ifrs-rechnungslegung für den mittelstand? 12. mai 2006

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IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

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Page 1: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

IFRS-Rechnungslegungfür den Mittelstand?

12. Mai 2006

Page 2: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Agenda

Teil 1: Einführung

Teil 2: Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

Teil 3: Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Teil 4: Fazit

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Einführung

Teil1

Page 4: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 4EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Einführung

Kapitalmarktorientierte vs. Mittelständische Unternehmen

Kapitalmarktorientierte Unternehmen

Mittelständische Unternehmen

CharakteristikaBegriffsabgrenzung Börsennotierte AG im

Streubesitz, managergeführtEigentümer- bzw.

FamilienunternehmenEigentümerkreis und Einfluss auf die Unternehmensführung

Viele Gesellschafter mit relativ geringem Einfluss

Wenige Gesellschafter mit relativ starkem Einfluss

Internationalisierungsgrad Tendenziell hoch Tendenziell geringAußenfinanzierung Hohe Bedeutung der

Kapitalmarktfinanzierung (Eigen- und Fremdkapital)

Kreditfinanzierung durch Hausbanken (i.d.R. hoher

VerschuldungsgradUnternehmensorganisation

Komplexität der Prozesse Tendenziell hoch Tendenziell gering

IT-System Integrierte ERP-SystemeNicht integrierte IT-Systeme

(vielfach Insellösungen)

Ressourceni.d.R. ausreichend

vorhandeni.d.R. nicht ausreichend

vorhanden

Quelle: Mandler: Der deutsche Mittelstand vor der IAS-Umstellung 2005, Herne, 2004

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Seite 5EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Einführung

10-Punkte-Programm der Bundesregierung„Unternehmensintegrität und Anlegerschutz“

Punkt 4 im 10-Punkte-Programm:

Fortentwicklung der Bilanzregeln und Anpassung an internationale Rechnungslegungsgrundsätze

Bilanzrechtsreformgesetz Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz

Page 6: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 6EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) vom 9. Dezember 2004 für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2005

Kapitalgesellschaften

Personengesellschaften

& Einzelkaufleute

kapitalmarkt-orientiert

nicht kapital-marktorientiert

nicht kapital- marktorientiert

Einzel-

abschluss

IFRS Pflicht

(§ 315a I HGB)

IFRS Wahlrecht(§ 315a III

HGB)

IFRS Wahlrecht(§ 315a I

HGB)

HGB Pflicht HGB Pflicht

Zusätzlicher IFRS-Abschluss zu Informationszwecken zulässig

(§ 325 Abs. II HGB)

Rechtsform

Konzern-abschluss

Einführung

IFRS Pflicht

(§ 315a I HGB)

kapitalmarkt-orientiert

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Seite 7EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)

Einführung

Entwurf wird für das dritte Quartal 2006 erwartet

Ziele:• Streichung gesetzlicher Wahlrechte im HGB zur besseren

Vergleichbarkeit von Jahres- und Konzernabschlüssen sowie Einschränkung bilanzpolitischer Möglichkeiten

• Weiterer Schritt zur Anpassung des Handelsbilanzrechts an internationale Entwicklungen

Reformvorschläge des DSR zum BilMoG vom 3. Mai 2005: 1. Kurzfristig umsetzbare Reformvorschläge für das HGB2. Reformvorschläge mit steuer- und/oder

gesellschaftsrechtlichen Konsequenzen3. Reformvorschläge mit Konsequenzen für die handelsrechtlichen GoB

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Seite 8EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)

Einführung

Stufe 1: Kurzfristig umsetzbare Reformvorschläge für das HGB

• Abschaffung von Wahlrechten im Jahresabschluss

• Abschaffung von Wahlrechten im Konzernabschluss

• Abschaffung von Ausweiswahlrechten

Stufe 2: Reformvorschläge mit steuer- und/oder gesellschaftsrechtlichen Konsequenzen

• Keine steuerlichen Sonderabschreibungen im handelsrechtlichen Abschluss, d.h. Wegfall der umgekehrten Maßgeblichkeit

Stufe 3: Reformvorschläge mit Konsequenzen für die handelsrechtlichen GoB (Auszug)

• Aufhebung des Bilanzierungsverbots für selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände

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Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

Teil2

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Seite 10EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Nutzenpotentiale aus der Anwendung der IFRS für mittelständische Unternehmen 1/4

- Erleichterungen bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bei grenzübergreifenden Konzernen

- Anpassung von externem und internem Rechnungswesen (Vereinheitlichung mit internem Konzernreporting)

IFRS mit größerer Nähe zu den relevanten Steuerungskennzahlen

22% der mittelständischen Unternehmen bestätigen diese Nutzenpotentiale!

Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

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Seite 11EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Nutzenpotentiale aus der Anwendung der IFRS für mittelständische Unternehmen 2/4

- Erleichterung bei der Akquisition größerer internationaler Aufträge

- Erleichterung von Unternehmenstransaktionen auf internationaler Ebene

- Imagevorteil

14% der mittelständischen Unternehmen bestätigen diese Nutzenpotentiale!

Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

Page 12: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 12EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Nutzenpotentiale aus der Anwendung der IFRS für mittelständische Unternehmen 3/4

- Transparenzanforderungen in Rahmen von Basel II

Rating als Voraussetzung für die Gewährung und Konditionen von Krediten- Stringente Kreditvergabe und Basel II für kreditsuchende

Unternehmen mit bedeutendem bis sehr bedeutendem Einfluss- Liquiditätsrisiko als Risikoart gewinnt für Unternehmen erheblich an

Bedeutung

- Erleichterung der Inanspruchnahme alternativer Finanzierungs-formen (z.B. Private Equity) und Öffnung für internationale

Kapitalmärkte

30% der mittelständischen Unternehmen bestätigen diese Nutzenpotentiale!

Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

Page 13: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 13EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Nutzenpotentiale aus der Anwendung der IFRS für mittelständische Unternehmen 4/4

- Vorbereitung auf möglichen Börsengang

- Orientierung an (Informations-)Bedürfnissen der Eigenkapitalgeber sowie Informationsmehrwert für Kreditgeber

- Vorbereitung auf künftigen europäischen Rechnungslegungs-standard

Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

30% der mittelständischen Unternehmen bestätigen diese Nutzenpotentiale!

Page 14: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 14EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Worin sehen mittelständische Unternehmen die größten Nachteile einer IFRS-Bilanzierung?- Umfangreicher Umstellungs- und Folgeaufwand bzw. Problem der Doppelbilanzierung

79% bestätigen diesen Nachteil

PwC: - Aufwand zwar unvermeidlich, aber Kosten/Nutzen-Analyse wird im Regelfall die Kosten

überkompensieren

- Modernisierung des deutschen Bilanzrechts wird mittelfristig Doppelbilanzierung beseitigen

- Komplexität der IFRS

48% bestätigen diesen Nachteil

PwC: - SME-Projekt wird zu einer Verringerung der Komplexität beitragen

Umstellung auf IFRS – Herausforderungen und Nutzenpotentiale für mittelständische Unternehmen

Page 15: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Teil3

Page 16: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 16EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

IFRS für SMEs: Historie

2001 Projektgruppe zur Diskussion verschiedener Ansätze einer internationalen Rechnungslegung für SMEs

Juni 2004 Veröffentlichung des Diskussionspapiers Preliminary Views Preliminary Views on Accounting Standards for Small and Medium-sized Entities on Accounting Standards for Small and Medium-sized Entities

April 2005 Fragebogen des IASB zu Vorschlägen über Vereinfachungsmöglichkeiten bei Ansatz und Bewertung

Exposure DraftExposure Draft 3. Quartal 06

Endgültiger Standard 2007, anzuwenden ab 1.1.2008

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 17: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 17EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

IFRS für SMEs: Anwendungsbereich

Qualitatives Kriterium:

Es handelt sich nicht um ein Unternehmen, das einer öffentlichen Rechenschaftspflicht unterliegt, wie beispielsweise:

Unternehmen, die den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen

Finanzinstitute Öffentlicher Versorgungsbetriebe Unternehmen mit signifikanter wirtschaftlicher

Bedeutung in dem Sitzland

Quantitatives Kriterium:Ein Größentest (size test) wird derzeit vom IASB nicht gefordert,

sondern den nationalen Gesetzgebern überlassen

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 18: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 18EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

IFRS für SMEs:Grundlagen und Bereiche der Modifikationen

Ausschließliche Ausrichtung der Modifikationen zu Konzepten oder Prinzipien der jeweiligen IFRS Vorschriften an den

identifizierten Informationsinteressen der Abschlussadressaten von SMEs und/oder

Kosten/Nutzen-Aspekten

Vorschläge für Änderungen bzw. Erleichterungen: Vereinfachung der Fair-Value-Bilanzierung

- Vorschläge meist in Richtung „historische Anschaffungskosten“ oder Fair-Value Bilanzierung nur dann, wenn Fair Value von aktiven

Märkten abgeleitet werden kann Impairment Test

- Impairment Test nicht regelmäßig, sondern nur bei vorliegendenn Indikationen

- Für Goodwills und Immaterielle Vermögenswerte sollen wieder wirtschaftliche Nutzungsdauern und Abschreibungen eingeführt

werden

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 19: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 19EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

IFRS für SMEs: Bisherige verlautbarte Meinungsbildungen des IASB

Fokussierung auf die Unternehmen mit externen Abschlussadressaten aber ohne öffentliche Rechenschaftspflicht

Der IASB wird unter Berücksichtigung der Kosten/Nutzen Aspekte auch Änderungen bzw. Erleichterungen bei den Ansatz- und Bewertungsvorschriften verfolgen

Bei nicht geregelten Sachverhalten zwingender Rückgriff (mandatory fallback) auf den jeweils für den Sachverhalt zutreffenden IFRS

„Optional fallback“, d.h. wahlweise Anwendung von einzelnen IFRS ist nicht erlaubt

Publikation der SME Standards in separatem Werk

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 20: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 20EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

IFRS für SMEs Offene Fragen:

Das Rahmenkonzept und die full IFRS dienen als definitorische Deduktionsbasis

- Warum nicht „think small first“?

- Entwicklung eines mittelstandsspezifischen „true and fair view“? Verpflichtender Rückgriff auf die vollständigen IFRS bei

Regelungslücken

- „mandatory fallback“ führt zu keinen Erleichterungen

- Bei eigenständigen Standards für SMEs überhaupt noch notwendig?

Verknüpfung des IASB-Projektes IFRS für SMEs mit der zukünftigen Rechnungslegung von mittelständischen Unternehmen in Europa?

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 21: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 21EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Gleichzeitige Erfüllung der Anforderungen der Nutzer und der Anwender oder sachgerechter Kompromiss erforderlich, um insgesamt eine Akzeptanz dieser Standards international und national zu erreichen (auch für den Einzelabschluss)

Akzeptanz der Nutzer Erforderliche Akzeptanz insbesondere der Banken und deren Aufsichts-

behörden für die Kreditvergabe (Transparenzanforderungen)

Gesellschafter und sonstige Nutzer – keine geringere Transparenz als nach gegenwärtigem HGB – Nutzen für Entscheidungsfindung muss gegeben sein

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen

Page 22: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 22EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Akzeptanz der Anwender Abbau des umfangreichen Umstellungs- und Folgeaufwands durch

verringerte Komplexität

Internationale Akzeptanz von Bedeutung, um das Nutzenpotential bei grenzübergreifenden Konzernen und bei Auftragsakquisitionen zu erhalten

Abschaffung nationaler Rechnungslegungen, um mehrfache Rechnungslegungsanforderungen zu eliminieren (auch für Einzelabschluss

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen

Page 23: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 23EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Thesen zum IASB-Projekt IFRS für SMEs:

• Nicht alle Anforderungen werden erfüllt werden können

• Es wird auf einen sachgerechten Kompromiss der Beteiligten hinauslaufen müssen

• Gelingt dies, sind gute Chancen für die Einführung einheitlicher IFRS für SMEs gegeben

Das IASB-Projekt „IFRS für kleine und mittelständische Unternehmen“

Page 24: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Fazit

Teil4

Page 25: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 25EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

- Vielfältiger Nutzen für international agierende nicht-kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

- Annäherung von internem und externem Rechnungswesen

- Vorteile bei Finanzierung an nationalen und internationalen Kapitalmärkten

1. IFRS nutzen mittelständischen Unternehmen!

2. Absehbare Erleichterungen durch das Projekt IFRS für SMEs

Fazit

- Positive Erfahrungen im Ausland mit entsprechenden Regelungen

- Erleichterungen führen zu Kostenreduktionen

Page 26: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

Seite 26EFA-SymposiumPricewaterhouseCoopers

12. Mai 2006

Kontaktdaten

Thomas Ull

International Reporting Group

PricewaterhouseCoopers AG

Bremen

0421-8980-4282

[email protected]

Page 27: IFRS-Rechnungslegung für den Mittelstand? 12. Mai 2006

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!