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Kapitel 1 Ihr Einstieg mit der Nikon D7100 Die Bedienelemente Ihrer Kamera .................................................... 16 Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100 ............................... 22 Die D7100 individuell einrichten ....................................................... 31 Exkurs: Einstellungstipps für Fortgeschrittene ............................. 41

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Kapitel 1

Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

Die Bedienelemente Ihrer Kamera .................................................... 16

Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100 ............................... 22

Die D7100 individuell einrichten ....................................................... 31

Exkurs: Einstellungstipps für Fortgeschrittene ............................. 41

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

16

Die Bedienelemente Ihrer Kamera

Die D7100 liegt vor Ihnen, oder Sie halten sie gerade in den Händen. Frisch aus-

gepackt, drängt sie Sie förmlich dazu, gleich mit dem Fotografieren loszulegen.

Nach einigen ersten Auslösungen aber werden vielleicht ein paar Fragen auf-

tauchen, gerade wenn Sie Einsteiger in die Spiegelreflexfotografie sind. Die ein-

zelnen Bedienelemente der D7100 sind zwar grundsätzlich einfach zu bedienen

und zu verstehen, sie erschließen sich aber nicht unbedingt auf Anhieb.

Ein erster Blick auf die D7100

Es ist kaum möglich, sich alle Bedienelemente und Funktionen der D7100 di-

rekt zu merken. Das ist aber auch nicht nötig. So, wie Ihnen dieses Buch nach

und nach die Eigenschaften und Möglichkeiten Ihrer D7100 vorstellt, werden

Sie mit Ihrer neuen Kamera schrittweise immer vertrauter werden. Dabei ist

es hilfreich, die Kamera nicht nur auszupacken, wenn es tatsächlich auf Fo-

totour geht. Nehmen Sie die D7100 ruhig auch einmal zwischendurch in die

Hand, schauen Sie durch den Sucher, lösen Sie auch auf völlig sinnfreie Mo-

tive aus und löschen Sie diese gleich wieder. Und zeigen Sie auch als Einstei-

ger – in die Fotografie allgemein oder in die Fotografie mit einer Spiegelre-

flexkamera – keine Scheu vor vermeintlich schwierigen Funktionen. Probieren

Sie viel aus, und arbeiten Sie sich in Ruhe durch das Buch. Mit einem Blick auf

die D7100 und ihre Bedienelemente geht es los.

Für Einsteiger

Lassen Sie sich Zeit. Wenn Sie mögen, können Sie sich nach und nach mit den Funktio-

nen der Kamera vertraut machen. Sie können sich zunächst über die Vollautomatik 

eine gewisse Sicherheit im Handling der D7100 aneignen, um erste Bildergebnisse zu

sammeln. Diese werden sich dann sicher mit der Anwendung der Motivprogramme

noch verbessern. Auch dann übernimmt die D7100 den größten Teil der fotografischen

Arbeit, was Sie kreativ einschränkt, Ihnen zugleich aber auch Gelegenheit gibt, sich mit

den Grundlagen der Bildsprache vertraut zu machen. In den Belichtungsprogrammen

P, S und A können Sie sich dann schon richtig kreativ austoben. Und im manuellen Be-

trieb M überlassen Sie der D7100 keine Entscheidung mehr. Natürlich können Sie die

eine oder andere Stufe überspringen und sich direkt an die Halbautomatiken S und A

heranwagen, vor allem wenn Sie schon über fotografische Vorkenntnisse verfügen.

Die Bedienelemente Ihrer Kamera

17

1 Funktionswahlrad: Durch Drehen

am Funktionswahlrad können Sie

die verschiedenen Programme

der D7100 auswählen. Der weiße

Strich markiert das eingestellte

Programm.

2 Taste für die Auswahl der

Belichtungsmessmethode

3 Taste für Filmaufzeichnung :

Wenn die Live-View schon ak-

tiv ist, setzen Sie mit dieser

Taste die Filmaufnahme in

Gang. Ein zweiter Tas-

tendruck beendet sie

wieder.

4 Ein-/Ausschalter: Der

Name sagt alles – hier

schalten Sie Ihr Arbeits-

gerät an.

5 Auslöser: Mit einem

Druck auf diesen Knopf

fotografieren Sie Ihr Bild.

6 Belichtungskorrekturtaste :

In den Modi P, S und A korrigie-

ren Sie die von der D7100 ermit-

telte Belichtung durch Drücken dieser Taste

und gleichzeitiges Drehen am hinteren Ein-

stellrad L .

7 Oberes Display für die Anzeige der Aufnah-

meinformationen

8 Dieses Zeichen markiert die Position der

Sensorebene im Gehäuse der D7100.

9 Stereomikrofon: nimmt während der Film-

aufnahme Töne auf

J Zubehörschuh für optionale Blitzgeräte

(mit abnehmbarer Abdeckung): Hier kann

ein externer Blitz aufgesteckt werden.

K Entriegelung des Funktionswahlrads: Sie

müssen den Stift gedrückt halten, um das

Funktionswahlrad zu verstellen.

L Entriegelung des Betriebsartenwählers

(Nr. 7 auf Seite 18): Halten Sie den Stift ge-

drückt, um den Betriebsartenwähler unter-

halb des Funktionswahlrads zu drehen.

y Abbildung 1.1

Die Nikon D7100 von oben betrachtet (Bild: Nikon)

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Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

18

1 i-Taste : ruft wie die Taste V die Anzeige

der Aufnahmeinformationen auf; Zugriff nur

auf die Menüfunktionen der Anzeige

2 Ausschnittsverkleinerung/Bildindex/ISO-

Taste : Diese Taste ruft die Bildübersicht

(Bildindex) mit vier, neun oder mehr Bildern

gleichzeitig auf dem Monitor auf. Sie ver-

kleinert auch einen Ausschnitt, der mit der

Schwestertaste 3 erstellt wurde. Außer-

dem können Sie hier zusammen mit dem

hinteren Einstellrad L schnell die Licht-

empfindlichkeit des Sensors (ISO-Wert) ein-

stellen.

3 Vergrößerungstaste : erstellt eine Aus-

schnittsvergrößerung für eine bessere Schär-

febeurteilung

y Abbildung 1.2

Die Bedienelemente der D7100 von hinten (Bild: Nikon)

7 Wahlrad für die Aufnahmebetriebsart (Be-

triebsartenwähler): Ob Sie in der Betriebsart

Einzelbild, Serienbild oder mit dem Selbst-

auslöser arbeiten wollen, entscheiden Sie

mit diesem schmalen Ring.

8 Löschtaste : löscht Bilder von der Speicher-

karte

9 Sucher: Hier schauen Sie durch das Objektiv

auf Ihr Motiv und gestalten Ihre Bilder.

J Dioptrieneinstellung: Brillenträger können

mit diesem Rädchen ihre Dioptrienzahl ein-

stellen und so versuchen, ohne Brille zu

fotografieren.

K AE-L/AF-L-Taste : Mit dieser Taste kön-

nen Sie den Autofokus (AF) fixieren und die

Schärfe sowie die Belichtung speichern. In

den Anzeigearten Einzelbild, Ausschnitts-

vergrößerung, Bildindex und Anzeige nach

Datum können Sie diese Taste nutzen, um

ein Bild vor dem unabsichtlichen Löschen zu

schützen.

4 Hilfe/Schützen/WB-Taste :

Über diese Taste können Sie

den Weißabgleich (WB) mo-

difizieren. Taucht ein Frage-

zeichen auf dem Monitor auf,

beantwortet diese Taste ei-

nige Fragen. Des Weiteren

schützen Sie mit ihr mar-

kierte Bilder vor dem Löschen.

5 Taste MENU: Sie bringt Sie in

das Menü der D7100.

6 Wiedergabetaste : Mit ihr

lassen sich die aufgenomme-

nen und auf der Karte gespei-

cherten Bilder auf dem Moni-

tor anzeigen.

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MN

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Die Bedienelemente Ihrer Kamera

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L Hinteres Einstellrad: Verstellt zum Beispiel

die Belichtungszeit im Modus M. Es lässt sich

während des Fotografierens gut mit dem

Daumen erreichen und bedienen.

M Multifunktionswähler: Er ermöglicht zum

Beispiel das Navigieren im Menü, das Blät-

tern in den Bilddateien und das Auswählen

der Autofokusmessfelder.

N OK-Taste : Sie schließt viele Befehle und

Vorgänge ab oder aktiviert Abläufe wie das

Löschen einer Bilddatei.

O Sperrschalter für Messfeldvorwahl: Steht

er auf L, können Sie das Autofokusmessfeld

nicht mehr mit den Pfeiltasten des Multi-

funktionswählers anwählen oder steuern.

P Kontrollleuchte für den Speicherzugriff:

Wenn die D7100 ein Bild oder mehrere spei-

chert, leuchtet diese Lampe. Schalten Sie

währenddessen die Kamera nicht aus, und

nehmen Sie nicht den Akku oder die Spei-

cherkarte aus der Kamera! Vergewissern Sie

sich immer, ob die Lampe aus ist, wenn Sie

einen dieser Vorgänge ausführen wollen.

Q Live-View-Taste : Nach dem Betätigen die-

ser Taste können Sie nicht mehr durch den

Sucher blicken, er bleibt schwarz. Das Bild er-

scheint stattdessen auf dem Monitor.

R Live-View-Wähler: Mit diesem Hebel ent-

scheiden Sie, ob die Kamera während der

Live-View in der Foto- oder Filmfunktion be-

trieben wird.

S Infrarot-Empfänger hinten: empfängt das

Signal eines Fernauslösers

T Abdeckung des Speicherkartenfachs: Dank

ihrer rauen Oberseite lässt sie sich einfach

zur Seite schieben, und damit lässt sich das

Speicherkartenfach öffnen.

y Abbildung 1.3

Die D7100 von vorn (Bild: Nikon)

X Funktionstaste Fn: Über das Menü können

Sie diese Taste mit einer Funktion belegen,

auf die Sie schnelleren Zugriff haben wollen.

Y PV-Taste für die Kontrolle der Schärfentiefe

(Abblendtaste)

Z Vorderes Einstellrad: verstellt zum Beispiel

die Blende im Modus M und lässt sich gut

mit dem Zeigefinger bedienen

a Autofokus-Hilfslicht/Selbstauslöser-Kontroll-

leuchte: Blinkt im Selbstauslöser-Betrieb. Im

Dunkeln sendet die D7100 ein Licht aus, das

den Autofokus unterstützt.

b Infrarot-Empfänger vorne: empfängt das

Signal eines Fernauslösers

U Lautsprecher

V info-Taste : Hiermit rufen Sie die Anzeige

der Kamerainformationen auf dem Monitor

auf. Über die den Funktionen zugewiesenen

Tasten haben Sie Zugriff auf die einzelnen

angezeigten Funktionen.

W Monitor: Hierüber läuft der Live-View-Be-

trieb. Des Weiteren werden hier die aufge-

nommenen Filme und Bilder abgespielt und

die Aufnahmeinformationen dargestellt.

b

aZ

Y X

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

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> Abbildung 1.4

Seitenansicht der D7100

mit aufgeklapptem Blitz

(Bild: Nikon)

1 An diesen Ösen lassen sich die Trageriemen

der D7100 befestigen.

2 Interner Blitz: klappt in den entsprechen-

den Aufnahmeprogrammen eigenständig

auf und liefert zusätzliches Licht für die Auf-

nahme; kann in den Kreativprogrammen und

im manuellen Betrieb zugeschaltet werden

3 Blitztaste : Hiermit schalten Sie den inter-

nen Blitz zu. Die Taste dient außerdem zur

Belichtungskorrektur des internen

Blitzes .

4 BKT-Taste: Hiermit rufen Sie die Funktion der

Belichtungsreihe (Bracketing, BKT) auf.

5 Markierung für Objektivausrichtung: Beim

Ansetzen des Objektivs muss dieser weiße

Punkt dem des Objektivs gegenübergestellt

werden.

6 Abdeckung der Anschlüsse: Dahinter verber-

gen sich der A/V-Ausgang, ein Mini-HDMI-

Anschluss, der USB-Anschluss für die Verbin-

dung mit einem Computer oder Drucker und

der Zubehöranschluss.

7 Autofokus-Modus-Taste: Drücken und gleich-

zeitiges Drehen des hinteren Einstellrads ruft

die unterschiedlichen AF-Modi auf. Drehen

Sie hingegen das vordere Einstellrad, ändern

Sie die Messfeldsteuerung.

8 Fokusschalter: Hier legen Sie die D7100 auf

Autofokus (AF) oder manuelles Scharfstellen

fest.

9 Objektiventriegelung: Das Drücken dieser

Taste ist nötig, um ein Objektiv abnehmen

und ein anderes ansetzen zu können.

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Die Bedienelemente Ihrer Kamera

21

Wichtiges Zubehör: Speicherkarten

Speicherkarten hat Nikon noch nicht im Programm, und der D7100 liegt auch

keine bei. Daher müssen Sie sich beim Fotohändler Ihres Vertrauens nach ge-

eigneten Speichermedien für Ihre D7100 umschauen. Generell sind schnelle

Speicherkarten von Vorteil. Das heißt, diese Karten speichern die Daten

schneller ab und gestatten auch ein schnelleres Auslesen der Daten. Gerade

wenn Sie an dynamischen Motiven interessiert sind, wie Sie sie etwa in der

Sport- und in der Tierfotografie finden, und oft die Serienaufnahmefunktion

einsetzen wollen, sind schnelle Karten zu empfehlen. Achten Sie daher auf

die Geschwindigkeitsklasse der Karte. Schon ab Klasse 4 sind die Karten zu

verwenden, auch wenn sie nicht die schnellsten im Serienbetrieb sind und

beim Filmen vielleicht Probleme machen. Ab Klasse 6 werden Sie keinerlei

Schwierigkeiten haben. Aber natürlich können Sie auch mit sehr einfachen

Karten und solchen aus Klasse 2 fotografieren, wenn Sie nicht dauernd fil-

men wollen und auch Action-Motive nicht Ihr Hauptthema sein sollen.

Die Kit-Objektive

Die D7100 kann man auch gleich im Paket mit einem der beiden Objektive

NIKKOR 18–55 mm oder NIKKOR 18–105 mm erstehen. Beide Objektive sind

für Einsteiger interessante Brennweiten. Allein schon aufgrund der größeren

Brennweitenabdeckung ist das 18–105-mm-Objektiv klar im Vorteil, und die

Mehrkosten sind gerechtfertigt. Dazu kommt, dass das 18–55-mm-Objektiv

qualitativ nicht wirklich ausreicht, um die Pixelzahl der D7100 auszureizen. Das

heißt, die erzeugten Bilder sind in Ordnung, aber die D7100 kann eigentlich ge-

rade in den Details eine höhere Abbildungsqualität liefern. Das 18–105-mm-

Objektiv macht auch auf diesem Gebiet eine erheblich bessere Figur. Wer die

Wahl hat, sollte sich daher für die etwas teurere Variante entscheiden.

y Abbildung 1.5

Gute Speicherkarten

gibt es von verschiede-

nen Herstellern. Achten

Sie grundsätzlich da-

rauf, dass es sich um

eine SD-Speicherkarte

handelt und diese eine

hohe Schreibgeschwin-

digkeit J besitzt (Bild:

www.bestmedia.de).

Speicherkarten-Kapazität

Speicherkarten mit großer Speicherkapazität haben ihren Reiz, da man mit ihnen eine

Menge Bilder am Stück machen kann, sie haben aber auch Nachteile. Der Verlust einer

vollen 8-GB-Karte im hohen Gras irgendwo auf einer Wiese führt auch unweigerlich

zum Verlust von mehr Bildern, als wenn eine 2-GB-Karte verschwindet. Auch defekte

Karten können vorkommen, und so ist es ratsam, lieber mehr Karten mit mittlerer Ka-

pazität (zum Beispiel 4 GB) in der Fototasche zu haben als eine oder wenige mit 16 GB.

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Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

22

Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100

All die Funktionen, die Sie über die Tasten, Einstellrädchen und den Multi-

funktionswähler der D7100 steuern, werden auf dem Monitor sowie auf

dem Display auf der Oberseite der D7100 angezeigt. Und natürlich sehen Sie

viele Informationen, die allesamt für Sie wichtig sein beziehungsweise wer-

den können, im Sucher. Gerade wenn Sie zum ersten Mal eine Spiegelreflex-

kamera in den Händen halten, kann diese Informationsfülle etwas erschre-

cken. Wahrscheinlich werden Sie daher mit der Vollautomatik einsteigen.

Wenn Sie aber Ihre Kamera und die Fotografie beherrschen lernen wollen,

sollten Sie sich mit den vielen Symbolen und Funktionen vertraut machen.

Schauen wir uns daher in einem Überblick Monitor, Display und Sucher der

Kamera einmal grob an. Die detaillierte Anwendung der einzelnen Unter-

punkte und Funktionen werden Ihnen im Laufe des Buches immer wieder be-

gegnen.

Die Anzeige der Aufnahme informationen

Die Anzeige der Aufnahmeinformatio-

nen der D7100 können Sie durch Drü-

cken der Taste aufrufen. Dabei wird

Ihnen auffallen, dass diese Anzeige

auf dem Monitor der Kamera in einen

oberen und einen unteren Bereich un-

terteilt ist.

Auf die Funktionen, die im blau un-

terlegten Bereich untergebracht sind,

können Sie nun zugreifen beziehungs-

weise diese modifizieren. Wobei es na-

türlich darauf ankommt, in welchem

Modus Sie gerade arbeiten, denn nicht

jede Funktion steht Ihnen in jedem

Modus zur Verfügung. So lässt die

Vollautomatik weniger individuelle

Einstellungen zu als etwa die Blenden-

vorwahl A. Dazu erfahren Sie mehr in

den kommenden Kapiteln.

z Abbildung 1.6

Auch mit der Vollauto-

matik können Sie wir-

kungsvolle Bilder ma-

chen, solange etwa

keine problematischen

Lichtverhältnisse auf-

treten (Foto: Karola

Richter).

[ 70 mm | f8 | 1/125 s | ISO 400 ]

Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100

23

In der Anzeige sehen Sie immer, welche Blende 6 und Belichtungszeit 5 ge-

rade eingestellt sind. Daneben erkennen Sie den ausgewählten Modus 3 (im

Beispielbild die Vollautomatik), des Weiteren die aktuelle Einstellung des

Blitzes 2 , die Betriebsart 4 , die Bildqualität und Bildgröße 1 , den Status des

Autofokus K , die genutzte Belichtungsmessmethode J , die Einstellungen

y Abbildung 1.7

Oben: Die Anzeige der Aufnahmeinformationen,

hier während des vollautomatischen Modus. Un-

ten: Erst wenn Sie die i-Taste drücken, haben Sie

Zugriff auf die unteren Funktionen, die jeweils hell

aufleuchten. Gelb unterlegt wird dabei der zuletzt

von Ihnen genutzte Menüpunkt, den Sie mit den

Pfeiltasten bestimmen können.

des Weißabgleichs L und den ISO-Wert 9 sowie die

Batterie- 7 und Bildanzeige 8 . Auf die unteren Pa-

rameter im schwarz unterlegten Bereich können Sie

momentan nicht zugreifen. Das funktioniert erst,

sobald Sie die Taste drücken.

Im unteren Bereich der Anzeige der Aufnahme-

informationen sind Menüpunkte aufgeführt, die

während des Fotografierens wichtig sein können

und daher schnell verfügbar sein sollen. Das gilt

nicht unbedingt für alle, aber es ist hilfreich, ei-

nige von ihnen auf diese Weise schnell aufrufen zu

können.

In der Praxis werden Sie das Bildfeld M ab und an

ändern wollen, um seine »Telewirkung« zu nutzen.

In der oberen Reihe folgen die Rauschunterdrückung

N bei hohen ISO-Werten, das für manche Bilder

wichtige Active D-Lighting O sowie die HDR-Funk-

tion P und schließlich die Funktionseinstellung der

Abblendtaste PV Q . In der unteren Reihe finden Sie

die Fernauslösung R , die Rauschunterdrückung bei

Langzeitbelichtungen S , das im fotografischen All-

tag vorteilhafte Picture Control T und die Funkti-

onsbelegung der AE-L/AF-L-Taste U sowie der Funk-

tionstaste Fn V . Sie sehen neben den Symbolen

jeweils, ob die Funktion aktiv (ON) oder abgeschal-

tet (OFF) ist, und auch, welche Funktionen den Tas-

ten zugewiesen sind.

Zusätzlich können Sie mit Druck auf die entspre-

chende Funktionstaste auch die Funktionen, auf die

Sie schon zuvor mit der Taste zugreifen konnten,

aufrufen und modifizieren.

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Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

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Der Blick in den Sucher

Für den Einsteiger in die Spiegelreflextechnik ist der Blick in den Sucher viel-

leicht erst einmal gewöhnungsbedürftig. Aber schnell werden Sie erkennen,

dass Ihnen der Sucher ein schnelles Erfassen und Scharfstellen des Motivs

ebenso ermöglicht wie eine exakte Bildkomposition. Der »Rahmen« des Su-

chers erleichtert die Vorstellung des fertigen Bildes. Wenn Sie die Kamera ein-

schalten und das Auge an die Augenmuschel des Suchers legen, sehen Sie ne-

ben dem Motiv auch eine Vielzahl von Informationen.

Neben den über das Bild verteilten AF-Messfeldern 4 finden Sie im Sucher

die Drehanzeige für die Ausrichtung des Bildes beziehungsweise der Kamera

sowohl im Quer- 8 als auch im Hochformat 7 , außerdem eine Anzeige, falls

einmal keine Speicherkarte eingesetzt wurde 1 . Am oberen Bildrand sehen

Sie die Monochromanzeige 2 , sofern Sie eine solche über Picture Control ak-

tiviert haben oder wenn Sie im Programm Nachtaufnahme arbeiten. Darü-

ber findet sich die Anzeige 3 für die EFFECTS und rechts die Information über

das aktive Bildfeld 6 . Im Bild können auch noch die Gitterlinien 5 eingeblen-

det sein, wenn Sie diese zugeschaltet haben (siehe Seite 40).

Im schwarz unterlegten unteren Teil des Suchers befindet sich ganz links

unten der Schärfeindikator 9 . Er taucht in jedem Sucherbild auf. Es folgt die

Anzeige des Belichtungsmesswertspeichers J (nur in den Motivprogrammen

und den Halbautomatiken sowie im Modus M) und darunter die Anzeige für

Tipp

Das Display oben auf der D7100 gibt annähernd dieselben Informationen wieder wie

der obere Bereich der Anzeige der Aufnahmeinformationen des Monitors. Lediglich

die Betriebsart wird nicht angezeigt und die Belichtungskorrekturwerte erst dann,

wenn Sie die entsprechende Taste gedrückt halten. Ob Sie eher die Anzeige des Moni-

tors oder des Displays nutzen, hängt auch von Ihrer fotografischen Arbeitsweise und

Ihren persönlichen Vorlieben ab.

Beides hat Vor- und Nachteile. Für

die gängigsten Einstellungen wie

Blende und Belichtungszeit ist es

meiner Ansicht nach am praktischs-

ten, diese über den Sucher vorzu-

nehmen.

Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100

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die Blitzbelichtungsspeicherung K . Sie sehen hier auch noch gegebenenfalls

eine Anzeige für die Blitzsynchronisation L . Die Belichtungszeit M wird ge-

nauso wie die Blende O immer angezeigt. Vor der Blendenanzeige sehen Sie

(recht klein) die Blendenstufenanzeige N . Die Belichtungsskala P erscheint

automatisch im Modus M beziehungsweise wenn Sie in den Halbautoma-

tiken die Belichtungskorrektur aktivieren. Sie erscheint ebenfalls in jedem

Programm der D7100, wenn eine Fehlbelichtung droht. Die Anzeige des Ak-

kuladezustands Q erscheint erst, wenn der Akku fast aufgebraucht ist. Die

Belichtungskorrektur für den Blitz R leuchtet ebenfalls in solchen Momenten

auf, in denen der Blitz auch eingesetzt wird. Darüber findet sich das Symbol

für das Bracketing beziehungsweise die Autom.(atische) Belichtungsreihe T .

Das darunterliegende Symbol für die Belichtungskorrektur S erscheint, wenn

Sie die entsprechende Taste drücken. Die Anzeige der ISO-Automatik U er-

scheint, wenn Sie diese aktiviert haben, oder bei der Verwendung der Vollau-

tomatik oder eines Motivprogramms. Unter V lesen Sie die Anzahl der Auf-

nahmen ab, die Sie mit der eingelegten Speicherkarte noch machen können.

Wenn k W angezeigt wird, haben Sie noch Speicherplatz für mehr als 1 000

Bilder. Das Blitzsymbol X signalisiert die Blitzbereitschaft.

< Abbildung 1.8

Hier sehen Sie alle In-

formationen, die am

häufigsten im Sucher

eingeblendet werden

können. Welche das in

der Praxis im Einzelnen

sein werden, hängt mit

dem verwendeten Mo-

dus zusammen.

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Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

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Sucheralternative Live-View

Auch bei einer Spiegelreflexkamera kann es Situationen geben, in denen der

Live-View-Betrieb sinnvoll ist. Kleine Motive in Bodennähe durch den Sucher

zu betrachten kann recht unbequem sein. Über den Monitor ist das schon

einfacher. Hilfreich ist der Monitor zudem für alle, die Schwierigkeiten haben,

durch den Sucher scharfzustellen. Der Monitor liefert ein deutlich größeres

Bild, was das Platzieren der Schärfe erleichtern kann. Zusätzlich kann man

im Live-View-Modus heranzoomen und so kontrollieren, ob man die Schärfe

exakt auf das Motiv gelegt hat. Das ist nützlich bei Makroaufnahmen, aber

auch in der Landschaftsfotografie oder in der Stadt. Dieses Vorgehen lässt

sich vor allem bei statischen Motiven praktizieren.

y Abbildung 1.9

Links: So zeigt sich das Sucherbild in der Voll automatik . Rechts oben sehen Sie, dass das

Bildfeld 1,3x aktiv ist. Die Belichtungsskala erscheint bei wenig Licht, der Blitz schaltet sich zu.

Rechts: Im Hochformat behält die Sucheranzeige ihren Platz, Sie müssen die Informationen

also gekippt lesen. Die Belichtungsskala fehlt. In beiden Bildern ist der dem Format entspre-

chende Virtuelle Horizont 1 eingeblendet.

Neben dem Motiv und den über der Mitte des Sucherbildes angeordneten AF-

Messfeldern entdecken Sie in der Praxis der Vollautomatik unten links den

als Schärfeindikator einzusetzenden Punkt , die Angabe der Belichtungs-

zeit und daneben die eingestellte Blende. Weiter rechts folgen die Anzeige

des Betriebsmodus, die ISO-Einstellung

sowie die Anzahl der noch auf die Karte

passenden Bilder.

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Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100

27

Allerdings arbeitet der Autofokus der D7100 im Live-View-

Modus deutlich langsamer und nicht so genau, was dann

wieder in vielen Fotosituationen für den Blick durch den

Sucher und für den »normalen« Fotobetrieb spricht. Und

man darf auch nicht vergessen, dass die Monitornutzung

im Live-View-Betrieb viel Energie verschlingt. Das Mikro-

fon sollte im Fotobetrieb ausgeschaltet werden, da es

nicht benötigt wird, aber Energie abzieht. Sowohl das Ar-

beiten mit dem Sucher als auch mit der Live-View birgt

Vorteile. Man muss nur herausfinden, in welcher Situation man den einen

oder den anderen Weg beschreitet beziehungsweise womit man sich ganz

persönlich wohlfühlt und zu guten Bildergebnissen kommt. Dabei sei dar-

auf hingewiesen, dass Bequemlichkeit nicht immer mit guten Bildergebnis-

sen harmoniert.

Auslösen

Wenn Sie ein Motiv ins Visier genommen und einen Bildausschnitt bestimmt

haben, können Sie durch leichtes Drücken des Auslösers den Autofokus (AF)

und die Belichtungsmessung der D7100 aktivieren. Man spricht davon, den

Auslöser halb gedrückt zu halten. Sie werden vielleicht ein wenig Übung brau-

chen, wirklich nur den AF und die Belichtungsmessung auf diese Weise zu ak-

tivieren und nicht etwa direkt auszulösen. Etwas Fingerspitzengefühl ist am

Anfang nötig. Klappt es aber, fokussiert der AF und stellt das Motiv scharf. Die

im Sucher sichtbaren AF-Felder leuchten auf, sobald sie aktiv sind, das heißt,

sobald sich das Motiv auf ihrer Ebene befindet und durch sie scharfgestellt

wird. Zusätzlich gibt ein Piepton an, dass das Motiv scharfgestellt wurde. Das

mag am Anfang vielleicht hilfreich erscheinen, aber das leise Piepen wird

Sie (und andere) mit der Zeit möglicherweise stören. Sie haben überdies den

Punkt im Sucher, der als Schärfeindikator Sicherheit verschafft.

Aber vertrauen Sie dem AF ruhig, er macht seine Arbeit prinzipiell gut.

Stellt er einmal nicht scharf, bewegen Sie die D7100 etwas und aktivieren

Sie den AF neu. Ist das Bild scharf und sind Sie mit dem Bildaufbau zufrie-

den, drücken Sie den Auslöser einfach komplett durch – aber langsam und

nur »aus dem lockeren Finger«, ohne die Kamera selbst dabei nach unten zu

drücken. Direkt nach dem Auslösen können Sie das Bild schon auf dem Mo-

nitor betrachten.

y Abbildung 1.10

Auch in der Live-View

werden alle Informati-

onen zu Kamerastatus

und Bild auf dem Moni-

tor untergebracht.

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

28

Bilder betrachten und löschenSCHRITT FÜR SCHRITT

1 Die Bildwiedergabe aufrufen

Ich gehe hier davon aus, dass Sie die Funk-

tion Bildkontrolle deaktiviert haben, wie es auf

Seite 33 empfohlen wird. Also drücken Sie nun

die Wiedergabetaste 3 hinten links auf der

D7100. So lässt sich immer das zuletzt geschos-

sene Bild auf dem Kameramonitor anzeigen.

Neben dem Bild können Sie dem Monitor ent-

nehmen, dass es sich um das 13. Bild von 56 bis-

her auf der Karte gespeicherten handelt 6 . Au-

ßerdem sehen Sie das Aufnahmeformat und

die Größe des Bildes 7 , die Anzeige des Bildfel-

des 8 , und auch Datum und Uhrzeit 9 sowie

das genutzte Speicherkartenfach 5 sind einge-

blendet.

2 Durch die Bilder blättern

Um auch die übrigen Bilder betrachten zu kön-

nen, blättern Sie mit den Pfeiltasten des Mul-

tifunktionswählers 4 nach links und rechts

einzeln durch die Bilder. Während die linke

Pfeiltaste zu der zurück- beziehungsweise da-

vorliegenden Aufnahme führt, steuert die

rechte Pfeiltaste nach vorne beziehungsweise

zur nachfolgenden Aufnahme. Da zunächst im-

mer das zuletzt erstellte Bild von der Kamera

angezeigt wird, erscheint nach dem Drücken

der rechten Pfeiltaste das allererste Bild auf der

Speicherkarte. So kommen Sie also schnell an

den Anfang der Aufnahmen. Haben Sie mit der

Taste 2 das Bild vergrößert, können Sie nun

auch mit dem hinteren Einstellrad durch die

Bilder blättern. Dabei bleibt die jeweils einge-

stellte Vergrößerung erhalten.

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Die Monitor- und Sucheranzeigen der D7100

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3 Bildübersicht anzeigen

Statt lange zu blättern, können Sie auch die

Taste 1 drücken. Beim ersten Drücken er-

scheinen dann vier Bilder gleichzeitig auf dem

Monitor. Nach wiederholtem Drücken der Taste

sehen Sie neun Bilder, und mit einem weiteren

Druck können Sie sogar noch mehr Bilder auf

einmal anzeigen lassen. Durch diese Bildüber-

sichten navigieren Sie mit den Pfeiltasten. Navi-

gieren Sie mit den Pfeiltasten zu dem Bild, das

Sie groß sehen wollen. Ist das erfolgt und das

Bild gelb markiert, können Sie durch Drücken

der Taste das Bild wieder in Normalgröße an-

schauen.

4 Bildschärfe beurteilen

Mit der Taste können Sie, wie oben schon an-

gesprochen, die Aufnahme auch vergrößert dar-

stellen. Jeder Druck auf die Taste vergrößert die

Darstellung des Ausschnitts, den Sie mittels

Pfeiltasten verschieben und so zu allen Bildtei-

len manövrieren können. Das hilft bei der Schär-

febeurteilung des Bildes. Unten rechts J sehen

Sie ein kleines Bild mit einem gelben Rahmen.

Dieser Rahmen gibt die Position und Größe des

Ausschnitts in Relation zum gesamten Bild wie-

der. Mit der Taste bringen Sie das Bild wieder

auf normale Größe.

5 Belichtung beurteilen

Betätigen Sie während der Bildansicht die Pfeil-

tasten nach oben und unten, so kommen Sie in

die Bildinformationen. Sie sehen in der Funk-

tion Lichter, sofern aktiviert, ob Sie stark über-

belichtete Bildteile aufgenommen haben. Dann

blinken alle überstrahlten Partien des Bildes

schwarz auf. Es folgen Darstellungen des His-

togramms und der Histogramme für die einzel-

nen Farbkanäle Rot, Grün und Blau. Auch diese

sind Hinweise darauf, ob die Belichtung des Bil-

des passt oder ob Sie eine erneute Aufnahme

mit anderen Aufnahmeparametern versuchen

sollten. Detaillierte Informationen zur Nutzung

der Funktion Lichter und der Histogramme fin-

den Sie ab Seite 91.

J

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

30

6 Die beste Übersicht

Neben der »Seite« beziehungsweise der Dar-

stellung der Bildinformationen, auf der Sie die

Funktion Lichter aufrufen, ist in der Praxis die

unten im Screenshot zu sehende Seite mit den

wichtigsten Informationen auf einen Blick die

hilfreichste. Hier haben Sie einen guten Über-

blick. Alle hier angezeigten Bildinformationen

können Sie auch noch später am Rechner ausle-

sen. Ist ein Bild einmal völlig misslungen, kön-

nen neben den Histogrammen diese Informa-

tionen auch bei der Suche nach den Fehlern

weiterhelfen.

7 Löschen

Haben Sie beim Betrachten ein oder mehrere

Bilder gefunden, die Sie löschen wollen, haben

Sie wiederum zwei Möglichkeiten: Gefällt Ih-

nen das aktuell vorliegende Bild nicht, drücken

Sie einfach die Löschtaste . Wollen Sie meh-

rere Bilder von der Karte verschwinden lassen,

rufen Sie das Menü Wiedergabe auf. Unter

Löschen • Ausgewählte Bilder können Sie sechs

Aufnahmen gleichzeitig anschauen. Ein Druck

auf die Taste markiert das Bild, und ein Pa-

pierkorbsymbol wird in der Aufnahme sichtbar.

Mit den Pfeiltasten navigieren Sie zum nächs-

ten Bild, markieren es mit und so weiter.

Wenn die markierten Bilder gelöscht werden

sollen, drücken Sie einfach die OK-Taste. Es er-

scheint eine Sicherheitsabfrage. Um die Mar-

kierung eines Bildes aufzuheben, drücken Sie

erneut die Taste .

Mit einem Antippen des Auslösers können

Sie sofort den Bildbetrachtungsmodus verlas-

sen, und die D7100 ist wieder fotografierbereit.

[ 40 mm | f8 | 1/500 s | ISO 100 | –0,3 ]

< Abbildung 1.11

Der Blick auf den Monitor kann in schwierigen Situatio-

nen helfen, da er die Bildanalyse gestattet. Und manchmal

befriedigt man so auch die Neugier auf das Bild – sowohl

seine eigene als auch die der Fotografierten.

Die D7100 individuell einrichten

31

Tipps für den Fotoalltag

Achten Sie immer wieder einmal auf den Ladezustand des Akkus. Gerade am

Anfang werden Sie vieles ausprobieren, oft das Menü aufrufen und Bilder auf

dem Monitor anschauen. Das alles frisst natürlich Energie. Ein Ersatzakku in

der Fototasche ist daher ratsam, vor allem auf Fototouren, während deren

man eben nicht auf die Schnelle den Energielieferanten aufladen kann. Wenn

der Monitor oder die Anzeige der Aufnahmeinformationen auffällig schnell

abgeschaltet werden, ist das meist ein klarer Hinweis auf einen bald fällig

werdenden Akkuwechsel. Es schadet auch nicht, ab und an einen Blick auf

den Speicherplatz der Karte zu werfen, denn voll ist die Karte meistens dann,

wenn es richtig spannend wird. Davon sollte man sich nicht unbedingt über-

raschen lassen und bei nur noch geringer Speicherkapazität, wenn man eine

spannende oder lohnende Fotosituation erwartet, lieber frühzeitig die Karte

wechseln.

Wenn es klemmt

Für den Fall, dass der Autofokus nicht anspringt, überprüfen Sie, ob vielleicht die Fo-

kusbetriebsart M aktiv ist. Oder aber es kann daran liegen, dass am Objektiv der ent-

sprechende Schalter nicht auf A oder M/A steht, sondern eben nur auf M. Manchmal

löst die D7100 vielleicht nicht aus. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass sie das Mo-

tiv nicht scharfstellen konnte. Aktivieren Sie den AF neu, und schwenken Sie die Ka-

mera gegebenenfalls ein wenig. Vielleicht kann der AF das Motiv auch nicht erfassen,

weil es zu strukturiert oder zu wenig strukturiert ist. Das klingt etwas seltsam, ist

aber letztlich einleuchtend: Der AF kann nur scharfstellen, wenn er eine Kontur oder

Struktur findet, an der er sich orientieren kann. Eine völlig weiße und glatte Fläche

etwa bietet das nicht. Ein sehr unruhiger Hintergrund kann den AF ebenfalls verwir-

ren, da er kein Motiv klar isolieren kann. Stellen Sie dann lieber von Hand scharf. Nach

einer solchen Situation sollten Sie Ihren AF zur Sicherheit mit einer Aufgabe überprü-

fen, die er sonst immer bewältigt hat.

Die D7100 individuell einrichten

Was Sie aus Ihrem Werkzeug – der Nikon D7100 – alles herausholen können,

werden Sie auf den folgenden Seiten nach und nach erfahren. Im Laufe der

Zeit werden Sie merken, dass Sie einige Bereiche Ihren ganz individuellen Be-

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

dürfnissen und Ihrem Geschmack anpassen, welche Funktionen Sie wie nut-

zen wollen und welche für Sie eher ungeeignet sind. Das ergibt sich automa-

tisch, wenn Sie Ihren fotografischen Stil und Ihre bevorzugten Motive finden.

Die vielen einzelnen Bedienelemente lernen Sie im Verlauf des Buches und

bei der Arbeit mit Ihrer D7100 kennen. Damit Sie und Ihre D7100 aber auch

für den Einstieg von Anfang an möglichst optimal aufgestellt sind, nehmen

Sie einige Grundeinstellungen am besten schon jetzt vor.

Grundsätzlich wird die Nikon D7100 so ausgeliefert, dass Sie direkt mit

dem Fotografieren loslegen können. Aber es empfiehlt sich immer, selbst die

Kontrolle zu haben. Schauen Sie daher in das Menü, das Sie mit der Taste

MENU auf der Rückseite der D7100 aufrufen.

32

Navigieren und erste Einstellungen vornehmenSCHRITT FÜR SCHRITT

1 Aufrufen des Menüs

Mit der Taste MENU 1 rufen Sie das Menü auf,

und es erscheint auf dem Kameramonitor. Sie

erkennen links untereinander die Symbole für

die unterschiedlichen Kameramenüs: Wieder-

gabe , Aufnahme , Individualfunktionen ,

System , Bildbearbeitung und Letzte Einstel-

lungen . In welchem Sie sich gerade befinden,

können Sie oben ablesen beziehungsweise da-

ran erkennen, dass es farbig markiert ist.

2 Navigieren im Menü

Über die Pfeiltasten des Multifunktionswählers

2 wählen Sie das Kameramenü Wiedergabe

an. Wenn es gelb markiert ist, können Sie nun

mit der Pfeiltaste nach rechts in die einzelnen

Unterpunkte des Menüs springen. Das Sym-

bol leuchtet nun blau. Blättern Sie wieder

mit den Pfeiltasten durch die Menüpunkte, und

markieren Sie den Unterpunkt Opt. für Wieder-

gabeansicht. Mit der rechten Pfeiltaste gehen

Sie tiefer in diesen Menüunterpunkt.

1 2

Die D7100 individuell einrichten

3333

Die Wiedergabe konfigurieren

Starten Sie im ersten Kameramenü Wiedergabe . Wichtig ist hier die Op-

tion Bildkontrolle. Sie ist ab Werk auf ON eingestellt, also aktiviert. Dadurch

wird jede Aufnahme direkt nach dem Auslösen auf dem Monitor angezeigt.

Das mag reizvoll sein, aber es kostet viel Energie, und der Sensor wird unnö-

tig erwärmt. Schalten Sie die Funktion lieber ab (OFF), und betrachten Sie

Bilder nur durch Drücken der Wiedergabetaste . Dennoch ist das gezielte

Betrachten einzelner Bilder, um die Belichtung oder den Bildaufbau zu kon-

trollieren, natürlich sinnvoll, denn dadurch lernen Sie unmittelbar. Aber Sie

werden schnell merken, dass nicht alle Bilder am Monitor kontrolliert werden

müssen. Gerade wenn Sie mehrere Bilder eines Motivs bei gleichbleibenden

3 Einstellungen vornehmen

Sie sehen eine Auflistung der Bildinformatio-

nen, die Sie sich zusätzlich zum aufgenomme-

nen Bild anzeigen lassen können. Sie bewegen

sich mit den Pfeiltasten auf jeden einzelnen Be-

reich. Mit der rechten Pfeiltaste können Sie bei

den einzelnen Optionen ein Häkchen sowohl

setzen als auch aufheben. Versehen Sie die Op-

tionen Lichter, RGB-Histogramm, Aufnahmeda-

ten und Übersicht 4 mit einem Häkchen, und

beenden Sie die Einstellung mit der OK-Taste.

Um zu der Option Übersicht zu gelangen, müs-

sen Sie scrollen (achten Sie auf den grauen Bal-

ken am rechten Monitorrand 3 ). Die Option

Fokusmessfeld zu aktivieren kann ebenfalls

nützlich sein, da diese Ihnen im Bild den Punkt

anzeigt, den die Kamera scharfgestellt hat. Die

hier aktivierten Funktionen werden Ihnen hel-

fen, Aufnahmefehler mit der Zeit zu vermeiden.

Tipp

So, wie Sie Schritt für Schritt die Einstellungen für

den obigen Menüpunkt durchgeführt haben, kön-

nen Sie auch im weiteren Verlauf bei den anderen

Menüpunkten vorgehen. Es ist eigentlich ganz ein-

fach, sich im Menü zurechtzufinden. Welchen Zweck

die einzelnen Menüpunkte erfüllen und wie sinn-

voll ihre Anwendung ist, können Sie im Anhang des

Buches erfahren (ab Seite 368). Die hier modifizier-

ten Einstellungen werden Ihnen helfen, Ihre Bilder

besser zu analysieren. Sie lernen, Fehler zu erken-

nen und zu verstehen, was zu guter Letzt zu deren

Vermeidung beitragen wird.

4

3

Kapitel 1 • Ihr Einstieg mit der Nikon D7100

34

Bedingungen machen, genügt meist

der Kontrollblick auf die erste Auf-

nahme. Stimmt die Belichtung, kon-

zentrieren Sie sich danach lieber auf

den Bildaufbau und das Einfangen

des besten Augenblicks.

> Abbildung 1.12

Wenn Sie Energie spa-

ren wollen, stellen Sie

die Bildkontrolle auf

OFF.

Nützliche Einstellungen im Aufnahme-Menü

Im Kameramenü Aufnahme sind die meisten Standardeinstellungen der

D7100 für den Anfang in Ordnung. Eigene Entscheidungen sollten Sie aber

bei den folgenden Punkten festlegen.

Um sich im Menüpunkt Bildqualität für die richtige Einstellung zu ent-

scheiden, sollte man sich im Vorfeld darüber klar sein, welche Dateigrößen

der eigene Rechner verarbeiten kann und was man mit den Dateien anfan-

gen will. Steht für Sie fest, dass Sie Ihre Bilder am Rechner bearbeiten wollen,

sollten Sie sich für das Fotografieren im RAW-Format entscheiden 2 , das bei

Nikon NEF heißt (Nikon Electronic Format). Dieses Bildformat lässt Ihnen fast

alle Freiheiten, die Aufnahmen später am Rechner zu optimieren und zu ver-

ändern. Natürlich benötigen Sie dazu ein Bildbearbeitungsprogramm wie Ni-

kon Capture NX oder Photoshop Elements, über die Sie die RAW-Dateien auch

in TIFF- und JPEG-Dateien umwandeln können. Diese sind – anders als das

RAW-Format – von jedem Programm auszulesen.

Wollen Sie am Anfang keine Bildbearbeitung durchführen und einfach nur

qualitativ hochwertige Bilder auf den Sensor bannen, können Sie Ihre Auf-

nahmen auch im Format JPEG speichern. Dieses Format muss nicht umge-

wandelt werden und ist sofort lesbar. Allerdings können Sie unterschiedliche

Qualitätsstufen einstellen 1 . Auch hier müssen Sie wieder berücksichtigen,

was Sie mit den Bildern anfangen wollen. Je höher die Qualitätsstufe, desto

größer die Datei. Und eine große Datei braucht mehr Platz auf Ihrem Rech-

ner. Aber natürlich können Sie mit Bildern der Qualitätsstufe JPEG Fine grö-

ßere und bessere Abzüge bei Ihrem Fotohändler erstellen lassen als mit der

Qualitätsstufe JPEG Basic.

Die D7100 individuell einrichten

35

Für den Start kann daher die Qualitätsstufe NEF (RAW) oder JPEG Fine sinn-

voll sein. Sie können die Bilder auch gleichzeitig als RAW und JPEG speichern.

Dann landen zwei Bilder auf Ihrer Speicherkarte, ein RAW- und ein JPEG-Bild.

Das kostet allerdings auch viel Platz, sowohl auf Ihrem Rechner als auch auf

der Speicherkarte, die so natürlich viel schneller voll wird.

< y Abbildung 1.13

JPEG Fine und NEF (RAW) sind die beiden

sinnvollsten Bildformate. Sie können auch

NEF (RAW) + JPEG Fine nutzen, nur wird da-

durch Ihre Speicherkarte schneller voll, und

der Schreibvorgang nimmt meist mehr Zeit

in Anspruch.

Da in der Einstellung NEF (RAW) immer die maximale Bildgröße gespeichert

wird, dient die Funktion Bildgröße nur der Feineinstellung von JPEG-Fotos. Sie

können hier zwischen den Optionen L, M oder S auswählen 3 , die jeweils an-

dere Pixelabmessungen der abgespeicherten Bilder nach sich ziehen. Es bie-

tet sich an, mit der Option L zu arbeiten, um eine best-

mögliche Qualität und eine größtmögliche Bandbreite

an Verwendungen des Bildes zu erhalten.

> Abbildung 1.14

Sie können auch die Größe Ihrer Bilddaten festlegen beziehungs-

weise variieren. Wenn möglich, arbeiten Sie mit hohen Qualitätsein-

stellungen, um die Bildqualität der D7100 voll auszuschöpfen und

sich selbst alle Möglichkeiten der Bildverwertung zu erhalten.

1

3

2

Kapitel 4

Schöne Farben und reines Weiß

Farben und ihre Bedeutung ................................................................. 118

Der Weißabgleich ................................................................................... 119

Die Optionen des Weißabgleichs ....................................................... 123

Bildstile anlegen mit Picture Control ............................................... 132

Exkurs: Einen eigenen Farbstil entwickeln ..................................... 135

Kapitel 4 • Schöne Farben und reines Weiß

118

Farben und ihre Bedeutung

Da Farben in unserer Welt eine große Rolle spielen, ist es nicht weiter ver-

wunderlich, dass sie auch für unsere Bilder Bedeutung haben. Sie beeinflus-

sen konkret die Wirkung der Bilder beim Betrachter. Farben zielen direkt auf

die Psyche ab und haben ein hohes assoziatives Potenzial. So werden Farben

beispielsweise Eigenschaften wie »lebhaft«, »aufregend« oder »beruhigend«

zugeschrieben. Bestimmte Farbkombinationen können so einen gewünsch-

ten Bildeindruck verstärken. Tritt etwa ein rotes Motiv in einem blauen Um-

feld auf, so wird die feurige Eigenschaft von Rot gegenüber dem kalten Blau

erheblich verstärkt. Dabei ist es sinnvoll, helle und leuchtende Bildanteile ge-

ringer zu halten als die gesetzten, dunkleren und kühleren. So wird verhin-

dert, dass ein farbintensives Bild unruhig wirkt.

Wir setzen warme Farben wie etwa Rot, Orange und Magenta mit Nähe

gleich, so dass sich über die Farbverteilung in einer Aufnahme Räumlichkeit

und Tiefe erzeugen lassen. Kalte Farben hingegen sind Blau, Cyan und Grün.

Dabei verhält sich die Sachlage physikalisch gesehen genau andersherum,

und die als warm empfundenen Farben weisen ein eher kühles und energie-

armes Licht auf. Demzufolge hat blaues Licht viel Energie und ist im physika-

lischen Sinne warm.

Für Sie als Fotograf ist die emotionale Wirkung der

Farben bei der Gestaltung Ihrer Bilder sicherlich

wichtiger. Nun ist es aber nicht damit getan, dass

Sie sich beim Betrachten eines Bildes den roten Fer-

rari auf der Straße näher vorstellen und den blauen

Enzian in der Wiese weiter entfernt, als sie es je-

weils tatsächlich sind. Über die Farben weisen Bild-

betrachter den Motiven auch Eigenschaften zu. So

wirkt alles Rote feurig und lebendig bis hin zu un-

ruhig und aufgeregt. Blau hingegen transportiert in

all seinen Nuancen eher Ruhe, Eleganz und Unauf-

dringlichkeit.

[ 200 mm | f5,6 | 1/125 s | ISO 100 | –0,3 ]

< Abbildung 4.1

Orange als warme, lebhafte Farbe lässt sich hervorragend mit

dem kühlen und ruhigen Blau kombinieren.

Der Weißabgleich

119

Die Eigenschaften, die der Farbe und dem Motiv zugesprochen werden, über-

tragen sich nahezu automatisch auf die Wirkung des gesamten Bildes. Positive

Farbzuordnungen können grobe gestalterische Fehler nicht ausgleichen, wohl

aber etwas abmildern. Nicht selten bleibt man an einer eigentlich in vielerlei

Hinsicht missglückten Aufnahme hängen, nur weil die Farben so schön sind.

Der Weißabgleich

Wenn Sie Farben sehen, sehen Sie sie eigentlich immer gleich, unabhängig

davon, welche Lichtquelle sie anleuchtet oder um welche Tageszeit es sich

handelt. Hier arbeiten Auge und Gehirn vorzüglich zusammen und präsen-

tieren einen recht konstanten Farbeindruck – unabhängig von der Farbe der

Lichtquelle. Und wie Sie anhand eines Regenbogens gut erkennen können, be-

sitzt das Sonnenlicht das komplette Farbspektrum. Bei anderen Lichtquellen

dominiert meist ein bestimmter Farbbereich, und auch bei der Sonne kommt

es auf die Tageszeit an. Morgens und am Abend tendiert das natürliche Licht

eher zu roten Tönen, gegen Mittag wirkt es weiß, und nach Sonnenunter-

gang kommt es bläulich daher und »verfärbt« auch die Umgebung entspre-

chend. Trotz dieser starken Schwankungen in der Farbskala des Sonnenlichts

nehmen Sie die Farben von Gegenständen aber richtig wahr. Und das funk-

tioniert auch in Innenräumen und bei Kunstlicht sehr gut. Weiß bleibt weiß,

egal ob die weiße Rose von einer blauen Neonröhre angeleuchtet wird. Die

D7100 hält sich strenger als das menschliche Auge an die Physik und nimmt

die Lichtfarben nicht nur wahr, sondern vor allem in das fertige Bild auf, was

unweigerlich zu Farbstichen führt. Diese nimmt dann auch das Auge wahr,

ganz im Gegensatz zu den Farbveränderungen in der Realität.

Farbstiche im Bild gilt es zu vermeiden oder zu korrigieren, und dafür bie-

tet die D7100 die Funktion des Weißabgleichs. Jeder Farbstich bedeutet, dass

eine Lichtfarbe dominiert und andere fehlen. Beim Weißabgleich werden nun

> Abbildung 4.2

Die Farbtemperatur des Lichts wird in Kelvin (K) angegeben. Etwa bei 5 000–5 500 Kelvin, also

in der Mitte der Skala, können Sie sich das Sonnenlicht zur Mittagszeit vorstellen. Es ist weiß,

da es alle Farben in sich vereint, und entspricht in etwa dem Blitzlicht. Eine Glühlampe hinge-

gen liegt bei 2 800 K, und das bläuliche Licht an einem bewölkten Tag entspricht 7 000 K.

Kapitel 4 • Schöne Farben und reines Weiß

120

die fehlenden Farben kompensiert – das Farbspektrum wird praktisch aufge-

füllt –, so dass ein natürlicher Eindruck entstehen kann. Denn alle Farben zu-

sammen ergeben Weiß, so wie Sie es die meiste Zeit des Tages vom natürli-

chen Licht her gewöhnt sind. Der Weißabgleich bleicht aber die Farben nicht

etwa aus, sondern vermittelt der Kamera einen Eindruck davon, was reines

Weiß ist. Am reinen Weiß orientiert sie sich dann und kann auch die anderen

Farben realistisch darstellen. Für den Weißabgleich hält die D7100 eine Viel-

zahl von Optionen parat, um auf die unterschiedlichsten Lichtfarben und da-

mit Farbstiche reagieren zu können.

y Abbildung 4.3

Man erkennt sehr schön, wie unterschiedlich das Licht auf das Bild einwirkt. Mit dem entspre-

chenden Weißabgleich können Sie die Farbigkeit eines Bildes natürlich verstärken oder verrin-

gern, auf jeden Fall aber beeinflussen.

[ 200 mm | f11 | 1/30 s | ISO 100 | –0,3 ] [ 200 mm | f11 | 1/45 s | ISO 100 | –0,3 ]

y Abbildung 4.4

In der Vollautomatik und den SCENE-

Modi passt die D7100 automatisch

der Situation an.

y Abbildung 4.6

Natürlich können Sie auch über das

Aufnahme-Menü den Weißabgleich

verstellen.

y Abbildung 4.5

In den halbautomatischen Modi kön-

nen Sie jederzeit über die info-Taste

den Weißabgleich selbst festlegen.

Der Weißabgleich

121

Lichtquellen und Farbverschiebungen

Wie oben schon gesagt, hat jedes Licht seine eigene Farbe – man spricht auch

von der Farbtemperatur, die in Kelvin (K) angegeben wird –, und es beein-

flusst damit die Wiedergabe der Farbe der Motive im Bild. Wenn die Sonne

gegen Mittag von ihrem höchsten Punkt strahlt, sorgen die physikalischen

Gegebenheiten dafür, dass das Licht sein komplettes Farbspektrum besitzt.

Das klingt zwar gut, führt aber in der Praxis zu recht farblosen und matten

Bildeindrücken, da alle Farben zusammen Weiß ergeben. Bei Mittagslicht

sollten Sie also nur dann fotografieren, wenn Sie müssen. Filter, Diffusoren

und schlussendlich die digitale Nachbearbeitung können Ihnen hier gegebe-

nenfalls zur Seite stehen.

Zu Beginn und am Ende des Tages weist das Sonnenlicht eher rote Farb-

töne auf, die als warm empfunden werden. In der Dunkelheit und bei Be-

wölkung hingegen hat das Licht eher einen hohen Blauanteil, der für einen

kühlen Bildeindruck verantwortlich ist. Kommt noch Regen hinzu, und Sie fo-

tografieren unter einem dichten grünen Blätterdach, kann ein weißes Braut-

kleid schnell einen leichten Grünstich bekommen. Das Grün der Umgebung

wird in den Tropfen gebündelt und reflektiert und beeinflusst auf diesem

Wege die Bildfarben. Neben der Nacht und den Wolken führt auch Schatten

zu kühleren Farbanmutungen.

Die für das Auge oft nicht wahrnehmbaren Farbverschiebungen durch

künstliches Licht, etwa von Glühlampen, können ein großes Problem sein,

weil man sich dessen nicht bewusst ist. Da Sie es nicht sehen, müssen Sie

schlichtweg daran denken, bei Kunstlicht in den Weißabgleich einzugreifen.

Das gilt auch für Mischlichtsituationen, wenn also unterschiedliche Licht-

quellen im Bild zur Wirkung kommen. Sie können dann versuchen, den Weiß-

abgleich manuell und detailliert einzustellen oder ihn an der dominantesten

Lichtquelle auszurichten.

Wenn Sie in der Vollautomatik oder den Motiv- und SCENE-Programmen

fotografieren, läuft alles wie von selbst. Dass es auch dabei zu einigen Pro-

Tipp

Im Menü Bildbearbeitung bietet die D7100 die Funktion Farbabgleich an, um

nachträglich Farbstiche in JPEG-Bildern auszugleichen. Mehr dazu finden Sie im Kapi-

tel 14, »Bilder verfremden und bearbeiten«, auf Seite 341.

Kapitel 4 • Schöne Farben und reines Weiß

122

blemen kommen kann, haben Sie schon

das ein oder andere Mal gesehen. Ne-

ben all den anderen Belichtungspara-

metern, die Sie in diesen Modi nicht

anpassen können, kann auch ein für

das vorhandene Licht falscher Weißab-

gleich der Grund für ein unbefriedigen-

des Bildergebnis sein.

In den Kreativprogrammen P, S, A

und M hingegen haben Sie viele Opti-

onen, den Weißabgleich zu regulieren.

Dabei können Sie nicht nur das Bilder-

gebnis optimieren, sondern auch krea-

tive Bildstile entwickeln. Der Weißab-

gleich impliziert daher zwei wesentliche Aspekte: Zum einen verhilft ein der

Situation angepasster Weißabgleich zu einem handwerklich optimalen Bild.

Und zum anderen können Sie über den Weißabgleich auch Ihrem Farb- und

Kreativgeschmack Ausdruck verleihen.

RAW-Format und Weißabgleich

Sie können sich die Mühe des Ermittelns eines exakten Weißabgleichs sparen,

wenn Sie im RAW-Format fotografieren. Beim Konvertieren der Aufnahme

am Rechner können die Farbtemperaturen nachträglich angepasst werden.

Solange Sie keine extremen Fotosituationen wie Blitzlicht oder Kunstlicht

vor sich haben, können Sie sich bei Verwendung des automatischen Weiß-

y Abbildung 4.7

Der Farbstich resultiert

aus einem falschen

Weißabgleich.

[ 40 mm | f5,3 | 1/30 s | ISO 800 ]

Computer schlägt Kamera

Der Monitor der D7100 ist natürlich trotz aller Qualität nicht mit einem entsprechend

größeren und im optimalen Fall kalibrierten Computermonitor vergleichbar. Die Farb-

darstellung des Bildes auf dem Monitor sollten Sie daher als Tendenz verstehen. Die

Feinabstimmung der Farben nehmen Sie besser in der Nachbearbeitung am Rechner

vor, da sie immer wieder rückgängig gemacht werden kann. Ein einmal mit falschen

Farben fotografiertes Bild kann hingegen nur gelöscht werden. Wollen Sie allerdings

keine Nachbearbeitung am Rechner vornehmen und direkt im JPEG-Format fotografie-

ren, kann die Feinabstimmung für Sie eine Option sein.

Die Optionen des Weißabgleichs

123

abgleichs stärker auf die Gestaltung Ihrer Bilder konzentrieren und den Weiß-

abgleich vernachlässigen.

Da Sie im RAW-Format die Bilder verlustfrei bearbeiten können, empfiehlt

sich dieses Dateiformat – bei Nikon heißt es NEF – für denjenigen, dem es auf

eine optimale Bildqualität ankommt.

Die Optionen des Weißabgleichs

In den meisten Fotosituationen werden Sie mit dem automatischen Weiß-

abgleich zufrieden sein und ansprechende natürliche Farben in Ihren Bil-

dern wiederfinden. Es gibt aber ein paar besondere Lichtsituationen, mit de-

nen keine Kamera besonders gut zurechtkommt. In diesen Fällen sollten Sie

die Optionen, die Ihnen die D7100 im Menü Aufnahme unter Weißab-

gleich bietet, auch nutzen. Und selbstverständlich können Sie für die Quali-

tät Ihrer Bilder auch bei eher alltäglichen Lichtsituationen wie Wolkig und

Tageslicht den spezifischen Weißabgleich sicherheitshalber aktivieren.

Aber wie gesagt, der automatische Weißabgleich tut es auch, vor allem wenn

Sie im RAW-Format fotografieren, so dass ohnehin eine Bearbeitung ansteht.

Weißabgleicheinstellungen Farbtemperatur

AUTO unterschiedlich

Kunstlicht 3 200 K

Leuchtstofflampe 4 000 K

Direktes Sonnenlicht 5 200 K

Blitzlicht unterschiedlich

Bewölkter Himmel 6 000 K

Schatten 7 000 K

PRE Eigener Messwert unterschiedlich

Farbtemperatur auswählen 7 000 – 10 000 K

y Tabelle 4.1

Verschiedene Lichtsituationen, auf die Sie den Weißabgleich der D7100 einstellen können.

Daneben sehen Sie die dem Lichttyp entsprechenden Farbtemperaturwerte.

Kapitel 4 • Schöne Farben und reines Weiß

124

Der Automatische Weißabgleich

Für die allermeisten Situationen eignet sich der Automatische Weißab-

gleich ganz wunderbar, insbesondere wenn Sie die Bilder noch nachbear-

beiten. Man kann die Option AUTO also als Standardeinstellung betrachten.

Die D7100 versucht, das vor Ort vorherrschende

Licht zu analysieren, und trifft selbstständig die

Entscheidung für den Weißabgleich auf eine be-

stimmte Farbtemperatur. Das funktioniert in

der Regel ganz gut. Wenn Sie aber den Weißab-

gleich einmal gegen den Strich einsetzen wollen,

um bestimmte Farben zu verstärken oder Effekte

zu erzielen, müssen Sie natürlich selbst tätig

werden.

Kunstlicht

Die Option Kunstlicht können Sie einstellen, wenn Sie Bilder im Licht von

Glühbirnen und anderen Lichtquellen machen, die eine niedrige Farbtempe-

ratur haben, also ein rötliches oder gelbliches Licht produzieren. Wenn man

die Eigenschaften des Kunstlichts am Aufnahmeort nicht kennt oder sie nicht

einschätzen kann, ist es hilfreich, die technischen Eigenschaften der Licht-

quellen zu recherchieren, um mit dem richtigen Weißabgleich darauf reagie-

ren zu können.

y Abbildung 4.8

Hier hat der Automati-

sche Weißabgleich den

Birkenwald korrekt er-

fasst.

[ 125 mm | f4 | 1/60 s | ISO 100 | –0,3 ]

y Abbildung 4.9

Der Automatische Weißabgleich ist für die meisten Foto-

situationen geeignet. Sie können sogar zwischen einem

bei kühlerem und wärmerem Licht unterscheiden.

Die Optionen des Weißabgleichs

125

< Abbildung 4.11

Diese Einstellung emp-

fiehlt sich bei Kunst-

licht. Ohne Weißab-

gleich sind die Bilder

an ihrem Orangestich

zu erkennen.

< Abbildung 4.10

Sie können jeden Weißabgleich auch

gegen den Strich einsetzen. Bei Tages-

licht führt die Einstellung Kunstlicht

zu blaustichigen Bildern. Je nach Mo-

tiv und Laune des Fotografen kann

das eine interessante Bildwirkung er-

zielen.[ 125 mm | f4 | 1/60 s | ISO 100 | –0,3 ]

< Abbildung 4.2

Für Aufnahmen bei

den Lichtwochen im

Essener Grugapark

ist der Weißabgleich

auf Kunstlicht wie

geschaffen.

[ 18 mm | f3,5 | 1/3 s | ISO 400 | –1 ]

Kapitel 10

Natur pur mit der D7100

Die richtige Technik für Naturfotos .................................................. 258

Der richtige Modus in der Natur ........................................................ 259

Naturbilder scharfstellen ..................................................................... 261

Belichten in der Natur ........................................................................... 265

Bewegungen darstellen ........................................................................ 271

Exkurs: Das kleine Einmaleins der Bildgestaltung ....................... 273

Kapitel 10 • Natur pur mit der D7100

258

Die richtige Technik für Naturfotos

Naturbilder sind mit jeder Optik und auch an (fast) jedem Ort möglich. Wel-

che Objektive Sie für die Naturfotografie brauchen, hängt schlichtweg von

Ihren Motiven ab. So benötigen Sie für kleine Insekten und Blüten natürlich

Makroobjektive, und für formatfüllende Bilder scheuer Vogelarten kommen

Sie nicht um den Einsatz langer Brennweiten ab 300 mm herum. Optimal für

die Tierfotografie sind selbstverständlich Teleobjektive mit Brennweiten wie

500 und 600 mm.

Die D7100 bietet Ihnen die Funktion Bildfeld an, die Sie sowohl über das Auf-

nahme-Menü als auch schneller über die Taste erreichen. Damit gibt

Ihnen Nikon praktisch einen eingebauten Telekonverter in die Hand. Wenn

Sie das Bildfeld von DX auf das kleinere 1,3x umstellen, erhalten Sie eine klei-

nere Datei, die aber Ihr Motiv größer darstellt. Die erreichte Dateigröße ist al-

lemal ausreichend, so dass die Funktion Bildfeld in der Tierfotografie sehr ef-

fektiv ist. Aber auch in jeder erdenklichen anderen Situation, in der Sie gerne

noch etwas näher an das Motiv möchten, können Sie sie einsetzen, vor allem

dann, wenn Sie keinen Ausschnitt am Rechner machen können oder wollen.

Interessant ist sicher auch, dass im Bildfeld 1,3x die D7100 mehr Bilder pro Se-

kunde aufnehmen kann. Effektiv heißt das etwa ein Bild mehr, aber das kann

entscheidend sein. Die D7100 schafft dann mehr Bilder am Stück, bevor sie

die Bildserie »stoppt« und zum Abspeichern übergeht. Und sie ist im Bildfeld

1,3x auch schneller wieder aufnahmebereit. Während im RAW-Format das

Bildfeld DX sieben Bilder am Stück zulässt, gelingen im Bildfeld 1,3x schon

Ungeliebte Notwendigkeit: Stative

Es gibt natürlich Situationen, in denen ein Stativ hinderlich sein kann. Manche Motive

sind wieder überhaupt erst mit Stativ zu realisieren (worauf Sie bei der Wahl des Sta-

tivs achten sollten, können Sie im Kapitel 8, »Objektive und anderes Zubehör einset-

zen«, ab Seite 224 nachlesen). Grundsätzlich ermöglicht das Stativ einen exakten Bild-

ausschnitt. Da Sie die Kamera nicht selbst halten müssen, wird Ihnen der Arm nicht

schwer, und Sie haben für die Gestaltung alle Zeit der Welt. Während Sie darauf war-

ten, dass ein Spaziergänger aus dem Bild geht oder ein Wolkenband ins Bild hinein-

zieht, trägt das Stativ die D7100 und behält den schon festgelegten perfekten Bildaus-

schnitt die ganze Zeit über bei.

Der richtige Modus in der Natur

259

neun Bilder. Ist die D7100 auf JPEG Fine eingestellt, erzielen Sie mit Bildfeld

DX zwölf Bilder am Stück und mit dem Bildfeld 1,3x schon 16 Bilder. Das be-

deutet, dass Ihre Auswahl bei der Option Bildfeld auch für die Bildausbeute

bei Action-Motiven entscheidend sein kann.

[ 200 mm | f6,3 | 1/1600 s | ISO 400 | –0,3 ] [ 200 mm | f6,3 | 1/1600 s | ISO 400 | –0,3 ]

y Abbildung 10.1

Der Wechsel des Bild-

felds kann bei einer

weiter entfernten Szene

vorteilhaft sein. Anders

als beim Einsatz eines

Telekonverters verlieren

Sie kein Licht.

Der richtige Modus in der Natur

Da Sie bei Pflanzen sehr oft nur die Blüten oder bestimmte Blattstrukturen

ins Visier nehmen und aufgrund von deren Größe nah herangehen, können

Sie diesem Motivfeld mit dem SCENE- bzw. Motivprogramm Nahaufnahme

Herr werden. Für Landschaftsbilder können Sie natürlich zu Beginn das Mo-

tivprogramm Landschaft auswählen. Bei Tageslicht angewendet, kommt

man damit in den Standardsituationen zu brauchbaren Bildern. In diesem

Motivprogramm sind AF-Hilfslicht und das integrierte Blitzgerät ausgeschal-

tet. Bei wenig Licht bleibt auch in diesen Programmen natürlich die Gefahr

von Verwacklungsunschärfen bestehen, so dass ein Stativ oder eine andere

Stabilisierung der D7100 (zum Beispiel ein Bohnensack) spätestens bei län-

geren Belichtungszeiten notwendig wird. Sie können durchaus das Motivpro-

gramm Sport für bewegliche Motive und das Programm Kinder für be-

sonders farbige Motive auch in der Tierfotografie einsetzen. Tritt zum Beispiel

in einiger Entfernung eine Almkuh in den Bildausschnitt, während Sie gerade

ein herrliches Alpenpanorama fotografieren, können Sie natürlich auch ein-

fach im Modus Landschaft weitermachen. Nutzen Sie die Gelegenheit, den

ISO-Wert anpassen zu können. Die D7100 hat auch in höheren ISO-Werten

Kapitel 10 • Natur pur mit der D7100

260

eine gute Abbildungsqualität, was Ihnen das Fotografieren aus der freien

Hand noch sicherer ermöglicht. Die Vorzüge eines Stativs bleiben dennoch

bestehen.

Unter SCENE auf dem Funktionswahlrad finden Sie weitere für die Natur-

fotografie nützliche Programme, so etwa das Programm Tiere , das speziell

auf diese agilen Motive ausgerichtet ist. Sehr effektiv ist sicherlich auch das

Programm Strand/Schnee , mit dem Sie sowohl Landschaftsbilder als auch

Tier- und Porträtbilder in der entsprechenden Umgebung erstellen können.

Wenn Sie einen etwas helleren Stil bevorzugen, versuchen Sie es in glei-

cher Situation auch mit dem EFFECTS-Programm High Key . Als nicht minder

nützlich erweist sich auch das SCENE-Programm Sonnenuntergang . Und

obwohl sie eher für die Stadtfotografie gedacht sind, lassen sich die SCENE-

Programme Nachtaufnahme und Dämmerung in der einen oder ande-

ren Situation in der Landschaftsfotografie einsetzen. Die beiden Programme

Blüten und Herbstfarben sind darauf ausgelegt, die Farben zu betonen.

Sie können diese SCENE-Programme also nutzen, kommen bei Naturbildern

aber auch auf anderem Weg zu einem ebenso guten Ergebnis. Wie Sie im Ka-

pitel 2, »So nutzen Sie die Automatikprogramme«, ab Seite 54 schon erfahren

haben, entscheidet in den SCENE-Programmen vor allem die D7100 über die

Kameraeinstellungen. Das macht sie zugegebenermaßen in vielen Situatio-

nen auch sehr gut. Sie wissen aber, dass die Kamera sich schon einmal täu-

schen und natürlich nicht wissen kann, was genau Sie fotografieren wollen.

Daher sollten Sie sich schnellstmög-

lich an die Modi P, S, A und M heranwa-

gen, die Ihnen im Kapitel 6, »Die Halb-

automatiken: Hier übernehmen Sie

die Kontrolle« vorgestellt wurden. In

der Naturfotografie sind Sie mit der

Blendenvorwahl A als Standard sehr

gut beraten und haben bei speziellen,

schwierigen Lichtsituationen mit dem

manuellen Modus M ein weiteres ef-

fektives Werkzeug zur Hand. Durch die

Steuerung der Blendenwerte haben Sie

optimalen Einfluss auf die Schärfen-

tiefe im Bild, die nicht nur in der Land-

schaftsfotografie sehr bedeutsam sein [ 200 mm | f8 | 1/100 s | ISO 100 ]

z Abbildung 10.2

Das Programm Land-

schaft kann bei ei-

nem solchen Bild gute

Dienste leisten. Auf

Dauer macht die Blen-

denvorwahl A aber

glücklicher.

Naturbilder scharfstellen

261

kann. Die Belichtungszeit wird von der D7100 im Modus A automatisch ange-

passt. So können Sie sich bei Landschaftsbildern auf das Wesentliche konzen-

trieren: die richtige Blende für die passende Schärfentiefe, wenn nötig die Be-

lichtungskorrektur und vor allem die Gestaltung des Bildes.

In der Tierfotografie werden Ihnen zwei wesentliche Aufnahmesituatio-

nen begegnen: zum einen das statische Porträt, zum anderen die Action-Auf-

nahme. Für die statischen Szenen ist der Modus A perfekt, da Sie über die

Blendenvorwahl die gewünschte Schärfentiefe regeln. Für Action-Aufnah-

men hingegen scheint sich das Programm S anzubieten, da Sie hier die Be-

lichtungszeit steuern, die für die Fotografie von Bewegung entscheidend ist.

Allerdings wechseln Tiere recht

oft und ohne Vorankündigung

von statisch zu bewegt. Man

wird in der Realität kaum Zeit ha-

ben, noch schnell zwischen den

beiden Modi A und S zu wech-

seln. Das wäre nur zu empfeh-

len, wenn man sich konsequent

für einen Motivtyp entscheidet.

Das hieße in der Tierfotografie

aber, auf wesentliche Chancen

und Bilder zu verzichten. Besser

ist es daher, sich dauerhaft auf

einen Modus festzulegen.

Naturbilder scharfstellen

Wenn es schnell gehen muss, ist der Autofokus hilfreich. In der Landschafts-

fotografie hingegen schalten Sie ihn besser aus. Stellen Sie dann lieber ma-

nuell am Objektiv scharf. In der Landschaftsfotografie sollte es ohnehin ru-

hig zugehen, und diese Art der Schärfeeinstellung hilft dabei. Je weniger Sie

an die Technik denken müssen, desto mehr Konzentration können Sie auf das

Motiv legen. Und ein wirkungsvolles Bild machen immer noch Sie und nicht

die D7100, die nichts anderes als Ihr Werkzeug ist.

z Abbildung 10.3

Die für derartige Bilder

benötigte lange Be-

lichtungszeit stellen

Sie über die Halbauto-

matiken A oder S ein.

[ 400 mm | f4 | 1/20 s | ISO 100 ]

Kapitel 10 • Natur pur mit der D7100

262

Das gilt ebenso für alle Pflanzen und andere Makromotive. Mit etwas Übung

gelingt es, den Schärfepunkt exakt dahin zu setzen, wo Sie ihn haben wol-

len und wo er für das Bild am wirkungsvollsten ist. Makromotive im Pflan-

zenreich sind oft filigran, da kann es dem AF schon einmal schwerfallen, die

zarten Stängel auch tatsächlich zu erfassen. Wenn man aus der Hand arbei-

tet und den Bildausschnitt nicht kontinuierlich stabil halten kann, verliert der

AF das Motiv auch schon einmal. Oder man verändert den Bildausschnitt be-

wusst, um eine andere Gestaltungsidee umzusetzen. Vergisst man dabei, die

Taste AE-L/AF-L gedrückt zu halten oder das AF-Messfeld exakt auf das Motiv

zu legen, saust die Schärfe beim neuerlichen Drücken des Auslösers davon.

Das wird dann eher nerven als unterstützen. Stellen Sie manuell scharf, müs-

sen Sie sich über keinerlei Knöpfe mehr Gedanken machen und können sich

ganz auf das Bild konzentrieren, das Sie machen wollen. Der Schärfepunkt

sollte immer an einer markanten Stelle im Bild liegen. Bei Blumen wirkt es

gut, wenn Sie die Staubbeutel und Stempel im Inneren der Blüte scharf er-

kennen können. Gerade bei einer geringen Schärfentiefe geben die klaren

Konturen dieser Blütenorgane dem Auge leicht Halt im Bild.

Dass sich der Schärfepunkt in der Tierfotografie normalerweise im Bereich

der Augen befinden sollte, liegt auf der Hand. Über die Augen nimmt der Be-

trachter Kontakt mit dem Motiv und dem Bild auf. Es kann aber auch sein,

dass Sie etwas vollkommen anderes an dem Tier zu einem Foto reizt, etwa

seine auffällig gefärbten Füße oder eine skurrile Schnabelform. Dann stellen

[ 20

0 m

m |

f5,6

| 1/

125 

s | I

SO 2

00

]

> Abbildung 10.4

Manuell lässt sich die

Schärfe exakter auf

feine Motivteile wie

hier die Staubbeutel

legen.

Naturbilder scharfstellen

263

Sie eben diese scharf. Dazu wählen Sie einen Bildaufbau, der das Auffällige

hervorhebt, etwa indem Sie einen markanten bunten Tukanschnabel in den

Vordergrund holen und Kopf und Augen in der Unschärfe auslaufen lassen.

Oder aber Sie wählen einen Bildausschnitt, der das Auffällige klar zum Bild-

inhalt macht. Ein solches Bild kommt auch ohne Kopf und Augen aus.

In der Regel werden Sie in der Landschaftsfotografie mit einer größeren

Schärfentiefe arbeiten und versuchen, das Bild »von vorn bis hinten scharf zu

bekommen«. Dazu ist eine weit geschlossene Blende (große Blendenzahl) nö-

tig, was auch eine längere Belichtungszeit bedeutet. Wenn Sie aus der Hand

fotografieren, sind Ihre Möglichkeiten, die Schärfentiefe optimal einzusetzen,

beschränkt. Vom Stativ aus können Sie da wesentlich entspannter zu Werke

gehen und die Blende, wenn es sein muss, auch komplett schließen und mit

sehr langen Belichtungszeiten arbeiten. Setzen Sie aber zusätzlich noch den

Selbstauslöser oder besser einen Kabelauslöser ein. Auf dem Monitor können

Sie recht gut kontrollieren, ob die Schärfe und die Schärfentiefe passen. Für

diesen Zweck lässt sich auch die Live-View sehr gut einsetzen.

Um ein bestimmtes Motiv deutlich als Hauptmotiv herauszustellen, kann

es sinnvoll sein, mit offener Blende die Schärfentiefe zu reduzieren. Dazu kön-

nen auch für die Landschaftsfotografie eher untypische Telebrennweiten he-

rangezogen werden. Entscheidend ist nur, dass die Schärfe

auch tatsächlich auf dem Hauptmotiv liegt und nicht un-

motiviert irgendwo im Bild.

[ 200 mm | f5,6 | 1/640 s | ISO 200 | –0,3 ]

z Abbildung 10.5

Eine so klare Struktur

wie den grün einge-

färbten Blütenbereich

kann der Autofokus

leicht erfassen.

Schärfeleistung bei Objektiven

Dass die Schärfentiefe bei verschiedenen Blendenwerten unter-

schiedlich zur Ausprägung kommt, wissen Sie schon. Aber die

Blendenwerte sind sogar ganz grundsätzlich für die Schärfeleis-

tung eines Objektivs von Bedeutung. Die größte Auflösung errei-

chen die allermeisten Objektive bei Blendenwerten von f5,6 bis

f8. Das heißt, in diesem Bereich machen sie die schärfsten Bilder.

Bei komplett geöffneter Blende und bei den Werten, die f8 fol-

gen, nimmt die Schärfeleistung mit jedem Blendenschritt ab. Der

Schärfeverlust einer offenen Blende f4 ist dabei nicht so groß wie

der bei der geschlossenen Blende f32. Bei guten Objektiven wird

der Schärfeverlust jedoch erst bei starken Vergrößerungen tat-

sächlich sichtbar.

Kapitel 10 • Natur pur mit der D7100

264

In der Tierfotografie ist der Einsatz des Au-

tofokus aufgrund der Beweglichkeit der

Motive ausgesprochen hilfreich. Es kommt

allerdings darauf an, den für die jeweilige

Situation richtigen Fokusmodus und das

richtige AF-Messfeld auszuwählen. Die

AF-Automatik ermittelt automatisch, ob

Sie es mit einem beweglichen oder unbe-

weglichen Motiv zu tun haben. Davon ab-

hängig arbeitet die D7100 dann mit einem

kontinuierlichen Autofokus AF-C, um der

Bewegung folgen zu können, oder mit dem

Einzelautofokus AF-S. Da Tiere eigentlich

immer irgendwie in Bewegung sind und Sie auch statische Motive problem-

los mit ihm fotografieren können, empfiehlt es sich, standardmäßig den AF-C

zu nutzen.

Ein wichtiger Punkt ist auch, dass die D7100 im Modus AF-C mit kontinuier-

lichem Autofokus eine sogenannte prädiktive Schärfenachführung anwen-

det. Bewegt sich ein Motiv auf Sie zu, so versucht der AF zu berechnen, wo

sich das Motiv zum Zeitpunkt des Auslösens befinden wird. Die Kamera muss

in einem solchen Fall den Umstand bewältigen, dass das Motiv näher kommt

und immer größer wird. Das ist gerade bei schnellen Motiven eine schwierige

Aufgabe. Stellen Sie gerade in der Naturfotografie unbedingt die Auslöse-

prio rität der D7100 ein. Ansonsten werden etliche Bilder mit interessan-

ter Bewegungsunschärfe gar nicht erst entstehen. Zudem können im AF-S

das 3D-Tracking und die einzelnen Optionen der Dynamischen Messfeld-

steuerung nicht eingesetzt werden.

y Abbildung 10.6

Scharfe Aufnahmen

fliegender Vögel ver-

langen nach kurzen

Belichtungszeiten und

dem Autofokus.

y Abbildung 10.7

Mit der ISO-Taste 1

können Sie den ISO-

Wert sowohl im Sucher

als auch auf dem Dis-

play aufrufen und mit

dem hinteren Einstell-

rad schnell anpassen.

[ 380 mm | f5,6 | 1/1000 s | ISO 400 | –0,3 ]

Manuelle Fokussierung

Von Hand zu fokussieren ist natürlich auch bei Action-Szenen möglich, insbesondere

wenn ein Motiv auf Sie zukommt. Man kann einen Vogel etwa »in die Schärfe hinein-

fliegen lassen«. Dazu fokussiert man einen Schärfebereich vor, in dem man den Vogel

abgelichtet haben will, und löst aus, schon bevor der Vogel die Schärfe erreicht hat.

Wichtig ist dabei, dass man die Serienbildfunktion eingestellt hat und dann auch

wirklich den Finger auf dem Auslöser hält und mehrere Bilder macht. Hierzu schaltet

man den Autofokus besser ab.

1

Belichten in der Natur

265

Belichten in der Natur

Anders als im Studio können Sie den natürlichen Lichteinfall nicht direkt be-

einflussen, aber sehr wohl die Auswirkungen des Lichts auf das Motiv. Ent-

scheidend ist dabei, sich über den Lichteinfall im Klaren zu sein und ihn be-

wusst wahrzunehmen. Die Frage, aus welcher Richtung das Licht kommt,

sollte in der Praxis ganz am Anfang stehen. Da Sie das Motiv nicht optimal

zum Licht stellen können, müssen eben Sie die optimale Position zu Licht und

Motiv einnehmen. So steuern Sie das Licht, die Ausleuchtung und damit die

Wirkung Ihres Bildes über die Wahl des Kamerastandpunkts.

Lichtpunkt im Auge

Wirklich lebendig sehen Tierbilder aus, wenn es gelingt, einen kleinen Lichtreflex im

Auge sichtbar zu machen. Das wird eigentlich immer der Fall sein, wenn das Licht auf

das Auge treffen kann. An dunklen Tagen oder bei tief liegenden Augen kann ein leich-

ter Aufhellblitz helfen.

z Abbildung 10.8

Schon eine kleine Re-

flexion des Lichtes im

Auge lässt das Motiv

lebendig wirken.

[ 40

0 m

m |

f5,6

| 1/

160

0 s

| IS

O 2

00

| –

0,3

]

Kapitel 13

Architektur gekonnt in Szene setzen

Die Technik für die Stadtlandschaft .................................................. 310

Innenaufnahmen und bei Nacht ....................................................... 313

Architekturbilder gestalten ................................................................. 316

Exkurs: Stürzende Linien vermeiden und nutzen ......................... 321

Kapitel 13 • Architektur gekonnt in Szene setzen

310

Die Technik für die Stadtlandschaft

Nicht nur in der Natur gibt es vor der eigenen Haustür viel zu entdecken, son-

dern auch in den Städten. Und das lohnt sich: Städte, einzelne Gebäude und

Industrieanlagen haben es auch als fotografisches Trainingsgelände in sich.

In der vertrauten und damit unspektakulär erscheinenden Umgebung Mo-

tive zu suchen schult die Kunst des richtigen Hinsehens. Dazu kommt, dass

man in der geplanten Welt aus Waagerechten, Senkrechten und bogenförmi-

gen Linien wunderbar gestalten und sich den kreativen und technischen He-

rausforderungen stellen kann.

Der richtige Modus

Ein eigenes Motivprogramm hat Nikon der Architekturfotografie nicht zu-

gestanden, aber Sie kommen hier auch mit dem SCENE-Programm Land-

schaft zurecht. Gerade Übersichtsaufnahmen am Urlaubsort oder in einer

Stadt funktionieren nach ähnlichen Gesetzen wie gute Landschaftsaufnah-

men. Aber auch Ausschnitte innerhalb der Stadtarchitektur oder gar klei-

nere Details wie Türen oder Balkone gelingen so, für die Sie aber auch auf

das speziell dafür gedachte Programm Nahaufnahme umschalten kön-

nen. Gegen Abend, wenn sich zum natürlichen Licht das künstliche Licht der

Stadtbeleuchtung gesellt und immer dominanter wird, können Sie auch in

das SCENE-Programm Nachtporträt umschalten und versuchen, die spe-

zielle Atmosphäre des Augenblicks einzufangen. Anstelle einer Person kann

etwa auch ein Detail der Architektur im Vordergrund als Hauptmotiv heran-

gezogen werden. Achten Sie allerdings darauf, nicht mit der Automatischen

Messfeldsteuerung zu arbeiten, da der große Detailreichtum und die an

manchen Orten sehr strukturreiche Umgebung den Autofokus zu oft auf die

falsche Fährte schickt. Mit der AF-Messfeldsteuerung Einzelfeld können Sie

exakt das scharfstellen, was Sie auch scharf haben wollen.

Für reine Übersichtsaufnahmen in der Stadt und wenn es nicht darauf an-

kommt, einen Motivteil im Vordergrund zu betonen, eignen sich die SCENE-

Programme Nachtaufnahme und auch Dämmerung ganz besonders gut.

Ein fester Stand der Kamera, am besten über ein Stativ, ist natürlich anzura-

ten. Haben Sie keins zur Hand, kann man die Kamera auf einer Mauer oder

gar dem Boden ablegen. Natürlich können Sie den ISO-Wert in den SCENE-

Programmen einfach selbst erhöhen, aber in der Dunkelheit kommt das Bild-

Die Technik für die Stadtlandschaft

311

rauschen bei höheren ISO-Werten gegenüber Tageslichtaufnahmen deutlich

stärker zum Vorschein. Zusätzlich steht Ihnen an der D7100 auch das SCENE-

Programm Innenaufnahme zur Verfügung, das Ihnen später (siehe Seite

313) noch einmal begegnen wird.

In den Halbautomatiken bietet sich die Blendenvorwahl A an, da Sie so direkt

über die Steuerung der Blende Einfluss auf die Schärfentiefe im Bild nehmen

können. So gelingen schnell Bilder eines ganzen Straßenzuges mit durchgän-

giger Schärfe und mit wenigen Drehungen des Einstellrads Detailaufnahmen

an Gebäuden, für die Sie vielleicht weniger Schärfentiefe brauchen. Die geöff-

nete Blende (kleine Blendenzahl) erlaubt eine kürzere Belichtungszeit, was ge-

rade dann, wenn ein Motiv groß im Bild abgebildet wird, wichtig werden kann.

Denn dann werden schon kleinste Verwacklungen unter Umständen sichtbar.

Selbstverständlich kommen Sie auch mit den anderen Modi zu brauchbaren

Bildern, auch wenn diese hier nicht so praktisch sind.

y > Abbildung 13.1

In der Architekturfotografie begeg-

nen Ihnen in der Regel Mischlicht aus

Tages- und Kunstlicht am häufigsten.

Der richtige Weißabgleich kann hel-

fen, die Auswirkung des Kunstlichts

auf das Bild zu beherrschen. [ 112 mm | f5,6 | 1 s | ISO 200 | –0,3 ]

Die Wahl der Ausrüstung

Bei der Wahl des richtigen Objektivs kommt es auf die Rahmenbedingungen

an und darauf, was Sie wollen. Bedenken Sie auch, dass Sie das Gepäck bei der

Fotowanderung durch die Stadt tragen müssen. So sollte die längste Brenn-

weite besser außen vor bleiben, wenn man ihr Gewicht gegen das des Stativs

abwägt. Gerade bei Bildern, in denen es auf große Schärfentiefe ankommt, so

Kapitel 13 • Architektur gekonnt in Szene setzen

312

dass wegen des Abblendens die Belich-

tungszeit sehr lang wird, macht erst das

Stativ die Bildidee realisierbar. Das gilt

auch für das Fotografieren am Abend

oder gar nachts. Es kann auch reizvoll

sein, mit langen Belichtungszeiten zu

experimentieren und fahrende Autos, ei-

lende Menschenmassen und Rücklichter

in den Bildaufbau einzubinden.

Von großem Vorteil sind Zoomobjek-

tive, da man in der Stadt und an touris-

tisch bedeutsamen Orten selten seinen

Standort so frei wählen kann, wie man

es gerne möchte. Da hilft es, wenn man

an einem günstigen Standpunkt ver-

schiedene Brennweiten in einem Objektiv zur Verfügung hat und damit un-

terschiedliche Ausschnitte und Motive anvisieren kann. Mittlere Brennwei-

ten sind daher für viele Motive geeignet. Um aber die kompletten Ausmaße

einer Gasse oder eines Gebäudes einzufangen, ist das Weitwinkelobjektiv un-

umgänglich.

Ein sehr nützliches kleines Utensil kann ein Sitzkissen oder Ähnliches sein,

auf dem man sich hinknien oder sogar hinsetzen kann. Denn Asphalt ist hart.

Für eine weiche Knieunterlage ist man da dankbar, und für bestimmte Auf-

nahmen wird sich ab und an auch eine flachere Perspektive aus kniender Po-

sition nicht vermeiden lassen. Sinnvoll ist auch die Verwendung eines Polfil-

ters. Gerade moderne Architektur wartet oft mit großen Fensterfronten auf,

die Licht reflektieren und spiegeln können. Wie bei einer Wasseroberfläche

greift der Polfilter bei solchen Motiven ein und reduziert die Reflexionen.

y Abbildung 13.2

Nirgendwo anders tre-

ten derart viele klare

Linien und Strukturen

auf wie in der Stadt.

Halten Sie vor dem

Auslösen Ausschau

nach den Linien und

ordnen Sie sie im Bild!

[ 18 mm | f4 | 1/50 s | ISO 200 | –1 ]

Tilt/Shift

Es gibt so etwas wie das Objektiv im Architekturbereich: Ein Tilt-Shift-Objektiv erlaubt

es dem Fotografen, die Linsen gegenüber der Sensorebene frei zu bewegen und damit

die in den Architekturbildern so wichtigen Linien gerade in das Bild zu bekommen.

Diese Objektive sind aber fast schon etwas für Spezialisten. Auch mit »normalen« Ob-

jektiven an der D7100 können Sie sich der Herausforderung »Stadt« stellen.

Innenaufnahmen und bei Nacht

313

Innenaufnahmen und bei Nacht

Auch in der Stadt wird es vorkommen, dass Sie im Inneren von Gebäuden fo-

tografieren wollen. Dabei sollten Sie immer auf die Gepflogenheiten achten.

Eine leise Auslösung oder das Abschalten des internen Blitzes können ratsam

sein (gilt natürlich auch für den Aufsteckblitz). In Museen oder Ausstellungs-

räumen wird darauf meist auch gesondert hingewiesen. Da es in Innenräu-

men oft recht dunkel sein kann, ist das natürlich schade. Die Belichtungszei-

ten sinken in Bereiche, die scharfe Bilder aus der Hand nahezu unmöglich

machen. Das SCENE-Programm Innenaufnahme arbeitet auch ohne Blitz

[ 18 mm | f8 | 1/80 s | ISO 400 ] [ 70 mm | f8 | 1/60 s | ISO 400 ]

y Abbildung 13.3

Oft sind in der Stadt einfach zu viele Menschen unterwegs.

Das ist am frühen Morgen nicht ganz so, stehen Sie daher

vor den anderen auf.

y Abbildung 13.4

Zu jeder Zeit entdeckt man kleine Details oder Ausschnitte,

die mit dem Tele-Zoomobjektiv bequem einzufangen sind.

[ 18

 mm

| f4

,5 |

1/50

s |

ISO

250

]

z Abbildung 13.5

Das Programm Innen-

aufnahme stellt den

Raum zwar schon ganz

gefällig dar, aber die

Kontraste großen Fens-

ter bereiten natürlich

Schwierigkeiten.

Kapitel 13 • Architektur gekonnt in Szene setzen

314

aber noch ganz zuverlässig, da es eine offene Blende wählt. Zudem können

Sie den ISO-Wert erhöhen und so zu halbwegs aus der Hand beherrschbaren

Belichtungszeiten kommen.

Das eigentliche Problem aber sind zumeist die Kontraste, die dadurch ent-

stehen, dass den recht dunklen Räumen helle Außenbereiche gegenüber-

stehen, sobald Fenster mit im Bild sind. Die D7100 versucht dann, für die

Belichtung einen Mittelweg zu finden, insbesondere wenn Sie mit der Mat-

rixmessung belichten. Die Spotmessung kann unter Umständen sinn-

voll sein, damit die Kamera das Licht draußen nicht zu sehr berücksichtigt.

Dann wird der Raum vielleicht heller dargestellt, aber dementsprechend stei-

gen auch die Überstrahlungen im Bereich der Fenster. Will man etwas im

Raum gut sichtbar machen, ist die Spotmessung also eine Lösung, aber die

Bildergebnisse sind nicht unbedingt hübsch anzuschauen. In den beiden In-

nenraumaufnahmen auf dieser Seite kam die Matrixmessung zum Einsatz,

um ein möglichst ausgewogenes Bild zu erhalten. Die HDR-Funktion der

D7100 brachte gemeinsam mit der Blendenvorwahl A die ausgewogensten z Abbildung 13.6

Links: Die HDR-Funk-

tion in der Blendenvor-

wahl A reduziert die

Kontraste und hellt den

Raum gleichzeitig auf.

Rechts: Die Überstrah-

lungen im Kronleuch-

ter fallen mit der HDR-

Funktion gering aus.

[ 18 mm | f5 | 1/50 s | ISO 250 | +0,3 | HDR high ][ 30 mm | f8 | 1/40 s | ISO 250 | +0,3 | HDR high ]

Innenaufnahmen und bei Nacht

315

Ergebnisse, wie die Bildbeispiele zeigen. Beide Aufnahmen wurden aus der

Hand gemacht.

Bei Nacht zeigen viele Gebäude und Städte noch einmal ein anderes Gesicht.

Ob Sie der Situation mit einem der SCENE-Programme begegnen oder aber

in der Blendenvorwahl A arbeiten, hängt auch von Ihrem persönlichen Ge-

schmack ab. Die Farbwiedergabe und damit die Wiedergabe der Atmosphäre

sind in allen Modi unterschiedlich. Was Ihrer Vorstellung

von Nacht oder Dämmerung am ehesten entspricht, kön-

nen Sie nur durch Vergleichsaufnahmen feststellen. Foto-

grafieren Sie daher ruhig ein Motiv in mehreren Program-

men. So können Sie nicht nur das Beste auswählen, sondern

sammeln auch Erfahrungen. Denn was bei dem einen Motiv

nicht wirkt, kann bei einem anderen genau richtig sein. Mit

der Zeit werden Sie so vielleicht neben der Blendenvorwahl

A auch die SCENE-Programme für manche Motive schätzen

lernen.

Neben dem eingesetzten Programm und der Gestaltung

müssen Sie auch entscheiden, wie Sie mit den sich mögli-

cherweise bewegenden Lichtern umgehen wollen. Denn

die unumgänglichen längeren Belichtungszeiten führen

unter Umständen dazu, dass sich zum Beispiel vorbeifah-

rende Autos in das Bild »hineinschmuggeln«. Die Fahrlich-

ter werden sich als weiße oder rote Lichtstreifen verewigen.

Will man das vermeiden, braucht man Geduld oder gutes Ti-

ming. Man kann sich aber auch entscheiden, die Lichtstreifen bewusst einzu-

bauen. Berücksichtigen Sie dann aber beim Bildaufbau, dass die Lichter nicht

durch das Hauptmotiv hindurchrauschen oder das Bild zu stark dominieren.

Und vergessen Sie nicht, dass es Linien sind, die ihre Wirkung haben!

Tipp

Auch in der eher hektischen Stadt kann es manchmal ratsam sein, die Betriebsart

Leise Auslösung Q der D7100 einzusetzen, etwa im Inneren von Kirchen, wo meist

Stille herrscht. Auf Lesungen oder Konzerten, kurzum überall da, wo die Menschen

um Sie herum zuhören und sich eventuell durch Auslösegeräusche abgelenkt oder ge-

stört fühlen könnten, fallen Sie mit dieser Betriebsart weniger auf.

z Abbildung 13.7

Das Programm Nacht-

aufnahme erzeugt Bil-

der mit einer helleren

Anmutung.

y Abbildung 13.8

Im Programm Dämme-

rung bekommen die

Bilder einen Blaustich.