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TECHNISCHE UNIVERSITÄT DORTMUND Praktikumsbericht Sommersemester 20 10 Name der Schule [Schullogo] LWL-Förderschule Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung Marsbruchstraße 176, 44287 Dortmund Tel.: (0231) 53 470 100 schule-am-marsbruch@ lwl.org Praktikumszeitraum: 06. September bis 24. September 20 10 in Verbindung zur Veranstaltung Didaktikum zur Vorbereitung auf das Übungspraktikum in Schulen nach Abschluss des Grundstudiums Veranstaltungsnummer: 130 780 Modul: EK-3 Lehrperson: Dr. Ingo Bosse Michael Kraus Westerbleichstraße 36, 44147 Dortmund [email protected] Studiengang: Master Lehramt Sonderpädagogik Matrikelnummer: 115 082

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TECHNISCHE UNIVERSITÄT DORTMUND

PraktikumsberichtSommersemester 2010

Name der Schule

[Schullogo]

LWL-FörderschuleFörderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Marsbruchstraße 176, 44287 DortmundTel.: (0231) 53 470 100

[email protected]

Praktikumszeitraum:06. September bis 24. September 2010

in Verbindung zur VeranstaltungDidaktikum zur Vorbereitung auf das Übungspraktikum in Schulen nach Abschluss des

GrundstudiumsVeranstaltungsnummer: 130 780

Modul: EK-3Lehrperson: Dr. Ingo Bosse

Michael KrausWesterbleichstraße 36, 44147 Dortmund

[email protected]: Master Lehramt Sonderpädagogik

Matrikelnummer: 115 082

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[Schullogo]

Inhaltsverzeichnis

1 Bedingungsanalyse der Schule..............................................................................................................................................3

2 Bedingungsanalyse der Klasse...............................................................................................................................................5

3 Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.............................................................8

3.1 Beschreibung des Schülers T.......................................................................................................................................8

3.2 Beschreibung der Schülerin D.................................................................................................................................10

3.3 Beschreibung des Schülers M..................................................................................................................................12

3.4 Kurzbeschreibungen der übrigen Schülerinnen und Schüler.............................................................14

4 Kurzdarstellung einer therapeutischen Situation.............................................................................................17

5 Darstellung zweier Unterrichtsskizzen........................................................................................................................20

5.1 Unterrichtsskizze 1............................................................................................................................................................20

5.2 Unterrichtsskizze 2............................................................................................................................................................25

6 Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs...................................................................................33

7 Gesamtreflexion...............................................................................................................................................................................47

8 Literaturangaben............................................................................................................................................................................49

9 Anhang.....................................................................................................................................................................................................51

9.1 Nachweis über gehaltene Unterrichtsstunden im Blockpraktikum...............................................51

9.2 Stundenplan............................................................................................................................................................................52

9.3 Unterrichtsmaterialien....................................................................................................................................................53

9.4 Schulinternes Kerncurriculum, Auszug des Faches Mathematik...................................................60

Aus Gründen der Anonymität der beteiligten Personen wurden jegliche Namen geändert und entsprechend abgekürzt.

Jegliche Angaben sind ein Resultat subjektiver Wahrnehmungen und Interpretationen. Es besteht kein Anspruch auf Korrektheit,

Fehlinterpretationen sind möglich.

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Name der Schule[Schullogo]

Bedingungsanalyse der Schule

1 Bedingungsanalyse der Schule

Die Schule am Marsbruch liegt im südöstlichen Stadtteil Aplerbeck der Stadt Dortmund. Es

handelt sich hierbei um eine vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (abgekürzt LWL)

getragene Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

(abgekürzt FkmE). Der Einzugsbereich dieser Schule umfasst neben Großteilen der Stadt

Dortmund ebenso die Städte Unna, Schwerte, Holzwickede, Kamen, Bergkamen, Lünen und

Werne (Schule am Marsbruch, 2010b, S.5).

Die geschichtlichen Ursprünge dieser Schule liegen bereits im Jahr 1966. Aus einer

Elterninitiative ist zur damaligen Zeit die sogenannte Spastiker Gemeinschaftsschule

entstanden. Steigende Schülerzahlen und der Wunsch nach behindertengerechten

Räumlichkeiten sorgten 1975 für den Umzug des Schulstandortes von Dortmund-Mengede nach

Dortmund-Aplerbeck. In den Jahren zwischen 1980 und 1989 wurden Umbauten zur

Erweiterung vorgenommen, so dass auch heute noch ausreichend Platz für die stetig steigende

Schülerzahl vorhanden ist (ebd.).

Die Schule am Marsbruch ist als Ganztagsschule konzipiert. An vier Wochentagen findet der

Schulbetrieb von 08.10 Uhr bis 15.10 Uhr statt. Am übrigen Freitag werden die Schülerinnen

und Schüler zeitlich verkürzt beschult.

In der Regel gilt für die Schülerinnen und Schüler eine Schulpflicht von elf Jahren bzw. bis zur

Vollendung des 18. Lebensjahres. Gegliedert in Primar- und Sekundarstufe I werden sie von der

Eingangs- bis hin zur Abschlussklasse entsprechend ihren jeweiligen Förderschwerpunkten

beschult und therapiert. Im neunten Schulbesuchsjahr, in der Klasse 8, beginnt an der Schule am

Marsbruch die Abschlussstufe. Im Rahmen dessen werden folgende

Schulabschlussmöglichkeiten angeboten (ebd., S.40):

• Abschlusszeugnis der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

• Abschluss nach Klasse 10 der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

• Abschluss nach Klasse 9 der Hauptschule

• Abschluss nach Klasse 10 der Sekundarstufen.

Aktuell umfasst die Schülerschaft 255 Kinder und Jugendliche, von denen 60 Prozent mehrfach

komplexe Beeinträchtigungen aufweisen (Schule am Marsbruch, 2010c). Die gesamte

Schülerschaft teilt sich auf insgesamt 28 Schulklassen auf. Es werden acht Zivildienstleistende

und 17 Hilfskräfte im freiwilligem sozialem Jahr beschäftigt (ebd.).

Neben dem standardmäßig unterrichteten Fächern bietet die Schule am Marsbruch ihren

Schülerinnen und Schülern ebenso die Möglichkeit, sich interessensorientiert in besonderen

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Passive Objekte?
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Name der Schule[Schullogo]

Bedingungsanalyse der Schule

Bereichen zu bilden bzw. therapeutische Maßnahmen wahrzunehmen. Darunter zählen unter

anderem Fächer und Aktivitäten wie Fotografie, Tischtennis, Reiten, Segeln, Billiard, Kochen,

Snoezeln und der Umgang mit dem Computer sowie anderen Medien. Um all dies zu

ermöglichen verfügt die Schule am Marsbruch über zusätzliche Fachräume, wie beispielsweise

ein Fotolabor, zwei Werkräume, eine Lehrküche, zwei Computerräume, einen Snoezelen-Raum

und einen Billiardraum (Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2008).

Weitere Besonderheiten der Schule am Marsbruch sind zudem ein seit 1990 durch Schülerinnen

und Schülern betriebener Schulkiosk, der sogenannte Saftladen, das seit 1994 bestehende

Schülercafé, sowie ein mehr oder minder portables Luftsprungkissen, das sogenannte AirTramp.

Neben der im Unterricht integrierten Pflege und Förderung findet an der Schule am Marsbruch

therapeutische Begleitung der Schülerinnen und Schüler statt. Insgesamt 19 Therapeutinnen und

Therapeuten (Schule am Marsbruch, 2010c) ermöglichen individuelle Förderung im Rahmen

von Ergo-, Physio- und Sprachtherapie sowie Motopädie.

Medizinische Behandlungspflege, wie Katheterisieren, Sondieren, Abklopfen, Absaugen und

Erstversorgung bei Krampfanfällen und Unfällen wird durch ausgebildetes Pflegepersonal

sichergestellt (Schule am Marsbruch, 2010b, S.20).

Wie den angeführten Daten zur Schülerschaft zu entnehmen ist, bilden einen Großteil der

Schülerschaft die Schülerinnen und Schüler mit schwersten Beeinträchtigungen. Zu jenem

Personenkreis zählen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die zusätzlich zu einer „meist sehr

komplexen Körperbehinderung eine weitere Behinderung (geistige Behinderung, Blindheit,

Gehörlosigkeit)“ (Schule am Marsbruch, 2010b, S.27) aufweisen. Ihnen bedarf es einer

besonderen unterrichtlichen Förderung, welche sich an individuellen Förderkonzepten

orientiert. Sie werden teils integrativ in einer Jahrgangsklasse oder auch in sogenannten

Schwerstbehindertenklassen unterrichtet. Die Entscheidung über eine integrative oder separierte

Förderung beruht auf interdisziplinären Überlegungen (hinsichtlich Klassenteams, Therapeuten

und Krankenschwestern). Unabhängig vom Förderort steht das individuelle Wohl der

Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt jeglicher pädagogischer, therapeutischer und

pflegerischer Arbeit. Um dies zu gewährleisten richtet sich das Personal der Schule am

Marsbruch unter anderem nach Konzepten wie Basale Stimulation nach Andreas Fröhlich,

Basale Kommunikation nach Winfried Mall, Basale Aktivierung nach Dietrich Fischer und

Manfred Breitinger, Snoezeln nach Jan Hulsegge und Ad Verheul sowie Sensorische Integration

nach Jean Ayres (ebd., S.28).

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Name der Schule[Schullogo]

Bedingungsanalyse der Klasse

2 Bedingungsanalyse der Klasse

Mein Tätigkeitsbereich während des Praktikums belief sich ausschließlich auf eine Klasse der

Jahrgangsstufe sechs. Dabei handelte es sich um eine von insgesamt drei Klassen innerhalb

dieser Jahrgangsstufe.

Jene Klasse wird derzeit von drei Lehrerinnen unterrichtet: Frau L., Frau K. und Frau W..

Während Frau L. und Frau K. jeweils Sonderpädagoginnen sind, handelt es sich bei Frau W. um

eine ehemalige Kinderkrankenpflegerin mit abgeschlossener Ausbildung zur Fachlehrerin. Frau

L. studierte das Fach Deutsch und die Förderschwerpunkte körperliche und motorische

Entwicklung sowie geistige Entwicklung. Aufgrund einer Fortbildung im Fach Englisch

unterrichtet sie auch dieses. Frau K. hingegen unterrichtet Mathematik und Gesellschaftslehre

und studierte den damals gültigen Studiengang Körperbehindertenpädagogik. Für weitere

Fächer ist die Fachlehrerin Frau W. zuständig.

Die insgesamt neun Kinder starke Schülerschaft dieser Klasse ist sehr heterogen. Sie setzt sich

aus drei Mädchen und sechs Jungen zusammen. Während die drei Mädchen ohne

Hilfsmittelunterstützung auskommen, sind drei der Jungen auf einen Rollstuhl angewiesen.

Dabei handelt es sich um einen Schüler mit Muskeldystrophie Typ Duchenne, sowie zwei

weitere mit schwerst mehrfachen Beeinträchtigungen. Für einen dieser beiden ist zudem eine

Krankenschwester tätig, welche ihn über den Schultag hinweg persönlich betreut und pflegt.

Zum Sondieren des anderen Jungen wird eine weitere Krankenschwester eingesetzt. Die

Toiletten- bzw. Wickelgänge werden von einem Zivildienstleistenden vollzogen.

Es liegt in der angeführten Klasse somit ein Lehrer-Schüler-Verhältnis von 3 zu 9 vor, welches

jedoch in Lehrsituationen so nicht existent ist, da der Unterricht meist von einer Lehrkraft

gehalten wird.

Neben geringfügig eingesetzten Frontalphasen finden gehäuft kooperative Formen des offenen

Unterrichts statt. So wird in dieser Klasse viel Partner- bzw. Kleingruppenarbeit praktiziert. Für

individuelle Rückfragen von Schülerinnen und Schülern ist ein Fragekasten installiert, durch

den es ermöglicht wird, in auf Wunsch anonymisierter Form, Anmerkungen und Fragen an die

Lehrpersonen zu richten. Dieser findet besonders im Sexualkundeunterricht Verwendung.

Die kollegiale Zusammenarbeit ist innerhalb des bis dorthin bereits seit zwei Jahren

bestehenden Klassenteams wichtig. Während die drei Lehrerinnen einmal monatlich

Teamsitzungen abhalten, wurde berichtet, dass sie sich im Falle akuter Vorkommnissen sofort

untereinander verständigen (in Pausen bzw. per Telefon, SMS- und eMail-Verkehr).

Durch Frau L. erfährt ein Teil der Schülerschaft dieser Klasse eine gewisse Kontinuität, da

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Name der Schule[Schullogo]

Bedingungsanalyse der Klasse

manche Schülerinnen und Schüler sie bereits durch das Referendariat begleiteten.

Der Einzugsbereich der Schülerinnen und Schüler ist recht verstreut. So wohnt ein Kind in

Kamen, eines in Lünen und eines in Unna, während die restlichen sechs in Dortmund leben.

Diese sechs pflegen teilweise auch untereinander privaten Kontakt. So stellte sich zum

Zeitpunkt des Praktikums die Lerngruppe als sehr harmonisch dar. Zwar werden die zwei

bereits genannten Kinder mit schwerst mehrfachen Beeinträchtigungen nur halbtags beschult

und sind somit nur verkürzt im Klassenverband, doch werden beide freundschaftlich in jegliche

Interaktion der anderen eingebunden. Zum Zeitpunkt des Praktikums waren zwei Mädchen

nicht völlig im Klassenverband integriert. Eines der Mädchen besucht die Schule am Marsbruch

erst seit sehr kurzer Zeit. Ihre freundliche und aufgeschlossene Art lässt jedoch erwarten, dass

sie in kurzer Zeit von der Klasse aufgenommen wird. Das andere nur teils integrierte Mädchen

wirkt in sich zurückgezogen und den anderen gegenüber gehemmt, so dass eine gewisse soziale

Distanz zu verspüren ist. Der bereits angeführte Junge mit Muskeldystrophie Typ Duchenne

wirkt ebenso nur bedingt im Klassenverband integriert, da sich soziale Interaktionen aufgrund

sprachlicher Beeinträchtigungen erschwerten. Im Gegensatz dazu kümmerten sich jedoch seine

Mitschüler sehr aufmerksam um ihn, falls er Hilfe benötigt.

Hinsichtlich des derzeit aktuellen Stundenplans ergeben sich einige Besonderheiten. So sind

(Einzel-) Förderstunden fester Bestandteil des wöchentlichen Unterrichts. In drei bis sechs

Unterrichtsstunden werden bereits erarbeitete Inhalte mit einzelnen Schülern intensiv

wiederholt, vertieft oder weiter ausdifferenziert.

Einmal wöchentlich findet die sogenannte Sportschiene statt. Jeweils Donnerstag werden in der

dritten und vierten bzw. siebten und achten Stunde Aktivitäten wie Tanzen, Kegeln, Billiard,

Tischtennis, Fit for Fun, Rollstuhlbasketball und Move 'Ya angeboten. Dazu wird die

Lerngruppe in zwei Hälften eingeteilt. Während die erste Hälfte Aktivitäten der Sportschiene

wahrnimmt, gibt es parallel für die restlichen Kinder ein Kunst-Musik-Angebot.

Als weiteres Mittel der Differenzierung wird die Lerngruppe täglich für zwei Stunden im

Fachunterricht bezüglich ihres kognitiven Niveaus neu zusammengesetzt. So bilden sich mit

Schülerinnen und Schülern aus den Parallelklassen verschiedene Differenzierungsgruppen,

aufgeteilt nach Schwerstbehinderung, GB- und LB-Richtlinien.

Der gesamte Unterricht findet weitestgehend im Klassenraum statt. Vorhandene Fachräume

werden ausschließlich genutzt, wenn es bestimmte Fächer des Stundenplans (siehe Anhang)

vorsehen. Hier ist jedoch anzuführen, dass der ursprünglich geplante Schwimmunterricht

vorerst nicht stattfinden kann, da zur Zeit alle in Frage kommenden Schwimmbäder defekt bzw.

renovierungsbedürftig sind.

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Erläuterung in Fußnote?
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Name der Schule[Schullogo]

Bedingungsanalyse der Klasse

Als besonders positiv ist die Aufteilung und Ausstattung des Klassenraumes anzuführen. So

wirkt das Raumkonzept sehr durchdacht, ordentlich, strukturiert und keinesfalls überladen.

Ebenso schülergerecht empfinde ich den morgentlichen offenen Unterrichtsbeginn. Zwar gilt für

die Kinder der Klasse ab 08:10 Uhr Anwesenheitspflicht im Klassenraum, doch wird fachlich

erst um 8:30 Uhr gestartet.

Seitens der Lehrkräfte gelten keine gesonderten Regeln für einzelne Schülerinnen und Schüler.

Einzig bei einem Schüler, welcher über einen nicht weiter therapier- und operierbaren

Herzfehler verfügt, gilt es besonders aufmerksam zu sein, um ihn vor zu körperlichen

Überanstrengungen zu bewahren.

Detailliertere Angaben zur Schülerschaft sind dem folgenden Kapitel zu entnehmen.

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

3 Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Nachfolgende Informationen stützen sich auf Erkenntnisse durch Beobachtungen, Gespräche

mit entsprechendem Schüler bzw. mit entsprechender Schülerin sowie Informationsaustausch

mit Lehrpersonen und weiteren relevanten Bezugspersonen. Es wurden ebenso Informationen

aus medizinischen Gutachten, zurückliegenden AO-SF Verfahren und aktuellen Förderplänen

entnommen. So ist zwar von einem möglichst authentischem Gesamtbild auszugehen, doch ist

darauf hinzuweisen, dass jegliche Angaben ein Resultat subjektiver Wahrnehmungen und

Interpretationen darstellen. Es besteht dementsprechend kein Anspruch auf Korrektheit.

3.1 Beschreibung des Schülers T.

Medizinische Aspekte:

Bei T. handelt es sich um einen, zum Zeitpunkt des Praktikums, zwölf Jahre alten Schüler.

Aufgrund einer Frühgeburt in der 36 Schwangerschaftswoche (abgekürzt SSW) ergaben sich

massive Komplikationen. So besteht eine schwergradig angeborene Herz- und

Gefäßmissbildung, die wiederholte operative Eingriffe erforderlich machten (zwischen 1998

und 2000 insgesamt acht Operationen). Es besteht eine kombinierte umschriebene

Entwicklungsstörung mit Entwicklungsrückständen im kognitiven Bereich, in der

Sprachentwicklung und in der Fein- und Grobmotorik. Zudem liegt eine durch den schweren

Herzfehler (kardiale Dystrophie) bedingte Gedeihstörung vor. Aufgrund seiner

kardiovaskulären Erkrankung ist T. einer besonderen Belastungssituation ausgesetzt. Diese ist

mit einer über das übliche Maß hinausgehende Fürsorge, Betreuung und Pflege verbunden

und geht mit einer im häuslichen Bereich durchzuführenden herzspezifischen

medikamentären Therapie einher. Die körperliche und psychisch-emotionale Situation des

Kindes macht es erforderlich, dass T. in einem stabilen und sicheren familiären Umfeld mit

konstanten und sozial kompetenten Bezugspersonen aufwächst. Diese Voraussetzungen waren

in seiner Herkunftsfamilie nicht gegeben, so dass er nach dreimonatigem Aufenthalt in einer

Bereitschaftspflegefamilie seit nunmehr 2005 in einer Pflegefamilie aufwächst.

Bezugsrichtlinien und Leistungsstand in relevanten Lernbereichen:

T. wird nach den Bezugsrichtlinien für den Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet. Dabei

arbeitet er besonders motiviert, sachgerecht und erfolgreich im Fach Mathematik. Hier

rechnet er im Zahlenraum bis 10.000 in allen Grundrechenarten. Im kleinen Einmaleins, wie

auch bei der halbschriftlichen Addition/Subtraktion und beim Kopfrechnen, hat er große

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Sicherheit. Mathematische Signalwörter erkennt er weitesgehend. Textaufgaben kann er

selbstständig in Teilschritte zerlegen und dazugehörige Problemfragen formulieren. Die

Antworten sind meist passgenau. Fachlich sollte der Umgang mit der Stellenwerttafel, das

Bearbeiten von Textaufgaben, Schätzen/Abzählen/Zerlegen großer Zahlen, Auf- und

Abrunden im 1000er-Raum, Höhen/Längen skizzenhaft darstellen und vergleichen, sowie

Umgang mit und Zerlegen von Geldbeträgen vertieft werden.

Arbeits- und Lernverhalten:

Der Schüler T. ist für schulisches Lernen leicht zu motivieren. Tagesformabhängig fehlt es

ihm jedoch oft an Durchhaltevermögen, Anstrengungsbereitschaft und Fokussierung auf die

vorliegende Aufgabe. Bei angemessener Konzentration zeichnet sich eine gute

Auffassungsgabe ab. Die gestellten Aufgaben kann er meist zuverlässig und selbstständig

erledigen. Um nicht in andere Tätigkeitsbereiche abzuschweifen, ist in Arbeitsphasen eine

Begleitung durch Erwachsene notwendig. T. hat Schwierigkeiten, sich selbst zu organisieren

und die benötigten Arbeitsmaterialien bereit zu halten. Dies kann zu einer Verzögerung des

Unterrichts für die gesamte Lerngruppe führen.

Nebenher zeigt T. eine hohe motorische Unruhe. Er kaut an seinen Fingernägeln und der

Nagelhaut. Ebenso beschäftigt er sich schnell mit auf seinem Arbeitstisch liegenden

Gegenständen. Nach Ansprache gelingt es T. nur für kurze Zeit, dieses Verhalten zu

unterbinden.

Sozial- und Kommunikationsverhalten:

In der Praktikumszeit wirkte T. wohlerzogen und hilfsbereit. Meiner Person gegenüber war er

stets freundlich und interessiert. Es wird jedoch berichtet, dass T. Schwierigkeiten im

Verhalten Erwachsenen gegenüber habe. Er neige dazu, in neuen Situationen Grenzen

auszutesten. Ebenso soll er dazu neigen, andere Schüler zu Regelüberschreitungen anzuleiten.

Im Gegenzug stünde er jedoch für eigenes Fehlverhalten nicht ein.

In Interaktionssituationen äußert sich T. sprachlich gut formuliert. Teils drückt er sich jedoch

nicht altersgemäß aus, indem er unter leiser Aussprache deutlich verkürzte Satzkonstruktionen

verwendet („Babysprache). Dass er jedoch offen für jegliche Form von Interaktionen ist,

verdeutlicht die Tatsache, dass sich T. sehr über seinen Posten als stellvertretenden

Klassensprecher freut. Insgesamt wirkt T. sehr weltoffen und interessiert. Bei Unklarheiten

oder aufgrund von Neugierde hat T. keinerlei Scheu sich fragend zu informieren. Dabei achtet

er auf eine wohlbedachte Formulierung.

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Förderbereiche und Förderschwerpunkte:

Bei T. sind Entwicklungsbedarfe in den Entwicklungsbereichen Sozialverhalten sowie Lern-

und Arbeitsverhalten festzustellen. Demnach gilt es zu fördern:

Sozialverhalten:

◦ Entwicklung eines angemessenen Selbstbewusstseins,

◦ Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung,

◦ zu Fehlverhalten stehen und Konsequenzen akzeptieren.

Lern- und Arbeitsverhalten:

◦ Entwicklung von größerer Selbstständigkeit,

◦ Aufbau von Selbstorganisation in klar strukturierten Situationen,

◦ Stärkung der Konzentrations- und Durchhaltefähigkeit,

◦ Stärkung der Selbstkontrolle.

3.2 Beschreibung der Schülerin D.

Medizinische Aspekte:

D. ist zum Zeitpunkt des Praktikums 12 Jahre alt. Vor der Beschulung an der Schule am

Marsbruch besuchte D. ein Jahr eine Regelgrundschule und wechselte 2005 auf eine

Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Als Folge eines fetalen Alkoholsyndroms liegen bei D. Entwicklungsretardierungen in den

Bereichen körperliche und motorische Entwicklung, sowie Wahrnehmung, Sprache,

Kognition und Sozialverhalten vor. Ihr körperliches Wachstum ist eingeschränkt, Gewicht und

Größe liegen unterhalb der Altersnorm. Es wurden eine kognitive Entwicklungsverzögerung

im Sinne einer Lernbeeinträchtigung sowie Verhaltensauffälligkeiten in Form einer

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (abgekürzt ADHS) diagnostiziert. Letzteres

ist medikamentös eingestellt, jedoch versucht D.s Erziehungsberechtigte dies so gering wie

möglich zu halten.

Bezugsrichtlinien und Leistungsstand in relevanten Lernbereichen:

D. wird nach den Bezugsrichtlinien des Förderschwerpunktes Lernen unterrichtet. Es liegen

ausgeprägte Schwächen im mathematischen Bereich vor. So ist sie weder in der Lage, die

Uhrzeit korrekt zu lesen, noch sich sicher im für ihr Alter typischen Zahlenraum zu bewegen.

Eigene Beobachtungen haben ergeben, dass D. mathematische Sicherheit lediglich in den

Grundrechenarten Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20 verspürt. Darüber

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

hinausgehende Rechnungen löst sie zählend. Aufgaben mit Zehner- oder gar

Hunderterübergang stellen eine Schwierigkeit dar. Werden diese schriftlich gelöst, kommt es

zu Problemen, da ihr die gängige Schreibweise des untereinander Rechnens nur bedingt

bekannt ist. Zudem hat sie Schwierigkeiten bei der schriftlichen Beachtung der Null. Die

Bedeutung von Signalwörtern, wie beispielsweise das Doppelte oder die Hälfte, kennt sie

nicht. Nach eigenen Angaben beherrscht sie das kleine Einmaleins bis zur Fünferreihe sicher.

Entsprechend der Vorgehensweise des zählenden Rechnens benötigt sie jedoch übermäßig viel

Zeit, soweit es sich nicht um ihr bekannte Kernaufgaben handelt. Die Division sei ihr zwar

begrifflich bekannt, doch habe sie diese nie gelehrt bekommen.

Arbeits- und Lernverhalten:

D. fällt es schwer, Wichtiges und Unwichtiges zu trennen. In Gruppensituationen lässt sich D.

schnell ablenken und ist nur kurzfristig konzentriert. Befindet sich D. jedoch in einer ruhigen

Arbeitsatmosphäre bzw. in einer Eins-zu-Eins-Betreuung, zeigt sie hohe Motivation und

Konzentration. Ihr Durchhaltevermögen ist in solchen Situation recht hoch. Zwar lässt sie sich

auch in genannter Atmosphäre ablenken, doch findet schnell und selbstständig zum

Unterrichtsgegenstand zurück.

Sozial- und Kommunikationsverhalten:

Im Sozialverhalten sind Auffälligkeiten festzustellen. So mischt sich D. häufig in

Konfliktsituationen anderer ein, gelangt dort jedoch schnell in eine unterliegende Rolle. In

der Vergangenheit kam es gehäuft zu aggressiven Handlungen ihr gegenüber. Aufgrund

mangelnden Gefahrenbewusstseins ist stets auf D. zu achten. Besonders in gefährlichen,

hektischen oder unübersehbaren Situationen können sich daraus Gefahren ergeben (z.B. im

Staßenverkehr). Ohne medikamentöse Einstellung neigt D. zu starker Bewegungsunruhe,

sprunghaften Handlungen und Überreaktionen auf kleinste Reize. Zwar befindet sich D. erst

seit wenigen Wochen im Klassenverband, doch wurde Sie bereits zur Klassensprecherin

gewählt. Dies ist als Zeichen einer hervorragenden Integration zu werten. Zu ihren

männlichen Klassenkameraden sowie zur Schülerin L. hat sie schnell eine freundschaftliche

Beziehung aufgebaut. Distanziert wirkt sie der Schülerin S. gegenüber. Den beiden Schülern

mit komplexen Beeinträchtigungen wendet sie sich offen und kommunikativ zu.

Förderbereiche und Förderschwerpunkte:

Bei D. gilt es folgende Förderung zu ermöglichen:

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Wahrnehmung:

◦ Förderung der Reizdiskrimination,

◦ Aufbau einer zeitlichen und räumlichen Orientierung.

Lern- und Arbeitsverhalten:

◦ Anbahnung und Festigung einer allgemeinen Strukturierungsfähigkeit,

◦ Ermöglichen einer selbstständigen Handlungsplanung im alltäglichen Bereich.

3.3 Beschreibung des Schülers M.

Medizinische Aspekte:

M. ist männlich und zum Praktikumszeitraum 12 Jahre alt. M. wurde in der 29ten SSW nach

Notsectio wegen blutender Placenta geboren. Es liegt eine infantile Cerebralparese in Form

einer spastischen Tetraplegie mit Betonung der Beine vor.

Im Kindergartenalter bewegte sich M. meist auf den Knien krabblend vorwärts. Zum Laufen

benötigte er einen Rollator. 2002 wurde ihm in zwei Sitzungen das Medikament

Botulinumtoxin (Handelsname Botox, fälschlicherweise im VO-SF Gutachten als Butox

geführt). Eine versprochene Lockerung der Muskulatur blieb jedoch langfristig aus. 2004

wurden operative Verlängerungen der Beinsehnen vorgenommen, so dass zum heutigen

Zeitpunkt eine zwar eingeschränkte, aber von Hilfsmitteln unabhängige Mobilität

gewährleistet ist. M. ist Brillenträger mit eingeschränktem räumlichen Sehvermögen bei

behandeltem Schielen. Im Bereich der oberen Extremitäten liegen Probleme in der

Feinmotorik vor.

Bezugsrichtlinien und Leistungsstand in relevanten Lernbereichen:

M. wird nach den Bezugsrichtlinien des Förderschwerpunktes Lernen unterrichtet. Er

beherrscht die deutsche Sprache recht gut, obwohl im häuslichen Umfeld ausschließlich

Italienisch gesprochen wird. Schwierigkeiten ergeben sich im grammatikalischen Bereich bei

der korrekten Verwendung von Artikeln. Probleme bei der Artikulation liegen, bis auf kleine

Auffälligkeiten bei der Betonung des Buchstabens R, nicht vor.

Im mathematischen Bereich rechnet er im Zahlenraum bis 10.000 mit allen Grundrechenarten.

Er zeigt große Sicherheit im kleinen Einmaleins, sowie bei der halbschriftlichen

Addition/Subtraktion und im Kopfrechnen. M. gelingt es zunehmend, mathematische

Signalwörter zu erkennen. Er kann Textaufgaben in notwendige Teilschritte zerlegen und

zugehörige Problemfragen formulieren. Fachlich sollte der Umgang mit der Stellenwerttafel,

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Anführung nicht notwendig
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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

das Bearbeiten von Textaufgaben, Schätzen/Abzählen/Zerlegen großer Zahlen, Auf- und

Abrunden im 1000er-Raum, Höhen/Längen skizzenhaft darstellen und vergleichen, sowie

Umgang mit und Zerlegen von Geldbeträgen vertieft werden.

Arbeits- und Lernverhalten:

M. arbeitet meist engagiert und sachgerecht im Unterricht mit. Er erledigt Aufgaben meist

selbstständig und entsprechend seiner feinmotorischen Fähigkeiten sorgfältig, wofür er jedoch

viel Zeit benötigt. In Gruppensituationen lässt er sich schnell ablenken. Arbeitsmaterialien

bereitzuhalten gelingt ihm nicht durchweg zuverlässig. In Einzelarbeitsphasen fällt es M.

häufig schwer, mit einer Aufgabe zu beginnen und sich dieser kontinuierlich zu widmen.

Dabei nutzt er viele Gelegenheiten, um mit seinen Mitschülern oder Lehrpersonen ins

Gespräch zu kommen.

Sozial- und Kommunikationsverhalten:

M. ist sehr kontaktfreudig. Er geht auf seine Mitschüler, Lehrpersonen und neue

Bezugspersonen offen zu. Es neigt dazu, viel über seine Person und sein familiäres Umfeld zu

erzählen und kann dabei persönliche Angelegenheiten nicht differenzieren. Zudem äußert er

sich teils in unangemessenem Umfang und geht nicht auf geforderte Inhalte ein.

M. ist im Klassenverband fest integriert und genießt es partiell im Mittelpunkt zu stehen. Bei

ihm herrscht stets eine fröhliche Grundstimmung, er wirkt selbstbewusst trotz Bewusstheit

über seine körperlichen Einschränkungen. Seinen Mitschülern gegenüber verhält er sich

hilfsbereit und freundlich.

Förderbereiche und Förderschwerpunkte:

Bei dem Schüler M. ist folgende Förderung indiziert:

Lern- und Arbeitsverhalten:

◦ Förderung der Motivation,

◦ Ausbau von Konzentration,

◦ Förderung von Selbstständigkeit,

◦ Aufbau von Selbstkontrolle.

Kommunikation / Sprache:

◦ Entwicklung von Gesprächsfähigkeit durch Einhaltung bekannter Gesprächsregeln.

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

3.4 Kurzbeschreibung der übrigen Schülerinnen und Schüler

Schüler / Schülerin J., männlich, 12 Jahre M., männlich, 13 Jahre

Medizinische Aspekte• Ursachen• Zeitpunkt des

Auftretens• Art, Umfang,

Auswirkungen

Zwillings-Frühgeburt, kombinierte Entwicklungsstörung, spastische infantile Cerebralparese, Hemiplegie rechts, beinbetont, Einschränkung der Handfunktionalität, massive kognitive Beeinträchtigung

Drillings-Frühgeburt, Kleinwuchs, allgemeine Entwicklungsverzögerung, Muskeldystrophie Typ Duchenne/Becker, Koordinationsschwierigkeiten, Gleichgewichtsprobleme, feinmotorische Unsicherheiten, gestörte Raum-Lage-Erfassung, Stammelfehler, nasale Spr.

Bezugsrichtlinien Förderschwerpunkt Lernen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Leistungsstand in relevanten Lernbereichen (Mathematik)

Relative Sicherheit bei wiederholter Übrung des kleinen 1x1, Addition u. Subtraktion im Zahlenraum bis 100 (Kopfrechnen u. halbschriftlich), Schwierigkeiten sich in zeitlichen Strukturen zu orieniteren

Kann Bildergeschichten beschreiben, kann Inhalt der zurückliegenden Unterrichtseinheit wiedergeben, kennt Mächtigkeit von Mengen, verbunden mit Zahlbegriff, verständnis von Reihenbildung und Formen

Lernverhalten• Motivation• Ausdauer• Konzentrations-

fährigkeit• Eigeninitiative

Gute Leistungsbereitschaft, befriedigende Zuverlässigkeit, arbeitet in ruhiger Arbeitsatmosphäre selbstständig, Schwierigkeiten sich auf Aufgaben zu konzentrieren & Gespräche zu verfolgen

Recht gute Konzentration, doch Impulse notwendig. Hoch motiviert und ausdauern bei selbst gewählten Aufgaben, teils nur bedingte Motivation an geforderten Unterrichtsinhalten. Durch erschwerte Kommunikation Erschwernisse in Arbeitsphasen.

Arbeits- und Sozialverhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Gutes Sozialverhalten, Verantwortungsvoll, freundlich, einfühlend, hilfsbreit bei Schüler mit Muskeldystrophie, innerlich gelassen, ausgeprägtes Werteempfinden

Gutes soziales Verhältnis, jedoch durch sprachliche Probleme erschwert. Schaut in Spielphasen teilweise nur zu. Schafft es immer besser, Hilfe zu erbitten. Muss an Klassen- und Kommunikationsregeln erinnert werden.

Kommunikations-verhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Kontakt mit SuS mit komplexen Beeintr. i.d.R. Nur nach Aufforderung, leicht schüchtern, jedoch aufgeschlossen, sonst keinerlei sprachliche Auffälligkeiten. In Unterrichtssituationen nur aktive Kommunikation, wenn subjektives Gefühl über Korrektheit der Aussage.

Spricht trotz Erschwernisse selbstbewusst. Zuhöhrer benötigen zum Verständnis Zeit und Geduld.Verliert bei der Formulierung von Gedanken teils den Blick fürs Wesentliche.

Förderbereiche & Förderschwerpunkte

Lern- und Arbeitsverhalten:• Anbahnung der Orientierung in

Raum & Zeit • Aufbau & Erweiterung der

Selbstständigkeit• Ausbau des Arbeitsverhaltens

Sozialverhalten:• Ausbau eines angemessenen

Umgangs mit Mitschülern• Förderung von Kritikfähigkeit• Entwicklung eines angemessenen

Selbstbewusstseins

Lern- und Arbeitsverhalten:• Erweitern der

Konzentrationsfähigkeit• Ausbau der Ausdauer• Stärlung des Vertrauens in eigene

Leistungsfähigkeit

Sprache / Kommunikation:• Förderung der Dialogfähigkeit

◦ Zuhören◦ Ausreden lassen◦ sich zum Thema äußern

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Schüler / Schülerin S., weiblich, 13 Jahre L., weiblich, 13 Jahre

Medizinische Aspekte• Ursachen• Zeitpunkt des

Auftretens• Art, Umfang,

Auswirkungen

Frühgeburt mit LangzeitbeatmungFein- und grobmotorische Einschränkungen, problematisches Essverhalten, allgemeine Entwicklungsverzögerung, kognitive Einschränkungen

Feuerzeugunfall mit Bruder im Alter von 3 Jahren, starke Verbrennungen am gesamten Oberkörper. Mit bisher elfmaliger operativen Versorgung, posttraummatische psychische Belastung

Bezugsrichtlinien Förderschwerpunkt Lernen Förderschwerpunkt Lernen

Leistungsstand in relevanten Lernbereichen (Mathematik)

Zahlenraum bis 10.000, nicht immer sicher beim kleinen 1x1 (halbschriftliche Addition/Subtraktion, Kopfrechnen), Kennt Signalwörter in Textaufgaben

Zahlenraum bis 10.000, gute Sicherheit in Grundrechenarten, Erkennen von mathematischen Signalwörtern. Kann Teilschritte und Problemfragen formulieren

Lernverhalten• Motivation• Ausdauer• Konzentrations-

fährigkeit• Eigeninitiative

Ohne Hilfsmittel, weitesgehend selbstständig. Motivation und Ausdauer wechselhaft. Antwortet bereitwillig. Nimmt Kritik an und setzt Verbesserungen um.

Ohne Hilfsmittel, weitestgehend selbstständig. Folgt Unterrichtsgeschehen mit Interesse. Wochenplanarbeit meist langsam und unvollständig. Fehlende Motivation und Konzentration bei schriftlichen Aufgaben. Sonst insgesamt positive Lerneinstellung.

Arbeits- und Sozialverhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Kaum Sozialkontakte außerhalb der Klasse, ist auch im Klassenverband nicht völlig integriert, da in sich zurückgezogen.

Schiebt Schmerzen vor um Arbeit auszuweichen. Sozial sehr gut eingebunden, freundlich, teilweise sehr hilfreich und entgegenkommend.

Kommunikations-verhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Selbstbewusst bei unterrichtlichen Äußerungen (sehr aktive Teilnahme), sonst eher zurückhaltend.

Nimmt gerne an kommunikativen Geschehen (u.a. Gesprächskreis) teil. Drückt sich angemessen aus. Fähig zum Sarkasmus.

Förderbereiche & Förderschwerpunkte

Lern- / Arbeitsverhalten:• Aufbau einer angemessenen

Arbeitshaltung• Vermeidung von Leistungsdruck• Aufbau von Freude• Einfordern von Hilfen• Aufbau eines angemessenen

Selbstbildes

Emotionalität:• Stärkung des Selbstbewusstseins

Sozialverhalten:• Förderung der Kontaktaufnahme zu

ihren Mitschülern• Aufbau und Stärkung des

Zusammengehörigkeitsgefühls

Lern- und Arbeitsverhalten:• Förderung der

Konzentrationsfähigkeit• Entwicklung und Steigerung der

Motivation• Angemessene Einforderung von

Hilfen• Steigerung des

Durchhaltevermögens

Emotionalität:• Entwicklung des Selbstwertgefühls• Entwicklung eines angemessenen

Selbstbildes• Annehmen von Kritik

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Name der Schule[Schullogo]

Anthropogene Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler

Schüler / Schülerin D., männlich, 12 Jahre Y., männlich, 13 Jahre

Medizinische Aspekte• Ursachen• Zeitpunkt des

Auftretens• Art, Umfang,

Auswirkungen

Ertrinkungsunfall mit Reanimation und vegetativen Status im Alter von 3 Jahren. Hypoxischer Hirnschaden, Cerebralparesae, erhebliche Funktionsstörung des Stütz- und Bewegungsapparats, organische Fehlfunktionen, schwere Spastik, Tetraparese, Hüftluxation, antiepileptische Einstellung, Rollstuhl, PEG-Sonde, alle 6 Monate Verabreichung von Botulinumtoxin, abhängig von Pflegeperson

Frühgeburt, strukturelle Chromosonanomalie. Herzfehler, Gaumenspalte, Hirnfehlbildung einhergehend mit Krampfanfällen, globale Entwicklungsretardierung, Rollstuhl mit elektronischem Restkraftverstärker.

Bezugsrichtlinien Schulinternes Curriculum, Bereich Schwerstbehindertenförderung

Schulinternes Curriculum, Bereich Schwerstbehindertenförderung

Leistungsstand in relevanten Lernbereichen

Nonverbale Interaktion via Mimik und Körpersprache. Genießt taktilen Kontakt mit Vibrationsgeräten. Ja/Nein-Aussagen via Augenkontakt und Mimik.

Bewegt sich mit Rollstuhl sicher. Verfolgt Bewegungen von Personen. Kennt und erfreut sich an morgentlichen Ritualen.

Lernverhalten• Motivation• Ausdauer• Konzentrations-

fährigkeit• Eigeninitiative

Fordert mittlerweile auch Zeit ohne Betreuungspersonal ein. Konzentration ist von Gesundheitszustand abhängig.Halbtägige Beschulung.

Akzeptiert nur manchmal die Teilhabe an unterschiedlichsten Aktivitäten. Meist passive Rolle. Halbtägige Beschulung.

Arbeits- und Sozialverhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Interessiert am Klassengeschehen, nimmt mit Spaß an Spielsituationen teil. Mag gerne in Rollenspielsituationen und Geschichten eingebunden werden. Verstärkt aktiv im Klassengeschehen durch Augenkontakt.

Von Mitschülern gemocht, wird in Interaktionsgeschehen mit eingebunden.

Kommunikations-verhalten(Unterricht, Essen, Spielen...)

Versucht Klasse morgens via Augenkontakt zu begrüßen. Kommunikation via MyTobii, hat jedoch Schwierigkeiten sich auf Augensteuerung zu konzentieren.

Mag keine diffusen Reize.Unterstützte Kommunikation:• PowerLink• I-Talk

Förderbereiche & Förderschwerpunkte

Sprache / Kommunikation:• Erweiterung und Förderung der

Kommunikationsmöglichkeiten• Aufmerksamkeit auf Person richten,

die ihn anspricht

Sozialverhalten:• Stärkere Einbindung ins

Klassengeschehen• Anbahnung von Freiräumen

Wahrnehmung:• Ausweitung der Wahrnehmungs-

und Erlebnisfähigkeit

Wahrnehmung:• Verfolgen von Gegenständen und /

oder Handlung mit den Augen• Orientierung im Klassenraum / Flur

Motorik:• Wege selbstständig mit Rollstuhl

fahren

Sprache / Kommunikation:• Aufmerksamkeit auf Person richten,

die ihn anspricht• Förderung der Kommunikation über

I-Talk

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Name der Schule[Schullogo]

Kurzdarstellung einer therapeutischen Situation

4 Kurzdarstellung einer therapeutischen Situation

Kurzbeschreibung des Schädigungsbildes des Schülers:

Bei dem zu therapierenden Kind handelt es sich um den Schüler J. der mir zugeteilten

Praktikumsklasse. Wie der vorherigen Kurzbeschreibung zu entnehmen ist, liegt bei J. eine

infantile Cerebralparese vor, welche sich in einer spastischen Hemiplegie äußert. Diese ist auf

der rechten Seite beinbetont. In früheren Jahren wurden bei J. im Zuge einer Operation

entsprechende Beinsehnen verlängert. Zudem erhält er regelmäßig Botulinumtoxin,

Handelsname Botox, in die Beinmuskulatur gespritzt, welches bei ihm Erfolge zeigt. In

weiteren Bereichen liegen bei J. eine eine verzögerte Reaktionszeit, mangelndes

Gefahrenbewusstsein und massive kognitive Einschränkungen vor.

Therapieform, örtliche und zeitliche Angaben:

Bei der hospitierten Therapieeinheit handelte es sich um Physiotherapie. Diese fand am

14.09.2010 in der dritten Schulstunde, 09:55 Uhr bis 10:40 Uhr, in einem von mehreren

Therapeuten gemeinsam genutzten Physiotherapieraum statt.

Operationale Beschreibung des Therapieablaufs:

Eingangs wurde bei J. eine Kontrakturbehandlung durch die Therapeutin vorgenommen. Dazu

saß J. in einem Sitzsack, die Therapeutin ihm gegenüber. Mit einer kurzen Massage lockerte sie

ihm erst die Beinmuskulatur. Darauf hin folgten Dehnung und Durchbewegung. Während J.

eingangs durchweg in passiver Rolle war, streckte die Therapeutin abwechselnd seine Beine und

Knie durch. Da durch das Schädigungsbild das rechte Bein eine höhere Grundspannung

aufwies, war hier mehr Gegendruck notwendig. Nun sollte J. aktiv werden. Er hatte seine Beine

abwechselnd im Sitzen durchzustrecken, dabei seinen jeweiligen Fußspann anzuziehen. Kurz

darauf war dieser wieder zu lockern. Anschließend sollte J. seinen Spann erneut anziehen,

während erst Zug auf die Innen-, dann auf die Außenkante zu geben war. Nachdem dies diverse

Male wiederholt wurde, sollte J. seine Zehen bei ausgestreckten Beinen im Wechsel anziehen

und beugen. Diese Übung machte er erst mit beiden Beinen und Füßen abwechselnd, dann

gleichzeitig. Dies war als dynamischer Teil der Übung anzusehen. Zum Abschluss folgte ein

statischer Teil, bei dem J. seine Zehen und Füße bei ausgestreckten Beinen anziehen und halten

sollte, während die Therapeutin Gegendruck auf seinen jeweiligen Fußspann gab. Dies diente

der Kräftigung und aktiven Beweglichkeit.

Die zweite und bereits letzte Übung dieser Therapieeinheit startete im Kniestand. Dazu kniete

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Passives Objekt?
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Name der Schule[Schullogo]

Kurzdarstellung einer therapeutischen Situation

sich J. hin und senkte sein Gesäß auf seine Füße. Nun hatte er seinen Oberkörper anzuheben

und duchzustrecken. Auch dies diente der Dehnung seiner Sehnen, doch nicht nur im Bereich

der Beine, sondern am gesamten Körper. Auf die Rückfrage hin, wo er denn welches Gefühl am

intensivsten spüre, teilte J. mit, dass er im rechten Knie den stärksten Zug merke. Diese

Aufrichtung des Oberkörpers hatte J. erst nur für wenige Sekunden, dann etwas länger zu

halten. Anschließend sollte J. ein beliebiges Bein zur Stütze im 90° Winkel vor sich aufstellen.

Er wählte sein linkes Bein. Da J. es in dieser Stellung noch nicht gelungen wäre, sich

selbstständig hinzustellen ohne sich mit den Händen auf dem Fußboden abzustützen, beugte

sich die Therapeutin vor ihn, damit er sich an ihren Schulter Halt verschaffen konnte.

Methodische Reflexion und zugrunde liegendes Konzept:

Die Therapeutin teilte mir mit, dass sie sich nach nach dem Bobath Behandlungskonzept richte.

Dieses Konzept beruht auf den Erfahrungen, dass es möglich ist, „den (abnormalen)

Muskeltonus und seine Verteilung im Körper zu beeinflussen. […] Durch die Hemmung des

abnormalen Muskeltonus soll das (Wieder)Erleben von physiologischen Bewegungen

ermöglicht werden“ (Leyendecker, 2005, S.188). Für einen normalen Bewegungsablauf ist eine

störungsfreie Haltungskontrolle notwendig. Diese wird jedoch durch einen erhöhten,

schwankenden oder zu niedrigen Muskeltonus sowie durch wiederkehrende Reflexe gestört, so

dass auch der Bewegungsablauf beeinträchtigt ist. Bei dem Bobath-Konzept handelt es sich um

einen ganzheitlichen Ansatz, da davon ausgegangen wird, dass jene Bewegungsstörungen sich

nicht nur auf motorischer, sondern auch auf emotionaler, kognitiver, sensorischer und sozialer

Ebene äußern (ebd.). So lässt sich die Regulierung des abnormalen Muskeltonus als

grundlegendes Ziel dieses Behandlungskonzeptes ansehen. Aus günstigen reflexhemmenden

und tonusregulierenden Ausgangsstellungen soll das zu therapierende Kind zunehmend aus

eigener Aktivität neue Bewegungsformen erfahren, erproben und üben, um die selbstständige

Ausführung von gemeinsam erarbeiteten Bewegungsabläufen zu ermöglichen (ebd.).

Ein weiterer Schwerpunkt des Konzeptes ist die Integration der Therapie in den Alltag, dem

sogenannten Handling: „Das Kind erfährt durch gezielte Techniken des Umgang im Alltag […]

möglichst häufig „physiologisch richtige“ Haltungs- und Bewegungsmuster“ (ebd., S.189). Eine

enge Zusammenarbeit mit jeglichen Bezugspersonen ist dafür jedoch notwendig.

Die Therapeutin führte eingangs an, dass die Kontrakturbehandlung zu Anfang nur bedingt dem

Bobath-Behandlungskonzept zuzuordnen ist. Die vorsichtige Dehnung und Durchbewegung der

Beine ist jedoch notwendig, um vor Schädigungen oder Schmerzen zu bewahren.

Die angeführte zweite Übung richtete sich jedoch eindeutig nach dem Bobath-Konzept. Das

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Passives Objekt?
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Name der Schule[Schullogo]

Kurzdarstellung einer therapeutischen Situation

Aufrichten des Körpers bzw. des Hinstellen aus dem Kniestand sind alltagsrelevante

Bewegungen, welche zu fördern sind. Ebenso erläuterte mir die Therapeutin weitere sonst

durchgeführte Übungen, wie Laufen auf einem großen Keilkissen zur Simulation einer Steigung

oder Training des Ganges mit abrollenden Fußbewegungen. Beides sind Bewegungen, welche

Alltagsrelevanz ausweisen. Der Aspekt, dass die Therapeutin durch Bereitstellung von

Inlineskates es J. ermöglichen will, auch zu Hause gewisse Förderung zu erhalten, zeigt

deutlich, dass sich nach dem Bobath-Behandlungskonzept gerichtet wird.

Die angeführte Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrern und weiteren

Bezugspersonen gilt es jedoch meines Erachtens weiter auszubauen, damit das sogenannte

Handling des Bobath-Konzeptes bei J. stärkere Verwendung findet.

Motivation, Interaktion und Kommunikation der beteiligten Personen:

In die Therapiesituation integriert waren der Schüler J. selbst, die Therapeutin sowie meine

Person. Für J. üblich war er sehr motiviert und hatte Freude daran von mir begleitet zu werden.

Die Therapeutin war mir gegenüber aufgeschlossen und bezog mich zumindest erklärend in die

Übungen mit ein. Sie beschrieb genau die Stärken und Schwächen des Schülers, seine bisherige

Behandlungsgeschichte und erklärte jeden Einzelschritt der durchgeführten Übungen. J. verhielt

sich sehr leise, hörte den Äußerungen zu und folgte den Anweisungen der Therapeutin

bereitwillig. Es war ihm keineswegs unangenehm, dass über ihn gesprochen wurde oder dass

ich mir seine Bewegungen genauer anschaute. Er lächelte stets und schien es zu genießen, im

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.

Integration der therapeutischen Maßnahmen im pädagogischen Gesamtkonzept:

Wie zuvor geschildert beruft sich die Therapeutin auf das Konzept nach Bobath. Ein wichtiger

Punkt ist hier die Integration des Alltags in die Übungen bzw. die Integration der Übungen in

den Alltag. Dies soll weitestgehend ermöglicht werden. So bahnen sich viele Übungen

alltägliche Bewegungen an oder unterstützen diese. Die im Sinne des Handlings zur Verfügung

gestellten Inlineskates zur häuslichen Förderung fänden jedoch nur selten Verwendung. Doch

werden alle Chancen genutzt, die Therapieeinheiten alltagsrelevant auszugestalten. Da nach

Aussagen der Therapeutin J. motorisch insgesamt sehr fit sei und bereits große Fortschritte

machte, werden therapeutische Maßnahmen nicht weiter in das Klassengeschehen integriert. J.

sei zeitlich durch AGs etc. sehr ausgelastet, so dass dies eine zusätzliche Belastung darstelle.

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

5 Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

5.1 Unterrichtsskizze 1

Organisatorische Angaben:

Name der Schule: Schule am Marsbruch

Klasse / Lerngruppe: 6c (i.d.R. als SuS für Schülerinnen und Schüler abgekürzt)

Bezugsrichtlinien: Förderschwerpunkt Lernen

Name des Praktikanten: Michael Kraus (im Folgenden als P. Abgekürzt)

Anwesende Lehrpersonen: Fr. Littmann

Unterrichtsfach: Kunst / Musik

Datum: 09.09.2010, 3./4. Stunde (09:55 bis 11:25)

Thematische Angaben:

Es wird das schülergerechte Buch „Frederik“ von Leo Lionnel thematisiert. Hierbei handelt es

sich um die Geschichte einer Maus, die nicht wie die anderen für den Winter Körner und

Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammelt – also die Träume und

Hoffnungen für kalte und dunkle Zeiten.

Die Geschichte der Maus Frederick bildet die Ausgangslage für eine künstlerische und

szenische Umsetzung.

Thema des Vorhabens: Künstlerische / Musikalische Umsetzung des

Buches „Frederick“.

Thema der Unterrichtseinheit: Frederick – Lesen und Verstehen.

Eine detailliertere Auflistung der nachfolgenden Unterrichtseinheiten ist zum aktuellen

Zeitpunkt nicht möglich. Im Groben skizziert sich der geplante Vorhabensablauf wie folgt:

• Die Schülerinnen und Schüler kreieren eine textile Hintergrundkulisse.

• Jene Hintergrundkulisse stellt zudem die Geschichte in Szenen dar und wird

Wandschmuck im Schulfoyer eingesetzt.

• Dazu erweitern die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über künstlerisches Gestalten,

fertigen Skizzen an und setzen das Werk textilpraktisch um.

Angaben zu den Zielen:

Ziel des Vorhabens: Künstlerisch / Textilpraktische Umsetzung einer

Kindergeschichte.

Ziel der Unterrichtseinheit: Vermitteln einer gemeinsamen Wissensgrundlage

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→ Richtlinien?
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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

und wecken von Motivation für eine

langfristig andauernde Umsetzung.

Zielorientierte Handlungsschritte:

Die Schülerinnen und Schüler erreichen das Ziel der Unterrichtseinheit, indem sie...

◦ das Buchcover betrachten und überlegen, ob ihnen die Maus Frederick bekannt ist,

◦ der kurzen Vorstellung des Buches durch den Praktikanten aktiv folgen,

◦ den sowohl durch den Praktikanten als auch von Mitschülern vorgelesenen Textstellen

konzentriert zuhören,

◦ zugehörige Bilder intensiv betrachten,

◦ sich bei Verständnisschwierigkeiten fragend an den Praktikanten wenden,

◦ die durch den Praktikanten gestellten Verständnisfragen zu uneindeutigen Wörtern

beantworten,

◦ entsprechende durch den Praktikanten nach jeder Textpassage gestellten inhaltlichen

Fragen beantworten,

◦ bereitwillig in angemessener Lautstärke und mit deutlicher Artikulation selbst

Textpassagen vorlesen,

◦ rückblickend einzelne Textpassagen sowie die gesamte Geschichte zusammenfassend

wiedergeben können,

◦ ihnen bekannte mögliche künstlerische Umsetzungsformen nennen,

◦ die Geschichte mit Hilfe des Praktikanten in insgesamt fünf thematisch relevante

Schlüsselszenen einteilen (1. Nahrungssuche im Herbst, 2. Überwinterung zwischen den

Steinen, 3. Leere Vorräte, 4. Ansprache von Frederick über seine gesammelten

Sonnenstrahlen, Farben und Wörter, 5. Das Gedicht über die Jahreszeitenmäuse) und

◦ zu diesen Schlüsselszenen erste Überlegungen für eine künstlerische / textile Umsetzung

anstellen.

Literaturangaben:

Lionni, L. (2009). Frederick (1. Aufl.). Weinheim: Beltz.

Materialien und Medien:

◦ Unterrichtslektüre „Frederick“ von Leo Lionni,

◦ elektronisches Fußwärmekissen.

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Nach Phasen unterteilen
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Verlaufsplan zur ersten Unterrichtsskizze

Phase / Zeit Lehrer-Schüler-Aktivitäten Sozial- / Organisationsform Materialien & Medien Didaktisch-methodischer Kommentar

Einstiegca. 5 Minuten

Thematische Einleitung, Vorstellung des Buches, weiterer geplanter Ablauf

P. zeigt den SuS das Cover des Buches und erkundigt sich, ob dieses vereinzelt bereits bekannt ist.

P. stellt die Maus Frederick kurz vor und legt den weiteren Ablauf knapp dar.

Geleitetes Gruppengespräch,Sitzkreis

Buch: "Frederick" (Leo Lionni),Sitzkissen, Lagerungskissen, Fußwärmer

Die Form des Sitzkreises in einer vorhandenen Sitzecke gibt eine gemütliche Atmosphäre. Den Schülern D. und Y. wird es so ermöglicht, sich ein wenig zu entspannen.

Differenzierung, volle Unterrichtseinheit:• Schüler D. wird im Sitzkreis

mit Lagerungskissen gelagert und nimmt so am Geschehen teil.

• Schüler Y. wird mit Fußwärmer im Sitzkreis gelagert und nimmt so am Geschehen teil.

Hinführungca. 15 Minuten

Einstieg in die Geschichte,Klären von Verständnisfragen, Sicherung einer gemeinsamen Erkenntnisgrundlage.

P. beginnt mit Vorlesung der Gesichte. Zugehörige Bilder werden nach jeder Seite erst gelagerten Schülern D. Und Y. gezeigt, darauf hin den restlichen SuS.

P. stellt nach jeder Seite entsprechende Fragen zum Textverständis.

Geleitetes Gruppengespräch,Sitzkreis

Buch: "Frederick" (Leo Lionni),Sitzkissen, Lagerungskissen, Fußwärmer

P. beginnt mit Vorlesen, um die SuS einzustimmen und auf die Geschichte zu konzentrieren.Fragen zum Textverständnis sichern eine gemeinsame Wissensgrundlage, fokussiert auf relevante Inhalte und lenkt die Aufmerksamkeit stetig auf den Lerngegenstand (notwendig bei Schüler J.)

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Erarbeitungca. 20 Minuten

Wechselseitiges Vorlesen,Klären von Verständnisfragen, Sicherung einer gemeinsamen Erkenntnisgrundlage.

P. gibt Vorleserolle an Lernende ab. Diese lesen abwechselnd je eine Seite vor. Ein anderes Kind fasst die jeweiligen Inhalte kurz zusammen. P. achtet durch stellen von Verständis- und Sinnfragen auf die Etablierung einer gemeinsamen Wissensgrundlage.

Geleitetes Gruppengespräch,Sitzkreis

Buch: "Frederick" (Leo Lionni),Sitzkissen, Lagerungskissen, Fußwärmer

I.d.R. übernehmen SuS gerne die aktive Vorleserrolle.

Erarbeitung 2ca. 15 Minuten

Überlegungen zur szenischen / künstlerischen Umsetzung.

P. lässt von SuS die gesamte Geschichte kurz mündlich zusammenfassen.P. erkundigt sich nach möglichen künstlerischen Umsetzungsformen.Mit Hilfe des P. teilen die SuS die Gesamtgeschichte in thematisch relevante Schlüsselszenen (insg. 5).

Geleitetes Gruppengespräch,Sitzkreis

Buch: "Frederick" (Leo Lionni),Sitzkissen, Lagerungskissen, Fußwärmer

Aktuell und für die SuS neu ist das Fach "Theater" fest im Stundenplan integriert. Die Geschichte von Frederick ließe sich ebenso schülergerecht szenisch darstellen. Mögliche Requisiten, Kulissen etc. lassen sich künstlerisch und textilpraktisch herstellen.

Abschlussca. 5 Minuten

Darlegung des weiteren Ablaufs.

Mögliche künstlerischen / textilpraktischen Umsetzungsformen werden bezogen auf die erarbeiten Schlüsselszenen kurz erläutert. P. gibt den SuS einen Ausblick auf kommende Unterrichtseinheiten der Reihe zu Frederick.

Geleitetes Gruppengespräch,Sitzkreis

Buch: "Frederick" (Leo Lionni),Sitzkissen, Lagerungskissen, Fußwärmer

Die schülergerechte Lektüre selbst, sowie der Ausblick auf künstlerische Tätigkeiten weckt die Motivation der SuS mit dem Vorhaben fortzufahren.

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

Reflexion der Unterrichtsstunde:

Die skizzierte Stunde bildete für mich den Einstieg in die Lehrerrolle vor der gesamten

Lerngruppe. Zwar lag diese Unterrichtsstunde zeitlich in der Anfangsphase des gesamten

Praktikums, doch waren mir zu diesem Zeitpunkt bereits alle nötigen Informationen über die

Schülerinnen und Schüler bekannt, sodass ich mich bereitwillig dieser Aufgabe stelle. Die

ebenso vorherrschende freundliche Grundstimmung und aufnehmende Art der Lerngruppe

vereinfachte mir zudem diesen verfrühten Einstieg.

Die thematische Idee der Unterrichtseinheit übernahm ich von der Lehrerin Frau L. Bei der

Ausgestaltung der Unterrichtseinheit wurde mir weitestgehend eine selbstständige Planung

ermöglicht.

Die Geschichte der Maus Frederick halte ich für eine sehr schöne und schülergerechte

Erzählung. Zwar ist diese für jüngere Kinder empfohlen, doch lassen sich viele Deutungen

und Interpretationen auf das aktuelle Entwicklungsalter der Lernenden beziehen. Die nicht zu

komplexe Geschichte der Maus Frederick lässt sich ebenso verhältnismäßig einfach

künstlerisch, textilpraktisch und szenisch umsetzen.

Der Ablauf der Stunde entsprach in großen Teilen meiner vorherigen Planung. Für den

Arbeitsalltag an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische

Entwicklung ist es jedoch typisch, dass sich zu Stundenbeginn neue Ausgangslagen ergeben.

So werden manche Kinder kurzfristig therapiert und befinden sich aufgrund länger dauernder

Pflegetätigkeiten vorerst außerhalb der Klasse. Kurzfristige Absprachen und Lehrerkollegen,

telefonische Rücksprachen mit dem Sekretariat und Lautsprecherdurchsagen sorgen zudem

für eine stetige Ablenkung vom eigentlichen Unterrichtsgegenstand. Dies sind Punkte, welche

sich als Lehrperson in der Regel nicht weiter beeinflussen lassen. Damit umzugehen gilt es

für mich zu lernen.

So lag während der Unterrichtseinheit eine verkleinerte Lerngruppe vor. Neben drei Schülern,

welche sich aktiv in Unterrichtssituationen einbringen können, waren ebenso die Schüler D.

und Y. - jeweils mit komplexen Beeinträchtigungen – anwesend. Eine Teilnahme am

Unterrichtsgeschehen durch Lagerung und Einbezug in die Erzählung ließ sich gut planen und

umsetzen. In einer größeren Lerngruppe und mit einem komplexeren Unterrichtsgegenstand

sehe ich hier jedoch noch Lernbedarf hinsichtlich meiner künftigen Lehrerrolle.

Noch war es für meine Person möglich, durch die anwesende Lehrerin Frau L. Sicherheit zu

erfahren. Thematische Lücken oder Planungsunsicherheiten griff sie schnell und freundlich

auf. Hinsichtlich einer gänzlich selbstständigen Lehrerrolle sehe ich bezogen auf meine

Person ebenso erhöhten Lernbedarf.

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

5.2 Unterrichtsskizze 2

Organisatorische Angaben:

Name der Schule: Schule am Marsbruch

Klasse / Lerngruppe: Differenzierungsgruppe (Schüler aus 6c+6b)

(i.d.R. als SuS für Schülerinnen und Schüler abgekürzt)

Bezugsrichtlinien: Förderschwerpunkt Lernen

Name des Praktikanten: Michael Kraus (im Folgenden als P. Abgekürzt)

Anwesende Lehrpersonen: Fr. Kühlen

Unterrichtsfach: Mathematik

Datum: 13.09.2010, 1./2. Stunde (08:10 bis 09:40, offener Unterrichtsbeginn 08.30)

Thematische Angaben:

Vorliegende Unterrichtseinheit bildet die Ausgangslage für eine Unterrichtsreihe über das

Thema Zeit. Zur Orientierung im Alltag ist es nicht nur notwendig die Uhrzeit zu kennen.

Übergeordnete Strukturen wie Monate, Jahre, Wochen und Tagesabschnitte sind ebenso von

Bedeutung. Die geplante Unterrichtsreihe lässt sich ihrerseits als Ausgangslage für weitere

Themen und Übungsformaten rund um das Thema Zeit nutzen.

Thema der Unterrichtsreihe: Die Zeit und ihre Einheiten.

Aufbau der Unterrichtsreihe:

1./2. Unterrichtseinheit (70 Min.) Monate, Wochen und Tagesabschnitte.3./4. Unterrichtseinheit (70 Min.) Die Uhrzeit zur Orientierung im Tagesablauf.5./6. Unterrichtseinheit (70 Min.) Übungen zur Verfestigung der zeitlichen Orientierung.7./8. Unterrichtseinheit (70 Min.) Übungen zur Verfestigung der zeitlichen Orientierung.

Angaben zu den Zielen:

Fachliches Ziel Die Schülerinnen und Schüler erlangen neues und

der Unterrichtsreihe: verfestigen bereits bekanntes Wissen über das Thema

Zeit in handlungsorientierter Weise. Es wird ihnen

ermöglicht, mit der Einheit Zeit zu rechnen und auf

dortige Besonderheiten, wie bspw. der Zeiten

unterschiedliche Einheiten, zu achten.

Fachliches Ziel Die Lernenden erlangen Wissen über die Einteilung der

der Unterrichtseinheit: Zeit in Großstrukturen, wie Monate, Wochen und Tages-

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

abschnitte, sowie deren Beziehungen zueinander. Für sie

alltagsrelevante Aspekte verhelfen zum Verständnis.

Förderziel Verfestigung eines Zeitbewusstseins und Orientierung im

der Unterrichtsreihe: Alltag durch Kenntnisse über zeitliche Strukturen.

Förderbereich: Kognition / Denken

Förderschwerpunkt: Strukturierung (Seriation)

Förderziel Orientierung der eigenen Person in groben Zeitstrukturen

der Unterrichtseinheit: wie Monate, Wochen, Tage und Tagesabschnitte.

Förderbereich: Kognition / Denken

Förderschwerpunkt: Strukturierung (Seriation)

Zielorientierte Handlungsschritte:

Die Schülerinnen und Schüler erreichen ihr fachlichen Ziel, indem sie...

◦ anhand der Nennung bekannter Geburtstage die Vielzahl vorhandener Monate erkennen,

◦ die Übersicht der Monate in richtiger Reihenfolge an der Tafel sortieren,

◦ sich untereinander über die jeweiligen Geburtstage austauschen,

◦ diese in Beziehung setzen und sich unter Missachtung ihrer Geburtsjahre nebeneinander

anordnen,

◦ unter erneutem kommunikativen Austausch die Geburtsdaten ihrer gesamten Mitschüler

an der korrekten Stelle in ihrer Jahresübersicht eintragen,

◦ ihr Wissen über die Namen und Reihenfolge der Wochentage einbringen,

◦ einen Tag in vier Tagesabschnitte einteilen und die vorhandenen Symbole entsprechend

zuteilen,

◦ ihr Wissen über die zeitlichen Einheiten von Tagen, Wochen und Monaten ausbauen,

indem sie diese untereinander in Beziehung setzen,

◦ und das ausgeteilte Arbeitsblatt korrekt bearbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler erreichen ihr Förderziel, indem sie...

◦ ihr eigenes Geburtsdatum kennen und mitteilen,

◦ dieses in Beziehung mit denen der Mitschüler setzen,

◦ die Woche Tage und Tage in Tagesabschnitte einteilen,

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. ., 12.02.11
Nach Phasen unterteilen
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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

◦ und die für sie typischen Aktivitäten der Tage und Tagesabschnitte nennen.

Literaturangaben:

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000a). Stark in...Mathematik.

Mittelstufe. (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000b). Stark in...Mathematik

Mittelstufe. Arbeitsheft 1 (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Jansen, F. (1999). Die Zeit- und Uhren-Werkstatt. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

Kitzinger, A. (2009). Metakom – Symbole zur Unterstützten Kommunikation. Wochenplan.

Oeversee: ohne Verlag. Verfügbar unter: http://www.metacom-symbole.de/

Downloads_files/Wochenplan.pdf [11.09.2010].

ValueClips Cliparts (ohne Erscheinungsjahr). Konzepte zum Wetter - Clip Art

Sammelillustrationen. Verfügbar unter: http://www.fotosearch.de/valueclips-clip-art/

konzepte-zum-wetter/UNC246/ [11.09.2010].

Materialien und Medien:

◦ Tafel, Kreide,

◦ vorgefertigte Kalendermonate, Magnete bzw. Klebstreifen,

◦ Arbeitsblätter „Jahreskalender“ und „Zeit – Der Kalender“,

◦ Papierstreifen mit Wochentage,

◦ Symbole zu den Tagesabschnitten (Morgens – Mittags – Abends – Nachts),

◦ Didaktische Reserve 1 und 2 / Differenzierungsmaterial.

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Verlaufsplan zur zweiten Unterrichtsskizze

Phase / Zeit Lehrer-Schüler-Aktivitäten Sozial- / Organisationsform Materialien & Medien Didaktisch-methodischer Kommentar

Einstiegca. 5 Minuten

Thematischer Einstieg, Sammlung aller Monate eines Jahres in der richtigen Reihenfolge an der Tafel

P. fragt SuS, ob sie die Geburtsdaten ihrer Mitschüler kennen (oder zumindest ihr eigenes).

P. verweist auf die Vielzahl der existierenden Monate.P. fragt SuS, welche Monate ihnen bekannt sind. P. befestigt entsprechende Kalendermonate an der Tafel und sortiert diese mit den SuS in die richtige Reihenfolge.

Geleitetes UnterrichtsgesprächKalendermonate(+ Magnete / Klebestreifen),Tafel

Da die Lerngruppe trotz Differenzierung sehr heterogen ist, kann von keinem einheitlichen Wissenstand ausgegangen werden. Die erste Unterrichtseinheit dient der Erfassung der jeweiligen Leistungsstände.

Erarbeitung 1ca. 30 Minuten

Anfertigung eines Geburtstagskalernders

P. verweist erneut auf die Geburtstage. In Eigenregie lässt P. SuS sich nebeneinander in der richtigen Reihenfolge aufstellen. P. notiert die Reihenfolge an der Tafel. SuS setzen sich an ihre Plätze zurück.

P. teilt SuS Jahreskalender aus. Unter gegenseitiger Rücksprache schreiben die SuS die Geburtsdaten der gesamten Lerngruppe an entsprechenden Stellen. Die Daten der abwesenden SuS (Y., M., D.) werden ebenso eingetragen.

Geleitetes Unterrichtsgespräch,Gruppenarbeit

Tafel (+ Kreide),Arbeitsblatt (Jahreskalender)

Das Sortieren nach Geburstagen (ohne Geburtsjahr) dient der Förderung der Selbstständigkeit und der Kommunikation.

Es ist wichtig, dass auch abwesende SuS in der Jahresübersicht berücksichtigt werden: Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls

Differenzierung: zugehörige Jahreszeiten hinzufügen.

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Erarbeitung 2ca. 15 Minuten

Sammlung der Wochentage, Einteilung in Tagesabschnitte

P. lässt sich von den SuS die vorhandenen Wochentage nennen.P. bringt Wochentage willkürlich an der Tafel an, lässt Sie von einem S. sortieren.

P. erfragt mögliche Tagesabschnitte eines Tages (Morgens, Mittags, Abends, Nachts) und bringt entsprechende Symbole neben der Wochentagsübersicht an.

P. erfragt typische Aktivitäten in den einzelnen Tagesabschnitten.P. teilt Wochenplan mit Tageszeiten aus und lässt SuS die Tagesabschnitte spaltenweise eintragen.

P. erfragt, aus wievielen Tagen, Wochen und Monaten ein Jahr und aus wievielen Tagen ein Monat / eine Woche besteht.

Geleitetes Unterrichtsgespräch

Tafel,Papierstreifen mit Wochentage,Tageszeiten-Symbole (+ Magnete / Klebestreifen)

Die Wochentage sollten den SuS eigentlich durch den Schulalltag bekannt sein. Fraglich ob die Tage Samstag und Sonntag in der richtigen Reihenfolge angehängt werden.

Diverse SuS haben Förderbedarf in der Orientierung in Raum und Zeit. Die Einteilung in Tagesabschnitte (Wissensgrundlage ist nicht selbstverständlich) dient ebenso der Schaffung eines Ausgangslage für kommende Unterrichtseinheit (Uhrzeiten)

Abschluss u. Reflexionca. 20 Minuten

Ergebnissicherung, Reflexion und Ausblick

P. teilt Arbeitsblatt 1 (Zeit - Der Kalender) aus. SuS bearbeiten dies, auf Wunsch in Partnerarbeit.

P. erkundigt sich über den Schwierigkeitsgrad der gehaltenen Stunde und gibt entsprechend Ausblick auf kommende Unterrichtseinheit.

Einzel- bzw. Partnerarbeit,geleitetes Unterrichtsgespräch

Arbeitsblatt (Zeit – Der Kalender),Didaktische Reserve 1 und 2

Das Arbeitsblatt dient der Ergebnissicherung und der Lernzielkontrolle. Die Arbeit mit dem Kalender (Aufgabe 2) wurde so nicht besprochen und lässt sich als Mittel der Differenzierung nutzen.

Weitere Differnzierung: Didaktische Reserve 1 und 2.

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

Reflexion der Unterrichtsstunde:

Die Stunde begann thematisch um 08.30 Uhr, aufgrund des sogenannten offenen Anfangs. In

der Zeit zwischen 8.10 Uhr und 8.30 Uhr erledigten die Schülerinnen und Schüler die ihnen

aufgetragenen Klassendienste. Daraus resultierte, dass die Lernenden zu Unterrichtsbeginn

sehr ruhig waren, da sie ihrem Verlangen nach kommunikativen Austausch bereits

nachkommen konnten.

Leider waren mir zum Zeitpunkt der gehaltenen Unterrichtsstunde die mathematischen

Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, besonders auf den Aspekt Zeit, nicht gänzlich

bekannt. Somit nutzte ich die erste Stunde der geplanten Unterrichtseinheit als Orientierung

und Schaffung einer gemeinsamen Ausgangslage.

Zu Beginn sollten die Lernenden mir ihre Geburtsdaten nennen und soweit möglich, bereits

welche von Klassenkameraden. Dies gelang sehr gut. Bei der Nennung der existierenden

Monate wurden diese bereits in der richtigen Reihenfolge aufgesagt, sodass das ursprünglich

geplante Sortieren an der Tafel wegfiel. Stattdessen vertauschte ich zwei der an der Tafel

angebrachten Kalendermonate und fragte Schülerin D., dessen Lernstand in vielen Bereichen

auch den Klassenlehrern noch nicht bekannt ist, ob diese Reihenfolge denn so richtig sei. Der

Fehler wurde erkannt und entsprechend korrigiert.

Die zweite Arbeitsphase, in der sich die Lernenden nebeneinander im Klassenraum sortiert

nach ihren Geburtstagen aufstellten, gelang sehr gut. Schüler T. übernahm eine administrative

Rolle und verhalf allen Schülern zu der korrekten Position. Nachdem die Namen auf der Tafel

notiert wurden, hatten die Lernenden diese mit Geburtsdaten auf einem ausgeteiltem

Arbeitsblatt zu übertragen. Kommunikativer Austausch war erwünscht und notwendig, da

diese Daten nicht im Gedächtnis behalten werden können. Auch dies gelang sehr gut und in

angemessener Lautstärke. Bei der Nachfrage, ob denn alle Schülerinnen und Schüler des

Klassenverbandes anwesend sind, wurde von D. nur Schülerin L. benannt, welche sich gerade

bei der Therapie befand. Den beiden Schülern mit komplexen Beeinträchtigungen war sie sich

demnach nicht bewusst. Der Schüler T. korrigierte dies und nannte sogar die dazugehörigen

Geburtsdaten.

In der nächsten Arbeitsphase sollten die Lernenden mir die Wochentage nennen und diese in

die korrekte Reihenfolge bringen. Ich hatte bereits im Vorfeld den Verdacht, dass dies keine

große Anforderung an sie stellen werde. Da jedoch aufgrund schulinterner Absprachen der

Schüler M., welcher nach den Richtlinien für geistige Entwicklung unterrichtet wird,

anwesend war, befragte ich ihn. Die Wochentage Montag bis Freitag konnte er mir, zuerst

zwar nur in falscher Reihenfolge, dann jedoch korrekt, nennen. Den Tagen Samstag und

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

Sonntag war er sich nur nach erneuter Nachfrage bewusst. Während ich diese Arbeitsphase

mit dem Schüler M. durchführe, hörten die anderen Schülerinnen und Schüler zu und waren

über die Leistungen von M. erfreut. Im Nachhinein wurde mir jedoch bewusst, dass ich den

Schüler M. in diesem Moment sehr in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückte. Dies stellte

für ihn zwar kein Problem da, doch hätte ich diese Arbeitsphase zeitlich weiter ausgedehnt

und ihn weitere Fragen gestellt, hätte er sicherlich Leistungsdruck empfunden. Dies gilt es

jedoch zu vermeiden.

Die nächste Arbeitsphase sah vor, dass die Lernenden für sie typische tägliche Aktivitäten den

im Vorfeld erarbeiteten Tagesabschnitten zuordnen. Eine grobe Nennung, wie beispielsweise

„Morgen: Aufstehen, Frühstück, Schule“, wäre ausreichend gewesen. Nur wenige Lernende

lösten diese Aufgabe auf diese Art. Manche schrieben jene Aktivitäten immer wieder unter die

einzelnen Tage, andere notierten Erlebnisse des aktuellen Morgens, obwohl diese nicht

typisch und wiederkehrend waren. In der anschließenden Kontrollphase konnten alle Schüler

jedoch zumindest mündlich die Aufgabe entsprechend meinen Vorstellungen lösen. Eine

eingangs präzisere Aufgabenstellung meinerseits hätte hier eventuell einige Schwierigkeiten

erst gar nicht aufkommen lassen.

Bei der Aufsplittung größerer Zeiteinheiten in kleinere hatten manche Schülerinnen und

Schüler Probleme. Die Anzahl der Tage eines Jahres war allen nur ungefähr bewusst.

Während manche wussten, aus wie vielen Wochen ein Jahr besteht, wussten andere nicht, aus

vielen Wochen ein Monat besteht. Dies verdeutlicht die große Leistungsheterogenität der

Klasse.

Zum Abschluss teilte ich den Schülerinnen und Schülern mit, dass sie sich das letzte

Arbeitsblatt vorne bei mir abzuholen haben, soweit sie die vorherige schriftliche

Aufgabenstellung fertig korrigiert hatten. Obwohl die Korrektur bei vielen beendet bzw. gar

nicht notwendig war, reagierten die Lernenden nicht. Erst als ich das Arbeitsblatt austeilte,

fingen sie bereitwillig mit der Bearbeitung an.

Rückblickend lässt sich aus meiner Perspektive sagen, dass es sich um eine gelungene

Unterrichtseinheit handelte. Zwar waren manche Schüler durch die Aufgabenstellungen

unterfordert (Schüler T. z.B. ist im Bereich Orientierung in und Rechnen mit Zeit sehr

begabt), doch gelang es mir durch individuelle Präzisierung bzw. Abänderung der

Aufgabenstellungen (z.B. hinzufügen das Jahres, Berechnung des Alters) alle Schülerinnen

und Schüler zu aktivieren. Zwar dauerten manche Arbeitsphasen deutlich kürzer als geplant,

während andere jedoch zeitintensiver waren. Grund war meines Erachtens der mir fehlende

detaillierte Überblick über die einzelnen Leistungsstände. Doch so nutzte ich die

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung zweier Unterrichtsskizzen

Unterrichtseinheit, um mir dessen bewusst zu werden und die darauf aufbauende Einheit

anzupassen.

In der Reflexion mit der anwesenden Lehrerin wurde mir mitgeteilt, dass ich auf eine

vereinfachte Aussprache achten solle. Floskeln oder für die Schülerschaft altersuntypische

Ausdrücke sollten unterlassen werden. Sie empfand es jedoch als sehr gelungen, dass ich

relativ niedrige Anforderungen stellte, da ich mir der Lernausgangslage nicht gänzlich hätte

bewusst sein können. Mir gelang es ihrer Meinung nach jedoch sehr schnell, mich auf die

individuellen Lernstände einzulassen. So empfand die Lehrerin Frau K. diese Stunde

insgesamt als Verfestigungsstunde normalerweise bereits bekannten Wissens, doch zeigte es

sich so auch, dass von vorausgesetztem Wissen nicht unbedingt ausgegangen werden kann.

Diese Stunde als Grundlage für eine weitere thematische Vertiefung zu nutzen hielt Frau K.

aufgrund des aufeinander folgenden logischen Aufbaus für sehr gut.

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

6 Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

Organisatorische Angaben:

Name der Schule: Schule am Marsbruch

Klasse / Lerngruppe: Differenzierungsgruppe (Schüler aus 6c+6b)

(i.d.R. als SuS für Schülerinnen und Schüler abgekürzt)

Bezugsrichtlinien: Förderschwerpunkt Lernen

Name des Praktikanten: Michael Kraus (im Folgenden als P. Abgekürzt)

Anwesende Lehrpersonen: Fr. Kühlen

Unterrichtsfach: Mathematik

Datum: 15.09.2010, 1./2. Stunde (08:10 bis 09:40, offener Unterrichtsbeginn 08.30)

Thematische Angaben:

Aufbauend auf den Kenntnissen der vorherigen Unterrichtseinheit über die zeitlichen

Strukturen von Monaten, Wochen und Tagen wird das Wissen der Schülerinnen und Schüler

weiter ausdifferenziert. Dazu werden Kenntnisse über den Aufbau einer Uhr und die

Funktionen der einzelnen Bestandteile besprochen. Handlungsorientiert werden Uhren als

Schülermaterial hergestellt, mit denen im Weiteren gearbeitet wird.

Thema der Unterrichtsreihe: Die Zeit und ihre Einheiten.

Aufbau der Unterrichtsreihe:

1./2. Unterrichtseinheit (70 Min.) Monate, Wochen und Tagesabschnitte.3./4. Unterrichtseinheit (70 Min.) Die Uhrzeit zur Orientierung im Tagesablauf.5./6. Unterrichtseinheit (70 Min.) Übungen zur Verfestigung der zeitlichen Orientierung.7./8. Unterrichtseinheit (70 Min.) Übungen zur Verfestigung der zeitlichen Orientierung.

Angaben zu den Zielen:

Fachliches Ziel Die Schülerinnen und Schüler erlangen neues und

der Unterrichtsreihe: verfestigen bereits bekanntes Wissen über das Thema

Zeit in handlungsorientierter Weise. Es wird Ihnen

ermöglicht, mit der Einheit Zeit zu rechnen und auf

dortige Besonderheiten, wie bspw. der Zeiten

unterschiedliche Einheiten, zu achten.

Fachliches Ziel Aufbauend auf den Kenntnissen über Tagesabschnitte

der Unterrichtseinheit: wird es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht dieses

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

weiter anhand von Uhrzeiten auszudifferenzieren.

Anhand von selbst hergestellten Uhren werden

Kenntnisse über die zeitlichen Einheiten Stunden,

Minuten und Sekunden erlangt.

Förderziel Schaffung eines Zeitbewusstseins und Orientierung im

der Unterrichtsreihe: Alltag durch Kenntnisse über zeitliche Strukturen.

Förderbereich: Kognition / Denken

Förderschwerpunkt: Strukturierung (Seriation)

Förderziel Orientierung der eigenen Person im Tagesablauf durch

der Unterrichtseinheit: Einteilung in feinere zeitliche Strukturen wie Stunden

und Minuten.

Förderbereich: Kognition / Denken

Förderschwerpunkt: Strukturierung (Seriation)

Zielorientierte Handlungsschritte:

Die Schülerinnen und Schüler erreichen ihr fachlichen Ziel, indem sie...

◦ sich an die Inhalte der letzten Unterrichtseinheit erinnern und diese wiederholen,

◦ die Teile einer Uhr an der Tafel benennen können,

◦ die Erarbeitung an der Tafel auf ihr Arbeitsblatt übertragen,

◦ selbstständig abschätzen, wie sicher sie die Uhrzeit lesen können,

◦ sich entsprechend ihrer Kenntnisse eine eigene Analog- bzw. Digitaluhr basteln,

◦ dazu weitestgehend selbstständig den Formulierungen des Arbeitsblattes befolgen,

◦ sich an die Einteilung des Tages in Tagesabschnitte erinnern,

◦ den Tagesabschnitten Uhrzeiten zuordnen,

◦ für sie typische Aktivitäten anhand von Uhrzeiten schriftlich festhalten,

◦ und das Arbeitsblatt „Zeitspannen berechnen I“ weitestgehend selbstständig in Einzel-

oder Partnerarbeit bearbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler erreichen ihr Förderziel, indem sie...

◦ sich den bereits bekannten zeitlichen Strukturen aus der vorherigen Unterrichtseinheit

erneut bewusst werden,

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Nach Phasen unterteilen
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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

◦ anhand den thematischen und handlungsorientierten Ausarbeitungen zum Thema Uhr

diese korrekt zu nutzen lernen,

◦ ihr Wissen über Tagesabschnitte durch Uhrzeiten ausdifferenzieren und für sie typische

Aktivitäten eines Tages in Reihenfolge bringen,

◦ dieses auf dem Arbeitsblatt „Dein Tagesablauf“ festhalten,

◦ erkennen, dass ein Tag aus insgesamt 24 Stunden besteht und somit unbewusste

Aktivitäten, wie beispielsweise die Nachtruhe, ebenso zum Tagesablauf gehören,

◦ ein ungefähres Wissen über die Dauer der einzelnen Aktivitäten ihres Tagesablaufes

erlangen,

◦ und so die persönliche Relevanz der Uhrzeit erkennen.

Begründung der Zielsetzung und Themenwahl:

Die Durchsicht der Förderpläne und Schülerakten zu Beginn meines Praktikums führten zur

Erkenntnis, dass diverse Schülerinnen und Schüler der Klasse „Orientierungslos in Raum und

Zeit“ seien. Auf Rücksprache mit den zuständigen Lehrerinnen wurde mir empfohlen, das

Thema Zeit im Mathematikunterricht grundlegend zu thematisieren, so dass darauf nach

meinem Praktikum thematisch aufgebaut werden kann.

Dem schulinternen Kerncurriculum (Schule am Marsbruch, 2010a) ist zu entnehmen, dass es

sich bei der Zeit um ein explizites Thema der Unter- und Abschlussstufe handelt. Während in

der Unterstufe der Schwerpunkt auf „Orientierung in Raum und Zeit“ gelegt wird, rückt in der

Oberstufe die Berufsorientierung mit Hinblick auf zeitliche Aspekte in den Mittelpunkt.

Während in den Eingangsklassen der Themenkomplex Zeit über die Jahreszeiten besprochen

wird, werden in den folgenden Jahrgangsklassen der Kalender und der Tagesablauf Thema des

Unterrichts. Wie im Kerncurriculum angeführt, werden jegliche Themenkomplexe

fächerübergreifend angesprochen. Im vorliegendem Kontext ist das Fach Mathematik

relevant. Anlehnend an den inhaltsbezogenen Kompetenzen des Faches Mathematik der

Grundschule werden beim Thema Tagesablauf im Fach Mathematik der Klassen 3 / 4

folgende inhaltsbezogenen Kompetenzen aufgeführt:

Inhaltsbezogene Kompetenzen Erweiterte Kompetenzen

Raum und Form • Zeiträume ausfüllen und gestalten,• Selbstständige Orientierung am Stundenplan,• Zeiträume überblicken und planen,• feststehende und variable Faktoren des Tagesablaufs kennen

und in die individuelle Tagesplanung einbeziehen (...),

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

• sich im Fernsehprogramm orientieren können.

Zahlen und Operationen • 24-Stunden Rythmus des Tages erkennen,• Zeitorientierung in Uhrzeit ausdrücken und im Tagesablauf

anwenden können,• Zeitdauer zwischen unterschiedlichen Ereignissen berechnen

können (Textaufgaben),• Beginn und Ende bekannter Zeiträume berechnen,• Uhrzeiten vergleichen.

Größen und Messen • Verschiedene Uhren kennen,• Aufbau des Ziffernbatts,• Stunden, Minunten und Sekunden als Zeiteinheit erfahren

und benennen,• die genaue Uhrzeit in Stunden und Minuten ablesen,• digitale Uhrzeiten lesen und an analogen Uhren einstellen

und umgekehrt,• die Begriffe "halb, viertel vor, viertel nach" etc. verstehen

und gebrauchen.Daten, Häufigkeiten und

Wahrscheinlichkeiten• Bestimmung des Tagesdatums,• Tagesabläufe den Wochentagen zuordnen können.

Neben den fachlichen Zielen sind dem schulinternem Curriculum ebenso Förderziele zum

Thema Zeit entnehmbar. Hier heißt es unter anderem:

Förderschwerpunkte FörderbereicheKlassifikation • Persönliche und soziale Beziehungen

◦ Tagesablauf erleben und verinnerlichen• Kommunikation

◦ Tagesablauf abhängige Handlungen verbalisieren, Handlungsablauf unter Einbeziehung der passenden Zeitbegriffe verbalisieren und in passenden Zusammenhängen benutzen

Seriation • Persönliche und soziale Beziehungen◦ Struktur des Tagesablaufes durch immer

wiederkehrende Ereignisse erleben und verinnerlichen◦ Termine in Bezug zur Zeit setzen: Aufstehen,

Schulbeginn...• Wahrnehmung / Bewegung

◦ Struktur der immer wiederkehrenden Reihenfolge des Tagesablaufes erkennen und in entsprechende Aktivitäten umsetzen

◦ In Reihe aufstellen, eigene Position kennen◦ Zeit wahrnehmen, Jahreszeiten erleben

• Denken / Lernen◦ Zeitbegriffe in den richtigen Zeitablauf bringen◦ die Zeitbegriffe verstehen und verwenden (...)◦ Begriffe: zuerst, kommt dann...◦ Uhr als Zeitmesswerkzeug kennen◦ Uhr lesen können

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

◦ Zeitmaße kennen und nach Wertigkeit einordnen• Kommunikation

◦ Tagesablauf abhängige Handlungen verbalisieren, Handlungsablauf unter Einbeziehung der passenden Zeitbegriffe verbalisieren und in passenden Zusammenhängen benutzen

◦ Datum in richtiger Reihenfolge sagen◦ Uhrzeit nennen,◦ Reihenfolge der Zeitmaße benennen

• Selbstversorgung◦ Bedeutung des Datums kennen◦ Datum selbstständig ermitteln◦ Termine pünktlich wahrnehmen, sich in der Zeit orientieren

können

Während jene Aspekte tiefschwarz hervorgehoben sind, die in der vorliegenden

Unterrichtseinheit gefördert werden, stellen kursivgestellte Aspekte Kompetenzen dar, die im

Zuge der gesamten Unterrichtsreihe geschult werden.

An den vorangehenden zwei Tabellen ist die Vielschichtigkeit des Themas Zeit zu erkennen.

Es handelt sich hierbei um ein Themenkomplex, dessen fachlichen Ziele und Förderziele eng

miteinander verknüpft sind. Eine eindeutige Aufsplittung der geplanten Unterrichtsreihe nach

fachlichen Zielen und Förderzielen ist demnach nicht möglich.

Die Relevanz des Themas ist jedoch eindeutig. Ohne Kenntnisse zeitlicher Strukturen ist eine

notwendige Selbstständigkeit nur bedingt zu erreichen.

Da die vorliegende Lerngruppe über entsprechenden Lernbedarf verfügt, ist es wichtig,

diesem frühzeitig zu entsprechen, da der Themenkomplex Zeit äußerst relevant in jeglichen

Lebenslagen ist.

Aufgrund der Leistungsheterogenität der Lerngruppe ist es ebenso nur bedingt möglich, sich

bei den Zielsetzungen der Unterrichtsreihe und Unterrichtseinheiten auf eine konkrete

Formulierung zu beziehen. Demnach ist von Orientierung in zeitlichen Strukturen, wie

Tagesabläufe oder Uhrzeiten, die Rede. Diese Umschreibung wurde bewusst formuliert, um

der Vielfalt der nicht voneinander trennbaren Einzelziele gerecht zu werden.

Beschreibung des Sachinhaltes (Sachanalyse und didaktische Reduktion):

Zeit wird definiert als „das im menschlichen Bewusstsein verschieden erlebte Vergehen von

Gegenwart zu Vergangenheit sowie von Zukunft zu Gegenwart“ (Brockhaus-GmbH, 1986c,

S.229). Ferner wird zwischen der historischen Zeit der Geschichtswissenschaft und der

objektiven Zeit der Physik unterschieden (ebd.). „Gegenstand der Psychologie sind die

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

Bedingungen und Formen des subjektiven [Zeiterlebens] (Wahrnehmung objektiver

[Zeitstrecken], [Zeitfolgen]) und des [Zeitbewusstseins] (Orientierung in der [Zeit], [zeitliche]

Einschätzung von vergangenen Erlebnissen in der Erinnerung)“ (ebd.). Im Hinblick auf den

objektiven Zeitablauf schwankt die Geschwindigkeit des erlebten Zeitablaufs erheblich, „sie

ist von Struktur und Qualität des Reizes sowie von [sensorischen] und

persönlichkeitsbezogenen (v.a. emotionellen, motivationellen) Momenten der

Reizverarbeitung abhängig“ (ebd.).

Ab dem siebten bis achten Lebensjahr eines Menschens entwickelt sich die „Fähigkeit der

vergleichenden Zuordnung und Erfassung von [Zeitfolgen] sowie die Vorstellung einer

abstrakten [Zeiteinheit]“ (ebd.).

Im gegebenem Kontext wird die Zeit durch Uhren bestimmt. Bei Uhren handelt es sich um

Messinstrumente, „die den Ablauf der Zeit in gleichmäßigen Zeitspannen lückenlos zählen

und anzeigen. Das Arbeitsprinzip einer [analogen Uhr] beruht auf dem Zusammenwirken von

im wesentlichen vier Teilen“ (Brockhaus-GmbH, 1986b, S.21). Der sogenannte Schwinger

bzw. dessen Schwingungsdauer liefert das eigentliche Zeitmaß. Die Energiequelle, meist in

Form einer Batterie, ermöglicht erst dessen Antrieb. Weitere Mechanik ist für die

störungsfreie Zufuhr von Energie, d.h. eine ohne Einfluss auf die Schwingungsdauer von

statten gehende Energiezufuhr zum Schwinger, notwendig. Die gemessene Zeit wird über die

Zeitanzeige, dem Ziffernblatt mit Zeiger bei der Analoguhr bzw. die Ziffernanzeige bei der

Digitaluhr, ausgegeben (ebd.). Bei Letzterer handelt es sich um eine „Uhr mit Ziffernanzeige,

wobei die Ziffern sprungweise schalten“ (Brockhaus-GmbH, 1986a, S.176). Ihr Gegenstück

ist die angeführte „Analoguhr mit kontinuierlicher Anzeige durch Zeiger“ (ebd.).

Hinsichtlich des Lernbereiches Zeit und Freizeit (Staatsinstitut für Schulqualität und

Bildungsforschung München, 2003, S.233) lässt sich Zeit wie folgt definieren: „Zeit

bezeichnet das Nacheinander von Dingen in Bewegung und die Abfolge von Geschehnissen,

die als Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft erlebt werden. […] Zeit ist in der modernen

Gesellschaft ein wesentlicher Ordnungsfaktor für das menschliche Zusammenleben“ (ebd.).

Es liegen zwei Zeitmodelle vor. Das sogenannte zyklische Zeitmodell wird anhand einer

Kreislinie dargestellt. Dies „betont das stetige Wiederholen von Kreisabläufen des Tages, der

Woche, der Monate und des Jahres“ (ebd.). Im Gegensatz dazu entspricht die Darstellung des

linearen Zeitmodells einer „aus dem Unendlichen kommende und ins Unendlich reichende

Linie“ (ebd.).

Wie angeführt ist die Zeitmessung eine wichtige Orientierungshilfe in jeglichen Bereichen der

heutigen Gesellschaft. Bedürfnisse wie Schlaf, Hunger und Durst, den biologischen

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

Rhythmen von Aktivität und Ruhe, Beobachtungen von Hellig- und Dunkelheit sowie von

Veränderungen im Laufe der Jahreszeiten geben Informationen über zeitliche Verläufe und

prägen das Zeitempfinden. „Umgang mit Zeit ist für die Lebensbewältigung der Schülerinnen

und Schüler höchst bedeutsam. Zeitliche Strukturen dienen als Orientierungshilfe im

Tagesablauf. Der bewusste Umgang mit Zeit ermöglicht es, freie Zeit als Freizeit in

Abgrenzung zu verplanter Zeit wahrzunehmen und zu gestalten“ (ebd.) und stellt einen

wesentlichen Faktor zur Entwicklung der Selbstständigkeit dar.

Schulische Lernangebote im Kontext Zeit „reichen vom Zeiterleben über den Aufbau von

Zeitbegriffen bis zur Entwicklung […] persönliche[n] Zeitbewusstsein[s]“ (ebd., S.234).

Thematisch ist der Kontext Zeit sehr komplex. Im Zuge der didaktischen Reduktion werden

nur für die soeben angeführten schulischen Lernangebote relevanten Bereiche berücksichtigt.

Es werden weder historische noch physikalische Bereiche erläutert. Die für Schülerinnen und

Schüler wichtige Erlebnis- und Handlungsorientierung bilden die Ausgangslage jeglichen

didaktischen Überlegungen. So wird die Zeit schülerorientiert unter Einbezug deren

Lebenswelt thematisiert. Es geht dabei nicht um tiefgründiges Wissen bezüglich des inneren

Aufbaus von Uhren, sondern stets um für die Schülerschaft sichtbar nachvollziehbaren

Inhalte. Als Ziele werden das Einschätzen von erlebten Zeitspannen, das selbstständige

Planen von zur Verfügung stehender Zeit, das Lesen der Uhrzeiten sowie das Rechnen mit

ihnen angeführt. Gegenstände des Unterrichts werden demnach lebenspraktische

Erläuterungen und schülernahe Übungen sein. Die erläuterten Zeitmodelle finden zwar

implizit Verwendung, werden im Unterricht jedoch nicht besprochen.

Lernvoraussetzungen:

Die individuellen Entwicklungsstände der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der

angeführten Zielformulierungen ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:

Der Lernende kann... T. S. J. L. M. D. Th. Ma.sich auf das Thema der Stunde einlassen. + + o + + o + +

notwendige Inhalte memorisieren. + + - + + o o +

Einzelne Bestandteile der Uhr erkennen. + + + + + + + +

Einzelne Bestandteile der Uhr benennen. + + o + + + + +

Funktionen der einzelnen Bestandteile erkennen. + + + + + + + +

Zwischen Tafel und Arbeitsblatt transferieren + + o + + o o -

Feinmotorisch mit Schneidewerkzeug umgehen + + + + + + o +

Arbeitsanweisungen sinnentnehmend lesen u. befolgen + + o + + o o -

Den Tag in Tagesabschnitte einteilen. + + o + + o + +

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

typische Aktivitäten anhand der Uhrzeiten benennen. + + ? + + o o -

Den 24-stündigen Tagesablauf erkennen. + + o + + o ? ?

Die Uhrzeit im 24-Stundenformat angeben. + + - + + o ? ?

Die ungefährer Dauer von Aktivitäten abschätzen. + o - o o - o o

Zeitspannen berechnen + o - + + - o oLegende: + sehr gut ; o ausreichend ; - mangelhaft; ? Keine Angaben möglich

Methodisch-didaktischer Kommentar:

Die vorliegenden Unterrichtseinheit wird hospitiert durch den für das Praktikum zuständigen

Universitätsdozenten. Aus diesem Grunde ergibt sich im Hinblick auf die übrigen

Unterrichtseinheiten eine Änderung bezüglich des Ablaufes. Eingangs wird eine kurze

Vorstellungsphase vorangestellt, in der der Praktikant den Grund des Besuches erläutert und

die Lernenden bittet, sich abwechselnd kurz namentlich vorzustellen.

Nachdem in der vorangehenden Einheit der Unterrichtsreihe grobe Zeitstrukturen wie

Monate, Wochen und Tagesabschnitte thematisiert worden sind, wird das daraus vorhandene

Wissen weiter ausdifferenziert. Zwecks der Darlegung des inhaltlichen Ablaufes und der

Zieltransparenz lässt der Praktikant die Inhalte der vorherigen Unterrichtseinheit durch die

Schülerinnen und Schüler kurz zusammenfassen und legt darauf hin den heutigen Ablauf dar.

Die Bestandteile der analogen Uhr (Stundenstriche, Minutenstriche, Ziffern, Stundenzeiger,

Minutenzeiger, Ziffernblatt, eventuell Sekundenzeiger) werden anhand einer an der Tafel

angebrachten Papieruhr benannt und deren Funktion erläutert. Ein Verständnis darüber ist für

das weitere Vorgehen existentiell, so dass sich der Praktikant durch individuelle Rückfragen

und Erläuterungen von der thematischen Sicherheit der Lernenden überzeugt. Nachdem dies

sichergestellt ist, bearbeiten die Schülerinnen und Schüler ein entsprechendes Arbeitsblatt,

damit sie die Bezeichnungen der Einzelteile einer Uhr jederzeit in ihren Unterlagen

nachschlagen können.

Darauf hin stellt der Praktikant eine selbst hergestellte analoge Uhr aus Papier vor. Durch

kurze Rückfragen sollen die Schülerinnen und Schüler selbstständig erkennen, wie sicher sie

die Uhrzeit lesen können. Thematisch sehr sicheren Schülerinnen und Schülern wird im

Folgenden angeboten, anstelle einer analogen Uhr eine digitale Uhr zu basteln. Um damit

jedoch spätere Arbeitsanweisungen zu befolgen, ist eine hohe Transferleistung notwendig.

Dies wird den Schülerinnen und Schülern erläutert, so dass sich anschließend jeder Lernende

entsprechend seines individuellen Lernausgangslage eine anzufertigende Uhr aussucht.

Diese wird in der Erarbeitungsphase 1 letztendlich hergestellt. Die notwendigen Materialien

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

sind im Klassenraum vorhanden bzw. werden vom Praktikanten bereitgestellt. Da bei der

vorliegenden Lerngruppe durchweg von einer relativ guten Feinmotorik ausgegangen wird,

wird es den Schülerinnen und Schülern gelingen, die jeweiligen Uhren selbstständig mit

Scheren zu basteln.

Nachdem dieser Schritt vollzogen wurde, wird die Tageszeit in Anlehnung an die vorherige

Unterrichtseinheit in vier Tagesabschnitte eingeteilt (Morgens – Mittags – Abends – Nachts).

Jenen Tagesabschnitten werden nun Uhrzeiten zugeordnet. Auf den ausgeteilten

Arbeitsblättern (2x „Dein Tagesablauf“ für die Uhrzeiten 0 bis 12 Uhr, sowie 12 bis 0 Uhr)

halten die Schülerinnen und Schüler für sie typische Aktivitäten des Tages fest. Dabei steht

die Zuordnung der Aktivitäten zu Uhrzeiten im Vordergrund. Es ist an dieser Stelle

bedeutsam, dass die Lernenden erkennen, dass ein Tag aus 24 Stunden besteht. Die

unterschiedliche Benennung der Uhrzeiten (01:00 Uhr Nachts oder 13:00 Uhr Mittags) wird

besprochen und im Weiteren als Mittel der Differenzierung genutzt.

Gelingt es den Lernenden fortan, ihren Aktivitäten Uhrzeiten bzw. Uhrzeiten typische

Aktivitäten zuzuordnen, ist von der Orientierung der eigenen Person in feineren zeitlichen

Strukturen auszugehen. Dies entspräche einem Großteil der formulierten Zielsetzungen.

Zur Ergebnissicherung und weiteren Übung wird das Arbeitsblatt „Zeitspannen berechnen I“

ausgeteilt. Dieses liefert ebenso die Grundlage für den thematischen Einstieg in die folgende

Unterrichtseinheit mit dem Arbeitsblatt „Zeitspannen berechnen II“. Als Mittel der

Differenzierung bzw. als didaktische Reserve liegen dem Praktikanten weitere vier

Arbeitsblätter vor, von denen zwei die Inhalte der vorherigen Unterrichtseinheit wiederholt

thematisieren und zwei Weitere, die die Inhalte der vorliegenden Stunde aufgreifen.

Literaturangaben:

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000a). Stark in...Mathematik.

Mittelstufe. (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000b). Stark in...Mathematik

Mittelstufe. Arbeitsheft 1 (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Brockhaus-GmbH (1986a). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 4: Cuc-Eis (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

41

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

Brockhaus-GmbH (1986b). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 19: Tus-Wek (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Brockhaus-GmbH (1986c). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 20: Wel-Zz (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Jansen, F. (1999). Die Zeit- und Uhren-Werkstatt. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

Kitzinger, A. (2009). Metakom – Symbole zur Unterstützten Kommunikation. Wochenplan.

Oeversee: ohne Verlag. Verfügbar unter: http://www.metacom-symbole.de/

Downloads_files/Wochenplan.pdf [11.09.2010].

Schule am Marsbruch (2010). Kerncurriculum: Deutsch, Mathematik. Dortmund.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2003). Lehrpläne

Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung - Grund- und Hauptschulstufe. Zeit und

Freizeit. München: Hintermaier Alfred Offsetdruckerei + Verlag. Verfügbar unter:

http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=

91531b9f4a074198e0cc2104f103a918 [13.09.2010].

ValueClips Cliparts (ohne Erscheinungsjahr). Konzepte zum Wetter - Clip Art

Sammelillustrationen. Verfügbar unter: http://www.fotosearch.de/valueclips-clip-art/

konzepte-zum-wetter/UNC246/ [11.09.2010].

Materialien und Medien:

◦ Tafel, Kreide,

◦ Beschriftungsuhr, Magnete bzw. Klebstreifen,

◦ Arbeitsblätter „Die Teile der Uhr“, „Die Analoguhr“ (+ Klammern), „Die Digitaluhr“,

„Dein Tagesablauf“ und „Zeitspannen berechnen I“,

◦ Scheren (Schülermaterial),

◦ Übersicht der Wochentage aus 1./2. Unterrichtseinheit (Schülermaterial),

◦ Didaktische Reserve 1, 2, 3 und 4 / Differenzierungsmaterial.

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Verlaufsplan zum ausführlichen Unterrichtsentwurf

Phase / Zeit Lehrer-Schüler-Aktivitäten Sozial- / Organisationsform Materialien & Medien Didaktisch-methodischer Kommentar

Persönliche Vorstellunngca. 10 Minunten

Vorstellung der eigenen Person

P. Verweist auf Hospitation der Stunde durch den Dozenten Dr. Bosse.Die SuS stellen sich dem anwesenden Dozenten Dr. Bosse persönlich nacheinander vor.

Geleitetes Unterrichtsgespräch / /

Einstiegca. 10 Minuten

Thematischer Rückblick und Einstieg, Erarbeitung der Teile einer Uhr

P. lässt von SuS die Inhalte der letzten Unterrichtseinheit wiederholen und verweist auf heutigen Inhalt (Vertiefung des Wissens über die Uhr).

P. erarbeitet anhand der Beschriftungsuhr (an der Tafel befestigt) die Einzelteile einer Uhr (Stundenstriche, Minuntenstriche, Ziffern, Stundenzeiger, Minutenzeiger, Ziffernblatt, event. Sekundenzeiger).

Geleitetes UnterrichtsgesprächBeschriftungsuhr,(+ Magnet / Klebestreifen),Tafel (+ Kreide)

Lenkung der Aufmerksamkeit auf das heutige StundenthemaDie Orientierung in Zeit wird durch das Ausdifferenzieren des Wissens über die zeitliche Einteilung eines Tages anhand von Uhrzeiten weiter gefördert.

Zieltransparenz.

Dazu ist das Wissen über die Bestandteile einer Uhr notwendig.Farbliche Gesaltung zur optischen Differnzierung.

Erarbeitungca. 15 Minuten

Anfertigung von Schülermaterial (Analog- bzw. Digitaluhr), Gemeinsames Stellen von Uhrzeiten

P. teilt Arbeitsblatt 2 (Die Teile einer Uhr aus) und lässt dies bearbeiten.

P. stellt Demonstationsmaterial Uhr vor. P. erfragt, wie sicher sich die einzelnen SuS im Umgang mit der Uhr

Geleitetes Unterrichtsgespräch,Einzelarbeit

Arbeitsblatt 2 (Die Teile einer Uhr),Demonstationsmaterial Uhr,Arbeitsblatt 3 (Die Analoguhr (+Klammern), Differenzierung: Die Digitaluhr),Scheren

Als Mittel der Differenzierung wird thematisch gefestigten SuS die Digitaluhr angeboten. Da sich die weiteren Arbeitsblätter jedoch fast ausschließlich auf Analoguhren beziehen, ist hier die Fähigkeit zum Transfer unbedingt erforderlich.

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sind. P. teilt Arbeitsblatt 3 (Die Analoguhr (+ Klammern), Differenzierung: Die Digitaluhr) aus.SuS basteln sich daraus selbstständig eine Uhr. Gemeinsam werden diese zur Übung auf genannte Uhrzeiten gestellt.

Durchführungca. 20 Minuten

Einteilen des Tages in Abschnitte, Bennenung uhrzeittypischer Aktivitäten

In Anlehnung an die Tageszeiten der letzten Unterrichtseinheit beschreiben die SuS ihren Tagesablauf anhand von Uhrzeiten.P. teilt Arbeitsblatt 4 (2x Dein Tagesablauf) aus und lässt dies in Einzelarbeit bearbeiten. Verweis darauf, dass ein Tag 24 Stunden hat. Fortan tageszeitenabhängige Benennung der Uhrzeiten.

Geleitetes Unterrichtsgespräch,Einzelarbeit

Arbeitsblatt 4 (Dein Tagesablauf),eventuell Wochenübersicht aus letzte Unterrichtseinheit

Die Tageszeiten / -abschnitte der letzten Unterrichtseinheit werden weiter ausdifferenziert. Eine Bennenung der zu den Abschnitten gehörigen Uhrzeiten soll ermöglicht werden.

Abschluss u. Reflexionca. 15 Minuten

Ergebnissicherung, Reflexion und Ausblick

P. teilt Arbeitsblatt 5 (Zeitspannen berechnen I) aus. SuS bearbeiten dies, auf Wunsch in Partnerarbeit.

P. erkundigt sich über den Schwierigkeitsgrad der gehaltenen Stunde und gibt entsprechend Ausblick auf kommende Unterrichtseinheit.

Einzel- bzw. Partnerarbeit,geleitetes Unterrichtsgespräch

Arbeitsblatt 5 (Zeitspannen berechnen)Didaktische Reserve 3 und 4,eventuell Didaktische Reserve 1 und 2

Die Berechnung von Zeitspannen wurde bisher nicht thematisiert. Dennoch wird dies den SuS im direkten Umgang mit ihrer selbst erstellten Uhr ermöglicht.

Weitere Differnzierung: Didaktische Reserve 3 und 4.Falls nötig ebenfalls didaktische Reserve 1 und 2.

Differenzierung für SuS mit Digitaluhr: didaktische Reserve 5

Transparenz für weiteren Ablauf

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

Reflexion der Unterrichtsstunde:

Nachfolgende Reflexion basiert auf den Anmerkungen des Universitätsdozenten, welcher die

Unterrichtseinheit hospitierte, den Anmerkungen der Lehrerin Frau K., welche ebenso

anwesend war, sowie auf eigenen Überlegungen.

Die Unterrichtseinheit startete sehr ruhig und diszipliniert. Nachdem die Funktion des

Unterrichtsbesuchs erläutert wurde, stellten sich die Kinder nacheinander kurz vor. Darauf hin

wurden die Inhalte der letzten Unterrichtseinheit zusammengefasst und durch den

Praktikanten die geplanten Aktivitäten kurz skizziert.

Der detaillierte Ablauf ist dem angefügten Verlaufsplan zu entnehmen. Es haben sich jedoch

leichte Änderungen ergeben. Während die Vorstellungsrunde und Einstiegsphase weniger Zeit

benötigten, forderten die Erarbeitungs- und Durchführungsphasen deutlich mehr Zeit. Eine

Unterbindung bzw. Verkürzung der jeweiligen Aktivitäten wäre jedoch nicht möglich

gewesen, da es sich um grundlegende und für den weiteren Verlauf sehr wichtige Schritte

handelte. So wurden die Funktionen der einzelnen Elemente einer Uhr ausgiebig besprochen,

so dass von einem breitem Verständnis ausgegangen werden kann. Das Herstellen einer

eigenen Uhr dauerte bei manchen Schülern etwas länger als bei anderen, was den Prozess

insgesamt verzögerte. Die Bearbeitung des Arbeitsblattes „Mein Tagesablauf“ dauerte ebenso

ungeplant lange, so dass das Pensum der Stunde nicht völlig erreicht worden ist. Die

Fertigstellung des genannten Arbeitsblattes, sowie die Bearbeitung des Arbeitsblattes

„Zeitspannen berechnen I“ wird in der nachfolgenden Unterrichtseinheit vollzogen.

Zwar ist die Stunde insgesamt sehr positiv verlaufen, doch ergaben sich dennoch diverse

Verbesserungsmöglichkeiten. So hätte ich die zu beschriftende Uhr an der Tafel deutlich

vergrößert herstellen sollen. Besonders im hinteren Bereich der Arbeitsplätze hätte es zu

optischen Ungenauigkeiten kommen können. Zwar waren die Schülerinnen und Schüler

durchweg sehr ruhig und diszipliniert, doch hätte man zur Auflockerung und erneuten

Weckung von Aufmerksamkeit eine kleine Bewegungspause einführen können. Wäre diese

thematisch verbunden worden, wäre dies auch aus Sicht der Kinder sinnvoll gewesen. Wie

angeführt waren manche Kinder deutlich schneller in der Bearbeitung der Aufträge als andere.

Hier wären differenzierte, leicht zu erledigende Arbeitsaufträge möglich gewesen. Die

Bereinigung der Arbeitsplätze von Papierresten stellt hier eine Möglichkeit dar. Zwar suchten

in der vorliegenden Situation die Lernenden selbstständig nach einer Beschäftigung, in dem

sie ihre Mitschüler unterstützten, doch ist ein solcher Einsatz eines Helfersystems nicht

selbstverständlich. Insgesamt hätten die Arbeitsplätze strukturierter und ordentlicher seien

können. So hätte man nach jedem Arbeitsauftrag zum Ordnen auffordern können. Materialien

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Name der Schule[Schullogo]

Darstellung eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs

wie Klebestifte und Schere hätten ebenso im Vorfeld bereits organisiert werden sollen, so dass

die Kinder nicht gezwungen werden, diese herbei zu schaffen, was erneut den Arbeitsablauf

unterbricht. Mir wurde zwar gesagt, dass ich sehr umsichtig und aufmerksam war, doch hätte

ich eine aktivere Kontrolle der Arbeitsaufträge durchführen können, um nicht einen Großteil

der Zeit vor der Tafel zu verweilen. Jene Kontrolle wurde teilweise von Frau K. übernommen.

Dies ist auch nicht als negativ zu beurteilen. Man hätte eine anwesende zweite Lehrperson

zudem im Sinne des Team-Teachings durchaus fest im Stundenverlauf mit einplanen können.

Zwar sind die Verbesserungsmöglichkeiten zahlreich, doch fallen sie insgesamt nicht deutlich

ins Gewicht. Mir wurde von allen beteiligten Parteien vermittelt, dass es sich um eine sehr

gelungene Unterrichtsstunde handelte. So habe ich stets souverän gewirkt, begab mich zur

Schülerkommunikation auf deren Augenhöhe und habe gut auf Störverhalten reagiert.

Insgesamt hätte ich einen sehr guten Blick auf die gesamte Schülerschaft gehabt und so die

Gesamtsituation unter Kontrolle gehabt. Verbale Äußerungen habe ich weitestgehend

präzisiert und hinsichtlich deren Quantität gut zurückgehalten, um die Schülerinnen und

Schüler zu Wort kommen zu lassen.

So hat mir die Unterrichtseinheit sehr gut gefallen. Von meiner Lehrerrolle in dieser

Unterrichtseinheit habe ich ein positives Bild. Zwar gibt es Möglichkeiten zu Verbesserung,

doch sind diese nachvollziehbar, sodass sie im weiteren Berücksichtigung finden werden.

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Name der Schule[Schullogo]

Gesamtreflexion

7 Gesamtreflexion

Rückblickend auf die vergangenen drei Wochen des Praktikums lässt sich feststellen, dass ich

vielerlei Erfahrungen habe sammeln können. In erster Linie habe ich vertiefende und

praxisnahe Einblicke in meine künftige Rolle als Förderschullehrer erhalten.

Den Gesamteindruck, den ich von der Schule, von meinem Lehrerteam und von den

Schülerinnen und Schülern erhalten habe, ist sehr positiv. Ich wurde eingangs freundlich und

offen empfangen, sodass es mir nicht schwer fiel, mich einzugewöhnen. Da ich die ersten

Tage eher eine beobachtende Rolle eingenommen habe, erhielt ich schnell Informationen über

die einzelnen Schülerinnen und Schüler, über das Lehrverhalten und die gesamte Interaktion

der Klasse. Am Ende der ersten Woche nahm ich meine Rolle als Lehrperson wahr und

erteilte fortan Unterricht. In diesem Zuge habe ich gänzlich andere, negative und positive

Erfahrungen sammeln können.

Ich habe mich schnell in die Rolle des Lehrers einfinden können. Von Anfang an habe ich

meinen Aufgabenbereich ernst genommen und meine Unterrichtseinheiten entsprechend

vorbereitet. So empfand ich während der gehaltenen Unterrichtsstunden ein hohes Maß an

Sicherheit, da ich den Ablauf und das Ziel der Stunden stets bedachte.

Dennoch traten Situationen auf, welche im voraus nicht bedacht werden konnten. Dazu

zählten die bereits angeführten stetigen Unterbrechungen des Unterrichts durch

Lautsprecherdurchsagen, eingehende Telefonate der Schulverwaltung und Rückfragen der

Therapeuten. Sicherlich bin ich mir bewusst, dass diese Störungen zum Alltag an

Förderschulen zählen, doch sind manche Störungen frei von jeglichem Sinn, so dass sich

zumindest deren Quantität minimieren ließe. An bestimmte Personen gerichtete Durchsagen

müssten somit nicht per Lautsprecher durchgegeben werden oder Nachfragen um welche

Klasse es sich im Klassenraum handele, wären überflüssig, wenn das jeweilig angebrachte

Schild Berücksichtigung fände. Hiermit umzugehen muss ich einerseits lernen, doch sehe ich

hier ebenso Möglichkeiten eine verbesserte Organisation zu etablieren.

Ein weiterer Aspekt, welchen es stets zu überdenken gilt, ist die Integration derjenigen

Schülerinnen und Schüler, welche komplexe Beeinträchtigungen aufweisen. Sicherlich ist der

pädagogische Einbezug in den Unterricht nicht immer einfach oder thematisch nahe liegend,

doch sehe ich gerade hier die Aufgaben der jeweiligen Lehrperson. Es darf nicht sein, dass

jene Schülerschaft stets passiv am Geschehen teilnimmt oder gar abseits gelagert wird. Es ist

ebenso falsch ihnen die Unterstützte Kommunikation der Einfachheit halber zu untersagen

oder sie vor die Klassentür zu stellen, weil sie die Konzentration der anderen stören würden.

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Name der Schule[Schullogo]

Gesamtreflexion

So bin ich dankbar, diese Erfahrungen ebenso gemacht zu haben. Denn um so deutlicher sehe

ich hier nun meinen späteren Handlungsbedarf.

Es ist sinnvoll, die jeweiligen Fachdienste bzw. Integrationshelfer für diese Schülerinnen und

Schüler mit einzubeziehen. Doch sollte die Lehrperson sich bewusst machen, dass jegliche

didaktische und pädagogische Verantwortung sie zu tragen hat. Es ist demnach nicht korrekt,

dass eine solche Fachkraft jegliche Aufgaben von sich aus zu tätigen hat. Auch hier habe ich

Erfahrungen sammeln müssen, indem beispielsweise trotz Überbesetzung durch Lehrpersonal

die entsprechende Krankenschwester für das Training der Unterstützten Kommunikation

verantwortlich war. Jegliches Lehrpersonal sah zwar hier die Sinnhaftigkeit des Trainings,

doch ergriff keines Initiative, sich näher mit dem Talker des Schülers zu beschäftigen.

Trotz dieser gravierend negativen Erfahrungen habe ich ein sehr positives Bild vom

zurückliegendem Praktikum. Ich konnte durch mein Studium erlangtes Wissen im Fach

Mathematik anwenden und auf die Praxis beziehen. Mein zweites Fach Textilgestaltung habe

ich zwar nicht direkt unterrichtet, doch ließ sich dieses Wissen alltagspraktisch mit

einbeziehen. In den Fächern Deutsch und Englisch sehe ich zwar noch eindeutig Lernbedarf,

doch traue ich mir das Unterrichten nach entsprechenden Weiterbildungen durchaus zu.

Ebenso habe ich den Entschluss gefasst, mich theaterpädagogisch fortzubilden.

Die zurückliegenden Wochen haben mir erneut gezeigt, wie wohl ich mich in der Rolle des

Lehrers und im Umgang mit Kindern fühle. In vergangener Zeit wurde mir gesagt, ich sei zu

offenherzig im Umgang mit Schülerinnen und Schülern. Dies habe ich bewusst geändert. Nun

habe ich es nach Aussage meiner Praktikumsmentorin geschafft, ein ausgewogenes Verhältnis

zwischen emotionaler Bindung und professioneller Haltung zu finden. Zwar hätte ich mich in

bestimmten Situationen den Lernenden persönlicher annehmen können, doch wäre mir dies

nach weiterer Zeit im Klassenverband sicherlich gelungen.

So hat dieses Praktikum meine bisherigen Praxiserfahrungen vertieft und weiter

ausdifferenziert. Dies gilt besonders hinsichtlich der notwendigen Unterrichtsplanung. Zwar

ist diese stets komplex und aufwendig, doch lässt sie sich einfacher realisieren, wenn man für

eine real existierende Lerngruppe plant. Die in Seminaren oft geforderte theoretische Planung

ist zwar zu Lernzwecken äußert sinnvoll, doch wirkt sie im Gegenteil zur praxisbezogenen

Planung eher unmotivierend.

Da ich mich am Ende meines Studiums befinde, empfand ich das Praktikum als besonders

sinnvoll, da ich jegliche Tätigkeiten und Überlegungen direkt auf die nahe Zukunft der

Lehramtsanwärterzeit beziehen konnte. Es freut ich sehr, erneut gesehen zu haben, wie meine

baldige Zukunft aussehen wird.

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Name der Schule[Schullogo]

Literaturangaben

8 Literaturangaben

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000). Stark in...Mathematik.

Mittelstufe. (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Angendohl, A., Augustin, L., Prof. Dr. Bauhoff, E., Breiter, R., Fehrmann, H., Gotsche-

Drötboom, A., Kaub, W., Schauerte, A. & Stefener, S. (2000). Stark in...Mathematik.

Mittelstufe. Arbeitsheft 1 (6. Aufl.). Hannover: Schoedel Verlag.

Brockhaus-GmbH (1986a). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 4: Cuc-Eis (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Brockhaus-GmbH (1986b). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 19: Tus-Wek (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Brockhaus-GmbH (1986c). Brockhaus-Lexikon in 20 Bänden. Band 20: Wel-Zz (19. Aufl.).

München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

Jansen, F. (1999). Die Zeit- und Uhren-Werkstatt. Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe (2008). Schule am Marsbruch. Die Schule in Zahlen.

Münster. Verfügbar unter: http://www.lwl.org/LWL/Jugend/lwl-schule-am-marsbruch/

schule/zahlen/ [03.09.2010].

Leyendecker, Ch. (2005). Motorische Behinderungen.Grundlagen, Zusammenhänge und

Förderungsmöglichkeiten. Stuttgart: Kohlhammer.

Lionni, L. (2009). Frederick (1. Aufl.). Weinheim: Beltz.

Kitzinger, A. (2009). Metakom – Symbole zur Unterstützten Kommunikation. Wochenplan.

Oeversee: ohne Verlag. Verfügbar unter: http://www.metacom-symbole.de/

Downloads_files/Wochenplan.pdf [11.09.2010].

49

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Name der Schule[Schullogo]

Literaturangaben

Schule am Marsbruch (2010a). Kerncurriculum: Deutsch, Mathematik. Dortmund.

Schule am Marsbruch (2010b). Schulprogramm der Schule am Marsbruch. Stand: 23.02.2010.

Dortmund. Verfügbar unter: http://www.marsbruch.de/downloads/Schulprogramm_v3.pdf

[03.09.2010].

Schule am Marsbruch (2010c). Schule am Marsbruch. Zahlen Daten Fakten. Unveröffentliche

Schrift für den internen Gebrauch. Dortmund: Ohne Verlag.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2003). Lehrpläne

Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung - Grund- und Hauptschulstufe. Zeit und Freizeit.

München: Hintermaier Alfred Offsetdruckerei + Verlag. Verfügbar unter:

http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=

91531b9f4a074198e0cc2104f103a918 [13.09.2010].

ValueClips Cliparts (ohne Erscheinungsjahr). Konzepte zum Wetter - Clip Art

Sammelillustrationen. Verfügbar unter: http://www.fotosearch.de/valueclips-clip-

art/konzepte-zum-wetter/UNC246/ [11.09.2010].

50

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

9 Anhang

9.1 Nachweis über gehaltene Unterrichtsstunden im Blockpraktikum

Praktikant: Michael Kraus (#115 082) Zeitraum: 06.09.2010 - 24.09.2010

Datum / Zeit Klasse Unterrichtsfach Thema Unterschrift der Mentorin

Mi., 08.09.20102. Stunde 6c Mathematik

Diagnose der mathematischen

Lernausgangslage der Schülerin D.

Do., 09.09.20103./4. Stunde 6c Kunst / Musik

Thematischer Einstieg in "Frederick"(L. Leonie)

Mo., 13.09.20101./2. Stunde

6c + 6b (Diff.) Mathematik Monate, Wochen und

Tagesabschnitte

Di., 14.09.20101./2. Stunde

6c + 6b (Diff.) Englisch Numbers (1-12)

Di., 14.09.20105. Stunde 6c Mathematik -

Förderung

Aufarbeitung der letzten Unterrichtseinheit mit

Schüler J.

Mi., 15.09.20101./2. Stunde

6c + 6b (Diff.) Mathematik

Die Uhrzeit zur Orientierung im

Tagesablauf

Do., 16.09.20103./4. Stunde 6c Kunst / Musik

Skizzenanfertigung zur künstlerischen Umsetzung

des Buches "Frederick"

Do., 16.09.20105. Stunde 6c Förderunterricht

Betreuung der Freiarbeitsphase der

gesamten Lerngruppe

Mo., 27.09.20101./2. Stunde

6c + 6b (Diff.) Mathematik

Übungen zur Verfestigung der zeitlichen Orientierung I

Mi., 29.09.20101./2. Stunde

6c + 6b (Diff.) Mathematik

Übungen zur Verfestigung der zeitlichen

Orientierung II

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

9.2 Stundenplan

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

9.3 Unterrichtsmaterialien

Jahreskalender – Monatsübersicht (Schüler- & Lehrermaterial):

Übersicht der Wochentage (Lehrermaterial):

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Übersicht der Wochentage (Lehrermaterial):

Wochenplan mit Tageszeiten (Schülermaterial):

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Arbeitsblatt 1:

Die Teile einer Uhr (Lehrermaterial):

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Arbeitsblatt 2:

Arbeitsblatt 3 Arbeitsblatt 3 (Differenzierung):

56

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Arbeitsblatt 4: Arbeitsblatt 5:

Arbeitsblatt 6: Arbeitsblatt 7:

57

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Arbeitsblatt 8: Arbeitsblatt 9:

Didaktische Reserve 1: Didaktische Reserve 2:

58

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Name der Schule[Schullogo]

Anhang

Didaktische Reserve 3: Didaktische Reserve 4:

Didaktische Reserve 5:

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