen wird man sich für die Festlegung der Zerlegungs-komponenten an den morphologischen Bestandteilen des Kompositums orientieren, das Erreichen einer guten Lösung ist damit jedoch nicht garantiert, vgl. z.B.:

Topfblume oder MilchkuhBlumentopf Kuhmilch

In diesem Fall liefern beide Reihenfolgen ein sinnvolles Ergebnis, die rein morpho-logische Zerlegung ist also nicht eindeutig.

Komposita Zerlegung

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Ein weiteres intuitives Kriterium zur Bestimmung inhaltlicher Bedeutungsbestandteile ist die Vorstellung einer Komposition im Sinne einer gleichordnenden Verschränkung, d.h. jeder Bestandteil steuert einen Teil zur Semantik bei, der auch als selbständiges abgeschlossenes begriffliches Element vorkommt, z.B.:

Ledersofa DachrinneGummireifen Laichgewässer

Daneben kann die Komposition auch als begriffliche Merkmalsspezifizierung durch Bestandteile erfolgen, die für ihre konkrete Bedeutung einen zweiten Bedeutungsbestandteil benötigen, z.B.

Singvogel FeinzuckerDie letztgenannte Variante findet sich häufig bei Kompositionsbildungen mit Adjektiven für die sprachliche Repräsentation von Unterbegriffen.

Durch Kompositionsbildung wird häufig die Mehrdeutigkeit einzelner Kompositionskomponenten aufgehoben, z.B.

Frequenzsalat Türschloss AbflussknieDie Spannbreite der Mehrdeutigkeiten erstreckt sich dabei über alle Formen der Homonyme, Polyseme und Konnotationen.

Komposita Zerlegung

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Ein weiteres Problem wird sichtbar, wenn die Sachgebiete der Kompositionsbestandteile nicht mit dem Sachgebiet des Kompositums identisch sind. Man vergleiche z.B.:

MangelerscheinungEisenmangel

Man sieht vielleicht keinen Anlass, über eine Zerlegung nachzudenken.

Anders denkt man möglicherweise über das Kompositum:Eisenmangelerscheinung

Es gibt 3 Kompositionsbestandteile auf morphologischer Ebene: Eisen Mangel Erscheinung

Diese Bestandteile sind durch folgende Eigenschaften charakterisiert: Das Wort Mangel kann mit dem Begriff Heißmangel assoziiert werden, was im vorliegenden Kontext völlig abwegig wäre. Das Wort Erscheinung kann weglassen oder durch Symptom ersetzt werden.

Die Zerlegung kann auch durch Wiederholung von Komponenten erfolgen: Eisenmangel + Mangelerscheinung. Eine solche Zerlegung mit sich wiederholenden (begrifflichen) Bestandteilen wird als pleonastischbezeichnet und manchmal als Gestaltungsmittel für präkombinierte Dokumentationssprachen abgelehnt. Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise für ein postkoordinierendes Retrieval liegt auf der Hand.

Komposita aspekt-

orientierte Zerlegung

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Eine weitere Möglichkeiten für eine Zerlegung besteht in der Analyse der begrifflichen Komponenten anhand vorgebener Kategorien oder Aspekte, z.B.: Insektenhaut

Dieses Kompositum enthält die eindeutig bestimmbaren Aspekte Tier (für des Bestandteil Insekt) und physiologischer Prozeß des Tiers (für den Bestandteil Haut). Solche Kategorien können zu einer gut handbaren Zerlegung von Komposita führen, sofern sie vor der Entwicklung des Vokabulars einer Dokumentationssprache fixiert werden (am deutlichsten zu sehen in der Beispielwelt der Facettenklassifikation).

Die kategoriale Analyse kann einhergehen mit der Analyse, ob es sich um eine paradigmatische oder eine syntagmatische Verschmelzung handelt. Im Beispiel der beiden Komposita

• Schülerbeurteilung• Lehrerbeurteilung

kann man zunächst in jedem von beiden eine Handlung feststellen. Des weiteren erkennt man, daß jeweils eine ausführende Instanz bzw. eine Objekt-Instanz beteiligt ist, ohne dass dies aus der Komposition klar hervorgeht. Allein die statistisch häufigere Situation, dass die Beurteilung von Schülern durch Lehrer erfolgt, schließt ja die Möglichkeit nicht aus, daß die Beurteilung von Lehrern auch einmal durch Schüler erfolgt.

Erst der Einsatz der Präpositionen sorgt hier für eine eindeutige Aussage.

Einsatz von Präpositionen

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Der Einsatz von Präpositionen ist jedoch nicht immer ausreichend, die Satzbedeutung eindeutig zum Ausdruck zu bringen, man vgl. z.B. die folgenden Sätze:

• Flying planes can be dangerous• Ein fixer Ober zerbrach einem Mädchen mit einem Tablett einen Pokal• Nach seiner Wahl zum Bundeskanzler wurde Helmut Schmidt von der

SPD vereidigt• Nach seiner Wahl zum Fußballer des Jahres wurde Mario Kicker vom FC

Tretmich die Auszeichnung überreichtaber• Nach seiner Wahl zum Fußballer des Jahres wurde Mario Kicker vom

Vorsitzenden des FC Tretmich die Auszeichnung überreicht

Im ersten Satz ist nicht eindeutig, ob fliegende Flugzeuge gefährlich sind oder Das Fliegen von Flugzeugen (etwa für den Piloten) gefährlich ist. Für den zweiten Satz kann man ebenfalls 2 mögliche Bedeutungen angeben: Mit einem Tablett zerbrach ein fixer Ober einem Mädchen einen Pokal oder Einem Mädchen mit einem Tablett wurde von einem fixen Ober ein Pokal zerbrochen.In nachfolgenden Sätzen ist durch die Verwendung der Präposition vom strukturell nicht klar, ob damit ein Attribut ausgedrückt werden soll (vom FC Tretmich) oder ob damit ein handelndes Agens eingeleitet wird (vom Vorsitzenden).

Sonstige Phänomene der

SpracheFa

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form

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Phänomene dieser Art werden in der Linguistik unter der Überschrift Satzsemantik diskutiert. Für die Gestaltung von Dokumentationssprachen muss in diesem Zusammenhang geprüft werden, ob die Dokumentations-sprache Hilfsmittel zur Disambiguierung derartiger Syntagmen bereit-stellen soll oder ob man darauf verzichten will.

Eine Bereitstellung erhöht den Aufwand in der Anwendung der Dokumentationssprache, kann andererseits in manchen Situationen jedoch zu einer Verfeinerung der Recherchemöglichkeiten beitragen.

Es ist schon erwähnt worden, daß Komposita nicht immer aus mehreren begrifflichen Komponenten aufgebaut sein müssen. In der Sprache entwickeln sich immer wieder Wörter aus einer gewissen Analogie oder einem zeitgebundenen Kontext, die nur im Sinne von Eigennamen verstanden werden können, obwohl sie rein sprachlich die Form von Komposita besitzen, z.B.:

● Stiefelknecht ● Klammeraffe● Geldwaschanlage ● Falzbein● Schuhschnabel ● Wirtschaft

Derartige Wörter lassen sich nicht einer sinnvollen begrifflichen Zerlegung unterwerfen und müssen als Eigennamen in das Vokabular einer Dokumentationssprache (bzw. auch in die Wörterbücher für Verfahren des Automatischen Indexierens) integriert werden.

Sonstige Phänomene der

SpracheFa

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Eine besondere Wortform stellen noch die sog. Wort-Bindestrich-Verbindungen dar, z.B.:

• Buch- und Bibliothekswesen• Bibliotheks- und Informationswissenschaft• Markt- und Medienforschung• Kommunikationsbedingungen und -strukturen• Hals- Nasen- Ohren-Arzt

Diese Verbindungen repräsentieren zwei oder mehr Begriffe in einer verkürzten sprachlichen Form. Für Dokumentationssprachen kann hier sowohl die verkürzte Form (HNO-Arzt) als auch die Trennung in verschiedene Komponenten (Marktforschung, Medienforschung) relevant werden. Dies bleibt in der Regel einer Einzelfallprüfung vorbehalten, zumal manchmal eine sprachliche Transformation einzelner Komponenten erforderlich werden kann.

Vorhersag-barkeit

Wiedergabe-treue

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Konsequenzen für die Gestaltung von Dokumentationssprachen

Dokumentationssprachen haben eine mehrfache Aufgabe; sie sollen• den Inhalt von Dokumenten repräsentieren • die Repräsentationen für Suchprozesse zur Verfügung stellen

ohne dabei die in der natürlichen Sprache unvermeidbaren Mehrdeutig-keiten zu beinhalten. Eindeutigkeit versucht man, durch Maßnahmen der sog. terminologischen Kontrolle für die oben dargestellten Probleme der Mehrdeutigkeiten zu erreichen. Das ideale Element einer Dokumentations-sprache ist semantisch abgeschlossen, d.h. nur aus sich heraus vollständig und ohne Mehrdeutigkeiten verstehbar.

Die genannten abstrakten Anforderungen an die Eigenschaften des Vokabulars lassen sich anhand verschiedener Kriterien präzisieren. Hierzu gehören zentral

• die Wiedergabetreue in der Repräsentation des Begriffs oder Sachverhaltes durch die Dokumentationssprache;

• die Vorhersagbarkeit, welche Ausdrücke der Dokumentationssprache einen gesuchten Begriff oder Sachverhalt repräsentieren.

Man betrachte die nachstehende Wortliste und wähle die Ausdrücke aus, die man für eine Frage nach dem Thema Organisation von Bibliotkeken für geeignet hält.

Komposita Organisation

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OrganisationsfilterOrganisationsformOrganisationsformenOrganisationsforschungOrganisationsfrageOrganisationsfragenOrganisationsfreiheitOrganisationsfunktionOrganisationsfunktionenOrganisationsgeflechtOrganisationsgeflechtesOrganisationsgefügeOrganisationsgeschehenOrganisationsgeschichteOrganisationsgeschichtenOrganisationsgeschichtlichenOrganisationsgeschichtlicherOrganisationsgesetzOrganisationsgesetzeOrganisationsgesetzenOrganisationsgesetzesOrganisationsgestaltungOrganisationsgläubigkeitOrganisationsgliederungOrganisationsgradOrganisationsgradeOrganisationsgrades

OrganisationsgradsOrganisationsgrenzeOrganisationsgrenzenOrganisationsgrößeOrganisationsgründungOrganisationsgründungenOrganisationshandbücherOrganisationshandelnOrganisationshemmendeOrganisationshemmendenOrganisationsheteronomieOrganisationshierarchieOrganisationshierarchienOrganisationshöheOrganisationsinterneOrganisationsinternenOrganisationsinternerOrganisationskapazitätOrganisationskapazitätenOrganisationskategorienOrganisationskatholizismusOrganisationsklimaOrganisationsklimakonzeptsOrganisationsklimasOrganisationskontextOrganisationskonzeptOrganisationskonzepte

OrganisationskonzeptenOrganisationskonzeptionOrganisationskriseOrganisationskulturOrganisationslebenOrganisationslehreOrganisationsleitungOrganisationslogischeOrganisationslosenOrganisationsloyalitätOrganisationsmachtOrganisationsmängelOrganisationsmangelOrganisationsmasseOrganisationsmerkmalOrganisationsmerkmaleOrganisationsmerkmalenOrganisationsmethodeOrganisationsmethodenOrganisationsmethodischenOrganisationsmitgliederOrganisationsmitgliedernOrganisationsmitgliedesOrganisationsmitgliedsOrganisationsmitgliedschaftOrganisationsmittelOrganisationsmobilität

OrganisationsmodellOrganisationsmodelleOrganisationsmodellenOrganisationsmodellsOrganisationsmonopolsOrganisationsmusterOrganisationsmusternOrganisationsnetzOrganisationsnetzwerkesOrganisationsniveauOrganisationsniveausOrganisationsnotwendigkeitOrganisationsobjektOrganisationsorientiertemOrganisationsorientiertenOrganisationsphänomensOrganisationspläneOrganisationsplanOrganisationspolitikOrganisationspolitischOrganisationspolitischeOrganisationspolitischenOrganisationspolitischerOrganisationspostulatenOrganisationspotentialeOrganisationspraktikernOrganisationspraxis

OrganisationsprinzipOrganisationsprinzipienOrganisationsprinzipsOrganisationsproblemOrganisationsproblematikOrganisationsproblemeOrganisationsproblemenOrganisationsprozessOrganisationsprozessenOrganisationsprozessesOrganisationspsychologieOrganisationspsychologischOrganisationspsychologischeOrganisationspsychologischenOrganisationsqualitätOrganisationsrechteOrganisationsrechtlichenOrganisationsrechtsOrganisationsreformOrganisationsreformenOrganisationsregelnOrganisationsregelungenOrganisationsrelevantemOrganisationsrelevantenOrganisationsschemaOrganisationsschemataOrganisationsschwierigkeiten

Thesaurus: Startseite

ThesaurusPrinzipien der Erstellung und Anwendung

Beispiele

“TheSaurus is not a reptile”

Wayne Ellis, 1988

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Teil II

Arten von Thesaurus-Relationen (Minimum)

Synonyme WDR = Westdeutscher Rundfunk; Metzger = Fleischer; etc.

Hierarchische Relationen• zwischen Ober- und Unterbegriffen (generische oder Abstraktionsrelation)

Vogel - Singvogel - Meise - BlaumeiseUnterbegriff besitzt alle Merkmale seines Oberbegriffes sowie mindestensein weiteres.

• zwischen Verbands- u. Teilbegriffen (Bestands- / Teil-Ganzes-Relation)Motor - Kolben - Kolbenring

Assoziative Relationen (Verwandte Begriffe)Diese Gruppe von Relationen ist weitaus umfangreicher und bedarf einerthesaurus-spezifischen Präzisierung; man rechnet beispielsweise dazu:• Produzent - Produkt

Bäcker - Brot• Rohstoff - Produkt

Mehl - Brot• Handelnder - Handlung

Bäcker - BackenWeitere wichtige Relationen können chronologische Zusammenhänge sein;für Übersichten zu Relationen vgl.: DIN 2330 oder DIN 1463

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Thesauri

Beispiel: ERIC Thesaurus in gedruckter Form

Beispiel für einen Thesaurus-Eintrag

aus dem Alphabetischen

Teil

D - SNBF - UFBS - USEOB - BTUB - NTVB - RT

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ERIC Thesaurus

ERIC Thesaurus

Scope Note ≈ Definition

Relationen

Systematik

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ERIC Thesaurus

Beispielseite

Beispieleintrag

ERIC Thesaurus

Alphabetische Anordnung

KWIC = KeyWord in Context= Aufführen der Deskriptoren in ihrer natürlichen Reihenfolge

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ERIC Thesaurus

Beispiel für das

“Rotated Descriptor display”

ERIC Thesaurus

Beispiel für Einträge aus dem“Two-way hierarchical term display”

Hierarchie aufwärts

Hierarchie abwärts

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ERIC Thesaurus

ERIC Thesaurus

Systematisches Umfeld des Deskriptors

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ERIC Thesaurus

Beispiel aus dem

“Descriptor Group

Display”

Beispiel: ERIC Thesaurus

Hinweise für die Nutzung des ERIC-Thesaurus

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ERIC Thesaurus

Beispiel: INIS

Thesaurus

Beispiele für Einträge aus

dem Thesaurus

mit mehrstufiger Hierarchie

UF Used forUSE UseBT Broader TermBTn Broader Term n-ter StufeNT Narrower TermNTn Narrower Term n-ter StufeRT Related Term

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INIS Thesaurus

Beispiel: Thesaurus Wirtschaft

Beispiel für einen

Thesaurus-Eintrag aus

dem Alphabetische

n Teil

CT InformatikSN Nur für die Wissenschaft, die sich mit den EDV-Anlagen und den

Grundlagen ihrer Anwendung beschäftigtSN Für den Einsatz und die Ausgestaltung edv-technischer Anlagen benutze:

InformationstechnikUF Angewandte InformatikUF AutomatentheorieUF Computer ScienceUF ComputerwissenschaftUF KerninformatikUF Theoretische InformatikOT B.09OT N.10OT W.19BT InformationswissenschaftNT ComputerforschungNT ComputertechnikNT Künstliche IntelligenzNT MustererkennungNT SoftwaretechnikNT WirtschaftsinformatikRT ComputerRT DatenverarbeitungRT InformatikerRT SystemtheorieDT 15609-4

CT InformationswissenschaftOT N.10OT W.30BT WissenschaftNT BibliothekswissenschaftNT DokumentationNT InformatikNT InformationsökonomikRT InformationRT InformationsberufeRT InformationswirtschaftRT KommunikationswissenschaftDT 16760-2

#OT B.09 Wirtschaftsinformatik

#OT B.09.01 IS-Komponenten

#OT B.09.02 IS-Entwicklung und -Betrieb

#OT B.09.03 Betriebliche Anwendungssysteme

CT TermSN ErläuterungenUF SynonymCN LändercodeNC NACE-CodeOT Systematik-NotationBT OberbegriffNT UnterbegriffRT Verwandter BegriffDT Thesaurus-Identnummer

mit Prüfziffer

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Thesaurus Wirtschaft

Beispiel: Infodata

Thesaurus

Beispiel für einen

Thesaurus-Eintrag aus dem Alphabetischen

Teil

BF Benutzt FürBS Benutze SynonymOB OberbegriffUB UnterbegriffVB Verwandter BegriffKB Kombinierter BegriffBK Benutze Kombination

BF Benutzt FürBS Benutze SynonymOB OberbegriffUB UnterbegriffVB Verwandter BegriffKB Kombinierter BegriffBK Benutze Kombination

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Infodata Thesaurus

Beispiel: Thesaurus Technik und Management

B Benutzt Für*...* Benutze SynonymE Englischer TermO OberbegriffU UnterbegriffU... Unterbegriffe über mehrere

EbenenV Verwandter Begriff

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Thesaurus Technik und Management

Beispiele für Thesaurus-Einträge

aus dem Alphabetischen Teil

Beispiel: Thesaurus of Information Technology

Terms

“Full Systematic Display”

US UseUF Used ForBT Broader TermNT Narrower TermRT Related Term

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Thesaurus of Information Technology

Terms

Beispiel:Thesaurus of Information

Technology Terms

US UseUF Used ForBT Broader TermNT Narrower TermRT Related Term

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Thesaurus of Information Technology

Terms

Quantitative Gesamtübersicht der relationierten Begriffe

Beispiel: Thesaurus of Information Technology

Terms

Weiteres Beispiel

US UseUF Used ForBT Broader TermNT Narrower TermRT Related Term

Quantitative Gesamtübersicht der relationierten Begriffe

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Thesaurus of Information Technology

Terms

Ausdrücke gestaltet sein

Idee: Bildung systematischer Nester zusammengehöriger Themen durch weitgehende Bildung von Komposita“Methode Gülich”

Auch so können inhaltskennzeichnende

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W. Gödert

Bundestag: Methode Gülich

Strukturierung von Thesauri

Zur Strukturierung eines Thesaurus gehören verschiedene Teilaufgaben:

Fachgebietsorientierte Sammlung von Begriffen, die als inhaltskenn-zeichnende Beschreibungen von Dokumenten geeignet sind (Deskriptoren)

Angaben zu einem Deskriptor

• Definitionen, Erläuterungen• Verwendungshinweise• Angabe von Notationen einer Referenzsystematik• Relationen zu anderen Thesaurus-Begriffen• Daten der Erfassung, Änderung, Löschung

Konzeption der verschiedenen Teile eines Thesaurus

• Alphabetischer Teil• Systematischer Teil• Grafische Übersichten und Visualisierung• Diverse Register und Deskriptor-Übersichten (vgl. Beispiele)• Einleitung, Hinweise zur Benutzung für Indexierung und Recherche

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